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Gesundheits Kompass

Positive Eltern-Kind-Beziehung: So wird aus einer Raupe ein wunderschöner Schmetterling

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kinderärzten und Physiotherapeuten ist wichtig, um individuelle Bedürfnisse zu verstehen und geeignete Interventionen oder Therapiepläne zu entwickeln.

Positive Eltern-Kind-Beziehung: So wird aus einer Raupe ein wunderschöner Schmetterling

Die frühkindliche (Ver-)Bindung von Eltern zu ihren Kindern legt die Grundlage für deren Entwicklung. Indem Sie, liebe Eltern, bedingungslose liebevolle Bindungen und sichere Wurzeln schaffen, unterstützen Sie gleichzeitig das gesunde Wachstum, so dass aus Ihren Kindern starke und stabile Individuen heranwachsen können. Säuglinge und Kleinkinder bis etwa zum 6. Lebensjahr nehmen ihre Umgebung stark über emotionale Signale wahr und hinterfragen nicht kritisch. In den ersten Lebensjahren sind sie besonders anfällig für die emotionalen Zustände ihrer Bezugspersonen.

Stress, Unsicherheit und Angst der Eltern können sich auf die Gefühlsentwicklung und das Wohlbefinden des Kindes auswirken. Eine unterstützende und stabile Umgebung in frühen Jahren ist daher entscheidend für eine gesunde sensomotorische Entwicklung.

„DAS WÄCHST SICH AUS“

Lagebedingte Kopfdeformitäten, Knochen- und Gelenkfehlstellungen wie zum Beispiel Hüftdysplasie oder Klumpfüße treten immer wieder auf.

Experten – etwa Kinderärzte, Kinderorthopäden oder Kinder-Physiotherapeuten – haben die nötige Expertise, um Kinder frühzeitig in die richtige Richtung zu begleiten. Sei es beratend oder über unterstützende orthopädische Hilfsmittel (Orthesen), wodurch sich die Kindern physiologisch gut entwickeln. Auch frühzeitig eingesetzte aktive Kinderphysiotherapie kann die Muskulatur gezielt aktivieren, um Knochen- und Gelenkwachstum zu lenken und zu formen. Die Bauchlage (als Beispiel) ist maßgebend für die Entwicklung der Kopfform, wobei von Bedeutung ist, wie das Kind den Kopf anhebt. Richtiges und sicheres Handling inklusive dem korrekten Drehen, Hochnehmen und Tragen von Kindern trägt schon zur gesunden Entwicklung bei. Es schafft nicht nur physische Sicherheit, sondern fördert auch das Vertrauen und Wohlbefinden der Kinder.

MANCHMAL KANN EIN KLEINER HANDGRIFF EIN GROSSER SCHRITT UND DIE RICHTIGE RICHTUNG SEIN

BIANCA SIPPEL auf Kinder spezialisierte Physiotherapeutin, Sektorale Heilpraktikerin, Emotionspädagogin IHK-zertifiziert, <a draggable="true" data-highlightable="1" href="http://www.bianca-sippel.de" target="_blank" id="irl69">www.bianca-sippel.de </a>
BIANCA SIPPEL auf Kinder spezialisierte Physiotherapeutin, Sektorale Heilpraktikerin, Emotionspädagogin IHK-zertifiziert, www.bianca-sippel.de

Die Förderung einer positiven Eltern-Kind-Beziehung kann daher einen bedeutenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder haben und Regulationsstörungen wie Unruhe, Schreien oder Schlafstörungen vermeiden.

Ebenso bieten alltägliche Rituale Kindern in jedem Alter Halt und Struktur. Das vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Innerhalb dieses Rahmens, dieser verlässliche Umgebung, lernen sie, sich schließlich frei zu entfalten. Die bedingungslose Liebe der Eltern, die – ohne Erwartungen – ihre Kinder einfach „sein lassen“, schafft also eine Grundlage für emotionale Sicherheit und Selbstakzeptanz. Dieses bedeutsame Grundrecht ermöglicht Kindern, sich in ihrer eigenen Persönlichkeit zu entfalten, ohne dabei das Gefühl zu haben, sich anpassen oder bestimmte Erwartungen erfüllen zu müssen, um geliebt zu werden.

Das erste Lebensjahr ist entscheidend für die frühkindliche Entwicklung und kann einen Einfluss auf spätere Entwicklungsstadien, einschließlich der Schulreife, haben. In dieser Zeit finden bedeutende Fortschritte in den Bereichen Motorik, Sprache, soziale Interaktion und kognitive Fähigkeiten statt.

INSGESAMT EIN KOMPLEXER PROZESS

Die motorische Entwicklung vom Liegen bis zum Laufen ist ein komplexer Prozess, der durch mehrere Phasen geht und bereits wie auf einer Festplatte in uns gespeichert ist.

Ausgebildete Physiotherapeuten können Eltern anleiten, wie sie ihre Kinder unterstützen. Das bringt oft allerhand Anstrengungen und Konsequenzen mit sich. Tägliches Trainieren und Wiederholungen führen jedoch zum Ziel.

Es können auch spielerisch gespeicherte Bewegungsprogramme bestmöglich abgerufen werden, denn manchmal ist einfach nur eine Schublade im Gehirn verschlossen – Therapeuten aber haben in ihrer grandiosen Schatzkiste den richtigen Schlüssel zum Öffnen.

Manchmal kann es aber noch anstrengender werden. Über gewisse, definierte Ausgangsstellungen und „Zonen“ wird der Körper über das Aktivieren seiner Festplatte aufgefordert, gespeicherte Bewegungen und koordinierte Muskelaktivitäten abzurufen. Weiter kann diese Festplatte so aktiviert werden, dass angeborene, zentral ausgelöste Bewegungsstörungen (das heißt Kinder mit Gehirnschäden, Muskelerkrankungen oder Gendefekten) bestmöglich umprogrammiert werden.

Birgt das nicht eine geniale Möglichkeit und Chance?! Dafür nimmt man doch gern die eine und andere Schweißperle in Kauf. Entwicklung aus der Komfortzone heraus ist oft mit Anstrengung verbunden. Da ist es ganz egal, in welchem Alter wir uns befinden.

Die Entwicklung des Gleichgewichts in Rückenlage beispielsweise ist in der Regel im 3. Lebensmonat vorhanden. Das heißt: Der Säugling kann bei gehobenen Beinen und Armen im rechten Winkel den Kopf frei zu beiden Seiten drehen und aus der Bauchlage symmetrisch anheben. Diese Fähigkeit spielt eine wichtige Rolle in der Zungen und Mundmotorik und legt die Grundlage der Sprachentwicklung. In der Praxis aber fehlen diese Kompetenzen bei einigen (Kindergarten-)Kindern; Logopädie wird zunehmend verordnet.

EINE AUFRECHTE KÖRPERHALTUNG BEEINFLUSST DIE KONZENTRATION

Nur: Wie soll ein Kind im Gleichgewicht sein, aufmerksam am Tisch sitzen oder dem Unterricht folgen, wenn es stets damit beschäftigt ist, seinen eigenen Kopf und Körper aufrecht zu (er) halten?

Kinderärzte, Kinder-Physiotherapeuten und andere Berufsgruppen mit einer speziellen Expertise spielen eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Unterstützung der motorischen Entwicklung von Kindern. Durch ihre Fachkenntnisse können sie Anzeichen von Entwicklungsverzögerungen oder potenzielle Herausforderungen frühzeitig erkennen.

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kinderärzten und Physiotherapeuten ist wichtig, um individuelle Bedürfnisse zu verstehen und geeignete Interventionen oder Therapiepläne zu entwickeln.

Die Frage, warum ein Kind nicht vor Erreichen des 6. Lebensmonats aufrecht hingesetzt werden sollte, wird mir im Alltag häufiger gestellt. Die Antwort liegt auf der Hand: In den ersten Monaten sind Muskulatur, Wirbelsäule und Stützreaktion noch nicht ausreichend entwickelt, um selbstständig aufrecht zu sitzen. Die Kinder fallen also um. Eigenständig richtet sich das Kind idealerweise um den 8/.9. Monat auf. Das Abstützen über die Seite, die Rotation der Wirbelsäule, wird Kindern beim passiven Hinsetzen weggenommen – das kann Auswirkungen auf die spätere (auch feinmotorische) Entwicklung haben.

Kinder sollten also nicht hingestellt werden. Das führt zu Kompensationen und Komplikationen, die sich später in Rücken-, Hüft- und Fußfehlstellungen widerspiegeln können. Angelegte Gleichgewichts- und Stützreaktionen können nicht abgerufen werden.

ELTERN KÖNNEN AUF IHRE KINDER VERTRAUEN

Eltern können in der Tat darauf vertrauen, dass Kinder sich dann weiterentwickeln, wenn sie dazu bereit sind. Der natürliche Antrieb der Neugier und das „Ich will“ (die intrinsische Motivation) sind starke Motoren für die kindliche Entwicklung.

Ein Spiegel für die Bauchlage kann ein faszinierendes Werkzeug sein. Eine Katze, die durch das Zimmer läuft, oder auch rollende Bälle können die Bewegung stimulieren. Frust und Wut können zur notwendigen Kraft führen, um an das Ziel zu gelangen – so erfahren Kinder schon früh einen eigenen Stolz und Selbstwirksamkeit. Eltern sind dafür da, dass „Kinder weich fallen“. Sie sollten ihren Kindern eine schützende und unterstützende Umgebung bieten, in der sie Erfahrungen sammeln, Herausforderungen bewältigen und ihre Fähigkeiten entwickeln können. Genau das fördert die emotionale Resilienz und das Wohlbefinden der Kinder.

Der Körper in Zusammenspiel mit Geist und Seele birgt ein faszinierendes Potenzial an Selbstheilung und Strategien, die wir bei Weitem noch nicht alle entdeckt haben.

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kinderärzten und Physiotherapeuten ist wichtig, um individuelle Bedürfnisse zu verstehen und geeignete Interventionen oder Therapiepläne zu entwickeln.