Einleitung
Mit der CX- und CS-Reihe hat Eizo die professionelle ColorGraphic-Produktlinie in einem ersten Schritt um drei Modelle erweitert. Wir hatten Gelegenheit, den 24-Zoll großen CX240 auf Herz und Nieren überprüfen zu können.
Die technischen Daten sprechen für den Neuzugang. Gegenüber dem CG246 muss der Käufer zwar auf ein vollwertiges integriertes Colorimeter, eine Lichtschutzblende und Color Navigator zur Hardwarekalibration verzichten. Dafür wird auch im CX240 das exzellente IPS-Panel des teureren Bruders verbaut.
Die Auflösung erreicht 1920×1200 Pixel bei einem Seitenverhältnis von 16:10. Dank der speziellen LED-Hintergrundbeleuchtung reicht sein Farbumfang deutlich über sRGB hinaus. Das erlaubt ein farbsicheres Arbeiten in größeren Arbeitsfarbräumen oder anspruchsvolles CMYK-Softproofing.
Lichtschutzblende und Color Navigator können separat erworben werden. Ein integriertes Messgerät vermindert farbmetrische Schwankungen zwischen Kalibrationen mit separater Sonde.
Die programmierbare LUT speichert Tonwerttransformationen mit einer Präzision von 16bit pro Farbkanal. Eine 3D-Tabelle kommt im Unterschied zum CG246 nicht zum Einsatz. Mithilfe der flexiblen Farbraumemulation kann die Farbreproduktion auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen exakt definiert werden.
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1 Pro, X-Rite DTP94
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX670
Software: iColor Display 3.8.5.1, UDACT, CCalc 2.0 (Inhouse-Vermessungstool), Color Navigator 6.4.0.4
Externe Zuspieler: Lumagen RadianceXD, iScan VP50, OPPO BDP-93
Lieferumfang
Eizo liefert den CX240 mit DVI-D-, DisplayPort-, USB- und Netzkabel aus. Eine CD enthält das vollständige Benutzerhandbuch, dessen Kurzfassung auch in Papierform beigelegt ist.
Wir erhielten unser Testgerät zusätzlich mit einer kostenpflichtigen Lizenz von Color Navigator. Das neue Color Navigator Elements wird von Eizo dagegen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es erlaubt eine einfache visuelle Abstimmung von Bildschirm- und Druckausgabe.
Optik und Mechanik
CX240 und CG246 teilen sich das schlichte, gefällige Gehäuse – mit einem kleinen Unterschied: Während beim CG246 das Messgerät im unteren Rahmen integriert ist, platziert Eizo die abgespeckte Variante des CX240 nun im oberen Rahmen. Beide schließen bündig mit der entsprechenden Rahmenkante ab.
Das dunkle Gehäuse besteht aus aufgerautem Kunststoff und umfasst einen massiven Metallkäfig, der zum vergleichsweise hohen Gewicht beiträgt. Durch den Verzicht auf Designspielereien fügt sich der CX240 in jede Arbeitsumgebung ein.
Die Rahmenbreite beträgt etwa 2,5 cm. Im unteren Bereich kommen noch einmal gut 2 cm hinzu. Auf dem Schreibtisch beansprucht der CX240 19 cm in der Tiefe. Ohne Standfuß verbleiben rund 7,5 cm.
Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Das Panel wurde sauber eingepasst, größere Spaltmaße treten nicht auf. Nur die Bedienelemente können mit diesem hervorragenden Eindruck optisch und haptisch nicht ganz Schritt halten.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beträgt 13 cm. In der niedrigsten Einstellung beträgt der Abstand von Rahmenunterkante zur Tischoberfläche 2 cm. In der höchsten Position ermitteln wir 17 cm.
Die maximale Neigung nach hinten wird bei 30 Grad erreicht. Eine Neigung in Gegenrichtung ist nur sehr beschränkt möglich. Die VESA100-Verschraubung erlaubt die Montage alternativer Befestigungssysteme bis hin zur Wandhalterung.
Der Standfuß ermöglicht eine Drehung von knapp 180 Grad in beide Richtungen.
Über das integrierte Drehgelenk kann der Bildschirm auch im Hochformat (Pivot) betrieben werden.
Eizo führt die im Betrieb entstehende Abwärme von Panel und Elektronik aktiv über einen integrierten Lüfter ab. Das kennen wir so bereits vom CG246 und von größeren Modellen der ColorGraphic-Reihe.
In ruhiger Umgebung ist die resultierende Geräuschentwicklung wahrnehmbar. Weitere Störgeräusche können wir, unabhängig von Helligkeitseinstellung und Bildinhalt, nicht ausmachen.
Stromverbrauch
Bei bestehender USB-Verbindung mit dem Rechner sollte der Bildschirm über den separaten Netzschalter ausgeschaltet werden. In diesem Fall können wir keine Leistungsaufnahme mehr feststellen.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | < 98 W | 62,6 W |
140 cd/m² | k.A. | 41,4 W |
Betrieb minimal | k.A. | 24,5 W |
Energiesparmodus | k.A. | 4,8 W |
Energiesparmodus ohne USB | < 0,5 W | 2,5 W |
Ausgeschaltet | k.A. | 0 W |
Anschlüsse
Der Eizo CX240 nimmt Videosignale über drei Eingänge entgegen. Dem Benutzer stehen jeweils eine Display-Port-, HDMI- und DVI-I Schnittstelle zur Verfügung. Per DVI können auch analoge RGBHV-Signale verarbeitet werden.
Zwei USB-Upstream-Anschlüsse verbinden den integrierten USB-Hub mit dem Rechner. Seine beiden Eingänge wurden rückwärtig positioniert und können den Videoschnittstellen frei zugeordnet werden.
Bedienung
Die Bedienelemente wurden im unteren Rahmen – eingefasst von Kontrollleuchte und Helligkeitssensor – eingelassen. Trotz ihrer Beschriftung wird die aktuelle Belegung zusätzlich auf dem Bildschirm eingeblendet.
Zwei Pfeiltasten dienen zur unkomplizierten Navigation durch das OSD und die Anpassung ausgewählter Parameter. Verschiedene Funktionen, zum Beispiel die Veränderung der Helligkeit oder ein Wechsel des Signaleingangs, können auch direkt ausgeführt werden.
Anmerkung zu Color Navigator: mittlerweile wieder bei allen Bildschirmen der ColorEdge Serie im Kaufpreis enthalten und kostenfrei über die Webseite auf neuestem Stand zu halten(für jedermann herunterzuladen, leider aber nicht zu nutzen).
Das gilt für alle aktuellen CG, CX und CS Monitore von EIZO.
Das Logo wird ausgetauscht, die Wertung SEHR GUT ist korrekt.
Am Ende des Testberichts erhält der Bildschirm eine „gut“-Plakette, obwohl er im Test das Gesamturteil „Sehr gut“ bekommt. – War wohl knapp 😀
Bei dem Stromverbrauch finde ich ein „+“ etwas grosszügig, aber bei der Zielklientel spielt das wohl weniger eine Rolle.