xx - Landkreis Aichach Friedberg

Vorwort 

Bilanziert man ein abgelaufenes Kalenderjahr, so nimmt man in erster Linie Statistiken 

unter die Lupe, vergleicht Soll und Haben, das Erreichte mit dem Angestrebten. 

Auch für unseren Landkreis halten wir dies selbstverständlich so. Dabei verweisen 

wir sehr gerne auf den kontinuierlichen Schuldenabbau der letzten Jahre. 

Ein Quantum Stolz schwingt in diesem Zusammenhang insbesondere deshalb mit, 

weil wir dennoch nicht nachgelassen haben, in die Zukunft des Wittelsbacher 

Landes zu investieren: in Schulen, in Straßen, in die Krankenhäuser, in die Alten- und die Jugendhilfe, 

um nur die größten Positionen zu benennen. 

So ist unsere Region ganz hervorragend aufgestellt in punkto Wirtschaft – mit Rang zwölf in der 

bundesweiten Arbeitslosenstatistik – und Infrastruktur, aber eben auch in Sachen Soziales, Bildung 

und Kultur. Denn wir sind uns sehr wohl darüber im Klaren, dass wir allein mit dem Abgleich 

von Fakten und Zahlen dem, was das Wittelsbacher Land ausmacht, nicht gerecht werden. 

Aus diesem Grund behalten der Landkreis und insbesondere das Landratsamt als Einrichtung 

in ihrem Handeln ganz besonders den Menschen im Blick. Zum Beispiel haben wir mit 

dem Sozialamt eine Anlaufstelle für alle, die in große finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. 

Bei sozialen Notlagen innerhalb der Familie leistet das Kreisjugendamt ausgezeichnete Arbeit. 

Diejenigen, die der medizinischen Versorgung bedürfen, treffen im Landkreis Aichach-Friedberg 

zwei erstklassige Kliniken an. Junge Menschen finden für ihren Bildungs- und Berufsweg alle 

Möglichkeiten vor, mit einer Angebotspalette, die zu Beginn dieses Schuljahres mit einer Wirtschaftsschule 

in Pöttmes und einer Beruflichen Oberschule in Friedberg vervollständigt wurde. 

Kulturell betrachtet wird das Wittelsbacher Land immer reicher und vielfältiger. Beispielhaft 

möchte ich dafür an dieser Stelle den „Poetischen Herbst“ hervorheben, der für das Dachauer 

und das Wittelsbacher Land kulturelles Glanzlicht und verbindendes Element zugleich war. 

Auch bei einem anderen zukunftsweisenden Thema haben wir in der Region Augsburg in diesem 

Jahr sehr große Fortschritte gemacht, dem Klimaschutz. Die Energiewende ist im Wirtschaftsraum 

Augsburg bereits erfolgreich eingeleitet, der Ausbau der erneuerbaren Energien in 

unserem Landkreis weit fortgeschritten. Um bei Energieeinsparung und CO2-Reduktion einen 

weiteren, einen großen Schritt voranzukommen, werden wir unser Augenmerk nun verstärkt 

darauf richten, die Sanierungsrate bei den älteren Gebäuden im Landkreis und in der Region zu 

erhöhen. Das Regionale Klimaschutzkonzept und die neu gegründete Regionale Energieagentur 

für den Wirtschaftsraum Augsburg bilden eine ideale Grundlage für die weiteren Aktivitäten. 

Die Fortschritte in diesem Bereich stehen exemplarisch für die ausgesprochen gute und vertrauensvolle 

Zusammenarbeit in der Region Augsburg. Meinen Kollegen Oberbürgermeister Dr. 

Kurt Gribl und Landrat Martin Sailer mit ihren Mitarbeitern möchte ich dafür herzlich danken! 

Solcherlei Erfolge sprechen zudem aber auch eindeutig für ein konstruktives und zielorientiertes 

Zusammenwirken in unseren Kreisgremien. Mein ausdrücklicher Dank geht hier an alle Kreisrätinnen 

und Kreisräte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt und in den 

Kreiseinrichtungen. Selbiges gilt für die Zusammenarbeit mit den Städten, Märkten und Gemeinden. 

Dort geht der Dank an die Bürgermeister und Gemeinderäte, mit den vielen Beschäftigten 

in den jeweiligen Rathäusern. 

Von grundlegender Bedeutung für die gedeihliche Entwicklung unseres Landkreises ist auch, 

dass unsere Interessen auf Bezirks-, auf Landes- und auf Bundesebene vorgebracht und mit 

Nachdruck vertreten werden. Hier leisten die für unsere Region zuständigen Mandatsträger 

bemerkenswert gute Arbeit, für die ich ebenfalls von Herzen danke. Aufrichtig bedanken möchte 

ich mich außerdem landkreisweit bei allen Ehrenamtlichen, die sich in den Vereinen und Verbänden 

für ein gesundes Miteinander im Wittelsbacher Land einsetzen! Ein abschließendes 

Vergelts Gott geht an die Redaktionen der lokalen Presse sowie der regionalen Radio- bzw. 

Fernsehsender, die fortwährend, gerne auch kritisch, über das Geschehen im Landratsamt und 

in den Kreisgremien berichten. 

Allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest 

sowie ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012! 

Aichach, im Dezember 2011 

Christian Knauer 

Landrat 

3

Inhaltsverzeichnis 

1. Kommunales und Kreisentwicklung 

4 

Seite 

Kreisfinanzen 6 

Kreistag und Bürgermeister 6 

Kultur 8 

Wirtschaftsförderung 9 

Regionalmanagement 10 

Klimaschutz 11 

Entwicklung der Schulen 15 

Schülerbeförderung 16 

Öffentlicher Personennahverkehr 17 

Messe Augsburg 19 

2. Soziales 

Kliniken an der Paar 20 

Alten- und Behindertenhilfe 23 

Kinder- und Jugendhilfe 25 

Soziale Leistungen 27 

Jobcenter Wittelsbacher Land 31 

Besondere soziale Angelegenheiten 32 

Gleichstellung 35 

3. Sicherheit und Verbraucherschutz 

Brand- und Katastrophenschutz 37 

Öffentliche Sicherheit 37 

Gewerberecht und Lebensmittelüberwachung 38 

Veterinärwesen 39 

Gesundheitswesen 41 

Ausländer- und Personenstandswesen 41 

Straßenverkehr 42

4. Bauen im Landkreis 

5 

Seite 

Staatliches Bauamt 44 

Straßenbau 45 

Baumaßnahmen an Landkreisgebäuden 48 

Gebäudewirtschaft 45 

Pflege der Baukultur 50 

Gutachterausschuss 51 

5. Umweltschutz 

Naturschutz 52 

Immissionsschutz 55 

Staatliches Abfallrecht 55 

Wasserrecht 56 

Kommunale Abfallwirtschaft 57 

Abfallzweckverband und AVA GmbH 59 

6. Zentrales im Landratsamt 

Organisation 60 

Personal 60

1. Kommunales und Kreisentwicklung 

Kreisfinanzen 

Am 2. März beschloss der Kreistag die Haushaltssatzung 2011. Der Verwaltungshaushalt 

wurde auf 76.278.000 Euro, der Vermögenshaushalt auf 13.138.000 Euro festgesetzt. 

Der Hebesatz für die Kreisumlage blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 

48,5 %. Die Umlagekraft, als Berechnungsgrundlage für die Kreisumlage, war nach 

einem Rückgang im Vorjahr erneut rückläufig und lag rund 3,2 Mio. Euro bzw. 3,3 % 

unter der Umlagekraft 2010. Dadurch ergaben sich Mindereinnahmen bei der Kreisumlage 

von knapp 1,6 Mio. Euro. Eine Erhöhung des Hebesatzes der Bezirksumlage um 

2,5 % führte zu Mehrausgaben von rund 1,7 Mio. Euro. 

Zum Abgleich des Vermögenshaushalts 2011 wurde eine Kreditaufnahme von rund 1,4 

Mio. Euro veranschlagt. Dennoch soll durch planmäßige Tilgungen des Landkreises 

von rund 3,6 Mio. Euro die Verschuldung des Landkreises (einschließlich der Kliniken) 

auf 34,4 Mio. Euro sinken. Es ist ein erklärtes Ziel des Kreistages, die Schulden des 

Landkreises auch in den nächsten Jahren weiter zu reduzieren. 

Die Abwicklung der für 2011 veranschlagten Einnahmen und Ausgaben verlief weitgehend 

planmäßig. Für den Jahresabschluss zeichnet sich erneut ein positives Ergebnis 

ab. 

Kreistag und Bürgermeister 

Der Kreistag und dessen Ausschüsse (einschließlich Werkausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss) 

kamen im Jahr 2011 zu insgesamt 61 Sitzungen zusammen. 

Informationsfahrt nach Heidelberg 

Das Ziel der Informationsfahrt des Kreistages und der Bürgermeister war 2011 die Metropolregion 

Heidelberg im Rhein-Neckar-Dreieck. Schwerpunktthema der Fahrt war 

dabei – in Abstimmung mit der Klimaschutzfachstelle im Landratsamt – eindeutig der 

Klimaschutz. Bei einem Empfang durch den Abfallverband Rhein-Neckar gewannen 

die Besucher einen Eindruck von der Abfallentsorgung im Verbandsgebiet sowie den 

6

Aktivitäten im Klimaschutz. Beeindruckend war die Besichtigung des im Bau befindlichen 

Biomasseheizkraftwerkes in Sinsheim. Als beispielhaft in Sachen Klimaschutz gilt 

im gesamten Bundesgebiet die Heidelberger Energiekonzeption und das Projekt 

„Bahnstadt“. Dabei handelt es sich um einen neu geplanten Stadtteil auf einer ausgedehnten 

Fläche mit ausschließlich im Niedrigenergie-Standard realisierten Gebäuden. 

Beeindruckt zeigten sich die Reiseteilnehmer ebenso von der Arbeit der Klimaschutz- 

und Energieberatungsagentur Heidelberg und Nachbargemeinden. Bemerkenswert ist 

dabei, dass aktuell insgesamt 29 Kommunen als Kooperationspartner zur Erfolgsgeschichte 

beitragen. Geleistet werden eine kompetente Unterstützung beim kommunalen 

Energiemanagement sowie eine fundierte Beratung der Bürgerinnen und Bürger. 

Ein touristisches Rahmenprogramm rundete die gelungene Informationsfahrt ab. 

Sommerempfang 

Seit Landrat Christian Knauer im Amt ist, lädt er jeden Sommer ehrenamtlich engagierte 

Landkreisbürger zu einem Empfang. Mit dem zehnten Sommerempfang stand 2011 

ein kleines Jubiläum an. Aus diesem Anlass setzte sich der Kreis der Geladenen aus 

Personen zusammen, die seit Bestehen des Landkreises Aichach-Friedberg mit einer 

Ehrung bedacht worden sind. Der Empfang wurde wegen einer Unwetter-Vorhersage 

sehr kurzfristig vom Zelt beim Aichacher Krankenhaus in die Mensa des Aichacher 

Deutschherren-Gymnasiums verlegt. Rund 300 Personen waren dort zu Gast, genossen 

in festlichem Rahmen Gaumenfreuden aus der Krankenhausküche, lauschten einer 

Abordnung des Wittelsbacher Land-Orchesters und erfuhren in einer Präsentation 

des Landrats von den aktuellen Landkreisprojekten. Höhepunkt des Abends waren die 

Ehrungen einiger verdienter Bürger. 

Verstorbene 

Folgende Personen, die den Landkreis in besonderen Funktionen mitgestalteten, sind 

2011 verstorben. Alle waren Träger der Verdienstmedaille in Silber des Landkreises: 

21. März Michael Schuberth Realschuldirektor a. D. 

5. September Adolf Metzker Bürgermeister der Gemeinde Todtenweis 

von 1972 bis 1990 

30. Oktober Volkmar Diez Kreisrat von 1966 bis 1990 

7. Oktober Edgar Wildenauer Verwaltungsoberamtsrat a. D., langjähriger 

Geschäftsleitender Beamter im Landratsamt 

7

Kultur 

Kreis- und Heimatbücherei 

Der Bestand der Kreis- und Heimatbücherei ist inzwischen auf 17.519 Medien angewachsen. 

Die Zahl der Benutzer nimmt jedes Jahr zu, was auch auf die kontinuierliche 

Werbung in den Schulen zurückzuführen ist. Noch nie haben so viele Schüler ihre Bücher 

für die Facharbeit über die Kreisheimatbücherei ausgeliehen wie 2011. Erstmals 

nahm mit der 7c der Geschwister-Scholl-Mittelschule auch eine Schulklasse das Angebot 

einer Klassenführung wahr. Im Dezember zog die Bücherei von der Steubstraße in 

die umgebauten und neu gestalteten Räume im Kreisgut um. 

Altbayern in Schwaben 

Im November 2011 präsentierte Landrat Christian Knauer bei einer großen Buchpräsentation 

den zehnten Band der Reihe „Altbayern in Schwaben“. Mit 210 Seiten wurde 

der Jubiläumsband umfangreicher als seine Vorgänger. Die Autoren widmen sich wiederum 

eingehend der Heimatgeschichte im Wittelsbacher Land. Das Themenspektrum 

ist enorm und befasst sich unter anderem mit der Geschichte 

der Burg Schiltberg oder damit, wie Ambrosius 

von Gumppenberg den Papst rettete. Die Beiträge geben 

Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Wallfahrtskirche 

Maria Alber bei Friedberg, berichten vom neuen 

Kreuzweg in Schmiechen oder lassen die Hausnamen von 

Stätzling wieder aufleben. Die Blutegelzucht im Landkreis 

ist ebenso Thema wie der Müller Freymann von Mering, 

der sich wegen dem Bau der Eisenbahn München– 

Augsburg mit der bayerischen Obrigkeit anlegte. Die zeitgleich 

eröffnete Begleitausstellung im Foyer des Landratsamtes 

hat die Entstehungsgeschichte des Ortes „Dickelsmoor“ 

zum Thema, die auch im Buch ausführlich beschrieben 

ist. Mit 60 Jahren Heimatverein Aichach befasst sich ein Beitrag, mit der Heimatpflege 

im Allgemeinen ein weiterer. Der Augenschmaus zum Schluss zeigt und beschreibt 

die im Landkreis vorhandenen Orchideenarten. Das Buch ist wie immer im 

Buchhandel oder an der Info-Theke des Landratsamtes zum Preis von 15,90 Euro zu 

erwerben. 

Heimat- und Archivpflege 

Die Basisarbeit für den jährlich erscheinenden Band der Reihe „Altbayern in Schwaben“ 

wird in der Heimat- und Archivpflege des Landkreises geleistet. Eine weitere wichtige 

Aufgabe in diesem Bereich ist die Mitwirkung am „Tag des offenen Denkmals“. In 

Hofhegnenberg, wo das Schloss durch den neuen Besitzer aufwendig renoviert wird, 

erlebte dieser heuer mit rund 900 interessierten Personen einen riesigen Andrang. 

Zum „Tag des offenen Denkmals“ erscheint jedes Jahr ein bebildertes Faltblatt, in dem 

das betreffende Baudenkmal vorgestellt wird – 2011 bereits zum elften Mal. Mit dem 

Fertigen von Baugutachten oder dem Angebot von Sprechtagen etc. wird auch innerhalb 

der Baudenkmalpflege ein wichtiger Beitrag geleistet. 

Gemeindearchive mit ihren wertvollen Akten und Bänden sind das Gedächtnis der 

Kommunen. Die Archivpfleger besuchen von Zeit zu Zeit die Gemeinden, um sich von 

deren Zustand ein Bild zu machen und die Gemeindeverwaltungen in Archivfragen zu 

beraten. Unter Anleitung und Beratung der zuständigen Archivpfleger wurden so in den 

vergangenen Jahren, unterstützt von jeweiligen Helfern aus den Gemeinden, die Archive 

von Kühbach, Todtenweis, Obergriesbach, Dasing, Ried, Merching, Steindorf 

und Schmiechen geordnet, aktuell das in Mering. Bei den jährlichen Treffen der Archivpfleger 

im übergeordneten Staatsarchiv Augsburg wird der Landkreis Aichach- 

Friedberg regelmäßig als beispielhaft im Regierungsbezirk vorgestellt. 

8

Wirtschaftsförderung und Tourismus 

Regio Augsburg Wirtschaft GmbH 

Als Gesellschafter der Regio Augsburg Wirtschaft 

GmbH ist der Landkreis mit seiner 

Wirtschaftsförderung am Landratsamt an 

den Aktivitäten des Standortmarketings und 

des Regionalmanagements für den Wirtschaftsraum 

Augsburg A³ eng beteiligt. Hervorzuheben 

sind in diesem Rahmen die 

wiederum erfolgreichen Auftritte des Wirtschaftsraumes 

auf den Messen ExpoReal in München und Renexpo in Augsburg sowie 

das Aufstellen eines Aktionsprogramms „Fachkräftesicherung“ für den Wirtschaftsraum 

Augsburg. 

Zukunftsoffensive Wirtschaftsraum Augsburg 

Weiter voran geschritten ist die sogenannte „Zukunftsoffensive Wirtschaftsraum Augsburg“, 

die der Landkreis Aichach-Friedberg zusammen mit weiteren Partnern wie Stadt 

und Landkreis Augsburg, IHK Schwaben und Handwerkskammer für Schwaben durchführt. 

Deren Ziel ist es, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen im Wirtschaftsraum 

Augsburg weiterzuentwickeln. In einem mehr als einjährigen Prozess wurden in 

fünf Innovationswerkstätten die Handlungsfelder „Regionales Innovationssystem“, 

„Stärken leben“, „Marktplätze für Wertschöpfung“, „Leistungsstarke Unternehmen“ und 

„Lebenslanges Lernen“ identifiziert, die von den Partnern der Zukunftsoffensive betreut 

und mit Leben erfüllt werden sollen. Der Landkreis Aichach-Friedberg hat sich zusammen 

mit der Handwerkskammer für Schwaben und dem Büro imu Augsburg des Themas 

„Leistungsstarke Unternehmen“ angenommen und will mit Unternehmen und unternehmensnahen 

Institutionen versuchen, die Kompetenzen von Unternehmen in Bereichen 

wie Strategie, Wertschöpfungskette und Innovation auszubauen. 

Beratungsangebote im Landratsamt 

Bereits seit Jahren bietet der Landkreis in Zusammenarbeit mit den Aktivsenioren Bayern 

e. V. regelmäßige Sprechstunden für Existenzgründer im Landratsamt an. Bürgerinnen 

und Bürger haben dabei die Möglichkeit, sich unkompliziert und kompetent Rat 

einzuholen. Ergänzt wird das Angebot seit diesem Jahr um vierteljährlich stattfindende 

Beratungstermine des Geschäftsführers der IT-Gründerzentrum aiti-Park GmbH im 

Landratsamt. Dort sollen speziell Existenzgründungen im IT-Bereich unterstützt werden. 

Qualitätsoffensive für Übernachtungsbetriebe 

Zusammen mit dem Landkreis Augsburg und der Regio Augsburg Tourismus GmbH 

hat der Landkreis Aichach-Friedberg im Mai eine Qualitätsoffensive für Übernachtungsbetriebe 

gestartet. Ziel ist es, die Attraktivität unserer Naherholungsregion zu 

steigern und die Aufenthaltsqualität für Gäste zu verbessern. Nach der derzeit laufenden 

Bewertung und Auswertung der Stärken und Schwächen der einzelnen Objekte ist 

für Frühjahr kommenden Jahres die Abschlussveranstaltung geplant. 

Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband 

Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Bayerisch- 

Schwaben. Durch eine personelle Neuausrichtung der dortigen Geschäftsstelle 

wurden die Aktivitäten in den Bereichen Marketing und 

PR ausgeweitet. So werden derzeit Produkte, z. B. in den Segmenten 

Familie und Radfahren entwickelt, und eine Imagebroschüre erstellt. 

Im Rahmen der verstärkten Pressearbeit ist das renommierte Reise- 

Magazin „GEO Saison“ auf das Wittelsbacher Land aufmerksam geworden 

und hat in seiner November-Ausgabe auf zwölf Seiten über die Vorzüge unseres 

Landkreises, dem „versteckten Idyll“, so der Untertitel, berichtet. 

9

Regionalmanagement 

Wittelsbacher Land e. V. in Aktion 

Der Wittelsbacher Land Verein entwickelte sich auch im zwölften Jahr kontinuierlich 

weiter und sorgte unter anderem mit Aktionen und Veranstaltungen wie dem Oxentag 

in Adelzhausen, dem Herbstmarkt beim Segmüller und den Kunstfesttagen in Pöttmes 

für ein weiteres Bekanntwerden über die Landkreisgrenzen hinaus. Daneben präsentierte 

sich das Wittelsbacher Land, gemeinsam mit dem Landkreis, mit einem Stand auf 

der Augsburger Frühjahrsausstellung und der Gewerbeausstellung WI-LA in Aichach. 

Auch konnten zwei neue Inhaber des Siegels „Qualität Wittelsbacher 

Land“ zertifiziert werden: Die Stadtbäckerei Scharold, 

Friedberg, für den Betrieb und die Familie Lidl, Baierberg, für das 

Produkt „Lidls Bauernhof-Eis“. Die Neugestaltung der Internetseite 

www.wittelsbacherland.de beschäftigte die Geschäftsführung 

und den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit das ganze Jahr. Zum 

Jahreswechsel wird sie voraussichtlich online gehen. 

Erfolgreiche Projekte werden gefördert 

Die Tätigkeiten des Vereins als Lokale Aktionsgruppe (LAG) waren auch im Jahr 2011 

erfolgreich. So wurden die bewilligten Projekte fortgeführt und sechs neue Projekte, 

nach erfolgreicher Vorbereitung in den jeweiligen Arbeitskreisen, zur Antragstellung 

beim EU-Förderprogramm „Leader in Eler“ gebracht: „Betriebskonzept Schloss Friedberg“, 

„Energie macht Schule“, „Füranand und Mitanand im Wittelsbacher Land“, 

„Kreisheimatbücherei“, „Kulturspuren im Wittelsbacher Land“ und „Naturschätze im 

Wittelsbacher Land“. Von den sechs Projekten wurden bereits vier bewilligt. Somit fällt 

die Bilanz der LAG Wittelsbacher Land e. V. mit insgesamt 21 laufenden Projekten, 

davon fünf Kooperationsprojekte, die in Zusammenarbeit mit anderen Lokalen Aktionsgruppen 

erarbeitet werden, sehr positiv aus. Ein erfolgreiches Kooperationsprojekt ist 

dabei das Radwegenetz Nordschwaben. 

Hier sollen die bestehenden Radwegenetze 

überprüft und ggf. neue ausgewiesen werden, 

um Lücken zwischen den Landkreisen 

zu schließen. Das Wittelsbacher Land eignet 

sich aber nicht nur bestens zum Radfahren, 

sondern es lässt sich auch wunderbar 

pilgern. Im Rahmen des Projektes 

„Wallfahrtsstätten und Pilgerwege“ wurden 

bereits drei Pilgerwege ausgewiesen: um 

die Kirchen Herrgottsruh (Friedberg), Maria 

Kappel (Schmiechen) und St. Leonhard (Inchenhofen). 

Der um Maria Birnbaum folgt 

im Jahr 2012. Auch für die Kinder im Wittelsbacher 

Land konnte mit Hilfe von europäischen 

Fördermitteln Gutes geleistet werden. 

So wurde das Projekt „Gesunde Ernährung 

durch regionale Produkte“ unter 

fachlicher Begleitung der Projektmanagerin 

Beate Oswald-Huber erfolgreich gestartet. 

Zwei Ernährungsfachkräfte kümmern sich 

um die Durchführung von Geschmacksschulungen in verschiedenen Schulen und ab 

2012 auch in Kindergärten. Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise eine Kinderkochschule, 

werden im neuen Jahr folgen. Eine andere Kooperationsmöglichkeit für Schulen 

ergab sich auch im Rahmen des Projektes „Energie macht Schule“. Dabei entwickelten 

Schulkinder der neunten Klasse einen Lehrfilm zum Thema Wasserkraft, der 

als Unterstützung für den Unterricht in Grundschulen dienen soll. 

10

Ein wichtiger Schritt im Bereich Öffentlichkeitsarbeit war die Auflagensteigerung der 

Wittelsbacher Land Zeitung von 5.000 auf 43.000 Exemplare mit der Verteilung über 

die Lokalzeitungen. Mittlerweile erreicht der Verein so über Dreiviertel aller Haushalte 

im Landkreis Aichach-Friedberg. Darüber hinaus wird die Vereinszeitung durch den 

Aichacher Anzeiger im Bereich Altomünster und Hilgertshausen sowie über das Kulturmagazin 

a3 in Augsburg verteilt. Zudem liegt die Zeitung in den Rathäusern, bei 

Handwerkern, Gastronomen und Direktvermarktern aus. 

Klimaschutz 

Bayerische Klimawoche im Juni 

Die diesjährige Beteiligung an der Bayerischen Klimawoche stand im Landkreis 

Aichach-Friedberg ganz im Zeichen des Schwerpunktthemas „Wald“. Der Wald hat 

vielfältige Funktionen im Zusammenhang mit der Naherholung, der Typologie der 

Landschaft, als CO2-Speicher im Klimaschutz sowie der Rohstoff Holz als klimaverträglicher 

Baustoff und CO2-neutraler Energiespeicher. In Zusammenarbeit mit dem Amt 

für Landwirtschaft und Forsten wurde im Foyer des Landratsamtes die Ausstellung 

„Wald im Klimawandel“ 

gezeigt. Zur Eröffnung der 

Ausstellung stellten die 

Klimabotschafter der Mittelschule 

Hollenbach das 

Schülerprojekt „Plant for 

the Planet“ vor. Unter diesem 

Motto pflanzten die 

Schüler der Edith-Stein- 

Schule im Kreisgutwald 

den Baum des Jahres, die 

Elsbeere und einige Wildkirschen. 

Die Aufstellung 

von Bänken aus Holz der 

Bayerischen Staatsforste 

in Friedberg und Aichach 

rundete die Aktionen ab. 

Schulprojekte 

Die Ausstellung „Energi(e)sch für´s Klima“, eine Schülerausstellung zum Thema Klimawandel, 

Klimaschutz und Energie in Wort und Bild macht Hintergründe und Auswirkungen 

des Klimawandels für Kinder und Jugendliche verständlich. Im Schuljahr 

2010/2011 tourte die Ausstellung, betreut durch die Fachstelle Klimaschutz, durch 

neun Schulen im Landkreis. Das jährliche Treffen der Klimaschutzbeauftragten der 

Schulen im Landkreis fand im Rahmen einer Lehrerfortbildung in der Mittelschule Hollenbach 

statt. 

Regionales Klimaschutzkonzept 

In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Augsburg und der Stadt Augsburg konnten im 

November 2010 die Arbeiten am vom Umweltbundesministerium geförderten Regionalen 

Klimaschutzkonzept für den Wirtschaftsraum Augsburg A³ begonnen werden – die 

Protagonisten zeigt das Gruppenbild auf der nächsten Seite. Dieses soll die auf Ebene 

der Einzelgebietskörperschaften bereits laufenden Aktivitäten ergänzen und den Blick 

für regionsbezogene Fragestellungen und Lösungsmöglichkeiten schärfen. Best- 

Practice-Beispiele und vielversprechende Ansätze für zukünftige regionale Klimaschutzaktivitäten 

wurden im Rahmen von zwei Klimaschutzkonferenzen und mehreren 

Expertenrunden identifiziert und weiterentwickelt. Im Rahmen einer umfangreichen Datenerhebung 

wurde der Status Quo für das Bezugsjahr 2009 ermittelt. Die Ergebnisse 

zeigen, dass der Landkreis Aichach-Friedberg im regionalen Vergleich Spitzenplätze 

11

einnimmt und auf der 

Basis der in den Jahren 

1996 bis 1998 

begonnenen Aktivitäten 

(Agenda 21, 

Sonnwende im Wittelsbacher 

Land, Altbaumodernisierung 

im Wittelsbacher 

Land, etc.) die Energiewende 

schaffen 

wird. Im Rahmen der 

Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes 

wurden ca. 400 verschiedeneInstitutionen, 

Einrichtungen 

und Privatbürger in 

verschiedenen Workshops 

beteiligt. Dies gewährleistet in der anschließenden Umsetzungsphase eine hohe 

Akzeptanz der Leitprojekte in der Gesellschaft. Die Ergebnisse des Regionalen Klimaschutzkonzepts 

werden voraussichtlich im Frühjahr den Entscheidungsgremien und 

der Öffentlichkeit vorgestellt. Wichtig ist dabei, dass die notwendigen personellen und 

finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. 

Die Kaminkehrer des Landkreises, die an der Datenerhebung beteiligt waren, wurden 

durch die Aktivitäten und auch durch das Motto der Bayerischen Klimawoche animiert, 

auf einer Aufforstungsfläche Anfang November eine weitere Pflanzaktion durchzuführen. 

Regio Augsburg Energie e. V. 

Nach umfangreichen Vorarbeiten wurde am 28. Oktober der Regio Augsburg Energie 

e. V. gegründet. Ziel des Vereins ist neben der Einrichtung einer Energieagentur für die 

Region Augsburg die unabhängige Erstberatung von Bürgern, Unternehmen und 

Kommunen. Der Regio Augsburg Energie e. V. wird vom Freistaat Bayern gefördert. 17 

Gründungsmitglieder haben die Gründungsurkunde unterzeichnet. Der Regio Augsburg 

Energie e. V. verfolgt mit seinem Konzept die Vernetzung der in der Region 

Augsburg vorhandenen Angebote, um Sanierungsraten zu steigern, das Bewusstsein 

für den richtigen und sparsamen Umgang mit Energie zu schärfen und den Einsatz erneuerbarer 

Energien zu fördern. Im ersten Halbjahr 2012 werden die ersten thematischen 

Arbeitsgruppen eingerichtet und die Eröffnung der geplanten zentralen Anlaufstelle 

vorbereitet. Für die Beratung stellen die beteiligten Gebietskörperschaften Personalressourcen 

zur Verfügung. 

Energetische Gebäudemodernisierung 

Das Leader-Projekt „Energetische Gebäudemodernisierung im Wittelsbacher Land“ 

wurde nach der Veröffentlichung der Informationsbroschüre im Jahr 2010 mit der Vortragsreihe 

„Energie vor Ort“ weiterentwickelt. Im Rahmen der Vortragsreihe konnten 

mit Unterstützung der kreisangehörigen Gemeinden in sechs Veranstaltungen rund 

150 Personen erreicht werden. Das Konzept der Vortragsreihe beinhaltet drei Teile: die 

Energieberatung durch unabhängige Energieberater, die Ausführung durch das heimische 

Handwerk und die Finanzierung durch die örtlichen Banken und Sparkassen. Im 

Jahr 2011 wurden die Informationsveranstaltungen in Kissing, Obergriesbach, Mering, 

Todtenweis, Inchenhofen und Rehling durchgeführt. Im Jahr 2012 sind weitere geplant. 

12

Leader-Projekt „Energie macht Schule im Wittelsbacher Land“ 

Für dieses Projekt konnte nach langen 

Vorarbeiten im Jahr 2011 der Förderantrag 

gestellt werden. Der Förderbescheid 

wurde im September 2011 vom Leiter 

der Bewilligungsbehörde offiziell überreicht. 

Das Projekt beinhaltet im Wesentlichen 

die Bestandteile: Energielehrkoffer, 

Energielehrpfad, Energiefilm und 

Präsentation im Internet. Die Dreharbeiten 

am Film sind inzwischen abgeschlossen, 

für die Realisierung der Energielehrkoffer 

liegen die Angebote vor. Mit 

der Ausarbeitung des Energielehrpfades 

wird nun begonnen. Hierfür werden interessierte Betreiber von Anlagen zur Energieerzeugung 

aus erneuerbaren Energien gesucht. Das Projekt wird voraussichtlich Mitte 

2012 abgeschlossen 

Energieberatung 

Die kostenlosen Energiesprechstunden finden immer noch großes Interesse bei Hausbesitzern, 

die ihre Immobilie energetisch sanieren wollen. Neu eingeführt wurde ein 

fester Termin, nämlich der jeweils dritte Donnerstag im Monat. Die Termine werden 

ortsüblich und über die Lokalpresse bekannt gegeben. Pro Termin finden acht Beratungen 

statt. Rund 60 Beratungen wurden so im Jahr 2011 durchgeführt. Lediglich in 

den Sommermonaten und zur Hauptreisezeit finden keine Sprechstunden statt. 

Daneben haben Bürger aber auch Unternehmen die Möglichkeit sich durch die Klimaschutzfachstelle 

beraten zu lassen. Im Jahr 2011 wurden rund 200 persönliche Einzelberatungen 

zu den Themen Gebäudesanierung, Einsatz erneuerbarer Energien und 

Fördermöglichkeiten durchgeführt. Die neutrale Stellung des Landratsamtes wird von 

den Bürgern sehr geschätzt, die kostenlose Beratung gerne in Anspruch genommen. 

Windkraftinformation in der Bürgermeisterdienstversammlung 

Aufgrund der Aktualität des Themas „Windkraft“ wurde im Oktober eine Bürgermeisterdienstversammlung 

mit diesem Schwerpunkt durchgeführt. Die Bürgermeister wurden 

umfassend informiert über die Genehmigungsvoraussetzungen, die Aufstellung von 

Teilflächennutzungsplänen, den Fortschreibungsstand des Regionalplans der Planungsregion 

9, Beispiele aus dem Landkreis Dachau und die „Windkraft aus der Sicht 

eines Netzbetreibers“. Ausgangslagen und Planungsstände in den Gemeinden sind 

sehr unterschiedlich, deshalb wurde keine auf Landkreisebene koordinierte, einheitliche 

Planung angestoßen. Wohl aber sollen die jeweiligen Planungsstände zentral 

durch das Landratsamt dokumentiert werden. Hiermit wird voraussichtlich Anfang 2012 

begonnen. Im Rahmen des Klimaschutzkonzepts ist das Leitprojekt „Masterplan Windkraft“ 

vorgeschlagen. 

Europäische Metropolregion München (EMM) AG Umwelt, FAG Klimaschutz 

Der Landkreis Aichach-Friedberg ist Mitglied der Europäischen Metropolregion München 

und dort in verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert. In die AG Umwelt sind die 

Themenfelder Klimaschutz, Landschaften und Ressourceneffizienz integriert. Die Leitung 

der Facharbeitsgruppe Klimaschutz wurde durch das Landratsamt Aichach- 

Friedberg übernommen. Entwickelt wurde dort eine Klimaschutzdatenbank mit den 

wichtigsten Klimaschutzprojekten der EMM-Mitglieder, die im Rahmen der RENEXPO 

2011 in der Messe Augsburg am Bürgermeistertag ausführlich vorgestellt wurde. 

Umweltpreis des Landkreises 

Der Umweltpreis wurde im Jahre 2011 zum 20. Male vergeben. Ausgezeichnet wurden 

Johann Finkenzeller aus Tödtenried für sein Nahwärmekonzept und Baron von Gra- 

13

venreuth aus Affing für den Erhalt einer 200 Jahre alten Eschenallee. Im Rahmen der 

Auszeichnung 2011 spendete die Stadtsparkasse Augsburg zwanzig Bäume, die Ende 

Oktober am Friedberger See gepflanzt wurden. 

Energieverbund bifa/ Mobiler Wärmetransport 

Der Landkreis Aichach-Friedberg ist Projektpartner des Forschungsprojekts des bifa 

zum Wärmeverbund in der Region Augsburg. Ziel der eben fertiggestellten Studie ist 

es, Energiesenken und Energiequellen (z. B. Überschussenergie aus industriellen Prozessen) 

zu identifizieren und Nutzungsmöglichkeiten zu suchen. Hieraus entstand das 

Projekt „Mobiler Wärmetransport“, das voraussichtlich am Schulzentrum Friedberg umgesetzt 

werden soll. Als Beitrag zur Wärmeversorgung des Schulzentrums soll mittels 

latenter Wärmespeicher Wärme von der Abfallverwertungsanlage Augsburg nach 

Friedberg zur Beheizung der Schulen transportiert werden. Aktuell werden Fördermöglichkeiten 

geprüft. Mit der Umsetzung soll nach Möglichkeit noch im Jahre 2012 begonnen 

werden. 

ÖKOPROFIT 

Nach der Startphase in den Jahren 2009/2010 wurde auch im Jahr 2010/2011 das Projekt 

ÖKOPROFIT im Rahmen des Umweltpaktes Bayern unterstützt. An der im September 

abgeschlossenen Runde nahmen aus dem Landkreis drei Firmen teil, die die 

Prüfungen erfolgreich abgelegt haben. Das Sachgebiet 12 Wirtschaftsförderung/Regionalmanagement 

übernahm die Koordinierung für den Landkreis und war für 

die Kommissionsprüfungen zuständig. 

Biomasse-Wärmeverbund Aichach 

Vergaberechtliche Gründe machten eine Neugestaltung der Gesellschafterstruktur der 

BWA GmbH notwendig. Verhandlungen und Gespräche zwischen den Gesellschaftern 

führten dazu, dass die Stadt Aichach und der 

Landkreis Aichach-Friedberg den Geschäftsanteil 

der WBV GmbH übernahmen. Die Gesellschaftsanteile 

wurden im Zuge dessen neu 

geordnet und auf den durchschnittlichen 

Wärmebezug der öffentlichen Einrichtungen 

angepasst. Der Landkreis Aichach-Friedberg 

wird zukünftig 37 % und die Stadt Aichach 63 

% an der Gesellschaft halten. Der zwischen 

der BWA GmbH und der WBV GmbH geschlossene 

Generalbrennstoffliefervertrag 

wurde mit Wirkung zum 15.11.2011 im beiderseitigen 

Einvernehmen aufgelöst. Dadurch 

konnte die Situation für die WBV GmbH wesentlich 

entspannt werden, da diese gezwungen 

war, einen Großteil des für den Betrieb 

des Heizkraftwerkes notwendigen Brennstoffs 

am freien Markt zu beschaffen. Die allgemeine 

Marktentwicklung der letzten Jahre, gekennzeichnet 

durch immer höhere Nachfrage nach 

Waldhackschnitzeln und dadurch steigende Preise, verschärfte die Situation in der 

Hackschnitzelbeschaffung. 

14

Entwicklung der Schulen 

Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen 

Die Zahl der Schüler am Förderzentrum in Friedberg, an den Gymnasien Aichach und 

Friedberg, sowie an den Beruflichen Schulen Wittelsbacher Land ging etwas zurück. 

Alle vier Realschulen sowie das Förderzentrum Aichach dagegen verzeichneten zu 

Beginn des Schuljahres 2011/2012 eine Zunahme der Schüler- und Klassenzahlen. 

Neu sind seit diesem Schuljahr die Staatliche Wirtschaftsschule in Pöttmes mit 17 

Schülern und die Erweiterung der Fachoberschule in Friedberg zur „Beruflichen Oberschule“, 

mit insgesamt 850 Schülern (s. unten). Einen Überblick zu den Schülerzahlen 

gibt folgende Grafik (Stand Oktober 2011): 

Berufliche 

Oberschule 

850 

Berufliche 

Schulen 

1.683 

Förderschulen 

402 

15 

Ldw. FS, Abt. 

Hauswirtschaft 

24 

Realschulen 

2.796 

Wirtschaftsschule 

17 

Gymnasien 

2.206 

Raumsituation der Schulen 

Bestehenden Raumengpässen der Konradin-Realschule und des Wernher-von-Braun- 

Gymnasiums in Friedberg wurde mit angemieteten Pavillons begegnet. Der Fachoberschule 

Friedberg waren im letzten Schuljahr zwei Außenklassen der Staatlichen Berufsoberschule 

Augsburg angegliedert. Nach der förmlichen Erweiterung zur Beruflichen 

Oberschule mit nun 96 Schülern der Berufsoberschule in vier Klassen werden 

nun zwei Klassen in Räumen des Friedberger Gymnasiums untergebracht. 

Ganztagsschulen 

Das Angebot der Ganztagsschulen wurde erneut ausgeweitet. Mittlerweile werden 207 

Schüler an der Vinzenz-Pallotti-Schule Friedberg, der Edith-Stein-Schule Aichach, den 

Realschulen in Mering und Affing sowie den beiden Gymnasien in der offenen Ganztagsschule 

betreut. Die am Deutschherren-Gymnasium erstmals angebotene gebundene 

Ganztagsklasse nutzen 25 Schüler. 

Entwicklung der Realschule Affing-Bergen 

Nach dem erfolgreichen Start im September 2010 wiederholte sich die hohe Nachfrage 

für das Schuljahr 2011/2012. 90 Schüler wurden aufgenommen, davon 24 Gastschüler 

aus der Stadt Augsburg. In sechs Klassen werden nun insgesamt 181 Schüler unterrichtet. 

Im Oktober erteilte die Regierung von Schwaben die schulaufsichtliche Genehmigung 

für den Umbau und die Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes.

FOS wird Berufliche Oberschule 

Mit Beginn des laufenden Schuljahres wurde die Staatliche Fachoberschule Friedberg 

um eine Berufsoberschule ergänzt. Gemeinsam bilden diese beiden Schulen die Berufliche 

Oberschule Friedberg. Die drei Fachrichtungen Technik, Wirtschaft und Sozialwesen 

der Fachoberschule nutzen derzeit 754 Schüler in 29 Klassen. Davon sind 203 

Gastschüler. Die Berufsoberschule mit den Fachrichtungen Wirtschaft und Technik umfasst 

96 Schüler in drei Klassen und einer Vorklasse, davon 19 Gastschüler. 

Start der Staatlichen Wirtschaftsschule in Pöttmes 

Im September 2011 startete die Staatliche Wirtschaftsschule Wittelsbacher Land 

Aichach-Friedberg in Pöttmes mit einer Klasse von 17 Schülern. Fünf davon kommen 

aus dem Nachbarlandkreis Neuburg-Schrobenhausen. Mit dieser Schulart komplettiert 

der Landkreis sein Angebot an weiterführenden Schulen. Die Staatliche Wirtschaftsschule 

Pöttmes ist ein Kooperationsprojekt der Mittelschule Pöttmes und den Beruflichen 

Schulen Wittelsbacher Land. Sie ist dreistufig konzipiert, beginnt mit der achten 

und schließt mit der zehnten Klasse, mit der Mittleren Reife, ab. Die Schule ist zunächst 

als Versuch auf drei Jahre angelegt. 

Errichtung eines Staatlichen Gymnasiums in Mering 

Der Kreistag hat in seiner Sitzung im Dezember 2010 einstimmig entschieden, die Errichtung 

eines Staatlichen Gymnasiums in Mering ab dem Schuljahr 2011/2012 zu beantragen. 

Die vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus gewünschte Fortschreibung 

und Erweiterung eines Gutachtens zum Bedarf und zu den Auswirkungen bestätigt 

erneut ein dauerhaft ausreichendes Schülerpotenzial. Am 12. Oktober bekräftigte 

Landrat Christian Knauer bei der förmlichen Übergabe des Gutachtens an die Staatsminister 

Dr. Ludwig Spaenle und Georg Fahrenschon den Antrag des Landkreises. 

Dabei wurde er von den Abgeordneten Brigitte Meyer und Reinhard Pachner ebenso 

engagiert unterstützt wie von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Landrat Martin Sailer. 

Verabschiedung des Schulamtsleiters 

Das Staatliche Schulamt im Landkreis hat im Landrat einen rechtlichen Leiter, die fachliche 

Leitung hat ein Schulrat inne. Der bisherige fachliche Leiter, Schulamtsdirektor 

Alois Lechner, wurde am 14. 

November 2011 in den Ruhestand 

verabschiedet, 

gleichzeitig sein Nachfolger, 

Regierungsschuldirektor Dr. 

Klaus Metzger, in sein Amt 

eingeführt. Lechner war 42 

Jahre im Schuldienst, seit 

2008 Schulamtsleiter. Wichtigste 

Aufgabe und größte 

Herausforderung in dieser Zeit war die Schaffung der Mittelschulverbände. Der Landrat 

dankte ihm ausdrücklich für seinen Einsatz. 

Schülerbeförderung 

Die Beförderung von Schülern zu den weiterführenden Schulen gehört zu den Aufgaben 

des Landkreises. Für Schüler der Klassen fünf bis zehn und für die Klassen eins 

bis neun der Förderschulen besteht bei einer Entfernung von mehr als drei Kilometern 

zwischen Wohnort und Schule ein genereller Beförderungsanspruch. Für die Klassen 

elf bis 13 stellt das Landratsamt beim Nachweis des Kindergeldbezugs für mindestens 

drei Kinder ebenfalls Fahrkarten aus. Dies entlastet kinderreiche Familien, die damit 

nicht in Vorleistung gehen müssen. Zu Beginn des Schuljahres 2011/2012 lag die Zahl 

der Berechtigten bei 5.437 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 5.575). Für 676 Schüler 

16

(Vorjahr 649) der Klassen elf bis 13 erstattete der Landkreis die 

Fahrtkosten auf Antrag, teilweise unter Abzug der gesetzlichen Familienbelastungsgrenze 

von 395 Euro/Schuljahr. Mehrausgaben 

entstanden 2011 auch für einige kostenintensive Einzelbeförderungen 

sowie durch die Einrichtung zusätzlicher Linien im freigestellten 

Schülerverkehr. Insgesamt wendete der Landkreis im Rahmen der 

Schülerbeförderung im Jahr 2011 ca. 3,25 Mio. Euro auf. Nach Abzug 

der staatlichen Erstattungsleistungen verbleiben dem Landkreis Kosten in Höhe 

von ca. 1,1 Millionen Euro. 

Öffentlicher Personennahverkehr 

Busverkehr Friedberg 

Als Ergebnis der Inbetriebnahme der Regionalbuslinie 200 vor gut einem Jahr lässt 

sich heute trotz aller Unkenrufe feststellen: Das Angebot hat sich bewährt, insbesondere 

erfüllt die Linie die ihr zugedachte Aufgabe „innerörtliche Erschließung Friedbergs“ 

sowie die Zubringerfunktion zur Straßenbahnlinie 6 und zu den Regionalzügen Richtung 

Augsburg und Aichach/Ingolstadt. Darüber hinaus ist das Angebot, bezogen auf 

die Nachfrage auch ausreichend. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 gab es 

eine Verbesserung: Die Hauptverkehrszeit wurde am Abend bis 21 Uhr ausgedehnt. 

Damit werden von Montag bis Freitag täglich 52 Fahrten angeboten, in der Hauptverkehrszeit 

im 15-Minuten-Rhythmus, am Samstag sind es 35 Fahrten und am Sonntag 

immerhin 20. 

Die neuerliche Ausschreibung 

der Verkehrsleistungen auf der 

Linie 200 war ein voller Erfolg. 

Auch wenn der Landkreis das 

Ausscheiden des bisherigen Anbieters 

ausdrücklich bedauert, so 

hat die Ausschreibung doch gezeigt, 

dass auf diesem Wege 

wirtschaftliche Lösungen möglich 

sind. Wir sind davon überzeugt, 

dass sich auch der neue Verkehrsunternehmer, 

die Fa. Z Mobility 

– Werner Ziegelmeier 

GmbH aus Bobingen, zuverlässig 

und kundenfreundlich engagieren 

wird. 

Regionaler Nahverkehrsplan 

Die derzeit gültigen, sich gegenseitig ergänzenden Nahverkehrspläne der Stadt Augsburg 

und der beteiligten Landkreise sollen fortgeschrieben und zu einem gemeinsamen 

Nahverkehrsplan weiterentwickelt werden. Die Arbeit dazu erstreckt sich über mehrere 

Jahre. Inzwischen ist das Lastenheft erstellt, das Angebotsverfahren abgeschlossen 

und die Fa. PTV aus Karlsruhe mit der Fortschreibung beauftragt. Derzeit läuft die 

Mängelanalyse. Auch die Beteiligung der Gemeinden ist angelaufen. Darüber hinaus 

wurde die Bedeutung und Notwendigkeit eines weitgehenden Beteiligungsverfahrens 

erkannt. Neben einem arbeitsbegleitenden Ausschuss der Gesellschafter mit politischen 

Vertretern und den zuständigen Kreisgremien werden die Verkehrsunternehmen, 

Bürger, Gemeinden und sonstige gesellschaftliche Gruppen informiert und beteiligt. 

Dies soll über das Internet, sogenannte Regionalkonferenzen, Bürgermeisterdienstversammlungen, 

schriftliche Beteiligungsverfahren etc. geschehen. 

17

Erreichbarkeitsatlas der Europäischen Metropolregion München EMM 

Hintergrund der Aktivitäten ist der auf der Basis von EMM entstandene Erreichbarkeitsatlas 

für die gesamte Metropolregion. Wesentliches Ziel dieses Projekts war die 

Schaffung eines Planungs- und Analysewerkzeugs auf verschiedenen Maßstabsebenen 

innerhalb der EMM. Ziel ist es, zukünftig Mobilität zu gestalten und im Rahmen 

einer Erreichbarkeitsplanung eine zukunftsfähige Mobilität zu erreichen. Eine räumliche 

Vertiefung erfährt dieses Projekt im Landkreis Aichach-Friedberg. Ziele sind: 

Analyse der Zentren- und Achsenstrukturen im Landkreis, 

Erreichbarkeit 

Vernetzung von Standorten/Pendlerverkehr (Wohnen, Arbeiten, Erreichbarkeit 

der Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte, Schulen), 

Kleinräumige Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen (Einkauf, ärztliche 

Versorgung, etc.), 

Erreichbarkeit wichtiger lokaler Einrichtungen (Autobahnanschlussstellen, 

Bahnstationen) in den verschiedenen Verkehrsmitteln, 

Potenzial und Herausforderungen im Wirtschaftsverkehr 

Strategie zur Neuausrichtung des Regionalbusverkehrs: 

Die Gesellschafter der Augsburger Verkehrsverbund GmbH (AVV) haben in diesem 

Jahr begonnen, dem Verbund neue Ziele zu geben. Die abschließenden gemeinsamen 

Beratungen der Gremien der Stadt und der beteiligten Landkreise ergaben die Forderung 

nach stabilen Marktbedingungen durch die Einführung wettbewerblicher Verfahren. 

Initiativen zur Förderung zusätzlicher Angebote: 

Seit dem 01.04.2011 verkehrt die Regionalbuslinie 307 zwischen Langweid und Aindling 

unter finanzieller Beteiligung der Gemeinden Aindling und Todtenweis (s. Bild). 

Leider bleibt die Nachfrage trotz intensiver 

Werbung hinter den Erwartungen 

zurück. Um die Nachfrage zu steigern, 

werden seit Oktober morgens eine 

Fahrt und abends ein zusätzliches 

Fahrtenpaar angeboten. Dafür entfallen 

eine nicht nachgefragte Mittagsfahrt 

sowie Zu- und Abbringerfahrten 

zu benachbarten Linien. Auch die zusätzliche 

Linie von Sielenbach nach 

Odelzhausen, mit Busanschluss nach 

München, hatte nicht den ursprünglich 

auf der Basis einer Bürgerbefragung 

erhofften Zulauf und muss künftig entfallen. 

Die MVV-Linie Richtung München-Allach wird in den Orten Schiltberg, Metzenried 

und Rapperzell dagegen zufriedenstellend angenommen und kann daher mit weiterer 

finanzieller Unterstützung des Landkreises rechnen. 

Strecke Augsburg–München: 

Mit der Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus der Strecke Augsburg–Olching hat 

sich die Verbindung wesentlich stabilisiert und die Pünktlichkeit im Fugger-Netz erheblich 

verbessert. 

Regio-Schienen-Takt: 

Die Planungen zum Regio-Schienen-Takt sind nunmehr umgesetzt. Weitere Angebotsverbesserungen 

sind abhängig vom Ausbau der Infrastruktur, insbesondere dem Bau 

eines zusätzlichen Bahnsteigs F im Augsburger Hauptbahnhof. 

18

Fahrplanverbesserungen bei der Bayerischen Regiobahn 

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 verkehren von Eichstätt nach Augsburg 

zwei Züge durchgehend: Abfahrt um 7.15 Uhr und 18.16 Uhr, Ankunft um 9.08 Uhr und 

20.08 Uhr. Außerdem halten alle Züge auf dieser Strecke künftig an jeder Station. Die 

bisherigen wenigen Durchfahrten in Obergriesbach und Augsburg-Haunstetter Straße 

entfallen ab sofort. 

Messe Augsburg 

Die kommunalen Gesellschafter der Messe Augsburg haben das Messewesen als einen 

wichtigen Wirtschafts- und Standortfaktor mit hohen gesamtwirtschaftlichen Effekten 

für die Region erkannt. Dabei erfüllt die 

Messe Augsburg mit dem Fokus auf Spezial- 

und Nischenthemen eine ergänzende 

Funktion zu den Messeplätzen in München 

und Nürnberg. Entsprechende Initiativen 

dies zu verstärken wurden aufgenommen. 

Seit dem auch vom Landkreis Aichach- 

Friedberg geförderten Hallenneubau im 

Jahre 2009 und der ebenfalls finanziell unterstützten Neugestaltung der Außenanlagen 

im Jahr 2011 gewinnt die Messe deutlich an Dynamik. Allein im Jahre 2010 betrug die 

Umsatzsteigerung 16,2 %. Damit verbunden sind nun gute Chancen für weiteres 

Wachstum. Allerdings erfordert dies neue Investitionen in den Messeplatz Augsburg. 

Überlegungen dazu werden derzeit mit den staatlichen Förderstellen diskutiert. 

19

2. Soziales 

Kliniken an der Paar 

Ausbau der Leistungsangebote und Sicherung der Versorgungsqualität 

Die medizinischen Leistungsangebote der beiden Kliniken werden von den Bürgern 

des Landkreises immer stärker genutzt. Aus diesem Grund hatten die Mitarbeiterinnen 

und Mitarbeiter der Kliniken an der Paar erneut deutlich mehr stationäre und ambulante 

Patienten zu behandeln als im Jahr zuvor, dies gilt vor allem für den Notfallbereich. 

„Ganz nebenbei“ haben die Kliniken im Verlauf des Jahres außerdem 

mehrere wichtige interne Projekte durchgeführt: KTQ 

Re-Zertifizierung, Digitalisierung der Radiologie, Optimierung 

der OP-Planung, Start der Ausbildung zur Gesundheits- und 

Krankenpflegerin etc. Vorrangiges strategisches Ziel war die 

Vernetzung der beiden Häuser weiter zu stärken und dadurch 

die Synergieeffekte zu heben. Dies bezieht sich sowohl auf die medizinischen Leistungsangebote, 

als auch auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen 

und Ärzten sowie die interne Weiterbildung. 

Schließlich haben in diesem Jahr auch wichtige personelle Veränderungen im Chefarztbereich 

stattgefunden. Dadurch wurde das medizinische Spektrum der beiden 

Krankenhäuser deutlich erweitert. 

All diese Maßnahmen haben ein Ziel: Weiterhin eine hochqualitative, wohnortnahe 

medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Aichach-Friedberg sicherzustellen. 

Patientenzahlen 

In diesem Jahr haben die beiden Kliniken 

knapp 14.000 Patienten stationär behandelt. 

Zum Vergleich: Im Jahr 2006 waren es 

rund 11.000. Die beiden Häuser versorgen 

aber auch ambulante Notfallpatienten. Hier 

zeichnet sich für das Jahr 2011 mit voraussichtlich 

über 12.000 Notfallpatienten ebenfalls 

eine neue Rekordmarke ab. 

KTQ-Gütesiegel für die Kliniken an der Paar 

Beide Krankenhäuser der Kliniken an der Paar haben erneut die begehrte Qualitätsauszeichnung 

der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen 

GmbH (KTQ®) erhalten. Damit gehören beide Häuser zu den wenigen Einrichtungen in 

Deutschland, die zum dritten Mal in Folge das begehrte Zertifikat erhalten haben. 

Die Kliniken an der Paar erhielten das erste Gütesiegel der KTQ im Jahr 2005. Die erste 

Rezertifizierung erfolgte dann im Jahr 2008. Zwischenzeitlich wurden die Qualitätsanforderungen 

deutlich erhöht. 

Um das aktuelle Zertifikat zu 

erlangen, mussten die Krankenhäuser 

eine ausführliche 

Selbstbewertung zu verschiedenen 

Kriterien erstellen. Anfang 

Juni 2011 erfolgte eine 

viertägige Visitation durch externe 

Spezialisten. Hier musste 

20

nachgewiesen werden, dass Qualität nicht nur auf dem Papier steht, sondern tatsächlich 

gelebt, gemessen und weiterentwickelt wird. Drei Visitoren der KTQ GmbH haben 

in mehreren Gesprächsrunden und Begehungen die Erfüllung der Qualitätsanforderungen 

überprüft. An der Visitation waren insgesamt über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 

aller Berufsgruppen und Hierarchieebenen beteiligt. 

Generationswechsel im Krankenhaus Friedberg 

Am 1. Oktober 2011 vollzog sich in den Kliniken an der Paar ein Generationswechsel: 

Zwei neue, hoch qualifizierte Chefärzte übernahmen die Nachfolge von Herrn Dr. med. 

Alexander Stiebens, dem bisherigen 

Chefarzt der Fachabteilung 

für Innere Medizin am 

Krankenhaus Friedberg. Dr. 

Stiebens wurde am 30. September 

von Landrat Christian 

Knauer und den Arbeitskollegen 

im Rahmen eines Festaktes 

in der Stadthalle Friedberg 

herzlich verabschiedet 

und mit der silbernen Verdienstmedaille 

des Landkreises ausgezeichnet. Er hat als Chefarzt und Ärztlicher Direktor 

die Entwicklung des Friedberger Krankenhauses maßgeblich beeinflusst. 

Neue Chefärzte in den Kliniken an der Paar 

Am 1. August nahm Dr. med. Lothar Goedecke, Facharzt für Chirurgie; 

seine Tätigkeit als Chefarzt der Fachabteilung für Allgemein- 

und Viszeralchirurgie im Krankenhaus Aichach auf. Mit Dr. 

Goedecke wurde ein Mann mit hervorragenden Qualifikationen und 

sehr großer Erfahrung gewonnen. Er wird das Leistungsspektrum 

der Fachabteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie erweitern 

und ihr Profil schärfen. Dr. Goedecke verfügt über ein extrem breites 

operatives Leistungsspektrum, das richtungsweisend für die 

medizinische Entwicklung der Kliniken an der Paar ist. 

Aufgrund des dynamischen Wachstums der Fachabteilung für Innere Medizin am 

Krankenhaus Friedberg wurden ab dem 01.10.2011 zwei Chefarztpositionen im Rahmen 

der Nachfolge von Herrn Dr. Stiebens eingerichtet. Die Leitung des Fachbereichs 

Innere Medizin/Kardiologie hat Frau PD Dr. Dr. C. Mira Schannwell als Chefärztin 

übernommen. Der Fachbereich Innere Medizin/Gastroenterologie wird nun von Chefarzt 

Dr. med. Albert Bauer geführt. Selbstverständlich wird in diesem Kollegialsystem 

auch weiterhin das gesamte Spektrum der internistischen Erkrankungen am Krankenhaus 

Friedberg kompetent diagnostiziert und behandelt. 

Durch die Einrichtung einer neuen Chefarztposition bzw. des Fachbereiches Innere 

Medizin/Kardiologie möchten die Kliniken an der Paar die Versorgung der Patienten mit 

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems weiter optimieren: Frau Dr. Schannwell ist 

als Kardiologin an beiden Standorten, also in Friedberg und in Aichach, tätig. 

Der Fachbereich Gastroenterologie gehört seit längerer Zeit zu den Kompetenzschwerpunkten 

der Kliniken an der Paar. Durch die Einrichtung eines Darmzentrums 

am Krankenhaus Friedberg wurde die Spezialisierung in diesem Bereich stark beschleunigt. 

Herr Dr. Bauer gehörte neben Herrn Dr. Stiebens und Herrn Dr. Lindemann 

zu den Personen, die diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben haben. 

21

Wirtschaftliche Situation 

Die positive Leistungsentwicklung im Jahr 2010 hatte Auswirkungen auf die Jahresergebnisse 

der Kliniken. Der Jahresfehlbetrag konnte von 664.000 Euro im Jahr 2009 auf 

431.000 Euro im Jahr 2010 reduziert werden. Das reine Betriebsergebnis der Kliniken 

an der Paar verbesserte sich noch deutlicher: Von -361.000 Euro im Jahr 2009 auf 

-204.000 Euro in 2010 Der durch den Landkreis tatsächlich auszugleichende Verlust 

belief sich nur noch auf 111.000 Euro. Das ist der niedrigste Wert in der Geschichte 

der Kliniken an der Paar. 

5.000.000 € 

4.500.000 € 

4.000.000 € 

3.500.000 € 

3.000.000 € 

2.500.000 € 

2.000.000 € 

1.500.000 € 

1.000.000 € 

500.000 € 

0 € 

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 

A uszugleichender Verlust 4.494.363 3.353.828 3.036.925 2.478.904 2.965.797 2.542.564 1.652.752 685.803 € 111.897 € 

Investitionen 

Im Jahr 2011 erfolgte die Digitalisierung der Radiologie an beiden Standorten der Kliniken 

an der Paar mit einem Kostenumfang von rund 300.000 Euro. Die CT- und Röntgenuntersuchungen 

haben einen enormen Stellenwert in der medizinischen Diagnostik. 

Durch die Umstellung auf digitale Technik ergeben sich viele Vorteile. Die elektronische 

Speicherung der Bilder ermöglicht neben der platzsparenden Archivierung der 

Daten auch eine schnelle Diagnostik, da auffällige Bereiche in hoher Auflösung angezeigt 

und durch eine Nachbearbeitung besser sichtbar gemacht werden können. Außerdem 

können die digitalen Bilder per Datenübertragung schnell an verschiedene 

Standorte übertragen werden. 

Im Jahr 2011 begann auch die Sanierung des Personalwohnheims am Krankenhaus 

Friedberg. Sie ist auf zwei Jahre angelegt. Für den ersten Sanierungsabschnitt wurden 

rund 800.000 Euro eingeplant. Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Jahr 2012 

werden nicht nur moderne Appartements für die Mitarbeiter der Kliniken, sondern auch 

moderne Seminarräume zur Verfügung stehen. 

Informieren und Vorsorgen 

Die Kliniken an der Paar setzten im Jahr 2011 weiterhin auf Information und Vorsorge: 

Im Februar informierten Ärzte sowie Partner der Kliniken über Gefäßerkrankungen. 

Dabei wurden unter anderem auch mehrere große Arterienmodelle ausgestellt. Im November 

hielt Frau PD Dr. Dr. Schannwell im Rahmen der von der Deutschen Herzstiftung 

initiierten Herzwochen Vorträge zum Thema Bluthochdruck. An der Organisation 

haben sich der Förderverein des Krankenhauses Aichach und der Förderverein des 

Krankenhauses Friedberg beteiligt. 

22

Kunst im Krankenhaus 

Wie auch in den vergangenen Jahren bieten die Kliniken an der Paar Künstlern der 

Region eine Plattform ihre Werke zu präsentieren. Auch im Jahr 2011 fanden mehrere 

Kunstausstellungen in den Häusern Aichach und Friedberg statt. Ebenso lud das Krankenhaus 

Friedberg erstmalig zu einem kleinen Konzert im Foyer des Hauses. 

Alten- und Behindertenhilfe 

Entwicklungen und Aufgaben 

Die Zahl der Senioren wird in den nächsten zwanzig Jahren um rund 65 % zunehmen. 

Folglich wachsen auch die Angebote für die ältere Generation. In den letzten beiden 

Jahrzehnten gab es praktisch kein Jahr, in dem nicht ein Heim, eine Seniorenwohnanlage, 

ein zusätzlicher Pflegedienst oder eine teilstationäre Einrichtung neu entstanden 

ist. Nachdem der Kostendruck auf die Einrichtungen steigt, gibt es neben Neugründungen 

aber auch zunehmend Dienste, die ihre Angebote einstellen. Vor allem kleinere 

Einrichtungen tun sich schwer, den Marktmechanismen stand zu halten. Ein Meringer 

Pflegedienst, die Kurzzeitpflege in Friedberg und eine Wohngemeinschaft in Aichach 

wollen ihren Betrieb einstellen oder haben bereits aufgehört. 

Derzeit gibt es im Landkreis 29 Heime oder eigenständige Wohngemeinschaften, die je 

nach Größe für drei bis 120 Menschen Wohnung, Betreuung und Pflege bieten. Auch 

die ambulanten Angebote sind vielfältig. Ein Dutzend Pflegedienste, drei Tagespflegen, 

hauswirtschaftliche Hilfsdienste, Essen auf Rädern, elf Betreute Seniorenwohnanlagen 

und eine Hand voll Beratungsstellen komplettieren diese Hilfen. In diesem Jahr ist in 

Mühlhausen eine neue Pflegeeinrichtung mit neun Plätzen entstanden. In Friedberg 

bietet ein neuer Pflegedienst ambulante Hilfen an. 

Wesentliche Veränderungen gab es im zurückliegenden Jahr bei den gesetzlichen Regelungen. 

Erstmals seit 1967 haben sich die baulichen Vorschriften für Heime grundlegend 

geändert. Gleiches gilt für die personellen Vorgaben der stationären Pflege und 

für die Aus- und Weiterbildung der Pflegekräfte und -leitungen. Diese Vorgaben setzen 

einen Veränderungsprozess in Gang, der in den nächsten Jahren dazu führen wird, 

dass dort viele Doppelzimmer künftig als Einzelzimmer genutzt werden müssen. Bei 

Neu- und Umbauten wird die Barrierefreiheit als verbindlicher Standard eingeführt. Die 

Mehrzahl der Heimleiter muss nochmals „die Schulbank drücken“. Ebenfalls verbessert 

hat sich die Betreuung von Demenzkranken. Heime haben sogenannte „§ 87-Kräfte“ 

angestellt und für Angehörige wurde das Pflegegeld erhöht. Der große Wurf der Pflegereform 

steht allerdings noch aus. 

Neu ist auch, dass seit 1. September alle Berichte der Heimaufsicht auf der Homepage 

des Landratsamtes veröffentlicht werden. 

Fachstelle für Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) – Heimaufsicht 

Heimaufsicht beschränkt sich nicht auf Kontrolle, im Vordergrund steht die Beratung. 

Zur Qualitätsentwicklung im Bereich der freiheitseinschränkenden Maßnahmen hat der 

Landkreis das Projekt „SchrankenFREI bewegen“ gegründet. Durch eine verbesserte 

Kommunikationsstrategie und Kooperationen zwischen Betroffenen, Pflegenden, Angehörigen, 

Betreuern, Einrichtungen, Ärzten, Betreuungsgericht und Betreuungsstelle 

sollen Bewegungseinschränkungen bzw. Fixierungen in den Pflegeheimen deutlich reduziert 

werden. Zusammen mit Mitarbeitern aus Pflegeeinrichtungen wurden dafür Leitlinien 

entwickelt. Die am Projekt beteiligten Einrichtungen verpflichten sich zum Beispiel 

zum Einsatz von Hilfsmitteln, zur Qualifizierung von Ansprechpartnern und zur 

Einbindung aller entscheidungsrelevanten Personen. 

Zwölf vollstationäre Altenpflegeeinrichtungen, drei Kurzzeitpflegeeinrichtungen und 

zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit insgesamt 913 Plätzen wurden einer 

23

unangemeldeten Qualitätsprüfung durch die Heimaufsicht unterzogen. In der Behindertenhilfe 

kommen weitere drei Heime und acht Wohngruppen hinzu. Neben den gesetzlich 

geforderten jährlichen Überwachungsbesuchen wurden dreizehn anlassbezogene 

Begehungen aufgrund von Beschwerden bzw. nochmalige Nachschauen wegen festgestellter 

Mängel bei der Regelbegehung durchgeführt. Durch die Begehungen und 

Beratungen der Einrichtungen konnte eine Verbesserung der Betreuung der Betroffenen 

erreicht werden. In zwei Fällen war es notwendig, die Beseitigung der Mängel im 

Wege einer Anordnung einzufordern. In einem Fall musste ein Aufnahmestopp angeordnet 

werden. 

Bestnoten an der Berufsfachschule für Altenhilfe in Mering 

Mit der Traumnote von 1,0 schloss die 23-jährige 

Miriam Strobel als eine der Besten in ganz Bayern 

ihre Ausbildung zur Altenpflegerin an der Berufsfachschule 

für Altenpflege in Mering ab. In feierlichem 

Rahmen ehrte Landrat Christian Knauer die 

Ausnahmeschülerin für ihre herausragende Leistung, 

die auch ein Zeichen für den Erfolg der Schule 

am Gesundheits- und Sozialzentrum sei. Die 

Schule habe sich einen exzellenten Ruf erworben 

und sei eine Bereicherung für den Landkreis. 

Kein Pflegestützpunkt 

Der Landkreis Aichach-Friedberg hat im Einklang mit der Mehrzahl der bayerischen 

Landkreise darauf verzichtet einen „Pflegestützpunkt“ zu errichten. Da im Kreis bereits 

seit 1999 eine gut funktionierende Seniorenberatung existiert, die neutral, kostenlos 

und ohne eigene wirtschaftliche Interessen Pflegebedürftige und vor allem Angehörige 

berät, gab man dem etablierten System den Vorzug. In ganz Bayern sind nur sieben 

Pflegestützpunkte entstanden, in Schwaben kein einziger. 

Seniorenberatung 

Die Seniorenberatung versteht sich als „Fachstelle für pflegende Angehörige“. Die Anzahl 

der Ratsuchenden hat sich in den letzten fünf Jahren auf einem stabilen Niveau 

eingependelt, wie folgende Grafik zeigt. Rat suchen pflegende Angehörige, Senioren 

ohne Pflegebedürftigkeit sowie die Senioren selbst, die einen Pflegebedarf haben. 

600 

500 

400 

300 

200 

100 

0 

270 

Jahr 

1999 

292 

Jahr 

2000 

376 373 

Jahr 

2001 

Jahr 

2002 

428 

Jahr 

2003 

497 

Jahr 

2004 

24 

536 

Jahr 

2005 

543 

Jahr 

2006 

550 

Jahr 

2007 

544 

Jahr 

2008 

559 

Jahr 

2009 

576 

Jahr 

2010

Die Angehörigen sind in der Regel die ersten, die einen zunehmenden Hilfebedarf bei 

ihren Eltern oder anderweitig Verwandten wahrnehmen. Doch auch wenn Veränderungen 

infolge einer beginnenden Pflegebedürftigkeit oder demenziellen Erkrankung 

realisiert werden, ist die Verunsicherung, dieser veränderten Situation angemessen zu 

begegnen, häufig enorm hoch. So wird das kostenlose Beratungsangebot der Fachstelle 

von den Angehörigen meist dankbar angenommen, weil hier die Möglichkeit besteht, 

sich neutral über sämtliche Altenhilfeangebote im Landkreis zu informieren und 

ein Betreuungs- und Unterstützungsangebot für den Hilfebedürftigen zu entwickeln. 

Eine umfassende Aufklärung über Leistungen der Pflegeversicherung ist ein ebenso 

wichtiger Bestandteil der Beratungen wie das Benennen von Grenzen der physischen 

und psychischen Belastbarkeit in einem geschützten Raum. 

Behindertenbeauftragter 

Der Beratungsbedarf von Mitbürgern und Entscheidungsträgern ist hier nach wie vor 

groß. Bei 32 Baugenehmigungsverfahren wurden behindertenfachliche Aspekte eingebracht, 

die in konkrete Auflagen mündeten. Bei 24 Genehmigungen für Straßen und 

öffentliche Plätze wurden ebenfalls schriftliche Stellungnahmen 

abgegeben. Seit September gilt für öffentliche 

Bauten und den Geschosswohnungsbau die 

DIN 18040. Sie wird Bauten, Wege und öffentliche 

Gebäude nach und nach an den Bedarf einer alternden 

Gesellschaft anpassen. Das Amt Bayern Familie 

und Soziales hat ermittelt, dass im Landkreis 10.999 

Menschen mit einer Behinderung leben. Den Behindertenbeauftragten 

des Landkreises, Josef Koppold 

hat Staatsministerin Christine Haderthauer für weitere 

drei Jahre in den Landesbehindertenrat berufen. 

Kinder- und Jugendhilfe 

Das Jugendamt ist „nahe am Puls der Zeit“. Einerseits werden gesellschaftspolitische 

Fragestellungen und Themen im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe thematisiert. Andererseits 

führen veränderte Lebenslagen junger Menschen und Familien zu problematischen 

Verläufen, die dann der Beratung, Begleitung und Unterstützung durch das Jugendamt 

bedürfen. Vor diesem Hintergrund kann das Jugendamt auf ein dynamisches 

und ereignisreiches Jahr 2011 zurückblicken. Besonders interessante Entwicklungen 

sowie veränderte strukturelle Rahmenbedingungen werden im Folgenden zusammengefasst 

dargestellt: 

Hilfe zur Erziehung – Pflegekinderwesen 

Der Fachbereich „Pflegekinderwesen“ im Jugendamt betreut derzeit 83 Pflegekinder im 

Alter von 0 bis 19 Jahren. Die Anzahl der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder, 

Jugendlichen und jungen Volljährigen steigt seit ungefähr einem Jahr. Das Pflegekinderwesen 

ist somit integraler Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis 

Aichach-Friedberg. Durch eine personelle Verstärkung des Fachbereiches im Januar 

2010 können laufende Pflegeverhältnisse noch intensiver betreut werden, was für ein 

gelingendes Pflegeverhältnis unerlässlich ist. 

Durch eine Bedarfskonstellation, die oftmals eine unmittelbare und sofortige Unterbringung 

eines Pflegekindes in einer Pflegefamilie erforderlich macht, ist eine wünschenswerte 

Anbahnungsphase sowie ein gegenseitiges Kennenlernen von Pflegekind und 

Pflegefamilie nicht immer möglich. Dies setzt hohe Flexibilität auf Seiten der Pflegefamilien 

und gleichzeitig intensive pädagogische Begleitung und Betreuung derselben 

durch das Jugendamt voraus. Positiv wirkt sich hier insbesondere aus, dass auf eine 

Vielzahl von engagierten und erfahrenen Pflegeeltern zurückgegriffen werden kann, 

wenn es darum geht, Pflegekindern eine neue Lebensperspektive zu vermitteln. 

25

Anlass und Hintergrund von Inpflegenahmen sind vielfältig und so individuell wie die 

betroffenen Pflegekinder selbst. Ein deutlicher Trend ist jedoch, dass einzelne Kinder 

durch ihre oftmals problematischen Vorerfahrungen zunehmend belasteter und verhaltensauffälliger 

werden. Die qualifizierte Betreuung der Pflegekinder in den Pflegefamilien 

wird folglich immer intensiver und bedarf der besonderen Beachtung. Durch Qualifizierungsmaßnahmen 

wird versucht, Pflegebewerber auf ihre Aufgaben als Pflegefamilien 

bestmöglich vorzubereiten. Dazu zählen u. a. Fortbildungsveranstaltungen sowie 

Pflegeelterntreffen. Fachliche Informationen werden im Rahmen der regelmäßig erscheinenden 

„Pflegeelternzeitung“ aufbereitet und den Pflegeeltern zur Verfügung gestellt. 

So wurde in der aktuellen Novemberausgabe insbesondere das Thema „Bindung“ 

ausführlich behandelt. Ohne die tatkräftige Unterstützung engagierter Pflegefamilien 

wäre es nicht möglich, Pflegekindern im Landkreis Aichach-Friedberg ein stabiles 

und familiäres Umfeld und damit eine Zukunftsperspektive zu bieten. Um dieses 

Engagement auch ideell zu würdigen, werden die Pflegefamilien einmal im Jahr zu einer 

gemeinsamen Unternehmung eingeladen – in diesem Jahr stand ein Besuch des 

Tierparks Hellabrunn auf dem Programm. 

„Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ 

„Was macht eigentlich das Jugendamt?“ In der Öffentlichkeit wird diese Fragestellung 

häufig einseitig und verzerrt beantwortet. Vor diesem Hintergrund hat die „Bundesarbeitsgemeinschaft 

der Landesjugendämter“ für 2011 

eine bundesweite Imagekampagne mit dem Slogan 

„Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ ins Leben 

gerufen. Auch das Kreisjugendamt hat sich mit 

dem Ziel an dieser Aktion beteiligt, Selbstverständnis 

und Vielfältigkeit sowie Grenzen der Aufgabenstellungen des Jugendamtes sachlich 

und konstruktiv darzustellen. 

Unter anderem mit Hilfe von Aktions- und Informationsmaterial wurde verstärkt Öffentlichkeitsarbeit 

betrieben. In Zusammenarbeit mit der lokalen Presse wurden aus Sicht 

von Hilfeempfängern rückblickend Jugendhilfemaßnahmen in ihrem Verlauf dokumentiert 

und dabei auf die Arbeit des Jugendamtes Bezug genommen. Anlässlich eines 

Ortstermins konnten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses das Georg-Fendt-Haus in 

Friedberg – eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe – persönlich kennenlernen 

und einen Eindruck vom Alltag junger Menschen in stationären Hilfemaßnahmen gewinnen. 

Schwerpunkt der Imagekampagne im Landkreis war ein „Hearing“ für Mitglieder 

des Kreistags und des Jugendhilfeausschusses sowie der regionalen Fachöffentlichkeit 

zum Thema „Jugendhilfe zwischen sozialstaatlichem Anspruch und wachsen- 

26

dem Ressourceneinsatz“. Landrat Christian Knauer konnte neben dem Moderator, Dr. 

Berndt Herrmann, auch die Leiterin des Bayerischen Landesjugendamtes Stefanie 

Krüger, den Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge Prälat Günter Grimme sowie 

Landrat Thomas Karmasin aus dem benachbarten Landkreis Fürstenfeldbruck auf 

dem Podium begrüßen (siehe Bild). Pointierte Stellungnahmen der Podiumsvertreter 

und kritische Fragen aus dem Publikum führten zu lebhaften Diskussionen und trugen 

zu einem interessanten sowie informativen Verlauf der Veranstaltung bei. 

Perspektive und Ausblick 

Bestimmende Themen der Kinder- und Jugendhilfe sind seit geraumer Zeit der „Kinderschutz“ 

und die „Tagesbetreuung von Kindern“. Gesetzgeberische Impulse auf Landes- 

und Bundesebene haben in der Vergangenheit Praxis und Aufgabenstellungen 

der Jugendämter insbesondere auch in diesen Arbeitsfeldern nachhaltig verändert. 

Beispielhaft soll in diesem Zusammenhang auf das in 2011 in Kraft getretene „Vormundschafts- 

und Betreuungsrecht“ hingewiesen werden, wodurch u. a. eine intensivere 

Betreuung von Mündel durch den jeweiligen Vormund bzw. den Pfleger gewährleistet 

wird. Diese grundsätzliche Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen und wird sich 

voraussichtlich auch im nächsten Jahr fortsetzen, wie das für 2012 geplante „Bundeskinderschutzgesetz“ 

zeigt, in dem u. a. Aufgaben und Leistungen der Jugendämter im 

Kontext des „Kinderschutzes“ zum Teil neu ausgerichtet werden. 

Soziale Leistungen 

Sozialleistungen werden weiterhin in hohem Umfang in Anspruch genommen, ungeachtet 

der positiven Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts. Die zahlreichen, 

häufig auch rückwirkend in Kraft tretenden Änderungen im Bereich der sozialen 

Leistungen verursachen großen Beratungsbedarf beim Bürger und erhöhen auch die 

Bearbeitungsdauer von Anträgen. Diese Entwicklung bedeutet nicht nur für die Antragsteller 

eine Erschwernis, sondern auch eine Dauerbelastung für die Mitarbeiter des 

Amtes für Soziale Leistungen. 

Die hohe Nachfrage nach Sozialleistungen hat viele Gründe. 

Es ist festzustellen, dass die gute Entwicklung der Wirtschaft 

und des Arbeitsmarktes sich auch in 2011 nicht auf den Personenkreis 

der Senioren und Erwerbsgeminderten auswirkte. 

Positive Entwicklungen auf Personen mit geringem Erwerbseinkommen 

treten nur vereinzelt und verzögert ein. Auch für 

die Zukunft ist nicht absehbar, ob für den Bereich der sozialen 

Leistungen eine Entspannung eintreten wird. Im Folgenden werden die Entwicklungen 

und Schwerpunkte in den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen des Amtes für Soziale 

Leistungen im Jahr 2011 beschrieben. 

Ausbildungsförderung 

Das Bayerische Ausbildungsförderungsgesetz (BayAföG) und das Bundesausbildungsförderungsgesetz 

(BAföG) bilden die Voraussetzung dafür, dass Jugendliche und junge 

Erwachsene eine ihrer Eignung und Neigung entsprechende Ausbildung absolvieren 

können – unabhängig davon, ob die finanzielle Situation ihrer Familie diese Ausbildung 

zulässt oder nicht. Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG – sog. „Meister- 

BAföG“) unterstützt die Erweiterung und den Ausbau beruflicher Qualifizierung und 

stärkt damit die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses. 

Die Nachfrage nach diesen staatlichen Förderungsleistungen für schulische Ausbildungen 

und für berufliche Aufstiegsfortbildungen ist im Landkreis Aichach-Friedberg 

weiterhin groß. Die neue Berufliche Oberschule in Friedberg erweitert das schulische 

Angebot im Landkreis und führt im Bereich des BAföG zu zusätzlichen Anträgen. Auch 

hier ist mit längerer Bearbeitungsdauer zu rechnen. 

27

Bildungs- und Teilhabeleistungen – „Bildungspaket“ 

Das Bildungspaket für Kinder und Jugendliche, deren Eltern Arbeitslosengeld II 

oder Sozialgeld, Sozialhilfe, den Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen, ist im April 

2011 in Kraft getreten. Sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Kinder, die 

eine Kindertagesstätte oder einen Hort besuchen, sieht das Bildungspaket eine breite 

Palette von Leistungen vor: 

Ausflüge und mehrtägige Klassenfahrten: 

Die Kosten eintägiger Ausflüge in Schulen und Kindertagesstätten werden übernommen. 

Wie bisher schon werden mehrtägige Klassenfahrten finanziert. 

Schulbedarf: 

Damit bedürftige Schülerinnen und Schüler mit den nötigen Lernmaterialien ausgestattet 

sind, wird zwei Mal jährlich ein Zuschuss gezahlt, insgesamt 100 Euro je Schuljahr. 

Lernförderung: 

Bedürftige Schülerinnen und Schüler können Lernförderung in Anspruch nehmen, 

wenn nur dadurch das Lernziel – in der Regel die Versetzung in die nächste Klasse – 

erreicht werden kann. Voraussetzung ist, dass die Schule den Bedarf bestätigt und 

keine vergleichbaren schulischen Angebote bestehen. 

Mittagessen in Kindertagesstätte, Schule und Hort: 

Einen Zuschuss fürs gemeinsame Mittagessen gibt es dann, wenn Kindertagesstätte, 

Schule oder Hort ein entsprechendes Angebot bereithalten. Der verbleibende Eigenanteil 

der Eltern liegt bei einem Euro pro Tag. 

Kultur, Sport, Mitmachen: 

Bedürftige Kinder und Jugendliche sollen in der Freizeit nicht ausgeschlossen sein, 

sondern bei Sport, Spiel und Kultur mitmachen. Deswegen wird zum Beispiel der Beitrag 

für den Sportverein oder für die Musikschule in Höhe von monatlich bis zu 10 Euro 

übernommen. 

Für diese Leistungen müssen schriftliche Anträge gestellt werden. Im Landkreis 

Aichach-Friedberg sind folgende Stellen zuständig: 

Leistungsberechtigung: Zuständige Stelle: 

Bei Bezug von 

Arbeitslosengeld II/Sozialgeld 

Bei Bezug von 

Kinderzuschlag 

Wohngeld oder 

Sozialhilfe 

Jobcenter Wittelsbacher Land 

Hauptstr. 2 

86551 Aichach 

Landratsamt Aichach-Friedberg 

-Amt für soziale Leistungen- 

Münchener Straße 9 

86551 Aichach 

Jedes Kind kann die gesamte Leistungspalette in Anspruch nehmen und auch wiederholt 

Leistungen erhalten. Nach zögerlichem Beginn wurden diese neuen Leistungen 

gut angenommen und so bis Ende November 2011 für insgesamt fast 650 Kinder Bildungs- 

und Teilhabeleistungen gewährt. 

28

Im Einzelnen waren bis Ende November 2011 zu verzeichnen: 

Anträge für ... Anzahl Anträge Bewilligungen 

Schulausflüge/Klassenfahrten 148 117 

Persönlicher Schulbedarf 596 553 

Schülerbeförderung 7 0 

Lernförderung 56 16 

Mittagsverpflegung 180 115 

Leistungen zur sozialen und kulturellen Teilhabe 202 125 

Sozialhilfe 

Die Grundsicherung für Senioren und jüngere erwerbsunfähige Personen ist die am 

häufigsten in Anspruch genommene Leistung der Sozialhilfe. Senioren und jüngere 

erwerbsunfähige Personen, die weder aus dem Einkommen (z. B. Renten) noch aus 

dem Vermögen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können, sind berechtigt Grundsicherungsleistungen 

zu erhalten. Die Zahl der Bedürftigen und die damit verbundene 

Höhe der aufzuwendenden Kosten der Sozialhilfe ist weitgehend unabhängig von der 

jeweiligen Wirtschaftslage. Bei Senioren und erwerbsunfähigen Personen mit niedrigen 

Rentenansprüchen und fehlender bzw. geringer privater Vorsorge entsteht in fast allen 

Fällen ein dauerhafter Unterstützungsbedarf in Form von Sozialhilfe. 

Die Entwicklung der Kosten und Fallzahlen folgt der Bevölkerungsentwicklung in 

Deutschland (zunehmende Anzahl von älteren Menschen) und verzeichnet seit Jahren 

einen zwar moderaten aber stetigen Anstieg von bedürftigen Personen und Kosten. In 

der jüngsten offiziellen Statistik (Sozialhilfe in Bayern 2010) sind für unseren Landkreis 

jährliche Ausgaben von nur 11 Euro je Einwohner (2009: 12 Euro) aufgeführt. Damit 

liegen die Ausgaben des Landkreises Aichach-Friedberg im Sozialhilfebereich nach 

wie vor auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Im bayerischen Durchschnitt entstehen 

den Landkreisen Sozialhilfeausgaben von 17 Euro/Einwohner. Im Regierungsbezirk 

Schwaben hat der Landkreis Aichach-Friedberg die zweitniedrigsten Sozialhilfeausgaben 

je Einwohner. 

Kosten Durchschnittliche monatliche Anzahl 

der Leistungsempfänger 

2006 866.000 € 209 

2007 977.000 € 237 

2008 980.000 € 244 

2009 1.025.000 € 260 

2010 1.065.000 € 265 

2011 ca. 1.150.000 € ca. 285 

Unterhaltssicherung 

Seit dem 1. Juli werden keine Einberufungen zum Grundwehrdienst oder zum Zivildienst 

mehr ausgesprochen, die Pflicht zur Ableistung eines solchen Dienstes ist ausgesetzt. 

Der Grundwehrdienst wurde durch den freiwilligen Wehrdienst ersetzt, den 

sowohl Frauen als auch Männer ableisten können. Dessen Dauer beträgt bis zu 23 

Monate inklusive sechs Monate Probezeit. Freiwillig Wehrdienstleistende können – 

ebenso wie zuvor Grundwehrdienst- und Zivildienstleistende – Leistungen nach dem 

Unterhaltssicherungsgesetz (USG) erhalten, so z. B. die Übernahme von Mietkosten, 

Versicherungsbeiträgen oder Unterhaltsverpflichtungen für Ehefrau und Kinder, aber 

auch Leistungen für Selbständige. Es bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß das Angebot 

des freiwilligen Wehrdienstes in Anspruch genommen wird. 

Als Ersatz für den Zivildienst wurde der Bundesfreiwilligendienst eingeführt, für den 

sich ebenfalls sowohl Frauen als auch Männer bewerben können. Er dauert in der Regel 

zwölf, mindestens jedoch sechs und höchstens 24 Monate. „Bufdis“ haben allerdings 

keinen Anspruch mehr auf Leistungen nach dem USG. Sie erhalten von ihrer je- 

29

weiligen Einsatzstelle ein Taschengeld in Höhe von maximal 330 Euro je Monat sowie 

in vielen Fällen kostenlose Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung. 

Für Wehrübende haben sich keine Änderungen ergeben, diese können über das USG 

weiterhin eine Verdienstausfallentschädigung oder den Ersatz der Kosten für einen 

Vertreter erhalten. Die Zahl der Wehrübenden ist im Vergleich zum letzten Jahr konstant 

hoch geblieben. 

Wohngeld 

Wie vom Deutschen Bundestag angekündigt wurde zwar keine Kürzung des Wohngeldes 

für 2011 beschlossen, jedoch aber der pauschale Betrag für Heizkosten wieder 

gestrichen. Diese Komponente war aufgrund stark gestiegener Energiepreise zum Januar 

2009 eingeführt worden. Da die Heizkosten nach wie vor hoch sind, war der Wegfall 

dieser zusätzlichen Leistung ein gravierender Einschnitt für die Empfänger von 

Wohngeld. 

Eine Änderung des Zweiten Sozialgesetzbuches zur Verwaltungsvereinfachung bewirkte, 

dass für etliche Haushalte die Pflicht entfiel, neben einem Antrag auf Arbeitslosengeld 

II noch zusätzliche Anträge bei den Wohngeldbehörden zu stellen. Dadurch 

verringerte sich im Laufe dieses Jahres die Antragszahl merklich. Die Auswirkungen 

von Gesetzesänderungen in den letzten Jahren lässt sich gut aus der nachstehenden 

Übersicht ablesen: 

durchschnittliche Wohngeldzahlfälle/Jahr 

2008 480 

2009 548 

2010 915 

2011 627 

Wohnungsamt 

Momentan stehen im Landkreis Aichach-Friedberg (ohne Stadt Friedberg) 319 mit öffentlichen 

Mitteln geförderte Wohnungen zur Verfügung. Die Zahl hat sich im Gegensatz 

zum Vorjahr um 31 Wohnungen verringert, da Wohnungen in Aichach und Pöttmes 

in einem so schlechten baulichen Zustand sind, dass diese nicht mehr vermietet 

werden können. Die Stadt Friedberg nimmt die Aufgaben im Wohnungswesen in eigener 

Zuständigkeit wahr. 

Um eine sogenannte Sozialwohnung beziehen zu können, dürfen bestimmte Einkommensgrenzen 

nicht überschritten werden. Für einen 2-Personen-Haushalt sind das im 

Moment 22.000 Euro netto/Jahr. Die Zahl der Haushalte, die sich im Jahr 2011 als 

wohnungssuchend haben vormerken lassen, ist mit knapp 116 im Vergleich zum Vorjahr 

deutlich gesunken. An insgesamt 20 Haushalte (Vorjahr 44) konnte eine Wohnung 

vermittelt werden. Die Vermittlung gestaltet sich besonders schwierig, da die freien 

Wohnungen häufig unpassend sind in Lage, Größe oder Preis und auch nur sehr wenige 

Sozialwohnungen frei werden. Die Lage wird sich wohl im nächsten Jahr deutlich 

verschärfen, da die Wohnanlage in der Reichenberger Straße in Aichach voraussichtlich 

abgerissen werden soll, und dann noch weniger Sozialwohnungen zur Verfügung 

stehen. Auch müssen die Bewohner aus den abbruchreifen Gebäuden vorrangig untergebracht 

werden. 

Eigenwohnraumförderung in Bayern 

Der Freistaat Bayern fördert mit dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm einkommensschwächere 

Haushalte, die Wohneigentum schaffen wollen. Diese können ein 

zinsgünstiges staatliches Baudarlehen erhalten – auf die Dauer von 15 Jahren mit nur 

0,5 % Zins. Daneben erhalten Haushalte mit Kindern einen einmaligen Zuschuss von 

1.500 Euro je Kind. Die Fördermittel des Bayerischen Wohnungsbauprogramms sind 

begrenzt, deshalb ist eine Auswahl nach der sozialen Dringlichkeit nötig. Gegebenenfalls 

werden Antragsteller mit geringerem Einkommen bevorzugt. 

30

Für die Förderung durch das Bayerische Zinsverbilligungsprogramm darf ein Darlehen 

höchstens 30 % der veranschlagten Gesamtkosten sowie maximal 75.000 Euro betragen. 

Der aktuelle Zinssatz kann von den zuständigen Bewilligungsstellen bei den Landratsämtern 

oder im Internet erfragt werden. 

Jobcenter Wittelsbacher Land 

Organisation 

Der Landkreis Aichach-Friedberg entschied sich bereits im Juli 2010 dazu, die bisherige 

gute Kooperation mit der Arbeitsagentur in der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung 

und Soziales im Wittelsbacher Land im Jahr 2011 unter dem Namen Jobcenter 

Wittelsbacher Land fortzuführen und sich nicht als sogenannte Optionskommune zu 

bewerben. Das neue Jobcenter Wittelsbacher Land wurde 2011 nicht nur mit den Folgearbeiten 

der Umstellung, sondern auch erneut mit zahlreichen Rechtsänderungen 

konfrontiert. Besonders hervorzuheben ist die rechtliche und organisatorische Umsetzung 

des erst Ende März 

rückwirkend zum Januar beschlossenen 

Gesetzes über 

Leistungen im Rahmen des 

Bildungs- und Teilhabepaketes, 

welches Jugendlichen 

bis zum Alter von 25 Jahren verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten bietet. Trotz 

der weiter steigenden Gesamtaufgaben, blieb die Zahl der Beschäftigten im Schnitt bei 

32. Die Beschäftigten setzen sich anteilig aus Mitarbeitern des Landkreises, der Arbeitsagentur 

und Mitarbeitern von Vivento zusammen. Dabei hat der Landkreis auch im 

Jahr 2011 weit über seinen vertraglich vereinbarten Aufgabenbereich hinaus Personal 

für die Bewältigung der umfangreichen Aufgaben zur Verfügung gestellt. 

Nicht nur rechtlich, sondern auch räumlich standen am Standort des Jobcenters in der 

Hauptstraße 2 in Aichach Neuerungen an. Nach fast zwei Jahren konnte die Registratur 

in einem Zimmer im Mai 2011 fertiggestellten Neuanbau untergebracht werden. 

31

Infolge der Nutzung dieser zusätzlichen Räume waren auch Umorganisationen möglich, 

sodass die Leistungen des Jobcenters nun in zeitgemäßen, serviceorientierten 

Räumlichkeiten angeboten werden können. 

Leistungen 

Die Umsetzung umfangreicher Rechtsänderungen, Ausführungsbestimmungen und 

Gerichtsentscheidungen verursachte einen hohen bürokratischen Aufwand vor Ort. 

Nach dem neu beschlossenen Bildungs-und Teilhabepaket können Kindern und jugendlichen 

Leistungsempfängern Leistungen für Schulausflüge, den Schulbedarf, Mittagessen, 

Lernförderungen und z. B. Vereinsbeiträge bis zu einer gewissen Höhe erstattet 

werden. Mit der Neuorganisation im Leistungsbereich konnte hier eine durchwegs 

zeitnahe Bewilligung der Leistungen gewährleistet werden. Dies ist umso beachtlicher, 

da Personalengpässe und -wechsel bzw. teilweise verspätete Stellenbesetzungen 

im Leistungsbereich zu kompensieren waren. 

Vermittlung 

Erfreulich ist, dass auch die Kunden aus dem SGB II-Bereich vom gesamtwirtschaftlichen 

Aufschwung profitierten und insgesamt über 560 in Arbeit oder Ausbildung vermittelt 

werden konnten. In Folge dieses guten Vermittlungsergebnisses ging die Anzahl 

der im SGB II-Bereich gemeldeten Arbeitslosen im zweiten Halbjahr deutlich zurück. 

Ein Grund für diese positive Entwicklung war auch die Ansiedlung von neuen Betrieben 

mit großem Personalbedarf in benachbarten Landkreisen. Es fällt auf, dass immer 

mehr Kunden, die in Arbeit sind, parallel ergänzend Leistungen nach dem SGB II zur 

Bewältigung ihrer Hilfebedürftigkeit benötigen. Die Zahl stieg von 280 auf über 300 im 

Jahresverlauf an. In der SGB II-Arbeitslosenquote (Anteil der SGB II-Arbeitslosen im 

Verhältnis zu allen zivilen Erwerbspersonen im Landkreis) belegt unser Landkreis erfreulicherweise 

im bundesweiten Vergleich nach wie vor einen absoluten Spitzenplatz. 

Kostenentwicklung 

Im Jahr 2011 wurden im Schnitt ca. 1.240 Haushalte (Bedarfsgemeinschaften) mit etwa 

2.380 Personen betreut. Die Kosten für die in der Trägerschaft des Landkreises 

liegenden Aufgabenbereiche (Kosten der Unterkunft und Heizung sowie unterschiedliche 

einmalige Leistungen) haben sich im Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 um ca. 5 

Prozent verringert. Grund hierfür ist vorrangig der sich im zweiten Halbjahr abschwächende 

Kundenzugang sowie die aufgrund des guten Arbeitsmarktes erhöhten Einstellungschancen. 

Die Ausgabensumme lag etwas unter dem Haushaltsansatz. Für 2012 

wird ebenfalls mit einer leicht sinkenden Belastung für den Landkreis gerechnet. Wie 

hoch dieser Ausgabenrückgang ausfällt, hängt wesentlich davon ab, in welchem Umfang 

sich die insgesamt positive wirtschaftliche Entwicklung in unserem Landkreis fortsetzt 

und wie die Kunden des SGB-Bereiches von dieser guten Wirtschaftslage profitieren. 

Inwieweit die für 2012 beabsichtigten Rechtsänderungen mittel- oder langfristig zu 

einer Verringerung der Kosten für den Landkreis führen, lässt sich noch nicht abschätzen. 

Besondere soziale Angelegenheiten 

Betreuungsstelle 

Die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt bedingen, dass eine 

Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Aichach-Friedberg in einer bestimmten 

Lebensphase oder -situation der Unterstützung durch einen rechtlichen Betreuer 

bedarf. Im Landkreis steht für knapp 1.200 Personen eine rechtliche Betreuung 

zur Verfügung. Rechtliche Betreuungen werden durch das Betreuungsgericht am 

Amtsgericht Aichach eingerichtet. Die Betreuungsstelle des Landratsamtes nimmt im 

Betreuungsverfahren eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle ein: Sie unterstützt 

das Betreuungsgericht bei der Sachverhaltsaufklärung und schlägt einen geeigneten 

Betreuer vor. Bis Mitte November 2011 forderte das Betreuungsgericht in 717 Fällen 

32

eine Stellungnahme der Betreuungsstelle an. Bei 61 % der Anfragen handelte es sich 

um Erstverfahren, das heißt hier wurde erstmals geprüft, ob für einen Menschen die 

Einrichtung erforderlich ist und die Betreuungsstelle schlägt vor, wer als Betreuer für 

diese Person geeignet ist. 13 % der Anfragen (wobei der tatsächliche Anteil deutlich 

höher ist, da ein Großteil dieser Verfahren zusammen mit dem Erstverfahren oder einer 

Verlängerung bearbeitet wird) befassten sich damit, ob für einen Menschen die 

Genehmigung einer Unterbringung oder einer unterbringungsähnlichen Maßnahme 

erforderlich ist. Die restlichen 26 % entfielen auf sonstige Anfragen des Betreuungsgerichtes 

und die Verlängerung bereits bestehender Betreuungen. 

Stellungnahmen für das Betreuungsgericht (Stand 25.11.11) 

ErstverVerlängeUnter- Monat fahrenrungbringung Sonstige Gesamt 

Januar 39 4 13 13 69 

Februar 50 6 11 17 84 

März 33 2 2 10 47 

April 36 8 9 17 70 

Mai 35 4 12 15 66 

Juni 39 7 7 6 59 

Juli 46 3 3 11 63 

August 42 7 16 11 76 

September 46 5 10 16 77 

Oktober 36 4 9 8 57 

November 34 2 1 12 49 

Dezember 0 0 0 0 0 

Gesamt: 436 52 93 136 717 

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Betreuungsstelle ist die Unterstützung und 

Qualifizierung ehrenamtlicher Betreuer. Zusammen mit den Betreuungsvereinen des 

Caritasverbandes und des Bayerischen Roten Kreuzes wird das Fortbildungsprogramm 

BEGEGNEN-BEGLEITEN-BETREUEN angeboten, mit dem Ziel, Bürgerinnen 

und Bürger als ehrenamtliche Betreuer zu gewinnen und sie mit unterschiedlichen 

Fortbildungs- und Informationsangeboten für ihre Aufgabe zu qualifizieren. Der wie in 

den Vorjahren am letzten Samstag im September im Sitzungssaal des Landratsamtes 

durchgeführte Einführungstag für ehrenamtliche Betreuer wurde von rund 50 Interessenten 

besucht und zeigte erneut, dass das Thema Betreuung im Landkreis seinen 

Platz gefunden hat (s. Bild). 

33

Schwangerenberatungsstelle 

Die Schwangerenberatungsstelle des Landratsamtes hat sich zu einer festen Größe in 

der Beratungslandschaft des Landkreises entwickelt. Mit ihrem Standort am Schlossplatz 

in der Mitte von Aichach und Sprechstunden in Mering, Friedberg und seit 2011 

auch in Pöttmes bietet sie ratsuchenden Schwangeren, jungen Müttern aber natürlich 

auch den werdenden Vätern wohnortnah eine breite Palette von Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten 

an. Bei der Vermittlung wirtschaftlicher Hilfen der Landesstiftung 

„Hilfe für Mutter und Kind“ war 2011 ein leichter Anstieg der Ratsuchenden zu beobachten. 

Bis Ende November wurden bereits annähernd so viele Anträge bearbeitet 

wie im gesamten Vorjahr. 

In der Justizvollzugsanstalt Aichach, in der auch werdende Mütter und Mütter mit 

Kleinkindern untergebracht sind, werden regelmäßig Elternkurse veranstaltet um gerade 

in dieser schwierigen Situation den Frauen und ihren Kindern einen guten Start ins 

Leben zu ermöglichen. Im Rahmen eines Projektes wurde Müttern die Möglichkeit gegeben, 

über Videoaufnahmen ein Feedback über den eigenen Umgang mit ihrem Kind 

zu erhalten und gegebenenfalls ihr Verhalten zu modifizieren. Mit dem Amt für Ernährung, 

Landwirtschaft und Forsten wurde in der Mutter-Kind-Abteilung ein Babymassagekurs 

initiiert. 

Sexualpädagogik ist neben der Einzelfallhilfe 

der Hauptschwerpunkt der 

Schwangerenberatungsstelle. 2011 

wurde ein breites Spektrum an Präventionsmaßnahmen 

angeboten und 

durchgeführt. Dennoch konnten, obwohl 

die Planstellen der 

Beratungsstelle voll besetzt waren, 

nicht alle Nachfragen nach Präventionsprojekten 

befriedigt werden. Es 

fanden unter anderem Veranstaltungen 

an Realschulen, Hauptschulen, 

Förderschulen und Berufsschulen des 

Landkreises statt. Besondere Herausforderungen 

waren 2011 die Zusammenarbeit 

mit dem Haus St. Vinzenz, die Durchführung von Elternabenden an Kindergärten, 

Lehrerfortbildungen und die Veranstaltung der JugendFilmTage im Kino 

Aichach. Rechts das Team der Schwagerenberatungsstelle bei der dortigen Veranstaltung. 

Freiwilligenagentur und Ehrenamtskarte: Förderung Bürgerschaftlichen 

Engagements 

Ausgehend von einem Konzeptentwurf des Arbeitskreises Gemeindeleben und Soziales 

der Leader-Arbeitsgruppe wurde die Einrichtung einer Freiwilligenagentur in den 

Kreisgremien intensiv diskutiert. Durch die Freiwilligenagentur sollen Menschen, die 

sich bürgerschaftlich engagieren wollen, mit passenden Angeboten in Kontakt gebracht 

werden. Anschließend will man die Personen und die sie beschäftigenden Organisationen 

begleiten und unterstützen. Im Dezember 2010 waren Vertreter von Organisationen, 

Vereinen und Verbänden, die Mitglieder des Sportbeirates, die Bürgermeister, 

Vertreter der Kirchen und die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Öffentliche und Freie 

Wohlfahrtspflege eingeladen. Mit den Referenten Isabel Krings von der „Freiwilligenagentur 

Schaffenslust“ in Memmingen und Karlheinz Sölch vom „Treffpunkt Ehrenamt“ 

in Cham wurden die unterschiedlichsten Aspekte einer Freiwilligenagentur und ihr Verhältnis 

zu bereits bestehenden Strukturen bürgerschaftlichen Engagements diskutiert. 

Am 9. Februar 2011 schließlich ebnete der Beschluss des Ausschusses für Kreisentwicklung 

und Soziales den Weg dafür, dass ab 2012 im Landkreis eine Freiwilligenagentur 

in Trägerschaft des Landkreises entstehen wird. Zentral gelegene Räumlich- 

34

keiten für die Freiwilligenagentur stehen, nachdem das Schulamt sein neues Domizil 

im Kreisgut bezogen hat, künftig in der Außenstelle Schlossplatz des Landratsamtes 

zur Verfügung. 

Mit der Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte im Landkreis Aichach-Friedberg 

setzt der Landkreis ein weiteres Zeichen der Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements. 

Am 27. September wurden durch Staatssekretär Markus Sackmann die ersten 

Bayerischen Ehrenamtskarten verliehen und damit der offizielle Startschuss für die 

Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte 

in den Landkreisen und Städten gegeben. 

Neben dem Landkreis Aichach-Friedberg beteiligen 

sich 28 weitere Landkreise und Städte 

an dem Projekt. Mit der Ehrenamtskarte ist 

eine Reihe von Vergünstigungen, unter anderem 

bei den staatlichen Museen und Schlössern, 

der Bayerischen Seenschifffahrt, bei 

kommunalen Einrichtungen und der Privatwirtschaft 

verbunden. Die Ehrenamtskarte gilt 

in allen sich beteiligenden Landkreisen und 

Städten. Für den Inhaber einer Ehrenamtskarte 

kann sich also durchaus ein Blick über 

die Landkreisgrenzen lohnen. Die mit der Ehrenamtskarte verbundenen Vergünstigungen 

sind aber nur ein interessanter Aspekt. Daneben weist die Bayerische Ehrenamtskarte 

ihren Inhaber aber vor allem auch als eine Person aus, die sich in besonderer 

Weise für das Gemeinwohl verdient macht. 

Wer die Bayerische Ehrenamtskarte in Anspruch nehmen will, muss folgende Voraussetzungen 

erfüllen: 

Freiwilliges unentgeltliches Engagement von durchschnittlich fünf Stunden 

pro Woche oder bei Projektarbeiten mindestens 250 Stunden jährlich. Ein 

angemessener Kostenersatz ist zulässig. 

Mindestens seit zwei Jahren gemeinwohlorientiert aktiv im bürgerschaftlichen 

Engagement 

Mindestalter 16 Jahre. 

Inhaber einer Jugendleiterkarte (Juleica) erhalten auf Wunsch ohne weitere 

Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen eine Ehrenamtskarte 

Inhaber des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten erhalten 

eine unbegrenzt gültige goldene Ehrenamtskarte 

Gleichstellung 

Ausstellung über das Alleinerziehen 

„Alleinerziehen – Leben ist vielfältig.“ unter diesem Motto stand die Ausstellung, die 

Mitte Januar in der Bücherei Mering zu sehen war. In Deutschland erziehen immer 

mehr Frauen und Männer ihre Kinder alleine – eine besondere Herausforderung für 

alle Beteiligten. Eltern und Kinder müssen sich dabei auch mit neuen oder mit längst 

überholten Klischeevorstellungen auseinandersetzen. So ist das Familienmodell ein 

Alleinverdiener, eine Hausfrau und Kinder heutzutage eher die Ausnahme, nicht nur in 

den Großstädten sondern auch zunehmend im ländlichen Raum. Einen realistischen 

Einblick in das Leben von Alleinerziehenden ermöglichte diese Wanderausstellung, die 

in Kooperation zwischen der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, der Marktgemeinde 

Mering, dem Alleinerziehenden Treff Mering und der Frauenseelsorge der 

Diözese Augsburg stattfand. Bei den Besuchern kam die Ausstellung sehr gut an. 

35

Zusammenarbeit mit Frauengruppen aus dem Landkreis 

Im bayerischen Gleichstellungsgesetz wird der Austausch und die Zusammenarbeit mit 

gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere Frauengruppen und -verbänden als eine 

zentrale Dienstaufgabe der kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten beschrieben. 

Beim internationalen Frauenfrühstück Mitte März 2011, organisiert von den 

Aichacher AsF-Frauen, nahmen rund 40 Damen aus aller „Frauen Länder“ teil. Sie berichteten, 

teilweise auch sehr emotional, über die Situation der Frau in ihren Herkunftsländern. 

Dieser Austausch war für alle Anwesenden nicht nur sehr informativ, viele 

Frauen sind sich menschlich und kulturell näher gekommen. Das Wissen voneinander 

und umeinander hat den eigenen Horizont aller Anwesenden erweitert. 

36

3. Sicherheit und Verbraucherschutz 

Brand- und Katastrophenschutz 

2011 wird als Jahr der „drei Kreisbrandräte“ in die Geschichte des 

Landkreises eingehen. Nach dem Rücktritt von Gerhard Orteld zum 

31. März übernahm sein Stellvertreter, Kreisbrandinspektor Erich 

Poisl, die Amtsgeschäfte. Aus rechtlichen Gründen wurde er für den 

Monat Oktober noch zum Kreisbrandrat bestellt, ehe dann der bisherige 

Kreisjugendfeuerwehrwart Ben Bockemühl aus Stätzling 

(rechts) mit großer Mehrheit zum neuen Kreisbrandrat gewählt wurde. 

Seit 1994 ist der 31-jährige Lehrer im Feuerwehdienst. Seine 

Amtszeit begann am 01.11.2011. 

Die Gemeinden Sielenbach und Affing erhielten jeweils eine Zuwendung für die Beschaffung 

eines Löschgruppenfahrzeuges, die Stadt Friedberg eine Zuwendung für die 

Beschaffung zweier Schmutzwasserpumpen. 

Die Unterstützungsgruppe des Örtlichen Einsatzleiters erhielt 

im April als neues Einsatzleitfahrzeug einen Mercedes-Sprinter 

mit moderner feuerwehrtechnischer Ausstattung. Zudem wurde 

Dekontaminationsmaterial beschafft und an die Feuerwehr 

Aichach übergeben, bei der es im Oktober eine Einführungsveranstaltung 

mit einer kompletten Dekontaminationsstation 

gab. Auch die Feuerwehren aus Friedberg und Mering wirkten 

dort mit. 

Gott sei Dank blieb der Landkreis 2011 von Katastrophen- und 

Großschadensfällen verschont. Trotzdem wurden einige Katastrophenschutzübungen 

durchgeführt, um gut für mögliche 

echte Schadensszenarien gerüstet zu sein. Die Mitwirkenden 

konnten bei Sprechfunk- und Kommunikationsübungen, bei einer Stabsrahmenübung 

des Kreisverbindungskommandos und bei einer Planübung zur Evakuierung der Justizvollzugsanstalt 

Aichach theoretische und praktische Erfahrungen sammeln. 

Öffentliche Sicherheit 

Waffenrecht 

Lange bevor das Waffenrecht verschärft 

wurde, begann das Landratsamt bereits 

2007, nicht mehr benötigte Waffen entgegenzunehmen 

und leistete damit einen Beitrag 

zur Sicherheit im Landkreis. Seitdem 

wurde eine Vielzahl von Waffen abgegeben 

und durch das Bayerische Landeskriminalamt 

verwertet. Trotz des erheblichen Verwaltungsaufwandes 

wurde im Frühjahr zusätzlich 

die erfolgreiche Aktion „sorgenfreie 

Ostern“ initiiert, bei der wieder alle Bürger 

nicht mehr benötigte Waffen kostenlos abgeben konnten. Rund 330 Waffenbesitzer 

trennten sich 2011 von ihren Waffen und gaben diese im Landratsamt ab. Die durch 

den Gesetzgeber normierte Pflicht, Waffenbesitzer abzufragen und die ordnungsgemäße 

Aufbewahrung von Waffen zu kontrollieren, wurde auch 2011 wieder akribisch 

vom Sachgebiet 30 erfüllt. Bisher ist die Hälfte der gut 3.000 Waffenbesitzer im Landkreis 

angeschrieben worden. Die konsequente Überprüfung der Waffenaufbewahrung 

37

mit zahlreichen Vor-Ort-Kontrollen wird 2012 intensiviert werden und trägt so zur Erhöhung 

der Sicherheit im Landkreis bei. 

Unterbringungsrecht 

Auch 2011 gab es zahlreiche Verfahren im Bereich des Bayerischen Unterbringungsgesetzes. 

Die öffentlich-rechtliche Unterbringung ist ein sensibles und komplexes 

Thema und erfordert eine abgestimmte, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit 

aller Beteiligten (Sachgebiete 30, 33, 23 und 24 sowie Polizei und Amtsgericht). 

Dieses Ziel wurde 2011 erreicht und durch gemeinsame Gesprächsrunden weiter optimiert. 

Jagdrecht 

Das Landratsamt stellte bis Mitte November 258 Jagdscheine aus, davon 154 Dreijahres-, 

95 Jahres- und neun Ausländerjagdscheine. Der Jagdbeirat, der die untere Jagdbehörde 

in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung berät, tagte im Februar 

und beschäftigte sich unter anderem mit dem Vollzug der Abschusspläne für das Rehwild 

und der Bejagung des Schwarzwildes im Landkreis. In den Hegeschauen der beiden 

Kreisgruppen Aichach und Friedberg des Jagdschutz- und Jägervereins wurde 

über das abgelaufene Jagdjahr berichtet. Bei der Hegeschau in Pöttmes referierte der 

Präsident des Bayerischen Landesjagdverbandes, Prof. Dr. Jürgen Vocke. 

Im Jahr 2012 haben die Forstbehörden turnusgemäß wieder ein Forstliches Gutachten 

zur Situation der Waldverjüngung zu erstellen. Die Vorbereitungen hierzu laufen. Die 

vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten betriebene Weiterentwicklung 

dieses Gutachtens wird zumindest in vier der sieben Hegegemeinschaften 

im Landkreis zu revierbezogenen Aufnahmen und Gutachten führen. Die 

Jagdbehörde unterstützte die Forstbehörde insbesondere bei der Bereitstellung geeigneter 

Revierkarten. 

Gewerberecht und Lebensmittelüberwachung 

Gaststätten und Gewerbe 

Das Landratsamt hat in 2011 bis November elf vorläufige und 41 endgültige Gaststättenerlaubnisse 

erteilt und somit einen leichten Anstieg zum letzten Jahr zu verbuchen. 

Die bisher 1.475 Gewerbeanmeldungen und 387 Gewerbeummeldungen im Landkreis 

bedeuten einen kleinen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die 1.083 Abmeldungen 

stellen hingegen eine geringe Steigerung dar. 

Es wurden 17 Reisegewerbekarten ausgestellt – Tendenz rückläufig – und 23 Erlaubnisse 

nach § 34 c Gewerbeordnung („Makler, Anlageberater, Bauträger, Baubetreuer“) 

erteilt. 

In Aichach wurde ein Spielcenter mit drei Spielhallen errichtet. Bisher ist für zwei Spielhallen 

eine Betriebserlaubnis erteilt worden. Die dritte Halle wird in nächster Zeit, sobald 

sie fertig ausgestattet ist und das Gesamtkonzept den gesetzlichen Vorgaben genügt, 

genehmigt. 

Im Sommer 2011 fand die dritte Gewerberechtsbesprechung mit allen Gemeinden des 

Landkreises Aichach-Friedberg statt. Neben den Neuerungen im Gewerberecht gab es 

Informationen von der Handwerkskammer. Beide Seiten profitierten von dieser sehr 

informativen Veranstaltung. 

Die Zahl der Anträge zur Zulassung zur Heilpraktikerprüfung sind konstant geblieben. 

Die schriftliche Prüfung haben 14 von 16 Personen bestanden, eine überdurchschnittlich 

hohe Quote. Die mündlichen Prüfungen sind noch nicht alle abgelegt. 

38

Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz 

Im Landkreis Aichach-Friedberg waren für den Jahreszeitraum 2011 insgesamt 2.445 

Gewerbebetriebe gemeldet, die nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch 

überwachungspflichtig sind. Es gab 205 Gewerbeneuanmeldungen und 223 Gewerbeabmeldungen, 

die den Aufgabenbereich der Lebensmittelüberwachung betreffen. 

Insgesamt wurden in 803 Gewerbebetrieben 1.108 unangekündigte Betriebsprüfungen 

durchgeführt, davon drei Kontrollen gemeinsam mit der Spezialeinheit des Landesamtes 

für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus Oberschleißheim. Insgesamt 308 

Verstöße wurden in den Bereichen Betriebshygiene (191), Kennzeichnung und Aufmachung 

(39) und andere Verstöße (78) festgestellt. Sanktioniert wurden sie mit 186 Belehrungen 

und Verwarnungen ohne Verwarnungsgeld, 24 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld, 

67 Anordnungen, 23 Bußgeldverfahren und acht vorübergehenden Betriebs- 

und Betriebsteilschließungen. 

Weitere Maßnahmen der Lebensmittelüberwachung zum Schutz des Verbrauchers waren 

352 Probenahmen aus den verschiedensten Produktionsbereichen der gewerblichen 

Lebensmittel- und Bedarfsgegenständehersteller und den allgemeinen Verkaufsstellen 

des Einzelhandels im Landkreis Aichach-Friedberg. Davon wurden 119 Sonderproben 

mit besonderem Untersuchungsauftrag nach Mykotoxinen, Pestiziden, Arzneimittelrückständen, 

Radioaktivität, Stabilisotopen und Acrylamid in Lebensmitteln 

entnommen. Insgesamt waren 45 Proben zu beanstanden: 16 Proben wegen ihrer fehlerhaften 

Zusammensetzung, drei wegen eines Fremdkörpers und 26 Proben wegen 

nicht ausreichender oder irreführender Kenntlichmachung bzw. Aufmachung. 

Straf- und Bußgeldverfahren 

Insgesamt waren in diesem Jahr bis November 182 Bußgeldverfahren unterschiedlichster 

Art zu bearbeiten. Ferner gab es sieben Strafsachen wegen Tierquälerei, drei 

Strafsachen nach dem Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch, 

je eine wegen Vergehen gegen das Arzneimittelgesetz, das Gesetz über den 

unlauteren Wettbewerb und gegen das Marktordnungsrecht. 

Veterinärwesen 

Tierseuchen 

Die jahrelange Bekämpfung der Infektion von Rindern mit dem Bovinen Herpesvirus 

Typ 1 wurde erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Beschluss der Europäischen Kommission 

vom 12. Oktober gilt Bayern als erstes Bundesland offiziell als frei von dieser 

Rinderseuche. Der Status „BHV1-frei“ bringt erhebliche Handelsvorteile gerade in der 

internationalen Vermarktung mit sich, ebenso wie Einsparungen durch den Wegfall von 

Impfungen. Untersuchungen müssen langfristig nur noch stichprobenhaft durchgeführt 

werden. Des Weiteren reduziert sich der Aufwand für Bescheinigungen. Im Landkreis 

Aichach-Friedberg wurden insgesamt 445 infizierte Rinder aus 29 landwirtschaftlichen 

Betrieben der Schlachtung zugeführt und die Landwirte für die entstandenen Verluste 

von der Bayerischen Tierseuchenkasse entschädigt. Die Erkrankung „BHV1“ ist für den 

Verbraucher ungefährlich. 

In einem landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis war die Leukose der Rinder amtlich 

festgestellt worden. Es handelt sich dabei um eine Viruserkrankung, welche nicht auf 

den Menschen übertragen wird. Nach umfangreichen Blutuntersuchungen aller Rinder 

des Betriebs konnte die Sperre des Betriebes wieder aufgehoben werden. 

Der Landkreis Aichach-Friedberg ist reich an Seen und Gewässern. Aufgrund der 

Wassergüte ist sogar Forellenzucht möglich. Einige Betriebe, die Fische züchten, halten 

oder hältern, fallen unter die Genehmigungspflicht nach der Fischseuchenverordnung. 

Diese Betriebe werden vom Veterinäramt aufgesucht, unter Mitarbeit ei- 

39

nes Fischwirtes seuchenrechtlich risikobewertet und genehmigt. Mittlerweile wurde für 

sechs Betriebe die Genehmigung ausgestellt, so dass diese Betriebe auch weiterhin 

wettbewerbsfähig arbeiten können. Daneben wurden alle Fischereivereine angeschrieben 

mit der Bitte, zu überprüfen, ob sie in unserem Landkreis registrierungs- oder genehmigungspflichtige 

Tätigkeiten nach der Fischseuchenverordnung ausüben. 

Bei allen Haustieren, Nutztieren und Wildtieren wurden im Jahre 2011 Ausbrüche von 

zehn anzeigepflichtigen Tierseuchen und zehn meldepflichtigen Tierkrankheiten registriert. 

Lebensmittelrecht 

Im EU-Recht sind wöchentliche mikrobiologische Kontrollen bei der Schlachtung sowie 

bei der Herstellung von Hackfleisch und Fleischzubereitungen vorgeschrieben. Für 

kleine, handwerklich strukturierte Metzgereien sind jedoch Ausnahmen vorgesehen, da 

diese engmaschigen Kontrollen eine unverhältnismäßig hohe Belastung darstellen. Allen 

Metzgereien im Landkreis wurde deshalb entsprechendes Informationsmaterial und 

ein Antrag auf Reduzierung der Probenahmehäufigkeit zugeschickt. Außerdem fanden 

mündliche und bei Bedarf auch weitergehende schriftliche Beratungen der Metzgereien 

statt. 

Aufgrund von Hinweisen des Milchprüfrings über hygienische Mängel bei der Milcherzeugung 

sowie anlassbezogen bei Betriebsbesuchen wurden Milchkammern überprüft 

und die Milcherzeuger entsprechend beraten. Außerdem konnte einem Fall von Umgehung 

des Milchkontingents und damit nicht gewährleisteter Rückverfolg-barkeit von 

Lebensmitteln nachgegangen werden. Nach Feststellung von Hemmstoffen in Milch 

oder in Fleisch bei routinemäßigen Kontrollen in der Molkerei bzw. im Schlachthof wurden 

durch das Veterinäramt jeweils die mögliche Eintragsquelle eruiert und entsprechende 

weitere Maßnahmen getroffen. 

Bei Routinekontrollen in Betrieben mit Lebensmittel liefernden Tieren werden daneben 

auch ohne entsprechenden Verdacht die Aufzeichnungen der Arzneimittelanwendungen 

kontrolliert und im Bedarfsfall die Landwirte beraten, damit die Aufzeichnungen 

übersichtlich und nachvollziehbar vorgenommen werden. 

In einem neuen Hühnchenmaststall mit rund 40.000 Mastplätzen war das Veterinäramt 

im ersten Mastdurchgang bei der amtlichen Lebenduntersuchung der Hühnchen zur 

Schlachtung beratend und kontrollierend tätig. 

Dem Nationalen Rückstandskontrollplan entsprechend wurden 20 Proben aus Erzeugerbetrieben 

entnommen und zur Untersuchung ins Labor gesandt. Dabei handelt es 

sich um Tränkwasserproben aus Geflügelmastbetrieben, Milchproben aus rinderhaltenden 

Betrieben, Urinproben aus Rindermastbetrieben sowie Organe von Kaninchen- 

und Farmwildschlachtungen, welche auf Rückstände von Arzneimitteln untersucht 

werden. Bisher waren keine Beanstandungen zu verzeichnen. 

„Cross Compliance“-Kontrollen 

Im Rahmen der sogenannten „Cross Compliance“-Kontrollen wird in landwirtschaftlichen 

Betrieben die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften im Bereich Tierkennzeichnung, 

Tierschutz, Tiergesundheit sowie Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit überprüft. 

Von der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hängt die Zahlung der Betriebsprämien 

an die Landwirte ab. Im Landkreis Aichach-Friedberg wurden insgesamt 28 

landwirtschaftliche Betriebe kontrolliert. Bei zwölf Betrieben kam es zu Beanstandungen, 

hauptsächlich im Bereich der Rinderkennzeichnung und des Bestandsregisters. 

Diese Beanstandungen führen, je nach Schwere des Verstoßes, zu einer Kürzung der 

Betriebsprämie durch die Landwirtschaftsverwaltung von 1 % bis 5 %. In einem landwirtschaftlichen 

Betrieb ist aufgrund der Schwere der festgestellten Verstöße mit einer 

Kürzung der Betriebsprämie von bis zu 20 % zu rechnen. 

40

Tierschutz 

Im Bereich Tierschutz wurden aufgrund zahlreicher Anzeigen aus der Bevölkerung 

verschiedenste Tierhaltungen amtstierärztlich überprüft. Das Spektrum der Tierarten, 

deren Haltungsbedingungen beurteilt werden mussten, reichte von Nutztieren wie Rinder, 

Schweine oder Geflügel, über Heimtiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen bis zu 

exotischen Tierarten wie Berberaffen oder Riesenschlangen. Die vorgefundenen Haltungsbedingungen 

bzw. der Gesundheitszustand der vorgefundenen Tiere war 

manchmal sehr schlecht. Drei Rinder und vier Schweine mussten sofort eingeschläfert 

werden. In einem anderen Fall wurden fünf Pferde beschlagnahmt und in eine artgerechte 

Haltung verbracht. Die Amtstierärzte führten sechs Sachkundeprüfungen auf 

dem Gebiet Pferdehaltung und eine auf dem Gebiet Reptilien durch. Drei Zirkusunternehmen 

wurden überprüft. 

Futtermittel 

Im Zuge der Futtermittelüberwachung wurden 30 Proben verschiedener Futtermittel zur 

Untersuchung ins Labor eingesandt. Dabei handelt es sich um Proben aus Kraftfutter, 

Mais, Stroh sowie pelletiertem Gras. Proben, welche sowohl bei den Herstellerbetrieben 

und Futtermittelhändlern als auch in landwirtschaftlichen Betrieben entnommen 

werden. Bei den bereits im Labor untersuchten Proben waren keine Beanstandungen 

zu verzeichnen. 

Im Jahr 2011 wurde im Rahmen der Futtermittelüberwachung ein Sonderprogramm 

„Fahrbare Mahl- und Mischanlagen“ durchgeführt. Diese Lkws stellen das Futtermittel 

direkt am landwirtschaftlichen Betrieb her. Auch hier wurde keine der untersuchten 

Proben beanstandet. 

Gesundheitswesen 

Die EHEC-Epidemie im Frühsommer berührte den Landkreis kaum: Es gab eine einzige 

Erkrankte, die zwar im Landkreis wohnhaft gemeldet ist, aber sich in einem anderen 

Landkreis aufhielt und dort an dem typischen Keim erkrankte. Andere gemeldete 

EHEC-Nachweise waren nicht von dem Ausbruchsverursacher ausgelöst. Deren Zahl 

belief sich auch im durchschnittlichen Rahmen (etwa sechs pro Jahr). 

Ausländer- und Personenstandswesen 

Die wichtigste Neuerung im Ausländerrecht war die Einführung des elektronischen 

Aufenthaltstitels (eAT) zum 01.09.2011, die erheblichen technischen und zeitlichen 

Mehraufwand verursachte. Der eAT wird auf Antrag, unabhängig vom Alter, für alle sogenannten 

Drittstaatsangehörigen, das heißt Personen, die nicht EU-Bürger sind, ausgestellt. 

Damit wurden die Möglichkeiten, die der neue Personalausweis deutschen 

Staatsangehörigen bereits seit dem Vorjahr bietet, wie die Online-Ausweisfunktion oder 

die elektronische Signatur, nun auch unseren ausländischen Mitbürgern zugänglich 

gemacht. 

Der eAT im Kreditkartenformat enthält einen Chip mit biometrischen Merkmalen (Lichtbild 

und Fingerabdrücke) sowie Nebenbestimmungen des Aufenthaltsrechts, die nur 

durch hoheitliche Stellen, wie Polizei, Ausländer- und Meldebehörden abgerufen werden 

können. Er bietet auch die Möglichkeit, sich elektronisch auszuweisen sowie die 

qualifizierte elektronische Signatur (QES) zu nutzen. Die Nutzung der Online- 

Ausweisfunktion erleichtert das Anmelden in Internetportalen, das Ausfüllen von 

41

Formularen, den Altersnachweis im Internet sowie an Automaten. Die Übertragung der 

persönlichen Daten muss durch Eingabe einer PIN bestätigt werden. Diese wird verschlüsselt 

übermittelt, wobei nur Stellen mit Berechtigungszertifikat der Zugriff erlaubt 

wird. Mit der zweiten Funktion, der QES, können digitale Dokumente rechtsgültig unterzeichnet 

werden, wofür zuvor ein Signaturzertifikat bei einem Zertifizierungsdiensteanbieter 

erworben werden muss. Die Nutzung der Online-Ausweisfunktionen (elektronischer 

Identitätsnachweis und elektronische Unterschriftsfunktion) ist freiwillig und 

kann auf Wunsch ein-, beziehungsweise ausgeschaltet werden. 

Straßenverkehr 

Verkehrssicherheit 

Die Anzahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer hat sich 

bis Ende Oktober 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von vier auf drei Verkehrstote 

erneut verringert. Es bleibt zu hoffen, dass die seit 39 Jahren geltende niedrigste 

Quote aus 2010 (sechs Verkehrstote) bis Ende des Jahres 2011 nochmals unterboten 

werden kann. Ebenfalls erfreulich ist, dass bei den polizeilich erfassten Verkehrsunfällen 

im gesamten Landkreisgebiet gegenüber dem Vorjahr ein spürbarer Rückzug um 

7,5 % zu verzeichnen ist. Bis Oktober 2011 waren es 2.598 Unfälle, im Jahr zuvor bis 

Oktober 2.810. 

42 

Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe 

des kreuzungsfreien 

Anschlusses 

Aichach-West an der B 300 

erfolgte Mitte Dezember. Ein 

weiterer gravierender Unfallschwerpunkt 

innerhalb unseres 

Landkreisgebietes dürfte 

damit beseitigt worden sein. 

Das Foto entstand im September. 

Mittig ist bereits deutlich 

der neue Kreisverkehr mit 

seinen fünf Ästen und das 

Brückenteil über die B 300 

erkennbar, vorne die ehemalige 

Tränkmühle. 

Führerscheinstelle 

Von der Führerscheinstelle wurden im vergangenen Jahr 5.915 Führerscheine ausgehändigt. 

Darunter waren Fahrerlaubnisse für 1.859 junge Landkreisbürger als „Führerscheinneulinge“. 

Sehr großen Anklang findet nach wie vor das „begleitete Fahren mit 

17“. 57 % der Führerscheinbewerber nutzten die Möglichkeit, um bereits vor dem 18.

Geburtstag eigene Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. Auf hohem Niveau 

bewegt sich die Zahl der Verfahren zur Überprüfung der Fahreignung von Führerscheininhabern. 

Hier waren im zurückliegenden Jahr 537 Fälle anhängig. 44 % der 

Verfahren, die von der Führerscheinstelle zu bearbeiten waren, sind auf den Konsum 

von Betäubungsmitteln zurückzuführen. Hierbei war eine Zunahme der Pkw-Fahrten 

nach der vorangegangenen Einnahme von Drogen zu beobachten. Zu einer deutlichen 

Beschleunigung in der Sachbearbeitung führte die Realisierung der Onlineanbindung 

an das Bundeszentralregister in Bonn. Seit Februar liegen dadurch Führungszeugnisse 

wesentlich schneller bei der Führerscheinstelle vor. 

Kfz-Zulassungen 

Die am 8. April in Kraft getretene Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung ermöglicht 

die Ausgabe eines verkleinerten Kraftradkennzeichens. Da nun eine kleinere 

Schrift erlaubt ist, werden diese wesentlich schmaler. An der 

Höhe ändert sich nichts. Auch bei Zuteilung eines Saisonkennzeichens 

verbreitert sich das Kennzeichen nicht mehr. Es besteht 

keine Umtauschpflicht. Mit der Einführung des neuen Kraftradkennzeichens 

hat der Gesetzgeber eine Änderung bei der 

Ausgabe von kurzen zwei- und dreistelligen Kennzeichenkombinationen 

vorgenommen. Künftig dürfen kurze Erkennungsnummern 

auch nicht mehr für Motorräder ausgegeben werden. Es 

gilt aber Bestandsschutz. 

43

4. Bauen im Landkreis 

Staatliches Bauamt 

Bauordnung 

Im Bereich der Bauordnung registrierte das Bauamt bis Ende Oktober 845 Bauanträge. 

Die Zahl der zur Genehmigung vorgelegten Bauvorhaben liegt damit um 3,43 % über 

der des Vorjahreszeitraums. Dazu kamen 21 Genehmigungen in sonstigen Verfahren, 

104 im Freistellungsverfahren vorgelegte Vorhaben und 18 Abbruchanzeigen. Bei den 

Genehmigungsfreistellungsverfahren ist ein Rückgang um 14,75 % zu verzeichnen. 

Bedingt durch die Abhängigkeit von rechtskräftigen Bebauungsplänen sind die 

Schwerpunkte dieser Tätigkeit einem ständigem Wandel unterworfen. Insgesamt ist 

jedoch in den beiden vergangenen Jahren ein deutlicher Anstieg der Bautätigkeit im 

Landkreis zu bemerken. 

Bauleitplanung 

In der Bauleitplanung ging die Zahl der Verfahren der Gemeinden im Vergleich zu den 

weit überdurchschnittlichen Zahlen des Vorjahres insgesamt wieder zurück. Bis Ende 

des 3. Quartals 2011 gab es 40 Flächennutzungsplanverfahren, womit die Zahl gegenüber 

dem Vorjahr (41) nahezu unverändert blieb. Bei den Bebauungsplänen waren 

nach neun Monaten 72 Verfahren anhängig. Damit ist nach der außergewöhnlich hohen 

Anzahl im Vergleichszeitraum 2010 (100 Verfahren) wieder eine durchschnittliche 

Verfahrenszahl erreicht. Die Verfahren zur Aufstellung von Ortsrandsatzungen gingen 

bis Ende des dritten Quartals von 34 im Jahr 2010 auf 22 zurück. 

Denkmalpflege 

Bei der Denkmalpflege wurden neben den vielen Beratungsgesprächen und der Bearbeitung 

von Zuschussanträgen auch monatliche Sprech- und Fahrtage des Landesamtes 

für Denkmalpflege durchgeführt. Bei diesen Ortsterminen wurden unter Einbindung 

des Kreisbaumeisters bauliche und verfahrensrechtliche Belange unter dem Gesichtspunkt 

des Denkmalschutzes mit den Bauherren besprochen und die sachgerechte 

Verwendung der Zuschüsse des Staates und des Landkreises kontrolliert. Besonderer 

Schwerpunkt bei diesen Sprechtagen waren in 2011 die Baumaßnahmen am Schloss 

Hofhegnenberg und am Gut Blumenthal, die viele Ortseinsichten erforderten. Die 24 

denkmalrechtlichen Erlaubnisverfahren bedeuten einen leichten Rückgang gegenüber 

dem Vorjahresstand mit 30. 

Am 11. September fand in diesem Jahr der Tag des offenen Denkmals statt, den die 

Untere Denkmalschutzbehörde maßgeblich mit unterstützte. Unter dem Motto „Romantik, 

Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“ standen mehrere denkmalgeschützte 

Gebäude im Landkreis für eine Besichtigung unter fachkundiger Führung zur Verfügung. 

Als ein besonderer Magnet erwies sich hierbei das Schloss Hofhegnenberg, das 

allein mehrere hundert Besucher anzog. 

44

Straßenbau 

Ortsdurchfahrt Aindling mit Kreisstraße AIC 8 Richtung Todtenweis 

Nach über zwei Jahren Bauzeit konnte am 3. Juni 2011 die gesamte Ortsdurchfahrt in 

Aindling für den Verkehr freigegeben werden. Die Ausbaulänge betrug rund 1,5 Kilometer. 

Die Unterhaltsmaßnahmen der Fahrbahn 

werden unverändert durch den Landkreis 

Aichach-Friedberg durchgeführt. Die Unterhaltsmaßnahmen 

der Gehwege sowie der Park- und 

Seitenstreifen übernimmt der Markt Aindling als 

hierfür zuständiger Straßenbaulastträger. Die 

Gesamtkosten von rund 1,9 Mio. Euro (vor Abzug 

einer staatlichen Bezuschussung von 55 %) teilen 

sich der Landkreis und der Markt Aindling zur 

Hälfte. 

Im Anschluss an den Ausbau der Ortsdurchfahrt 

wurde durch den Landkreis eine Oberbauerneuerung 

der Kreisstraße AIC 8 zwischen Aindling 

und Todtenweis durchgeführt und der Durchlass 

des Litzelbachs erneuert. Die Kosten lagen bei 

80.000 Euro. Die Gemeinde Todtenweis errichtete 

gleichzeitig einen neuen Gehweg im Bereich 

der Lutzsiedlung. 

Ausbau der Ortsdurchfahrt Igenhausen (Kreisstraße AIC 4) 

Nachdem im Laufe der letzten zehn Jahre bereits die Ortsdurchfahrten von Schönbach, 

Hollenbach und Motzenhofen ausgebaut wurden, konnte im zurückliegenden Jahr als 

letzte Etappe auch die ausgebaute Ortsdurchfahrt von Igenhausen eingeweiht werden. 

Die Höhe der insgesamt in die Ortsdurchfahrten investierten Summe liegt bei knapp 

vier Millionen Euro. 

Der Ausbau der gesamten Ortsdurchfahrt von Igenhausen erfolgte gemeinsam durch 

Landkreis und Gemeinde Hollenbach. Die Kosten des Gehwegs sowie des Seitenstreifens 

übernahm die Gemeinde. Der erste Bauabschnitt aus Richtung Schönbach bis zur 

Hirschbacher Straße wurde im November 2010 fertig gestellt. Der zweite Bauabschnitt 

war unterbrochen durch einen langen Winter und wurde schließlich im Juli zum Abschluss 

gebracht. Bereits im Jahre 2009 wurde durch die Gemeinde Hollenbach der 

Kanal innerhalb der Ortsdurchfahrt von Igenhausen erneuert. Der Landkreis beteiligte 

sich daran mit 147.500 Euro . 

Baubeginn: 17.06.2010 

Baufertigstellung: 23.07.2011 

Ausbaulänge: ca. 1,1 km 

Gesamtkosten: ~ 1.250.000 € 

Staatl. Zuwendung: ~ 470.000 € 

Gemeindeanteil: ~ 280.000 € 

Ausbau der Ortsdurchfahrt Laimering und der Verbindungsstraße nach Lindl 

(Kreisstraße AIC 20) 

Die gesamten Arbeiten innerhalb der Ortsdurchfahrt von Laimering sowie die Erd- und 

Tragschichtarbeiten mit Angleichung der Gehwege mit der Errichtung zweier behindertengerecht 

gestalteter Bushaltestellen und der vollständige Ausbau der Fahrbahn von 

Laimering bis hin zur Autobahnunterführung wurden bereits im Jahre 2010 abgeschlossen. 

Gleich nach Ende des langen Winters begannen ab April 2011 der dritte 

Abschnitt der Ausbauarbeiten der Fahrbahn und die Errichtung des restlichen Teilstücks 

des Geh- und Radwegs von der Autobahn-Unterführung bis nach Lindl. Am 7. 

45

September gab es die Verkehrsfreigabe in 

Laimering und den Zusammenschluss mit 

dem bereits bestehenden Geh- und Radweg 

an der Kreisstraße AIC 10, der ehemaligen 

B 300. Der Landkreis übernahm die 

Baukosten der Fahrbahn, die Gemeinde 

Dasing die der Gehwege. Geh- und Radweg 

teilten sich Landkreis und Gemeinde. 


Baufertigstellung: 31.07.2011 

Ausbaulänge Fahrbahn: ca. 2,3 km 

Neubaulänge Geh- und Radweg: 1,5 km 

Gesamtkosten: ca. 2,4 Mio. € 

Fahrbahnsanierung zwischen Oberbernbach und Inchenhofen (Kreisstr. AIC 1) 

Für die Oberbauverstärkung der Kreisstraße AIC 1 zwischen Oberbernbach und Inchenhofen 

war der Landkreis alleiniger Vorhabensträger. Neben der reinen Verstärkung 

der Asphaltdeckschicht wurde eine neue Abbiegespur an der Abzweigung nach 

Motzenhofen errichtet und vor Inchenhofen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit eine 

Kuppe abgetragen. 


Bauende: 10.06.2011 

Straßenbau Gesamtlänge: ca. 4,5 km 

Gesamtkosten ca. 900.000 € 

Im Anschluss an diese Oberbauverstärkung wurden 

spontan, rechtzeitig vor dem traditionellen großen Leonhardiritt 

am 6. November, in der Ortsdurchfahrt von Inchenhofen 

noch eine neue Fahrbahndecke bis zum 

Kirchplatz aufgebracht und die Gehwege angepasst. 

Ausbau der Ortsdurchfahrt Eresried (Kreisstraße AIC 18) 

Die Fahrbahnbreite der Ortsdurchfahrtsstraße in Eresried betrug lediglich 5,40 Meter, 

auch war die Entwässerung unzureichend ausgebaut. Da zudem kein Gehweg vorhanden 

war, war das Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer hoch. Zunächst wurden 

durch die Gemeinde der unterdimensionierte und veraltete Kanal und die Wasserleitung 

im Bereich der Ortsdurchfahrt komplett erneuert. Es folgten die Straßen- und 

Pflasterarbeiten durch den Landkreis. Der Einbau der Asphalttragschicht und ein 

dadurch sichergestellter frostsicherer Aufbau wurde im Dezember vollzogen. Als Vorhabensträger 

fungieren Landkreis und Gemeinde Steindorf gemeinsam, die Gesamtkosten 

belaufen sich auf rund 1,2 Mio. Euro. 

Untergriesbach–Höfarten (Kreisstraße AIC 2) 

Die „Untermauerbacher Kreuzung“ stellte einen nicht mehr hinzunehmenden Gefahrenschwerpunkt 

dar. Dieser Zustand wurde im Zuge der Oberbauverbesserung der 

Kreisstraße AIC 2 zwischen Untergriesbach und Höfarten durch den Neubau eines 

Kreisverkehrsplatzes entschärft. Außerdem wurden die Bushaltestellen bei Höfarten 

behindertengerecht ausgebaut und eine Kuppe vor dem Untergriesbacher Waldstück 

begradigt. Der Landkreis führte diese Arbeiten gemeinsam mit der Stadt Aichach und 

der Gemeinde Schiltberg durch. Die Verkehrsfreigabe fand am 8. August statt. 

Straßenbau Gesamtlänge: ca. 5,7 km 

Gesamtkosten ca. 1.270.000 € 

46

Geh- und Radweg zwischen Schiltberg und Rapperzell (Kreisstraße AIC 7) 

Zwischen Schiltberg und Rapperzell wurde durch die Gemeinde Schiltberg in enger 

Zusammenarbeit mit dem Landkreis im Oktober und November ein neuer Geh- und 

Radweg errichtet. Die Kosten teilen sich Landkreis und Gemeinde. 

Länge: rund 1,6 km 

Baukosten: rund 170.000 € 

Linksabbiegespur und Querungsinsel zum Business-Park Friedberg 

An der Kreisstraße AIC 19 (Friedberg-West) wurde im Nachgang zu den Bauarbeiten 

der Kreisstraße AIC 25 neu eine Verbesserung des Oberbaus durchgeführt. In diesem 

Zuge haben Landkreis und Stadt Friedberg eine Abbiegspur zum Business-Park Friedberg 

einschließlich einer Querungshilfe errichtet. 

AIC 25 neu Friedberg–Derching 

Der Neubau der Kreisstraße AIC 25 stellt mit einer Bausumme von rund 22,5 Mio. Euro 

bis heute die größte Straßenbaumaßnahme des Landkreises dar. Zurzeit laufen im Zuge 

der im Bereich der Städte Friedberg und Augsburg stattfindenden Flurbereinigungsverfahren 

nach wie vor einige Restarbeiten. Die AIC 25 neu wickelt aktuell auf Teilstrecken 

einen Verkehr von über 20.000 Fahrzeugen pro Tag ab. 

Weitere Maßnahmen: 

In den Planungen des Landkreises sind bereits weitere neue Geh- und Radwege an 

den Kreisstraßen AIC 1, 2, 10, 11 und 12 vorgesehen. Demzufolge wird sich für die 

nähere Zukunft nochmals eine Verlängerung des Geh- und Radwegenetzes des Landkreises, 

auf dann rund 78 Kilometer, ergeben. Zudem wurden für das Haushaltsjahr 

2012 für Straßenbaumaßnahmen des Landkreises fünf Zuwendungsan-träge bei der 

Regierung von Schwaben eingereicht. 

47

Baumaßnahmen an Landkreisgebäuden 

Realschule Friedberg – Erweiterung 

Im November 2010 wurde mit den Gründungsmaßnahmen am Erweiterungsbau der 

Konradin-Realschule in Friedberg begonnen. Die Rohbauarbeiten konnten fristgerecht 

im März 2011 auf 46 Bohrpfähle 

aufsetzen. Seither wächst 

aus Stahl und Beton nach 

oben, was später das solide 

Rückgrat für insgesamt 15 

Lehr- und Übungssäle aus den 

Fachbereichen Physik, Chemie, 

Biologie, Musik und Informatik 

bildet. Die aktuell prognostizierten 

Baukosten für die 

Erweiterung betragen 

6.905.200 Euro einschließlich 

der Auf- und Rückbaukosten 

der Interims-Containeranlage. 

Bisher war man davon ausgegangen, 

dass das Gebäude 

zum Schuljahresbeginn 2012/2013 in Betrieb genommen werden kann. Jedoch kann 

die mit den Rohbauarbeiten beauftragte Firma aus dem Allgäu die aus Fertigteilen bestehende 

Decke über der neuen Aula nicht mehr rechtzeitig vor dem Winter liefern. 

Somit verschieben sich alle Folgegewerke. Da das Dach nicht dicht gemacht werden 

kann, ergeben sich über den Winter Verzögerungen im Rohbau. Die Fertigstellung wird 

sich deshalb voraussichtlich um ca. ein halbes Jahr verschieben. 

Realschule Friedberg – Renovierung 

Neben dem Erweiterungsbau wurden im bestehenden Gebäude der Realschule vor 

allem in den Sommerferien Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Die umfangreichsten 

Arbeiten waren an den Innentüren zum Haupttreppenhaus zu erledigen. Bei den 

alten Stahl-Glas-Elementen mussten Personen ab 1,90 Meter Körpergröße die Köpfe 

einziehen, um hindurch zu können. Diese wurden ausgebaut, die Betonstürze abgebrochen, 

Stahlträger eingezogen und neue Stahl-Glas-Elemente eingebaut. Für diese 

Renovierungsarbeiten waren 250.000 Euro im Haushalt eingestellt. 

Realschule Friedberg – Umbau und Umwidmung 

Die gesamte Maßnahme wird in neun Ausführungspakete gegliedert. Diese teilen sich 

auf in die Umwidmung der Fachklassen in Klassenräume, die Anbindung an den Erweiterungsbau 

mit Anpassen des WC-Kerns sowie den Einbau eines Aufzuges und einer 

Rampenanlage und umbaubedingte Brandschutzmaßnahmen. Des Weiteren sollen 

Brandschutztüren ergänzt werden und eine Sanierung von Kanal- und Wasserleitungen 

erfolgen. Der gesamte Gebäudekomplex erhält einen neuen Fassadenanstrich. Ab 

dem Jahr 2012 sind für diese Bauleistungen 2.388.100 Euro im Haushalt veranschlagt. 

Gymnasium Aichach – Modulgebäude 

Die Regierung von Schwaben hat der akuten Raumnot 

am Deutschherren-Gymnasium in Aichach Rechnung 

getragen und den vorzeitigen Baubeginn für eine Erweiterung 

genehmigt. Nach intensiver Vorplanung 

konnten die vorgefertigten Module Anfang September 

2010 aufgestellt werden. Der Innenausbau wurde 

durch einen Wasserschaden unterbrochen und konnte 

erst nach vollständiger Trocknung, Ende November 

2010, weitergeführt werden. Die offizielle Übergabe 

des Modulgebäudes erfolgte am 14.03.2011 im Rah- 

48

men einer Einweihungsfeier. Witterungsbedingt konnten die Außenanlagen erst nachträglich 

gestaltet werden. Trotz aller Verzögerungen wurde die Baumaßnahme innerhalb 

des Kostenrahmens in Höhe von 1,77 Mio. Euro abgeschlossen. 

Wernher-von-Braun-Gymnasium Friedberg – Umbau von Fachklassen 

Die Baumaßnahme beinhaltet Umbauarbeiten allgemeiner Klassenzimmer zu Fachklassenräumen 

für die Teilbereiche Natur und Technik, Physik sowie EDV. Beim neu 

geschaffenen Natur- und Technik-Übungsraum mit dem dazugehörigen Vorbereitungsraum 

im ersten Stock wurden auf ca. 100 m² neue Übungsplätze für 32 Schüler geschaffen, 

die durch die Installation eines Decken-Mediensystems flexibel genutzt werden 

können. Daneben wurde 

auch die Tafelanlage zu einem 

interaktiven „Smartboard“ aufgewertet. 

Analog dazu wurde 

im 2. Obergeschoss der Physik- 

Übungsraum auf ca. 110 m² für 

32 Schüler umgebaut. Im 3. 

Obergeschoss wurden durch 

den Umbau von drei Klassenzimmern 

auf ca. 200 m² zwei 

neue EDV-Räume geschaffen, 

wodurch nun zusätzlich 60 

Schüler im Fach Informatik unterrichtet werden können. Die Räume können seit Beginn 

des Schuljahres 2011/2012 genutzt werden. Die kalkulierten Gesamtkosten in Höhe 

von 382.500 Euro werden nach derzeitigem Kenntnisstand eingehalten. 

Energetische Sanierung der Berufsschule in Friedberg 

Die Gebäudeteile 1, 2 und 5 der Berufsschule 

in Friedberg wurden energetisch modernisiert. 

Die Arbeiten begannen im Frühjahr 

2010 und wurden im Herbst 2011 abgeschlossen. 

Die Modernisierung betraf in erster 

Linie die Dämmung der Fassade, die Anbringung 

einer hinterlüfteten Verkleidung und 

einen Neueinbau von Fenstern mit Dreifachverglasung. 

Weiterhin wurden geregelte Einzelraumlüftungsgeräte 

mit Wärmerückgewinnung 

eingebaut und das Flachdach des Gebäudeteils 

5 in ein flach geneigtes Satteldach 

umgebaut. Zusätzlich wurden der Innenhof neu gestaltet und verschiedene Brandschutzmaßnahmen 

umgesetzt. Die Gesamtkosten der Maßnahmen beliefen sich auf 

2.260.000 Euro und wurden durch das Konjunkturpaket II gefördert. 

Krankenhaus Friedberg, Personalwohnheim – Sanierung und Umbau 

Seit März werden am Personalwohnheim des Krankenhauses Friedberg Sanierungs- 

und Umbauarbeiten durchgeführt. Die Maßnahme ist in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. 

Im ersten Bauabschnitt wurden bis Mitte August im ersten bis dritten Obergeschoss 23 

Appartements mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 750 m² und die dazugehörigen Flure 

komplett saniert. Im zweiten Bauabschnitt werden im Dachgeschoss seit Oktober 

zwei Seminarräume mit 125 m² bzw. 60 m², zuzüglich der dazugehörigen Nebenräume 

geschaffen. Im vierten Obergeschoss werden die sieben Appartements mit ca. 190 m² 

Wohnfläche und ein ca. 40 m² großer Besprechungsraum saniert bzw. hergestellt. Als 

zweiter Fluchtweg wird eine Außentreppe an der Nordfassade nötig. Im Erdgeschoss 

wird eine attraktive Eingangssituation geschaffen, im Außenbereich entstehen 18 zusätzliche 

Stellplätze. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts ist bis spätestens 

Pfingsten 2012 geplant. Das freigegebene Maßnahmenbudget in Höhe von 1.351.393 

Euro wird nach jetzigen Erkenntnissen eingehalten. 

49

Kreisgut – Energetische Modernisierung und Ausbau 

Die ersten Überlegungen bisher nicht beplante Projekte über eine Förderung durch den 

Bund (Konjunkturpaket II) anzustoßen, wurden im Februar 2009 gemacht. Das Konzept 

zur Wiederbelebung des ehemaligen Verwalterhauses mit angrenzenden, denkmalgeschützten 

Stallungen, fand Anklang bei der Regierung von Schwaben und wurde 

als eine von insgesamt fünf 

geförderten Maßnahmen des 

Landkreises aufgenommen. 

Trotz eines Brandes zu Beginn 

der Baumaßnahme und diverser 

statischer Schwierigkeiten 

im historischen Bestand konnte 

der Verwendungsnachweis 

noch rechtzeitig bei der Regierung 

von Schwaben eingereicht 

und die vollständige 

Auszahlung der Fördermittel 

erreicht werden. Im Dezember 

2011 zogen die Kreisheimatbücherei, die Medienzentrale und die Schulverwaltung in 

das ehemalige Verwalterhaus und einen Teil des Kreuzgratgewölbes ein. Als nächste 

Schritte stehen die Fertigstellung des Veranstaltungsbereiches, der Ausbau des Dachgeschosses 

und die Erstellung der Außenanlagen mit Parkplätzen und eigener Zufahrt 

vom Plattenberg her an. Mit einer Fertigstellung der gesamten Maßnahme wird Mitte 

2012 gerechnet. Die Gesamtkosten von energetischer Sanierung und Ausbau sind 

derzeit mit 3.702.000 Euro prognostiziert. 

Konjunkturpaket abgewickelt 

Mit der Abrechnung der geförderten Maßnahme am Kreisgut sind nun alle durch das 

Konjunkturpaket 2009 angestoßenen Projekte abgeschlossen. Insgesamt fünf bisher 

nicht geplante Baumaßnahmen konnten in diesem Rahmen zusätzlich zum eigentlichen 

Bauprogramm des Landkreises durchgeführt werden: die Sanierung der Amberieu-Turnhalle 

in Mering mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Mio Euro (Anteil des 

Landkreises: 40 %), die Sanierung des Flachdaches am Deutschherren-Gymnasium 

(2. Bauabschnitt) mit 0,5 Mio Euro, die energetische Sanierung der Berufsschule/Landwirtschaftsschule 

in Friedberg mit 2,26 Mio Euro, die Flachdachsanierung am 

Krankenhaus Aichach mit 0,75 Mio Euro und die energetische Sanierung des Kreisgutes 

Aichach mit 2,6 Mio Euro. Alles in allem ergibt das Investitionen in Höhe von 7,6 

Millionen Euro, die durch das Konjunkturpaket II gefördert wurden. 

Pflege der Baukultur 

Erschließungsplanung für das Kreisgutareal 

Das Bauleitplanverfahren für den Bebauungsplan Nr. 60 „Neuordnung des Kreisgutareals“ 

ist mit der frühzeitigen Beteiligung gestartet. Ende November fand die Abwägung 

im Stadtrat von Aichach statt. Nach derzeitiger Termingestaltung wird im Februar 

2012 der Satzungsbeschluss erfolgen. 

Aktive Siedlungsentwicklung 

„Neue Nutzung für alte Bauten“ ist eine Aufgabe, die im Handlungsfeld „Aktive Landschafts- 

und Siedlungsentwicklung“ des regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) angesiedelt 

ist. Der Erhalt und die Sanierung der alten Dorfwirtschaft in Hollenbach ist ein 

Projekt, mit dem sich die Arbeitsgruppe „Aktive Siedlungsentwicklung“ beschäftigt. Das 

denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahre 1869 hat Bau- und Zeitgeschichte geschrieben. 

Es ist ein bedeutendes Identitätsmerkmal für die Gemeinde und bildet zusammen 

mit der Kirche den zentralen Bereich des Ortes. 

50

Bauernhausprogramm des Landkreises 

Seit 1985 gibt es das Bauernhausprogramm 

im Landkreis. Neun Sanierungsmaßnahmen, 

die bayernweit gewürdigt 

wurden, liefen in diesem Programm. Die 

zehnte Maßnahme, ein Bauernhaus in Unterschneitbach 

(s. Bild), wird derzeit saniert. 

Das Bauernhaus mit seinem 300 

Jahre alten Dachstuhl ist vermutlich der 

älteste von den drei Urhöfen Unterschneitbachs. 

Gestaltungswettbewerb „Besser Bauen im Wittelsbacher Land“ 

Die Wanderausstellung mit den prämierten Projekten wurde in Aichach, Friedberg, 

Pöttmes und Kissing gezeigt. Auch in der Gemeinde Altomünster, im Nachbarlandkreis 

Dachau, fand die Ausstellung großen Gefallen. 

Gutachterausschuss 

Geschäftsstelle 

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses stellt alle wichtigen Daten für die Ermittlung 

der Bodenrichtwerte im Landkreis zusammen. Sie organisiert die Erstellung 

der Verkehrswertgutachten und gibt Auskünfte aus der Bodenrichtwertliste in schriftlicher 

und mündlicher Form. Im Jahr 2011 wurden unter Federführung der Geschäftsstelle 

des Gutachterausschusses elf Gutachten mit einem Verkehrswert von 2,6 Mio. 

Euro gefertigt, davon sieben für den Bezirk bzw. die Arbeitsagentur. Für die Kaufpreissammlung 

wurden rund 1.650 Notarurkunden mit einem Immobilienwertumsatz von 

rund 200 Mio. Euro ausgewertet und nach ausgewählten Kriterien in Listen erfasst. Sie 

dienen dem Gutachterausschuss zur Ermittlung der durchschnittlichen Bodenrichtwerte 

und werden bei der Erstellung von Wertgutachten benötigt. 

Bodenrichtwerte im Internet 

Im März ermittelte der Gutachterausschuss in mehreren Sitzungen die neuen Bodenrichtwerte 

für Wohnbauland, land- und forstwirtschaftliche Grundstücke, Gewerbe sowie 

bebaute Flächen im Außenbereich zum Stand 31.12.2010. Die Richtwerte stehen 

im Internet zur Verfügung. 

Mehraufgaben für den Gutachterausschuss 

Der Gutachterausschuss hat in Zukunft neben den Bodenrichtwerten für Wohnbau- 

und Gewerbebauland sowie für landwirtschaftliche Flächen weitere Daten zu ermitteln. 

Grund für diese Mehraufgaben ist das neue Erbschaftssteuerreformgesetz und die 

damit verbundene Änderung bzw. Ergänzung des § 193 Baugesetzbuch. Der Gutachterausschuss 

muss nun Kapitalisierungszinssätze, mit denen die Verkehrswerte 

von Grundstücken im Durchschnitt marktüblich verzinst werden, Faktoren zur Anpassung 

der Sachwerte an die jeweilige Lage an den Grundstücksmarkt, Umrechnungskoeffizienten 

für das Wertverhältnis von sonst gleichartigen Grundstücken und Vergleichsfaktoren 

für bebaute Grundstücke zusätzlich erheben. Diese Aufgabenmehrung 

kann die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses in der derzeitigen Besetzung nicht 

bewältigen. Laufende Anfragen zu diesen Daten von Sachverständigen und Finanzamt 

müssen deshalb noch unbeantwortet bleiben. 

51

5. Umweltschutz 

Naturschutz 

Windkraftanlagen sind stark im Kommen 

Neben dem weiteren Ausbau von Biogasanlagen werden seit dem Jahr 2011 nun 

Windkraftanlagen zum bestimmenden Thema der Energiewende. Die Naturschutzbehörde 

hat im laufenden Jahr bereits zu zahlreichen Anfragen, sowohl zu geplanten 

Einzelanlagen, wie auch zu Windfarmen, Stellung genommen. Über den von der Bayerischen 

Staatsregierung angekündigten „Winderlass“ soll nun eine Steuerung der Investitionen 

erreicht werden. Die zahlreichen Anfragen von investitionsbereiten Bürgern 

und Großinvestoren und die günstigen Winddaten für unseren Landkreis lassen darauf 

schließen, dass der Ausbau von Windfarmen ein bestimmendes Thema der nächsten 

Jahre werden wird. Das Thema war auch Beratungsgegenstand im Naturschutzbeirat. 

Der Beirat war der Auffassung, dass naturnahe unberührte großräumige Naturraumkomplexe 

im Landkreis unberührt bleiben sollten. 

Biberkonzept 

Auf Grundlage der im Vorjahr bei der Biberkartierung erfassten Biberreviere, der Abschätzung 

des zahlenmäßigen Bestandes und der räumlichen Verteilung im Landkreis 

wurde heuer abschließend ein Konzept für ein künftiges Bibermanagement erarbeitet. 

Im Konzept sind Bereiche mit günstigen Lebensraumbedingungen und konfliktkritische 

Gewässerabschnitte dargestellt. Zur Wahrung des gesetzlichen Gebotes wurden Mindestkriterien 

für die Erfüllung des günstigen Erhaltungszustandes der Art im Landkreis 

festgelegt. Das Konzept dient der Steuerung für ein gezieltes Vorgehen im Konfliktfall. 

Es ermöglicht der Naturschutzbehörde auf der Basis von Bestandsinformationen im 

Konfliktfall auf Antrag rasch über einzelne Zugriffsbegehren entscheiden zu können. 

Aus der Erfahrung nach etwa einem Jahr des Arbeitens mit dem Konzept kann festgestellt 

werden, dass es sich als Leitfaden zur Konfliktbewältigung bewährt hat. Das Konzept 

bedarf durch Abwanderung und Neubesiedelung einer immerwährenden Fortschreibung. 

Der Bestand des Bibers, so ein Ergebnis des Konzeptes kann für den Landkreis als 

gesichert angesehen werden. Die dabei durch die Existenz des Bibers ausgelösten 

Nutzungskonflikte mit dem Mensch werden als Daueraufgabe erhalten bleiben. Der 

europarechtliche Schutzstatus und auch der Respekt vor dem Biber als Teil der Schöpfung 

verlangen von uns ein Arrangement mit dem Vorkommen. Im Landkreis gibt es 

durchaus Bereiche, in denen der Biber relativ konfliktarm Lebensraum beanspruchen 

kann. In solchen Bereichen sollte er daher unbedingt gehalten und durch Konfliktentflechtung 

und Lebensraumoptimierung gefördert werden. Es gibt aber auch Bereiche, 

wo seine Anwesenheit zu erheblichen Schäden oder Sicherheitsproblemen führt, was 

einen Verbleib dort nicht erlaubt. 

Grunderwerb für Naturschutzzwecke 

In zwei Schwerpunktgebieten des Naturschutzes, im Lechtal und einem Ausläufer des 

Donaumooses konnte für Zwecke der Biotopentwicklung ein Flächenerwerb von zusammen 

3,86 Hektar angebahnt werden. Die Flächen im Donaumoosausläufer ermöglichen 

es, Feucht- und Nasswiesen sicherzustellen. Durch Uferabflachungen und 

Schaffung von Flachtümpeln sollen Lebensräume für Amphibien, Libellen und Vögel 

entwickelt werden. Durch die Gestaltungen, aber auch eine Pflege, sollen ebenso die 

Lebensraumbedingungen für Tagfalter und Wiesenvögel eine deutliche Verbesserung 

erfahren. 

Ein im Lechauwald gelegenes potenzielles Kleinod, westlich der Staustufe 23, bietet 

optimale naturschutzfachliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die Waldfläche ermöglicht 

bei Rücknahme des Fichtenanteils, Waldumbau, Auflichtung und Waldsaumbegrün- 

52

dung die Schaffung von artspezifischem Lebensraum für magerrasentypische Tagfalter, 

Reptilien und Vögel. Der Umbau eines bisher intensiv genutzten Teiches zu einem 

naturnahen Tümpel bietet zudem Lebensraum für angepasste Amphibien, Reptilien 

und Libellen. Die Maßnahmen auf beiden Flächen sollen vom Landschaftspflegeverband 

umgesetzt werden. 

Ecknachtalprojekt 

Das Ecknachtalprojekt hat weiter Rückenwind. Der projektbegleitende Arbeitskreis trifft 

sich auch nach dem zehnten Jahr regelmäßig, ist weiterhin gut besucht und plant weitere 

Maßnahmen. Als Ergebnis der guten Arbeit wurde für das Ecknachtal als eines 

von wenigen Projekten in Bayern im Sommer auch ein zweites Faltblatt erstellt, in dem 

die Entwicklungen der ersten zehn Jahre und der aktuelle Projektstand dargestellt sind. 

Landschaftspflege 

Über den Haushalt des Landschaftspflegeverbandes konnten 2011 schwerpunktmäßig 

folgende Pflege- und Biotopgestaltungsmaßnahmen abgewickelt werden: 

Organisation der jährlichen Biotoppflege auf ca. 200 ha 

Anlage von Bachaufweitungen, Feuchtmulden, Kleingewässern, ökologischem 

Gewässerausbau im Kabisbach in Adelzhausen 

Anlage von Kleingewässern für Amphibien, Libellen und wiesenbrütende Vogelarten 

im Roßmoos bei Inchenhofen 

Anlage von Grabengestaltungen und Kleingewässern für Laubfrösche, Libellen 

und wiesenbrütende Vogelarten im Wegbachtal bei Kissing und der südlichen 

Friedberger Au, Gemarkung Ottmaring 

Lebensraumoptimierung für die einheimischen Reptilienarten Kreuzotter, 

Schling- und Ringelnatter sowie Zauneidechse durch Gestaltung von Laichbiotopen 

für Grasfrösche in den Lechauwäldern bei Unterbergen, Mering und 

Todtenweis 

Entbuschung in den Lechauwäldern in Todtenweis und am alten Lechdamm 

südlich der Lechstaustufe 23 

Hier ein Amphibienteich in der Meringer Au: 

53

Neuberufung der Naturschutzwacht 

Die Untere Naturschutzbehörde konnte mit den langjährig aktiven Naturschutzwächtern 

wieder acht ehrenamtliche Helfer bis Juli 2014 für den Bereich präventiver Naturschutzarbeit 

gewinnen (s. Bild). Hauptaufgabe der ehrenamtlichen Naturschutzwächter 

ist es, Schäden von Natur und Landschaft möglichst präventiv abzuwenden. Naturschutz 

kann die öffentliche Hand nicht alleine bewältigen. Naturschutz ist auf verständige 

Mithilfe jedes einzelnen Bürgers angewiesen. Die Arbeit und das Engagement der 

Naturschutzwächter vor Ort ist deshalb so wichtig, weil für einen verantwortungsvollen 

Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen ein umfassendes Wissen und Verständnis 

benötigt wird. Aufklärung, Beratung und eine verständnisorientierte Haltung 

sind Grundprinzipien der Naturschutzwacht. Die Naturschutzwacht ist nach wie vor auf 

Suche nach einer Ergänzung für den Raum Pöttmes und Baar. 

Besucherlenkung am Lech für den Regenpfeifer 

Das im Rahmen des Projekts „Lebensraum Lechtal“ erstellte Erholungslenkungskonzept 

für den Lechlauf zwischen Gersthofen und Meitingen befindet sich seit mehreren 

Jahren in der Umsetzung. Mit Hilfe von Infotafeln wird dabei der Besucher zum Vorkommen 

des Flussregenpfeifers und der Landschaftsgeschichte des Lechtals informiert. 

Gleichzeitig soll der Bevölkerung die Notwendigkeit der Nutzungseinschränkung 

am Lech nördlich von Augsburg erläutert werden. Der Flussregenpfeifer brütet auf den 

Kiesbänken am Lech. Das nördliche Lechtal gilt als wichtigstes Vorkommen dieser bedrohten 

Vogelart in Bayern. Positive Ergebnisse aus der Besucherlenkung liegen den 

unteren Naturschutzbehörden vor. Im nächsten Jahr müssen deshalb die Beschilderung 

sowie die Sperren zur Erholungslenkung wieder instandgesetzt werden. 

Biodiversität in Wäldern 

Bereits im Jahr 2010 hat in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der 

Lechtalverein die Erarbeitung eines gemeinsamen Entwicklungskonzeptes von Forstwirtschaft 

und Naturschutz zur „dynamischen Niederwaldbewirtschaftung, Schaffung 

lichter Wälder und Entwicklung naturnaher Auwälder im Lechtal“ angestoßen. Dabei 

soll versucht werden, die nach und nach aus der Nutzung fallenden Grauerlen- 

Niederwälder am Lech zu erhalten. Gleichzeitig wird die Entwicklung naturnaher Auwälder 

angestrebt. Gemeinsam sollen in Zukunft Forst- und Naturschutzbehörden mit 

den betroffenen Eigentümern die Fortführung der Nutzung traditionell bewirtschafteter 

Niederwälder durch geeignete Maßnahmen und Fördermittel unterstützen und die Arten- 

und Lebensraumvielfalt im Lechauwald fördern. Hierzu ist geplant, in den nächsten 

Jahren einen Projektantrag beim Bundesamt für Naturschutz bzw. bei der Deutschen 

Bundesstiftung Umwelt einzureichen. 

54

Immissionsschutz 

Der Trend zu erneuerbaren Energien erhielt nach dem Reaktorunfall in Fukushima einen 

starken Schub. Der Boom bei Biogasanlagen ist ungebrochen. Für Windkraftanlagen 

sind derzeit hauptsächlich Beratungsleistungen gefragt. Gerade die bisherige Unsicherheit 

im Bereich Bauleitplanung bei Windkraftanlagen in den sogenannten „weißen 

Flächen“ des Regionalplanes sorgte dafür, dass durch konkrete Ausweisung von 

Konzentrationsflächen in den Gemeinden die Grundlage für die Planung geschaffen 

werden musste. Hier laufen die Bauleitplanverfahren noch. Auch der Widerstand aus 

der Bevölkerung sorgte für einige Zurückhaltung bei den Investoren. Nach der Beratung 

im Jahr 2011 ist für das nächste Jahr mit den ersten Anträgen für Windräder zu 

rechnen. 

Das gestiegene Interesse der Bevölkerung an Anlagen, welche möglicherweise problematisch 

sein könnten, führt zu einer regelrechten Flut von Anfragen und Auskunftsersuchen 

nach dem Umweltinformationsgesetz. Auch die aktive Arbeit von Bürgerinitiativen 

gegen Windkraft, Biogas, Intensivtierhaltung, Asphaltmischanlagen oder Krematorien 

führt bereits in der Planungsphase der Vorhaben zu einer hohen Arbeitsbelastung 

in der Behörde. Die zunehmend kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber Großprojekten 

bedingt auch eine steigende Zahl von Klageverfahren gegen behördliche 

Genehmigungen. 

Die Anpassung der Nachsorgepflichten für die Betreiber von Abfallentsorgungsanlagen 

konnte im Jahr 2011 abgeschlossen werden. 

Staatliches Abfallrecht 

Landwirte haben immer schon Bauschuttrecyclingmaterial vor allem für die Befestigung 

von Wegen verwendet. In der Baubranche hat sich das hochwertige und aufwändig 

gewonnene Material jedoch noch nicht durchgesetzt. Das obwohl ein Qualitätsmanagement 

in den Recyclingbetrieben die Eignung für den Bau entsprechend der DIN- 

Normen garantiert und die Verwendung von Recyclingmaterial die Umwelt gleich mehrfach 

entlastet. Zum einen 

werden dadurch die 

vorhandenen Kies- und 

Sandvorkommen geschont 

und zum anderen 

werden die Abfälle sinnvoll 

wieder eingesetzt, 

„Kreislaufwirtschaft“ 

praktiziert. 

Beim Einsatz von Recyclingmaterialien 

sind allerdings 

auch zahlreiche 

Kriterien zum Schutz der 

Umwelt zu beachten. 

Aus diesem Grund wurden 

seit 2008 Information 

und Kontrollen bei 

der Verwendung von Recyclingmaterial im land- und forstwirtschaftlichen Wegebau 

verstärkt. Die Erfolge waren bereits in den letzten Jahren sichtbar. Dennoch sind unter 

den „Bauherren“ noch immer schwarze Schafe festzustellen. In solchen Fällen steht 

nicht die Herstellung eines gut nutzbaren Weges im Vordergrund, vielmehr wird unter 

dem Deckmantel des Wegebaus eine billige Entsorgungsmöglichkeit gefunden. In einem 

besonders massiven Fall im vergangenen Jahr wurden sämtliche in einem Baube- 

55

trieb angefallenen Bauabfälle zum „Wegebau“ verwendet. Nur aufgrund einer Anzeige 

konnte der Fall aufgedeckt werden. Bereits seit Juni 2010 wurde versucht, den Verursacher 

zur Beseitigung der Umweltverschmutzung zu bewegen. Da der Betroffene zwischenzeitlich 

insolvent ist, führte auch die Anwendung von Zwangsmitteln bisher nicht 

zum Erfolg. In der Konsequenz wird das Material im Rahmen einer Ersatzvornahme 

beseitigt. Die veranschlagten Kosten von bis zu 20.000 Euro wird der Landkreis tragen 

müssen, mit einer Erstattung ist nicht zu rechnen. 

Zudem waren auch in diesem Jahr zahlreiche „wilde Müllablagerungen“ durch das 

Landratsamt Aichach-Friedberg zu beseitigen. Die Verursacher waren dabei nur selten 

zu ermitteln. Die entstandenen Kosten von ca. 1.100 Euro sind nur deshalb relativ gering, 

weil der andauernd hohe Schrottpreis bei Autowracks dazu führt, dass diese zumindest 

kostenneutral entsorgt werden können. 

Die Zahl der Bußgeldverfahren ist unverändert hoch, damit einhergehend auch die Höhe 

der vereinnahmten Bußgelder. Bis Anfang November 2011 mussten 50 Bußgeldverfahren 

wegen Verstößen gegen abfallrechtliche Bestimmungen eingeleitet werden. 

Obwohl den Betroffenen die Möglichkeit eingeräumt wird, Bußgelder in Raten abzuzahlen, 

war es auch in diesem Jahr mehrfach notwendig, die Anordnung einer Erzwingungshaft 

beim Amtsgericht zu beantragen. 

Für zusätzliche Arbeit sorgt seit 2009 die Verpackungsverordnung. Größere Betriebe, 

die Verpackungen in Umlauf bringen, haben die angefallenen Mengen in einem Register 

zu hinterlegen. Bei der jährlichen Prüfung der Daten kehrt im dritten Jahr langsam 

Routine ein, so dass nur noch wenige der abgegebenen Erklärungen zu beanstanden 

sind. 

Seit 2010 läuft die flächendeckende historische Erkundung von Altlastenverdachtsflächen 

im Landkreis. Die beiden nördlichsten Gemeinden Baar und Pöttmes bildeten dabei 

den Anfang. In den nächsten Jahren werden alle weiteren Gemeindebereiche folgen. 

Wasserrecht 

Hochwasserschutz 

Im Verfahren zur Herstellung des Hochwasserrückhaltebeckens Merching durch den 

Freistaat Bayern, als weiterer Baustein im Rahmen des Hochwasserschutzes für Mering, 

Kissing und Friedberg, ist die Öffentlichkeitsbeteiligung abgeschlossen. Nach Beurteilung 

der einzelnen Stellungnahmen durch die betroffenen Sachverständigen kann 

die Maßnahme mit allen Beteiligten im Rahmen eines Erörterungstermines behandelt 

werden. 

Zur Hochwasserschutzmaßnahme der Stadt Aichach am Kulturgraben in Griesbeckerzell 

sind umfangreiche Bedenken und Anregungen eingegangen, die im Vorfeld eines 

Erörterungstermines fachlich beurteilt werden müssen. Im Rahmen der Hochwasserverbesserung 

für Aichach durch den Freistaat Bayern (Wasserwirtschaftsamt Donauwörth) 

wird der Bauabschnitt im Norden von Aichach, im Bereich der Kläranlage, umgesetzt. 

Tankanlagen in Überschwemmungsgebieten 

Die im Jahre 2010 begonnene gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung der Tankanlagen 

im vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiet der Paar im Bereich Merching, 

Mering, Kissing und Friedberg konnte im Jahr 2011 abgeschlossen werden. Der überwiegende 

Teil der überprüften Anlagen wies zum Teil erhebliche Mängel auf, die zwischenzeitlich 

jedoch fast vollständig behoben wurden. Die mangelhaften Tankanlagen 

wurden entweder nachgerüstet, saniert oder stillgelegt und ersetzt. 

56

AdBlue-Tankstelle 

Im Jahr 2011 wurden bereits einige Tankstellen im Landkreis um das Produkt AdBlue 

erweitert. Dabei handelt es sich um eine wässrige Harnstofflösung, die in Nutzfahrzeugen 

(Lkw und Omnibusse) zur Abgasreinigung verwendet werden. Eine solche AdBlue 

Tankanlage gilt als Anlage zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und muss 

daher besondere Anforderungen erfüllen. Nach Aussage des Bayerischen Landesamtes 

für Umwelt liegen bislang weder langfristig gesicherte Erkenntnisse über die Beständigkeit 

eines Abfüllplatzes in Stahlbetonbauweise, wie sie an Tankstellen üblich 

sind, noch entsprechende Bauartzulassungen vor. Deshalb war für jede AdBlue-Anlage 

eine wasserrechtliche Eignungsfeststellung sowie eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. 

Diese konnten jedoch bei den bislang beantragten Anlagen unter der Festsetzung 

bestimmter Auflagen und Bedingungen erteilt werden. 

Fachrechtskontrollen im Rahmen von „Cross Compliance“ 

Im Rahmen der EU-Agrarpolitik wurde festgelegt, dass Direktzahlungen für landwirtschaftliche 

Betriebe seit dem Jahr 2005 an die Einhaltung von bestimmten Grundanforderungen 

an die Betriebsführung auch im Bereich des Umweltschutzes gebunden 

sind. Zuständig für die entsprechenden Kontrollen ist insbesondere die Staatliche Führungsakademie. 

Darüber hinaus obliegt jedoch der Kreisverwaltungsbehörde die 

Durchführung der sogenannten weiteren Kontrollen im jeweiligen Fachbereich. Die Untere 

Wasserrechtsbehörde ist hierbei zuständig für die Einhaltung der Grundwasserschutzrichtlinie 

und der Nitratrichtlinie, aber auch für die Überprüfung der Einhaltung 

der Genehmigungsverfahren für die Verwendung von Wasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher 

Flächen. Diese Überwachungen bzw. Überprüfungen werden seit dem 

Jahr 2011 verstärkt durchgeführt. Hierzu gibt es Vor-Ort-Kontrollen, deren Ergebnisse 

dokumentiert und fachlich bewertet werden. Anschließend werden sie in eine zentrale 

Datenbank eingetragen und an die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 

(Zahlstelle) übermittelt. 

Biogasanlagen 

Der Trend zur Neuerrichtung und vor allem auch Erweiterung (Kapazitätsaufstockung) 

bestehender Biogasanlagen hat sich im Jahr 2011 weiter fortgesetzt. Derzeit gibt es 

etwa 75 Anlagen im Landkreis, Tendenz steigend. Da Biogasanlagen „Anlagen zum 

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ sind, ist für sie eine behördliche Überwachung 

vorgeschrieben. Diese beinhaltet Ortseinsichten und Überprüfungen der technischen 

Gewässeraufsicht sowie die Überwachung der Vorlage von Sachverständigenprüfungen 

und in der Folge die Kontrolle der Mängelbeseitigung. Im Zusammenhang 

mit dem Betrieb von Biogasanlagen werden auch vermehrt Fernwärmeleitungsnetze 

errichtet. Für die Genehmigung solcher Warmwasserleitungsanlagen sind seit März 

2010 die Kreisverwaltungsbehörden zuständig. 

Wasserversorgung im nördlichen Landkreis 

Die Studie zur „Verbesserung der Versorgungssicherheit im nördlichen Landkreis“ 

wurde erstellt und den betroffenen Kommunen als Entscheidungsgrundlage im Bereich 

der eigenen Wasserversorgung übergeben. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth 

und das Landratsamt Aichach-Friedberg beraten die Kommunen entsprechend. 

Kommunale Abfallwirtschaft 

Sonderaktionen 

Behandelte Althölzer der Altholzkategorie IV (Fensterstöcke, imprägnierte Hölzer aus 

dem Außenbereich etc.) wurden im April gesammelt. An den fünf Standorten im Landkreis 

kamen insgesamt rund 95 Tonnen des Materials zusammen. Im Oktober wurden 

in Zusammenarbeit mit dem Bauernverband die Sammlung landwirtschaftlicher Folien 

durchgeführt und dabei rund 78 Tonnen eingesammelt. Sowohl das Altholz wie auch 

die Folien konnten dadurch einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. 

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Wertstoffsammelstellenfest 

Das Wertstoffsammelstellenfest fand heuer auf der Sammelstelle in Mering statt. Das 

jährliche Fest ist eine gute Gelegenheit für die Mitarbeiter der Kommunalen Abfallwirtschaft 

sich bei den Bürgern für deren Engagement bei der Wertstoffsammlung und 

-trennung zu bedanken sowie vor Ort Fragen zum Thema Abfallwirtschaft zu beantworten. 

Neben Informationen und allerlei Tipps durch die Abfallberatung gab es Blasmusik, 

Getränke, heiße Würstchen und ein Abfallquiz mit tollen Preisen. Auch die Jüngsten 

fühlten sich bei Dosenwerfen, Luftballonwettbewerb und Hüpfburg prächtig unterhalten. 

Umwelttheater 

Ende Juli fand die Aufführung des Theaterstücks „Bär ohne Arm“ an den Grundschulen 

Hollenbach, Derching und Eurasburg statt. Das Umwelttheater soll Kinder spielerisch 

für die Themen Umweltschutz und Abfallvermeidung sensibilisieren. Das Stück vermittelt 

den richtigen Umgang mit Abfällen für eine saubere Umwelt. Die Schülerinnen und 

Schüler waren konzentriert und voller Begeisterung bei der Sache. Für die Schüler der 

Realschule Mering und der Mittelschule in Friedberg wurde das vielfach prämierte 

Stück „Goodbye Nordpol“ der Theatergruppe Eukitea, rund um Umweltschutz und 

Klimaerwärmung aufgeführt. 

Kinovorführung „Plastic Planet“ 

Der Dokumentarfilm „Plastic Planet“ wurde allen Schulen landkreisweit für die Schüler 

der 8. und 9. Jahrgangsstufen zur Aufführung angeboten. Präsentiert wurde er schließlich 

in zwei Sälen des Aichacher Kinos für die Schüler der Mittelschule Kühbach, der 

Wittelsbacher Realschule Aichach und des Deutschherren-Gymnasiums Aichach. Das 

Ziel, die Generation der Heranwachsenden über die Problematik der Nutzung von 

Kunststoffen in fast allen Bereichen des täglichen Lebens zu informieren ist rundum 

gelungen. Der Film wird dem vorhandenen Lehrmaterial beigefügt und kann von allen 

Schulen im Landkreis künftig bei der Kommunalen Abfallwirtschaft im Landratsamt angefordert 

werden. 

Deponie Gallenbach 

Im Bereich der Sondermülldeponie Gallenbach traten zu Jahresbeginn wiederholt Geruchsemissionen 

auf. Die GSB als Betreiberin konnte den Entstehungsherd zunächst 

nicht lokalisieren. Durch verschiedene Maßnahmen, 

zum Beispiel die Nachbesserung der 

Abdichtungen der Sickerwasserschächte, 

wurden diese Störungen aber behoben. 

Die Verfüllmenge des letzten Jahres nahm im 

Vergleich zu den Vorjahren deutlich ab. Wurden 

seit dem Planfeststellungsbeschluss zur 

Erhöhung im Jahr 2004 bis zum Jahr 2009 

durchschnittlich 70.000 t/Jahr verfüllt, ergibt 

sich im zuletzt veröffentlichten Jahr 2010 eine 

Verfüllung mit 37.000 t. Diese Menge deckt 

sich auch mit veröffentlichten Planmengen des Staatsbetriebs Sonderabfalldeponien in 

der Größenordnung von 40.000 t/Jahr. Daraus würde eine endgültige Verfüllung im 

Jahr 2016 resultieren. 

Im Bereich der Hausmülldeponie wurde die Sanierung der Grundwassererfassungsanlage 

durch den Bau zweier Fassungsbrunnen abgeschlossen. Die Vertikalbrunnen 

sind in Betrieb und führen das Grundwasser der Arsenreinigungsanlage zu. Die Investitionskosten 

werden vollständig vom Freistaat Bayern getragen. 

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Abfallzweckverband und AVA GmbH 

Die Abfallverwertungsanlage Augsburg befindet sich nach turbulenten Jahren, ausgelöst 

durch die ungenehmigte Verbrennung von Aktivkohle aus der Rauchgasreinigung, 

wieder in ruhigem Gewässer. Umfangreiche Änderungen 

im Kontrollsystem, in der Zuständigkeit der Gremien 

und der Geschäftsführung, führten dazu, dass inzwischen 

wieder auf vertrauensvoller Basis zusammengearbeitet 

werden kann. 

Auch die wirtschaftlichen Ergebnisse der AVA GmbH 

zeugen hiervon. So ist seit dem Jahre 2009 keine 

Ausgleichszahlung durch den AZV mehr notwendig 

und die Behandlungspreise für den angelieferten 

kommunalen Rest- und Biomüll aus dem AZV-Gebiet 

konnten in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt 

werden. Der Tonnagepreis von aktuell rund 130 Euro/t 

für das Jahr 2012 nähert sich inzwischen den Marktpreisen 

an und ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 

20 Euro/t niedriger. 

Die Überlegungen zur Anpassung der Gesellschafterstruktur an die vergaberechtlichen 

Erfordernisse sind im Jahre 2011 weiter voran geschritten und werden voraussichtlich 

im Jahre 2012 zur Beschlussfassung und Umsetzung vorgelegt werden können. 

Im Rahmen des Energieverbund-Projektes des bifa will die AVA GmbH zusammen mit 

dem Landkreis Aichach-Friedberg ein mobiles Wärmetransportsystem in der Region 

etablieren. Die konkreten Planungen sehen viel versprechend aus. Die Realisierung 

dieses Projektes bietet auch weitere Chancen für die Region, könnten doch bisher ungenutzte 

Wärmequellen in eine nachhaltige Energieversorgungsstruktur eingebunden 

werden. 

Im AZV gab es zur Mitte des Jahres einen Wechsel in der Geschäftsleitung. Herr Dipl.- 

Ing. Norbert Schnell trat in den wohlverdienten Ruhestand ein, der Finanzreferent des 

Landratsamtes Augsburg, Herr Martin Seitz, wurde zunächst bis Mitte des Jahres 2014 

zum neuen Geschäftsleiter bestellt. 

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6. Zentrales im Landratsamt 

Organisation 

Nebenstelle des Landratsamtes im Kreisgut 

Im Dezember sind die ersten völlig umgebauten 

Räumlichkeiten im Kreisgut bezogen 

worden. Die Kreisheimatbücherei, die 

Medienzentrale und das Schulamt fanden 

im ehemaligen Verwaltergebäude und einem 

Teil des Kreuzgratgewölbes ihr neues 

Zuhause. Etwa ein halbes Jahr später soll 

die Kommunale Bauabteilung ins Dachgeschoss 

der ehemaligen Stallungen folgen. 

Die Fäden für die Bestückung des sanierten 

Anwesens und die Durchführung der 

Umzüge laufen bei der Hauptverwaltung im 

Landratsamt zusammen. 

Registratur 

Das Jahr 2011 war für die Registratur ein bewegtes Jahr im wahrsten Sinne des Wortes. 

Nach dem Bruch eines Abwasserrohres und anschließender Überschwemmung im 

April wurden der Boden erneuert und die Wände gestrichen. Anfang Juni stand dann 

der Umzug der Hälfte aller Akten in die neu angemietete Registraturhalle in der Robert- 

Bosch-Straße in Aichach an. Ein täglicher Fahrdienst verkehrt nun zwischen der Registratur 

im Landratsamt und den beiden „Außenstellen“, im Keller der Aichacher Realschule 

und in der Robert-Bosch-Straße. 

EDV 

Im Jahr 2011 wurde im Landratsamt die gesamte Serverstruktur auf Windows 2008 

Server R2 umgestellt. Im gleichen Zuge wurden erste Sachgebiete und Abteilungen 

bereits mit dem neuen Programmpaket Microsoft Office 2010 ausgestattet. Eine große 

technische Herausforderung war die Umsetzung und Einführung des „elektronischen 

Aufenthaltstitels“ (eAT) im Ausländeramt zum 1. September. Alle acht EDV- 

Arbeitsplätze mussten dort angepasst und entsprechend erweitert werden. Dazu waren 

je Arbeitsplatz ein zusätzlicher Sichtarbeitsplatz für den Antragsteller, ein eAT- 

Terminal, ein Fingerabdruckscanner und ein zertifizierter Drucker bzw. Scanner sowie 

etliche Software-Updates einzurichten. Bei den gravierenden Verbesserungen im IT- 

und EDV-Bereich bei den Kliniken an der Paar ist das Hauptamt des Landratsamtes 

sehr eng mit eingebunden. 

Personal 

Personalverwaltung für die Kliniken an der Paar 

Die Zusammenarbeit der Personalverwaltungen des Landratsamtes und der Kliniken 

an der Paar läuft reibungslos. Ergänzend zur laufenden Personalarbeit ist das Landratsamt 

bei projektbezogener Arbeit ebenso eingebunden wie in schwierigen Fragen 

der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung. 

Leistungsbezahlung an Mitarbeiter des Landkreises 

Zum Stichtag 01.04.2011 wurden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises 

bzw. des Landratsamtes wieder Leistungsbewertungen erstellt und dabei in der 

Gesamtschau der Belegschaft überdurchschnittliche Leistungen bescheinigt. Insgesamt 

wurden knapp 93.000 Euro, entsprechend der Regelungen der Dienstvereinbarung 

von 2007 an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises ausbezahlt. 

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Personalausgaben des Landkreises 

Die Personalausgabenansätze für das Jahr 2011 werden voraussichtlich um etwa 

700.000 Euro unterschritten (ca. 5,6 %). Gründe hierfür sind vor allem vermehrt Langzeiterkrankungen, 

geringere Entgelterhöhungen als geplant, unbesetzte oder erst später 

nachbesetzte Stellen und eine zurückhaltende Personalbewirtschaftung. Die vorgesehenen 

Personalkostenerstattungen konnten bisher zeitgerecht realisiert werden. Im 

Jahr 2012 werden die Personalkosten nach derzeitigem Stand um etwa 1,6 % sinken. 

Da aber noch Entscheidungen zu zusätzlichen Stellen im Stellenplan 2012 ausstehen, 

ist wohl eher von einer leichten Ausgabensteigerung auszugehen. 

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xx - Landkreis Aichach Friedberg

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