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Hund entlaufen - wie musst Du jetzt handeln?

Entlaufener Hund mit Leine

Das ist der Schreckmoment für jeden Hundefreund: Soeben ist die Fellnase noch brav bei Fuß gelaufen und, schwupps, hat er eine interessante Spur aufgenommen und ist auf und davon. Dein erster Gedanke: „Hilfe, jetzt ist mein Hund entlaufen!“ In vielen Fällen kommt der Vierbeiner auch wieder zurück, aber manchmal bleibt der Hund einfach verschwunden, da hilft kein Rufen und Pfeifen.

Checkliste Hund entlaufen - Erstmaßnahmen für den Notfall

Wenn Dein Hund entlaufen ist, sind das die ersten Schritte, die Du beachten musst:

  • Vor Ort etwa 30 Minuten warten
  • Leckerlis oder von Dir getragene Kleidung dort auslegen
  • Das Umfeld im Sichtbereich der Stelle absuchen
  • Falls möglich, Passanten nach einer Sichtung befragen

Auch wenn Du der Ansicht bist, dass Dir das nicht passieren kann, solltest Du dennoch gewappnet sein, wenn Dein Hund entlaufen ist. Es gibt verschiedene Suchmöglichkeiten und auch Institutionen, die Dir behilflich sein können. Im Notfall solltest Du also wissen, wie Du reagieren musst.

Notfallschritte mit einer Übersicht zu weiteren Maßnahmen

Als Erstes

  • Bleibe vor Ort und warte etwa 30 Minuten auf Deinen Hund
  • Lasse Futter, Wasser, Decke oder getragene Kleidung am Ort
  • Suche bekannte Orte und Bereiche ab
  • Frage bei Passanten nach Sichtungen

Informiere diese Stellen

  • TASSO (Tierregister)
  • Polizei
  • Förster, Jagdpächter
  • Soziale Netzwerke
  • Tierheime, Tierschutzvereine
  • Tierärzte

Wurde Dein Hund gesichtet?

  • Hänge Wildkameras auf (achte auf die geltenden Regelungen)
  • Richte Futterstellen ein, lass Dich dazu beraten
  • Kommt Dein Hund zur Futterstelle, beauftrage einen Tiersicherungsdienst

Bleibt Dein Hund verschwunden?

  • Hol Dir die Erlaubnis und hänge Plakate in der Umgebung auf
  • Erweitere den Suchradius und hänge Plakate an weiteren Orten auf
  • Informiere Tierärzte und Tierheime, die weiter weg sind
  • Lass Dich beraten und setze wenn nötig Suchhunde ein (Pettrailing)

Ist Dein Hund wieder da?

  • Benachrichtige alle informierten Stellen und entferne Plakate, aktualisiere die Suchanzeigen in den sozialen Medien

Hilfe, mein Hund ist entlaufen!

Es gibt präventive Maßnahmen, um zu verhindern, dass Dein Hund wegläuft. Ebenso gilt es in diesem Fall einen kühlen Kopf zu bewahren, damit die Suche nach Deiner Fellnase tatsächlich Erfolg hat. Die wichtigsten Dinge im Überblick:

  • Besuche eine Hundeschule, um den Gehorsam Deines Hundes zu trainieren.
  • Lasse Deinen Hund in Melderegistern registrieren. So kann er beim Auffinden Dir zugeordnet werden.
  • Treffe geeignete Erstmaßnahmen, wenn Dein Hund entlaufen ist.
  • Wende Dich an das zentrale Melderegister, wo Dein Hund gelistet ist.
  • Weite die Suche nach einem Tag aus - mit Suchaufrufen und Suchplakaten.
Icon Information

VS.-Info

Denke im Vorfeld immer an die Hundehaftpflichtversicherung. Wenn Dein Hund entlaufen ist, haftest Du für Schäden, die Deine Fellnase anderswo nun verursachen kann. Es ist denkbar, dass er auf seiner Flucht irgendwo einen Verkehrsunfall verursacht, verletzt und identifiziert wird. Dann fällt das auf Dich zurück und für den Schaden leistet dann Deine Hundehaftpflicht.

Warum laufen Hunde weg?

Eigentlich sind Hunde doch gut erzogene Vierbeiner. Warum kommt es dann überhaupt vor, dass Dein Liebling wegläuft? Dass ein Hund entlaufen ist, kann viele Ursachen haben und Du kannst sogar ein Stück weit dagegen vorbeugen.

  • Ungewohnte Umgebung: Umzug, neue Wanderwege oder Urlaub - Dein Gewohnheitstier Hund findet in der ungewohnten Umgebung nicht zurück zu Dir.
  • Läufigkeit: Wenn der Ruf der Liebe einsetzt, sind alle guten Erziehungsmaßnahmen zum Teufel. Dein Hund oder Deine Hündin reagieren völlig kopflos und sind auf und davon.
  • Angst: Gewitter, laute Geräusche oder eine Attacke durch einen anderen Hund lösen bei Deinem Vierbeiner Panik aus.
  • Jagdinstinkt: Dieser kann bei Deinem Hund mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Nimmt er die Fährte eines Wildtieres auf, kann er sich dadurch sehr weit von Dir in unzugängliches Gelände entfernen.
  • Langeweile: Immer nur die gleich Gassirunde oder im Garten bleiben? Das ist für Deine Fellnase langweilig und irgendwann sucht er sich ein Ventil und jagt irgendeinem anderen Tier hinterher.

So ging es unserer Kollegin Vanessa, als ihre Hündin Tilda weggelaufen ist.

Vanessas Hund Tilda

Seit 2020 lebt die Podenco-Mischlingshündin bei Vanessa. Vor kurzem ist Tilda ausgebüchst und sie hat uns ihre Erfahrungen damit geschildert:

„Ich ging mit Tilda unsere allmorgendliche Gassirunde. Es war dunkel und es hat geregnet. Wie gewohnt kamen wir an einem Reitstall vorbei, bei dem Tilda immer auf ihren Hundekumpel Benny zur morgendlichen Begrüßung trifft. Sie lief schon ganz aufgeregt einige Meter vor mir und erwartete ihren Freund. Doch leider ist sie an einen Weidedraht an der anliegenden Pferdekoppel gekommen. Durch den elektrischen Impuls hat sie sich so erschreckt, dass sie nur noch die Rute eingeklemmt und das Weite gesucht hat.“

Vanessa, was hast Du denn in dieser Situation gefühlt und wie hast Du darauf reagiert?

„Völlig hilflos habe ich meinem Hund nachgeschaut, der kopflos und verängstigt losgelaufen ist. Ich hatte große Sorge, dass sie sich verletzt haben könnte. Deshalb suchte ich den Wald nach ihr ab und rief sie permanent. Vorbeigehende Hundebesitzer oder Jogger fragte ich, ob sie Tilda gesehen hätten.“

Ist Tilda denn wieder aufgetaucht?

„Als die Suche erfolglos blieb, bin ich nach Hause gegangen und habe meinen Kindern erzählt, was passiert ist. So sind wir zu dritt erneut auf die Suche gegangen. Auf dem Fahrrad sind wir die gesamte Gassirunde noch einmal abgefahren und haben nahe unserem Haus nach ihr Ausschau gehalten. Doch leider nichts – keine Tilda. Völlig niedergeschlagen sind wir nach Hause zurückgekehrt.

Ich hab mir schon überlegt, welche weiteren Schritte jetzt hilfreich wären, wen müssten wir alles informieren? Als wir die Fahrräder in die Garage gestellt haben, haben wir etwas helles im Garten bemerkt. Da saß Tilda, ganz verängstigt unter unserer Gartenbank. Die Freude war bei allen riesengroß.
Ab jetzt trägt Tilda einen Tracker am Halsband und um Pferdekoppeln machen wir einen großen Bogen.“

Warum sind präventive Maßnahmen so wichtig?

Wenn Dein Hund entlaufen ist, bist Du auf Hilfe angewiesen. Schließlich kannst Du nicht tagelang im Wald herumirren, um Deine Fellnase zu finden. In den meisten Fällen wird Dein Hund an einem anderen Ort aufgegriffen und zum Tierarzt oder ins Tierheim gebracht. Wenn er dort angekommen ist, ließe er sich Dir ganz einfach zuordnen - wenn er gechippt ist.

Dieser Mikrochip lässt sich beim Tierarzt einfach und schmerzfrei einsetzen. Dieser sitzt dann im Nackengewebe Deines Hundes und trägt nach der Aktivierung eine 15-stellige Nummer. Deine Daten wie Adresse, Handynummer oder Name sind darauf nicht verzeichnet. Mit einem speziellen Lesegerät können Tierärzte oder Mitarbeiter im Tierheim die Chipnummer auszulesen.

Damit über die Chipnummer aber auch der entlaufene Hund Dir zugeordnet werden kann, ist eine Registrierung Deinerseits in einem offiziellen Register notwendig. Dazu bieten sich beispielsweise Tasso e. V. oder das Deutsche Haustierregister an. Dort sind dann parallel zur Chipnummer auch Deine Daten hinterlegt, dass eine Zuordnung sofort stattfinden kann.

Von Vorteil ist natürlich, wenn das Hundehalsband mit einem GPS-System ausgestattet ist. So kannst Du mit der dazugehörigen App über Dein Handy Deine Fellnase relativ einfach orten.

Weil Dir Dein Hund wichtig ist

Aktuelle Hundeversicherungen im Überblick.

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Hund

Was musst Du unternehmen, wenn Dein Hund entlaufen ist?

Wenn Dein Hund bei einem Spaziergang ausgebüchst ist, solltest Du unmittelbar nach ihm rufen oder auch pfeifen. In der Regel kehren Hunde nach kurzer Zeit zu der Stelle zurück, an der sie Frauchen oder Herrchen verlassen haben. Allerdings kann das abhängig vom Freiheitsdrang Deiner Fellnase auch mal länger dauern. Versuche daher auf alle Fälle, Freunde oder Verwandte mit ins Boot zu nehmen, die Dich an der betreffenden Stelle auch mal ablösen können.

Wenn Du auf Dich allein gestellt bist, kannst Du natürlich nicht dauerhaft dortbleiben. Lege dann Kleidungsstücke aus, auf die Du witterungsbedingt verzichten kannst. So legst Du eine Fährte für Deine Schnüffelnase und erhöhst die Chance, dass er an diese Stelle zurückkehrt. Richte, wenn möglich, dort auch eine kleine Futterstelle ein, damit Deine Fellnase sich diese Stelle merkt und regelmäßig dorthin zurückkehrt.

Weite die Suche aus

Es kann durchaus passieren, dass Dein Hund trotz aller Bemühungen zunächst nicht wieder auftaucht. Dann musst Du einerseits die Hilfe ausweiten und auch andererseits professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Beginn zunächst damit, Suchplakate in der Umgebung der Verluststelle auszuhängen. Aber auch Suchplakate in Deinem häuslichen Umfeld sind sinnvoll, da Deine Fellnase womöglich bedingt durch seien Witterung in diesen Bereich zurückkehrt.

Verwende am besten Suchplakate, die Du bei bekannten Organisationen herunterladen kannst. Diese Suchplakate enthalten in der Regel die folgenden Angaben:

  • Bild des Hundes
  • Name des Hundes
  • Rasse, Farbe und Größe
  • Geburtsdatum oder Alter
  • Verlustdatum und Verlustort

Es ist nun fraglich, ob Du Deine Kontaktdaten mit veröffentlichen möchtest. Einerseits bist Du bei einer Sichtung Deines Hundes schnell erreichbar. Andererseits gibt es auch hier mittlerweile Übeltäter, die sich Deine Not zu Nutze machen. Wenn Du gegen einen Finderlohn beispielsweise Deinen Hund irgendwo abholen kannst, sollte Dich das wachsam werden lassen. In den meisten Fällen will da jemand nur abkassieren.

Bei Suchplakaten von Tasso ist zum Beispiel die Nummer der Organisation angegeben, die Dich dann wiederum kontaktiert. So bist Du gut vor Missbrauch geschützt.

Icon Glühbirne

VS.-Tipp

Soziale Medien haben für Suchaufrufe eine sehr große Reichweite, bieten da aber nicht immer Schutz vor Betrügereien. Das Beste ist, wenn Du in diesen Fällen die Meldungen Deiner Freunde nachverfolgst, als auf Personen zu reagieren, die Dir überhaupt nicht bekannt sind.

Lege Dir eine Liste mit wichtigen Kontaktdaten an und informieren die entsprechenden Stellen über das Entlaufen. Einen Tag später kannst Du noch einmal mit den Institutionen Kontakt aufnehmen und erfragen, ob Dein Liebling mittlerweile irgendwo aufgetaucht ist. Dazu gehören beispielsweise:

  • Örtliche Polizeidienststelle
  • Autobahnpolizei
  • Tierärzte vor Ort
  • Tierschutzvereine vor Ort
  • Jäger und Förster
  • Melderegister

Kannst Du vermeiden, dass Dein Hund wegläuft?

Auch der gehorsamste Hund kann irgendwann ausbüchsen. Dafür gibt es eine Menge Ursachen. Du kannst aber in Bezug auf die Erziehung das Risiko des Weglaufens erheblich verringern. Dafür solltest Du im Vorfeld Deinem Hund ein paar Dinge antrainieren und auch Dein Verhalten auf solche Situationen abstimmen.

  • Hunde empfinden hohe Töne als ein Zeichen sozialer Zuwendung. Wenn Du also Deinen Hund rufst, solltest Du das immer mit einer hohen Stimmlage machen. Dein Hund wird bei Deinem Rückruf, sofern er vorher Quatsch gemacht hat, davon ausgehen, dass Dein Rückruf keine negativen Konsequenzen hat.
  • Wer hat schon Lust zurückzukommen, wenn Strafe droht? Daher gilt beim Rückruf: Lächele und wende Dich Deinem Hund zu. Wenn er Dich als Bedrohung wahrnimmt, dann wird es mit dem Zurückkommen deutlich länger dauern.
  • Leckerlis sind gut, aber nicht in der Masse. Wenn Du Deinen Hund permanent mit Leckerlis überflutest, dann verliert er das Interesse an dieser Form der Belohnung.

So, jetzt wollen wir mit Dir hoffen, dass sich Dein Vierbeiner nicht doch einmal auf die eigenen Pfoten macht und Dich in Angst und Schrecken versetzt.

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