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Mehr sexuell übertragene Krankheiten in Hamm registriert

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Vin sexuell übertragbaren Krankheiten sind zwar mehr Frauen betroffen als Männer - diese sollten das Thema trotzdem ebenfalls ernst nehmen. © Christophe Gateau/dpa

Die Anzahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) ist in Hamm im vergangenen Jahr gestiegen. Das besagen Zahlen, die die AOK für 2021 ermittelt hat.

Hamm - Laut einer Auswertung der AOK Nordwest wurden in Hamm im Jahr 2021 insgesamt 318 Fälle sexuell übertragbarer Krankheiten registriert. Das seien 2,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor (310). Der Anteil der Frauen liege dabei höher als der der Männer.

„Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Doch wenn sie frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Deshalb solle bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit immer ein Arzt aufgesucht werden.

Am häufigsten wurden den Angaben zufolge bei den STI die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert, gefolgt von akuter Virushepatitis B, Herpes Simplex sowie Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen von STI gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauchschmerzen.

Frühzeitig informieren und Vorsorge treffen

„Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen“, so Kock. „Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion Aids.“

Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. Kock: „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechts-verkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion.“

Nicht nur Frauen infiziert, sondern auch Männer

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) könnten sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen.

Doch das Thema sei keine reine Frauensache. Auch viele Männer und Jungen seien mit mit HP-Viren infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gelte die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (Stiko) sowohl für Mädchen als auch auf Jungen. In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. - WA/han

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