Website
Aktuelles
Dienstag, 24.09.2013

Veranstaltungen

Braucht der Sport eine eigene Gerichtsbarkeit?

Rechtsanwalt Siegfried Fröhlich aus Mainz spricht in der Vortragsreihe "Sportmedizin und Doping" am 9. Oktober (19.00 Uhr, Hörsaal V1)

Siegfried Fröhlich befasst sich als Rechtsanwalt schwerpunktmäßig mit Fragen des Sportrechts. Dabei berät er Sportler wie Vereine in Verfahren der Sportgerichtsbarkeit, deren Existenz er allerdings kritisch sieht.

In einer kurzen Einführung erfolgt zunächst ein Überblick über die Begründung und Zuständigkeiten der Sportgerichtsbarkeit. Anhand des Fallbeispiels „Stefan Schumacher“ wird anschließend dargestellt, wie ein Sportgerichtsverfahren in der Praxis tatsächlich abläuft. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Vorstellung möglicher sportgerichtlicher wie staatlicher Rechtswege und Rechtsmittel.

Die so herausgestellten sportprozessualen Besonderheiten werden in einem zweiten Teil kritisch bewertet. Hierbei wird Rechtsanwalt Fröhlich vorwiegend auf die Frage eingehen, ob in der Sportgerichtsbarkeit verfassungsmäßig garantierte Rechte wie das Gebot des effektiven Rechtsschutzes, das Recht auf ein faires Verfahren und der Anspruch auf rechtliches Gehör überhaupt umgesetzt werden können.

Zum Abschluss des Vortrages stellt Rechtsanwalt Fröhlich sein Alternativmodell zur Sportgerichtsbarkeit dar. Hiernach soll die ordentliche Gerichtsbarkeit weitestgehend an die Stelle der Sportschiedsgerichte treten, ohne jedoch dem Sport seine Vereinsautonomie absprechen zu wollen. Wie dies möglich sein kann, wird am Beispiel des Binnenschifffahrtsrechts erarbeitet.

Die Vortragsreihe „Sportmedizin und Doping“ wird von Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann und Prof. Dr. Horst Pagel vom Institut für Physiologie der Universität zu Lübeck organisiert. Beteiligt an der Veranstaltungsreihe ist außerdem Priv.-Doz. Dr. Bärbel Kunze vom Lübecker offenen Labor (LOLA) der Universität zu Lübeck. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Siegfried Fröhlich