Kickers Offenbach

OFC: Hermes liefert - auf Rechtsaußen

Flügelspieler mit Tordrang: Rechtsaußen Lucas Hermes (kam aus Mainz) traf in den letzten zwei Testspielen dreimal für seinen neuen Verein Kickers Offenbach.
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Flügelspieler mit Tordrang: Rechtsaußen Lucas Hermes (kam aus Mainz) traf in den letzten zwei Testspielen dreimal für seinen neuen Verein Kickers Offenbach.

Lucas Hermes, Zugang des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, ist einer der Gewinner der Vorbereitung. „Er arbeitet unermüdlich“, lobt Trainer Sreto Ristic vor dem Saisonstart mit dem Heimspiel gegen den FC Homburg (Samstag, 14 Uhr).

Offenbach – Mit seinen 21 Jahren steht er noch am Anfang der Karriere. Aber diese verlief bisher durchaus erlebnisreich. Einen nationalen Titel hat Lucas Hermes beispielsweise schon geholt und außerdem eine kleine Deutschland-Tour hinter sich. Eines erlebte er auf allen Stationen: Wortspiele mit seinem Nachnamen. „Egal, wo ich war, es gab immer ein paar Sprüche. Und sie waren kurioserweise überall gleich“, berichtet der Zugang des Regionalligisten Kickers Offenbach.

Dabei geht es selten um den Götterboten aus der griechischen Mythologie, meistens werden Vergleiche mit dem bekannten Paketdienst gezogen. Und nach der Saisonvorbereitung lässt sich durchaus sagen: Hermes liefert. Vor allem im Trainingslager im polnischen Opalenica. Drei Tore erzielte er dort in den zwei Testspielen. „Das hat mich natürlich gefreut“, sagt er geradezu bescheiden. „Es war insgesamt ein geiles Trainingslager mit geilen Bedingungen. Da merkt man schon, wie professionell das beim OFC alles ist.“ Auf seinen vorherigen Stationen habe er Trainingslager fast nur im Inland absolviert.

Apropos Inland: Kickers Offenbach ist für Hermes schon der vierte Club im Leistungsbereich. Als 16-Jähriger ging er weg von zu Hause, wechselte von der U17 des 1. FC Saarbrücken zum SC Freiburg. „Im ersten Jahr habe ich dort bei einer Gastfamilie gewohnt, im zweiten im Internat und im dritten in einer Art WG - mit zwei Mitspielern“, sagt Hermes. Er reifte dort nicht nur menschlich, auch in sportlicher Hinsicht war die Zeit in Freiburg erfolgreich. So gewann er mit der U19 des SC 2018 den DFB-Junioren-Pokal durch ein 2:1 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern: „Das war schon ein richtig guter Jahrgang.“ Nico Schlotterbeck beispielsweise spielt inzwischen für die erste Mannschaft der Freiburger in der Bundesliga. Luca Herrmann (Dynamo Dresden) und Carlo Boukhalfa (Jahn Regensburg) schafften es bis in die 2. Liga. Für Hermes ist das „ein Ansporn“. Von Freiburg ging es für ihn weiter zur Reserve des FSV Mainz 05, wo er seine ersten Spiele im Aktiven-Bereich absolvierte. 54 waren es in der Regionalliga Südwest, dabei erzielte er zehn Tore und bereite acht vor. Einer seiner Teamkollegen war der Ex-Offenbacher Giuliano Modica, der ihm dazu riet, das Angebot der Kickers anzunehmen: „Er hat mir viel über den OFC erzählt - nur Positives.“ Und bislang hat sich alles bestätigt: „Als junger Spieler hat man ja ab und zu Bedenken, ob alles klappt. Aber ich wurde von Beginn an super aufgenommen“, berichtet Hermes, der auch schnell eine Wohnung gefunden hat.

Auf dem Platz fand sich der Neue auch schnell zurecht, wenngleich es durchaus Unterschiede gibt. „Das Spiel ist etwas intensiver als in einem Nachwuchsteam. Alles ist zudem körperlicher.“ Aber Hermes bringt trotz seiner erst 21 Jahre bereits eine gewisse Robustheit mit. „Ich habe in Freiburg begonnen, daran zu arbeiten, und das in Mainz fortgesetzt“, erzählt der physisch starke Offensiv-Allrounder („Ich habe vorne immer alles gespielt“), der beim OFC in der Vorbereitung rechts im Mittelfeld spielte. „Dort kann ich mit Tempo in die Tiefe gehen. Das ist mein Spiel“, sagt Hermes. „Ich bin kein klassischer Flügelspieler, sondern ein Außen mit Tordrang. Ich will alles geben und das Bestmögliche rausholen, um mit dem Team eine erfolgreiche Runde zu spielen.“

Den Worten ließ Hermes in der Vorbereitung Taten folgen. „Er hat sich vom ersten Tag an reingekniet“, lobt Kickers-Trainer Sreto Ristic den Zugang. Das sei auch einer der Gründe für die Verpflichtung gewesen: „Er hat Geschwindigkeit, strahlt Torgefahr aus und arbeitet unermüdlich für das Team.“ Gut möglich, dass Hermes gegen den FC Homburg (Samstag, 14 Uhr) in der Startelf steht. Die Vorfreude beim Offensivmann ist jedenfalls „riesig“, wie er betont. „Dafür arbeitet man in der Vorbereitung. Ich hoffe, dass so viele Fans wie möglich kommen. Sie haben gefehlt. Und Offenbach lebt von den Fans.“ (Von Christian Düncher)

Kickers Offenbach - FC Homburg (voraussichtliche Aufstellung)

Kickers Offenbach: Flauder - Breitenbach, Zieleniecki, Karbstein, Marcos - Okungbowa - Hermes, Deniz, Huseinbasic, Firat - Bozic

Bank: Richter - Vetter, Moreno Giesel, Chana, Andacic, Ramaj, Bojaj, Fetsch, Soriano

Es fehlt: Tuma (Knieprellung), Fritscher (nicht berücksichtigt)

FC Homburg: Salfeld - Plattenhardt, Ristl, Maier, Schuck - di Gregorio - Weiß, Hingerl, Hoffmann, Mendler - Marceta

Schiedsrichter: Philipp Reitermayer (Heidelberg)

Heimbilanz in der Regionalliga: 3 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage

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