Tradition und Innovation - Satisloh
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<strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong><br />
Meilensteine in der industriellen Optikfertigung:<br />
Egal ob Okularlinse für ein Mikroskop oder Sammellinse eines astronomischen Fernrohres - um<br />
ihre Funktion zu erfüllen, müssen alle Linsen eine geometrisch genau bestimmte Form haben. Das<br />
Licht muss nahezu ungehindert hindurch treten können.<br />
Bis dahin war es in der Geschichte der Optikbearbeitung ein langer Weg, der von Loh, heute<br />
<strong>Satisloh</strong> mit bahnbrechenden <strong>Innovation</strong>en in der industriellen Optikfertigung maßgeblich geprägt<br />
wurde.<br />
Neben Leitz/Leica haben Loh Optikmaschinen Wetzlar als einen der führenden<br />
Optik Standorte in der Welt bekannt gemacht.<br />
90 Jahre nach der Firmengründung durch Wilhelm Loh wollen wir mit der folgenden<br />
Übersicht an die wesentlichen Meilensteine erinnern <strong>und</strong> damit die<br />
Pionierleistung für die Optische Industrie würdigen.<br />
20-er – 40-er Jahre: Firmengründung <strong>und</strong> erste Erfindungen:<br />
• Wilhelm Loh gründet am 17. März 1922 seine „Mechanische Werkstätte für Werkzeugbau <strong>und</strong><br />
Schlosserei“<br />
• Mit verbesserten Schleifschalen, definierten Schleifpulvern <strong>und</strong> der einsetzenden Elektrifizierung<br />
der Hebelmaschinenantriebe werden die ersten Verbesserungen erreicht.<br />
50-er Jahre: Dank technischer Fortschritte entstehen unter Ernst Loh die ersten kompakten<br />
Maschinen.<br />
• Es werden zunehmend Schleifwerkzeuge eingesetzt, die Diamantpulver in metallisch geb<strong>und</strong>ener<br />
Form enthalten.<br />
• Es entstehen die ersten kompakten Maschinen mit solchen Schleifwerkzeugen (z.B. die RF1,<br />
1953)<br />
• 1955 <strong>und</strong> 1959 folgen die Zentriermaschinen WG <strong>und</strong> LZ25/80<br />
60-er Jahre: Neue Erkenntnisse der Verfahrenstechnik:<br />
• Die Einsatzvielfalt von Diamantwerkzeugen steigt beträchtlich an. Die daraus entstehenden<br />
verfahrens- u. bearbeitungstechnischen Erkenntnisse liefern die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklungen<br />
der 70-er Jahre.
70-er Jahre:<br />
• Entwicklung von Maschinen zum Schleifen <strong>und</strong> Polieren von sphärischen Brillenlinsen.<br />
-1973 entsteht die erste Rezept-Schleifmaschine RXT<br />
- Das Schleifen mit Ringwerkzeugen ist noch immer beschränkt auf eine relativ grobe Vorbear-<br />
beitung.<br />
• Das Polierreifschleifen für große Serien von sogenannten Lagergläsern wird geboren.<br />
• Die SPM-100 <strong>und</strong> SPS-100 für sphärische Brillengläser werden entwickelt.<br />
- Die dafür notwendigen Läpp- <strong>und</strong> Polierwerkzeuge werden mit ersten noch sehr einfachen<br />
Computern berechnet.<br />
• Das noch sehr zeitaufwendige Synchrospeed-Prinzip ist tauglich für Großserien.<br />
• 1978 entsteht die die Toro-X . Auf ihr werden Brillenlinsen mit Diamantpellets oder diversen<br />
diamantdurchsetzten Folien feingeschliffen <strong>und</strong> mit synthetischen Folien poliert.<br />
80-er Jahre: Prozesse werden schneller, genauer <strong>und</strong> sauberer:<br />
• Auf der SPM-100 wird mit einem geschlossenen Ringwerkzeug vorgeschliffen. Pellet geläppt <strong>und</strong><br />
poliert wird auf zwei analog aufgebauten Maschinen gleichen Typs, der SPS-100.<br />
• Weiterentwickelte Computer erlauben eine umfassendere <strong>und</strong> raschere Berechnung der Schleif-,<br />
Läpp- u. Polierwerkzeuge.<br />
• 1985 können erste mechanisch verknüpfte automatische Fertigungslinien für feinoptische Linsen<br />
in den USA installiert werden.<br />
• 1982 etabliert sich in der Brillenglasfertigung die Loh-CNC-Rezeptglasbearbeitung.<br />
- Aus der ursprünglich schablonengesteuerten Toromatic RXT entsteht die Toromatic CNC.<br />
- Ein vorzugsweise galvanisch belegtes Diamantringwerkzeug schwenkt, computergesteuert,<br />
mehrmals mit jeweils geringem Winkelversatz durch eine auf einer nichtdrehenden<br />
Werkstückpinole befestigten Linse. Eine ellipsenfehlerfreie torische Brillenglasoberfläche<br />
entsteht.<br />
• 1987 entsteht die erste CNC-gesteuerte Zentriermaschine (LZ1). Mit ihr erfolgt der Übergang vom<br />
Spindelwechsel auf Spanndornwechsel.<br />
90-er Jahre: Entwicklung der feinoptischen Basistechnologie:<br />
• Aufgr<strong>und</strong> der erfolgreichen Firmenentwicklung entsteht ein Neubau in Wetzlar.<br />
• 1992 entsteht die erste kompakte CNC-gesteuerte feinoptische Fertigungslinie für Mikrolinsen<br />
SPM/SPS-20 CNC.<br />
- Bemerkenswerte Neuerung hierbei ist die Möglichkeit des oszillierenden Schwenkens von Läpp-<br />
o. Polierschale.<br />
• 1993 gelingt mit der Entwicklung der SPM-120/SPS-120 CNC der Durchbruch in der Geschichte<br />
des Schleifens <strong>und</strong> Polierens von Glas.<br />
- Vorgeformte Rohglas-Preßlinge mit einem maximalen Glasaufmaß von ca. 1mm pro Fläche kön-<br />
nen auf einer SPM-120 CNC mit geschlossenen Diamantringwerkzeugen mit einer Körnung<br />
D15 in einem Arbeitsschritt polierreif geschliffen werden.<br />
• 1994 entsteht die überarbeitete Maschinenserie SPM/SPS-120 SL. Sie verfügt über einen größer-<br />
en Arbeitsraum <strong>und</strong> moderneres Design.<br />
- Die CNC-Steuerung wird rückseitig in der Maschine untergebracht.<br />
- Das Bedienpult ist als schwenkbare Einheit vorn an der Maschine befestigt.<br />
- Für die CNC-Bediensoftware wird eine optisch relevante sehr einfach zu bedienende Eingabe-<br />
maske programmiert.<br />
- Mit dieser Linie sind Linsendurchmesser von ca. 10 bis 100 mm bearbeitbar.
• 1995 wird die Spheronorm-Schleif- <strong>und</strong> Poliertechnologie geboren.<br />
• Die Anwendungsvielfalt geht in eine gewaltige Breite.<br />
- Die Berechnungssoftware für wird modernisiert (Spherospeed).<br />
Sie gestattet die Erarbeitung <strong>und</strong> Erstellung sämtlicher fertigungsgerechter<br />
Werkzeugzeichnungen <strong>und</strong> Prozessdaten innerhalb weniger Minuten.<br />
• 1995 wird das Sortiment um die Maschinenserie SPM/SPS-50-SL für einen mittleren<br />
Linsendurchmesserbereich erweitert.<br />
Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends: Weiterentwicklungen <strong>und</strong> Optimierungen:<br />
• 2001/2002 entstehen die Bearbeitungszentren G-I <strong>und</strong> G-II<br />
- Erstmalig können komplexe asymmetrische Bauteile bis zur Größe von 500 mm vor- u. feinge-<br />
schliffen werden.<br />
- Sphären, Asphären, Zylinder, Prismen <strong>und</strong> Planteile schleifen.<br />
- Die Formenvielfalt reicht von Radien über Stufen, Formranden, Facetten, Bohren <strong>und</strong> Trennen.<br />
• 2003 wird das Kugelsägen (Scooping) wiederentdeckt.<br />
- Komplexe Bauteile können in einem einzigen geschlossenen Fertigungsablauf programmiert<br />
werden.<br />
• 2003 entstehen ebenso die ergänzenden Schleif- <strong>und</strong> Poliermaschinen SII bzw. PII<br />
• In diesem Jahr erfährt auch die existierende Mikrolinsentechnik eine Überarbeitung in Form der<br />
SPM/SPS-30 SL mit maschinenintegrierter Ladetechnik.<br />
• 2005-2007 werden die SPM/SPS-60/140-SL entwickelt.<br />
- Sie sind in einem nachhaltig wirkenden Baukastenprinzip gestaltet.<br />
- Der Aufbau ist in traditioneller Spheromatic-Bauweise gestaltet.<br />
- Ausgerüstet sind sie mit einer patentierten R<strong>und</strong>um-Schwenkkopf-Achse.<br />
- Zwei sehr kompakte Linearachsen für die X- <strong>und</strong> für die Y-Richtung (Querachse) sowie eine<br />
vertikale Achse zur Werkstückzuführung sorgen für eine sehr kompakte schwingungsarme<br />
Bauweise.<br />
- Aufgebaut ist alles auf einem Gestell auf inzwischen bewährtem Polymerbeton.<br />
- Speziell für die Asphären- <strong>und</strong> Freiformflächenfertigung ist das Schleifen sowohl mit Topf- als<br />
auch<br />
Umfangsscheiben möglich.<br />
- Mit optional verfügbarer Ladetechnik können in der SPM-140 auch beide Seiten einer Linse in<br />
einem Ablauf vor- <strong>und</strong> polierreif geschliffen werden.<br />
• Gegen Ende des ersten Jahrzehnts entwickelt <strong>Satisloh</strong> die Basistechnologie ADAPT zur<br />
rechnergestützten Freiformflächenbearbeitung<br />
Die <strong>Satisloh</strong> Firmengeschichte hat die Entwicklungsgeschichte der gesamten optischen Industrie<br />
bestimmt. Sie hat die Voraussetzungen für weitere parallele Schlüsseltechnologie- u.<br />
Maschinenentwicklungen geschaffen.<br />
Die zielgerichtete <strong>und</strong> stets innovative Entwicklung des Schleifens, Polierens <strong>und</strong> der<br />
Randbearbeitung von optischem Glas unter Einsatz stets neuester Materialien <strong>und</strong> immer<br />
effektiverer Steuerungsverfahren <strong>und</strong> Messtechnik wird auch in Zukunft für weitere Meilensteine<br />
in der Optikbearbeitung sorgen.<br />
<strong>Satisloh</strong> GmbH – Wilhelm-Loh-Straße 2-4 – 35578 Wetzlar – newsletter@satisloh.com - www.satisloh.com