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Der LANZ D4506 der HE-Bulldog

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<strong>LANZ</strong><br />

Die Typengeschichte<br />

<strong>der</strong> kleinen, <strong>HE</strong>-<strong>Bulldog</strong>s, Bauzeit 1939-1960<br />

In den Jahren vor dem 2.Weltkrieg wollte <strong>LANZ</strong> sein Typenprogramm<br />

erweitern. Bisher war die Stärke von Lanz <strong>der</strong> Bau von großen Maschinen für<br />

mittlere und größere Betriebe. Die Kleinbauern arbeiteten noch mit Zugtieren.<br />

Von <strong>der</strong> damaligen Reichsregierung wurde eine Mechanisierung dieser<br />

Betriebe geför<strong>der</strong>t. Man wollte einen –Volksschlepper- ähnlich dem<br />

Volkswagen in großen Stückzahlen preisgünstig produzieren.<br />

Das war natürlich eine Gefahr für das Geschäft <strong>der</strong> großen etablierten<br />

Schlepperhersteller wie Lanz, Hanomag, Deutz usw.<br />

Diese Firmen wehrten sich dagegen und entwickelten hektisch selbst kleine<br />

preisgünstige Modelle.<br />

Deutz im Köln waren die schnellsten, <strong>der</strong> legendäre 11er Deutz wurde schon<br />

ab 1937 In großer Serie, preisgünstig gebaut.<br />

Lanz schlief auch nicht und konnte 1939 einen kleinen <strong>Bulldog</strong> präsentieren.<br />

<strong>Der</strong> <strong>LANZ</strong> <strong>D4506</strong> <strong>der</strong> <strong>HE</strong>-<strong>Bulldog</strong><br />

<strong>Der</strong> Lanz Bauernbulldog war eine<br />

mo<strong>der</strong>ne Konstruktion. Es war keine<br />

reine Zugmaschine mehr, son<strong>der</strong>n<br />

konnte als –Allzweck- <strong>Bulldog</strong> mehr.<br />

Es war vorgesehen im Heck, in Front<br />

und zwischen den Achsen<br />

Anbaugeräte anzubauen um für alle<br />

Arbeiten in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

geeignet zu sein.<br />

<strong>Der</strong> 15Ps-<strong>Bulldog</strong> hatte natürlich<br />

wie<strong>der</strong> einen Glühkopfmotor. Er war<br />

erheblich kleiner als die an<strong>der</strong>en<br />

Lanz-Modelle, <strong>der</strong> Hubraum betrug<br />

nur 2.8L, bei einer Drehzahl von 900U/min.<br />

Die Kühlung funktionierte (wie auch bei allen Folgemodellen) nach den<br />

Thermosyphonsystem, das heißt <strong>der</strong> Motor hatte keine Wasserpumpe. Im<br />

wärmsten Bereich am Zylin<strong>der</strong>kopf stieg das erwärmte (leichte) Wasser über<br />

einen großen Kanal noch oben um dann in einem automatischen Kreislauf in<br />

den Kühlerwaben abzukühlen und schweres nach unten in den Zylin<strong>der</strong> zu<br />

strömen. Dann begann <strong>der</strong> Kreislauf von vorne.<br />

Die Maschine war leicht und wendig, bei einem Gewicht von nur 1130kg. Ein<br />

6Gang-Gruppenschaltgetriebe sorgte für richtige Geschwindigkeiten. Das


Getriebe hatte auch erstmals bei Lanz eine genormte zentrale Zapfwelle. Als<br />

Rä<strong>der</strong> wählte man luftbereifte Rä<strong>der</strong> <strong>der</strong> Größe 6.50-32. Ein mechanisches<br />

Hebegetriebe konnte von alleine die angebauten Geräte ausheben. Auch für<br />

diese Geräte sorgte Lanz, man wollte keine einfache Zugmaschine liefern,<br />

son<strong>der</strong>n ein ganzes Gerätesystem.<br />

Seitenmähwerk, Pflüge, Eggen, Pflegegeräte, Heuwen<strong>der</strong> und vieles Mehr war<br />

lieferbar. Das System war gut durchdacht, günstig zu bauen und leicht zu<br />

warten und reparieren.<br />

Auch an die Konkurrenz hatte man gedacht, <strong>der</strong> 11er Deutz lief nur 7.5km/h<br />

(führerscheinfrei) <strong>der</strong> Lanz rannte aber fast 20km/h, darauf fuhren die<br />

jüngeren Bauern ab.<br />

War alles perfekt und gut durchdacht, aber bis Kriegsbeginn hatte man nur ca.<br />

300 <strong>Bulldog</strong>s gebaut, dann wurde alles auf Or<strong>der</strong> von Berlin eingestellt.<br />

Es kam <strong>der</strong> Krieg und die Zerstörung des Werkes im Mannheim, an einen Bau<br />

o<strong>der</strong> Weiterentwicklung des kleinen <strong>Bulldog</strong>s war nicht mehr zu denken.<br />

Nach dem Krieg versuchte man das Werk wie<strong>der</strong> aufzubauen und produzierte<br />

mit noch vorhandenen Bauteilen vor allem größere Glühkopfbulldogs.<br />

Doch irgendwann griff man die Vorkriegskonstruktion wie<strong>der</strong> auf und<br />

entwickelte weiter.<br />

Ab 1950 wurde die neue Maschine angeboten.<br />

<strong>Der</strong> <strong>LANZ</strong> D5506<br />

<strong>Der</strong> neue kleine <strong>Bulldog</strong> hatte<br />

16Ps. Man hatte das in<br />

wenigen Exemplaren gebaute<br />

Vorkriegsmodell <strong>D4506</strong> mir<br />

15Ps weiterentwickelt. Auch<br />

<strong>der</strong> neue <strong>Bulldog</strong> hatte nach<br />

alter Tradition einen<br />

Glühkopfmotor,<br />

den<br />

sogenannten Seitenglühkopf.<br />

Er wurde mit <strong>der</strong> Heizlampe<br />

erwärmt und dann mit dem<br />

Handrad auf <strong>der</strong> Kupplung<br />

angeworfen. Aber es ging nun<br />

auch etwas mo<strong>der</strong>ner. Auf<br />

Wunsch hatte <strong>der</strong> <strong>Bulldog</strong><br />

einen<br />

elektrischen<br />

Pendelanlasser, eine Summerzündung mit Zündkerze. Er konnte damit kalt<br />

gestartet werden, als Benzinmotor. Hatte er seine Betriebstemperatur erreicht<br />

wurde ein Hahn umgelegt und er lief mit Dieselkraftstoff weiter.<br />

Es gab jetzt eine richtige Hydraulikanlage mit <strong>der</strong> die Anbaugeräte bequem<br />

ausgehoben wurden. Es war die Lanz-Vierpunktaufhängung, sie war nicht<br />

kompatibel zur neu aufkommenden Dreipunktaufhängung!


Als Bereifung hatte man die Größe 7-36AS gewählt. In Verbindung mit den<br />

leichten Speichenrä<strong>der</strong>n sorgten sie für ein markantes Aussehen. Die<br />

Reifengröße sorgte für ausreichende Bodenfreiheit. Eine gefe<strong>der</strong>te<br />

Vor<strong>der</strong>achse sorgte für etwas Fahrkomfort und die neue leichtgängige<br />

Lenkung war nun <strong>der</strong> Geschwindigkeit angepasst. Auch ein Verdeck wurde<br />

auf Wunsch geliefert. Das Sechsgang-Gruppengetriebe mit Zapfwelle wurde<br />

vom Vorgänger übernommen. Es gab viele Zusatzeinrichtungen wie<br />

Riemenscheibe, direkt angetriebenes Seitenmähwerk, Frontla<strong>der</strong>. An <strong>der</strong><br />

Heckaufhängung konnten viele Anbaugeräte namhafter Hersteller angebaut<br />

werden.<br />

Endlich hatte Lanz etwas Neues und die verkauften Stückzahlen stiegen an.<br />

Es wurden über 8200 Stück verkauft. Doch das war nur ein Strohfeuer, <strong>der</strong><br />

Glühkopfmotor war nicht mehr zeitgemäß. Die Bauern wollten eine Maschine<br />

mit einfacherer Bedienung, besserer Drehzahlregelung und weniger<br />

Verbrauch.<br />

Es war Zeit für etwas Neues.<br />

<strong>LANZ</strong> D1706 und D2206<br />

Im Jahr 1953 gab es einen neuen Schlepper bei <strong>LANZ</strong> den D1706 mit 17Ps.<br />

(bzw. D2206 mit 22Ps) Man hatte in das Vorgängermodell D5506 einen neuen<br />

Dieselmotor eingebaut <strong>der</strong> erheblich laufruhiger und sparsamer als <strong>der</strong> alte<br />

Glühkopfmotor war. Die<br />

Beson<strong>der</strong>heit daran war,<br />

dass <strong>der</strong> Motor mit einer<br />

Zündanlage als Benzinmotor<br />

gestartet wurde, und nach<br />

einiger Zeit als Dieselmotor<br />

weiterlief. Daher kommt <strong>der</strong><br />

Name -Halbdiesel-<br />

<strong>Der</strong> Startvorgang ist<br />

aufwendig.<br />

<strong>Der</strong><br />

Kraftstoffhahn wir auf<br />

Benzinbetrieb eingestellt und<br />

die elektr. Summerzündung<br />

eingeschaltet. Dann wird mit<br />

dem Einspritzhebel etwas<br />

Kraftstoff eingespritzt. Ein Druck auf den Starterknopf betätigt den BOSCH-<br />

Pendelstarter, <strong>der</strong> den Motor solange rechts und links pendelt bis eine<br />

Zündung erfolgt. Nach dem anlaufen wird am Drehrichtungsanzeiger<br />

überprüft, ob <strong>der</strong> Motor auch richtig herum läuft!<br />

Nach kurzer Laufzeit kann man den Kraftstoffhahn auf Diesel stellen und die<br />

Zündanlage abschalten. <strong>Der</strong> Motor läuft jetzt als Dieselmotor weiter.<br />

Einen Anlasser für diesen Startvorgang gab es vorher nicht. <strong>Der</strong> sehr<br />

aufwendige Pendelstarter wurde in Zusammenarbeit mit BOSCH entwickelt.<br />

Das Getriebe wurde auch von <strong>LANZ</strong> selbst gefertigt. Es ist ein Gruppen-<br />

Schaltgetriebe mit 3 Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Zusätzlich


kann man die Gänge als langsame Ackergänge, o<strong>der</strong> als schnelle<br />

Straßengänge schalten. Gekuppelt wird mit einer <strong>LANZ</strong> Scheibenkupplung mit<br />

integrierter Riemenscheibe zum Dreschmaschinenantrieb.<br />

Die neuen Bremsen wurden von <strong>der</strong> Firma Perrot geliefert, es waren<br />

Backenbremsen mit Servowirkung. Die Hinterachse hatte eine stufenlose<br />

Spurbreiteneinstellung mit Klemmnaben.<br />

Diese Kupplung verfügt auch über eine Getriebebremse sowie <strong>der</strong><br />

Möglichkeit, die Maschine längere Zeit auszukuppeln, ohne dass ein<br />

Ausrücker belastet wird. <strong>Der</strong> <strong>Bulldog</strong> ist mit einer genormten Zapfwelle mit<br />

540U/min ausgerüstet.<br />

Den Kraftheber gibt es in verschiedenen Versionen. Die einfachste war ein<br />

Handkraftheber mit zwei Hebeln und Ausgleichsfe<strong>der</strong>. (für kräftige Männer)<br />

Die Geräte wurden an <strong>der</strong> festen Ackerschiene angebracht und mit<br />

Muskelkraft ausgehoben. Komfortabler war schon die Vierpunkt-<br />

Hydraulikanlage, da konnte <strong>der</strong> Motor über eine Zahnradpumpe und einen<br />

doppeltwirkenden Zylin<strong>der</strong> die schwere Arbeit übernehmen. Als<br />

Son<strong>der</strong>version gab es im letzten Baujahr auch die Dreipunkthydraulik (System<br />

Ferguson) damit konnten dann die genormten Anbaugeräte aller Hersteller<br />

angebaut werden. Die Hydraulikanlage konnte auch als Wagenheber<br />

verwendet werden.<br />

In den Jahren 1954 und 1955 wurden die Verkaufszahlen immer schlechter, die<br />

Kunden wollten mo<strong>der</strong>nere Schlepper mit mehr Komfort. Darauf war man bei<br />

<strong>LANZ</strong> nicht vorbereitet und es begann eine Phase <strong>der</strong> hektischen<br />

Än<strong>der</strong>ungen.<br />

<strong>LANZ</strong> D1906 und D2216<br />

Ein neuer <strong>Bulldog</strong> musste her, er sollte mo<strong>der</strong>ner aussehen und die Käufer zu<br />

Lanz zurückholen.<br />

Anfang 1955 stellte man die leicht überarbeiteten<br />

Maschinen vor, den D1906 und den D2216. Diese<br />

hatten jetzt eine mo<strong>der</strong>ne Motorhaube, eine<br />

verbesserte Kupplung und noch einige kleine<br />

Än<strong>der</strong>ungen. Aber das war auch alles! Nicht genug<br />

um den Verkauf richtig anzukurbeln. Diese Baureihe<br />

wurde daher schon im gleichen Jahr, nach einigen<br />

Hun<strong>der</strong>t produzierten Schleppern wie<strong>der</strong> eingestellt.<br />

Das war auch kein Problem, denn nun hatte man die<br />

richtigen Nachfolger fertig. Es wurde im Herbst 1955 die neue gründlich<br />

überarbeitete Baureihe präsentiert.<br />

D1616-2016-2416-2816<br />

Jetzt hatte man einen großen Wurf gelandet, was war neu? Die<br />

Grundmaschine nicht, das entsprach noch den Vorgängern. Aber unter <strong>der</strong><br />

Haube hatte sich viel getan. <strong>Der</strong> Motor wurde weiterentwickelt und heißt


seitdem (unter den Oldtimerfreunden)<br />

Volldiesel. <strong>Der</strong> Benzintank und die<br />

Zündkerze waren verschwunden. <strong>Der</strong><br />

Motor konnte mit Glühkerze und<br />

Dieselkraftstoff schnell gestartet<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Motor war im Baukastensystem<br />

gebaut, fast alle Teile waren<br />

austauschbar. <strong>Der</strong> 16 und 20Ps-Motor<br />

war gleich und entsprach dem alten<br />

17 und 22Ps-Modell. Er unterschied<br />

sich nur in den Einstellungen. <strong>Der</strong><br />

Motor mit 24 und 28Ps war an<strong>der</strong>s. Die Kurbelwelle war stärker und hatte<br />

größere Lager, <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong> und Kolben hatte 10mm mehr Durchmesser. <strong>Der</strong><br />

Hubraum wuchs daher von 2256 auf 26??cm³<br />

Eine neue solide Scheibenkupplung wurde eingebaut, jetzt konnte man leicht<br />

und ohne krachen schalten. Ein Kriechganggetriebe war auf Wunsch<br />

erhältlich. Drei Kriechgänge für Pflanzarbeiten und ähnliches waren dann<br />

vorhanden. Da es inzwischen immer mehr Zapfwellengetriebene Anbaugeräte<br />

wie Ballenpressen, Kartoffelro<strong>der</strong>, Futterla<strong>der</strong> und ähnliches gab, lieferte man<br />

auf Wunsch auch eine Lamellenkupplung. Mit dieser Kupplung konnte <strong>der</strong><br />

<strong>Bulldog</strong> ohne die Fahrkupplung angehalten und wie<strong>der</strong> weich angefahren<br />

werden, ohne daß <strong>der</strong> Kraftfluss zur Zapfwelle unterbrochen wurde. Es sind<br />

jedoch recht wenige dieser Ausrüstungen ausgeliefert worden.<br />

Sogar die Rä<strong>der</strong> mit ihren Flanschen wurden geän<strong>der</strong>t, die genormten 6Loch-<br />

Felgen waren mit an<strong>der</strong>en Schleppern austauschbar.<br />

Viel Neues auch bei <strong>der</strong> Hydrauklikanlage. Die neue Blockhydraulik hatte<br />

Zylin<strong>der</strong>, Ölbehälter, Steuerung und Hubarme in einem Gehäuse.<br />

Die Hydraulikpumpe wurde anfangs vom Getriebe angetrieben. Das hatte den<br />

Nachteil, daß beim Treten <strong>der</strong> Kupplung auch die Hydraulikanlage ihren<br />

Betrieb einstellte, das war unpraktisch. In Zuge <strong>der</strong> Modellpflege gab es eine<br />

neue Pumpe die direkt über einen Keilriemen von Schwungrad angetrieben<br />

wurde.<br />

Das Dreipunktgestänge entsprach nun <strong>der</strong> Norm, alle Anbaugeräte <strong>der</strong><br />

Kategorie 1 passten.<br />

Die Lenkung wurde völlig neu konstruiert, ein mo<strong>der</strong>nes Lenkgetriebe <strong>der</strong> Fa.<br />

Fulmina in Mannheim sorgte für eine –normale- Stellung des Lenkrades. Es<br />

gab 2 verschiedene Vor<strong>der</strong>achsen, eine einfache ungefe<strong>der</strong>te Rohrachse für<br />

den kürzeren D1616 sowie eine gefe<strong>der</strong>te Achse für die drei größeren Typen.<br />

Am schönsten war <strong>der</strong> neue Fahrerstand, da hatte man aufgeräumt, ebene<br />

Bodenbleche eingebaut und für den Heckaufstieg Platz geschaffen. Auch die<br />

Beifahrer auf den Kotflügeln hatten nun mehr Platz. <strong>Der</strong> tolle gefe<strong>der</strong>te und<br />

hydr. gedämpfte Fahrersitz <strong>der</strong> Vorgänge musste lei<strong>der</strong> einem platzsparenden<br />

gummigefe<strong>der</strong>ten Sitz weichen.Ein neues Seitenmähwerk hatte man den<br />

<strong>Bulldog</strong>s spendiert. Es wurde direkt vom linken Schwungrad über einen<br />

Keilriemen angetrieben. Zum Einschalten verfügte es über eine eigene<br />

Lamellenkupplung die zum Beispiel beim Ausheben den Antrieb selbsttätig


ausschaltete. Das Mähwerk hatte die bewährten Messerbalken <strong>der</strong> Vorgänger<br />

übernommen. Die Schnittbreiten betrugen meist 5´ (1.50m) Es gab<br />

Tiefschnittbalken mit Fingerteilung 1 ½ Zoll für extrem niedrigen Grasschnitt<br />

(z.B.im Allgäu) einen<br />

Hochschnittbalken mit einen<br />

Fingerabstand von 3 Zoll zum<br />

Getreidemähen und das<br />

meistverkaufte<br />

Mittelschnittmähwerk<br />

mit<br />

Fingerabstand 2 Zoll für den<br />

universellen Einsatz. Hatte <strong>der</strong><br />

<strong>Bulldog</strong> eine Hydraulikanlage wurde<br />

<strong>der</strong> Messerbalken mit einen<br />

separaten Hydraulikzylin<strong>der</strong> ausgehoben.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg <strong>der</strong> neuen <strong>Bulldog</strong>s war <strong>der</strong> Konkurrenz ein Dorn im Auge. Mit<br />

gezielten Kampagnen wurden die Maschinen beim Kunden schlechtgeredet.<br />

Zum Beispiel wurde <strong>der</strong> <strong>Bulldog</strong> an einer Schwachstelle angegriffen. Beim<br />

Bergabfahren hatte <strong>der</strong> <strong>Bulldog</strong>motor konstruktionsbedingt fast keine<br />

Bremswirkung und musste nur über die Fußbremse verzögert werden. Da<br />

hackten sie alle darauf herum und verunsicherten die Kunden. Die Antwort <strong>der</strong><br />

Lanz-Konstrukteure war eine neuartige Motorbremse die man auf Wunsch<br />

erhalten konnte.<br />

Das wichtigste, wenigstens für die Lanz-Verkäufer war die neue Motorhaube<br />

<strong>der</strong> <strong>Bulldog</strong>s. Jetzt sahen sie endlich etwas mo<strong>der</strong>ner aus und waren dadurch<br />

leichter verkäuflich. Um den Verkauf zu forcieren zog Lanz alle Register.<br />

Werbung in den Landwirtschaftsblättern und <strong>der</strong> Besuch von Messen und<br />

Ausstellungen war üblich. Aber Lanz ging auch neue Wege, es wurden viele,<br />

gute Werbefilme gedreht um die Vorteile den neuen Maschinen zu zeigen. Die<br />

Händler mieteten Kinos und luden ihre Kunden ein. Um diese zu locken<br />

wurden im Vorprogramm beliebte Unterhaltungsfilme (kostenlos) gezeigt. Z.B.<br />

die bekannten Immenhof-Filme. Da es bei den Vorstellungen immer<br />

kostenlose Getränke gab, waren die Kinos natürlich voll.<br />

Die <strong>Bulldog</strong>s waren ein Renner und wurden in den folgenden Jahren in großen<br />

Stückzahlen gebaut. Die Lackierung war bis Sommer 1958 in <strong>der</strong> <strong>LANZ</strong>-<br />

Lackierung blau-rot, ab Herbst kamen sie nach dem neuen Werksbesitzer in<br />

den JOHN DEERE-Farben grün-gelb vom Band.<br />

Das Produktionsende <strong>der</strong> kleinen <strong>HE</strong>-<strong>Bulldog</strong>s war im Frühjahr 1960, neue<br />

mo<strong>der</strong>ne JOHN DEERE-<strong>LANZ</strong> Schlepper, die T300 und T500 rollten nun durch<br />

die Werkstore von Mannheim, die Zeit <strong>der</strong> <strong>Bulldog</strong>s war vorbei.<br />

W.G.

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