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Grüner Landesparteitag Volker Beck verliert Kampf um aussichtsreichen Listenplatz

Volker Beck ist ohne Rückhalt: Beim Landesparteitag in Nordrhein-Westfalen hat der Grünen-Politiker die Kampfkandidatur um einen der letzten aussichtsreichen Listenplätze für die Bundestagswahl verloren.
Volker Beck auf dem Landesparteitag

Volker Beck auf dem Landesparteitag

Foto: Roland Weihrauch/ dpa

Volker Beck, seit 1994 Abgeordneter für die Grünen im Bundestag, hat schlechte Aussichten auf einen Wiedereinzug in den nächsten Bundestag. Bei einem Parteitag der nordrhein-westfälischen Grünen unterlag der Bundestagsabgeordnete in einer Kampfkandidatur um einen der letzten aussichtsreichen Plätze.

Auf Platz zwölf der NRW-Kandidatenliste für die Bundestagswahl 2017 wurde bei der Abstimmung in Oberhausen mit rund 70 Prozent der gültigen Stimmen der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, gewählt. Beck unterlag mit nur 66 gegen 188 Stimmen.

Bei der Bundestagswahl 2013 waren die ersten 13 Kandidaten der Landesliste ins Parlament eingezogen. Auf der Liste gehen die Plätze abwechselnd an Männer und Frauen.

Der 55 Jahre alte Beck gehört zum linken Flügel der Grünen, seit 1985 ist er bereits Mitglied. Er ist religions- und migrationspolitischer Sprecher seiner Fraktion und gilt als engagierter Politiker, wenn es um Bürgerrechte oder Rechtspopulismus, um Religionsfreiheit oder die Gleichstellung von Homosexuellen geht.

Das Werben der Promis - vergebens

Zuletzt sorgte der Kölner aber immer wieder für Negativschlagzeilen. Im vergangenen Frühjahr fand die Berliner Polizei Drogen bei ihm. Das Verfahren wurde wegen geringer Schuld gegen eine Zahlung von 7000 Euro beendet. Innenpolitischer Sprecher der Fraktion ist Beck seitdem aber nicht mehr.

Außerdem eckte er mit früheren Positionen zur Entkriminalisierung der Pädosexualität an, von denen er sich später allerdings distanziert hatte.

Eine Reihe Prominenter, darunter der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, haben seit Monaten dafür geworben, dass Beck einen sicheren Listenplatz für die Bundestagswahl bekommt.

Doch vergeblich. Auch Beck selbst konnte mit seiner Rede vor den rund 300 Parteitagsdelegierten nicht genug Stimmen für sich gewinnen. Er hatte "mit meiner Hartnäckigkeit und Ungeduld und auch mit meinen Fehlern" um Vertrauen geworben.

sun/dpa