Der Kartenverkauf für die Saalfastnacht in Mainz verläuft schleppend.

Kampagne 2023

Kartenverkauf für Mainzer Fastnachtssitzungen läuft schleppend

Stand

Viele Mainzer Fastnachtsvereine haben aktuell Probleme, Karten für die Saalfastnacht zu verkaufen. Sie sehen dafür mehrere Gründe.

Fastnachtssitzung in Mainz, das bedeutet neben jeder Menge Spaß auch proppenvolle, stickige Turnhallen, enge Bestuhlung, viel Alkohol. Während der beiden vergangenen Winter war wegen Corona an solche Art Vergnügen nicht zu denken. Inzwischen versuchen Vereine, die Saalfastnacht wieder möglich zu machen. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen, aber die Nachfrage hält sich in Grenzen. Ein Grund für die Kaufzurückhaltung der Menschen ist für viele Vereine die Unsicherheit wegen der wieder steigenden Corona-Zahlen.

"Der Kartenverkauf läuft noch schlechter als im vergangenen Jahr."

Viele Menschen seien noch zögerlich und würden auf die Corona-Entwicklung warten, sagt Dirk Loomans vom KCK dem SWR. Auch die wirtschaftliche Lage spielt aus seiner Sicht eine Rolle. Einige würden sich durchaus fragen: "Wie viele Sitzungen kann ich mir im kommenden Jahr leisten?" Sollten nicht ausreichend Karten verkauft werden, könnte der KCK Sitzungen streichen. "Es macht keinen Sinn, eine Sitzung in einem halb vollen Saal zu machen", sagt Loomans.

Fastnachter sorgen sich vor strengeren Corona-Regeln

Der Sprecher der Mombacher Bohnebeitel, Christian Kanka, geht davon aus, dass ein Verbot von Fastnachtssitzungen und damit verbundene Einnahmeausfälle vielen Vereinen das Genick brechen würde. Eine eventuelle Maskenpflicht für die Sitzungen bezeichnet Kanka als Stimmungskiller. Auf eine reduzierte Zahl von Sitzplätzen zur Einhaltung von Abständen sei man aber vorbereitet.

Fastnachtsvereine müssen tiefer in die Tasche greifen

Zu der Unsicherheit durch Corona kommt nun allerdings auch noch die Energiekrise, die die Kosten für die Vereine nach oben treibt. So ist zum Beispiel die Saalmiete im Kurfürstlichen Schloss von 1.700 Euro im Jahr 2020 auf jetzt rund 4.000 Euro gestiegen, sagte der ehemalige Präsident des Mainzer Carneval Vereins (MCV), Reinhard Urban. Das Mainzplus Citymarketing, das die Säle im Schloss und der Rheingoldhalle vermarktet, begründet das mit stark gestiegenen Energiekosten.

Tickets für Sitzungen könnten 2023 teurer werden

Dazu kommen laut MCV dann noch teilweise höhere Ausgaben zum Beispiel für die Technik im Saal, den Sicherheitsdienst und die Sanitätsdienste. Deshalb müssten auch die Kartenpreise für die Sitzungen angehoben werden, so Urban. Um wieviel genau, sei noch nicht klar. Die Eiskalten Brüder in Gonsenheim haben ihre Preise für die Tickets bereits festgelegt. Sie werden nach Vereinsangaben um zwei bis vier Euro teurer.

Auch beim Finther Carneval Verein (FCV) ist man von den gestiegenen Energiepreisen betroffen. Nach Angaben von Präsident Volker Conradi hat der Verein zwar das Glück, dass man für Sitzungen das städtische Bürgerhaus im Mainzer Stadtteil Finthen nutzen kann, aber auch hier würden die Nebenkosten steigen. Eins ist damit jetzt schon klar: Im nächsten Jahr muss die Narrenschar in Mainz tiefer in die Tasche greifen.

Straßenfastnacht in Mainz

Neben der Saalfastnacht beginnen in Mainz derzeit auch die Planungen für die Straßenfastnacht. Wer also lieber draußen feiern möchte, kann sich momentan auf folgende Veranstaltungen freuen:

Freitag, 11.11.22:

Verkündung des närrischen Grundgesetzes auf dem Schillerplatz. Der genaue Ablauf steht nach Angaben des Veranstalters, des Mainzer Carneval Vereins, noch nicht fest.

Sonntag, 1.1.23:

Neujahrsumzug der Mainzer Garden. Die Veranstaltung gilt als offizielle Eröffnung der Mainzer Fastnachtskampagne.

Donnerstag, 16.2.23:

Weiberfastnacht auf dem Schillerplatz. Ab 11:11 Uhr soll der Startschuss für die Straßenfastnacht in Mainz fallen, Planung offen.

Samstag: 18.2.23:

Nach zweijähriger Corona-Pause soll es in Mainz im kommenden Jahr wieder einen Jugendmaskenzug geben. Das hat eine Sprecherin des Veranstalters, des Verkehrsvereins Mainz, dem SWR bestätigt. Den Mainzer Jugendmaskenzug gibt es seit 1957. Laut Verkehrsverein ist er der größte seiner Art in Europa.

Montag, 20.2.23:

Rosenmontagszug in Mainz. Ob und wie der Zug stattfinden soll, dazu gibt es laut Mainzer Carneval Verein noch keine konkreten Informationen.

Stand
Autor/in
SWR