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Kaufhaus-Krise Banken geben Karstadt Rückendeckung

Der angeschlagene Warenhauskonzern KarstadtQuelle kann auf den Beistand seiner Gläubigerbanken zählen. Aus Konzernkreisen wurde bekannt, dass die Gespräche mit den Banken über eine Verlängerung der Kredite vor dem Abschluss stehen. Damit hätte das Essener Unternehmen neuen Spielraum für die anstehende Sanierung.

Frankfurt am Main/München - Die Gespräche über eine Umschuldung des Konzerns verliefen "sehr konstruktiv" und für KarstadtQuelle   "in die richtige Richtung", hieß es in Essen. Die Koordinierung unter den Banken habe die BayernLB übernommen, die mit rund 250 Millionen Euro größter Kreditgeber von KarstadtQuelle sei, verlautete aus den Kreisen. Das Münchener Institut wollte sich dazu nicht äußern.

Wie aus Bankenkreisen verlautete, geht es um die Verlängerung mehrerer Kreditlinien von sechs Monaten auf drei Jahre. Dem Vernehmen nach fordern die Kreditinstitute aber im Gegenzug vom Management eine Art Geschäftsplan für die kommenden Jahre. Bei den Gesprächen sind angeblich Vertreter von sieben Großbanken eingebunden, darunter auch die Dresdner Bank.

Schon am Mittwoch hatte die WestLB als erstes Institut Entgegenkommen signalisiert. Die Bank verhandelt nach eigenen Angaben mit KarstadtQuelle über den Fortgang der Sanierung. In den vergangenen Tagen hatten Äußerungen von Management und Betriebsrat für Unruhe gesorgt, wonach ohne eine Einigung mit den Banken eine Insolvenz von KarstadtQuelle nicht auszuschließen sei.

Die Unternehmensleitung will die Gespräche mit dem Betriebsrat an diesem Freitag in Frankfurt am Main fortsetzen. Die Arbeitnehmerseite ist zwar zum Verzicht auf übertarifliche Leistungen bereit, fordert im Gegenzug aber eine Beschäftigungs- und Standortsicherung. Die vom Vorstand geforderten längeren Arbeitszeiten oder betriebsbedingte Kündigungen lehnen Betriebsrat und Gewerkschaft hingegen kategorisch ab.