„Militärische Disziplin statt Sozial-Esoterik“ - Produktion.de
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13. März 2008<br />
Nummer 11<br />
3<br />
WIRTSCHAFT<br />
Blickpunkt Asien: Japan<br />
exportiert mehr nach Europa<br />
TECHNIK IM FOKUS<br />
Evolution <strong>de</strong>r<br />
Vakuumtechnologie<br />
Vakuumtechnologie verfügt<br />
über eine weitreichen<strong>de</strong> Geschichte.<br />
Es war Otto von Guericke,<br />
<strong>de</strong>r 1654 das so genannte<br />
Mag<strong>de</strong>burger Halbkugelexperiment<br />
durchführte, mit <strong>de</strong>m er<br />
bewies, dass nicht einmal Pfer<strong>de</strong>gespanne<br />
in <strong>de</strong>r Lage sind,<br />
zwei luftevakuierte Halbkugeln<br />
zu trennen. Seite 13<br />
Intelligente Fabrik<br />
Die Automatisierungswelt verän<strong>de</strong>rt<br />
sich schneller <strong>de</strong>nn je.<br />
Die Zeichen <strong>de</strong>r Zeit müssen<br />
erkannt, zukunftsfähige Lösungsansätze<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Siemens hat dafür ein<br />
ganz konkretes Bild von <strong>de</strong>r<br />
Zukunft. Seite 14<br />
Konstruktion<br />
Eine einheitliche Plattform für<br />
die durchgängige Planung und<br />
Steuerung aller Entwicklungsund<br />
Fertigungsschritte entspräche<br />
sicherlich <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />
<strong>de</strong>r Maschinenbauer. Doch<br />
inwiefern sind die angebotenen<br />
Systeme bereits Realität?<br />
Seite 14<br />
Lasertechnik<br />
Am Laser Zentrum Hannover<br />
konnten entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />
in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit<br />
und Kontrolle <strong>de</strong>r Ionenstrahlzerstäubung<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n,<br />
die <strong>de</strong>n Prozess auch für<br />
einen größeren Anwen<strong>de</strong>rkreis<br />
interessant machen. Seite 15<br />
METAV-Symposium<br />
Leserservice<br />
<strong>Produktion</strong>www.produktion.<strong>de</strong><br />
Einzelpreis Euro 2,80<br />
EVENT<br />
DÜSSELDORF (gk). Die Debatte<br />
um Klima- und Umweltschutz<br />
hat die Industrie erreicht:<br />
Enorm gestiegene Energiepreise<br />
for<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Industrie neue Wege<br />
bei Energie-Effizienz von Maschinen<br />
und Anlagen. Deshalb<br />
veranstalten <strong>Produktion</strong> und<br />
VDW am 1. April auf <strong>de</strong>r<br />
METAV das 1. Internationale<br />
Symposium „Energie-Effizienz<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>“, unter an<strong>de</strong>rem<br />
mit Prof. Putz (Fraunhofer<br />
IWU), Dr. Zwanziger (Siemens)<br />
und Prof. Schröppel (VDE).<br />
Anmeldung: www.produktion.<strong>de</strong><br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />
Abo-Service:<br />
Tel.: (01 80) 3 67 3 124* Fax: (01 80) 3 67 31 26*<br />
*9 Cent je Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />
(abweichen<strong>de</strong> Mobilfunktarife möglich)<br />
Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie<br />
5 ENERGIE-EFFIZIENZ<br />
13 TECHNIK<br />
S1<br />
Prof. Reimund Neugebauer:<br />
„30 % Einsparungen sind drin“<br />
Die Evolution <strong>de</strong>r<br />
Vakuumtechnologie<br />
Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/GEO: Die <strong>Produktion</strong>er-Elite trifft sich in Nürnberg<br />
„Militärische <strong>Disziplin</strong> <strong>statt</strong><br />
<strong>Sozial</strong>-Esoterik“<br />
von Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
NÜRNBERG. Professor Günther<br />
Schuh for<strong>de</strong>rte die Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>s Kongresses „Fabrik <strong>de</strong>s<br />
Jahres“ von <strong>Produktion</strong> und<br />
A.T.Kearney auf, nicht nur die<br />
Personalkosten im Blick zu haben,<br />
son<strong>de</strong>rn vor allem die höher<br />
liegen<strong>de</strong>n Transportkosten.<br />
Mit einer provokanten Aussage<br />
zog Griewe-Werkleiter Roman<br />
Löw die Teilnehmer <strong>de</strong>s Kongresses<br />
Fabrik <strong>de</strong>s Jahres in seinen<br />
Bann. Um langfristige Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in einem Unternehmen<br />
durchzusetzen, „bedarf<br />
es militärischer <strong>Disziplin</strong><br />
<strong>statt</strong> <strong>Sozial</strong>-Esoterik“, sagte <strong>de</strong>r<br />
Sieger in <strong>de</strong>r Kategorie „Hervorragen<strong>de</strong><br />
Teilefertigung“ am<br />
vergangenen Donnerstag in<br />
Innvationen helfen Kosten sparen<br />
Quelle: ZEW © <strong>Produktion</strong><br />
Durch verbesserte <strong>Produktion</strong>sprozesse konnten die Industrieunternehmen<br />
2006 fast 5% ihrer Kosten einsparen.<br />
„Teppich-Etage“,<br />
mal herhören!<br />
Die 380 Teilnehmer <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen<br />
<strong>Produktion</strong>er-Community nahmen es auf<br />
ihrem Kongress zum Benchmark-Wettbewerb<br />
Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/GEO (siehe Titelgeschichte)<br />
beifällig zur Kenntnis: Es geht wie<strong>de</strong>r aufwärts<br />
mit Fertigung in Deutschland. Nach langen<br />
Bild: Nathalie Balleis<br />
Nürnberg vor 380 <strong>Produktion</strong>sfachleuten.<br />
Der Automobilzulieferer<br />
befand sich 2004 in einer<br />
wirtschaftlichen Krise auf<br />
Grund mangeln<strong>de</strong>r Effizienz,<br />
Qualität und Mitarbeitermoti-<br />
EDITORIAL<br />
Eduard Altmann<br />
Chefredakteur<br />
Jahren <strong>de</strong>s Outsourcings gibt es jetzt einen Trend zur Rückverlagerung:<br />
Mängel bei Flexibilität, Lieferfähigkeit und Qualität geben<br />
<strong>de</strong>n Ausschlag zur Rückkehr. Ein Kompliment für <strong>de</strong>utsche Werkleiter:<br />
Sie liegen gera<strong>de</strong> mit diesen Stärken europaweit an <strong>de</strong>r<br />
Spitze, wie die Sieger <strong>de</strong>s von <strong>Produktion</strong> und A.T.Kearney ausgeschriebenen<br />
Wettbewerbs <strong>de</strong>monstrierten. Sie sind es, die Jahr für<br />
Jahr zweistellige Produktivitiätszuwächse schaffen - in<strong>de</strong>m sie ihre<br />
Probleme lösen, <strong>statt</strong> sie zu verlagern. Und sie beweisen, dass <strong>Produktion</strong><br />
am Hochlohn-Standort D kein Kostenproblem sein muss.<br />
Auch wenn die „Teppich-Etage“ das nicht gerne hört.<br />
www.produktion.<strong>de</strong><br />
vation. Deshalb machte das<br />
Werk in Westerburg Verluste.<br />
Um eine Verbesserung herbeizuführen,<br />
strebte Löw einen radikalen<br />
Wan<strong>de</strong>l zum schlanken<br />
Unternehmen an. Durch ein intensives,<br />
kontinuierliches Training<br />
sowie sein persönliches<br />
Engagement erreichte er eine<br />
Bewusstseinsverän<strong>de</strong>rung bei<br />
<strong>de</strong>r Belegschaft. Baustein <strong>de</strong>s<br />
Innovationsmanagements bil<strong>de</strong>t<br />
eine Zukunftswerk<strong>statt</strong>, wo<br />
unter an<strong>de</strong>rem prozessorientierte<br />
Metho<strong>de</strong>n wie Wertstromanalyse<br />
und TPM angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. 2006 schaffte<br />
Löw <strong>de</strong>n Turnaround mit <strong>de</strong>m<br />
Werk in Westerburg und 2007<br />
wur<strong>de</strong> das Ergebnis um 100 %<br />
gesteigert. Der Erfolg Löws<br />
führte dazu, dass <strong>de</strong>r Werkleiter<br />
<strong>de</strong>r meistumlagerte Fachmann<br />
bei <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Kongresses war.<br />
@<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />
Professor Günther Schuh for<strong>de</strong>rte in<br />
seiner Keynote, dass Deutschland ein<br />
<strong>Produktion</strong>seinwan<strong>de</strong>rungsland<br />
wer<strong>de</strong>n müsse.<br />
TECHNIK<br />
Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r<br />
Schließung <strong>de</strong>s Nokia-Werks in<br />
Bochum for<strong>de</strong>rte Professor<br />
Günther Schuh, Direktor <strong>de</strong>s<br />
WZL <strong>de</strong>r RWTH Aachen, in seiner<br />
Keynote, dass „Deutschland<br />
ein <strong>Produktion</strong>seinwan<strong>de</strong>rungsland<br />
wer<strong>de</strong>n“ müsse.<br />
Zwar seien <strong>de</strong>utsche Unternehmen<br />
zuletzt wettbewerbsfähiger<br />
gewor<strong>de</strong>n, doch das Investitions-<br />
und Arbeitskräftepotenzial<br />
Asiens sei nahezu unerschöpflich.<br />
„Bereits vier <strong>de</strong>r<br />
zehn nach Börsenkapitalisierung<br />
größten Unternehmen<br />
kommen aus China, darunter<br />
das Unternehmen mit <strong>de</strong>m<br />
höchsten Wert Petrochina“,<br />
sagte A.T. Kearney Vice Presi<strong>de</strong>nt<br />
Dr. Günter Jordan. Professor<br />
Schuh mahnte die Kongress-Teilnehmer,<br />
ihre gesamte<br />
Kostenstruktur zu optimieren<br />
und nicht nur die Montage-<br />
Voith AG<br />
Wechsel an <strong>de</strong>r Spitze<br />
von Kathrin Irmer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
HEIDENHEIM. Der langjährige<br />
Vorstandvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Voith<br />
AG Dr. Hermut Kormann wird<br />
am 31.03.2008 <strong>de</strong>n Vorstandsvorsitz<br />
an Dr. Hubert Lienhard,<br />
Vorstandsmitglied und Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>s Konzernbereiches Voith<br />
Siemens Hydro Power Generation<br />
übergeben. Kormann, <strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>r Vollendung seines 66.<br />
Lebensjahres als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
ausschei<strong>de</strong>t, stand<br />
acht Jahre an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s<br />
Anlagenbauers. Unter <strong>de</strong>r Leitung<br />
<strong>de</strong>s 65-Jährigen durch-<br />
Special: Gute Konjunktur<br />
beflügelt AUTOMATICA<br />
weiter auf Seite 2<br />
brach <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>s Familienunternehmens<br />
erstmals die<br />
Marke von vier Mrd Euro.Die<br />
Erlöse stiegen um 12 % auf<br />
knapp 4,2 Mrd nach 3,7 Mrd<br />
Euro im Geschäftsjahr zuvor.<br />
Sein Nachfolger Dr. Hubert<br />
Lienhard ist seit 2001 Mitglied<br />
<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und seit 2002<br />
mit <strong>de</strong>r Aufgabe <strong>de</strong>s Vorsitzes<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r Voith<br />
Siemens Hydro Power Generation<br />
GmbH & Co. KG betraut.<br />
Der Konzernbereich entwickelte<br />
sich in <strong>de</strong>r Zeit seiner Führung<br />
sehr erfolgreich. So ist das<br />
Auftragseingangsvolumen von<br />
einer halben Mrd Euro auf über<br />
eine Mrd Euro angewachsen.<br />
Special<br />
AUTOMATICA<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG<br />
PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
WIRTSCHAFTS-TICKER<br />
1,60<br />
1,55<br />
1,50<br />
1,45<br />
1,40<br />
11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />
€ 1,54 $<br />
€ 157,31 Yen<br />
€ 10,94 Yuan<br />
€ 0,76 £<br />
Euro in Dollar<br />
➔<br />
€ 62,59 Rupie<br />
€ 36,67Rubel<br />
€ 3,57Zloty<br />
€ 265,69 Forint<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
Conti: VDO-Vorgabe 6%<br />
FRANKFURT (DJ/kn). Im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Siemens-Sparte erwartet<br />
die Continental AG für<br />
VDO ein organisches Umsatzwachstum<br />
von jährlich 6 %.<br />
Nach <strong>de</strong>r Übernahme strebe<br />
<strong>de</strong>r Hannoveraner Automobilzulieferer<br />
vor Zinsen und Steuern<br />
eine Gewinnmarge von<br />
„min<strong>de</strong>stens 10 %" vor Abschreibungen<br />
auf <strong>de</strong>n Kaufpreis<br />
bis 2010/2011 an, sagte<br />
<strong>de</strong>r Continental-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />
Manfred Wennemer<br />
auf einer Analystenkonferenz.<br />
Maschinenbau attraktiv<br />
HAMBURG (DJ/kn). Der Duisburger<br />
Stahlhändler Klöckner<br />
& Co (KlöCo) will seine Abhängigkeit<br />
von <strong>de</strong>r Bauindustrie,<br />
die ca. 40 % Umsatz erbringt,<br />
verringern. „Wir suchen nach<br />
Kaufmöglichkeiten im Maschinen-<br />
und Anlagenbau", sagte<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r Thomas<br />
Ludwig <strong>de</strong>r Zeitung Financial<br />
Times Deutschland. Zurzeit<br />
mache KlöCo in Nordamerika<br />
die Erfahrung, dass Schwächen<br />
in <strong>de</strong>r Baukonjunktur mit <strong>de</strong>m<br />
gut laufen<strong>de</strong>n Maschinenbau<br />
mehr als ausgeglichen wür<strong>de</strong>n,<br />
sagte Ludwig.<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
50 000 ...<br />
...Rechenzentren<br />
in Deutschland<br />
benötigen 1% <strong>de</strong>s Stroms hierzulan<strong>de</strong>.<br />
Für die IT-Branche leitet sich<br />
ein neues Thema ab: ‚Green IT‘.<br />
Dr. Hubert Lienhard wird ab 1.April<br />
<strong>de</strong>n Vorstandvorsitz <strong>de</strong>r Voith AG<br />
von Dr. Kormann übernehmen.<br />
„Ich freue mich über das Vertrauen,<br />
und wer<strong>de</strong> meine gesamte<br />
Kraft dafür einsetzen,<br />
die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s Konzerns<br />
fortzusetzen und zu gestalten“,<br />
so Dr. Lienhard.<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
Bild: Voith AG
2 <strong>Produktion</strong> Wirtschaftsfakten<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
„Militärische <strong>Disziplin</strong>...<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
lohnkosten. Denn selbst bei komplexen<br />
Montageprozessen wür<strong>de</strong>n diese<br />
Löhne weniger als 10 % <strong>de</strong>r Gesamtkosten<br />
ausmachen. Die Transportkosten<br />
bei einem typischen OEM in <strong>de</strong>r<br />
Automobilindustrie wür<strong>de</strong>n dagegen<br />
bereits bei 11,6 % leigen. Die Komponenten<br />
einer elektrischen Zahnbürste<br />
von Phillips wür<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit sogar auf<br />
drei Kontinten gefertigt und bis zur<br />
Montage hätten alle Einzelteile zusammen<br />
schon 27000 Kilometer zurückgelegt,<br />
berichtete Schuh. Wegen<br />
<strong>de</strong>r Zerglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />
müssten die Firmen ihre<br />
Teilelogistik synchronisieren, for<strong>de</strong>rte<br />
<strong>de</strong>r Wissenschaftler. In <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
sei zum Beispiel mit einer<br />
über mehrere Tage vorausgeplanten<br />
Montagesequenz eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Produktivität um 20 % und eine Verringerung<br />
<strong>de</strong>s Logistikaufwan<strong>de</strong>s um<br />
50 % möglich. Der Sieger Nefit aus<br />
<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n hat sich beispielsweise<br />
dieses Themas angenommen:<br />
Er lässt sich seine Komponenten im 4-<br />
Stun<strong>de</strong>n-Takt just-in-time über einen<br />
von <strong>de</strong>n Lieferanten betriebenen Supplier-Hub<br />
bereitstellen.<br />
Unternehmen sollten ihre<br />
Teilelogistik synchronisieren<br />
In ihren Vorträgen nannten die Sieger<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Kategorien unterschiedliche<br />
Metho<strong>de</strong>n, die sie nach<br />
vorn gebracht haben. So beschrieb<br />
<strong>de</strong>r Centerleiter <strong>de</strong>s Produktleistungszentrums<br />
Motoren <strong>de</strong>s Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />
Werks Untertürkheim,<br />
Heinz-Werner Marx, eine Anlauffabrik,<br />
in <strong>de</strong>r während einer Produktentstehung<br />
getestet wird, wie die <strong>Produktion</strong><br />
gestaltet wer<strong>de</strong>n muss. Dabei<br />
wird das Merce<strong>de</strong>s-Benz-<strong>Produktion</strong>ssystem<br />
in <strong>de</strong>n Produktentstehungsprozess<br />
integriert. Und <strong>de</strong>r CEO<br />
von Saar Gummi, Detlev Bartels, berichtete,<br />
wie sich <strong>de</strong>r Hersteller von<br />
Profildichtungen durch konsequentes<br />
Branding als Innovationsführer präsentierte.<br />
Das Unternehmen ist <strong>de</strong>rzeit<br />
mit 30 neuen Innovationen am<br />
Markt und wird mittlerweile von<br />
Automobilherstellern direkt angerufen,<br />
wenn diese eine technische Lösung<br />
für ein Dichtungsproblem suchen.<br />
von Gerit Schulze / Kathrin Irmer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
MOSKAU. Russland hat gewählt und<br />
mit Dimitri Medwedjew ein neues<br />
Staatsoberhaupt, das die Regierung im<br />
Sinne Putins weiter führen wird. Für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Russischen För<strong>de</strong>ration be<strong>de</strong>utet dies<br />
Kontinuität und ein weiterhin marktwirtschaftlicher<br />
Kurs.<br />
Für die Kontinuität spricht, dass Medwedjew<br />
seit Anfang <strong>de</strong>r 90er Jahre<br />
ein enger Weggefährte und Vertrauter<br />
Putins ist und <strong>de</strong>ssen Politik in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren durchweg mitgetragen<br />
hat. In seiner pragmatischen Re<strong>de</strong> in<br />
Krasnojarsk Mitte Februar dieses Jahres<br />
hat Medwedjew ange<strong>de</strong>utet, welchen<br />
Kurs seine Wirtschaftspolitik<br />
einschlagen könnte. Dabei hat er vier<br />
große ‚Is‘ in <strong>de</strong>n Mittelpunkt gestellt:<br />
Institutionen, Infrastruktur, Innovationen<br />
und Investitionen. Das lässt<br />
auch <strong>de</strong>utsche Unternehmen hoffen,<br />
dass sich ihre Geschäftsbedingungen<br />
in Russland weiter verbessern und die<br />
Exporte auch in Zukunft kräftig anwachsen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r Institutionen<br />
hat Medwedjew vor allem die Behör<strong>de</strong>n<br />
und Gerichte im Visier. „Die Beamten<br />
müssen anerkennen, dass die<br />
ENERGIE & ROHSTOFFE KONJUNKTUR & MÄRKTE<br />
FINANZEN & STEUERN<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />
Rohstahlerzeugung sinkt<br />
WIESBADEN (DJ). Die <strong>de</strong>utschen Hüttenwerke<br />
haben im Februar 2,32 Mio t<br />
Roheisen und 3,77 Mio t Rohstahl erzeugt.<br />
Nach Angaben <strong>de</strong>s Statistischen<br />
Bun<strong>de</strong>samts (Destatis) wur<strong>de</strong>n<br />
damit 4,4 % weniger Roheisen und<br />
1,3 % weniger Rohstahl produziert als<br />
im Vorjahresmonat. In <strong>de</strong>n ersten<br />
zwei Monaten <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres<br />
wur<strong>de</strong>n 5,01 Mio t Roheisen und 7,89<br />
Mio t Rohstahl hergestellt. Verglichen<br />
mit <strong>de</strong>m Vorjahreszeitraum entspricht<br />
dies einem Rückgang von<br />
3,2 % bei <strong>de</strong>r Roheisenproduktion und<br />
einem Minus von 3,1 % bei <strong>de</strong>r Rohstahlproduktion.<br />
Neues Kohlekraftwerk<br />
MÜNCHEN (DJ). Die Siemens AG ist<br />
Teil eines Konsortiums, das <strong>de</strong>n Zuschlag<br />
für <strong>de</strong>n Bau eines Kohleheizkraftwerk<br />
in Mainz bekommen hat.<br />
Das gesamte Volumen <strong>de</strong>s Auftrags<br />
<strong>de</strong>r Kraftwerke Mainz-Wiesba<strong>de</strong>n AG<br />
(KMW) bezifferte <strong>de</strong>r Münchener<br />
Technologiekonzern mit insgesamt<br />
rund 1 Mrd Euro. Die Hälfte <strong>de</strong>r Auftragssumme<br />
gehe an <strong>de</strong>n Siemens-<br />
Konzern. Zum Konsortium gehören<br />
ferner die Austrian Energy & Environment<br />
(AE&E) und die japanische IHI.<br />
Das Kraftwerk entsteht am Standort<br />
Ingelheimer Aue in Mainz soll bis<br />
2013 fertig gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
ROHSTOFFPREISE<br />
Aluminium je Tonne: 3227,00$<br />
Kupfer je Tonne: 8640,00$<br />
Gold je Feinunze: 976,80$<br />
Silber je Feinunze: 20,24$<br />
Nickel je Tonne: 21613,14€<br />
Zinn je Tonne: 12464,46€<br />
Ex-Präsi<strong>de</strong>nt Wladimir Putin:<br />
„Das größte Problem <strong>de</strong>r russischen<br />
Wirtschaft heute ist ihre<br />
Ineffizienz.“<br />
➔<br />
➔<br />
Gesellschaft ihr Arbeitgeber ist“, sagte<br />
<strong>de</strong>r heutige Präsi<strong>de</strong>nt vor <strong>de</strong>n Wahlen.<br />
Für Russland ein nahezu revolutionärer<br />
Satz. Auch die Unabhängigkeit<br />
<strong>de</strong>r Gerichte will Medwedjew för<strong>de</strong>rn.<br />
Die grassieren<strong>de</strong> Korruption im<br />
Land will sich <strong>de</strong>r Putin-Zögling<br />
ebenfalls vorknöpfen. Eine durchaus<br />
anspruchsvolle Aufgabe, lag Russland<br />
doch im In<strong>de</strong>x <strong>de</strong>r Korruptionswahrnehmung<br />
von Transparency Interna-<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
Deutsche <strong>Produktion</strong>: +1,8%<br />
BERLIN (DJ). Die Erzeugung im produzieren<strong>de</strong>n<br />
Gewerbe Deutschlands<br />
hat sich im Januar 2008 <strong>de</strong>utlich stärker<br />
erhöht als von Experten erwartet.<br />
Wie das Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerium<br />
(BMWi) in Berlin auf Basis vorläufiger<br />
Daten mitteilte, erhöhte sich<br />
die <strong>Produktion</strong> im Vergleich zum Vormonat<br />
preis- und saisonbereinigt um<br />
1,8 %. Von Dow Jones Newswires befragte<br />
Bankvolkswirte hatten einen<br />
<strong>Produktion</strong>sanstieg um lediglich 0,4 %<br />
prognostiziert. Im Dezember 2007<br />
war die <strong>Produktion</strong> revidiert um 1,5 %<br />
gestiegen. Ursprünglich hatte das<br />
BMWi hier einen Anstieg um 0,8 %<br />
ausgewiesen. Auf Jahressicht nahm<br />
die <strong>Produktion</strong> im Januar um 6,9 % zu,<br />
arbeitstäglich bereinigt erhöhte sie<br />
sich gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahresmonat<br />
ebenfalls um 6,9 %. In <strong>de</strong>r Industrie<br />
nahm die <strong>Produktion</strong> im Januar um<br />
1,9 % zu. Dieser Anstieg ging laut<br />
BMWi allein auf eine <strong>Produktion</strong>sausweitung<br />
bei <strong>de</strong>n Herstellern von Investitionsgütern<br />
zurück (plus 6,2 %).<br />
Indien strebt munter voran<br />
NEU-DELHI (DJ). Indiens Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) ist von Oktober bis<br />
Dezember 2007 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahresquartal<br />
um 8,4 % gestiegen.<br />
Das dritte Quartal <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>s Fiskaljahres<br />
(zum 31. März) sei vor allem<br />
von <strong>de</strong>r Industrie und <strong>de</strong>m Bausektor<br />
getrieben wor<strong>de</strong>n, teilte die zentrale<br />
Statistikbehör<strong>de</strong> Indiastat mit. Im<br />
Vorquartal hatte das Wachstum 8,9 %,<br />
im vergleichbaren Zeitraum <strong>de</strong>s Vorjahres<br />
9,1 % betragen.<br />
Italien: BIP flaut ab<br />
ROM (DJ). Italiens Wirtschaftswachstum<br />
ist im vergangenen Jahr etwas<br />
<strong>de</strong>utlicher als erwartet zurückgegangen.<br />
Wie die Statistikbehör<strong>de</strong> Istat<br />
mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) um 1,5 %. Im Vorjahr<br />
war die Wirtschaft um 1,8 % gewachsen.<br />
Im Zuge einer verän<strong>de</strong>rten Berechnungsmethodik<br />
für die Han<strong>de</strong>lsbilanz<br />
wur<strong>de</strong> für das Jahr 2005 ein<br />
höheres Wachstum ausgewiesen. Das<br />
BIP stieg in jenem Jahr um 0,6 %, ursprünglich<br />
war ein Zuwachs von lediglich<br />
0,1 % ausgewiesen wor<strong>de</strong>n.<br />
Schweiz: Dynamik überrascht<br />
ZÜRICH (DJ). Das Wachstum <strong>de</strong>r<br />
schweizerischen Wirtschaft hat sich<br />
im Schlussquartal 2007 überraschend<br />
stark beschleunigt. Wie das<br />
Staatsektretariat für Wirtschaft (Seco)<br />
berichtet, wuchs das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) um 1,0 % zum Vorquartal<br />
und um 3,6 % zum Vorjahr.<br />
Volkswirte hatten nur Zuwachsraten<br />
von 0,4 % und 2,7 % erwartet.<br />
Entwicklung<br />
Deutscher Aktienin<strong>de</strong>x DAX<br />
7600<br />
7400<br />
7200<br />
7000<br />
6800<br />
6600<br />
6400<br />
6200<br />
6000<br />
11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />
Erbschaftssteuer kritisiert<br />
BERLIN (DJ). Die von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
geplante Reform <strong>de</strong>r Erbschaftsteuer<br />
bei einer Expertenanhörung<br />
in Berlin auf umfangreiche Kritik<br />
gestoßen. Einwän<strong>de</strong> erhoben die<br />
Fachleute gegen die beabsichtigten<br />
Verschonungsregeln und die geplanten<br />
Bewertungsregelungen. Der Regierungsentwurf<br />
bedürfe „signifikanter<br />
Än<strong>de</strong>rungen, damit <strong>de</strong>r Standort<br />
Deutschland im internationalen Wettbewerb<br />
nicht an Attraktivität verliert“,<br />
erklärten die Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaft. „Bei Umsetzung<br />
<strong>de</strong>s Entwurfs wür<strong>de</strong> die Unternehmensnachfolge<br />
künftig in vielen<br />
Fällen <strong>de</strong>utlich teurer, in je<strong>de</strong>m Falle<br />
aber erheblich risikoreicher und bürokratischer“,<br />
warnten die Wirtschaftsverbän<strong>de</strong>.<br />
Eigentümerstruktur von Scania nach Aufstockung <strong>de</strong>s VW-Anteils<br />
Quelle: Globus/dpa © <strong>Produktion</strong><br />
tional 2007 nur<br />
auf Rang 143<br />
von 179 Län<strong>de</strong>rn.<br />
Gegenüber<br />
2006 hatte sich<br />
das Land nochmals<br />
um 22 Plätzeverschlechtert.<br />
Inwieweit<br />
sich all diese<br />
Vorstellungen<br />
verwirklichen<br />
lassen, muss die<br />
Praxis zeigen.<br />
Auch Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Putin war vor<br />
acht Jahren mit<br />
ähnlichen For<strong>de</strong>rungenangetreten.<br />
Allerdings<br />
befin<strong>de</strong>t sich<br />
Russland heute<br />
in einer völlig<br />
an<strong>de</strong>ren Situation. Die Wirtschaft<br />
wächst seit acht Jahren mit durchschnittlich<br />
über sechs Prozent pro<br />
Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt ist<br />
2007 sogar um <strong>de</strong>n Rekordwert von<br />
8,1 % gestiegen.<br />
Inzwischen gehört Russland zu <strong>de</strong>n<br />
zehn größten Volkswirtschaften <strong>de</strong>r<br />
Welt. Dank hoher Rohstoffpreise sind<br />
die Auslandsschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Staates<br />
weitgehend getilgt. Die Währungsre-<br />
Volkswagen übernimmt das Steuer bei<br />
Scania. Der Wolfsburger Autokonzern<br />
zahlt <strong>de</strong>n Anteilseignern aus <strong>de</strong>r Wallenberg-Gruppe<br />
2,9 Milliar<strong>de</strong>n Euro für rund<br />
30 Prozent <strong>de</strong>r Stimmrechtsanteile. Danach<br />
verfügt VW über 68,6 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Stimmrechtsanteile bei Scania. Der Kapitalanteil<br />
erhöht sich mit <strong>de</strong>m Zukauf von<br />
20,89 auf 37,73 Prozent. Eine Zusammenführung<br />
mit MAN steht nach VW-Angaben<br />
<strong>de</strong>rzeit nicht auf <strong>de</strong>r Tagesordnung. Bei<br />
MAN ist Volkswagen ebenfalls größter<br />
Anteilseigner. MAN hält seinerseits rund<br />
17 Prozent <strong>de</strong>r Stimmrechtsanteile bei<br />
Scania.<br />
Russland<br />
Medwedjew tritt an: Kommt jetzt die technologische Aufrüstung?<br />
Bil<strong>de</strong>r: Imago<br />
Russlands neues Staatsoberhaupt<br />
Dimitri Medwedjew wird<br />
die Wirtschaftspolitik von Putin<br />
weiter verfolgen.<br />
serven haben fast 500 Mrd US-Dollar<br />
erreicht, im Stabilitätsfonds sorgen<br />
über 150 Mrd US-Dollar für ein komfortables<br />
Polster gegen sinken<strong>de</strong> Ölpreise.<br />
Die Investitionen wachsen<br />
jährlich zweistellig, sowohl aus <strong>de</strong>m<br />
Inland als auch aus <strong>de</strong>m Ausland.<br />
„Man muss fast die gesamten Anlagen<br />
im ganzen Land austauschen. Dabei<br />
müssen die neuen Anlagen und Technologien<br />
wirtschaftlich und umwelt-<br />
Investitionen wachsen jährlich<br />
auf zweistelligem Niveau<br />
verträglich sein“, so Putin über die<br />
kommen<strong>de</strong>n Aufgaben. Für <strong>de</strong>utsche<br />
Unternehmen bietet die angestrebte<br />
Aufholjagd und Diversifizierung <strong>de</strong>r<br />
russischen Wirtschaft nach wie vor<br />
sehr gute Geschäftschancen. Beim<br />
Aubau <strong>de</strong>r Infrastruktur sind <strong>de</strong>utsche<br />
Qualitätsprodukte gefragt.<br />
Das gilt umso mehr für Investitionsgüter<br />
wie Maschinen und Anlagen,<br />
die auch 2007 wie<strong>de</strong>r wichtigstes<br />
<strong>de</strong>utsches Exportprodukt waren (laut<br />
Destatis: 7,1 Mrd Euro von insgesamt<br />
28,2 Mrd Euro Ausfuhrvolumen).<br />
Wegen <strong>de</strong>r schnell steigen<strong>de</strong>n Löhne<br />
sowie <strong>de</strong>r Aufwertung <strong>de</strong>s Rubel müssen<br />
russische Unternehmen ihre Produktivität<br />
erhöhen und investieren<br />
daher in neue Ausrüstungen. „Man<br />
muss die <strong>Produktion</strong> mo<strong>de</strong>rnisieren“,<br />
for<strong>de</strong>rte Ex-Präsi<strong>de</strong>nt Putin. Unter<br />
Medwedjew wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m Themen<br />
wie Energieeffizienz und Umweltschutz<br />
verstärkt auf die Tagesordnung<br />
rücken, glauben Beobachter.<br />
Dafür sind <strong>de</strong>utsche Anbieter bestens<br />
aufgestellt. Der neue Präsi<strong>de</strong>nt will<br />
auch die Verarbeitung von Rohstoffen<br />
weiter för<strong>de</strong>rn.<br />
Eine Achillesferse <strong>de</strong>r russischen<br />
Wirtschaft bleibt die hohe Inflationsrate,<br />
die 2007 mit 11,9 % das Ziel<br />
weit verfehlte. Die Erzeugerpreise <strong>de</strong>r<br />
Industrie legten sogar um 25 % zu.<br />
Der Preisauftrieb setzt sich 2008 weiter<br />
fort. Wegen <strong>de</strong>s starken Rubels<br />
strömen zu<strong>de</strong>m weiter Importprodukte<br />
ins Land, während Russland für<br />
<strong>de</strong>n Export außer Rohstoffen kaum<br />
weltmarktfähige Produkte zu bieten<br />
hat. Der Überschuss <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz<br />
schmilzt damit bedrohlich zusammen.<br />
Trotz <strong>de</strong>r weltweiten Immobilienkrise<br />
und <strong>de</strong>m auch in Russland<br />
wie<strong>de</strong>r schwieriger und teurer gewor<strong>de</strong>nen<br />
Zugang zu Krediten rechnet<br />
die Staatsführung aber weiter mit<br />
glänzen<strong>de</strong>n Wachstumsraten. Dafür<br />
spricht auch die robuste Binnennachfrage.<br />
Das Finanzministerium geht<br />
für 2008 von einem BIP-Zuwachs von<br />
min<strong>de</strong>stens 7 % aus. Die <strong>de</strong>utsche Exportwirtschaft<br />
wird das freuen.
Mehr Trends.<br />
Mehr Reports.<br />
Jetzt im Technikteil.<br />
Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />
von Dr. Thomas Kiefer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Wirtschaft<br />
Nummer 11 Nachrichten aus <strong>de</strong>r Industrie<br />
13. März 2008<br />
4<br />
Markt und Meinung<br />
Optische Technologien: Deutsche<br />
Lasertechnik glänzt weltweit<br />
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Johann So<strong>de</strong>r<br />
SHANGHAI (gk). Japan hat – durch das<br />
Wachstum Chinas und Koreas herausgefor<strong>de</strong>rt<br />
– seine Industriepolitik neu<br />
ausgerichtet. Von neuen internationalen<br />
Kooperationen und gemeinsamen<br />
Projekten in Drittlän<strong>de</strong>rn können auch<br />
europäische Unternehmen profitieren.<br />
China und Indien stehen meist im<br />
Blickpunkt <strong>de</strong>r Wirtschaftsbeziehungen<br />
zu Asien. Die Konjunkturlokomotive<br />
und das Land mit <strong>de</strong>r am weitesten<br />
entwickelten Spitzentechnologie<br />
ist dort jedoch immer noch Japan.<br />
Mit einem Brutto-Inlandsprodukt<br />
(BIP) von 4 463,6 Milliar<strong>de</strong>n Dollar<br />
(etwa 3 049 Mrd Euro) nimmt das<br />
Land nach <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>n zweiten Platz<br />
ein. Die Ausfuhren stiegen 2007 um<br />
11,6 % auf rund 84 Billionen Yen (1<br />
Euro = ca. 160 Yen), die Importe nahmen<br />
um 8,6 % auf 73,1 Billionen Yen<br />
zu. Für die nächsten Jahre erwarten<br />
Experten ein Durchschnittswachstum<br />
von jährlich 2 %.<br />
Im Han<strong>de</strong>l mit Deutschland erhöhte<br />
Japan seine Exporte 2007 um 12 %<br />
auf rund 2,7 Billionen Yen, die Importe<br />
stiegen um 6,4 % auf 2,3 Billionen<br />
Yen. Der Han<strong>de</strong>lsüberschuss lag bei<br />
377 Mrd Yen. Deutlich größer fiel jedoch<br />
<strong>de</strong>r Saldo zugunsten Japans im<br />
Falle <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> (Überschuss:<br />
1,9 Billionen Yen) und Großbritan-<br />
6 Unternehmen und Branchen<br />
8<br />
Kühlschmierstoffe: Rhenus Lub<br />
schafft 15 Prozent Plus<br />
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HALLE 3 · STAND C9<br />
Blickpunkt Asien<br />
Japan exportiert verstärkt nach Europa<br />
Links:<br />
Hannover Messe 2008 –<br />
Partnerland Japan<br />
www.hannovermesse.<strong>de</strong>/japan_d<br />
JETRO: www.jetro.<strong>de</strong><br />
Veranstaltungen<br />
21. April; Deutsch-Japanischer<br />
Business Summit<br />
22. April, Halle 25<br />
German-Japanese<br />
Robotics Summit<br />
22. April, Global Business Forum,<br />
Halle 6: Markteinstieg Japan<br />
niens (1,0 Billionen Yen) aus. Doch<br />
für europäische Unternehmen muss<br />
die Entwicklung nicht zum Nachteil<br />
sein. Viele Firmen können davon<br />
auch profitieren, insbeson<strong>de</strong>re bei gemeinsamen<br />
Projekten in Asien und<br />
bei Forschungskooperationen. Den<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen durch die neuen<br />
Wettbewerber China, Indien, Korea<br />
und die ASEAN-Staaten begegnete<br />
Japan mit einer grundlegen<strong>de</strong>n Neuausrichtung<br />
seiner Industriepolitik.<br />
Das zuvor wirtschaftlich eher abgeschottete<br />
Land sucht jetzt internationale<br />
Kooperationen, ausländische<br />
Unternehmensansiedlungen im Land<br />
und gemeinsame Projekte in Drittlän-<br />
Region Exporte Änd. Importe Änd. Saldo Änd.<br />
EU 12.410 13,4 7.656 9,6 4.754 20,0<br />
Nordamerika 18.143 0,3 9.517 5,3 8.626 -4,7<br />
Mittel-/Südamerika 4.121 15,9 2.809 18,4 1.313 11,0<br />
Asien 40.397 12,9 31.513 7,3 8.884 38,5<br />
Ozeanien 2.105 16,9 4.162 12,7 -2.056 8,8<br />
Mittlerer Osten 3.077 37,8 13.461 6,1 -10.384 -0,7<br />
Afrika 1.366 24,2 1.759 14,1 -393 -11,0<br />
Insgesamt 83.941 11,6 73.116 8,6 10,825 37,0<br />
Werte in Mrd. Yen; 1 Euro- ca. 160 Yen; Verän<strong>de</strong>rung gegenüber Vorjahr in %<br />
© <strong>Produktion</strong> Quelle: Ministry of Finance, Bfai<br />
Exporte und Importe Japans im Jahr 2007.<br />
Die Werte sind in Mrd. Yen angegeben; 1 Euro = ca. 160 Yen;<br />
Die Verän<strong>de</strong>rung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahreswert ist in % angegeben.<br />
Bild: Hannover Messe<br />
Japan auf <strong>de</strong>r Hannover Messe<br />
23. April, Halle 1<br />
Deutsch-Japanische Konferenz<br />
zum <strong>Produktion</strong>sintegrierten<br />
Umweltschutz<br />
24. April, Convention Center<br />
Deutsch-Japanischer Wirtschaftsdialog<br />
Klimaschutz<br />
24. April, Convention Center<br />
Deutsch-Japanisches<br />
Photovoltaik- Forum<br />
24. April, Global Business<br />
Forum, Halle 6<br />
Japans Außenhan<strong>de</strong>l 2007<br />
<strong>de</strong>rn. Spitzentechnologie und Forschung<br />
wer<strong>de</strong>n weiter ausgebaut: Japan<br />
gibt im weltweiten Vergleich am<br />
meisten Geld für Forschung und Entwicklung<br />
aus. Die Internationalisierung<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaft verän<strong>de</strong>rt ihr Gesicht<br />
und so ist es spannend, diese<br />
Entwicklungen und Japans Industrie<br />
auf <strong>de</strong>r größten Technologiemesse<br />
<strong>de</strong>r Welt in Hannover zu sehen: Japan<br />
ist Partnerland <strong>de</strong>r Hannover Messe<br />
2008.<br />
Die Japan External Tra<strong>de</strong> Organization<br />
(JETRO) übernimmt die Fe<strong>de</strong>rführung<br />
<strong>de</strong>s Partnerlandauftritts auf<br />
<strong>de</strong>r Messe. Takashi Nakagawa vom<br />
JETRO-Büro arbeitet mit Hochdruck<br />
an einer gelungenen Inszenierung Japans.<br />
„Wir möchten in Hannover das<br />
hohe Innovationspotential Japans<br />
zeigen, vor allem im Forschungs- und<br />
Entwicklungs- und im High-Tech-Bereich“,<br />
sagt Nakagawa. Aus Japan<br />
kommen 150 Aussteller, die eine Fläche<br />
von 3 500 Quadratmeter belegen.<br />
Japanische Konzerne zeigen Roboter,<br />
optische Faserplatten, Stahlgürtel<br />
und neue Antriebstechnologien sowie<br />
Energiesysteme. Der japanische Zentralstand<br />
befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Leitmesse<br />
„Research & Technologie“ in <strong>de</strong>r<br />
Halle 2. In Halle 27 sind auf 1 400<br />
Quadratmeter Fläche japanische Aus-<br />
@<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
Mail an: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />
Sepp D. Heckmann, Deutsche<br />
Messe, Hiromichi Watanabe,<br />
METI, Dr. A<strong>de</strong>m Sahin, Türkei,<br />
Wolfgang Pech, Hannover M.<br />
steller wie Sharp Corporation,<br />
Mitsubishi Electric<br />
Corporation und Nippon<br />
Oil Corporation vertreten.<br />
Auf <strong>de</strong>m Internationalen<br />
Wirtschaftsforum in Halle<br />
6 bil<strong>de</strong>n Japanthemen einen<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Veranstaltungen.<br />
Im Fokus stehen dabei<br />
nicht nur die großen Konzerne.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re kleinere<br />
und mittleren Unternehmen<br />
gewinnen einen<br />
größeren Stellenwert. „Dies wird zur<br />
Internationalisierung <strong>de</strong>s japanischen<br />
Mittelstan<strong>de</strong>s und Bildung von Geschäftsallianzen<br />
auf <strong>de</strong>m Weltmarkt<br />
führen“, erklärt Yasuo Hayashi, Chief<br />
Executive Officer <strong>de</strong>r staatlichen japanischen<br />
Außenhan<strong>de</strong>lsorganisation<br />
Japan External Tra<strong>de</strong> Organisation<br />
(JETRO). Für Unternehmen aus Europa<br />
bietet die Hannover Messe für solche<br />
Allianzen einen guten Einstieg.<br />
„Hannover ist nicht nur <strong>de</strong>r Ort, an<br />
<strong>de</strong>m neueste Technologien und<br />
Trends zu sehen sind“, sagt Wolfgang<br />
Pech, Geschäftsbereichsleiter <strong>de</strong>r<br />
Hannover Messe. „Mit <strong>de</strong>m Konzept<br />
<strong>de</strong>s Partnerlan<strong>de</strong>s bekommen die<br />
Fachbesucher auch gebün<strong>de</strong>lt Informationen<br />
aus erster Hand, wie die<br />
unternehmerischen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Internationalisierung gemeistert<br />
wer<strong>de</strong>n können.“<br />
IWH-Industrieumfrage 2008<br />
Ost-Industrie mit Umsatzhoch<br />
von Kathrin Irmer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
BERLIN. Die ost<strong>de</strong>utschen Industrieunternehmen<br />
haben 2007 erheblich<br />
am konjunkturellen Aufschwung in<br />
Deutschland partizipiert und erwarten<br />
ein ähnlich hohes Niveau ihrer<br />
Geschäftsaktivitäten auch für 2008.<br />
Das ist das Ergebnis <strong>de</strong>r jüngsten Industrieumfrage<br />
<strong>de</strong>s Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
Halle (IWH). Die<br />
Umsätze sind im Jahr 2007 im Verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Gewerbe um 9,5% gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Jahr 2006 angestiegen. „Die<br />
Umsatzerwartungen für das Jahr<br />
2008 zeigen, daß die Unternehmen<br />
Unternehmen und Branchen<br />
Stahlmarkt: E<strong>de</strong>lstahl bleibt<br />
weiterhin ein kostbares Gut<br />
Unser Korrespon<strong>de</strong>nt<br />
Dr. Thomas Kiefer<br />
lebt und arbeitet in<br />
Aumühle bei Hamburg<br />
und in<br />
Shanghai. Für die<br />
Wirtschaftszeitung<br />
<strong>Produktion</strong> berichtet<br />
Kiefer als Korrespon<strong>de</strong>nt<br />
von<br />
<strong>de</strong>n Entwicklungen auf <strong>de</strong>n Wachstumsmärkten<br />
in Asien.<br />
nicht davon ausgehen, das hohe Niveau<br />
<strong>de</strong>r Vorjahre ein weiteres Mal zu<br />
überflügeln“, erklärt das Institut aber<br />
auch. Der Anteil von Unternehmen,<br />
die eine Umsatzsteigerung erwarteten,<br />
sei 6 Prozentpunkte niedriger als<br />
vor einem Jahr. Damals seien 65 %<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen davon ausgegangen,<br />
dass sie 2007 die Umsätze <strong>de</strong>s<br />
Vorjahres übertreffen wür<strong>de</strong>n; aktuell<br />
seien es 59%, die dies für 2008 meinten.<br />
Der Anteil von Unternehmen, die<br />
von gleicher Umsatzhöhe im Jahr<br />
2008 wie 2007 ausgingen, liege nun<br />
bei einem Viertel und sei damit sechs<br />
Prozentpunkte höher als bei <strong>de</strong>n Ausblicken<br />
zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2007.
Citizen Machinery Japan<br />
Neuordnung in Europa<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ESSLINGEN (lz). Die Citizen Machinery,<br />
Tokyo/Japan, möchte mittelfristig die<br />
Marktanteile in Europa erhöhen.<br />
Innerhalb dieser Zielsetzung erfolgt<br />
eine Neuorientierung <strong>de</strong>s Europageschäfts<br />
und <strong>de</strong>r Aufgaben von Citizen<br />
Machinery & Boley GmbH in Esslingen.<br />
Citizen, Hersteller von Langdrehmaschinen,<br />
konzentriert in <strong>de</strong>m für Zentraleuropa<br />
zuständigen Standort Esslingen<br />
künftig alle Vertriebs- und Serviceaufgaben.<br />
Dazu wer<strong>de</strong>n die Vertriebs-<br />
und Servicemannschaft <strong>de</strong>utlich<br />
vergrößert, <strong>de</strong>r Bereich Engineering<br />
verstärkt und das Geschäft mit<br />
Gebrauchtmaschinen intensiviert. Im<br />
Fokus <strong>de</strong>r Aktivitäten bleibt aber <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utsche Markt.<br />
Flankiert von einer verstärkten<br />
Kun<strong>de</strong>norientierung und Entwicklungsarbeit<br />
sieht das japanische Mutterhaus<br />
in dieser Strategie ein Konzept<br />
mit starken Wachstumschancen.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Neuordnung wird die<br />
<strong>Produktion</strong> von Standardmaschinen<br />
gemäß <strong>de</strong>r weltweiten Citizen-Strategie<br />
an an<strong>de</strong>re Fertigungsstätten verlagert,<br />
dafür die Vere<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Drehmaschinen<br />
und -automaten mit individueller<br />
Anpassung an die Kun<strong>de</strong>n-<br />
Wirtschaft: Markt und Meinung<br />
4 <strong>Produktion</strong> 13, März 2008 • Nr. 11<br />
Reinhard Schäfer, Technischer<br />
Werkleiter Bosch Ansbach<br />
Dr. Wolfram An<strong>de</strong>rs, Kaufmännischer<br />
Werkleiter Bosch Ansbach<br />
Gastkommentar<br />
Das Geheimnis,<br />
wie man in Deutschland<br />
wettbewerbsfähig produziert<br />
Um in Deutschland wettbewerbsfähig<br />
produzieren zu können, sind in erster<br />
Linie Kontinuität und Nachhaltigkeit<br />
gefor<strong>de</strong>rt. Was heißt das im Einzelnen:<br />
Es gilt, die Qualitätsarbeit kompromisslos<br />
zu verfolgen und die Kosten im Blick<br />
zu haben. Unser Anspruch ist, dass wir<br />
die Sachverhalte verstehen, um daraufhin<br />
nachhaltige Lösungen bei unseren<br />
Technologien und Prozessen zielgerichtet<br />
umsetzen zu können. Unser Kostenmanagement<br />
hat daher viele Facetten. Unsere<br />
Aktivitäten zur Personalkostensenkung<br />
gelten <strong>de</strong>r Steigerung unserer<br />
Wettbewerbsfähigkeit und unseres Absatzes.<br />
Für uns ist dies keineswegs ein<br />
Mittel zum Personalabbau. Im Gegenteil,<br />
wir erhalten dadurch langfristig unseren<br />
Standort. Darüber hinaus arbeiten wir<br />
intensiv an schlanken Strukturen zur Realisierung<br />
minimaler Fixkosten. Hinzu<br />
kommen laufen<strong>de</strong> Aktivitäten zur nachhaltigen<br />
Senkung unserer Bestän<strong>de</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Bosch Production<br />
System (BPS) sind wir nicht nur<br />
in einem „Pilotbereich“ gestartet. Wir<br />
haben uns in Ansbach entschlossen, BPS<br />
von Anfang an in <strong>de</strong>r Breite auszurollen,<br />
um alle Bereiche einzubin<strong>de</strong>n. Die Theo-<br />
rie ist hier sicherlich nur die eine Seite: Um ein System wie BPS zum Leben<br />
zu erwecken, müssen die Beteiligten die Vorteile für sich und das Unternehmen<br />
erkennen, um es kontinuierlich voranzutreiben. Gera<strong>de</strong> pragmatische<br />
Lösungen kommen sehr häufig aus <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r Mitarbeiter und führen<br />
zu einem „leben<strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>ssystem“.<br />
Den Fokus richten wir dabei auf unsere eigentlichen Wertschöpfungsprozesse.<br />
Beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit gilt auch <strong>de</strong>r Vereinfachung <strong>de</strong>r Prozesse.<br />
Dies und die beson<strong>de</strong>re Leistungsbereitschaft <strong>de</strong>r Mitarbeiter sorgen<br />
für jene Produktivität, die die Wettbewerbsfähigkeit und damit eine Fertigung<br />
am Hochlohnstandort Deutschland erst ermöglicht. Denn mit entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist <strong>de</strong>r Wille, <strong>de</strong>n gegenwärtigen Leistungsstand permanent in<br />
Frage zu stellen, um das Erreichte weiter zu steigern.<br />
Bild: Fa. Citizen Machinery GmbH<br />
Zur Neuordnung <strong>de</strong>s Europageschäfts<br />
gehört auch <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>s Firmensitzes.<br />
wünsche in Esslingen verstärkt. Das<br />
Firmengelän<strong>de</strong> von Citizen Machinery<br />
& Boley GmbH Esslinger Innenstadt<br />
wird <strong>de</strong>n Ansprüchen eines mo<strong>de</strong>rnen<br />
Industriebetriebes nicht mehr<br />
gerecht. Weite Wege, verwinkelte<br />
Gänge, kleine und niedrige Hallen,<br />
schwierige Zufahrten, hohe Energiekosten<br />
sowie eine erschwerte Kommunikation<br />
durch die auf acht Gebäu<strong>de</strong><br />
verteilten 80 Mitarbeiter verstärkten<br />
<strong>de</strong>n Entschluss, sich zu verän<strong>de</strong>rn.<br />
Die Neubauten wer<strong>de</strong>n in<br />
vier Stufen realisiert. En<strong>de</strong> 2008 sind<br />
die Arbeiten an Stufe 3 abgeschlossen.<br />
Danach stehen <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
mo<strong>de</strong>rne Lager- und Montagehallen<br />
zur Verfügung. Stufe 4, die<br />
Neugestaltung <strong>de</strong>r Vorführ-, Serviceund<br />
Büroräume, wird En<strong>de</strong> 2010 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Optische Technologien<br />
Deutsche Lasertechnik<br />
glänzt weltweit<br />
Weltweit gefragt und mit<br />
weiterhin sehr guten<br />
Aussichten: <strong>de</strong>utsche<br />
Lasertechnik beispielsweise<br />
für <strong>de</strong>n industriellen<br />
Schnei<strong>de</strong>insatz.<br />
von Klaus Hiemer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
STUTTGART. Die <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />
industrieller Lasertechnik erzielten<br />
2007 mit einem <strong>Produktion</strong>swert von<br />
806 Mio Euro (plus 15 % zum Vorjahr)<br />
ein Rekor<strong>de</strong>rgebnis. Lichttechnologie<br />
‚Ma<strong>de</strong> in Germany‘ ist weltweit gefragt<br />
wie nie.<br />
Einschließlich Zubehör, Dienstleistungen<br />
und <strong>de</strong>r durch Tochtergesellschaften<br />
im Ausland erzielten Wertschöpfung<br />
ergibt sich für 2007 ein gesamter<br />
laserbezogener Umsatz von<br />
rund 596 Mio Euro für CO2- und Festkörperlaser<br />
sowie von 1,2 Mrd Euro<br />
für Laseranlagen mit <strong>de</strong>n genannten<br />
Strahlquellen.<br />
Hersteller von Lasern und Laseranlagen<br />
für die Materialbearbeitung<br />
verbuchten 2007 Ergebnissprünge bei<br />
<strong>Produktion</strong>, Auftragseingang und Ex-<br />
Bosch Power Tools<br />
Auf Erfolgskurs mit Elektrowerkzeugen<br />
von Annika Mentgen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LEINFELDEN. Der Bosch-Geschäftsbereich<br />
Power Tools ist weiter auf Erfolgskurs.<br />
Der Umsatz mit Elektrowerkzeugen<br />
und Zubehör stieg im<br />
Jahr 2007 um 11 % auf 3,1 Mrd Euro.<br />
Damit liegt Bosch <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s Weltmarktes für<br />
Elektrowerkzeuge.<br />
„Wir haben ein hervorragen<strong>de</strong>s Jahr<br />
2007 hinter uns“, so Uwe Raschke,<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bereichsvorstands<br />
von Bosch Power Tools, anlässlich <strong>de</strong>r<br />
alljährlichen Fachpressekonferenz in<br />
Leinfel<strong>de</strong>n. 90 % <strong>de</strong>s Umsatzes erzielte<br />
das Unternehmen außerhalb<br />
Deutschlands. Zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Wachstumsregionen im vergangenen<br />
Geschäftsjahr gehörten mit jeweils<br />
zweistelligen Umsatzsteigerungen<br />
Europa (17 %), Asien-Pazifik (14 %)<br />
und Lateinamerika (18 %). Allein das<br />
Geschäft mit Nordamerika war rückläufig.<br />
Die Geschäfte mit China, Russland<br />
und Indien hingegen verliefen<br />
sehr positiv. In Russland hat Bosch in<br />
<strong>de</strong>n letzten drei Jahren seinen Umsatz<br />
verdreifacht. Im heimischen<br />
<strong>de</strong>utschen Markt stieg <strong>de</strong>r Umsatz um<br />
knapp 20 %.<br />
Bild: Annika Mentgen<br />
port, teilte die<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Laser im<br />
VDMA im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Fachmesse Lasys<br />
in Stuttgart mit.<br />
Laut Gerhard Hein,<br />
<strong>de</strong>m Geschäftfsführer<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft,<br />
signalisiert<br />
<strong>de</strong>r Auftragseingang<br />
2007 in Höhe von<br />
957 Mio Euro und einem<br />
Plus von 14 % zum<br />
Vorjahr günstige Perspektiven<br />
auch für 2008.<br />
Peter Leibinger, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Geschäftsbereichs Lasertechnik und<br />
Elektronik <strong>de</strong>r Trumpf-Gruppe, unterstrich,<br />
dass die Applikationsentwicklung<br />
heute die Art <strong>de</strong>r benötigten Laser-Strahlquellen<br />
und die Auslegung<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Laseranlagen vorgibt,<br />
was zu einer breiten Palette unterschiedlicher<br />
anwendungsoptimierter<br />
Laser führt sowie <strong>de</strong>n Markt und damit<br />
die Umsatzbasis – von <strong>de</strong>r Branche<br />
selbst induziert – wirkungsvoll<br />
verbreitert. „Der Kun<strong>de</strong> muss kein Laserexperte<br />
mehr sein, son<strong>de</strong>rn kann<br />
sich das gesamte Know-How für Materialbearbeitung<br />
mit <strong>de</strong>m Laser vom<br />
Hersteller zuliefern lassen. Mehr und<br />
mehr Industriezweige erkennen diesen<br />
Vorzug.“<br />
Gleichzeitig hätten die Hersteller<br />
von Lasersystemen flexiblere Anlagenkonzepte<br />
mit intelligenteren Optiken<br />
im Angebot. Flexibilität in <strong>de</strong>r<br />
In allen fünf Geschäftsbereichen –<br />
handgehaltene Elektrowerkzeuge,<br />
Stationärgeräte, Zubehör, Elektro-<br />
Gartengeräte und -Messwerkzeuge –<br />
lag <strong>de</strong>r Umsatz laut Unternehmensangaben<br />
über <strong>de</strong>m jeweiligen Marktwachstum.<br />
Die Märkte <strong>de</strong>r fünf Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />
mit einem Gesamtvolumen<br />
von rund 20 Mrd Euro sind 2007<br />
um 5 % gewachsen. „Wesentlich dazu<br />
Laseranlagen mit CO2- und<br />
Festkörperlasern<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
435.9 435.8 467,4<br />
554,2<br />
702,6<br />
+14,7<br />
806<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Quelle: VDMA © <strong>Produktion</strong><br />
Die <strong>Produktion</strong> von Laseranlagen kletterte<br />
2007 auf <strong>de</strong>n Rekordwert von 806 Mio<br />
Euro, ein Plus von 14,7% zum Vorjahr.<br />
Auch für 2008 sind die Prognosen günstig.<br />
<strong>Produktion</strong> heiße das Zauberwort -<br />
gepaart mit kostensparen<strong>de</strong>r Energieeffizienz.<br />
„Die Weiterentwicklung von<br />
Dio<strong>de</strong>nlasern mit hohem Wirkungsgrad<br />
treibt diese Entwicklung in beson<strong>de</strong>rem<br />
Maße voran.“<br />
Günther Braun, CEO und Presi<strong>de</strong>nt<br />
von Rofin-Sinar Technolgies Inc., hob<br />
das hohe Anspruchsniveau <strong>de</strong>r weltmarktführen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utschen Photovoltaik<br />
hervor. Somit stehe einerseits <strong>de</strong>r<br />
Erhalt eigener Technologieführerschaft,<br />
unter Nutzung <strong>de</strong>r im Kern exzellenten<br />
Standortbedingungen in<br />
Deutschland, an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Ausbau<br />
eigener globaler Präsenz und eines<br />
weltweit funktionieren<strong>de</strong>n Netzwerks<br />
zur Marktbetreuung im Mittelpunkt<br />
<strong>de</strong>r Anstrengungen <strong>de</strong>r Branche.<br />
Hauptexportregionen für <strong>de</strong>utsche<br />
Lasertechnik sind West- und Osteuropa<br />
mit einem Gesamtanteil von rund<br />
60 %. China legte im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 28 % zu und nimmt 6 %<br />
am Gesamt-Exportaufkommen ein.<br />
Die USA verbuchten einen Rückgang<br />
um 15 % und liegen bei 8 %<br />
Uwe Raschke, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Bereichsvorstands von<br />
Bosch Power Tools, freut sich<br />
über überproportionale Entwicklungen.<br />
beigetragen haben unsere<br />
Innovationskraft, das hohe<br />
Tempo und die hohe Prozessqualität<br />
von <strong>de</strong>r Produktentwicklung<br />
bis zum<br />
Kun<strong>de</strong>nservice“, erläutert<br />
Raschke. „Für 2008 sind<br />
wir optimistisch. Unsere<br />
Innovationspipeline ist gut<br />
gefüllt.“ Bereits im vergangenen<br />
Jahr brachte Bosch<br />
mehr als 100 Produktneuheiten<br />
auf <strong>de</strong>n Markt,<br />
rund 36 % <strong>de</strong>s Umsatzes<br />
wur<strong>de</strong>n mit Produkten erzielt,<br />
die nicht älter als<br />
zwei Jahre sind.<br />
„Für 2008 erwarten wir ein weiteres<br />
wertmäßiges Wachstum <strong>de</strong>s Weltmarktes<br />
für Elektrowerkzeuge, wenngleich<br />
es schwächer als 2007 ausfallen<br />
wird“, so Raschkes Prognose. In<br />
Europa rechne er in einigen Län<strong>de</strong>rn<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Konjunkturdaten mit einer<br />
Abschwächung <strong>de</strong>r Wachstumsdynamik,<br />
wenngleich die Aussichten<br />
in Summe weiterhin positiv seien.
13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
PRODUKTION-INTERVIEW<br />
DRESDEN (ki). Das Fraunhofer Institut<br />
für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />
untersuchte in einer Studie<br />
die Ressourceneffizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>.<br />
<strong>Produktion</strong> sprach mit Institutsleiter<br />
Prof. Reimund Neugebauer<br />
über Ergebnisse und Entwicklungstrends<br />
auf diesem Gebiet.<br />
Herr Prof. Neugebauer, wie sehen<br />
Sie die Präsenz <strong>de</strong>s Themas ‚Energieeffizienz‘<br />
im Maschinenbau?<br />
Was man als erstes sagen kann: Es ist<br />
nicht so, dass die Maschinenbauer,<br />
gera<strong>de</strong> die Werkzeugmaschinenbauer,<br />
in Deutschland im Dornröschenschlaf<br />
liegen was die Ressourceneffizienz<br />
anbelangt. Aber es wird sich in<br />
Zukunft noch viel mehr än<strong>de</strong>rn müssen<br />
als bisher. Das zeigen die Zahlen.<br />
Wenn Sie sich die Preisentwicklung<br />
beim Stahl, die Preisentwicklung bei<br />
<strong>de</strong>n Energiekosten anschauen – das<br />
zeigt, dass etwas getan wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Bereitet sich die Branche schon auf<br />
die neuen Anfor<strong>de</strong>rungen vor?<br />
Wenn Sie sich die Werkzeugmaschinenbauer.<br />
anschauen – da gibt es seit<br />
Jahren energieeffiziente Lösungen,<br />
z.B. bei <strong>de</strong>r Rückgewinnung von<br />
Bremsenergien. Es gibt intelligente<br />
Antriebe, wo die Bremsenergie quasi<br />
wie bei einem Generator wie<strong>de</strong>r<br />
Energie erzeugt und gespeichert<br />
wird. Das ist bei <strong>de</strong>utschen Premium-<br />
Werkzeugmaschinenherstellern heute<br />
Stand <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Technik. Bei<br />
Geräten aus China o<strong>de</strong>r Indien sieht<br />
es natürlich nicht so aus.<br />
Bild: Kathrin Irmer<br />
Wo setzen Sie in Ihrem Institut bei<br />
<strong>de</strong>r Optimierung von Fertigungsabläufen<br />
an?<br />
Den größten Anteil beim Energieverbrauch<br />
hat nicht die Werkzeugmaschine,<br />
son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Verbrauch entsteht<br />
bei <strong>de</strong>r Herstellung <strong>de</strong>s<br />
Materials, also beim Verhütten,<br />
Gießen und Urformen.<br />
Die größte<br />
Entscheidung hier ist,<br />
welche Technologien<br />
ich wie einsetze, um<br />
so wenig wie möglich<br />
Abfall zu produzieren.<br />
Deswegen ist unsere<br />
Petition in <strong>de</strong>r<br />
Forschung, dass man eine ganzheitliche<br />
Betrachtung für die Produkte vornehmen<br />
muss, angefangen bei <strong>de</strong>r<br />
Herstellung <strong>de</strong>r Ausgangswerkstücke.<br />
Sie haben in einer Studie zur Ressourceneffizienz<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
auch das Energieeinsparpotenzial<br />
<strong>de</strong>r Industrie untersucht?<br />
Die drei Branchen, die wir<br />
untersucht haben – Automobilbau,<br />
Maschinenbau und<br />
weiße Industrie – verbrauchen<br />
so viel Energie wie das<br />
1,5fache <strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />
aller <strong>de</strong>utschen<br />
Haushalte. Das Potenzial<br />
<strong>de</strong>r Einsparung liegt hier bei 30 %.<br />
Das wür<strong>de</strong> be<strong>de</strong>uten: Wir können<br />
durch effektivere Prozesse in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
in Deutschland in diesen drei<br />
genannten Bereichen etwa so viel<br />
Energie einsparen wie die Hälfte aller<br />
<strong>de</strong>utschen Haushalte.<br />
Wo liegen hier die möglichen Ansätze<br />
zur Optimierung <strong>de</strong>r Prozesse?<br />
Wir haben uns zuerst angeschaut wo<br />
die Energietreiber in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />
liegen. Die Handlungsfel<strong>de</strong>r,<br />
die wir sehen, sind in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>stechnik<br />
überall dort, wo es<br />
um mechanische Fertigung geht. Gießen,<br />
Umformen, Zerspanen – Energie-effizienz<br />
ist in aller erster Instanz<br />
dann zu realisieren, wenn mit weniger<br />
eingesetztem Material ausgekommen<br />
wird. Also: Null Abfallproduktion.<br />
Der Schlüssel zur Energieeffizienz<br />
ist in <strong>de</strong>r mechanischen Fertigung<br />
die Materialeffizienz, wenn die<br />
hohen Energiekosten bei <strong>de</strong>r Verhüttung<br />
<strong>de</strong>s Materials berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Und wenn dies ausgereizt ist,<br />
dann kann ich <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />
<strong>de</strong>r Werkzeugmaschine angehen.<br />
<strong>de</strong>nn da sind nur noch weniger als<br />
10 % einzusparen.<br />
In welchen Bereichen sehen Sie<br />
noch Handlungsbedarf?.<br />
Weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />
sehe ich noch bei Wärmebehandlungsprozessen,Werkstoffeigenschaftsän<strong>de</strong>rungen<br />
und bei <strong>de</strong>n ganzen<br />
Lackierprozessen, also chemischen<br />
Prozessen. Die Lackierprozesse<br />
sind heute große, riesige Energieund<br />
auch Kostentreiber. Deswegen ist<br />
<strong>Produktion</strong> 5<br />
mit Prof. Reimund Neugebauer, Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />
„30 Prozent Energie-Einsparung sind drin“<br />
Prof. Reimund Neugebauer,<br />
Fraunhofer Institut für<br />
Werkzeugmaschinen und<br />
Umformtechnik, for<strong>de</strong>rt<br />
einen effizienteren Umgang<br />
mit Ressourcen.<br />
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INITIATIVE<br />
eine große<br />
For<strong>de</strong>rung<br />
von uns, neue<br />
Beschichtungstechnologien<br />
zu erarbeiten.<br />
Unsere Instituten arbeiten an<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung von Lacken, die so<br />
kratzfest und so haftfest sind, dass sie<br />
schon auf die Ausgangs-Flachbleche<br />
aufgetragen wer<strong>de</strong>n können und<br />
dann alle weiteren Bearbeitungsschritte<br />
wie Tiefziehen o<strong>de</strong>r Abkanten<br />
ohne Haftverluste o<strong>de</strong>r Risse<br />
überstehen. Da liegt ein hohes Energieeinsparpotenzial.<br />
Energie-Effizienz<br />
Und bei Werkzeugmaschinen?<br />
Es ist ja heute so, dass nach wie vor<br />
bei <strong>de</strong>m Einsatz von Maschinen Energie<br />
verloren geht. Je<strong>de</strong> Maschine entwickelt<br />
Wärme. Je<strong>de</strong>r Motor <strong>de</strong>r sich<br />
dreht, entwickelt Wärme. Diese muss<br />
zurückgeführt wer<strong>de</strong>n. D.h. die Optimierung<br />
muss an allererster Stelle<br />
stehen. Es gibt technisch eigentlich<br />
keinen Grund, <strong>de</strong>r dagegen spricht,<br />
dass wir eine quasi verlustfreie <strong>Produktion</strong>sanlage<br />
entwickeln könnten.<br />
METAV-Veranstaltung<br />
Energieeffizienz-Symposium am<br />
1. April auf <strong>de</strong>r METAV:<br />
■ Welche Anfor<strong>de</strong>rungen stellt die<br />
Politik an <strong>de</strong>n Maschinenbau?<br />
■ Welche Stellschrauben gibt es<br />
für höher Energie-Effizienz?<br />
■ Wie kann die <strong>Produktion</strong> energie-effizient<br />
optimiert wer<strong>de</strong>n?<br />
Jetzt anmel<strong>de</strong>n unter:<br />
www.produktion.<strong>de</strong>
Bild: Rhenus Lub<br />
6 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
13. März 2008• Nr. 11<br />
Kühlschmierstoffe<br />
Rhenus Lub schafft 15 % Plus<br />
von Klaus Hiemer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
MÖNCHENGLADBACH. Der Schmierstoff-Spezialist<br />
Rhenus Lub hat 2007<br />
<strong>de</strong>n Umsatz um rund 15 % auf 75 Mio<br />
Euro gesteigert. Das Volumen produzierter<br />
Kühlschmierstoffe, Hochleistungsfette<br />
und Spezialöle für die<br />
Metallbearbeitung steigerte das Unternehmen<br />
von 28000 auf 30 000 Tonnen.<br />
„Wir sind auch 2007 entgegen <strong>de</strong>m<br />
Markttrend gewachsen“, berichtet Dr.<br />
Max Reiners, alleiniger Inhaber <strong>de</strong>r<br />
Rhenus Lub GmbH & Co KG, „obwohl<br />
das Gesamtvolumen industriell eingesetzter<br />
Schmierstoffe kontinuierlich<br />
sinkt. Aus Umweltschutz- und Ko-<br />
Jahresabschlussbericht<br />
von Dietmar Poll<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
S-GÖTEBORG. SKF kann für das Geschäftsjahr<br />
2007 einen Rekordgewinn<br />
und -umsatz verzeichnen. Auch das<br />
erste Quartal 2008 wer<strong>de</strong> sich auf <strong>de</strong>m<br />
Niveau <strong>de</strong>s vierten Quartals von 2007<br />
bewegen.<br />
Der schwedische Wälzlagerhersteller<br />
SKF berichtet für das Geschäftsjahr<br />
2007 von einem Rekordgewinn und<br />
von Rekordumsatz. Der Verwaltungsrat<br />
schlägt eine Erhöhung <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
um 11,1 % auf fünf schwedische<br />
Kronen (SEK) pro Aktie (ca. 0,53<br />
Cent), und eine Son<strong>de</strong>rausschüttung<br />
von 2,277 Mrd SEK vor, was einer<br />
Ausschüttung von fünf SEK pro Aktie<br />
entspricht. Damit wür<strong>de</strong> sich die Ausschüttung<br />
an die Anteilseigner auf<br />
insgesamt 4,554 Mrd SEK erhöhen.<br />
„Die Prognose für das erste Quartal<br />
2008 lässt ein weiteres Volumenwachstum<br />
erwarten“, zeigt sich Konzernchef<br />
Tom Johnstone optimistisch.<br />
Die Nettoumsatzerlöse beliefen sich<br />
im vierten Quartal 2007 auf 15,070<br />
Mrd SEK (13,895), bezogen auf das<br />
Gesamtjahr betrugen sie 58,559 Mrd<br />
SEK (53,101). Der Gewinn aus <strong>de</strong>m<br />
operativen Geschäft betrug im vierten<br />
Quartal 1,831 Mrd SEK (1,858), die<br />
Gewinnspanne aus <strong>de</strong>m operativen<br />
Geschäft lag bei 12,1 % (13,4). Lässt<br />
man die Ausgaben für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
und an<strong>de</strong>re einmalige<br />
Aufwendungen außer Acht,<br />
betrug <strong>de</strong>r Gewinn aus <strong>de</strong>m operativen<br />
Geschäft im vierten Quartal 2,131<br />
Mrd SEK (1,778), und die Marge aus<br />
<strong>de</strong>m operativen Geschäft lag bei<br />
14,1 % (12,8).<br />
Der im Gesamtjahr erzielte operative<br />
Gewinn betrug 7,539 Mrd SEK (6,<br />
707), und die Marge aus <strong>de</strong>m operativen<br />
Gewinn lag bei 12,9 % (12,6).<br />
Bild: SKF<br />
Freut sich über ein Wachstum<br />
entgegen <strong>de</strong>m Branchentrend und<br />
hinzugewonnene Marktanteile:<br />
Dr. Max Reiners, alleiniger Inhaber<br />
<strong>de</strong>r Rhenus Lub GmbH & Co KG.<br />
stengrün<strong>de</strong>n müssen Kühlschmierstoffe<br />
immer längere Standzeiten aufweisen<br />
und bei Spezialfetten wird zunehmend<br />
Lebensdauerschmierung<br />
verlangt.“<br />
Mit <strong>de</strong>r Umsatz- und Volumensteigerung<br />
im vergangenen Jahr hat <strong>de</strong>r<br />
Schmierstoff-Spezialist wie<strong>de</strong>rum<br />
Marktanteile in Deutschland und in<br />
wichtigen europäischen Märkten hinzugewonnen.<br />
In ausgewählten überseeischen<br />
Regionen wie China, Indien,<br />
Brasilien und Chile erzielte Rhenus<br />
Lub <strong>de</strong>utliche Mengenzuwächse.<br />
In <strong>de</strong>r Türkei konnte Rhenus Lub <strong>de</strong>n<br />
Absatz von Spezialprodukten sogar<br />
mehr als verdoppeln, heißt es.<br />
„Die Anwen<strong>de</strong>r unserer Produkte<br />
stehen bei ihren Kun<strong>de</strong>n unter hohem<br />
Rekordgewinne bei SKF-Gruppe<br />
Ohne Restukturierungsausgaben und<br />
an<strong>de</strong>re Wertberichtigungen und Abschreibungen<br />
betrug <strong>de</strong>r Gewinn aus<br />
<strong>de</strong>m operativen Geschäft 7,839 Mrd<br />
SEK (6,382), die Gewinnspanne lag<br />
bei 13,4 % (12,0).<br />
Nachfrage in Europa höher,<br />
in Nordamerika unverän<strong>de</strong>rt<br />
SKF berichtet für das vierte Quartal<br />
2007 einen Gewinn vor Steuern in<br />
Höhe von 1,710 Mrd SEK (1,846).<br />
Der Gewinn vor Steuern betrug für<br />
das Gesamtjahr 7,138 Mrd SEK<br />
(6,387). Der Nettogewinn belief sich<br />
im vierten Quartal auf 1,105 Mrd<br />
SEK. Der Nettogewinn <strong>de</strong>s Gesamtjahres<br />
betrug 4,767 Mrd SEK (4 ,432).<br />
Der im Berichtsquartal erzielte Anstieg<br />
von 8,5 % in <strong>de</strong>n Nettoumsatzerlösen,<br />
in SEK, ist zurückzuführen auf<br />
Verän<strong>de</strong>rungen von: Volumen 6,3 %,<br />
Struktur 1,0 %, Preis-Mix 3,2 % und<br />
Wechselkurseinflüsse -2,0 %.<br />
Der Anstieg von 10,3 % im Jahr<br />
2007 insgesamt, in SEK, ist zurückzu-<br />
Qualitäts- und Kostendruck“, erläutert<br />
Dr. Max Reiners das konstante<br />
Wachstum seines Unternehmens in<br />
einem schrumpfen<strong>de</strong>n Marktsegment.<br />
„Unsere Kun<strong>de</strong>n setzen zunehmend<br />
auf Prozess- und Konstruktionspartnerschaften<br />
mit Rhenus Lub,<br />
weil wir Qualitätsprodukte herstellen,<br />
zugleich aber auch innovativer<br />
Systemanbieter sind.“ So biete das<br />
Unternehmen beispielsweise <strong>de</strong>r<br />
metallverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie mit<br />
<strong>de</strong>m rhenus lubrineering einen <strong>de</strong>utlichen<br />
Kosten- und Wettbewerbsvorteil.<br />
Mit <strong>de</strong>m rhenus lubrineering<br />
wer<strong>de</strong> das klassische Fluid Management<br />
um prozessorientierte Engineering-Leistungen<br />
rund um die<br />
Schmierstoffe aufgewertet.<br />
Frühzeitige Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>n Schmierstoff-Herstellern<br />
„Im Segment <strong>de</strong>r Hochleistungsfette<br />
erzielen Rhenus-Kun<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />
Automobilzuliefer- und Wälzlagerindustrie<br />
Leistungs- und Kostenvorteile<br />
dank einer frühzeitigen Kooperation<br />
ihrer Konstruktionsabteilungen mit<br />
<strong>de</strong>n Schmierstoff-Entwicklern“, heißt<br />
es. Rhenus Lub ist ein international<br />
operieren<strong>de</strong>r Systemanbieter von<br />
Spezialschmierstoffen, Anwendungsberatung<br />
und Prozesslösungen für die<br />
Metallbe- und -verarbeitung. Das<br />
1882 in Mönchengladbach gegrün<strong>de</strong>te<br />
Unternehmen entwickelt und produziert<br />
wassermischbare und nichtwassermischbare<br />
Kühlschmierstoffe<br />
für die anspruchsvolle Zerspanung<br />
sowie Spezialfette und Spezialöle.<br />
„Weiteres<br />
Volumenwachstum<br />
für das erste<br />
Quartal 2008“<br />
Tom Johnstone,<br />
Konzernchef SKF<br />
führen auf: Volumen 7,7 %, Struktur<br />
3,1 %, Preis-Mix 2,4 % und Wechselkurseinflüsse<br />
-2,9 %.<br />
Das vierte Quartal enthielt Restrukturierungsausgaben<br />
und an<strong>de</strong>re Aufwendungen<br />
in Höhe von ca. 300<br />
MSEK (400). Das Gesamtjahr 2006<br />
enthielt außer<strong>de</strong>m Einnahmen aus<br />
<strong>de</strong>m Gemeinschaftsunternehmen Oy<br />
Ovako Ab in Höhe von 725 Mio SEK,<br />
davon entfielen 480 MioSEK auf das<br />
vierte Quartal.<br />
„Die Marktnachfrage nach Produkten<br />
und Serviceleistungen von SKF im<br />
ersten Quartal 2008 wird voraussichtlich<br />
höher sein. Es wird eine höhere<br />
Nachfrage in Europa erwartet, eine<br />
beträchtlich höhere Nachfrage in<br />
Asien und Lateinamerika und ein unverän<strong>de</strong>rtes<br />
Niveau in Nordamerika.<br />
Wir erwarten eine höhere Nachfrage<br />
in allen Geschäftsbereichen“, erklärt<br />
Johnstone. Das <strong>Produktion</strong>sniveau im<br />
ersten Quartal 2008 wer<strong>de</strong> sich auf<br />
<strong>de</strong>m gleichen Niveau wie im vierten<br />
Quartal 2007 bewegen, und über<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>s ersten Quartals 2007 liegen.<br />
Prüfsiegel<br />
Grüne IT jetzt mit<br />
TÜV-Prüfsiegel<br />
von Lisa Zeidler<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Der TÜV<br />
Saarland hat die erste Zertifizierung<br />
für energieeffizienteSpeichersysteme,<br />
Rechner bis hin zu<br />
Rechenzentren entwickelt.<br />
Das Prüfsiegel ‚Geprüfte<br />
Energieeffizienz‘<br />
gilt als Nachweis für die<br />
Umsetzung von Maßnahmen<br />
zur Verringerung<br />
<strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />
in Rechenzentren.<br />
Mit <strong>de</strong>m Prüfsiegel für<br />
energieeffiziente Rechenzentren<br />
greift <strong>de</strong>r TÜV Saarland ein brandaktuelles<br />
Thema auf. „Es wird zum einem<br />
aus sozialpolitischer Sicht durch<br />
die CO2-Diskussion, zum an<strong>de</strong>ren<br />
durch die steigen<strong>de</strong>n Strompreise forciert“,<br />
sagt Martin Lang, Senior Berater<br />
<strong>de</strong>r tekit Consult Bonn GmbH, ein<br />
auf TK-/IT-Themen spezialisiertes<br />
Unternehmen <strong>de</strong>r TÜV Saarland<br />
Gruppe. „Unsere Kun<strong>de</strong>n beziehungsweise<br />
<strong>de</strong>r Markt haben die Thematik<br />
an uns herangetragen.“ Einige Kun<strong>de</strong>n<br />
fragten zum Beispiel, ob <strong>de</strong>r TÜV<br />
Saarland auch ihre Rechenzentren in<br />
Hinsicht auf Energieeffizienz überprüfen<br />
könne.<br />
„Außer<strong>de</strong>m beschäftigen wir uns<br />
schon seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr mit<br />
<strong>de</strong>r Zertifizierung von Energieeffi-<br />
Automotive<br />
EBZ übernimmt Nothelfer<br />
von Christian Klein<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
RAVENSBURG. Das Ravensburger<br />
Werk von ThyssenKrupp Drauz Nothelfer<br />
hat <strong>de</strong>n Besitzer gewechselt:<br />
Neuer Inhaber ist die EBZ SysTec<br />
GmbH, ein Tochterunternehmen <strong>de</strong>s<br />
Automotive-Dienstleisters EBZ Engineering<br />
Bausch & Ziege GmbH.<br />
Der Zukauf soll das Portfolio <strong>de</strong>r EBZ-<br />
Gruppe um <strong>Produktion</strong>sleistungen<br />
erweitern und so die Auftraggeber<br />
<strong>de</strong>r EBZ weltweit bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
und Fertigung von Werkzeugen<br />
und Werkzeugmaschinen, im Karosserieanlagenbau<br />
sowie bei <strong>de</strong>r Montagetechnik<br />
und im Son<strong>de</strong>rmaschinenbau<br />
unterstützen. Nach <strong>de</strong>r Werkübernahme<br />
beschäftigt die EBZ-Gruppe<br />
nun weltweit rund 820 Mitarbeiter,<br />
davon allein 620 am Stammsitz in<br />
Ravensburg. Mit <strong>de</strong>m Werkszukauf<br />
erweitert die EBZ-Gruppe einerseits<br />
ihr Angebot für Automobilhersteller<br />
und Zulieferbetriebe und nutzt an<strong>de</strong>rerseits<br />
Synergieeffekte an ihrem<br />
‚Feuerwehr-Einsätze‘ zur<br />
Engpaß-Überbrückung möglich<br />
Bild:TÜV Saarland<br />
Stammsitz in Ravensburg. Mit <strong>de</strong>n<br />
nun zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Werkskapazitäten<br />
sieht sich das Unternehmen<br />
in <strong>de</strong>r Lage, seine Auftraggeber<br />
über Engineering-Dienstleistungen<br />
hinaus auch ganz gezielt bei Engpässen<br />
und Spitzen in <strong>de</strong>r Werkzeugfertigung<br />
sowie bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />
<strong>Produktion</strong>sanlagen zur Herstellung<br />
von Karosserieteilen zu unterstützen<br />
„Der Zukauf war und ist für uns ein<br />
sehr gut kalkulierbares Risiko“, erklärt<br />
Thomas Bausch, EBZ-Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
und einer <strong>de</strong>r fünf Geschäftsführer<br />
in <strong>de</strong>r neuen EBZ<br />
SysTec GmbH. Der Grund: Die Mannschaften<br />
bei<strong>de</strong>r Unternehmen arbei-<br />
Bild: EBZ<br />
INITIATIVE<br />
Energie-Effizienz<br />
Das Prüfsiegel<br />
zeichnet Systeme<br />
für <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />
effizienten Umgang<br />
mit Energie aus.<br />
zienz“, sagt Lang.<br />
Diese Richtung soll<br />
nun weiter eingeschlagen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Prüfungen <strong>de</strong>s<br />
TÜV, die durch neutrale<br />
Sachverständige<br />
<strong>de</strong>r tekit Consult Bonn<br />
GmbH erfolgen, sollen<br />
<strong>de</strong>n Nachweis erbringen,<br />
welche Menge<br />
Strom von Speichersystemen<br />
im Durchschnitt pro Stun<strong>de</strong> pro<br />
Terabyte verbraucht wird. Das Prüfsiegel,<br />
das die Unternehmen erhalten,<br />
zeichnet Systeme schließlich für <strong>de</strong>n<br />
beson<strong>de</strong>rs effizienten Umgang mit<br />
Energie aus.<br />
Dafür hat <strong>de</strong>r TÜV Saarland einen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungskatalog erstellt. Die Kategorien<br />
D bis A, A+,... reichen von<br />
weniger energieeffizient bis beson<strong>de</strong>rs<br />
energieeffizient.<br />
Anhand <strong>de</strong>r ermittelten Messwerte<br />
erfährt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>, wo noch Potenziale<br />
in Bezug auf Energieeinsparungen<br />
sind. „Zusätzlich treiben wir mit <strong>de</strong>n<br />
Zertifizierungen und <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Effizienzklassen <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerb zwischen <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
voran“, sagt Lang.<br />
EBZ-Mitbegrün<strong>de</strong>r Thomas Bausch:<br />
„Der Zukauf war und ist für uns ein<br />
sehr gut kalkulierbares Risiko.“<br />
ten schon seit vielen Jahren zusammen<br />
und kennen sich gut. Darüber<br />
hinaus waren zwei <strong>de</strong>r geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />
EBZ-Gesellschafter (Thomas<br />
Ego und Ulrich Betz) selbst viele Jahre<br />
in leiten<strong>de</strong>r Position bei Nothelfer,<br />
bevor sie vor einigen Jahren zur EBZ<br />
kamen. In die Geschäftsführung <strong>de</strong>r<br />
neuen EBZ SysTec GmbH wur<strong>de</strong>n<br />
drei leiten<strong>de</strong> Angestellte <strong>de</strong>s bisherigen<br />
ThyssenKrupp Drauz Nothelfer-<br />
Werkes berufen: Berthold Müller<br />
(Zentrale Dienste), Alexan<strong>de</strong>r<br />
Schmeh (Technik) und Josef Westhäuser<br />
(Technik). Den Plänen zufolge<br />
soll das Werk künftig ein jährliches<br />
Umsatzvolumen von 70 bis 80 Mio<br />
Euro erreichen. Die bisherige EBZ-<br />
Gruppe erwirtschaftete einen Gesamtumsatz<br />
von rund 43 Mio Euro, überwiegend<br />
mit Dienstleistungen. Mit<br />
Zukauf <strong>de</strong>s Werkes steigt die Gesamtleistung<br />
<strong>de</strong>r Gruppe auf jährlich rund<br />
120 Mio Euro. Die EBZ-Gruppe hat<br />
sechs Standorte in Deutschland sowie<br />
weitere sieben Tochterunternehmen<br />
in <strong>de</strong>n USA, Brasilien, Russland, Ungarn,<br />
China und Thailand.
Bild: Messe AG<br />
Bild: Messe AG<br />
13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
CeBIT 2008<br />
Green IT dominiert die Messe<br />
von Claus Wilk<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
HANNOVER. Emmissionsfreie Rechenzentren,<br />
Free Cooling und sparsame<br />
DDR-3 Speicherchips. Die IT-Industrie<br />
hat mit Green IT einen neuen<br />
Trend ent<strong>de</strong>ckt. Das zeigte die CeBIT<br />
2008. Und auch im Bereich <strong>de</strong>r Unternehmenssoftware<br />
bleibt es durch<br />
neue Entwicklungen spannend.<br />
„Entwe<strong>de</strong>r wir wirbeln <strong>de</strong>n Staub auf,<br />
o<strong>de</strong>r wir schlucken <strong>de</strong>n Staub <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren“,<br />
so Rittal-Geschäftsführer Norbert<br />
Müller anlässlich <strong>de</strong>r Bemühungen<br />
<strong>de</strong>s größten Unternehmens <strong>de</strong>r<br />
Loh-Gruppe, das Thema Energie-Effizienz<br />
in <strong>de</strong>r Informationstechnik -<br />
o<strong>de</strong>r neu<strong>de</strong>utsch Green IT – mit<br />
stromsparen<strong>de</strong>n Innovationen zu bereichern.<br />
„Verblüffungs-Innovation“<br />
nennt Müller das auf <strong>de</strong>r Messe von<br />
Rittal gezeigte ‚grüne Rechenzentrum',<br />
in <strong>de</strong>m das Thema Energiesparen<br />
in mehrerer Hinsicht <strong>de</strong>monstriert<br />
wur<strong>de</strong>. Installiert wur<strong>de</strong>n unter<br />
an<strong>de</strong>rem eine High Density Klimatisierung,<br />
eine neue drei-phasige<br />
USV-Familie mit 800 Kilowatt pro System<br />
sowie Free Cooling. Bis zu 15 %<br />
Stromeinsparung pro Rechenzentrum<br />
sind laut Müller drin: „Bei rund<br />
50 000 Rechenzentren in Deutschland,<br />
die rund 1% <strong>de</strong>s kompletten<br />
Energiebedarfs benötigen, rechnet<br />
sich das.“<br />
50000 <strong>de</strong>utsche Rechenzentren<br />
nutzen 1% <strong>de</strong>s gesamten Stroms<br />
IBM setzt bei <strong>de</strong>m Thema noch eins<br />
drauf und zeigte mit ‚Green Responsibility‘<br />
ein Konzept für eine nachhaltige<br />
und umweltfreundliche IT. Im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund stan<strong>de</strong>n hier die Bereiche<br />
Energieerzeugung, Distributionssteuerung<br />
und Verbrauchsoptimie-<br />
IBM erweitert das Thema Green IT um Green Responsibility. Hier wer<strong>de</strong>n die Themen<br />
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit miteinan<strong>de</strong>r integriert.<br />
Bild: Messe AG<br />
rung, zu<strong>de</strong>m konnten sich die Besucher<br />
über Forschungsprojekte in <strong>de</strong>r<br />
Solartechnologie zur Ressourceneinsparung<br />
und zum Silizium-Recycling<br />
informieren. Wissenschaftler <strong>de</strong>s Züricher<br />
IBM-Forschungslabors stellten<br />
ihr Mo<strong>de</strong>ll eines emissionsfreien Rechenzentrums<br />
mit intelligentem<br />
Energie- und Kühlkreislauf vor. Martin<br />
Jetter, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>r IBM Deutschland, ist von<br />
<strong>de</strong>m Green Responsibility-Ansatz<br />
überzeugt: „Ökologische Nachhaltigkeit<br />
wird ein großer und dauerhafter<br />
Trend sein, keine Eintagsfliege.“<br />
Fujitsu Siemens Computers präsentierte<br />
im Zeichen von Green IT neue,<br />
energiesparen<strong>de</strong> Produkte wie beispielsweise<br />
<strong>de</strong>n PRIMERGY TX120<br />
Server und <strong>de</strong>n 0-Watt-Monitor, <strong>de</strong>r<br />
im Standby-Betrieb keinen Strom verbraucht.<br />
Auch setzte das Unternehmen<br />
auf die so genannte ‚Virtualisierung‘.<br />
Dabei wer<strong>de</strong>n die Applikationen<br />
von <strong>de</strong>n physischen Rechner- und<br />
Green IT war<br />
in diesem<br />
Jahr das absolute<br />
Hype-<br />
Thema <strong>de</strong>r<br />
CeBIT.<br />
Speichersystemen entkoppelt und <strong>de</strong>r<br />
Rechenbedarf für die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Anwendungen wird aus einem Pool<br />
von Hardware-Ressourcen ge<strong>de</strong>ckt.<br />
Damit lässt sich die Auslastung <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Server erheblich steigern.<br />
Mit diesen Systemkonzepten ließen<br />
sich die Betriebskosten bis zu 60 % reduzieren,<br />
hieß es.<br />
SAP’s Hosting-Konzept<br />
polarisiert die Wettbewerber<br />
Der Markt für Unternehmenssoftware<br />
zeigt sich nach wie vor als Haifischbecken,<br />
in<strong>de</strong>m sich die dominieren<strong>de</strong>n<br />
Player weiterhin Marktanteile<br />
abluchsen wollen. Platzhirsch SAP<br />
will insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m neuen ‚Business<br />
by Design', einer gehosteten<br />
ERP-Lösung, im Mittelstand punkten.<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kölner GUS sind<br />
bereits Systeme für die Prozessindustrie<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n. „Partnerschaften“,<br />
so Vorstandsmitglied Peter<br />
Zencke, „sind wesentlicher Bestandteil<br />
unserer Vermarktungsstrategie.“<br />
Aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r diskreten Fertigung<br />
ist die bisher ausschließlich als<br />
ProAlpha-Systemhaus bekannte Alpha<br />
Business Solutions beispielsweise<br />
auf <strong>de</strong>n SAP-Zug aufgesprungen. Vorstand<br />
Michael Finkler: „Dieses System<br />
wird die ERP-Welt revolutionieren.“<br />
Wie viele an<strong>de</strong>re Softwareanbieter<br />
auch, steht Robert Helgerth,<br />
Direktor Mittelstand & Partner sowie<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung, <strong>de</strong>r<br />
SAP-Lösung eher kritisch gegenüber.<br />
„Welcher Mittelständler lagert seine<br />
Daten aus?“, so Helgerth gegenüber<br />
<strong>Produktion</strong>. Die Redmonter selbst<br />
kontern mit <strong>de</strong>m Mini-ERP-Programm<br />
Entrepreneur und blasen so<br />
zum Angriff auf einen lukrativen<br />
Markt, <strong>de</strong>r bisher in Deutschland von<br />
Anbietern wie Datev, Sage und Lexware<br />
beherrscht wird.<br />
von Kathrin Irmer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
DÜSSELDORF. Die Evonik Industries<br />
AG hat die verbleiben<strong>de</strong>n 49% an <strong>de</strong>m<br />
bisherigen Joint Venture Degussa Lynchem<br />
Co Ltd im chinesischen Dalian<br />
von <strong>de</strong>n Anteilseignern Yuncai Wang<br />
und Jingkun Wang übernommen.<br />
Damit wird Degussa Lynchem eine<br />
100-prozentige Tochter von Evonik,<br />
teilte <strong>de</strong>r Essener Konzern mit. Hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r finanziellen Bedingungen<br />
wur<strong>de</strong> Stillschweigen vereinbart.<br />
Das Joint Venture war 2006 von Evo-<br />
<strong>Produktion</strong> 7<br />
Degussa Lychem<br />
JV von Evonik übernommen<br />
nik und <strong>de</strong>n chinesischen Partnern<br />
durch einen Anteilskauf von 51 % an<br />
<strong>de</strong>r Lynchem Co Ltd gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n.<br />
Es hat etwa 1 000 Mitarbeiter<br />
und erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz<br />
von rund 40 Mio Euro, wie eine<br />
Sprecherin sagte.<br />
Mit <strong>de</strong>r Übernahme stärkt Evonik<br />
das weltweite Exklusivsynthesegeschäft,<br />
erklärte Alfred Oberholz, im<br />
Evonik-Vorstand zuständig für das<br />
Geschäftsfeld Chemie. Das Geschäftsgebiet<br />
Exklusivsynthese konzentriert<br />
sich auf pharmazeutische Zwischenprodukte,<br />
Wirkstoffe und Feinchemikalien.<br />
METAV2008<br />
31. März – 4. April<br />
Düsseldorf<br />
www.metav.<strong>de</strong><br />
Internationale Messe für<br />
Fertigungstechnik und Automatisierung<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />
Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 7411574<br />
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Eine Messe <strong>de</strong>s<br />
A Fair by
8 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
22. November • Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
Nr. 47<br />
Stahlmarkt<br />
E<strong>de</strong>lstahl bleibt ein kostbares Gut<br />
von Wilfried Kipp-Weike<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 12, 2008<br />
DÜSSELDORF (ba). Die Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>r 3. Düsseldorfer E<strong>de</strong>lstahltage waren<br />
sich einig: Die Preise für E<strong>de</strong>lstahl<br />
wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft auf einem hohen<br />
Preisniveau verharren. Alle <strong>de</strong>n<br />
Markt bestimmen<strong>de</strong>n Faktoren <strong>de</strong>uten<br />
auf weiter steigen<strong>de</strong> Preise hin. Für<br />
das kommen<strong>de</strong> Quartal sind bereits<br />
weitere Erhöhungen angekündigt.<br />
Vor allem die Verfügbarkeit das <strong>de</strong>rzeit<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kriterium für die<br />
Verarbeiter, die Anfragen zielen nicht<br />
auf <strong>de</strong>n Preis. Thomas Röttger, W.<br />
Mo<strong>de</strong>rsohn GmbH in Spenge: „Es<br />
wird dort bestellt, wo das Material<br />
verfügbar ist.“ Bestimmend für das<br />
hohe Preisniveau sind laut Bernd P.<br />
Grotenburg, Verkaufsleiter <strong>de</strong>r Deutschen<br />
E<strong>de</strong>lstahlwerke, Witten, die<br />
nach wie vor hohen Legierungspreise.<br />
Die Preise für Nickel sind gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Höchststand von Mitte 2007<br />
zwar wie<strong>de</strong>r auf 28/kg gesunken, das<br />
ist aber immer noch annähernd das<br />
Dreifache <strong>de</strong>s Preisniveaus von 2006.<br />
Grundsätzliche Faktoren für die Rohstoffpreisentwicklung<br />
im Rostfrei-<br />
Sektor sind laut Grotenburg die steigen<strong>de</strong><br />
Nachfrage nach Rohstoffen in<br />
Indien und China, zumal es dort keine<br />
funktionieren<strong>de</strong>n Recyclingskreisläufe<br />
gibt und somit Stahlschrott<br />
weltweit eingekauft wird. In <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
sei aufgrund zu geringer<br />
Ertragserwartungen nicht ausreichend<br />
in Kapazitätserweiterungen investiert<br />
wor<strong>de</strong>n. Preisverschärfend<br />
wirke sich aus, dass auf <strong>de</strong>m Anbietermarkt<br />
für Erze eine hohe Konzen-<br />
von Prof. Dietmar Fink<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
BONN (ki). Im <strong>de</strong>utschen Maschinenund<br />
Anlagenbau hat <strong>de</strong>r Bedarf an Beratung<br />
enorm zugenommen. Im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund stehen dabei nicht nur<br />
die klassischen Themen <strong>Produktion</strong><br />
und Logistik, son<strong>de</strong>rn zunehmend<br />
auch Vertriebs-, Service- und Marketingstrategien.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r<br />
Berater sind Branchen- und Umsetzungskompetenz<br />
sowie messbare Ergebnisse<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />
Für Beratungsunternehmen war <strong>de</strong>r<br />
Maschinen- und Anlagenbau lange<br />
Zeit ein schwieriges Pflaster. Dies hat<br />
sich in <strong>de</strong>n vergangenen fünf Jahren<br />
grundlegend geän<strong>de</strong>rt. Maschinenund<br />
Anlagenbauer verlassen sich<br />
nicht nur verstärkt auf die Unterstützung<br />
von Beratern, sie gehen auch<br />
professioneller mit ihnen um und setzen<br />
sie gezielter ein. Überzogene Er-<br />
wartungen gehören damit <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
an - entsprechend gestiegen<br />
ist die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>n Projektergebnissen.<br />
Dieser Trend bezieht<br />
sich längst nicht nur auf die großen<br />
Unternehmen. Auch mittlere und<br />
kleinere Maschinen- und Anlagenbauer<br />
holen sich immer öfter Berater<br />
ins Haus.<br />
Gera<strong>de</strong> die großen Unternehmen<br />
haben allerdings auch kaum Chancen,<br />
ohne Beratung <strong>de</strong>n sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />
Marktanfor<strong>de</strong>rungen nachzukommen<br />
und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten. Dabei entschei<strong>de</strong>n<br />
sie sich zumeist für eine <strong>de</strong>r be-<br />
Bild: Pixelio<br />
Die Experten sind sich einig: E<strong>de</strong>lstahl wird weiter teuer bleiben, weil die Preise für<br />
seine Basisrohstoffe – Eisenerz, Kokskohle und Stahlschrott – eher noch steigen.<br />
tration herrsche. Als Auswege aus <strong>de</strong>r<br />
Preisschraube schlägt Grotenburg vor<br />
allem technische Lösungen vor. Die<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r mechanischen Eigenschaften<br />
könne zu einer Senkung<br />
<strong>de</strong>s Einsatzgewichtes und damit zu<br />
weniger Materialaufwand führen und<br />
Schwierige Werkstoffe richtig<br />
verarbeiten bringt Vorteile<br />
die Materialauswahl zur Preisreduzierung<br />
beitragen, in<strong>de</strong>m gezielt die<br />
technischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>finiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Durch Substitution von<br />
Werkstoffen können Kosten gesenkt<br />
wer<strong>de</strong>n. Allerdings bedarf es hier einer<br />
engen Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />
Lieferanten. Es besteht allerdings<br />
auch die Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil<br />
durch die Fähigkeit zur<br />
kannten Beratungsfirmen, also für<br />
McKinsey, Roland Berger, die Boston<br />
Consulting Group, Oliver Wyman,<br />
Booz Allen Hamilton, Bain & Company,<br />
A.T. Kearney o<strong>de</strong>r Droege. Denn je<br />
höher <strong>de</strong>r Bekanntheitsgrad, <strong>de</strong>sto<br />
geringer sind die Erklärungsnöte,<br />
sollte sich <strong>de</strong>r gewünschte Projekterfolg<br />
einmal nicht einstellen. Die jüngste<br />
Studie "Management Consulting<br />
2007", die die Wissenschaftliche Gesellschaft<br />
für Management und Beratung<br />
(WGMB) für <strong>de</strong>n Maschinen-,<br />
Anlagen- und Fahrzeugbau erstellt<br />
hat, sieht bei <strong>de</strong>r so genannten ‚ungestützten<br />
Bekanntheit‘ die Berater von<br />
McKinsey vorne. 35 % <strong>de</strong>r Befragten<br />
<strong>de</strong>nken spontan an <strong>de</strong>n Marktführer,<br />
wenn sie ein Beratungsunternehmen<br />
nennen sollen, gefolgt von Roland<br />
Berger mit 22 % und Oliver Wyman,<br />
die bis vor kurzem noch unter <strong>de</strong>m<br />
Verarbeitung schwieriger Werkstoffe<br />
zu verschaffen.<br />
„E<strong>de</strong>lstahl wird auch zukünftig ein<br />
Wachstumsmarkt bleiben. Vor allem<br />
die Nachfrage aus sich entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Regionen ist Ursache dieser Entwikklung“,<br />
so Benedikt Zeumer, bei Mc<br />
Kinsey Deutschland für die Stahlindustrie<br />
verantwortlich. „Aufgrund hoher<br />
weltweiter Investitionen in neue Kapazitäten<br />
zur Erzeugung von E<strong>de</strong>lstahl<br />
wird es jedoch keine langfristigen<br />
Versorgungsengpässe geben.“<br />
Namen Mercer firmierten,<br />
mit<br />
20 %.<br />
Historisch bedingt<br />
liegt <strong>de</strong>r Schwerpunkt<br />
<strong>de</strong>r Beratungsprojekte<br />
im<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau im<br />
Lieferketten- und<br />
Prozessmanagement,<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
und <strong>de</strong>r<br />
Beschaffung. Dies<br />
wird sich auch in<br />
<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren nicht än<strong>de</strong>rn.<br />
Strategische Themen nehmen<br />
aber immer mehr Raum ein, vor allem<br />
zu Marketing- und Vertriebsfragen<br />
sowie im Servicebereich. Denn<br />
bei reifen Produkten gibt es nur wenige<br />
Differenzierungsmöglichkeiten.<br />
Somit verlagern sich die Erfolgsfaktoren<br />
zunehmend in Richtung begleiten<strong>de</strong>r<br />
Dienstleistungen aller Art und<br />
darauf aufbauen<strong>de</strong>r Geschäftsmo<strong>de</strong>lle.<br />
Als weiterer Trend zeichnet sich<br />
ab, dass auch größere Beratungsprojekte<br />
nicht mehr gestückelt, son<strong>de</strong>rn<br />
in die Hand eines einzelnen Beraters<br />
gelegt wer<strong>de</strong>n. Nur wenige Spezialthemen<br />
sind davon ausgenommen.<br />
Die Ansprüche, die im Maschinenund<br />
Anlagenbau an Beratungsunternehmen<br />
gestellt wer<strong>de</strong>n, unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>nen an<strong>de</strong>rer<br />
Branchen. Gefor<strong>de</strong>rt sind erfahrene<br />
Pragmatiker, die nutzwertorientierte<br />
Zuliefermesse Z 2008<br />
Volltreffer: Messeduo in Leipzig<br />
von Christian Klein<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2007<br />
LEIPZIG. Mit einer positiven Bilanz<br />
schloss am 29. Februar<br />
2008 das Duo aus Zuliefermesse<br />
"Z" und Maschinenbaumesse intec.<br />
Rund 16800 Besucher waren<br />
an <strong>de</strong>n vier Messetagen nach<br />
Leipzig gekommen, was einem<br />
Plus von 20% entspricht.<br />
Auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Messen haben<br />
insgesamt etwa 1 200 Aussteller<br />
aus 28 Län<strong>de</strong>rn auf 42 000 Quadratmetern<br />
ihre Angebote präsentiert<br />
- von Zulieferleistungen<br />
für Fahrzeugindustrie und Maschinenbau<br />
auf <strong>de</strong>r `Z´ bis hin<br />
zu Fertigungstechnik, Werkzeug-<br />
und Son<strong>de</strong>rmaschinen<br />
auf <strong>de</strong>r intec. „Wir sind mit <strong>de</strong>m<br />
Ergebnis sehr zufrie<strong>de</strong>n – beson<strong>de</strong>rs<br />
wenn man be<strong>de</strong>nkt,<br />
dass die Veranstaltungen in dieser<br />
Kombination erst das zweite<br />
Mal in Leipzig <strong>statt</strong>gefun<strong>de</strong>n haben“,<br />
sagt Wolfgang Marzin,<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>r Leipziger Messe. „Wie<br />
uns die Aussteller übermittelt haben,<br />
besitzt <strong>de</strong>r Messeverbund ein großes<br />
Potenzial und <strong>de</strong>hnt seine Be<strong>de</strong>utung<br />
als Branchenplattform national wie<br />
international immer weiter aus. Diese<br />
Entwicklung wird wesentlich von <strong>de</strong>n<br />
intec-Ausstellern mitbestimmt, die<br />
durch ihre Marketingaktivitäten sehr<br />
engagiert am Ausbau ihrer Messeplattform<br />
teilhaben“ ergänzt Marzin.<br />
Das überregionale Wachstum <strong>de</strong>r intec<br />
zeige unter an<strong>de</strong>rem die Besucherstruktur.<br />
„Mit <strong>de</strong>r Etablierung <strong>de</strong>r<br />
intec in Leipzig <strong>de</strong>ckt sie <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>ut-<br />
Beratung, fundiertes Branchen-<br />
Know-how, ein faktenbasiertes Vorgehen,<br />
praktikable Lösungen und ein<strong>de</strong>utig<br />
messbare Ergebnisse liefern.<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>r Branche erfüllt die Beratung<br />
Oliver Wyman, die sich seit<br />
kurzem mit <strong>de</strong>r Positionierung ‚Real<br />
Impact‘ schmückt, diese Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
am besten. In <strong>de</strong>r WGMB-Studie<br />
belegt das Unternehmen in <strong>de</strong>r Kategorie<br />
‚Umsetzungskompetenz‘, die<br />
die meisten <strong>de</strong>r genannten Kriterien<br />
in sich vereint, mit 60 % positiver Bewertungen<br />
<strong>de</strong>n Spitzenplatz vor Roland<br />
Berger (56 %) und Droege<br />
(54 %).<br />
Derzeit machen die fünf größten<br />
Beratungsunternehmen im Maschinen-<br />
und Anlagenbau mehr als ein<br />
Viertel <strong>de</strong>s Marktes aus. Dennoch ist<br />
ausreichend Platz auch für kleine Beratungsfirmen,<br />
weil die Branche<br />
selbst aus vielen kleinen Unternehmen<br />
besteht. Die Faustregel ‚klein berät<br />
klein, groß berät groß‘ funktioniert<br />
hier ausgesprochen gut. Schwer<br />
schen Markt vollständig ab und zieht<br />
darüber hinaus viele Besucher aus<br />
weiter entfernten Regionen an, wobei<br />
die Bayern hier an erster Stelle stehen“,<br />
stellt Geschäftsbereichsleiterin<br />
Dr. Deliane Träber fest. Die meisten<br />
ausländischen Besucher stammten<br />
aus <strong>de</strong>r Tschechischen Republik, Polen,<br />
Russland, Österreich, <strong>de</strong>r<br />
Schweiz und Italien. Erneut lag <strong>de</strong>r<br />
Fachbesucheranteil bei 99 %. Die<br />
größten Besuchergruppen stellten die<br />
Automotive-Industrie sowie <strong>de</strong>r Anlagen-,<br />
Maschinen- und Werkzeugbau.<br />
Beratung im Maschinen- und Anlagenbau<br />
Branchen- und Umsetzungskompetenz sind gefragt<br />
Erfahrene Pragmatiker stehen<br />
als Berater hoch im Kurs<br />
Bild: WGMB<br />
Weitere Marktrisiken für E<strong>de</strong>lstahl und sinnvolle Lösungen für<br />
die Verarbeiter fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Langversion unseres Berichts<br />
von <strong>de</strong>n Düsseldorfer E<strong>de</strong>lstahltagen unter infoDIRECT.<br />
infoDIRECT<br />
01pro0811<br />
Co<strong>de</strong> in das Suchfenster<br />
‚infoDIRECT‘ unter<br />
www.produktion.<strong>de</strong> eingeben<br />
Professor Dr. Dietmar<br />
Fink hat <strong>de</strong>n<br />
Lehrstuhl Unternehmensberatung<br />
an<br />
<strong>de</strong>r FH Bonn-Rhein-<br />
Sieg und ist Kenner<br />
<strong>de</strong>r Beraterszene.<br />
Oliver Wyman<br />
Roland Berger<br />
Doege<br />
A.T. Kearney<br />
Bain<br />
wer<strong>de</strong>n sich allerdings Consulting-<br />
Firmen mittlerer Größe tun. Ihnen<br />
bleiben nur zwei Möglichkeiten: sich<br />
zu spezialisieren o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Großen<br />
aufzuschließen - ein Schritt, für <strong>de</strong>n<br />
sich zum Beispiel die Düsseldorfer<br />
Beratung Management Engineers<br />
<strong>de</strong>rzeit erfolgreich in Position zu bringen<br />
scheint.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r aktuellen WGMB-<br />
Studie ‚Management Consulting<br />
2007‘ wur<strong>de</strong>n die zehn führen<strong>de</strong>n<br />
Managementberatungsunternehmen<br />
von 264 Top-Managern <strong>de</strong>utscher<br />
Großunternehmen bewertet. Davon<br />
stammten 46 Führungskräfte aus<br />
<strong>de</strong>m Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau.<br />
Die betrachteten Beratungshäuser<br />
wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Kriterien<br />
Umsatz, Wertschöpfung und Internationalität<br />
ausgewählt. Nähere Informationen<br />
sind abrufbar unter:<br />
Kompetenz-Ranking <strong>de</strong>r Beratungsfirmen<br />
Umsetzungsfähigkeit 1<br />
43 %<br />
43 %<br />
60 %<br />
56 %<br />
54 %<br />
Run<strong>de</strong> Sache: Bei Herstellern und Zulieferern<br />
gleichermaßen gewinnt die Z / Intec-Messekombination<br />
meßbar an Atttraktivität.<br />
Mittelgroße Berater tun sich<br />
immer schwerer im Markt<br />
Oliver Wyman<br />
McKinsey<br />
Roland Berger<br />
Simon Kucher<br />
1 Anteil <strong>de</strong>r Befragten, die <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Beratung in <strong>de</strong>m betrachteten Bereich eine hohe o<strong>de</strong>r sehr hohe Kompetenz beimessen<br />
Quelle: WGMB © <strong>Produktion</strong><br />
Nach <strong>de</strong>m Kompetenz-Ranking <strong>de</strong>r Beratungsfirmen für <strong>de</strong>n Maschinen-, Anlagenund<br />
Fahrzeugbau wird <strong>de</strong>r Beratung Oliver Wyman die höchste Kompetenz zugetraut.<br />
BCG<br />
Fachwissen 1<br />
86 %<br />
79 %<br />
73 %<br />
72%<br />
67 %<br />
Bild: Leipziger Messe
13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />
Richtlinie elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r<br />
EU verschiebt Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r EMF-Richtlinie<br />
von Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FRANKFURT (sp). Das Europäische<br />
Parlament und <strong>de</strong>r Europäische Rat<br />
beschlossen die Verschiebung <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie 2004/<br />
40/EG für elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r.<br />
„Wir haben jetzt die Zeit, eine gründliche<br />
Folgenbewertung dieser Richtli-<br />
Aus <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
+++ Haimer: Der national und<br />
international führen<strong>de</strong> Hersteller<br />
von hochpräzisen<br />
Werkzeugaufnahmen hat 2007<br />
neue Vertriebsnie<strong>de</strong>rlassungen<br />
in <strong>de</strong>r Schweiz, in Spanien<br />
und Indien weiter ausgebaut.<br />
Der Umsatz stieg um 22,5 %.<br />
Um <strong>de</strong>r Nachfrage gerecht zu<br />
wer<strong>de</strong>n, investiert Haimer u.a.<br />
in zusätzliche <strong>Produktion</strong>squalität.<br />
2007 wur<strong>de</strong>n 5 Mio<br />
Euro in diesen Bereich investiert<br />
– die eine Hälfte floss in<br />
neue Gebäu<strong>de</strong>, die an<strong>de</strong>re in<br />
neue Maschinentechnologie.<br />
+++ Behringer GmbH: Der Sägenhersteller<br />
weihte En<strong>de</strong> Januar<br />
2008 ein neues Technologieund<br />
Vorführzentrum am<br />
Stammsitz in Kirchhardt ein.<br />
Damit soll Kun<strong>de</strong>n und Interessenten<br />
ein Einblick in die<br />
Vielfalt <strong>de</strong>r Sägetechnik gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
+++ Wachendorff Prozesstechnik<br />
GmbH & Co KG: Der Lieferant<br />
hochwertiger industrierobuster<br />
Komponenten und Systemlösungen<br />
für die Prozessautomatisierung<br />
und die<br />
Klotter Elektrotechnik GmbH<br />
haben rückwirkend zum 1. Januar<br />
2008 eine Systemintegratoren-Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen. Damit ist<br />
Klotter Elektrotechnik zertifizierterWachendorff-Systemintegrator.<br />
+++ Beko Technologies GmbH: Das<br />
Neusser Unternehmen, Anbieter<br />
von Druckluft-Technik, eröffnete<br />
im Februar 2008 eine<br />
neue Fertigungsstätte in Indien.<br />
Nach fast eineinhalb<br />
Jahren Planungs- und Bauzeit<br />
ist Indien nach Deutschland<br />
und <strong>de</strong>n USA das dritte Land<br />
mit einer Beko-Fertigung. Die<br />
neue Fertigung wird vorerst<br />
ausschließlich für <strong>de</strong>n indischen<br />
Markt produzieren.<br />
+++ Rockwell Automation: Der<br />
weltweit führen<strong>de</strong> Anbieter<br />
von Automatisierungs-, Antriebs-,<br />
Steuerungs- und Informationslösungen,<br />
wird <strong>de</strong>n<br />
Geschäftsbereich ‚Sicherheit<br />
und Automation‘ <strong>de</strong>r Ce<strong>de</strong>s AG<br />
übernehmen. Die Bedingungen<br />
für die Übernahme wur<strong>de</strong>n<br />
nicht bekannt gegeben.<br />
Rockwell erwartet, dass die<br />
Transaktion anfangs <strong>de</strong>s 2.<br />
Quartals 2008 vollzogen sein<br />
wird.<br />
+++ Dürr AG: En<strong>de</strong> Februar hat <strong>de</strong>r<br />
Maschinen- und Anlagenbaukonzern<br />
vorläufige Zahlen für<br />
2007 veröffentlicht. Mit einem<br />
EBIT-Anstieg von 55 Mio Euro,<br />
einem operativen Cashflow<br />
von 86 Mio Euro und einem<br />
Plus von 22 % beim Auftragseingang<br />
erreichte <strong>de</strong>r Konzern<br />
nach eigenen Angaben seine<br />
Ziele. Die Nettofinanzverschuldung<br />
konnte Dürr zum<br />
Jahresen<strong>de</strong> auf 61 Mio Euro<br />
senken. Im Januar und Februar<br />
2008 setzte sich <strong>de</strong>r starke<br />
Auftragseingang fort.<br />
nie vorzunehmen und notwendige<br />
Än<strong>de</strong>rungen anzustoßen“, sagt Dr.<br />
Horst Gerlach, Mitglied <strong>de</strong>r ZVEI-Geschäftsführung<br />
(Fachverband<br />
Elektronik und Elektrotechnik). Diese<br />
Folgenabschätzung ist für EU-Richtlinien<br />
vorgeschrieben. „Sie ist wegen<br />
<strong>de</strong>r langen Beratungszeit aber unterblieben“,<br />
so Gerlach.<br />
In <strong>de</strong>r EMF-Richtlinie haben Parlament<br />
und <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r EU Vorschriften<br />
Ginge es nach <strong>de</strong>r EU, dürften<br />
Mitarbeiter nicht mehr in die<br />
Nähe hoher Stromstärken<br />
kommen. Im Bild <strong>de</strong>r neue<br />
Schweißroboter von Kuka.<br />
zum Schutz <strong>de</strong>r Arbeitnehmer vor <strong>de</strong>r<br />
Gefährdung durch elektromagnetische<br />
Fel<strong>de</strong>r im Bereich von 0 Hertz bis<br />
300 Gigahertz erlassen.<br />
Die Richtlinie hat in ihrer aktuellen<br />
Form in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen unbeabsichtigte,<br />
negative Auswirkungen.<br />
Servicetechniker und medizinisches<br />
Bedienpersonal könnten sich<br />
nach <strong>de</strong>n vorgesehenen Vorschriften<br />
<strong>de</strong>r Richtlinie nur noch eingeschränkt<br />
in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Geräte aufhalten.<br />
Ebenfalls betroffen seien Industriebereiche,<br />
die mit hohen Stromstärken<br />
o<strong>de</strong>r starken Elektromotoren arbeiten.<br />
Dazu gehören z.B. Elektrostahl-<br />
Starke Medien zur<br />
Besuchen Sie<br />
uns in Halle 16,<br />
Stand A 18<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
METAV2008<br />
31. März – 4. April Düsseldorf<br />
DAS FACHMAGAZIN FÜR DIE METALLBEARBEITUNG<br />
Branchenreport<br />
Konjunktur 2008:<br />
Diffuse Gemengelage 8<br />
Schwerpunkt<br />
Exklusiv Exklusiv in diesem diesem Heft: Heft:<br />
11. Internationales Supplement:<br />
D+A+CH 2008<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Kommt das En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Transferstraße? 58<br />
Oberflächenfeinbearbeitung<br />
1/2·2008<br />
Jan./Febr. 2008<br />
Ausgabe 1-2<br />
B 30523<br />
Einzelpreis € 13,www.fertigung.<strong>de</strong><br />
PROFIWISSEN<br />
PUR<br />
Auf Herz und Nieren<br />
Bearbeitungszentrum<br />
VM-6 von Haas 68<br />
Titelbild und Beitrag Seite 74<br />
<strong>Produktion</strong><br />
7. Februar 2008<br />
www.produktion.<strong>de</strong> Einzelpreis Euro 2,80<br />
Nummer 6<br />
Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG<br />
PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
www.produktion.<strong>de</strong><br />
3<br />
15<br />
WIRTSCHAFT<br />
8 WIRTSCHAFT<br />
TECHNIK<br />
TECHNIK<br />
14<br />
VDMA: Maschinenbau<br />
Investoren: Chinesen erobern Werkstoffe: Materialien<br />
Hydraulikzylin<strong>de</strong>r: Mikrochip<br />
in USA hat Durchhänger <strong>de</strong>utschen Maschinenbau verbessern Energieausbeute und Megapower im Verbund<br />
TECHNIK IM FOKUS Globalisierung<br />
WIRTSCHAFTS-TICKER<br />
Laser-Sintern Der ‚Kampf <strong>de</strong>r Standorte‘:<br />
Euro in Dollar<br />
1,50<br />
Die individualisierte Massen-<br />
1,45<br />
fertigung von Produkten in <strong>de</strong>r<br />
westlichen Welt gewinnt mehr<br />
1,40<br />
und mehr an Be<strong>de</strong>utung. E-Ma- Deutschland schlägt zurück<br />
1,35<br />
nufacturing per Laser-Sintern<br />
21.12. 14.01. 21.01. 28.01. 04.02.<br />
könnte dabei eine Schlüssel- von Claus Wilk<br />
die Not-<br />
€ 1,48 $ € 58,44 Rupie<br />
technologie wer<strong>de</strong>n und kon- <strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2008 wendig<br />
€ 158,48 Yen € 36,27Rubel<br />
ventionellenFertigungsverfahkeit wi<strong>de</strong>r,<br />
€ 10,67 Yuan € 3,56Zloty<br />
ren, wie beispielsweise <strong>de</strong>r KARLSRUHE. <strong>Produktion</strong>sverinsbeson- € 0,75 £ € 256,26 Forint<br />
Gießtechnik, starke Konkurlagerungen ins Ausland sind <strong>de</strong>re für das<br />
renz machen. Seite 13 kein unumkehrbarer Prozess. Konzept<br />
Im Gegenteil: Auf je<strong>de</strong>n sechs- ‚verlängerte<br />
Neu: Der Energiebrief<br />
ten Verlagerer kommt ein Werkbank‘,<br />
Rapi<strong>de</strong> steige-<br />
Expertentagung<br />
Rückkehrer, wie eine Studie <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>m<br />
nen<strong>de</strong> Energie-<br />
Wissenschaftler verschie<strong>de</strong>ner Fraunhofer ISI zeigt, <strong>de</strong>ren ErZwischen- Preise bedro-<br />
Forschungseinrichtungen begebnisse <strong>Produktion</strong> exklusiv produktehen<br />
die Wettbeschäftigen<br />
sich im Rahmen <strong>de</strong>r vorliegen.<br />
aus <strong>de</strong>m<br />
werbsfähigkeit<br />
Tagung ‚Innovationsqualität:<br />
Auslands-<br />
<strong>de</strong>r verabeiten-<br />
Qualitätsmanagement für In- Der <strong>Produktion</strong>sstandort standort<strong>de</strong>n<br />
Industrie.<br />
novationen‘ mit verschie<strong>de</strong>nen Deutschland gewinnt an At- wie<strong>de</strong>r an<br />
Energie-Effi-<br />
Aspekten <strong>de</strong>r Innovationsquatraktivität: 16,7 % <strong>de</strong>r Verlage- <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utzienz<br />
ist kein<br />
Luxus son<strong>de</strong>rn<br />
lität. Seite 13 rer aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r verarschen Verena Fahrion<br />
eine Überle- Redakteurin<br />
beiten<strong>de</strong>n Industrie kommen Standort<br />
bensfrage.Pro- wie<strong>de</strong>r zurück, so das Ergebnis zurückge-<br />
Innovationen im Visier<br />
duktion ergreift die Initiative:<br />
<strong>de</strong>r vom Fraunhofer ISI vorgeliefertwer- Mit <strong>de</strong>m neuen Energie-Effi-<br />
Die ifm electronic gmbh ist für legten Studie. Warum kehren <strong>de</strong>n,ent- Center treuung <strong>de</strong>r ausländischen zienz-Brief hilft <strong>Produktion</strong><br />
<strong>de</strong>n diesjährigen Innovations- aber Firmen zurück nach sprechen<strong>de</strong><br />
‚Industrie- und Standorte zur Sicherstellung Topentschei<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Industrie,<br />
preis <strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft Deutschland? Als häufigsten Puffer- und Si-<br />
Serviceinnovationen‘ <strong>de</strong>r notwendigen Produkt- und Kosten zu senken und die Ver-<br />
nominiert wor<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>r Grund für Rückverlagerungen cherheitsbestän<br />
<strong>de</strong>s Fraunhofer ISI: „Wenn Prozessqualität wi<strong>de</strong>r. Dr. Kinsorgung im Unternehmen zu<br />
Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s- nannten die Betriebe <strong>de</strong>s Verar<strong>de</strong> für Probleme bei <strong>de</strong>r Pro- ‚verlängerte Werkbänke‘ in kel: „Unterschätzt wer<strong>de</strong>n hier sichern. Ab heute erscheint die<br />
ministers für Wirtschaft und beiten<strong>de</strong>n Gewerbes Einbußen duktion o<strong>de</strong>r unterwegs schaf- weiter entfernten Län<strong>de</strong>rn auf- insbeson<strong>de</strong>re kulturelle Unter- Überlebenshilfe „Energie-Effi-<br />
Technologie wird die Auszeich- bei Flexibilität und Lieferfähigfen zu müssen. Dr. Steffen Kingebaut wor<strong>de</strong>n sind, dann schie<strong>de</strong> und lange Anlaufzeiten zienz Brief“ immer in <strong>de</strong>r ernung<br />
alljährlich für beson<strong>de</strong>rs keit (72 %). Darin spiegelt sich kel, Leiter <strong>de</strong>s Competence müssen für eventuelle Ausfälle bis zur Qualitätsproduktion. sten <strong>Produktion</strong>-Ausgabe <strong>de</strong>s<br />
innovative Marktneuheiten<br />
bestimmte Vorkehrungen ge- Im Mittel, das zeigen unsere Monats als Beilage.<br />
verliehen. Seite 14 Verlagerung/Rückverlagerung nach Branchen troffen wer<strong>de</strong>n, üblicherweise Erfahrungen, dauert <strong>de</strong>r An-<br />
redundante <strong>Produktion</strong>skapalauf bis zur sicheren Produk- Neuer Airbus-Vorstand<br />
zitäten o<strong>de</strong>r Lagerbestän<strong>de</strong>. tion etwa 2,5 mal länger als ge- TOULOUSE (DJ). Der Flugzeug-<br />
Größtes Teleskop<br />
Bei<strong>de</strong>s kann beispielsweise bei plant, was hohe Qualitätssichehersteller Airbus hat einen<br />
Nach siebenjähriger Bauzeit<br />
einer Absicherung von sechs rungs- und Koordinationsko- neuen Finanzvorstand berufen.<br />
hat das größte optische Teles-<br />
Wochen Seeweg aus China sten nach sich zieht.“<br />
Harald Wilhelm tritt das Amt<br />
kop <strong>de</strong>r nördlichen Halbkugel,<br />
richtig ins Geld gehen.“<br />
Mit <strong>de</strong>utlichem Abstand fol- mit sofortiger Wirkung an, teil-<br />
das Gran Telescopio Canarias<br />
An zweiter Stelle <strong>de</strong>r Rückgen im gesamten Verarbeitente die Tochter <strong>de</strong>s europäischen<br />
auf La Palma (Grantecan) <strong>de</strong>n<br />
verlagerungsgrün<strong>de</strong> folgen <strong>de</strong>n Gewerbe hohe Koordina- Luft- und Raumfahrtkonzerns<br />
Probebetrieb aufgenommen.<br />
Qualitätsprobleme, die für gut tionskosten (16 %), unzurei- EADS mit. Er folgt Hans-Peter<br />
Hei<strong>de</strong>nhain-Winkelmessgeräte<br />
60 % <strong>de</strong>r rückverlagern<strong>de</strong>n Bechen<strong>de</strong> Infrastrukturen vor Ort<br />
Ring, <strong>de</strong>r Chief Financial Officer<br />
<strong>de</strong>r EADS-Gruppe bleibt.<br />
kommen hier zum Einsatz.<br />
triebe mit entschei<strong>de</strong>nd sind. (15 %) und eine mangeln<strong>de</strong><br />
Seite 14<br />
Darin spiegeln sich insbeson<strong>de</strong>- Verfügbarkeit qualifizierten<br />
re hohe und unterschätzte Auf- Personals vor Ort (9 %) auf <strong>de</strong>n ZAHL DER WOCHE<br />
wendungen für die Qualitätssi- folgen<strong>de</strong>n Plätzen. Die geringe-<br />
EVENT<br />
cherung, -kontrolle und Bere Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Koordina- 42,9 Mrd ...Euro hat die<br />
Quelle: Fraunhofer ISI © <strong>Produktion</strong><br />
Wirtschaft 2007 für<br />
Kongress „Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/<br />
die interne F&E ausgeben, progno-<br />
Firmen aus Branchen mit hoher Kapitalintensivität kehren häufiger zu- Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
GEO“: 6./7. März in Nürnberg<br />
@ stiziert <strong>de</strong>r Stifterverband für die<br />
rück. Für einfache Produkte ist Verlagerung eine strategische Option.<br />
redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />
weiter auf Seite 2 <strong>de</strong>utsche Wissenschaft.<br />
LANDSBERG (gk). Was die Sieger<br />
<strong>de</strong>s Wettbewerbs Fabrik <strong>de</strong>s<br />
Jahres getan haben, um ihr Automotive<br />
Jungheinrich AG<br />
Werk an die Spitze zu<br />
bringen, erfahren<br />
Neues Werk in Landsberg<br />
Teilnehmer <strong>de</strong>s Kon- Bosch/Mahle: Turbola<strong>de</strong>r<br />
gresses Fabrik <strong>de</strong>s<br />
Global Excellence<br />
in Operations Jahres/GEO 2007 am von Christian Klein<br />
zuständige Bosch-Geschäfts- von Klaus Hiemer<br />
Größe entsteht ein ‚Center of<br />
6./7. März im Nürn- <strong>Produktion</strong> Nr. 06, 2008 führer. Das Joint Venture, an <strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2008 Excellence‘ für Nie<strong>de</strong>rhubgeräberger<br />
Maritim-Hotel. Sie ler-<br />
<strong>de</strong>m sich bei<strong>de</strong> Unternehmen<br />
te. Diese elektrogetriebenen<br />
nen unter an<strong>de</strong>rem die Erfolgs- STUTTGART (DJ). Die Robert mit einem Anteil von je 50% DRESDEN/LANDSBERG. Die Fahrzeuge wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rezepte<br />
<strong>de</strong>r Sieger Siemens und Bosch GmbH und die Mahle beteiligen, wird seinen Sitz in Jungheinrich AG wird ihre Prorem im Han<strong>de</strong>l und Lager ein-<br />
Saar Gummi kennen. Zu<strong>de</strong>m GmbH planen ein Gemein- Stuttgart haben. Die Serienferduktionskapazitäten ausbauen gesetzt. Die gute Auftragslage<br />
wer<strong>de</strong>n die Siegerwerke von schaftsunternehmen zur Protigung soll 2010 aufgenom- und ein neues Werk in Lands- <strong>de</strong>s Unternehmens habe in <strong>de</strong>r<br />
Siemens und Bosch besichtigt. duktion von Abgasturbolamen wer<strong>de</strong>n. Produziert wird berg bei Halle in Sachsen-An- Vergangenheit in manchen Be-<br />
Anmeldung: 08191/125-872 <strong>de</strong>rn. Die Gründung von Bosch <strong>de</strong>n Angaben zufolge im <strong>de</strong>uthalt bauen. Das teilte Vertriebsreichen zu Lieferengpässen ge-<br />
Info: www.fabrik-<strong>de</strong>s-Jahres.<strong>de</strong> Mahle Turbo Systems soll im schen Bosch-Werk in Blaichef Dr. Helmut Limberg auf eiführt, sagte Dr. Limberg. Mit Dr. Helmut Limberg, Vorstands-<br />
April 2008 erfolgen, wie Bosch chach und in Österreich. Bisner Pressekonferenz in Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Neubau wür<strong>de</strong>n die Promitglied <strong>de</strong>r Jungheinrich AG und<br />
Leserservice<br />
aktuell mitteilte. Dem Joint lang gibt es noch keinen <strong>de</strong>ut- mit. Es sollen 100 neue Arbeitsduktionskapazitäten <strong>de</strong>r insge- zuständig für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />
Redaktion:<br />
Venture muss die Kartellbeschen Hersteller von Abgasturplätze entstehen.<br />
samt guten Konjunkturlage an-<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312 hör<strong>de</strong> noch zustimmen. „Je<strong>de</strong>r bola<strong>de</strong>rn; die künftigen Kon- Der Stapler-Hersteller und gepasst. Der Standort in Lands- Vorteile“, so Dr. Limberg. Die<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304 <strong>de</strong>r Beteiligten investiert in kurrenten sind Honeywell und produzieren<strong>de</strong> Logistikdienstberg nordöstlich von Halle „ist <strong>Produktion</strong>sfläche umfasst<br />
Abo-Service:<br />
das Gemeinschaftsunterneh- BorgWarner. Bis 2015 rechnet leister wird insgesamt rund 30 infrastrukturell hervorragend 15000 Quadratmeter. Das<br />
Tel.: (01 80) 3 67 3 124* Fax: (01 80) 3 67 31 26* men einen dreistelligen Millio- Bosch mit einem Gesamtmarkt Mio Euro in die neue Produk- eingebun<strong>de</strong>n. Er liegt zentral in Werk ist für eine Kapazität von<br />
*9 Cent je Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />
nen-Betrag“, sagte Bernd von insgesamt 21 Mio Abgastionsstätte investieren. Auf ei- Europa und bietet verkehrs- 30000 Flurför<strong>de</strong>rzeugen pro<br />
(abweichen<strong>de</strong> Mobilfunktarife möglich)<br />
Bohr, <strong>de</strong>r für die Kfz-Sparte turbola<strong>de</strong>rn.nem<br />
Gelän<strong>de</strong> von 8 Hektar technisch die entsprechen<strong>de</strong>n Jahr ausgelegt.<br />
Starke Medien kostenlos abholen!<br />
werkzeug&formenbau und fertigung: Das Kompetenzzentrum<br />
in Sachen Metall!<br />
<strong>Produktion</strong>: Die schnellsten News aus Wirtschaft, Technik und<br />
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<strong>Produktion</strong> 9<br />
werke und industrielle Schweißanlagen.<br />
Durch <strong>de</strong>n jetzt verabschie<strong>de</strong>ten<br />
Beschluss wird die Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Richtlinie in vier Jahren erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
NEU!!! Extra-Beilage:<br />
Energie-Effizienz-Brief<br />
Bild: Corbis/<strong>Produktion</strong><br />
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Bild: Jungheinrich<br />
Bild: Annika Mentgen
10 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: IT und Produktivität<br />
22. November • Nr. 47<br />
Prozessverbesserung<br />
Jagd nach Perfektion: Six Sigma und IT<br />
von Daniela Hoffmann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
BERLIN (ilk). Das Thema Prozessoptimierung<br />
ist zugleich ein alter Hut und<br />
Gebot <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>. Die Trickkiste <strong>de</strong>r<br />
Lösungsansätze ist ebenso reichhaltig<br />
wie unübersichtlich. Mit Six Sigma<br />
steht ein Werkzeugkasten zur Verfügung,<br />
mit <strong>de</strong>m sich Unternehmen von<br />
innen heraus selbst optimieren können.<br />
Wenn Eingeweihte von Six Sigma re<strong>de</strong>n,<br />
klingt das immer ein bisschen<br />
nach Wun<strong>de</strong>rtüte. Ziele <strong>de</strong>r Prozessverbesserungs-Metho<strong>de</strong><br />
sind nicht<br />
nur Kosteneinsparungen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Eindämmung von Verschwendung,<br />
die Optimierung <strong>de</strong>s<br />
Cashflow und nicht zuletzt:<br />
Wachstum. Wun<strong>de</strong>r sind jedoch selten.<br />
„Six Sigma ist harte Arbeit“,<br />
meint Dr. Christan Schünke, Master<br />
Black Belt und Managing Consultant<br />
bei IBM Global Business Services.<br />
Powerpille für die <strong>Produktion</strong>:<br />
Six Sigma und Lean Management<br />
Bisher ist die Anwendung <strong>de</strong>r ursprünglich<br />
aus <strong>de</strong>m japanischen<br />
Schiffbau stammen<strong>de</strong>n, später von unter<br />
an<strong>de</strong>rem General Electric weiterentwickelten<br />
Metho<strong>de</strong> vornehmlich in<br />
amerikanisch-stämmigen Unternehmen<br />
anzutreffen. Six Sigma beschreibt<br />
als statistisches Maß für die Prozessfähigkeit<br />
eine Fehlerquote von 3,4 auf<br />
eine Million Fehlermöglichkeiten, also<br />
kurz: eine Güte von 99,99966 Prozent<br />
im Prozess. Im <strong>Produktion</strong>sumfeld hat<br />
sich eine Kombination aus Lean Management<br />
– Verschlankung <strong>de</strong>r Prozesse<br />
– und Six Sigma etabliert, Co<strong>de</strong>name:<br />
Lean Six Sigma.<br />
Six Sigma ähnelt einem Werkzeug-<br />
von Claus Wilk<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
GUMMERSBACH. Die Gehälter von<br />
Vorstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />
sind im Geschäftsjahr 2006/2007 erfolgsabhängig<br />
gestiegen. Vor allem die<br />
gute Konjunktur sorgte dafür, dass die<br />
Vorstandsgesamtbezüge im Durchschnitt<br />
um 17,5 Prozent zugelegt haben.<br />
Damit wer<strong>de</strong>n die Zuwächse <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Vorjahre, als die Bezüge um 14,8<br />
beziehungsweise 9,1 Prozent gestiegen<br />
waren, <strong>de</strong>utlich übertroffen.<br />
Rund zwei Drittel <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
haben die Vorstandsbezüge im Betrachtungszeitraum<br />
erhöht, in <strong>de</strong>n<br />
übrigen Firmen mussten die Vorstän-<br />
Bild: IBM<br />
Dr. Christian Schürke, Master Black Belt<br />
bei IBM Global Business Services: „Six<br />
Sigma ist harte Arbeit.“<br />
kasten, in <strong>de</strong>m bewährte Methodiken<br />
untergebracht sind. Daneben ist es<br />
aber auch das Dach, unter <strong>de</strong>m alles<br />
in Beziehung gesetzt ist. Klare Abläufe,<br />
ein<strong>de</strong>utige Projektbewertung im<br />
Vorfeld und anschließen<strong>de</strong> Messung<br />
wer<strong>de</strong>n in strukturierter Form vorgegeben<br />
und stellen ein Gerüst, das für<br />
Standard und Transparenz sorgt. Mit<br />
diesen Eigenschaften hat die Metho<strong>de</strong><br />
aus Sicht von Schünke Potential,<br />
auch die IT-Abteilungen zu erobern:<br />
„Um <strong>de</strong>m verstärkten Ruf nach Prozessmo<strong>de</strong>llen<br />
wie ITIL (IT Infrastructure<br />
Library) o<strong>de</strong>r CMMI (Capability<br />
Maturity Mo<strong>de</strong>l Integration) Level 5<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n, muss eine kontinuierliche<br />
Prozessverbesserung gelebt<br />
wer<strong>de</strong>n“, so <strong>de</strong>r Six-Sigma-Profi.<br />
„Für die IT-Abteilung ist es sinnvoll,<br />
sich das Fünf-Phasen-Mo<strong>de</strong>ll DMAIC<br />
(Define - Measure - Analyse - Improve<br />
- Control) zunutze zu machen. Wir<br />
haben beson<strong>de</strong>rs positive Erfahrungen<br />
damit gemacht, dass durch die<br />
Six Sigma-Metho<strong>de</strong> die IT Teil unserer<br />
Operational-Excellence-Initiative<br />
war. Zum einen ist die IT oft Treiber<br />
<strong>de</strong> jedoch Kürzungen ihrer Bezüge<br />
hinnehmen. Dies sind Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
‚Vorstandsstudie 2006/2007‘ <strong>de</strong>r Managementberatung<br />
Kienbaum. Im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Studie wur<strong>de</strong>n die Vergütungsdaten<br />
von 4 300 Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
aus 1 300 Unternehmen<br />
erhoben. „Der <strong>de</strong>utliche Zuwachs ist<br />
in erster Linie auf die Erhöhung variabler<br />
erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteile<br />
zurückzuführen, die<br />
Grundgehälter blieben dagegen weitgehend<br />
konstant“, erläutert Vergütungsexperte<br />
Dr. Alexan<strong>de</strong>r v. Preen.<br />
In je<strong>de</strong>m fünften Unternehmen<br />
stiegen die erfolgsabhängigen variablen<br />
Gehaltsbestandteile <strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong><br />
um mehr als 30 Prozent an, auf<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite kürzten sechs Prozent<br />
<strong>de</strong>r Firmen die Gesamtbezüge<br />
Albrecht Prinzing, Black Belt bei Erhard:<br />
„I<strong>de</strong>al ist eine synchrone Einführung in ITund<br />
Fachabteilungen.“<br />
von Prozessoptimierungen, zum an<strong>de</strong>ren<br />
ist Six Sigma eine datenbasierte<br />
Metho<strong>de</strong>. Daher gibt es Rückkopplungen<br />
mit <strong>de</strong>r IT in Bezug auf<br />
Kennzahlen o<strong>de</strong>r Stammdaten“, sagt<br />
Albrecht Prinzing, Black Belt und<br />
Supply Chain Manager beim Armaturenhersteller<br />
Erhard aus Hei<strong>de</strong>nheim.<br />
Durch die amerikanische Mutter Tyco<br />
International kam Six Sigma bei <strong>de</strong>n<br />
Schwaben ins Spiel. „I<strong>de</strong>al ist eine<br />
synchrone Six-Sigma-Einführung in<br />
IT und Fachabteilungen“, meint<br />
Schünke.<br />
„Der Six-Sigma-Ansatz unterstützt<br />
<strong>de</strong>n Kulturwan<strong>de</strong>l im Unternehmen:<br />
Dazu gehören das Denken über Abteilungsgrenzen<br />
hinweg, dass je<strong>de</strong>r sich<br />
in seinem Bereich um Verbesserungen<br />
bemüht und sich zum Beispiel für<br />
das Optimieren von Kosten verantwortlich<br />
fühlt“, meint Prinzing. Über<br />
eines sind sich alle Experten einig:<br />
„Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Erfolg von Six-<br />
Sigma-Initiativen ist die uneingeschränkte<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s Managements“,<br />
konstatiert Albrecht<br />
Prinzing. Eine „wasch-mich-aber-<br />
um <strong>de</strong>n gleichen Prozentsatz. „Der<br />
seit Jahren andauern<strong>de</strong> Trend zu starken<br />
strukturellen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Vorstandsgehaltspakete hält an“, sagt<br />
v. Preen. Während die Vorstandsbezüge<br />
beispielsweise im Dax um<br />
durchschnittlich 23,3 Prozent und im<br />
Tec-Dax sogar um die Hälfte zulegten,<br />
haben nicht-börsennotierte Gesellschaften<br />
ihren Vorstän<strong>de</strong>n nur<br />
12,6 Prozent mehr gezahlt.<br />
Die Bezüge <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utscher Aktiengesellschaften<br />
unterschei<strong>de</strong>n sich teils erheblich<br />
voneinan<strong>de</strong>r. Die Spanne <strong>de</strong>r Vergütungen<br />
reicht von 40 000 Euro bis hin<br />
Bild: Erhard<br />
mach-mich-nicht-naß“-Taktik beim<br />
Topmanagement führt auch laut<br />
Schünke ins direkte Aus.<br />
Das Personal ist bei Lean Sigma<br />
Dreh- und Angelpunkt. Schließlich<br />
müssen für das Erlernen <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />
Mitarbeiter freigestellt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren<br />
Arbeitszeit im Alltagsgeschäft zunächst<br />
scheinbar fehlt. Hier stellt sich<br />
eine Grundfrage: Wenn ein Reifen <strong>de</strong>fekt<br />
ist, fahre ich dann langsam immer<br />
weiter, o<strong>de</strong>r halte ich an, um das<br />
Rad zu wechseln? Die Bezeichnungen<br />
<strong>de</strong>r Stufen von Six-Sigma-Kompetenz<br />
sind an die ‚Gürtel‘ <strong>de</strong>r Kampfsportart<br />
Judo angelehnt. Green Belts verwen<strong>de</strong>n<br />
25 bis 50 Prozent ihrer Arbeitszeit<br />
auf Six-Sigma-Projekte,<br />
Black Belts kümmern sich ausschließlich<br />
darum. „Die gera<strong>de</strong> verfügbaren,<br />
aber nicht unbedingt leistungsstärksten<br />
Mitarbeiter als Projektleiter für<br />
die Metho<strong>de</strong> auszuwählen, ist nicht<br />
sinnvoll“, sagt Schünke aus Erfahrung.<br />
Keiper: Six Sigma als Metho<strong>de</strong><br />
für Continuous Improvement<br />
„Vor drei Jahren sind wir mit <strong>de</strong>m<br />
Anspruch gestartet, Six Sigma flächen<strong>de</strong>ckend<br />
– also auch über die<br />
<strong>Produktion</strong> hinaus – im Unternehmen<br />
einzusetzen. Heute ist Six Sigma eine<br />
Metho<strong>de</strong> aus einem für unser Unternehmen<br />
gezielt ausgewählten Metho<strong>de</strong>nportfolio<br />
für Continuous Improvement<br />
und aus diesem auch nicht<br />
mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Konkret konnten<br />
wir mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> die Hauptursachen<br />
bei verschie<strong>de</strong>nsten komplexen<br />
Problemstellungen i<strong>de</strong>ntifizieren und<br />
so nachhaltig Probleme abstellen und<br />
Kosten reduzieren“, sagt Volker<br />
Hoeh, Leiter Continuous Improvement<br />
beim Automobilzulieferer Keiper<br />
aus Kaiserslautern.<br />
Vorstandsgehälter<br />
Erfolg entschei<strong>de</strong>t über <strong>de</strong>utliches Plus o<strong>de</strong>r Minus<br />
�����������������������<br />
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Heavy Metal für<br />
die Walter AG.<br />
bei wem noch intelligente Systemlösungen<br />
so richtig rocken, erfahren<br />
Sie unter www.forcam.<strong>de</strong><br />
WE DELIVER OEE.<br />
Die erfolgsabhängige Vergütung<br />
sorgte für gestiegene Gehälter<br />
+++ Steeb Anwendungssysteme hat<br />
bei <strong>de</strong>r HUBER Packaging Group<br />
das Finanzwesen und Controlling<br />
von <strong>de</strong>r DCW-Software auf<br />
SAP ERP umgestellt. Danach<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Startschuss für die<br />
nächste Phase einer umfassen<strong>de</strong>n<br />
Einführung von SAP ERP in<br />
<strong>de</strong>r Logistik gegeben. Dabei<br />
wird eine bisher eingesetzte,<br />
nicht mehr releasefähige Altsoftware<br />
abgelöst. Huber –<br />
Weltmarktführer bei 5-Liter-<br />
Partyfässern – hat damit die<br />
Grundlagen für die weitere<br />
Internationalisierung, die optimale<br />
Unterstützung seiner Geschäftsbereiche<br />
sowie eine zen-<br />
zu mehr als sieben Millionen Euro im<br />
Jahr. Während ein Viertel <strong>de</strong>r erfassten<br />
Unternehmen ihren Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
weniger als 200 000 Euro<br />
im Jahr zahlt, liegen weitere 36 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Bezüge zwischen 200 000<br />
und 400 000 Euro. Die übrigen knapp<br />
40 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen bezahlen<br />
ihre Vorstän<strong>de</strong> noch besser.<br />
Rund 350 Unternehmen überschreiten<br />
dabei die 500 000-Euro-<br />
Schwelle, 128 Gesellschaften zahlen<br />
ihren Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn mehr als<br />
eine Million Euro, 44 liegen sogar bei<br />
mehr als zwei Millionen Euro. Maßgebliche<br />
Bestimmungsgröße für die<br />
Höhe <strong>de</strong>r Vorstandsbezüge ist die<br />
Größe <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens,<br />
gemessen an Umsatz o<strong>de</strong>r Beschäftigtenzahl.<br />
trale Steuerung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
geschaffen.<br />
+++ Tait Electronics Limited, Anbieter<br />
von Lösungen für die drahtlose<br />
Sprach- und Datenkommunikation,<br />
konstruiert und entwickelt<br />
seine mobilen Funksprechgeräte<br />
<strong>de</strong>r Baureihe<br />
TP8100 mit Hilfe <strong>de</strong>s gesamten<br />
Produktentwicklungssystems<br />
von PTC. Damit können die neuen<br />
Funkgeräte in weniger als 20<br />
Wochen entworfen, entwickelt<br />
und auf <strong>de</strong>n Markt gebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet eine Zeiteinsparung<br />
von über 60 Wochen<br />
im Vergleich zu bisherigen Produkteinführungen.<br />
Freu<strong>de</strong>nberg-IT<br />
wächst weiter<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 10, 2008<br />
WEINHEIM (ilk). Die meisten ausgegrün<strong>de</strong>ten<br />
IT-GmbHs haben ihre Aktivitäten<br />
am freien Markt wie<strong>de</strong>r zurückgenommen<br />
und sind hauptsächlich<br />
wie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n eigenen Konzern<br />
aktiv o<strong>de</strong>r sie wur<strong>de</strong>n verkauft. Die<br />
Freu<strong>de</strong>nberg IT hingegen hat dieses<br />
Geschäft weiter ausgebaut. Nach <strong>de</strong>r<br />
aktuellen Studie <strong>de</strong>r Pierre Audoin<br />
Consultants (PAC) vom Februar<br />
2008, die führen<strong>de</strong> europäische Beratungs-<br />
und Marktanalyse-Gesellschaft<br />
für die Software und IT-Services Industrie,<br />
geht insgesamt <strong>de</strong>r Trend bei<br />
<strong>de</strong>n Unternehmen mit IT-Töchtern<br />
wie<strong>de</strong>r auf die Fokussierung <strong>de</strong>s<br />
Kerngeschäftes. An<strong>de</strong>rs bei Freu<strong>de</strong>nberg.<br />
Gemäß dieser Studie liegt die<br />
Freu<strong>de</strong>nberg IT mit einem Umsatzanteil<br />
von mehr als zwei Drittel am<br />
freien Markt in Deutschland an <strong>de</strong>r<br />
Spitze <strong>de</strong>r ausgegrün<strong>de</strong>ten IT-Unternehmen<br />
- noch vor Siemens IT-Solutions<br />
and Services, T-Systems und<br />
Lufthansa-Systems. Im internationalen<br />
Geschäft liegt das Freu<strong>de</strong>nberg<br />
Unternehmen auf Rang zwei <strong>de</strong>r IT-<br />
Ausgründungen <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />
nach Siemens.<br />
IT-Konsolidisierung<br />
bleibt Top-Thema<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
MÜNCHEN (ilk). IT-Konsolidierung<br />
ist neben Sicherheit und Compliance<br />
eines <strong>de</strong>r meist diskutierten IT-Themen<br />
– vor allem im Mittelstand. Die<br />
Unternehmen wissen, welche Gefahren<br />
von einer heterogenen IT-Plattform<br />
und Insellösungen ausgehen<br />
können. „Es sind jedoch vielmehr die<br />
Chancen, die sich diese Unternehmen<br />
entgehen lassen. Eine konsolidierte,<br />
zukunftssichere Unternehmens-IT<br />
schafft eine Basis für Entscheidungen,<br />
erlaubt produktives und effizientes<br />
Arbeiten und ist auf lange Sicht kostengünstiger,<br />
die Informationsbrüche<br />
und auch Sicherheitslücken zur<br />
Folge haben“, erklärt Mattias Drefs,<br />
Manager Marketing Mittelstand bei<br />
<strong>de</strong>r Oracle Deutschland GmbH. Der<br />
grundsätzlichen Be<strong>de</strong>utung einer<br />
konsolidierten IT-Infrastruktur sind<br />
sich die meisten Teilnehmer einer aktuellen<br />
Studie zum Thema bewusst<br />
(84 Prozent). Rund 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Testteilnehmer haben jedoch festgestellt,<br />
dass sie im eigenen Unternehmen<br />
<strong>de</strong>utlichen Nachholbedarf haben,<br />
ihre Systemlandschaft zu strukturieren<br />
und zu vereinfachen. Dies<br />
hat natürlich auch Auswirkungen auf<br />
<strong>de</strong>n Informationsfluss und das Datenmanagement<br />
im Unternehmen. Die<br />
Hälfte aller Befragten räumt ein, dass<br />
ein Datenaustausch zwischen unterschiedlichen<br />
Systemplattformen und<br />
Anwendungen in ihrem Unternehmen<br />
nicht ohne weiteres möglich ist.<br />
IT-TELEGRAMM<br />
+++ Die IBS AG,<br />
Anbieter<br />
von Software<br />
und<br />
Beratung<br />
für das Qualitäts-,<strong>Produktion</strong>sundCompliance-Management,<br />
erhält von <strong>de</strong>r EN Electronic-<br />
Network AG einen Großauftrag<br />
zur Einführung eines MES Systems.<br />
Die Gruppe gehört zu<br />
<strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Electronic Manufacturing<br />
Service Anbietern<br />
in Europa.
13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Geld und Recht<br />
För<strong>de</strong>rprogramm<br />
50 Mio Euro für Kin<strong>de</strong>rbetreuung in Betrieben<br />
von Lisa Zeidler<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
BERLIN. Familienfreundlichkeit spielt<br />
in <strong>de</strong>r Wirtschaft eine immer größere<br />
Rolle. Denn von zufrie<strong>de</strong>nen Mitarbeitern<br />
hängt zu einem großen Maß <strong>de</strong>r<br />
Erfolg eines Unternehmens ab. Mit<br />
<strong>de</strong>m Programm ‚Betrieblich unterstützte<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung‘ för<strong>de</strong>rt das<br />
Bun<strong>de</strong>sfamilienministerium seit 25.<br />
Februar die Einrichtung von neuen,<br />
betrieblich unterstützten Kin<strong>de</strong>rbetreuungsplätzen.<br />
Betriebliche Kin<strong>de</strong>rbetreuung hat positive<br />
Auswirkungen auf die Motivation<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigten. Das ergab mit<br />
94 % Zustimmung eine IfD-Umfrage<br />
unter 510 repräsentativ ausgewählten<br />
Leitern und Personalverantwortlichen<br />
in Wirtschaftsunternehmen.<br />
76 % gaben außer<strong>de</strong>m an, dass betriebliche<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung einen<br />
Imagegewinn für das Unternehmen<br />
be<strong>de</strong>ute und es einfacher sei, Fach-<br />
Bild: BMFSFJ<br />
Bun<strong>de</strong>sministerin Ursula von <strong>de</strong>r Leyen<br />
möchte engagierte Betriebe för<strong>de</strong>rn.<br />
kräfte zu gewinnen. So hat das<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend das neue<br />
För<strong>de</strong>rprogramm ‚Betriebliche unterstützte<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung‘ eingeführt.<br />
Dieses richtet sich an Unternehmen<br />
mit bis zu 1 000 Beschäftigten, die in<br />
Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen neue, zu-<br />
sätzliche Gruppen für Mitarbeiterkin<strong>de</strong>r<br />
bis zum vollen<strong>de</strong>ten dritten Lebensjahr<br />
schaffen. Geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />
50 % <strong>de</strong>r zuwendungsfähigen Betriebskosten<br />
bis maximal 6 000 Euro<br />
pro Platz und Jahr. Die För<strong>de</strong>rung<br />
wird bis zu zwei Jahre lang gezahlt.<br />
Insgesamt stehen für das Programm<br />
bis En<strong>de</strong> 2011 rund 50 Mio Euro aus<br />
<strong>de</strong>m Europäischen <strong>Sozial</strong>fonds zur<br />
Verfügung.<br />
Familienfreundlichkeit als<br />
Markenzeichen <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />
„Das För<strong>de</strong>rprogramm wird dazu<br />
beitragen, neue, gute Beispiele einer<br />
sinnvollen Balance familiärer und betrieblicher<br />
Interessen hervorzubringen,<br />
sagt Ursula von <strong>de</strong>r Leyen,<br />
Bun<strong>de</strong>sministerin für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend. Und es ist<br />
ein wichtiger Schritt, um Familienfreundlichkeit<br />
als Markenzeichen <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaft zu etablieren.“<br />
Beteiligen können sich Unterneh-<br />
men bis zu 1 000 Beschäftigten, geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n auch Kooperationen<br />
mehrerer Unternehmen. Antragssteller<br />
und Empfänger <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel<br />
sind die Träger <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen.<br />
Dies können öffentliche,<br />
gemeinnützige o<strong>de</strong>r privat-gewerbliche<br />
Träger o<strong>de</strong>r die Unternehmen<br />
selbst sein.<br />
Es wird nur unter <strong>de</strong>n Voraussetzungen<br />
geför<strong>de</strong>rt, dass die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Genehmigungen insbeson<strong>de</strong>re<br />
eine Betriebserlaubnis vorliegen.<br />
Die Betriebskosten <strong>de</strong>r neuen Plätze<br />
wer<strong>de</strong>n nicht gleichzeitig mit an<strong>de</strong>ren<br />
öffentlichen Mitteln geför<strong>de</strong>rt.<br />
Die Kofinanzierung erfolgt durch die<br />
Unternehmen und gegebenenfalls<br />
durch Elternbeiträge.<br />
Laut Familienministerium rechnet<br />
sich ein betriebliches Engagement für<br />
Unternehmen und Beschäftigte. So<br />
ließen sich zum Beispiel Betreuungsund<br />
Arbeitszeiten gut aufeinan<strong>de</strong>r abstimmen.<br />
Unternehmen mit betrieblichen<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuungsangeboten<br />
Lebensversicherung<br />
Bei Auszahlungen an Dritte fällt Erbschaftssteuer an<br />
von Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
NÜRNBERG. Häufig wird vergessen,<br />
dass an <strong>de</strong>n Begünstigsten ausgezahlte<br />
Lebensversicherungen <strong>de</strong>r Erbschaftssteuer<br />
unterliegen. Die Leistung<br />
wird jedoch nicht versteuert,<br />
wenn <strong>de</strong>r Versicherungsvertrag von<br />
<strong>de</strong>m Bezugsberechtigten selbst abgeschlossen<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
In Zeiten leerer Rentenkassen entwickeln<br />
sich Lebensversicherungen<br />
immer mehr zum zweiten Standbein<br />
für die Altersvorsorge. Hierbei, so <strong>de</strong>r<br />
Kieler Steuerberater Jörg Passau, Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Anwalts-,<br />
Notar- und Steuerberatervereinigung<br />
für Erb- und Familienrecht e. V. mit<br />
Sitz in Nürnberg, wird häufig ver-<br />
kannt, dass Lebensversicherungen,<br />
die an <strong>de</strong>n Begünstigten ausgezahlt<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Erbschaftsteuer unterliegen.<br />
Der Erbschaftsteuer unterliegt je<strong>de</strong>r<br />
Vermögensvorteil, <strong>de</strong>n jemand<br />
aufgrund eines vom Erblasser mit einem<br />
Dritten zu seinen Gunsten abgeschlossenen<br />
Vertrages erfährt, so <strong>de</strong>r<br />
Kieler Steuerexperte. Hierzu zählen<br />
insbeson<strong>de</strong>re vom Erblasser mit einer<br />
Bank o<strong>de</strong>r einem Versicherungsunternehmen<br />
geschlossene Verträge, wonach<br />
Bankguthaben o<strong>de</strong>r Versicherungsleistungen(Lebensversicherungen,<br />
Unfallversicherungen) im To<strong>de</strong>sfall<br />
unmittelbar an <strong>de</strong>n Begünstigten<br />
ausgezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Keine Besteuerung <strong>de</strong>r Versicherungsleistung<br />
erfolgt jedoch, wenn<br />
<strong>de</strong>r Versicherungsvertrag von <strong>de</strong>m<br />
Bezugsberechtigten selbst abgeschlossen<br />
wur<strong>de</strong>. Versichert daher<br />
zum Beispiel die Ehefrau als Versicherungsnehmerin<br />
und Bezugsberechtigte<br />
das Leben ihres Mannes selbst und<br />
trägt auch die entsprechen<strong>de</strong>n Versicherungsprämien,<br />
so liegt beim To<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Ehemannes kein erbschaftsteuer-<br />
Handlungsbedarf bei<br />
Nichtverheirateten<br />
Investitionsprogramm<br />
För<strong>de</strong>rung für alle NRW-Firmen<br />
von Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
DÜSSELDORF. Der Europäische Fonds<br />
für regionale Entwicklung und das<br />
Land Nordrhein-Westfalen bieten jetzt<br />
eigenmittelverstärken<strong>de</strong> Darlehen für<br />
kleine und mittlere Unternehmen lan<strong>de</strong>sweit<br />
an.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen in<br />
<strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sland Nordrhein-Westfalen<br />
können jetzt die För<strong>de</strong>rung<br />
mit Nachrangdarlehen für die<br />
Mitfinanzierung von Investitionen<br />
aus <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rprogramm<br />
‚NRW/EU.Investitionskapital‘ in Anspruch<br />
nehmen. Bislang war das Programm<br />
unter <strong>de</strong>m Namen ‚KMU-Investitionskapital<br />
aufgrund von Bestimmungen‘<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Union auf<br />
die Ziel-2-För<strong>de</strong>rgebiete in <strong>de</strong>m bevölkerungsreichsten<br />
<strong>de</strong>utschen<br />
Bun<strong>de</strong>sland beschränkt.<br />
Das Programm wird aus Mitteln <strong>de</strong>s<br />
‚Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung‘ und <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s<br />
NRW bereitgestellt. Es richtet sich in<br />
erster Linie an wachsen<strong>de</strong> Unternehmen,<br />
die aufgrund einer schwachen<br />
Eigenkapitalaus<strong>statt</strong>ung und fehlen<strong>de</strong>r<br />
Sicherheiten an <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
geplanter Investitionsmaßnahmen<br />
gehin<strong>de</strong>rt sind. Voraussetzung für ei-<br />
Bild: NRW.BANK<br />
NRW.BANK: weitet<br />
das För<strong>de</strong>rprogrammNRW/EU.Investitionskapital<br />
auf<br />
sämtliche Firmen<br />
in NRW aus.<br />
ne Inanspruchnahme ist in je<strong>de</strong>m Fall<br />
eine zufrie<strong>de</strong>n stellen<strong>de</strong> Bonität <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens. Mit <strong>de</strong>m Programm<br />
können maximal 50 % <strong>de</strong>r Investitionen,<br />
höchstens 1 Million Euro, finanziert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Laufzeit beträgt bis<br />
zu zwölf Jahre, davon sind die ersten<br />
sieben Jahre tilgungsfrei. Ab <strong>de</strong>m 8.<br />
Jahr ist das Darlehen in zehn gleich<br />
pflichtiger Erwerb vor, da die Ehefrau<br />
die Versicherungssumme in diesem<br />
Fall nicht aufgrund eines vom Verstorbenen<br />
zu ihren Gunsten geschlossenen<br />
Vertrages erhält, son<strong>de</strong>rn kraft<br />
eigenen Vertrages. Aufgrund extrem<br />
hoher Besteuerung bei Nichtverheirateten,<br />
also insbeson<strong>de</strong>re bei nichtehelichen<br />
Lebensgemeinschaften, kommt<br />
hohen Halbjahresraten zurück<br />
zu führen. Der Zinssatz<br />
wird in Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r Bonitätseinsschätzung<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens festgelegt.<br />
Interessierte Unternehmen<br />
können Anträge über<br />
ihre jeweilige Hausbank bei<br />
<strong>de</strong>r NRW.BANK stellen.<br />
Zuvor hatte die<br />
NRW.BANK mit <strong>de</strong>r Herner<br />
Sparkasse bereits einen Globaldarlehensvertragvereinbart.<br />
Die För<strong>de</strong>rbank stellt<br />
<strong>de</strong>r Herner Sparkasse im<br />
Rahmen eines so genannten<br />
Globaldarlehens zinsgünstige<br />
Refinanzierungsmittel<br />
über 10 Millionen Euro bereit.<br />
Diese kann die Sparkasse<br />
wie<strong>de</strong>rum für zinsgünstige<br />
Kredite im gewerblichen<br />
Kreditgeschäft einsetzen<br />
und damit einen Wachstumsimpuls<br />
geben.<br />
Mit <strong>de</strong>m Darlehen bietet die<br />
NRW.BANK <strong>de</strong>r Herner Sparkasse die<br />
Möglichkeit, je nach Bedarf Vorhaben<br />
kleinerer und mittelständischer Kun<strong>de</strong>n<br />
zinsgünstig zu finanzieren. Damit<br />
verschafft die NRW.Bank <strong>de</strong>m lokalen<br />
Geldinstitut flexible Gestaltungsspielräume<br />
in seinem mittelständischen<br />
Kreditgeschäft.<br />
diesem Gestaltungshinweis auch hier<br />
eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />
Schließt <strong>de</strong>r Lebensgefährte zum Beispiel<br />
zugunsten seiner Lebensgefährtin<br />
eine Lebensversicherung von<br />
150 000 Euro ab, um diese für <strong>de</strong>n<br />
‚Fall <strong>de</strong>s Falles‘ abzusichern, zahlt diese<br />
auf die ausgezahlte Versicherungssumme<br />
eine Erbschaftssteuer von<br />
33 304 Euro. Versichert jedoch je<strong>de</strong>r<br />
Lebensgefährte als Versicherungsnehmer<br />
und Bezugsberechtigter jeweils<br />
das Leben <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, so tritt im To<strong>de</strong>sfall<br />
keinerlei Besteuerung ein.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r hohen erbschaftsteuerlichen<br />
Belastung, so Passau, sollten<br />
Lebensgefährten von dieser Möglichkeit<br />
unbedingt Gebrauch machen. Im<br />
Falle einer Trennung könne die Bezugsberechtigung<br />
je<strong>de</strong>rzeit auf sich<br />
selbst o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Personen umge-<br />
www.resale-germany.com<br />
Bild: Jörg Passau<br />
<strong>Produktion</strong> 11<br />
könnten laut Ministerium familienbedingte<br />
Fehlzeiten um durchschnittlich<br />
1,5 Tage im Jahr kürzen. Dazu<br />
komme, dass es einen stärkeren Anreiz<br />
für Mütter und Väter gibt, früher<br />
aus <strong>de</strong>r Elternzeit zurückzukehren.<br />
Eltern bewahren so besser ihre beruflichen<br />
Fähigkeiten und Unternehmen<br />
können Überbrückungs- und Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rungskosten<br />
einsparen.<br />
Mehr Arbeitsmotivation<br />
und größere Produktivität<br />
Ein wichtiger Punkt nach Ansicht<br />
<strong>de</strong>s Ministeriums zeigt sich auch darin,<br />
dass familienfreundliche Angebote<br />
maßgeblich die Bindung und I<strong>de</strong>ntifikation<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigten mit <strong>de</strong>m Betrieb<br />
erhöhen. Das trage nachhaltig<br />
zu mehr Arbeitsmotivation und einer<br />
größeren Produktivität bei.<br />
Ebenso könne durch das Engagement<br />
in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbetreuung die Attraktivität<br />
als Arbeitgeber für qualifizierte<br />
Mitarbeiter gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />
Jörg Passau, DANSEF: Versichern Nichtverheiratete<br />
das Leben <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, so<br />
tritt beim Tod keinerlei Besteuerung ein.<br />
schrieben wer<strong>de</strong>n. Mehr zur Erbschaftsteuer<br />
einschließlich steueroptimierter<br />
Testamentsmuster sowie<br />
zum Erbrecht enthalten auch die Ratgeber<br />
‚Sterben macht Erben‘ sowie<br />
‚Sterben und Steuern‘ von DANSEF.<br />
1.000 Gebrauchte unter<br />
Strom – das schafft nur<br />
eine Messe wie die RESALE!<br />
14. Internationale Messe<br />
für gebrauchte Maschinen<br />
und Anlagen<br />
Messe Karlsruhe<br />
23. bis 25. April 2008<br />
Anmel<strong>de</strong>n und informieren:<br />
Tel. +49(0)7244/70 75-0 · www.resale-germany.com
12 <strong>Produktion</strong> Nachrichten<br />
13. März 2008• Nr. 11<br />
Tata/Ford: Verhandlungen<br />
GENF (DJ). Der indische Automobilhersteller<br />
Tata Group befin<strong>de</strong>t sich<br />
weiter in Verhandlungen mit <strong>de</strong>m US-<br />
Hersteller Ford Motor Co über einen<br />
Kauf <strong>de</strong>r Ford-Marken Land Rover<br />
und Jaguar. Marktbeobachter gehen<br />
davon aus, dass <strong>de</strong>r indische Konzern<br />
mehr als 2 Mrd USD für die bei<strong>de</strong>n<br />
Luxusmarken und die dazugehörigen<br />
Anlagen und Technologien bezahlen<br />
wird. Ford hatte Jaguar 1989 für 2,5<br />
Mrd USD und Land Rover 2000 für<br />
2,75 Mrd USD gekauft. Der geplante<br />
Verkauf ist Teil <strong>de</strong>s Plans von CEO<br />
Alan Mulally, bei <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Konzern<br />
aus Dearborn auf seine Kernmarke<br />
Ford konzentrieren will.<br />
Siemens 600 Mio-Auftrag<br />
MÜNCHEN (DJ). Die Siemens AG errichtet<br />
ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
in Portugal. Das Auftragsvolumen<br />
einschließlich <strong>de</strong>s langfristigen<br />
Service-Vertrags belaufe sich auf<br />
rund 600 Mio EUR. Auftraggeber für<br />
die Anlage nordöstlich von Lissabon<br />
ist die ElecGas SA, ein Joint Venture<br />
<strong>de</strong>s unabhängigen Stromerzeugers<br />
International Power plc und <strong>de</strong>s spanischenEnergieversorgungsunternehmens<br />
En<strong>de</strong>sa SA. Nach <strong>de</strong>r für<br />
2011 geplanten Inbetriebnahme wird<br />
Siemens nach eigenen Angaben für<br />
eine Laufzeit von 25 Jahren auch die<br />
Instandhaltung <strong>de</strong>r Anlage übernehmen.<br />
Die mit Erdgas befeuerten Anlagen<br />
sollen einen Wirkungsgrad von<br />
über 58 % und eine installierte Leistung<br />
von insgesamt rund 830 Megawatt<br />
(MW) haben.<br />
Neue Pläne für Volvo<br />
DETROIT (DJ). Die Ford Motor Co<br />
entwickelt einen neuen Geschäftsplan<br />
für ihre schwedische Pkw-Marke<br />
Volvo. Außer<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
eingeleitet, mit <strong>de</strong>nen die Sparte<br />
eigenständiger geführt wer<strong>de</strong>n könnte,<br />
teilte <strong>de</strong>r Konzern aus Dearborn<br />
aktuell mit. Die höchste Priorität liege<br />
darin, dass Volvo wie<strong>de</strong>r nachhaltig<br />
profitabel wer<strong>de</strong>. Ford hatte vor wenigen<br />
Monaten entschie<strong>de</strong>n, Volvo<br />
nicht zu verkaufen.<br />
Automotive<br />
Hybrid-Kampfansage an Toyota<br />
von Christian Klein<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
DETROIT (DJ). Die General Motors Corp<br />
(GM) will ein neuartiges Hybridsystem<br />
unter Einsatz einer Lithium-Ionen-<br />
Batterie entwickeln und damit Marktführer<br />
Toyota Anteile im Markt für hybri<strong>de</strong><br />
Fahrzeuge (verbrennungsmotorisch/elektrisch)<br />
abknöpfen.<br />
Wie <strong>de</strong>r US-Automobilhersteller mitteilte,<br />
soll die elektrische Leistung <strong>de</strong>s<br />
neuen Systems im Vergleich zum <strong>de</strong>rzeitigen<br />
GM-Hybridsystem drei Mal<br />
höher sein. Die ersten Fahrzeuge mit<br />
<strong>de</strong>m neuartigen System sollen 2010<br />
auf <strong>de</strong>m US-Markt eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Absatzziel <strong>de</strong>s US-Unternehmens<br />
mit Fahrzeugen, die das Hybridsystems<br />
nutzen, liege bei weltweit<br />
über 100 000 Einheiten jährlich.<br />
Als Lieferant für die Lithium-Ionen-<br />
Batterie habe sich GM für die Hitachi<br />
Vehicle Energy Ltd, entschie<strong>de</strong>n. Der<br />
US-Konzern, <strong>de</strong>r im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren<br />
Herstellern bei <strong>de</strong>r Hybridtechnik<br />
bisher das Nachsehen hatte, setzt<br />
große Hoffnungen in sein geplantes<br />
Hybridsystem. Im Vergleich zum Konkurrenten<br />
Toyota verkaufte GM in<br />
<strong>de</strong>n USA 2007 lediglich etwa 6 000<br />
Fahrzeuge, während die Japaner Daten<br />
von J.D. Power and Associates zufolge<br />
auf 277 839 Einheiten kommen.<br />
Dem US-Konzern könnte es mit <strong>de</strong>m<br />
neuen System dann leichter fallen,<br />
die strengeren Richtlinien beim Kraftstoffverbauch<br />
und Abgasen in <strong>de</strong>n<br />
USA und Europa zu erfüllen. Zu<strong>de</strong>m<br />
biete die Lithium-Ionen-Batterie <strong>de</strong>n<br />
Vorteil, dass sie kleiner und zugleich<br />
mehr Leistung produziert. Dadurch<br />
könne das System in größeren Motoren<br />
als die <strong>de</strong>rzeitige GM-Lösung eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorsprung<br />
durch<br />
Wissen!<br />
Die <strong>Produktion</strong> im Abo!<br />
www.produktion.<strong>de</strong><br />
Wirtschaft Technik Management<br />
Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />
Korea lockt Leoni<br />
KURZNACHRICHTEN<br />
FRANKFURT (DJ). Die Leoni AG beteiligt<br />
sich an <strong>de</strong>m koreanischem<br />
Bordnetz-Hersteller Daekyeung. Wie<br />
<strong>de</strong>r Draht-, Kabel- und Bordnetz-Hersteller<br />
aus Nürnberg mitteilte, übernimmt<br />
er 50 % <strong>de</strong>r Anteile an Daekyeung.<br />
Der bestehen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nkreis<br />
von Daekyeung biete Leoni direkten<br />
Zugang zu wichtigen Automobilherstellern,<br />
wie GMDAT (General Motors<br />
Daewoo Auto & Technology), SsangYong<br />
Motors sowie <strong>de</strong>m Spezialfahrzeug-Anbieter<br />
Volvo Construction<br />
Equipment, erläuterte <strong>de</strong>r MDAX-<br />
Konzern.<br />
Salzgitter übertrifft Prognose<br />
SALZGITTER (DJ). Die Salzgitter AG<br />
hat erwartungsgemäß ihre Gewinnprognose<br />
für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
übertroffen. Laut Angaben<br />
<strong>de</strong>s Stahl- und Röhrenkonzerns<br />
belief sich das Vorsteuerergebnis auf<br />
1,314 (Vj 1,855) Mrd Euro. Der Umsatz<br />
wuchs <strong>de</strong>n weiteren Angaben zufolge<br />
auf 10,19 (Vj 8,447) Mrd Euro.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
PRODUKTION-INTERVIEW<br />
LANDSBERG (fr). Wettbewerbsintensive<br />
Branchen wie die Automobilindustrie<br />
zeichnen sich durch einen hohen<br />
Margendruck aus. Deshalb gehört <strong>de</strong>r<br />
strategische Einkauf von Rohstoffen<br />
und Materialien zum unverzichtbaren<br />
Alltagsgeschäft. Doch ist die Materie<br />
im Detail mühselig. Achim Rauber,<br />
Geschäftsführer beim Verband <strong>de</strong>r<br />
Automobilindustrie (VDA) erklärt Lothar<br />
Lochmeier wie Unternehmen die<br />
erhöhten Materialkosten mit Hilfe eines<br />
Rohstoffrisikobüros in <strong>de</strong>n Griff<br />
bekommen können.<br />
Welche Probleme stellen sich bei<br />
<strong>de</strong>n Autozulieferern mit Blick auf<br />
die Rohstoffbeschaffung und -logistik?<br />
Die Disposition von Materialien ist eine<br />
eingespielte Tätigkeit bei Zulieferern,<br />
auch bei <strong>de</strong>n mittelständischen.<br />
Zum Teil wer<strong>de</strong>n die Rohstoffe international<br />
eingekauft. Durch <strong>de</strong>n langfristigen<br />
Forecast sind die Bedarfe relativ<br />
gut planbar. Die Beschaffung und<br />
Logistik selbst verlaufen relativ unproblematisch.<br />
Die Probleme ergeben<br />
sich aus <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r Materialkosten<br />
und <strong>de</strong>r Frage, wie solche Steigerungen<br />
verkraftet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Welche Planungsinstrumente stehen<br />
bislang bereit, planen die Betriebe<br />
das eher ad hoc o<strong>de</strong>r durchaus<br />
auch systematisch?<br />
Als Planungsgrundlage dienen die<br />
kurz- und mittelfristigen Bedarfszahlen<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Unternehmen systematisch in Materialbedarfe<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Beschaffung<br />
von Materialien ist eine systematische<br />
Aufgabe. Sie ist - beson<strong>de</strong>rs<br />
angesichts <strong>de</strong>r aktuell steigen<strong>de</strong>n<br />
Preise - für das Betriebsergebnis<br />
von Be<strong>de</strong>utung. Die Preisentwicklung<br />
hat zu einer verstärkten Spreizung<br />
<strong>de</strong>r Margen bei Zulieferern geführt.<br />
Welche Rohstoffarten und Marktsegmente<br />
sind beson<strong>de</strong>rs von steigen<strong>de</strong>n<br />
Preisen betroffen, sprich,<br />
wie wirkt sich das auf das Kerngeschäft<br />
aus?<br />
Die Betroffenheit <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
hängt von ihrer spezifischen Rohstoffabhängigkeit<br />
ab: Je höher <strong>de</strong>r Rohstoffanteil<br />
an <strong>de</strong>n Produkten <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens, <strong>de</strong>sto stärker die Be-<br />
Automotive<br />
Auftrag für Karmann<br />
OSNABRÜCK/HAMBURG (DJ). Der<br />
angeschlagene Osnabrücker Fahrzeughersteller<br />
Karmann hat nach eigenen<br />
Angaben einen Großauftrag<br />
vom Münchener Autokonzern BMW<br />
erhalten. Das Unternehmen wer<strong>de</strong><br />
das Ver<strong>de</strong>ck für die Cabrio-Version<br />
<strong>de</strong>r neuen BMW 1er-Serie bauen, sagte<br />
Karmann-Geschäftsführer Peter<br />
Harbig laut Nachrichtenagentur ddp.<br />
Das Ver<strong>de</strong>ck soll am polnischen Karmann-Standort<br />
Zary gefertigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Karmann plant nun, seine Ver<strong>de</strong>ckproduktion<br />
bis 2013 von 170 000<br />
auf 300 000 Einheiten zu erhöhen.<br />
a+f GmbH<br />
Auftrag für 49,9 Mio<br />
WÜRZBURG (ki). Die a+f GmbH, ein<br />
Unternehmen <strong>de</strong>s Gil<strong>de</strong>meister-Konzerns,<br />
hat einen weiteren Großauftrage<br />
im Wert vn 49,9 Mio Euro über eine<br />
Lieferung von 216 ‚SunCarrier‘ aus<br />
Spanien erhalten. Im Auftrag eines<br />
troffenheit - und die Notwendigkeit,<br />
zumin<strong>de</strong>st einen Teil <strong>de</strong>r Preissteigerungen<br />
bei <strong>de</strong>n Abgabepreisen geltend<br />
machen zu können. Beson<strong>de</strong>rs<br />
stark waren die Preiserhöhungen im<br />
Stahlbereich; dort sind auch in diesem<br />
Jahr wie<strong>de</strong>r Probleme zu erwarten.<br />
Aber auch die Preise von Aluminium,<br />
Zink, E<strong>de</strong>lmetalle o<strong>de</strong>r Kunststoffen<br />
- basierend auf <strong>de</strong>n Ölpreissteigerungen<br />
- haben <strong>de</strong>utlich angezogen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kunststoff verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen hat sich <strong>de</strong>r Kostendruck<br />
erkennbar in <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />
nie<strong>de</strong>rgeschlagen.<br />
Was muss ein Rohstoff-Risikobüro<br />
<strong>de</strong>nn an betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
leisten, um <strong>de</strong>m hohen Anspruch<br />
<strong>de</strong>r Betriebe gerecht zu wer<strong>de</strong>n?<br />
Die Aufgabe <strong>de</strong>s Rohstoffbüros ist es,<br />
eine einheitliche Datenbasis zu liefern.<br />
Die Unternehmen sollen bei ihren<br />
Verhandlungen auf allseits akzeptierte<br />
Daten zurückgreifen können.<br />
Diese sind dann Grundlage für weitere<br />
Verhandlungen, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
ist ein ‚Pain Sharing‘<br />
vereinbart wor<strong>de</strong>n. Nur so können die<br />
zum Teil exorbitanten Preissteigerungen<br />
in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette verkraftet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Müssten sich nicht auch die Automobilhersteller<br />
stärker beteiligen ,<br />
sprich haben diese ein Interesse,<br />
das Thema gemeinsam mit ihren<br />
Partnern zu adressieren?<br />
spanischen Investors wird in <strong>de</strong>r Nähe<br />
von Badajoz in <strong>de</strong>r region Extremadura<br />
ein weiterer Solarpark errichtet.<br />
Auf einer Fläche von 400 000 m 2<br />
wer<strong>de</strong>n bis zum Herbst die SPS-gesteuerten<br />
Solar-Trackersysteme instaliert.<br />
Die 216 ‚SunCarrier‘ ermöglichen<br />
mit ihrer Leistung die Stromversorgung<br />
von rund 4 300 Vier-personen-Haushalten,<br />
was im vergleich<br />
zu konventionellen Systemen 30 %<br />
mehr Leistung ausmacht.<br />
Balda<br />
Kauft Anteile zurück<br />
BAD OEYNHAUSEN (DJ). Die Balda<br />
AG will ihr bereits verkauftes früheres<br />
Kerngeschäft nun in Eigenregie restrukturieren.<br />
Nach einer Mitteilung<br />
kauft das Unternehmen aus Bad Oeynhausen<br />
dazu die Balda Solutions<br />
Deutschland GmbH, die Balda Werkzeug-<br />
und Vorrichtungsbau GmbH sowie<br />
die Balda Solutions Hungaria Kft<br />
von <strong>de</strong>r KS Plastic Solutions GmbH<br />
zurück. Aus Sicht <strong>de</strong>r Balda AG wer<strong>de</strong><br />
dies zu geringeren Liquiditätsbelastungen<br />
führen.<br />
Achim Rauber: Geschäftsführer VDA<br />
Büro rettet aus Rohstoff-Falle<br />
Bild: VDA<br />
„Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />
ist es, eine einheitliche<br />
Basis zu<br />
schaffen “<br />
Achim Rauber<br />
VDA Geschäftsführer<br />
Die Initiative für ein einheitliches<br />
Informationssystem für<br />
Rohstoffpreise ist von Zulieferern<br />
und Herstellern ausgegangen.<br />
Bei<strong>de</strong> Seiten sind daran<br />
interessiert, eine allgemein akzeptierte<br />
Basis zu haben. Sie<br />
haben <strong>de</strong>shalb die Erstellung<br />
<strong>de</strong>s nun angelaufenen Systems<br />
auch gemeinsam forciert.<br />
Wie gruppiert sich die IKB-Lösung<br />
am Markt ein, gibt es hier seitens<br />
<strong>de</strong>s VDA Vergleiche und Überblicke,<br />
welche Informationen die Betriebe<br />
wo erhalten können? Der BDI hat<br />
doch eine entsprechen<strong>de</strong> Aktivität<br />
gestartet.<br />
Ausgangspunkt <strong>de</strong>s Informationssystems<br />
war die Rohstoffinitiative im<br />
BDI. Im Rahmen <strong>de</strong>r Präsidialgruppe<br />
‚Internationale Rohstofffragen‘ beschäftigte<br />
sich die Arbeitsgruppe<br />
‚Handlungsspielräume <strong>de</strong>r Wirtschaft‘<br />
mit <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Erstellung eines<br />
solchen Systems. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />
ist es, eine einheitliche Basis zu<br />
schaffen, nicht eine in Konkurrenz zu<br />
an<strong>de</strong>ren stehen<strong>de</strong>. Direkt nach Anlauf<br />
bedienen sich schon mehr als 250<br />
Unternehmen dieser Daten. Dies<br />
spricht für <strong>de</strong>n Erfolg und die Notwendigkeit<br />
eines solchen Systems.<br />
Welche Chancen eröffnet also die<br />
Etablierung eines Rohstoff-Risikobüros<br />
für die Unternehmen, was<br />
müssen sie finanziell und personell<br />
investieren, um das auf die Beine zu<br />
stellen, wie könnte man <strong>de</strong>n Return-on-Invest<br />
sinnvoll ansetzen?<br />
Der Bezug <strong>de</strong>r Daten ist kostenlos - mit<br />
<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Informationssystems<br />
sind also keine Investitionen verbun<strong>de</strong>n.<br />
Die Initiative ist von Vorteil für alle<br />
Beteiligten. Sie wird sich zukünftig<br />
noch mehr etablieren. Und sie ist konzeptionell<br />
zu<strong>de</strong>m dazu geeignet, unsere<br />
Position gegenüber <strong>de</strong>n Anbietern<br />
von Rohstoffen zu stärken.
Bild: Fraunhofer IAIS<br />
Besuchen Sie uns<br />
im Internet.<br />
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Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />
<strong>Produktion</strong><br />
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Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />
Nummer 11 Lösungen für die <strong>Produktion</strong><br />
13. März 2008<br />
14 Trends und Reports<br />
16 Praxis<br />
17<br />
Automatisierung: Auf <strong>de</strong>m<br />
Weg zur intelligenten Fabrik<br />
NEWS<br />
Auszeichnung für Arbeitssicherheit<br />
DÜSSELDORF (lz). Die Air Liqui<strong>de</strong><br />
Deutschland GmbH, Marktführer für<br />
Gase und Service in Deutschland,<br />
wur<strong>de</strong> vom europäischen Industriegasverband<br />
EIGA für unfallfreies Arbeiten<br />
ausgezeichnet. Das Unternehmen<br />
hat eine Bilanz von 3 Mio Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />
ohne Unfall. Die Auszeichnung<br />
in Gold ging an <strong>de</strong>n Standort<br />
Krefeld.<br />
Unter Amerikas TOP 25<br />
LAKE MARY (Florida) (lz). Das<br />
Forbes Magazin hat <strong>de</strong>n Softwareentwickler<br />
Faro in die Liste <strong>de</strong>r 25 am<br />
schnellsten wachsen<strong>de</strong>n Technologieunternehmen<br />
Amerikas aufgenommen.<br />
Voraussetzungen sind u. a. eine<br />
min<strong>de</strong>stens 10 %ige jährliche Umsatzsteigerung<br />
über die vergangenen fünf<br />
Jahre hinweg sowie ein Umsatz von<br />
min<strong>de</strong>stens 25 Mio Dollar in <strong>de</strong>n letzten<br />
vier Quartalen.<br />
Mehr Sicherheit mit Arbeitsbühnen<br />
ALPEN (lz). Die Gar<strong>de</strong>mann Arbeitsbühnen<br />
GmbH will die Ausbildung<br />
von Arbeitsbühnen-Bedienern intensivieren.<br />
Somit soll die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Unfalls verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit einem erweiterten Team<br />
können jährlich mehr als 2 500 Bediener<br />
ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Ein weiterer<br />
Ausbau ist geplant.<br />
Forschung in <strong>de</strong>r Fügetechnik<br />
DÜSSELDORF (lz). Im Januar 2008<br />
wur<strong>de</strong> die wissenschaftliche Gesellschaft<br />
Fügetechnik (WGF) gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Die WGF hat das Ziel, aktiv auf die<br />
Gestaltung von Forschung und Lehre<br />
an <strong>de</strong>n Universitäten einzuwirken.<br />
Sie plant außer<strong>de</strong>m die Initiierung<br />
von Programmen zur wissenschaftlichen<br />
Forschung in <strong>de</strong>r Fügetechnik.<br />
Neuer Termin für mechatroniX<br />
AUGSBURG (lz). Die mechatroniX –<br />
internationale Fachmesse für progressive<br />
Produktentwicklung durch Mechatronik<br />
–, die vom 27. bis 29. Mai<br />
2008 in Augsburg angekündigt war,<br />
wird auf <strong>de</strong>n 16. bis 18. Juni 2009<br />
neu terminiert.<br />
Mo<strong>de</strong>rne Materialhandhabung<br />
von Peter Tell<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG (pd). Vakuumtechnologie<br />
verfügt über eine weitreichen<strong>de</strong> Geschichte.<br />
Es war Otto von Guericke, <strong>de</strong>r<br />
1654 das sogenannte Mag<strong>de</strong>burger<br />
Halbkugelexperiment durchführte, mit<br />
<strong>de</strong>m er bewies, dass nicht einmal<br />
Pfer<strong>de</strong>gespanne in <strong>de</strong>r Lage sind, zwei<br />
luftevakuierte Halbkugeln zu trennen.<br />
Jedoch erst im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />
Vakuum das be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Industriewerkzeug<br />
von heute. Vakuumdruck<br />
fand zuerst allgemeine Anwendung<br />
in <strong>de</strong>r Industrie mit <strong>de</strong>r Einführung<br />
von Glühbirnen, wo er <strong>de</strong>n Wolfram-Glühfa<strong>de</strong>n<br />
vor chemischem Abbau<br />
schützte. In <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Materialhandhabung<br />
schaffte Vakuumtechnologie<br />
<strong>de</strong>n Durchbruch in<br />
<strong>de</strong>n siebziger Jahren. Bis dahin<br />
war manuelle Arbeit die meistgenutzte<br />
Lösung für Materialhandhabung.<br />
Erst als Produktivität<br />
und Schnelligkeit für die<br />
<strong>Produktion</strong> an Be<strong>de</strong>utung gewannen,<br />
fan<strong>de</strong>n Automatisierung<br />
und damit die Vakuumtechnologie<br />
vermehrt Anwendung.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen <strong>Produktion</strong>szeitalters<br />
waren Vakuumsysteme<br />
mit zentralisierten mechanischen<br />
Pumpen die einzige Lösung. Diese<br />
Pumpen wur<strong>de</strong>n für gewöhnlich<br />
durch einen Elektromotor angetrieben.<br />
Eine mechanische Pumpe verwen<strong>de</strong>t<br />
oft <strong>de</strong>nselben Pumpmechanismus<br />
wie ein Kompressor, mit <strong>de</strong>m<br />
Unterschied, dass die Einheit darauf<br />
ausgelegt ist, dass Luft aus einem geschlossenen<br />
Volumen angesaugt und<br />
in die Atmosphäre abgelassen wird.<br />
Eine weit verbreitete Art mechanischer<br />
Pumpen ist die Drehkolbenvakuumpumpe,<br />
eine Verdrängerpumpe,<br />
die aus individuellen Rotoren besteht,<br />
die um eine Welle herum angeordnet<br />
sind, welche mit hoher Geschwindigkeit<br />
rotiert. Die Drehbewegung fängt<br />
TECHNIK-BILD DER WOCHE<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung<br />
(AWI) entwickelte das Fraunhofer IAIS auf Basis <strong>de</strong>s VolksBot-Roboterbaukastensystems<br />
einen Unterwasserroboter. Die radgetriebene Plattform ist in <strong>de</strong>r Lage, mit ihrer<br />
Sensorik selbstständig Sedimentanalysen auf <strong>de</strong>m Meeresbo<strong>de</strong>n vorzunehmen.<br />
För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem:<br />
Vollautomation für Hängeware<br />
Messen und Auswerten<br />
Dreidimensional und berührungslos<br />
von Regina Fischer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ERLANGEN (pd). Das Fraunhofer IPA<br />
hat das Bildverarbeitungspaket EM-<br />
SIS entwickelt, das die Anfor<strong>de</strong>rung<br />
eines universellen Basisprogramms<br />
mit <strong>de</strong>r anwendungsspezifischen Einzellösung<br />
kombiniert. Die Erfassung<br />
von Beschädigungen an Dichtflächen<br />
von galvanisch behan<strong>de</strong>lten Drehteilen<br />
und die Gewin<strong>de</strong>prüfung sind nur<br />
zwei Beispiele <strong>de</strong>r Anpassungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r Software.<br />
Zur Erfassung von Beschädigungen<br />
an Dichtflächen von galvanisch behan<strong>de</strong>lten<br />
Drehteilen sowie zur In-<br />
Druckluft betriebenen Vakuumpumpen<br />
wur<strong>de</strong>n entwickelt, um zusätzlichen<br />
Vakuumfluss und ein Höchstmaß<br />
an Vakuum zu bieten und gleichzeitig<br />
<strong>de</strong>n Energieverbrauch und die<br />
Wärmeentwicklung so gering wie<br />
möglich zu halten. Im Gegensatz zu<br />
mechanischen Pumpen haben Mehrstufen-Ejektorpumpen<br />
keine beweglichen<br />
Teile, die vibrieren und ver-<br />
schleißen. Dies sind wichtige Merkmale,<br />
die be<strong>de</strong>utend zu betrieblicher<br />
Verlässlichkeit und einer besseren Arbeitsumgebung<br />
beitragen. Sie ermöglichen<br />
es weiterhin, die Druckluft, mit<br />
<strong>de</strong>r sie betrieben wer<strong>de</strong>n, optimal zu<br />
nutzen, wodurch <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />
gesenkt wird.<br />
Ein <strong>de</strong>zentralisiertes System macht<br />
jegliche Rohrleitungen zwischen <strong>de</strong>m<br />
Vakuumgenerator und <strong>de</strong>m Einsatzpunkt<br />
überflüssig, in<strong>de</strong>m je<strong>de</strong>m Anschlussgerät<br />
o<strong>de</strong>r einer kleinen Gruppe<br />
von Anschlussgeräten eine einzige<br />
Pumpe zugeteilt wird. Je geringer <strong>de</strong>r<br />
Abstand zwischen <strong>de</strong>r Vakuumquelle<br />
und <strong>de</strong>m Einsatzpunkt, <strong>de</strong>sto weniger<br />
Energie wird verbraucht und <strong>de</strong>sto<br />
geringer sind die Herstellungskosten.<br />
Auch heute entwickelt sich die Vakuumtechnologie<br />
ständig weiter. Die<br />
Erfindung <strong>de</strong>r COAX-Technologie ermöglicht<br />
jetzt die ultimative <strong>de</strong>zen-<br />
@<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
Mail an: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />
spektion von Oberflächen: Drehteile<br />
mit kreisringförmigen Dichtflächen<br />
weisen neben <strong>de</strong>n mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />
ausgeprägten Drehrillen mitunter<br />
noch Schlagstellen an diesen Flächen<br />
auf. Die durch <strong>de</strong>n Herstellungsprozess<br />
verursachten Beschädigungen<br />
vermin<strong>de</strong>rn die Dichteigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Fläche in beson<strong>de</strong>rem Maße. Damit<br />
die <strong>de</strong>fekten Drehteile erkannt<br />
wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> die Mess- und Prüfsoftware<br />
EMSIS um ein neues Softwaretool<br />
erweitert: Mit gerichteter<br />
Beleuchtung aufgenommene Bildsequenzen<br />
liefern die Bilddaten, die anschließend<br />
per Datenfusion zusammengeführt<br />
und vervollständigt<br />
Praxis<br />
Zahnstangen-Antriebssystem:<br />
Geringes Spiel trotz hoher Dynamik<br />
Die Evolution <strong>de</strong>r Vakuumtechnologie<br />
Das mechanische Zeitalter <strong>de</strong>r<br />
Materialhandhabungs-Technologie<br />
Luft auf, die in <strong>de</strong>n Einlass einfließt<br />
und leitet sie weiter, wobei ein Vakuum<br />
zurückbleibt.<br />
Üblicherweise ist die Vakuumpumpe<br />
in diesen zentralisierten Systemen<br />
in einiger Entfernung angebracht,<br />
manchmal weit entfernt von <strong>de</strong>m Ort,<br />
an <strong>de</strong>m die Saugwirkung benötigt<br />
wird. Eine einzelne Vakuumpumpe<br />
kann einer einzigen Materialhandha-<br />
Bild: PIAB<br />
Im Gegensatz zu mechanischen Pumpen haben<br />
Mehrstufen-Ejektorpumpen keine beweglichen<br />
Teile, die vibrieren und verschleißen.<br />
bungsmaschine (mit mehreren Saugnäpfen)<br />
zugeordnet sein, o<strong>de</strong>r eine<br />
einzelne Pumpe kann mehrere Maschinen<br />
o<strong>de</strong>r auch eine ganze Fabrik<br />
mit Vakuum versorgen.<br />
Viele Hersteller sind von zentralisierten<br />
Vakuumpumpsystemen mit<br />
mechanischen Pumpen übergegangen<br />
zu <strong>de</strong>zentralisierten Systemen<br />
mit druckluftgetriebenen Pumpen.<br />
Der Grund hierfür sind inhärente<br />
Leistungsschwächen <strong>de</strong>s traditionellen<br />
Systems – Totvolumen aus Tanks<br />
und Vakuumleitungen, überdimensionierte<br />
mechanische Pumpen, um<br />
Vorkehrungen für <strong>de</strong>n schlimmsten<br />
Fall zu treffen sowie generell höhere<br />
Kapitalkosten. Das zusätzliche, durch<br />
ein zentralisiertes System geschaffene<br />
Volumen muss in je<strong>de</strong>m Zyklus evakuiert<br />
und <strong>de</strong>r Atmosphärendruck anschließend<br />
wie<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
wodurch die Zykluszeit steigt<br />
und die Produktivität sinkt.<br />
1973 patentierte PIAB seine Mehrstufen-Ejektortechnologie.<br />
Diese mit<br />
tralisierte Lösung. COAX ermöglicht<br />
es, kleine, mit Druckluft betriebene<br />
Vakuumpumpen direkt an je<strong>de</strong>m Einsatzpunkt<br />
anzubringen, und die<br />
Mehrstufen-Ejektorpumpen sind nun<br />
klein genug, um direkt in eine Maschine<br />
hinein entwickelt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese kompakten, ausgesprochen<br />
leichtgewichtigen Pumpen sind extrem<br />
unauffällig und tragen dazu bei,<br />
im Vergleich zu <strong>de</strong>n Alternativen einen<br />
besseren Vakuumfluss zu erzielen.<br />
Der Hersteller kann das Vakuum<br />
genau dort positionieren, wo es benötigt<br />
wird. Das integrierte System wird<br />
so zu einer maßgeschnei<strong>de</strong>rten Lösung,<br />
die maximale Energienutzung<br />
ermöglicht und Schnelligkeit erhöht,<br />
in<strong>de</strong>m sie Übertragungsverluste und<br />
Leistungsschwächen beseitigt.<br />
COAX ist die beste Lösung in ihrer<br />
Größenordnung. Ein optimiertes Vakuumsystem,<br />
das diese innovative<br />
Technologie verwen<strong>de</strong>t, liefert<br />
schnellere Reaktionszeiten, verbesserte<br />
Verlässlichkeit und höchste Flexibilität.<br />
Die gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Produktivität und Schnelligkeit,<br />
die uns ursprünglich <strong>de</strong>n Weg<br />
<strong>de</strong>r Vakuumtechnologie einschlagen<br />
ließen, können jetzt einfacher erfüllt<br />
wer<strong>de</strong>n, mit zusätzlichen Vorteilen.<br />
Vakuumsystem-Design<br />
auf <strong>de</strong>m neuesten Stand<br />
Ein solcher Vorteil besteht darin,<br />
dass Lösungen, die auf COAX-Technologie<br />
basieren, Herstellern dabei behilflich<br />
sind, ein Umweltsystem zu<br />
entwickeln, das <strong>de</strong>n Kohlenstoffverbrauch<br />
erheblich reduzieren kann, in<strong>de</strong>m<br />
nie mehr Energie als notwendig<br />
verwen<strong>de</strong>t wird.<br />
Ein Beispiel hierfür ist Joulin Aero,<br />
Hersteller automatischer Vakuumgreifertechnologie<br />
mit Sitz in Frankreich.<br />
Joulin wollte seinen Kun<strong>de</strong>n<br />
ein vielseitiges Vakuumgreifsystem<br />
bieten, das Zeit und Kosten spart, und<br />
entschied sich daher, Mehrstufen-<br />
Ejektorpumpen in seine Greifer einzubauen.<br />
Dank dieser Lösung konnte<br />
das Unternehmen mit kleineren Greifern<br />
bis zu 30 % Energie sparen.<br />
wer<strong>de</strong>n, so dass die folgen<strong>de</strong> Texturanalyse<br />
die Beschädigungen erfassen<br />
kann.<br />
Zur Gewin<strong>de</strong>prüfung: Bei <strong>de</strong>r automatisierten<br />
Herstellung von gerollten<br />
o<strong>de</strong>r geschnittenen Gewin<strong>de</strong>n kann<br />
es zu Beschädigungen <strong>de</strong>s Gewin<strong>de</strong>s<br />
kommen, in<strong>de</strong>m Späne eingeprägt<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Schüttgut Schlagstellen<br />
entstehen. Dies überprüft eine<br />
Tool-Erweiterung <strong>de</strong>r Mess- und Prüfsoftware<br />
EMSIS. Durch Rotation <strong>de</strong>r<br />
Bauteile und die Aufnahme mit einer<br />
Zeilenkamera mit gerichtetem Auflicht<br />
kann das Gewin<strong>de</strong> abgewickelt<br />
und die Gewin<strong>de</strong>gänge können auf<br />
Beschädigungen untersucht wer<strong>de</strong>n.
14 <strong>Produktion</strong> Technik: Trends und Reports<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Automatisierungs-Plattformen grierte Entwick-<br />
Von <strong>de</strong>r Konstruktion zur Serie<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Eine einheitliche Plattform<br />
für die durchgängige Planung<br />
und Steuerung aller Entwicklungsund<br />
Fertigungsschritte entspräche sicherlich<br />
<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Maschinenbauer.<br />
Doch inwiefern sind die angebotenen<br />
Systeme schon Realität?<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Planung<br />
und Fertigung komplexer Maschinen<br />
und Anlagen sind hoch. Der Wunsch<br />
nach Tools, die <strong>de</strong>n gesamten Prozess<br />
von <strong>de</strong>r Konstruktion bis hin zur Fertigung<br />
verkürzen, ist naheliegend.<br />
Sind entsprechen<strong>de</strong> Systeme aber<br />
schon praxistauglich? Das integrierte<br />
Steuerungskonzept ‚iQ Plattform‘ von<br />
Mitsubishi Electric wird laut Uwe<br />
Mester, Division Manager Sales Cen-<br />
Automatisierung<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg zur intelligenten Fabrik<br />
von Dipl. Ing. Heinz Eisenbeiss<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
NÜRNBERG (sp). Die Automatisierungswelt<br />
verän<strong>de</strong>rt sich schneller<br />
<strong>de</strong>nn je. Wer Innovationsführer sein<br />
und <strong>de</strong>n Markt prägen will, muss die<br />
Zeichen <strong>de</strong>r Zeit beizeiten erkennen<br />
und zukunftsfähige Lösungsansätze<br />
entwickeln. Siemens hat dafür ein ganz<br />
konkretes Bild von <strong>de</strong>r Zukunft.<br />
Technologische Innovationen, ebenso<br />
<strong>de</strong>r ständige Zwang zu internationaler<br />
Wettbewerbsfähigkeit und damit<br />
zu höherer Wirtschaftlichkeit sorgen<br />
für ständigen Wan<strong>de</strong>l. Darüber hinaus<br />
prägen aber auch sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
Umwelt- und <strong>Sozial</strong>standards<br />
das Geschehen. So erhöhen mittlerweile<br />
weltweit gesetzliche Regelungen<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Arbeitssicherheit<br />
und <strong>de</strong>n Umweltschutz,<br />
gleichzeitig überträgt sich in<br />
<strong>de</strong>n Industrienationen <strong>de</strong>r Trend zur<br />
Individualität auf einfachere Massenprodukte.<br />
Last but not least ist es die<br />
längst global ausgerichtete Suche <strong>de</strong>r<br />
Unternehmen nach kostengünstigen<br />
<strong>Produktion</strong>sstandorten, Rohstoffen,<br />
Ressourcen und nach entwicklungsfähigen<br />
Märkten, die die Automatisierung<br />
vorantreiben und für künftiges<br />
Wachstum sorgen wer<strong>de</strong>n.<br />
Entsprechend hoch sind die Erwartungen,<br />
die sich auf einen einfachen ge-<br />
Bild: Siemens von Sabine Spinnarke<br />
Bild: Siemens<br />
tral Europe, bereits erfolgreich in <strong>de</strong>r<br />
Automobilproduktion eines japanischen<br />
Herstellers eingesetzt. Manch<br />
Hersteller allerdings vermutet, dass<br />
die großen Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
verschie<strong>de</strong>ner Fertigungen<br />
und <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche Investitionsaufwand<br />
die Durchsetzung dieser<br />
Plattformen verhin<strong>de</strong>rn könnten.<br />
Mitsubishi Electric, Siemens und<br />
B&R verfolgen unterschiedliche Strategien<br />
bei ihren Konzepten <strong>de</strong>r durchgängig<br />
automatisierten Planung und<br />
Fertigung: Mitsubishi entwickelte mit<br />
‚eFactory‘ ein Konzept, das <strong>de</strong>n durchgängigen<br />
Kommunikationsfluss zwischen<br />
<strong>de</strong>r Applikations- und Managementebene<br />
beinhaltet. Steuerungen<br />
und Bediengeräte können bidirektional<br />
und in Echtzeit mit <strong>de</strong>n übergeordnetenManagement-Informations-Systemen<br />
kommunizieren. In einem weite-<br />
meinsamen Nenner bringen lassen:<br />
Auch angesichts zunehmen<strong>de</strong>r Produktvielfalt<br />
und noch kürzerer Innovationszyklen<br />
for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Wettbewerbsdruck<br />
immer höhere Produktivität im<br />
gesamten <strong>Produktion</strong>slebenzyklus. Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
die es anzunehmen und<br />
in praxisfähige Automatisierungslösungen<br />
umzusetzen gilt.<br />
Dieser Prozess beginnt beim Design<br />
<strong>de</strong>s Produkts, bezieht im I<strong>de</strong>alfall von<br />
Anfang an auch das Design <strong>de</strong>r notwendigen<br />
<strong>Produktion</strong>sanlagen ein und entwickelt<br />
sich immer mehr zum umfassen<strong>de</strong>n<br />
Product Lifecycle Management<br />
(PLM). Das erfor<strong>de</strong>rt vor allem automatisierungsseitig<br />
stärker integrierte<br />
Lösungsansätze – die Antwort darauf<br />
ist durchgängiges digitales Engineering.<br />
Flaschenproduktion: Ziel mo<strong>de</strong>rnen<br />
Product Lifecycle Management ist die<br />
integrale Entwicklung von Produkt<br />
und <strong>Produktion</strong>sanlagen.<br />
ren Schritt hat das Unternehmen jetzt<br />
die ‚iQ Plattform‘ auf horizontaler Ebene<br />
in das eFactory-Konzept integriert.<br />
Kern <strong>de</strong>r ‚iQ Plattform‘ ist die Einbindung<br />
unterschiedlicher Steuerungstypen<br />
– SPS, Motion Controller, CNC, Robotersteuerung<br />
– und <strong>de</strong>s industriellen<br />
Gigabit-Ethernet-Netzwerks CC-Link IE<br />
auf einer modularen Systemplattform<br />
und die damit verbun<strong>de</strong>ne gemeinsame<br />
interne o<strong>de</strong>r externe Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Daten. ‚iQ Plattform‘ verfügt über einen<br />
High-Speed-Rückwandbus auf Basis<br />
eines ASIC, über <strong>de</strong>n alle Steuerungsarten<br />
miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />
sind. Damit ermöglicht die ‚iQ Plattform‘<br />
die Zusammenfassung aller in einer<br />
<strong>Produktion</strong>slinie benötigen Komponenten<br />
zu einem System.<br />
B&R bietet ein integrales Softwaretool,<br />
welches sämtliche Automatisierungsaufgaben<br />
ab<strong>de</strong>ckt. Die Kopp-<br />
Mit <strong>de</strong>n gebräuchlichen, mehr o<strong>de</strong>r<br />
weniger autark arbeiten<strong>de</strong>n Entwicklungswerkzeugen<br />
lässt sich <strong>de</strong>r bereits<br />
verkürzte serielle Erstellungsprozess<br />
kaum mehr weiter optimieren. Um<br />
künftig annähernd parallel ablaufen<strong>de</strong><br />
Prozesse bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />
■ Produkt,<br />
■ Verfahren,<br />
■ Mechanik,<br />
■ Elektrik und<br />
■ Automatisierung<br />
zu erreichen, ist ein noch intensiverer,<br />
ortsunabhängiger, digitaler Informationsaustausch<br />
aller Beteiligten nötig.<br />
Mit alle Ebenen übergreifen<strong>de</strong>n Engineering-Systemen<br />
nimmt die Digitale<br />
Fabrik immer konkretere Konturen an.<br />
Damit lassen sich, lange vor <strong>de</strong>m ersten<br />
Start-up und ohne aufwändigen realen<br />
Prototypenbau, Abläufe und Interaktionen<br />
PC-basiert planen, bis ins Detail<br />
präzise simulieren, schneller optimieren<br />
und im Anschluss daran in erheblich<br />
kürzerer Zeit realisieren, da<br />
Fehler frühzeitig erkannt wer<strong>de</strong>n. Siemens<br />
hat die digitalen Weichen gestellt<br />
und sich mit <strong>de</strong>r UGS Corporation einen<br />
<strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n Anbieter<br />
von Software und Services für das Product<br />
Lifecycle Management ins Boot geholt.<br />
Das Fortführen <strong>de</strong>s durchgängig digitalen<br />
Informationsflusses im späteren<br />
Betrieb ermöglicht zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>tailliertere<br />
Diagnosen über alle Anlagenteile hinweg<br />
– und damit effizientere Fehlerlokalisierung<br />
und -behebung. Was sich<br />
unmittelbar auf die Verfügbarkeit und<br />
die Produktivität <strong>de</strong>r Anlagen auswirkt.<br />
Die nötige Flexibilität im Hinblick auf<br />
Fertigungskapazitäten und Investitionsvolumina<br />
braucht Automatisierungslösungen,<br />
die mitwachsen können:<br />
ein modularer, universell anwendbarer<br />
Systembaukasten, <strong>de</strong>r auf einschaltfertig<br />
vorgefertigten und getesteten<br />
Komponenten aufbaut. Die Komponenten<br />
enthalten sämtliche Mechanik,<br />
Elektro-/Automatisierungstechnik und<br />
Anwen<strong>de</strong>rsoftware für eine bestimmte<br />
Bild: Bernecker + Rainer<br />
Automatisierung<br />
nach B&R: <strong>de</strong>ckt<br />
sämtliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s<br />
Maschinenbaus<br />
ab.<br />
lung von ERP-Systemen, E-CAD-Tools<br />
und Automatisierungswerkzeugen ermöglicht<br />
die Erstellung von individueller<br />
Maschinensoftware auf Basis<br />
automatisierter Prozesse. B&R bietet<br />
mit <strong>de</strong>m Automation Studio eine inte-<br />
Aufgabe. Siemens befasst sich schon<br />
seit einigen Jahren mit ‚Component<br />
based Automation‘ (CbA), das heute<br />
ein offener Standard in <strong>de</strong>r Profinet<br />
Norm ist. Die Intelligenz <strong>de</strong>r technologischen<br />
Module wird weiter steigen.<br />
Implementiert wer<strong>de</strong>n Funktionalitäten,<br />
die <strong>de</strong>n Komponenten eine gewisse<br />
Fähigkeit zum eigenständigen Han<strong>de</strong>ln<br />
verleihen: zur Selbstkonfiguration und<br />
Selbstoptimierung. Dieses Plus an Intelligenz<br />
wird die <strong>Produktion</strong> <strong>de</strong>r nahen<br />
Zukunft bei <strong>de</strong>utlich reduziertem Engineering-Aufwand<br />
wesentlich flexibler<br />
und performanter machen.<br />
Safety und Security<br />
einfach sicherstellen<br />
Nicht zu kurz kommen dürfen <strong>de</strong>r<br />
Schutz von Mensch, Maschine und Umwelt<br />
vor potenziellen Gefahren (Safety),<br />
und <strong>de</strong>r Schutz vor Manipulationen<br />
<strong>de</strong>r zunehmend offenen, durchgängig<br />
vernetzten Anlagen und Prozesse (Security).<br />
Beim Thema Safety steht auch<br />
in Zukunft die intelligente Integration<br />
<strong>de</strong>r Sicherheitsfunktionen in das Automatisierungsproduktportfolio<br />
im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund. Diese wer<strong>de</strong>n mehr <strong>de</strong>nn<br />
je sicherheitsgerichtete Aufgaben (‚Not-<br />
Halt‘ etc.) übernehmen, nach<strong>de</strong>m TÜV<br />
und BGA die grundsätzliche Zustimmung<br />
bis SIL3 (Safety Integrity Level)<br />
gegeben haben.<br />
Über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
hinweg hoch flexible <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
setzen einen ebenso<br />
schnellen wie störungsfreien Informationsfluss<br />
über alle Ebenen voraus.<br />
Im Realtime Enterprise von morgen<br />
wird ‚Build-to-Or<strong>de</strong>r‘, sprich auftragsbezogen<br />
nach Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rung,<br />
produziert. Dabei müssen alle relevanten<br />
Informationen genau zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort verfügbar sein.<br />
Die internationalen Regelwerke ISA<br />
S95 bzw. ISA S88 sorgen für exakt <strong>de</strong>finierte,<br />
vereinheitlichte Datenstrukturen<br />
in je<strong>de</strong>r Art von Fertigungsprozess.<br />
Damit wird auch die Kommunikation<br />
lungsumgebung für<br />
Steuerung, Visualisierung,Antriebstechnik<br />
und Kommunikation<br />
– kurzum<br />
für alle Automatisierungsaufgaben.<br />
Mit <strong>de</strong>r Integration<br />
von Anlagenengineering<br />
und Layoutplanung<br />
will Siemens<br />
nun auch die<br />
Aspekte <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />
in das Fabriklayout<br />
als zentrales<br />
Planungs- und Kommunikationsmedium<br />
aufnehmen.<br />
Das Automation Integrated<br />
Layout<br />
wur<strong>de</strong> realisiert.<br />
In unten stehen<strong>de</strong>m Artikel beschreibt<br />
Siemens seinen Weg zur ‚Digitalen<br />
Fabrik‘. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ausgaben<br />
stellen Mitsubishi Electric und<br />
B&R ihre Lösungen vor.<br />
Digitales Engineering: Die durchgängige Sicht über<br />
alle Erstellungsebenen hinweg ermöglicht eine weitere<br />
Verkürzung <strong>de</strong>r Prozesse.<br />
Autarke, intelligente Module können vorgetestet und<br />
betriebsbereit an die Anlage geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />
zwischen Automatisierungs- und<br />
Unternehmensleitebene ein<strong>de</strong>utig geregelt.<br />
Der lückenlose Nachweis und die<br />
Rückverfolgung von <strong>Produktion</strong>sdaten<br />
vom Rohmaterial bis zum Endprodukt,<br />
erfor<strong>de</strong>rn anspruchsvolle Automatisierungslösungen,<br />
die <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r in<br />
allen Betriebssituationen unterstützen<br />
und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Instandhaltung und Service bieten<br />
für viele Hersteller und Anwen<strong>de</strong>r von<br />
<strong>Produktion</strong>sanlagen noch ein hohes<br />
Optimierungs- und somit Kostensenkungspotenzial.<br />
Die Ziele dabei sind<br />
klar: <strong>Produktion</strong>sausfälle vermei<strong>de</strong>n<br />
und die Produktivität hoch halten,<br />
gleichzeitig die Wartungsaufwän<strong>de</strong><br />
verringern.<br />
Dabei gilt es von <strong>de</strong>r rein reaktiven<br />
über die vorbeugen<strong>de</strong> zur vorausschauen<strong>de</strong>n<br />
Instandhaltung (Predictive<br />
Maintenance, PDM) zu kommen. Weg<br />
vom klassischen Kreislauf Überwachung<br />
– Diagnose – Instandhaltungsanfor<strong>de</strong>rung<br />
– Instandhaltungsmaßnahme,<br />
hin zu einem durchwegs elektronisch<br />
gestützten Maintenance Workflow,<br />
basierend auf <strong>de</strong>r Überwachung<br />
<strong>de</strong>s Zustands (u.a. von Schwingungen<br />
und Drehmomenten) wichtiger Bauteile<br />
im laufen<strong>de</strong>n Betrieb, so dass sich abzeichnen<strong>de</strong><br />
Mängel frühzeitig erkannt<br />
und geeignete Gegenmaßnahmen<br />
exakt geplant und terminiert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Dies setzt leistungsfähige Sensorik,<br />
Steuerungstechnik und vernetzte<br />
PC-Systeme voraus, die auch <strong>de</strong>n Zugriff<br />
aus <strong>de</strong>r Ferne ermöglichen. Diesbezüglich<br />
hat Siemens Automation and<br />
Drives mit seinen internetbasierten<br />
ePS-Services die Basis für weltweite<br />
Service- und Instandhaltungsprozesse<br />
geschaffen.<br />
Mit zunehmend intelligenteren technologischen<br />
Komponenten lässt sich eine<br />
neue Generation von <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
realisieren – lässt sich die intelligente<br />
Fabrik in absehbarer Zeit aufbauen.
Bild: Fraunhofer IAIS<br />
13. März 2008 • Nr. 11 Technik: F&E<br />
Lasertechnik<br />
Ionenstrahl-Zerstäubung kommt aus <strong>de</strong>r Nische<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
HANNOVER (hi). In jüngster Vergangenheit<br />
konnten am Laser Zentrum<br />
Hannover (LZH) entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />
in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit<br />
und <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>r so genannten Ionenstrahlzerstäubung<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n,<br />
die <strong>de</strong>n Prozess auch für einen größeren<br />
Anwen<strong>de</strong>rkreis interessant machen.<br />
Das Laser Zentrum Hannover hat sich<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren zu einer<br />
Keimzelle hochinnovativer Spin-Offs<br />
entwickelt. Jüngste Firmenausgründung<br />
ist die Cutting Edge Coatings<br />
GmbH, die für die Vermarktung von<br />
Prozess-Innovationen in <strong>de</strong>r so genannten<br />
Ionenstrahlzerstäubung (Ion<br />
Beam Sputtering, IBS) verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
IBS dient <strong>de</strong>m Aufbau dünner optischer<br />
Funktionsschichten für höchste<br />
Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen. Die Aktivitäten<br />
<strong>de</strong>r im September 2007 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
CEC GmbH sind darauf ausgerichtet,<br />
Firmen bei <strong>de</strong>r Umsetzung eines<br />
verbesserten IBS-Prozesses über<br />
die Bereitstellung von Beschichtungsanlagen<br />
zu unterstützen.<br />
Das IBS-Verfahren entspricht <strong>de</strong>n<br />
stetig wachsen<strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen an<br />
Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Anlage zur Ionenstrahl-<br />
Zerstäubung umgesetzt.<br />
die optische und strukturelle Qualität<br />
von Schichtsystemen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Anwendungen in <strong>de</strong>r Lasertechnologie.<br />
Im Gegensatz zu klassischen<br />
thermischen Verdampfungsprozessen,<br />
bei <strong>de</strong>nen das Beschichtungsgut<br />
bei Energien im Bereich einiger Zehntel<br />
Elektronenvolt eher poröse Mikrostrukturen<br />
ausbil<strong>de</strong>t, entstehen bei<br />
Baukasten<br />
Vom fahrerlosen Auto<br />
bis zum Roboter-Fußball<br />
ProfiBot-Baukastensystem von Fraunhofer IAIS: für die betriebliche und überbetriebliche<br />
Ausbildung von Mechatronikern.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
SANKT AUGUSTIN (sp). Mobile Service-Roboter<br />
müssen nicht mehr teuer<br />
sein. Mit <strong>de</strong>n Robotik-Baukastensystemen<br />
von Fraunhofer IAIS lassen sich<br />
mobile, autonome Roboter zeit- und<br />
kostengünstig entwickeln.<br />
Ob zur Erkundung und Überwachung<br />
in unwegsamem Gelän<strong>de</strong>, zur Suche<br />
nach Unterwasser-Minen, als fahrerlose<br />
Autos o<strong>de</strong>r für Ausbildungszwecke<br />
in Schule und Lehrwerk<strong>statt</strong> –<br />
die Roboter-Prototypen und Robotik-<br />
Komponenten <strong>de</strong>s Fraunhofer IAIS<br />
basieren auf <strong>de</strong>m Prinzip: einfach, zuverlässig,<br />
kostensparend.<br />
VolksBot ist ein modulares Baukastensystem<br />
für mobile Serviceroboter,<br />
das vom Fraunhofer IAIS speziell für<br />
<strong>de</strong>n Bereich Forschung und Ausbildung<br />
sowie zur schnellen und kosteneffizienten<br />
Realisierung von Roboterprototypen<br />
entwickelt wur<strong>de</strong>. Der<br />
komponentenbasierte Ansatz bietet<br />
offene Schnittstellen zu wie<strong>de</strong>r verwendbaren<br />
Hardware- und Softwaremodulen.<br />
Gera<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r Ser-<br />
Bild: LZH<br />
vicerobotik erfor<strong>de</strong>rt die Komplexität<br />
<strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Aufgaben neue Ansätze<br />
bei <strong>de</strong>r Entwicklung entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Robotersysteme. Wur<strong>de</strong> bisher<br />
üblicherweise ein einziger Prototyp<br />
entwickelt, <strong>de</strong>r dann mit leichten<br />
Anpassungen produktreif gemacht<br />
wur<strong>de</strong>, gelingt es mit <strong>de</strong>m VolksBot,<br />
mehrere Prototypen zu realisieren,<br />
bevor man in die Produktentwicklun<br />
gehen kann. Denn VolksBot bietet die<br />
nötige Flexibilität und Modularität,<br />
um Entwicklungsverfahren kosteneffizient<br />
zu gestalten.<br />
Für unwegsames Gelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
für <strong>de</strong>n Einsatz unter Wasser<br />
Das Fraunhofer IAIS zeigt auf <strong>de</strong>r<br />
Hannover Messe 08 ein breites Spektrum<br />
von Servicerobotern aus <strong>de</strong>m<br />
VolksBot-System. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
reichen von <strong>de</strong>r<br />
automatischen Sedimentanalyse in<br />
küstennahen Gewässern über Roboter<br />
zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung<br />
von Mechatronikern bis zum<br />
gelän<strong>de</strong>gängigen Überwachungsroboter,<br />
<strong>de</strong>r sogar Treppen steigt.<br />
<strong>de</strong>n hohen Energien im IBS-Prozess<br />
kompakte glasartige Strukturen mit<br />
hoher Qualität und Stabilität. Zu<strong>de</strong>m<br />
bietet das Verfahren eine übersichtliche<br />
Prozessführung: Ionengenerierung,<br />
Zerstäubung und Schichtbildung<br />
sind im Prozessraum separiert,<br />
<strong>de</strong>r Prozess ist sehr stabil, reproduzierbar<br />
und arm an Kontaminationen<br />
Rainer<br />
Schmückle<br />
COO, Merce<strong>de</strong>s Car Group<br />
Prof. Dr. Dieter Späth<br />
Leiter <strong>de</strong>s Fraunhofer-<br />
Institutes für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation<br />
Wolf-Henning Schei<strong>de</strong>r<br />
Bereichsleiter Gasoline Systems,<br />
Robert Bosch GmbH<br />
durch Fremdatome o<strong>de</strong>r Partikel.<br />
Lange blieb <strong>de</strong>r Einsatz von<br />
IBS aufgrund relativ hoher Betriebskosten<br />
auf Nischenanwendungen<br />
beschränkt. Erst<br />
in jüngster Vergangenheit<br />
konnten am Laser Zentrum<br />
Hannover e.V. entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Verbesse-<br />
rungen in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit,<br />
<strong>de</strong>r<br />
Stabilität und <strong>de</strong>r<br />
Kontrolle <strong>de</strong>s Beschichtungsprozesses<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n, die<br />
es künftig ermöglichen<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n<br />
IBS-Prozess für eine<br />
größere Zahl von Anwen<strong>de</strong>rnwirtschaftlich<br />
attraktiv wer<strong>de</strong>n<br />
zu lassen. So ist durch die in<br />
<strong>de</strong>r Anlagensteuerung verankerte<br />
Kombination mit einer optisch<br />
breitbandigen In-situ-Schichtdickenkontrolle<br />
eine Automatisierung <strong>de</strong>s<br />
hochstabilen Herstellungsprozesses<br />
darstellbar.<br />
Eine weitere grundlegen<strong>de</strong> Verbesserung<br />
stellt die gleichzeitige Deposition<br />
von zwei Beschichtungsmaterialien<br />
dar, ohne dabei an<strong>de</strong>re wichtige<br />
<strong>Produktion</strong> 15<br />
Schichteigenschaften zu verän<strong>de</strong>rn.<br />
Diese Prozessadaption ermöglicht es,<br />
weitgehend losgelöst von engen<br />
Brechwertgrenzen, neuartige Schichtsysteme<br />
bei gleichzeitig hoher optischer<br />
Güte herzustellen. Beispiel innovativer<br />
Dünnschicht<strong>de</strong>signs sind<br />
die so genannten Rugate-Filter, die<br />
<strong>de</strong>n Vorteil haben,<br />
dass damit breite<br />
Spektralbän<strong>de</strong>r<br />
mit sehr geringen<br />
Variationen <strong>de</strong>r<br />
Transmission<br />
bzw. Reflexion realisiert<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
können. „Bereits<br />
heute fin<strong>de</strong>n diese<br />
Filter weite Anwendungsbereiche<br />
zum Beispiel<br />
bei Automotive-<br />
Displays, in <strong>de</strong>r Fluoreszenzmikroskopie<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Astronomie“, sagt<br />
Dr. Kai Starke von Cutting Edge Coating.<br />
Das Unternehmen ist seit Januar<br />
2008 Partner im nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Kompetenznetz Optische Technologien<br />
PhotonicNet. Das Netzwerk hat<br />
<strong>de</strong>n Gründungsprozess durch fachbezogene<br />
Unterstützung im Aufbau von<br />
Kontakten unterstützt.<br />
„Bereits heute<br />
fin<strong>de</strong>n diese Filter<br />
weite Anwendungsbereiche.“<br />
Dr. Kai Starke,<br />
Cutting Edge Coating<br />
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16 <strong>Produktion</strong> Technik: Praxis<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem<br />
Vollautomation für Hängeware<br />
von Reinhard Irrgang<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
BIELEFELD (pd). Für die Kommissionierung<br />
<strong>de</strong>r Hängekonfektion beim<br />
Pforzheimer Versandhaus Klingel<br />
kommt ein umfangreiches automatisches<br />
För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem aus<br />
21 unabhängigen sogenannten Pick-<br />
Rotoren <strong>de</strong>r Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />
zum Einsatz.<br />
Täglich wer<strong>de</strong>n damit aus 120 000<br />
Teilen im Stun<strong>de</strong>nrhythmus jeweils<br />
5 000 Teile auftragskonform vereinzelt<br />
und versandfertig automatisch<br />
zusammengeführt. Steigen<strong>de</strong> Bestellmengen<br />
für Textilien waren für Klingel<br />
ausschlaggebend, sich mit Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r Automatisierung <strong>de</strong>s<br />
innerbetrieblichen Durchlaufs für die<br />
Hängekonfektion zu befassen.<br />
Die nacheinan<strong>de</strong>r aufgereihten<br />
Pick-Rotoren erstrecken sich auf<br />
200 m Länge. Je<strong>de</strong>r kann 6 000 einzeln<br />
aufgehängte Teile aufnehmen.<br />
Damit können bis zu 125 000 Kleidungsstücke<br />
dynamisch für <strong>de</strong>n Einzelzugriff<br />
vorgehalten wer<strong>de</strong>n. Je<br />
ManuelleEin-/Auslagerungen<br />
nur in Ausnahmen notwendig<br />
größer die Rotor-Anlage bzw. die Puffermenge,<br />
<strong>de</strong>sto effizienter ist das<br />
System. Intralogistischer Vorteil <strong>de</strong>s<br />
Rolladaptersystems ist die simultane<br />
Bereitstellung benötigter Teile. Innerhalb<br />
einer guten Stun<strong>de</strong> kann man<br />
<strong>de</strong>n kompletten Bestand inventursicher<br />
überprüfen o<strong>de</strong>r daraus auftragsbezogen<br />
Teile selektieren und in<br />
einen Vorpuffer fahren. Die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Prozesse lassen sich so im<br />
Stun<strong>de</strong>ntakt bedienen.<br />
Rund ein Drittel <strong>de</strong>r gesamten Hängekonfektion<br />
sind HK-reine Sendungen,<br />
die in einem Systemdurchlauf<br />
bis zur Verpackung vollautomatisch<br />
gehandhabt wer<strong>de</strong>n. Sendungen mit<br />
mehr als einem HK-Teil müssen bereits<br />
kun<strong>de</strong>nrein sortiert und an Packplätzen<br />
bereit gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
HK-Teile für Sendungen, die aus<br />
Hängewaren- und Liegewarenteilen<br />
von Reinhold Mannel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
STUTTGART. Die BMW Group hat ihre<br />
Konzernzentrale in München mit einem<br />
Brandmel<strong>de</strong>system <strong>de</strong>r Bosch Sicherheitssysteme<br />
GmbH ausgerüstet.<br />
Das 1972 fertiggestellte Gebäu<strong>de</strong> mit<br />
seiner hervorstehen<strong>de</strong>n Architektur<br />
ist als Vierzylin<strong>de</strong>r bekannt, da es mit<br />
seinen vier run<strong>de</strong>n Türmen, die im<br />
Quadrat nebeneinan<strong>de</strong>r stehen, an einen<br />
Vier-Zylin<strong>de</strong>r-Motor erinnert.<br />
Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung wur<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem die Sicherheitseinrichtungen<br />
auf <strong>de</strong>n neuesten Stand gebracht.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Maßnahmen in-<br />
Bild: Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />
bestehen, müssen <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n<br />
Kommissioniersystem zeitkritisch zusortiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese For<strong>de</strong>rung ist<br />
entschei<strong>de</strong>nd für die Klingel-spezifische<br />
Organisation <strong>de</strong>r Auftragsabwicklung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auftragszusammenstellung<br />
wird zuerst auf die Bestän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Rotoren zurückgegriffen.Noch fehlen<strong>de</strong><br />
Artikel wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m statischen<br />
Lagerbereich zugeführt. Auch<br />
die Retouren wer<strong>de</strong>n nach entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Aufbereitung größtenteils in<br />
das Rolladapter-System eingebracht,<br />
so dass manuelle Ein- und Auslagerungen<br />
nur noch in Ausnahmen notwendig<br />
sind.<br />
Je nach Bedarf wird alle 1,5 h ein<br />
Batch über 5 000 Teile angestoßen.<br />
Generell wer<strong>de</strong>n alle im Versand benötigten<br />
Artikel über das dynamische<br />
System mit <strong>de</strong>n 21 dynamischen Pick-<br />
Rotoren abgewickelt. Eine Reihe von<br />
Steuerparametern, die etwa die jeweilige<br />
Nachfrage nach bestimmten<br />
Artikeln berücksichtigen, regulieren<br />
diese Systematik, um möglichst viele<br />
dieser Artikel bei einem einzigen Umlauf<br />
zeitsparend greifen zu können.<br />
Unterschiedliche I<strong>de</strong>nttechniken<br />
weisen <strong>de</strong>n Artikeln ihren Weg vom<br />
Wareneingang o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n statischen<br />
Lagerbereichen zum Rolladaptersystem.<br />
Während die Retourenteile mit<br />
einem Barco<strong>de</strong>-Label ausge<strong>statt</strong>et<br />
wer<strong>de</strong>n, erhält die Ware, die aus <strong>de</strong>m<br />
Nachschubbereich o<strong>de</strong>r vom Wareneingang<br />
kommt, für die Auftragszusammenstellung<br />
ein sogenanntes<br />
KID-Label (Klingel-I<strong>de</strong>nt-Label). Es<br />
enthält nicht nur die Artikelinformationen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Stückzahl und<br />
die Zielebene im Versandzentrum.<br />
Verheiratungsstation für<br />
Kleidungsstücke und Rolladapter<br />
Alle Artikel, die in die 21 Pick-Rotoren<br />
eingelagert wer<strong>de</strong>n sollen, wer<strong>de</strong>n<br />
automatisch einer so genannten<br />
Verheiratungsstation zugeführt. Hier<br />
erhält je<strong>de</strong>r behängte Klei<strong>de</strong>rbügel<br />
seinen RFID-Roll-Adapter. Zugleich<br />
verknüpft die Station Informationen<br />
<strong>de</strong>s Kleidungsstücks mit <strong>de</strong>m Roll-<br />
Adapter und bil<strong>de</strong>t so eine Einheit<br />
(Verheiratung). Je<strong>de</strong>r einzelne Übergabepunkt<br />
ist auf 5 000 Teile pro<br />
Stun<strong>de</strong> ausgelegt.<br />
Erfolgt nun zentral die Auffor<strong>de</strong>rung,<br />
eine Sortierung zu starten, um<br />
ein Auftragsbatch abzuarbeiten, wer-<br />
Brandmel<strong>de</strong>technik<br />
Brandmel<strong>de</strong>r in Decken integriert<br />
stallierte man mehr als 500 Brandmel<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Serie 500 in Ringleuchten.<br />
Für die Wahl <strong>de</strong>r Geräte waren<br />
nicht nur ihre hohe Zuverlässigkeit<br />
und Leistung ausschlaggebend, son<strong>de</strong>rn<br />
auch ihr Design. Denn die<br />
Brandmel<strong>de</strong>r sind bündig in die<br />
Raum<strong>de</strong>cken eingebaut und farblich<br />
an ihre Umgebung angepasst, so dass<br />
sie nahezu unsichtbar sind.<br />
Die Mel<strong>de</strong>r arbeiten mit einer virtuellen<br />
Messkammer, die zwei voneinan<strong>de</strong>r<br />
unabhängige Lichtbereiche<br />
im offenen Raum überwacht. Die im<br />
Vierzylin<strong>de</strong>r-Gebäu<strong>de</strong> installierten<br />
Geräte sind außer<strong>de</strong>m mit einem CO-<br />
Gassensor zur Erkennung von Koh-<br />
Die BMW Group hat ihre Konzernzentrale in<br />
München mit einem Brandmel<strong>de</strong>sys-tem<br />
von Bosch Sicherheitssysteme ausgerüstet,<br />
das nahezu unsichtbar in die Decken integriert<br />
ist.<br />
Unauffällige Sicherheit<br />
Bosch Sicherheitssysteme hat in<br />
<strong>de</strong>r BMW-Konzernzentrale in<br />
München mehr als 500 Brandmel<strong>de</strong>r<br />
installiert:<br />
■ Hohe Zuverlässigkeit und<br />
Leistung<br />
■ Bündig in <strong>de</strong>n Raum<strong>de</strong>cken<br />
eingebaut<br />
■ Farblich an die Umgebung<br />
angepasst<br />
■ Messkammer überwacht<br />
zwei Lichtbereiche<br />
■ CO-Gassensor erkennt<br />
Kohlenmonoxid<br />
■ Signalausgabe nur bei<br />
ein<strong>de</strong>utigem Brandmuster<br />
lenmonoxid ausge<strong>statt</strong>et. Die spezielle<br />
Signalauswertungselektronik <strong>de</strong>r<br />
Mel<strong>de</strong>r analysiert die Sensorsignale<br />
kontinuierlich und verknüpft sie algorithmisch<br />
miteinan<strong>de</strong>r. Ein Alarm<br />
wird nur dann ausgelöst, wenn die<br />
Signalkombination <strong>de</strong>m Muster eines<br />
Bran<strong>de</strong>s entspricht.<br />
www.bosch.com<br />
Schnelle Auswahl<br />
Mit Hilfe eines Rolladaptersystems<br />
von Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />
kann <strong>de</strong>r Versen<strong>de</strong>r<br />
Klingel aus 120 000<br />
Teilen schnell die Bestellung<br />
vereinzeln.<br />
■ 21 voneinan<strong>de</strong>r unabhängige<br />
Pick-Rotoren<br />
■ Tagesselektionskapazität<br />
5 000 Teile<br />
■ Lagerkapazität pro Pick-<br />
Rotor 6 000 Teile<br />
■ Prüfung <strong>de</strong>s Gesamtbestan<strong>de</strong>s<br />
in einer Stun<strong>de</strong><br />
■ Steuerung per Soft-SPS<br />
<strong>de</strong>n die benötigten Pick-Rotoren angetriggert<br />
und fangen an, sich simultan<br />
zu drehen. Die betreffen<strong>de</strong>n Teile<br />
wer<strong>de</strong>n vereinzelt, an einem Transpon<strong>de</strong>rleser<br />
vorbeigefahren und ausgeschleust.<br />
Alle an<strong>de</strong>ren Teile fahren<br />
wie<strong>de</strong>r in die Pufferbahn ein.<br />
Ein zentraler Abzugsför<strong>de</strong>rer vor<br />
<strong>de</strong>n Pick-Rotoren erledigt <strong>de</strong>n Weitertransport<br />
zu <strong>de</strong>n zentralen Etikettierplätzen.<br />
Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Drucker erzeugt<br />
1 250 Etikettendrucke pro Stun<strong>de</strong>. Je<strong>de</strong>s<br />
Teil, das zu einem Auftrag gehört,<br />
erhält ein Etikett und wird danach für<br />
die einzelnen Sortierläufe positioniert.<br />
Das Volumen einer Stun<strong>de</strong><br />
kann in diesem Bereich vorgehalten<br />
wer<strong>de</strong>n, während parallel die Ware<br />
für die Sortierung abgezogen wird, so<br />
dass <strong>de</strong>r Rhythmus ‚Befüllen und Abziehen‘<br />
entsteht. Die Organisation <strong>de</strong>r<br />
Staubahn erfolgt nach <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Sortierung.<br />
Aus <strong>de</strong>m Sortierpuffer wer<strong>de</strong>n die<br />
Teile für eine Sortierwelle vereinzelt<br />
und in eine so genannte Matrix-Sortierung<br />
überführt, <strong>de</strong>nn nur diese ge-<br />
von Reinhold Mannel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
Insgesamt 21 Pick-<br />
Rotoren, die auf rund<br />
200m Länge installiert<br />
sind, schaffen <strong>de</strong>n<br />
automatischen Zu<br />
griff auf bis zu 125000<br />
Bekleidungsteile <strong>de</strong>r<br />
Hängekonfektion.<br />
SIMMERN. BeimBaueinesgroßen Aluminiumschmelzwerke<br />
in Island wur<strong>de</strong>n<br />
insgesamt 20 Kompressoren von<br />
CompAir eingesetzt, einschließlich <strong>de</strong>r<br />
energiesparen<strong>de</strong>n Reihe Turbo-Screw.<br />
Das schadstoffarme Aluminiumwerk<br />
ist im Dezember 2007 in <strong>de</strong>n Betrieb<br />
gegangen und soll jährlich bis zu<br />
346 000 t Aluminium produzieren.<br />
Das Bauvorhaben erfor<strong>de</strong>rte eine<br />
ganze Reihe von Kompressoren unter<br />
an<strong>de</strong>rem für <strong>de</strong>n Betrieb von Betonrüttlern<br />
für <strong>de</strong>n Lagertankwandbau.<br />
Eingesetzt wur<strong>de</strong>n die fahrbaren<br />
Typen C 50 und C 76 von CompAir<br />
mit Stromgeneratoren, aber auch<br />
Hochdruckgeräte <strong>de</strong>r Reihe C 105-14<br />
und zwei kraftstoffsparen<strong>de</strong> Typen<br />
Turbo Screw C 180TS-9. Ein weiterer<br />
stationärer Kompressor L 30 treibt<br />
<strong>de</strong>n Induktionsofen mit Katho<strong>de</strong>nbün<strong>de</strong>l<br />
an, einem zur Anlage gehören<strong>de</strong>n<br />
Prozesselement.<br />
Unter <strong>de</strong>n rauen Witterungsverhältnissen<br />
zeigten insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Kompressoren Turbo Screw C 180TS-<br />
9 ihr Leistungsvermögen, als sie zur<br />
Druckluftversorgung von 40 Betonrüttlern<br />
dienten, mit <strong>de</strong>ren Hilfe in<br />
nur zehn Tagen ein zylindrischer Bauxitbehälter<br />
aus Beton entstand.<br />
währleistet, dass je<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> exakt<br />
die von ihm geor<strong>de</strong>rten Teile erhält.<br />
Einer <strong>de</strong>r wesentlichen Anlagenvorteile<br />
ist die Überlappung <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Sortierstufen, <strong>de</strong>nn hierdurch<br />
sind <strong>de</strong>utliche Zeiteinsparungen möglich.<br />
Besteht <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nauftrag allein<br />
aus <strong>de</strong>r Hängeware, ist die Sortierung<br />
hiermit abgeschlossen und die Ware<br />
gelangt zu <strong>de</strong>n manuellen o<strong>de</strong>r automatischen<br />
Packplätzen. Gehört zu<br />
<strong>de</strong>m Auftrag noch Liegeware, wird sie<br />
zur Komplettierung noch zu <strong>de</strong>n Put-<br />
Plätzen geför<strong>de</strong>rt.<br />
An <strong>de</strong>n Packstationen wer<strong>de</strong>n die<br />
Rolladapter automatisch von <strong>de</strong>n<br />
Kleidungsstücken getrennt und über<br />
eine Rücktransportstrecke zu einer<br />
Station transportiert. Dort wer<strong>de</strong>n die<br />
Stücke gesammelt, wie<strong>de</strong>r aufgerichtet<br />
und erneut <strong>de</strong>m Spen<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r<br />
Verheiratungsstation zugeführt. Die<br />
Lebensdauer je<strong>de</strong>s Adapters beträgt<br />
fünf Jahre o<strong>de</strong>r 20 000 km, wobei die<br />
Laufleistung per Datenbank protokolliert<br />
wird.<br />
Die komplexen Prozessabläufe stellen<br />
hohe Ansprüche an die Anlagensteuerung.<br />
Eine Soft-SPS hat dabei<br />
<strong>de</strong>n Vorteil, dass sie trotz <strong>de</strong>r Größe<br />
<strong>de</strong>r Anlage sieben o<strong>de</strong>r acht an<strong>de</strong>re<br />
Steuerungen ersetzen kann.<br />
Gesteckte Ziele sowie<br />
Einsparungen erreicht<br />
Die Lagerverwaltung übernimmt<br />
das von Inconso installierte Lagersystem<br />
NKLS, während die SPS lediglich<br />
mit einer Zielinformation gefüttert<br />
wird: Die Adapter erhalten beim Eintreffen<br />
in <strong>de</strong>n jeweiligen Bereich die<br />
entsprechen<strong>de</strong> Zielvorgabe und liefern<br />
eine Quittung nach <strong>de</strong>m Abwurf<br />
<strong>de</strong>r Ware zurück.<br />
Mit <strong>de</strong>r Anlage wur<strong>de</strong>n die gesteckten<br />
Ziele und Einsparungen erreicht.<br />
Allerdings waren etwa sechs Monate<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, um die Anlage auf <strong>de</strong>n<br />
gewünschten Stand zu bringen. Dies<br />
verwun<strong>de</strong>rt angesichts <strong>de</strong>r hohen<br />
Komplexität und <strong>de</strong>s System-Innovationsgra<strong>de</strong>s<br />
nicht.<br />
www.duerkopp-web.<strong>de</strong><br />
Drucklufterzeugung<br />
Versorgung in rauer Witterung<br />
Bild: CompAir Drucklufttechnik GmbH<br />
Die Kompressoren C 180TS-9 sparten in<br />
Island mehr als 10 l Kraftstoff pro Betriebsstun<strong>de</strong><br />
ohne Leistungsverlust ein.<br />
Die Kompressoren halfen nicht nur<br />
bei <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r Bauzeit, son<strong>de</strong>rn<br />
machten es wegen ihrer hohen<br />
Kraftstoffeffizienz möglich, die Betriebsauswirkungen<br />
auf die Umwelt<br />
um bis zu 30 % zu verringern. So<br />
konnten über 10 l Kraftstoff/h ohne<br />
Leistungsverlust eingespart wer<strong>de</strong>n.<br />
www.CompAir.<strong>de</strong><br />
Mehr Luft<br />
Darum wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Aluminiumschmelze<br />
in Island Kompressoren<br />
von CompAir eingesetzt:<br />
Fahrbare Geräte mit eigener<br />
Stromerzeugung; pro Stun<strong>de</strong> 30 %<br />
weniger Kraftstoffverbauch; zuverlässiger<br />
Betrieb bei rauer Witterung;<br />
Einhaltung strenger Umweltvorgaben.
Bil<strong>de</strong>r: Re<strong>de</strong>x-Andantex<br />
13. März 2008 • Nr. 11 Technik: Praxis<br />
Zahnstangen-Antriebssystem<br />
Geringes Spiel trotz<br />
hoher Dynamik<br />
von Reinhold Mannel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FERRIERES. In einer Senkrechtfräsmaschine<br />
von Heyligenstaedt zum Bearbeiten<br />
großformatiger Werkzeuge<br />
und Formen ist das Zahnstangen-Antriebssystem<br />
DualDrive von Re<strong>de</strong>x-<br />
Andantex eingebaut.<br />
Der Linearantrieb hat eine hohe Steifigkeit<br />
und beinhaltet ein spezielles<br />
System zur Spieleliminierung. Dadurch<br />
wer<strong>de</strong>n kurze Bearbeitungszeiten<br />
bei gleichzeitig hoher Genauigkeit<br />
möglich: Es sind nun Toleranzen<br />
in Größenordnungen von wenigen<br />
hun<strong>de</strong>rtstel Millimetern bei hoher<br />
Dynamik erreichbar.<br />
Die Senkrecht-Fräsmaschinen<br />
Heynumill in Portalbauweise haben<br />
bis zu 4 m breite Werkstücktische in<br />
Form von Paletten-, Doppel- und integrierten<br />
Rundtischen. Ihre Antriebsleistung<br />
kann bis zu 100 kW erreichen,<br />
ihre maximale Spin<strong>de</strong>ldrehzahl<br />
liegt bei 6 000 min -1 . Die Fräsmaschine<br />
enthält zwei Zahnstangensysteme<br />
DualDrive für die Antriebe <strong>de</strong>r X- und<br />
<strong>de</strong>r Y-Achse. Zum Antrieb <strong>de</strong>r Hauptspin<strong>de</strong>l<br />
wird das zweistufige Schaltgetriebe<br />
RAMmsd mit hoher Leistungsdichte<br />
genutzt. Das Zahnstangenantriebssystem<br />
erreicht seine hohe Stei-<br />
figkeit durch die beson<strong>de</strong>re Gestaltung<br />
seiner verstärkten Abtriebslager und<br />
seiner Wellen-Abtriebsritzel. Daher<br />
haben die Zahnstangengetriebe zusätzlich<br />
zu einer großen Torsionssteifigkeit<br />
auch hohe Steifigkeitswerte in<br />
allen an<strong>de</strong>ren relevanten Achsrichtungen.<br />
Dadurch ist oft ein Arbeiten mit<br />
bis zu doppelt so hohen Beschleunigungen<br />
und Lasten wie bei an<strong>de</strong>ren<br />
Lösungen möglich.<br />
Deutliche Vermin<strong>de</strong>rung<br />
radialer Biegung<br />
Insbeson<strong>de</strong>re ist auch eine <strong>de</strong>utliche<br />
Vermin<strong>de</strong>rung radialer Biegung zu beobachten,<br />
die für 60% <strong>de</strong>r Gesamtverformung<br />
verantwortlich ist. Erreicht<br />
wird dies durch eine Optimierung <strong>de</strong>s<br />
Durchmessers <strong>de</strong>r Abtriebsritzel, damit<br />
an <strong>de</strong>r Zahnstange das übertragene<br />
Drehmoment in einem günstigen<br />
Verhältnis zur Steifigkeit steht.<br />
Das Lager besteht im Wesentlichen<br />
aus zwei vorgespannten und groß dimensionierten<br />
Kegelrollenlagern. Es ist<br />
so ausgeführt, dass das Ritzel möglichst<br />
nahe <strong>de</strong>r wirken<strong>de</strong>n Last gelagert und<br />
nur durch die Breite <strong>de</strong>r Spannmutter<br />
vom Abtriebslager getrennt ist. Durch<br />
die hohe Steifigkeit <strong>de</strong>s Getriebes sind<br />
an Maschinenachsen mit hohen dynamischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen höhere Resonanzfrequenzen<br />
möglich. Für bewegte<br />
Massen in<br />
<strong>de</strong>r Größenordnung<br />
von 15 t sind<br />
im Vergleich zu<br />
In diese Senkrecht-<br />
Portalfräsmaschine<br />
von Heyligenstaedt<br />
ist das Zahnstangen-Antriebssystem<br />
DualDrive eingebaut<br />
und führt<br />
dort zu <strong>de</strong>utlich geringerem<br />
Spiel bei<br />
hoher Dynamik.<br />
Enge Fertigungstoleranz<br />
Vorteile <strong>de</strong>s Zahnstangen-<br />
Antriebssystems DualDrive:<br />
■ Mögliche Fertigungstoleranzen<br />
im 0,01-mm-Bereich<br />
■ Hohe Maschinendynamik<br />
■ Große Torsionssteifigkeit<br />
■ Hohe Steifigkeit in allen Achsrichtungen<br />
■ Spielfreiheit durch elektrisch<br />
o<strong>de</strong>r mechanisch ausgelöste<br />
Vorspannung<br />
Das Zahnstangen-Antriebssystem erreicht<br />
seine hohe Steifigkeit durch eine beson<strong>de</strong>re<br />
Gestaltung <strong>de</strong>r Abtriebslager und -ritzel.<br />
Das Spiel wird durch eine elektrische o<strong>de</strong>r<br />
mechanische Vorspannung eliminiert.<br />
an<strong>de</strong>ren Lösungen Steigerungen bis<br />
25% erzielbar. Zweite wichtige Eigenschaft<br />
<strong>de</strong>s Zahnstangen-Antriebssystems<br />
ist die Eliminierung <strong>de</strong>s Spiels<br />
zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Abtriebsritzeln<br />
durch Anlegen einer elektrisch o<strong>de</strong>r<br />
mechanisch betätigten Vorspannung.<br />
Die Antriebssysteme aus Ritzel und<br />
Zahnstange bestehen also aus zwei parallel<br />
zueinan<strong>de</strong>r eingebauten und<br />
entwe<strong>de</strong>r mechanisch o<strong>de</strong>r elektrisch<br />
miteinan<strong>de</strong>r verspannten Servo-Planetengetrieben.<br />
Im beschriebenen Fall<br />
wur<strong>de</strong> die elektrische Verspannung gewählt,<br />
da sie variierbar ist. Dazu wird<br />
je<strong>de</strong>s Getriebe durch einen separaten<br />
Servomotor gesteuert, um gleichzeitig<br />
ein entgegenwirken<strong>de</strong>s Moment zwischen<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Abtriebsritzeln zu erzeugen<br />
sowie ein resultieren<strong>de</strong>s Moment<br />
für <strong>de</strong>n Antrieb <strong>de</strong>s Systems.<br />
Daneben ist es möglich, eine mechanische<br />
Vorspannung zu erzeugen, mit<br />
<strong>de</strong>r die Ritzel gegeneinan<strong>de</strong>r verdreht<br />
wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall genügt nur ein<br />
Motor zur Steuerung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Getriebe.<br />
Dafür ist in je<strong>de</strong>m Untersetzungsgetriebe<br />
ein Winkelgetriebe integriert<br />
und die Vorspannung wird<br />
mittels einer verdrehsteifen Kupplung<br />
mechanisch eingestellt.<br />
www.re<strong>de</strong>x-andantex.com<br />
EPP-Transport-Zahnleisten<br />
Abgasanlagen auf Schaum gebettet<br />
von Reinhold Mannel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
OBERKIRCH. Wenn Abgasanlagen vom<br />
französischen Tochterunternehmen<br />
von Eberspächer zum Montagewerk<br />
<strong>de</strong>r PSA Peugeot Citroën in Rennes<br />
transportiert wer<strong>de</strong>n, ruhen die 15 kg<br />
schweren und 4 m langen Bauteile auf<br />
Zahnleisten von Ruch Novoplast aus<br />
robustem Schaumkunststoff.<br />
Diese wie<strong>de</strong>rum stecken in einem<br />
Stahlgestell, das insgesamt neun Abgasanlagen<br />
aufnimmt. Bei <strong>de</strong>m<br />
Schaumstoff han<strong>de</strong>lt es sich um expandiertes<br />
Polypropylen EPP. Die<br />
Schaumteile fixieren die schweren<br />
Abgasanlagen in ihrer Lage und halten<br />
sie auf Abstand, so dass sie unversehrt<br />
die Montagelinie erreichen, wo<br />
sie leicht entnommen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Stahlgestell und EPP-Formteile<br />
gehen zur erneuten Verwendung wie<strong>de</strong>r<br />
zurück an Eberspächer.<br />
Neues Transportsystem<br />
bringt <strong>de</strong>utliche Einsparungen<br />
Vorher mussten jährlich etwa<br />
55 000 Abgasanlagen in Kartons zu je<br />
zwei Stück verpackt wer<strong>de</strong>n. Daher<br />
bringt das neue Transportsystem<br />
<strong>de</strong>utliche Einsparungen.<br />
Bild: Ruch Novoplast GmbH + Co. KG<br />
In diesem Transportgestell wer<strong>de</strong>n Abgasanlagen<br />
auf elastischen Auflageleisten<br />
transportiert.<br />
70 Transportgestelle befin<strong>de</strong>n sich<br />
<strong>de</strong>rzeit im Umlauf. Die drei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Zahnleisten aus EPP wur<strong>de</strong>n<br />
zusammen mit Ruch Novoplast entwickelt<br />
und dort produziert. Durch<br />
eine beson<strong>de</strong>re Formgebung <strong>de</strong>r<br />
Zahnleisten lassen sich zwei verschie<strong>de</strong>ne<br />
Typen von Abgasanlagen mit<br />
<strong>de</strong>m gleichen Satz von Formteilen<br />
transportieren.<br />
Formteil-Spezialist<br />
Ruch Novoplast entwickelt und<br />
produziert Formverpackungen aus<br />
expandiertem Polystyrol (EPS) und<br />
vermehrt aus expandiertem Polypropylen<br />
(EPP). Aus diesem Material<br />
entstehen Gerätechassis, Ladungsträger<br />
und Verpackungen für<br />
die Fertigungsindustrie. Täglich<br />
wer<strong>de</strong>n aus rund 4 000 t EPS und<br />
EPP weit über 100 000 Formteile<br />
hergestellt.<br />
Das Kunststoff-Material ist langlebig,<br />
hält hohe Drücke aus, schluckt<br />
Stöße, die beim Transport auftreten<br />
und ist durch sein geringes Gewicht –<br />
eine Zahnleiste wiegt maximal 1,8 kg<br />
– bequem zu handhaben.<br />
www.ruch.<strong>de</strong><br />
Mit ihrer neuen, einfach zu bedienen<strong>de</strong>nHyster-Gabelstaplerflotte<br />
kann die Spedition Koch<br />
ihren Warenumschlag beson<strong>de</strong>rs<br />
schnell durchführen.<br />
Gabelstapler<br />
Besser stapeln,<br />
schneller liefern<br />
von Reinhold Mannel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
GARCHING. Die Spedition Koch International<br />
setzt für <strong>de</strong>n effizienten Warenumschlag<br />
neue Hyster-Flurför<strong>de</strong>rzeuge<br />
ein, die von <strong>de</strong>r Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH geliefert wur<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Speditionsanlage wer<strong>de</strong>n Waren<br />
aus <strong>de</strong>m Nahverkehr gesammelt und<br />
für <strong>de</strong>n Fernverkehr vorbereitet. Für<br />
<strong>de</strong>n Warenumschlag wer<strong>de</strong>n Gabelstapler<br />
eingesetzt. Koch International<br />
setzt in seiner Anlage bei Osnabrück, in<br />
<strong>de</strong>r auf 7000 m 2 täglich 3000 Sendungen<br />
umgeschlagen wer<strong>de</strong>n, auf Hyster-<br />
Stapler. Hierzu hat das Unternehmen<br />
ein umfangreiches Paketgeschäft mit<br />
Zeppelin abgeschlossen.<br />
Anspruch war generell, dass <strong>de</strong>r Warenumschlag<br />
in <strong>de</strong>r Speditionsanlage<br />
24 h täglich sechs Tage pro Woche wirtschaftlich<br />
und zuverlässig abläuft. Bei<br />
Problemen sollte immer ein Ansprechpartner<br />
zur Verfügung stehen, <strong>de</strong>r zeitnah<br />
und vor Ort eine Lösung fin<strong>de</strong>t. Bezüglich<br />
<strong>de</strong>r eingesetzten Geräte verlangte<br />
Koch, dass diese von allen Mitarbeitern<br />
produktiv und einfach bedient<br />
wer<strong>de</strong>n können. Zu<strong>de</strong>m sollten sie robust<br />
sein und Erschütterungen gut ab-<br />
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Aus geplatzten Aufträgen<br />
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<strong>Produktion</strong> 17<br />
Schneller Umschlag<br />
Um effizienter zu wer<strong>de</strong>n,<br />
hat die Spedition Koch<br />
neue Hyster-Gabelstapler<br />
sowie -Gabelhubwagen<br />
angeschafft:<br />
■ Warenumschlag rund um<br />
die Uhr<br />
■ Einfache Bedienbarkeit<br />
■ Robust gegenüber Erschütterungen<br />
■ Paletten schnell stapelbar<br />
■ Schneller Service<br />
fangen können, da sie auf Industriebö<strong>de</strong>n<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Schließlich legte<br />
Koch viel Wert auf einen zuverlässigen<br />
und schnellen Service.<br />
Letztendlich gewählt wur<strong>de</strong> eine<br />
Kombination aus Gabelhubwagen und<br />
Gegengewichtsstaplern <strong>de</strong>r Fortens-Serie.<br />
Diese Geräte beinhalten eine spezielle<br />
Getriebetechnik sowie eine effektive<br />
Steuerung. Dadurch sind die Stapler<br />
effizient und produktiv einsetzbar.<br />
Gabelhubwagen für<br />
Warenumschlag im Lager<br />
Neu angeschafft wur<strong>de</strong>n zwölf Fortens-Stapler<br />
sowie 34 Gabelhubwagen,<br />
jeweils mit Full-Service-Vertrag. Die<br />
Gabelhubwagen sind beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n<br />
Warenumschlag im Lager zuständig,<br />
während die Stapler vor allem zur Lkw-<br />
Verladung eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur einfachen Bedienung liegen die<br />
Gegengewichtsstapler mit Monotrol-<br />
Steuerung sowie mit Duplex-Vollfreihub<br />
vor, damit in <strong>de</strong>n Lkw die einzelnen<br />
Paletten schnell übereinan<strong>de</strong>r gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Als spezielle Anbaugeräte<br />
für <strong>de</strong>n Transport zylin<strong>de</strong>rförmiger<br />
Gegenstän<strong>de</strong> lieferte Zeppelin<br />
außer<strong>de</strong>m zwei Ballenklammern.<br />
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Bild: Zeppelin Baumaschinen GmbH
13. März 2008 • Nr. 11 Schwerpunkt: Fertigung<br />
Montage<br />
Halbautomatisches Montagekonzept<br />
von Wolfgang-D. Schenk<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
RAUNHEIM. Sovella, ehemals GWS<br />
Systems, hat Multiline-Montagekonzepte<br />
als Ergänzung und zur vielseitigeren<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Sovella-Arbeitsplätze<br />
entwickelt. Ihr Grundbaustein,<br />
das Multiline-Transfersystem, verbin<strong>de</strong>t<br />
die einzelnen Arbeitsplätze unter<br />
beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung von Benutzerfreundlichkeit<br />
und Ergonomie.<br />
Im Hinblick auf die Investitionen<br />
zeichnet sich Multiline durch zwei<br />
weitere Vorteile aus: Es lässt sich in<br />
bestehen<strong>de</strong> Sovella-Systeme integrieren<br />
und dank <strong>de</strong>s Baukastensystems<br />
und <strong>de</strong>r hohen Umrüstfreundlichkeit<br />
schnell <strong>de</strong>n innerbetrieblichen Abläufen<br />
und räumlichen Gegebenheiten<br />
anpassen.<br />
Die Multiline-Elemente können als<br />
gera<strong>de</strong> Transferstrecke, Ecke, Kurve,<br />
T- o<strong>de</strong>r X-Kreuzung o<strong>de</strong>r nach Kun<strong>de</strong>nwünschen<br />
angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Unabhängig davon lassen sich z. B.<br />
produktspezifische Inseln für die auftragsorientierte<br />
Montage ebenso einfach<br />
installieren wie von außen kommen<strong>de</strong><br />
Strecken, die das benötigte<br />
Montagematerial in einer o<strong>de</strong>r mehreren<br />
Ebenen zuführen. Diese Flexibi-<br />
Bolzenschweißen<br />
Die kostengünstigste Verbindungstechnik!<br />
Mit Spitzenzündung: Schweißen in 3 Millisekun<strong>de</strong>n!<br />
CD-Serie<br />
Beson<strong>de</strong>rs geeignet für<br />
dünne Bleche ab 0,6 mm<br />
www.hbs-info.<strong>de</strong><br />
Bild: Sovella<br />
lität erhöht die Transparenz im <strong>Produktion</strong>sfluss.<br />
Es befin<strong>de</strong>n sich nur<br />
Komponenten und Teile im Umlauf,<br />
die am jeweiligen Arbeitsplatz benötigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>n modularen Transferstrecken,<br />
in Einheiten von 500 bis 2 500<br />
mm Länge und in Breiten von 600<br />
o<strong>de</strong>r 750 mm lieferbar, verfahren<br />
Standardwerkzeugträger 300 x 300<br />
mm und 450 x 450 mm, wahlweise in<br />
Rechteckform o<strong>de</strong>r als Komponententräger<br />
in anwen<strong>de</strong>rbezogenen Größen.<br />
Die Tragkraft <strong>de</strong>s Multiline-Systems<br />
ist von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Werkzeug-<br />
> Handgeräte<br />
> Stationäre Anlagen<br />
> CNC-Vollautomaten<br />
> Schweißbolzen<br />
HBS Bolzenschweiß-<br />
Systeme GmbH & Co.KG<br />
Felix-Wankel-Straße 18<br />
D-85221 Dachau<br />
Telefon [49] (8131) 511-0<br />
Telefax [49] (8131) 511-100<br />
e-mail post@hbs-info.<strong>de</strong><br />
Einfach gut geformt...<br />
fließ- und<br />
warmgepreßt<br />
gedreht<br />
und gestanzt<br />
endbearbeitet<br />
und einbaufertig<br />
einfach und<br />
hochtechnisch<br />
groß und klein<br />
65<br />
Jahre<br />
Willi Hahn GmbH<br />
Sasbachwal<strong>de</strong>nstraße 72 • Postfach 14 • 77880 Sasbach<br />
Tel. 07841/648-0 • Fax 07841/648-113 • www.wiha-sasbach.<strong>de</strong><br />
Die Verbindung<br />
verschie<strong>de</strong>ner Arbeitsplätze<br />
bietet<br />
einen flexiblen Materialfluss<br />
bei hoherBenutzerfreundlichkeit<br />
und<br />
Ergonomie.<br />
trägersabhängig. Sie beträgt<br />
z. B. bei <strong>de</strong>r Größe<br />
300 x 300<br />
mm mehr als<br />
70 kg. Die Trägerpaletten<br />
o<strong>de</strong>r<br />
Behälter können<br />
ausgeschleust<br />
wer<strong>de</strong>n, Richtungsän<strong>de</strong>rungen für<br />
parallele Strecken sind ebenso möglich<br />
wie das Durchschleusen von Baugruppen<br />
mit weniger Arbeitsinhalten<br />
zur nächsten Arbeitsstation. Dabei<br />
sind die Module so in die Tischplatten<br />
integriert, dass keine Kanten o<strong>de</strong>r<br />
Führungselemente die Mitarbeiter an<br />
ihren Montagearbeitsplätzen behin<strong>de</strong>rn.<br />
Anwen<strong>de</strong>rfreundlich ist die<br />
‚Durchgangsfunktion‘ <strong>de</strong>r Transferstrecken:<br />
An optional festzulegen<strong>de</strong>n<br />
Stellen lassen sich Teile <strong>de</strong>r Transferstrecke<br />
für <strong>de</strong>n Durchgang <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
manuell hochklappen.<br />
Tube<br />
Düsseldorf · 31.3.-4.4.08<br />
Halle 8b · Stand A27<br />
Gase, Service<br />
und Know-how<br />
Der Orts- und Richtungswechsel<br />
<strong>de</strong>r Werkzeugträger erfolgt durch<br />
einfaches Anschieben. Die leichtgängigen<br />
Transporteinheiten wer<strong>de</strong>n<br />
durch mechanische o<strong>de</strong>r pneumatisch<br />
betätigte Stopper zum Halten<br />
gebracht. Die Transferstrecken sind<br />
ganz o<strong>de</strong>r sektionsweise mit Neigung<br />
lieferbar, so dass die Schwerkraft die<br />
gewünschte Bewegung einleitet.<br />
Dank <strong>de</strong>r modularen Typenvielfalt<br />
lassen sich mit <strong>de</strong>m Multiline-Montagekonzept<br />
Materialflusslinien einschließlich<br />
aufgabenorientierter Fertigungs-<br />
und Montageinseln vom Lager<br />
über die <strong>Produktion</strong> und Montage<br />
bis zum Versand einfach planen und<br />
realisieren.<br />
Um <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r schon in <strong>de</strong>r<br />
Planungsphase die Sicherheit für die<br />
Entscheidungsfindung zu bieten,<br />
unterhält Sovella ein Informationszentrum<br />
mit verschie<strong>de</strong>nen Montagearbeitsplätzen<br />
und manuellen Transfersystemen.<br />
Ergänzt durch Transport-<br />
und Materialbereitstellungswagen,<br />
Durchlaufregale und Handhabungseinrichtungen<br />
kann <strong>de</strong>r Interessent<br />
seinen Montagearbeitsplatz in einer<br />
fertigungsnahen Ausführung bewerten<br />
und auf die Effektivität <strong>de</strong>s<br />
späteren Einsatzes überprüfen.<br />
www.sovella.com<br />
Bild: Page GmbH<br />
<strong>Produktion</strong> 19<br />
Energieeffizient<br />
und zeitsparend<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
Schmuck-Stücke.<br />
Bei <strong>de</strong>m<br />
neuen Zentralverbin<strong>de</strong>rentfallenBohrungen<br />
komplett.<br />
ALDINGEN (mg). Die Page GmbH hat<br />
<strong>de</strong>n neuen Zentralverbin<strong>de</strong>r ZV entwickelt.<br />
Er ist für leichte, mittlere und<br />
kraftschlüssige Verbindungen geeignet.<br />
Bohrungen entfallen bei <strong>de</strong>m<br />
Verbin<strong>de</strong>r komplett, wodurch laut<br />
Herstellerangaben eine Zeitersparnis<br />
bei <strong>de</strong>r Montage von bis zu 80 % erreicht<br />
wird. Dadurch kann energieeffizienter<br />
gearbeitet wer<strong>de</strong>n. Der ZV<br />
wird an <strong>de</strong>r Stirnseite im zentralen<br />
Kernloch angeschraubt. Danach wird<br />
er mit <strong>de</strong>m Profilstab in die Nut <strong>de</strong>s<br />
zweiten Profils eingeschoben und an<br />
gewünschter Position über die seitliche<br />
Stiftschraube mit einem Inbusschlüssel<br />
o<strong>de</strong>r Z-Schlüssel festgezogen.<br />
Der Verbin<strong>de</strong>r eignet sich laut<br />
Page sehr gut für die Montage von<br />
Schutzfel<strong>de</strong>rn und Behältnissen, ohne<br />
die Flächenelemente ausklinken<br />
zu müssen. Das Profil kann auch beliebig<br />
gedreht wer<strong>de</strong>n, um Bedienpanels<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Elemente ergonomischer<br />
zu montieren.<br />
www.page-gmbh.<strong>de</strong><br />
Prächtige Schweißresultate: Sagox® HC und SC.<br />
Schmucke Nähte in glänzen<strong>de</strong>n Zeiten – die neuen Schutzgase<br />
Sagox® HC und Sagox® SC machen das MAG-Schweißen<br />
hochlegierter Stähle jetzt <strong>de</strong>utlich effektiver. Bei<strong>de</strong> Gase<br />
bün<strong>de</strong>ln in exakter Abmischung die besten Eigenschaften<br />
von jeweils vier Komponenten. Ergebnis: Kehl-, Stumpf-<br />
und Überlappnähte in exzellenter Qualität, bei wesentlich<br />
schnellerer Verarbeitungsgeschwindigkeit. Da kommt Glanz<br />
in die Augen <strong>de</strong>r Schweißfachleute.<br />
Und wofür brauchen Sie unsere Hochkaräter? – Rufen<br />
Sie an, schreiben, faxen o<strong>de</strong>r mailen Sie.<br />
Westfalen AG · Technische Gase · 48136 Münster<br />
Fon 02 51/6 95-0 · Fax 02 51/6 95-1 29<br />
www.westfalen-ag.<strong>de</strong> · info@westfalen-ag.<strong>de</strong>
Bild: Atlas Copco<br />
20 <strong>Produktion</strong> Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber<br />
EBL-Schrauber vermei<strong>de</strong>n ‚Katzenjammer‘<br />
von Heiko Wenke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ESSEN (mg). Statt wie bisher auf Akkuschrauber,<br />
setzt Demag Cranes & Components<br />
zur Montage von Schleppkabelsätzen<br />
auf die neuen, bürstenlosen<br />
Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber <strong>de</strong>r EBL-<br />
Bauart. Die sind leichter, genauer und<br />
halten länger als ihre batteriegespeisten<br />
Artgenossen, verspricht Hersteller<br />
Atlas Copco Tools.<br />
von Dieter Schnee<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
F-NANTES (mg). Polysou<strong>de</strong> präsentierte<br />
erstmals die brandneue, tragbare<br />
WIG-Schweißanlage P4 zum<br />
automatisierten Orbitalschweißen von<br />
E<strong>de</strong>lstahl-Rohrverbindungen. Damit<br />
erschließt <strong>de</strong>r Weltmarktführer nach<br />
eigenen Angaben Anwen<strong>de</strong>rn neue<br />
Dimensionen im Anlagenbau – technologisch,<br />
wirtschaftlich und<br />
qualitativ.<br />
Die Voraussetzung<br />
dazu bietet eine intuitiveBedienerführung,verbun<strong>de</strong>n<br />
mit einem modularenAnlagenkonzept,<br />
wie sie<br />
bislang in <strong>de</strong>r Fügetechnik<br />
einzig<br />
sind: Dabei bil<strong>de</strong>t<br />
ein großformatiger<br />
Touchscreen die<br />
Mensch-Maschine-<br />
Schnittstelle<br />
(MMS). Über diese<br />
laufen sämtliche<br />
Interaktionen mit<br />
<strong>de</strong>r Anlage, sie gibt<br />
über die Software alle<br />
Befehle an die interne<br />
Elektronik und übermittelt<br />
<strong>de</strong>m Bediener <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>s Fügeprozesses.<br />
Weitere Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r P4 sind<br />
die selbständige Anlagenkonfiguration<br />
sowie die Auto-Programmierung.<br />
Hinzu kommt die Echtzeit-Schweiß-<br />
Die Krane <strong>de</strong>r Demag Cranes & Components<br />
GmbH überspannen ganze Hallen<br />
und bewegen schwere Lasten millimetergenau.<br />
Die gleiche Präzision ist<br />
bei <strong>de</strong>r Fertigung im Kleinen erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
wie bei <strong>de</strong>n Zuleitungen und<br />
Steckern für Kranschleppkabel. Demag<br />
setzt dabei auf die Kleinschrauber <strong>de</strong>s<br />
Typs EBL von Atlas Copco Tools.<br />
Die Schleppkabel versorgen die Laufkatzen<br />
von Kranen mit Leistungsstrom<br />
und beherbergen die Steuerleitungen,<br />
die je nach Kranausführung<br />
Spannungen von<br />
24 o<strong>de</strong>r 48 Volt aufweisen.<br />
„Alle Steckverbindungen<br />
sind funktionskritisch“,<br />
sagt Thomas<br />
Wiesmann, Abteilungsleiter<br />
im Production<br />
Center Crane Components<br />
(PCCC) bei Demag<br />
Cranes & Components.<br />
Er kennt die Probleme<br />
beim Zusammenbau<br />
<strong>de</strong>r<br />
Schleppkabelsätze genau.<br />
Vor allem die große<br />
Produktvarianz verbiete<br />
eine Serienpro-<br />
Orbitalschweißen<br />
Neuheit mit wegweisen<strong>de</strong>r<br />
Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />
Bild: Polysou<strong>de</strong><br />
datenerfassung für ein garantiert reproduzierbares<br />
Schweißergebnis, so<br />
Polysou<strong>de</strong>. So erkennt die Maschine<br />
nicht nur <strong>de</strong>n angeschlossenen Werkzeugtyp<br />
(Schweißkopf/-zange), son-<br />
Orbital-<br />
Schweißstromquelle<br />
mit XXL-Touchscreen<br />
als interaktive Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle.<br />
Mehrere Montagearbeiten<br />
am Steckergehäuse wer<strong>de</strong>n<br />
mit EBL-Nie<strong>de</strong>rspannungsschraubernvorgenommen.<br />
Zum Beispiel<br />
sind Energieleitungen zu<br />
fixieren (mit EBL-25-<br />
Nie<strong>de</strong>rspannungsschraubern<br />
bei Drehmomenten<br />
von 1,9 Nm) sowie fünfadrige<br />
Steuerleitungen<br />
unterzubringen (I<strong>de</strong>almoment:<br />
0,9 Nm, verwen<strong>de</strong>t<br />
wird <strong>de</strong>r EBL 12).<br />
duktion im klassischen Sinne.<br />
Wiesmann <strong>de</strong>utet <strong>de</strong>n Fertigungsvorgang<br />
an: Die auf Wunschlänge gebrachten<br />
Energieleitungen wer<strong>de</strong>n abisoliert<br />
und nach <strong>de</strong>m Aufklemmen <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>rendhülsen<br />
im Klemmkörper <strong>de</strong>s Steckergehäuses<br />
fixiert. 1,9 Newtonmeter<br />
(Nm) sind dafür das i<strong>de</strong>ale Drehmoment.<br />
Darauf eingestellt, montieren<br />
seit Mitte 2007 mehrere EBL-25-<br />
Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber die<br />
Klemm-Schlitzschrauben mit hoher<br />
Hohe Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit und<br />
930 Umdrehungen pro Minute<br />
Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit und 930 Umdrehungen<br />
pro Minute (min -1 ). Ihr Drehmomentbereich<br />
reicht von 1 bis 2,5<br />
Nm. Etwas geringere Anziehkräfte vertragen<br />
die fünfadrigen Steuerleitungen,<br />
die ebenfalls im Steckergehäuse unterzubringen<br />
sind: Nur etwa 0,9 Nm beträgt<br />
das I<strong>de</strong>almoment für die Kreuzschlitzschrauben.<br />
Hier setzt Demag<br />
Cranes & Components auf die Mo<strong>de</strong>lle<br />
<strong>de</strong>s Typs EBL 12. Sie sind mit 910 min -1<br />
fast genau so schnell, aber mit einem<br />
Drehmomentbereich von 0,2 bis<br />
1,2Nm feinfühliger.<br />
Früher waren die Montagearbeitsplätze<br />
mit Akkuschraubern ausge<strong>statt</strong>et.<br />
Diese waren <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
zu schwer und unhandlich. Das Drehmoment<br />
streute je nach La<strong>de</strong>zustand<br />
<strong>de</strong>r Batterien so sehr, dass Werker noch<br />
einmal nachzogen, sobald <strong>de</strong>r Schrauberantrieb<br />
zum Stillstand gekommen<br />
war. „Wir hatten keine Kontrolle darüber,<br />
mit welchem Drehmoment die<br />
Schrauben tatsächlich angezogen wur<strong>de</strong>n“,<br />
sagt Wiesmann.<br />
Damit machten die EBL-Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber<br />
Schluss. Laut Atlas<br />
<strong>de</strong>rn weiß auch, mit welchen Grenzwerten<br />
dieser arbeiten kann. Die<br />
Auto-Programmierung übernimmt<br />
das Einstellen <strong>de</strong>r Schweißparameter<br />
bis ins Detail.<br />
Die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Orbital-<br />
Schweißanlage ausschöpfen<br />
Neben <strong>de</strong>n vier Grundparametern<br />
(Schutzgas, Schweißstrom, Schweißund<br />
Drahtgeschwindigkeit) können<br />
dies bis zu 30 weitere sein, um alle<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Orbital-Schweißanlage<br />
auszuschöpfen<br />
– vom Fügen mit pulsieren<strong>de</strong>m<br />
Strom,<br />
pulsieren<strong>de</strong>r und<br />
zum Strom synchronisierter<br />
Schweiß- und<br />
Drahtgeschwindigkeit<br />
sowie <strong>de</strong>renKombinationen.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Programmbibliothek<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Synergic-<br />
Betrieb (Berechnung<br />
<strong>de</strong>r genauen<br />
Parameter anhand<br />
von vorgegebenen<br />
Aufgabenstellungen)<br />
wird das Einstellen<br />
zum Kin<strong>de</strong>rspiel:<br />
Dem Bediener<br />
bleiben <strong>de</strong>r Werkzeug-<br />
und Werkstückwechsel<br />
sowie das Eingeben<br />
von Grundwerkstoff, Rohrdurchmesser<br />
und -wandstärke. Die<br />
Copco Tools sollen sie einen neuen<br />
Standard setzen. Die Werkzeuge montieren<br />
schneller und sicherer als viele<br />
an<strong>de</strong>re Kleinschrauber: Die manipulationssichere<br />
Drehmomenteinstellung<br />
schließt ungewolltes o<strong>de</strong>r unerlaubtes<br />
Verstellen <strong>de</strong>s Drehmoments aus.<br />
Das Spektrum reicht von Mo<strong>de</strong>llen<br />
für Mikro-Drehmomente ab 0,05 Nm<br />
bis 3,5 Nm. Eine Soft-Stopp-Ausführung<br />
verhin<strong>de</strong>rt Gewin<strong>de</strong>schä<strong>de</strong>n und<br />
schont durch Sanftabschaltung empfindliche<br />
Bauteile. Um kleinste Schrauben<br />
ohne manuelles Einfä<strong>de</strong>ln zu positionieren,<br />
steht Anwen<strong>de</strong>rn eine Vakuumansaugung<br />
zur Verfügung. Der<br />
Schrauber ist mit programmierbarerSchraubenzählung<br />
erhältlich.<br />
Beson<strong>de</strong>rs überzeugt<br />
hat Wiesmann<br />
an <strong>de</strong>n<br />
EBL-Schraubern<br />
<strong>de</strong>r<br />
bürstenlos<br />
arbeiten<strong>de</strong>Motor:<br />
„Der<br />
An-<br />
Schweißanlage<br />
schlägt ihm<br />
daraufhin in<br />
seiner Lan<strong>de</strong>ssprache<br />
nicht nur<br />
das beste Fügeprogramm<br />
vor, son<strong>de</strong>rn erstellt<br />
die komplette<br />
Schweißanweisung bis hin zur<br />
Dokumentation <strong>de</strong>r Daten. Erkennt<br />
<strong>de</strong>r Bediener Schweißfehler,<br />
bietet das Expertenmenü <strong>de</strong>r Anlage<br />
Hilfestellung.<br />
Die ‚offene und kommunizieren<strong>de</strong><br />
Bauweise‘ <strong>de</strong>r P4 mit ihrer zeitlosen<br />
Software-Plattform lässt Spielraum<br />
für künftige Funktionen. So ist die An-<br />
trieb ohne Schleifkohlen ist eine tolle<br />
Konstruktion. Damit haben wir einen<br />
Verschleißherd weniger.“<br />
Dennoch hat er beim Kauf das Wartungspaket<br />
‚Gold-Service‘ geor<strong>de</strong>rt.<br />
Atlas Copco führt nun bei Demag<br />
Cranes & Components die Überprüfung<br />
<strong>de</strong>r Werkzeuge durch und garantiert<br />
die Werkzeugleistung über die gesamte<br />
Vertragslaufdauer.<br />
www.atlascopco.<strong>de</strong><br />
New Ben<br />
Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r Mostra Convegno,<br />
vom 11.–15. März 2008, Halle 24, Stand B13-C22<br />
+++ Neue Ventilatorentechnologie mit überragen<strong>de</strong>n<br />
Die Vorteile<br />
■XXL-Touchscreen – die Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle für intuitive<br />
Bedienerführung<br />
■Selbstständige Anlagenkonfiguration<br />
■Automatisches Erstellen <strong>de</strong>r<br />
Schweißanweisung<br />
■La<strong>de</strong>n/Speichern und Übertragen<br />
<strong>de</strong>r Daten per USB- o<strong>de</strong>r Ethernet-Schnittstelle<br />
■Vollständige Dokumentation aller<br />
Parameter nach ISO<br />
Die Wahl <strong>de</strong>r Ingenieure<br />
lage<br />
zum Beispiel<br />
auch vorbereitet,<br />
zu fügen<strong>de</strong> Bauteile<br />
mit Hilfe eines Barco<strong>de</strong>-Lesegeräts zu<br />
erkennen und die dazu passen<strong>de</strong><br />
Schweißanweisung auszuwählen.<br />
Ein weiteres Merkmal <strong>de</strong>r P4 ist ihr<br />
unkomplizierter Einsatz auf <strong>de</strong>n Baustellen<br />
und in <strong>de</strong>n Vorfertigungen<br />
rund um <strong>de</strong>n Globus. Dafür sorgen<br />
neben <strong>de</strong>m geringen Gewicht <strong>de</strong>r Anlage<br />
die Bildschirmanzeige in Lan<strong>de</strong>ssprache<br />
sowie die Multi-Spannungs-<br />
Automatik für Wechselspannungsnetze<br />
von 100, 110, 200 und 230 Volt.<br />
Selbst Schwankungen beim Betrieb<br />
an langen Zuleitungen o<strong>de</strong>r Stromgeneratoren<br />
toleriert die Anlage in hohem<br />
Maße.<br />
www.polysou<strong>de</strong>.com
13. März 2008 • Nr. 11 Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />
Mikromontage<br />
Extreme Anfor<strong>de</strong>rungen an Verfügbarkeit<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
KÖLN (mg). Mehrere Mio Arbeitszyklen<br />
pro Jahr bei höchster Präzision<br />
im Mikrometerbereich und fünf Jahre<br />
Wartungsfreiheit: Die Häcker Automation<br />
GmbH entwickelt und fertigt Maschinen<br />
für die Mikromontage. Dabei<br />
setzt sie vorkonfektionierte Leitungen<br />
und Energieketten von<br />
Igus ein.<br />
chmark.<br />
Die Kernkompetenz <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
liegt in <strong>de</strong>r Fertigung für die hochintegrierte<br />
<strong>Produktion</strong> im Mikrometerbereich.<br />
Hier erreichen die Maschinen beeindrucken<strong>de</strong><br />
Genauigkeiten. So vergießen<br />
sie – unterstützt von einer 3D-<br />
Bildverarbeitung mit zwei Kamerasystemen<br />
– zuverlässig einzelne Bond-<br />
Drähte mit einer Genauigkeit unter<br />
20 µm. Diese Genauigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />
auch bei <strong>de</strong>r 3D-Montage mit Mikrobauteilen<br />
erreicht. Gerrit Häcker: „Wir<br />
haben ein Modulsystem für die einzelnen<br />
Arbeitsschritte wie z. B. Kleben,<br />
Dosieren und Bestücken entwickelt,<br />
das wir jeweils individuell kombinieren.<br />
Für die Montageprozesse<br />
stehen mehr als 35 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Systeme zur<br />
Verfügung.“ Dabei gelten<br />
höchste Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Ein ESP-<br />
System im<br />
Fahrzeug<br />
z. B. beziehtInformationen<br />
Eigenschaften: www.hybla<strong>de</strong>.ebmpapst.com +++<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
EISENBERG (lz). Beim Schweißen entstehen<br />
in <strong>de</strong>r Regel über 95 % <strong>de</strong>r<br />
Schweißrauche aus <strong>de</strong>n Zusatzwerkstoffen.<br />
Oerlikon hat mit <strong>de</strong>r Cristal-<br />
Fülldrahtelektro<strong>de</strong> eine neue Generation<br />
von Schweißzusätzen geschaffen,<br />
durch die erheblich weniger Schweißrauch<br />
entsteht.<br />
Die Rauchpartikel sind überwiegend<br />
kleiner als 1 µm. Daher ist Schweißrauch<br />
immer alveolengängig, das<br />
heißt, er gelangt in die Lungenblässchen.<br />
Geeignete Maßnahmen zur<br />
Reduzierung <strong>de</strong>s Gesundheitsrisikos,<br />
wie Schweißrauchabsaugung<br />
und aktive Belüftung,<br />
sind beson<strong>de</strong>rs in<br />
schwer zugänglichen Baugruppen<br />
und engen Räumen nicht<br />
immer anwendbar o<strong>de</strong>r extrem aufwendig.<br />
Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n von<br />
Oerlikon sind ganz neue Schweißzusätze.<br />
Die Schweißrauchmenge in <strong>de</strong>r<br />
Entstehung wird im Vergleich zu<br />
Standardfülldrähten um bis zu 80 %<br />
reduziert. So entwickelt beispielsweise<br />
Cristal 206 (EN 758 T 42 3 M M<br />
1 H5) gegenüber <strong>de</strong>r vergleichbaren<br />
Oerlikon-Standardqualität bereits<br />
40 % weniger Schweißrauch unter<br />
<strong>de</strong>m überwiegend verwen<strong>de</strong>ten<br />
Schutzgas Atal (82 % Ar + 18 % CO2).<br />
Unter <strong>de</strong>m Schutzgas Atal 4 (92 % Ar<br />
+ 8 % CO2) wird die Schweißrauchmenge<br />
nochmals um 70 % reduziert<br />
(bezogen auf die Menge bei Verwendung<br />
von Atal).<br />
Die Emissionsraten liegen <strong>de</strong>utlich<br />
unter 25 mg/s und damit weit unter<br />
<strong>de</strong>m Wert, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n berufsgenossenschaftlichen<br />
Regeln (BGR 220 vom Ja-<br />
nuar 2006) für das Fülldrahtschweißen<br />
genannt wird. Cristal F 206, unter<br />
Schutzgas Atal 4 verarbeitet, erreicht<br />
mit 2,6 mg/s Schweißrauch fast die<br />
Emissionsrate <strong>de</strong>s Laserstrahlschweißens<br />
ohne Zusatzwerkstoff (1 bis 2<br />
mg/s – BGR 220 Tabelle 8).<br />
So ist sichergestellt, dass sich die A<strong>de</strong>rverseilung<br />
durch die Bewegung nicht<br />
öffnet, son<strong>de</strong>rn sich wie in einem<br />
Kanal geführt hin- und herbewegen<br />
kann.<br />
Auch an die Energieführungssysteme<br />
stellt Häcker<br />
hohe Anfor<strong>de</strong>rungen: Sie<br />
müssen bei hohen ebenso<br />
wie bei niedrigen<br />
Geschwindigkeiten<br />
reibungsarm und vibrationsfrei<br />
laufen.<br />
Die Kompaktheit<br />
spielt ebenso eine<br />
Rolle: Die Montageoperationen<br />
fin<strong>de</strong>n<br />
meist auf einem Arbeitsfeld<br />
von 500 x<br />
500 mm <strong>statt</strong>. Zur<br />
Maxime <strong>de</strong>r Häcker-<br />
Konstrukteure gehört,<br />
keinen Bauraum für<br />
die Energiekette zu ‚verschenken‘.<br />
In <strong>de</strong>n Antriebs-<br />
und Funktionsmodulen<br />
sind teilweise Energieketten<br />
integriert.<br />
Das ist ein anspruchsvolles<br />
Kriterium für eine Energiekette,<br />
die sich bei je<strong>de</strong>r Bewegung mit einem<br />
Tempo von bis zu 5 m/s und einer<br />
Beschleunigung bis 40 m/s 2 bewegt.<br />
Jens Beyer: „Darüber hinaus stellen wir<br />
hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an das Abriebverhalten<br />
<strong>de</strong>r Kette, da unsere Maschinen<br />
zumeist im Reinraum arbeiten.“ Unter<br />
diesen Bedingungen bewähren sich die<br />
Energieführungsketten <strong>de</strong>r E6-Baureihe<br />
von Igus, die Häcker für die Linearführungen<br />
<strong>de</strong>r x-, y- und z-Achsen<br />
nutzt. Sie zeichnen sich durch einen ruhigen,<br />
vibrationsarmen Lauf aus.<br />
Es ist nicht nur die Kette an sich, die<br />
eine lange Lebensdauer <strong>de</strong>s Energieführungssystems<br />
garantiert. „Die Leitungen<br />
müssen in <strong>de</strong>r Kette optimal geführt<br />
sein – gera<strong>de</strong> dann, wenn die Kette<br />
dicht gepackt ist“, sagt Beyer. „Die<br />
Biegeradien sind dabei ebenso zu berücksichtigen<br />
wie die Innenaufteilung<br />
und eine wirksame Zugentlastung. Die<br />
Leitungen dürfen in <strong>de</strong>r Kette keine Bewegung<br />
zeigen, sie dürfen aber auch<br />
nicht befestigt wer<strong>de</strong>n.“ Auch Energiekettensysteme<br />
mit Abrollbereichen von<br />
50 mm, die im Bewegungssystem für<br />
<strong>Produktion</strong> 21<br />
MAG-Schweißen<br />
Weniger Rauch durch Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />
Bild: Oerlikon<br />
aus 12 o<strong>de</strong>r 14 Sensoren, die mit hoher<br />
Zuverlässigkeit arbeiten müssen: Ausfälle<br />
darf es hier nicht geben. Die Maschinen,<br />
die Häcker für diese Aufgabe<br />
baut, produzieren rund 15 Mio Sensoren<br />
pro Jahr, mit einer Fehlerrate von<br />
unter 1 ppm (parts per million). Zugleich<br />
erwarten die Kun<strong>de</strong>n eine extrem<br />
hohe Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Maschinen,<br />
die im Dreischichtbetrieb das ganze<br />
Jahr über durchlaufen. Auch kleine<br />
Losgrößen müssen wirtschaftlich und<br />
Von Kun<strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rt:<br />
Verfügbarkeit und Flexibilität<br />
schnell gefertigt wer<strong>de</strong>n können, ohne<br />
dass die Qualität beeinträchtigt wird.<br />
Solche Anfor<strong>de</strong>rungen sind bei <strong>de</strong>n<br />
komplexen Maschinen nur dann zu realisieren,<br />
wenn man auch bei <strong>de</strong>n Zulieferkomponenten<br />
nur mit ausgewählten<br />
Partnern zusammenarbeitet und hochwertige<br />
Komponenten einsetzt.<br />
Das gilt auch für die Energie- und Datenleitungen.<br />
Häcker verfolgt das Ziel,<br />
die Maschinen 5 Jahre lang wartungsfrei<br />
betreiben zu können. Jens Beyer,<br />
verantwortlicher Techniker für die Kabelkonfektion<br />
bei <strong>de</strong>r Häcker Automation<br />
GmbH: „Die Maschinen absolvieren<br />
im Einschichtbetrieb 5 bis 7 Mio Zyklen<br />
pro Jahr, im 24-Stun<strong>de</strong>n-Betrieb<br />
bis zu 20 Mio.“ Das be<strong>de</strong>utet: Alle beweglichen<br />
Komponenten, auch die Leitungen,<br />
müssen im Extremfall für 100<br />
Mio Bewegungszyklen ohne Wartung<br />
o<strong>de</strong>r Austausch entwickelt sein.<br />
Dieses Anfor<strong>de</strong>rungsprofil fand<br />
Häcker bei <strong>de</strong>n Signal- und Energieleitungen<br />
<strong>de</strong>r Chainflex-Serien. Diese<br />
wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Einsatz in Energieketten<br />
entwickelt. Bei ihnen kommen neue<br />
Leiterwerkstoffe und spezielle Mantelmaterialien<br />
zur Anwendung – mit <strong>de</strong>m<br />
Ergebnis, dass die Leitungen beim Einsatz<br />
in Energieketten im Vergleich zu<br />
konventionellen Leitungen ein Vielfaches<br />
an Standzeit erreichen. Die gefürchteten<br />
‚Korkenzieher‘ mit anschließen<strong>de</strong>m<br />
A<strong>de</strong>rnbruch wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n<br />
grundsätzlichen Aufbau <strong>de</strong>r Chainflex-<br />
Leitungen vermie<strong>de</strong>n. Ein weiteres konstruktives<br />
Detail: Der schützen<strong>de</strong> Mantel,<br />
bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r aus sieben<br />
verschie<strong>de</strong>nen Werkstoffen wählen<br />
kann, ist ‚zwickelfüllend‘ ausgeführt.<br />
Der Mantel umhüllt nicht einfach die<br />
A<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mantelwerkstoff<br />
wird auch zwischen die mit Talkum<br />
eingepu<strong>de</strong>rte A<strong>de</strong>rverseilung gespritzt.<br />
Leitungen dürfen in <strong>de</strong>r<br />
Kette keine Bewegung zeigen<br />
Die neue Fülldrahtelektro<strong>de</strong> von Oerlikon erzeugt wesentlich weniger Schweißrauch.<br />
Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n von<br />
Oerlikon sind eine innovative Produktreihe,<br />
welche die Gesundheitsgefährdung<br />
am Arbeitsplatz <strong>de</strong>utlich reduziert.<br />
Dem Verarbeiter bietet sich<br />
die Möglichkeit, im Rahmen seines<br />
Schutzmaßnahmenkonzeptes be-<br />
Hohe Leistung auf<br />
kleinem Bauraum:<br />
Häcker entwickelt<br />
und fertigt Maschinen<br />
für die Mikromontage<br />
z.B. von<br />
Sensoren und<br />
elektronischen<br />
Bauelementen.<br />
<strong>de</strong>n Dosierhub zum Einsatz kommen,<br />
erreichen die gefor<strong>de</strong>rten Standzeiten.<br />
Die Auslegungsarbeit, die Igus für<br />
Häcker geleistet hat, gewährleistet die<br />
hohe Verfügbarkeit. Dabei wur<strong>de</strong>n<br />
auch für spezielle Anfor<strong>de</strong>rungen Problemlösungen<br />
entwickelt. So hat Igus<br />
nach Versuchen im Labor eine energiekettentaugliche<br />
PE-Leitung mit<br />
1,5 mm 2 Querschnitt für die Energieketten-Systeme<br />
anbieten können.<br />
Zur Detailarbeit gehören die Kettenbefestigung,<br />
die konstruktiv in das<br />
Energieführungssystem integriert wur<strong>de</strong>n,<br />
und die Auswahl <strong>de</strong>r Leitungen. Es<br />
wer<strong>de</strong>n nur getestete Komponenten<br />
montiert. Das gilt für die Energiekette<br />
wie für die Leitungen, die konfektioniert<br />
als ReadyCable von Igus bezogen<br />
wer<strong>de</strong>n: Dann muss das Montagepersonal<br />
nicht die Konfektionierungsarbeit<br />
leisten und kann <strong>de</strong>n kompletten Leitungssatz<br />
einschließlich Steckverbindungen<br />
direkt anschließen. Für <strong>de</strong>n<br />
Bau einer Maschine wird eine Durchlaufzeit<br />
von zehn Tagen veranschlagt.<br />
www.igus.<strong>de</strong><br />
son<strong>de</strong>rs schadstoffarme Zusatzwerkstoffe<br />
einzusetzen. Gleichzeitig verringert<br />
sich <strong>de</strong>r Schweißrauchnie<strong>de</strong>rschlag<br />
auf Bauteilen und Ausrüstung.<br />
Der Aufwand für die Bauteilreinigung<br />
sowie Standzeiten und Kosten<br />
für das Wechseln von Verschleißteilen<br />
und Filtereinsätzen<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich reduziert.<br />
Deutliche Humanisierung<br />
von Schweißerarbeitsplätzen<br />
Schweißrauch wird künftig eine<br />
zu dokumentieren<strong>de</strong> und damit<br />
vergleichbare Produkteigenschaft für<br />
Schweißzusätze (Entwurf DIN EN<br />
ISO 15011 - 4). Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />
von Oerlikon stellen schon<br />
heute eine Produktentwicklung zur<br />
<strong>de</strong>utlichen Humanisierung von<br />
Schweißerarbeitsplätzen dar. Der finanzielle<br />
Mehraufwand geht laut<br />
Hersteller, bei Berücksichtigung aller<br />
durch <strong>de</strong>n Einsatz von Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />
herbeigeführten Einsparungen,<br />
gegen null.<br />
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Bild: Häcker Automation GmbH
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von Gerd Trommer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
WOLGAST (mg). Die Peene-Werft gilt<br />
als eines <strong>de</strong>r wenigen ‚Ostunternehmen‘<br />
für das die politische Wen<strong>de</strong><br />
auch eine Wen<strong>de</strong> zum ökonomischen<br />
Erfolg war. Die vorzügliche Auftragslage<br />
für Containerschiffe schafft die Basis<br />
für Investitionen in mo<strong>de</strong>rne Technik.<br />
So wan<strong>de</strong>lten die Wolgaster<br />
Werftspezialisten <strong>de</strong>n Produktivitätsengpass<br />
‚Schweißportal in <strong>de</strong>r Paneelstraße‘<br />
zum Treiber für die nachfolgen<strong>de</strong><br />
Fertigung.<br />
„25 % Steigerung <strong>de</strong>s Durchsatzes in<br />
unserer Hauptschlaga<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Paneelstraße,<br />
bringt uns das Umstellen auf<br />
die TimeTwin Digital von Fronius“,<br />
freut sich Torsten Moschell, technischer<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r Peene-<br />
Werft. „Die automatisierte Schweißstation<br />
überzeugt auch unter Aspekten<br />
<strong>de</strong>r Qualität und <strong>de</strong>s Investitionsaufwan<strong>de</strong>s.<br />
Wir wollen langfristig am<br />
Markt bestehen. Unsere Ansprüche<br />
sind Termintreue, Qualität und Flexibilität,<br />
zusammen mit einem exzellenten<br />
Kun<strong>de</strong>nservice.“<br />
Paneele heißen die planen Bauelemente,<br />
die zum Herstellen vorwie-<br />
Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />
gend qua<strong>de</strong>rförmiger Sektionen beson<strong>de</strong>rs<br />
für Containerschiffe bestimmt<br />
sind. Sie bestehen aus unterschiedlichen<br />
Stahlqualitäten, vor allem<br />
aber S 355. Ihre Größe beträgt<br />
z. B. 12 x 12 m, die Dicke 5 bis 20<br />
mm. Ihre hohe Stabilität erhalten sie<br />
von aufgeschweißten T-Trägern. Dazu<br />
durchlaufen sie ein Portal mit einer<br />
Hochleistungs-Schweißanlage, die<br />
aus vier Schweißsystemen besteht.<br />
Bis zu 12 m lange, gera<strong>de</strong> Kehlnähte<br />
fügt das Schweißportal. „Hier war<br />
bis vor einem viertel Jahr noch ein<br />
Produktivitätsengpass“, berichtet <strong>de</strong>r<br />
Schweißfachingenieur Klaus-Peter<br />
Frank. Bevor die große Nachfrage an<br />
Containerschiffen nachhaltig <strong>de</strong>n<br />
Auftragseingang för<strong>de</strong>rte, habe die<br />
frühere Eindraht-Schweißanlage (mit<br />
ebenfalls vier Systemen) und mit 1<br />
m/min maximaler Schweißgeschwindigkeit<br />
noch ausgereicht, berichtet er<br />
weiter. „Danach haben wir die Anlage<br />
einschließlich aller verfügbaren Reserven<br />
im Drei-Schichtbetrieb inklusive<br />
Wochenendschichten bis an ihre<br />
Belastungsgrenze gefahren. Ab Mitte<br />
2004 suchten wir zielgerichtet nach<br />
einer produktiveren Lösung.“<br />
Das Ziel war für Frank klar: „Wir<br />
wollen das Doppelte <strong>de</strong>r vorher erreichten<br />
Geschwindigkeit, also an die<br />
zwei Meter pro Minute ran. Der Anbieter<br />
aus Österreich – also nicht gera<strong>de</strong><br />
in unserer Küstennähe – versprach<br />
diese hohe Geschwindigkeit<br />
bei gleichzeitig hoher Abschmelzleistung.“<br />
Weitere Wahlkriterien waren<br />
für die Werftexperten Qualität <strong>de</strong>r<br />
Verbindung, außer<strong>de</strong>m die Nahtoptik<br />
und so kalt wie möglich schweißen zu<br />
können, um <strong>de</strong>n Materialverzug gering<br />
zu halten. Die Anwendungsberater<br />
von Fronius aus <strong>de</strong>r Berliner<br />
Nie<strong>de</strong>rlassung erläuterten ihren spezifizierten<br />
Vorschlag vor Ort: Time-<br />
Twin Digital, eine Lösung mit Doppeldraht.<br />
Das Ergebnis überzeugte <strong>de</strong>n<br />
Fachmann mit 26-jähriger Schiffbau-<br />
Erfahrung: „Den Nachweis, dass bei<br />
einem a-Maß zwischen 3 und 5 mm<br />
die Schweißgeschwindigkeit <strong>de</strong>utlich<br />
über <strong>de</strong>r 1-m/min-Grenze liegt,<br />
brachte Fronius mit <strong>de</strong>r TimeTwin Digital<br />
problemlos.“<br />
Der Grundgedanke ‚mit zwei Drähten<br />
die Leistung verdoppeln‘ ist einfach.<br />
Für seine Umsetzung haben die<br />
Entwickler <strong>de</strong>r TimeTwin Digital ihr<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Hochleistungsschweißen<br />
TimeTwin Digital als Produktivitätstreiber<br />
Die TimeTwin Digital 5000 erreichen Spitzenwerte<br />
von 2 m/min bei einem a-Maß<br />
von 3 mm – und die Anwen<strong>de</strong>r sehen<br />
noch Steigerungspotenziale.<br />
ESD-Zangen<br />
Einsatz in <strong>de</strong>r Elektronik ungefährlich<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
DETMOLD (lz). Weidmüller ergänzt<br />
sein Werkzeugprogramm um ein<br />
hochwertiges ESD-Zangen-Sortiment<br />
für <strong>de</strong>n sicheren und präzisen Einsatz<br />
bei Arbeiten an sensibler Elektronik.<br />
Spezielles Griff-Material vermei<strong>de</strong>t<br />
elektrostatische Aufladungen.<br />
Das Sortiment besteht aus ESD-Seitenschnei<strong>de</strong>r<br />
(electrostatic discharge)<br />
mit ovalem o<strong>de</strong>r spitzem Kopf, ESD-<br />
Schrägschnei<strong>de</strong>r, ESD-Flachzange<br />
und ESD-Spitzzange. Alle Zangen<br />
verfügen über einen ESD/EGB-sicheren<br />
(elektrostatisch gefähr<strong>de</strong>te Bauelemente),<br />
zweifarbigen Zweikomponenten-Kunststoffgriff.<br />
Die verwen<strong>de</strong>ten<br />
Griff-Materialien entsprechen<br />
allen Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n EGB-<br />
Schutz für Handwerkzeuge. Die ESD-<br />
Zangen sind auf <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r<br />
Elektronik an elektronischen Schaltungen<br />
und Bauteilen sowie in <strong>de</strong>r<br />
Feinmechanik abgestimmt. Die<br />
120 mm langen ESD-Zangen sind einzeln<br />
o<strong>de</strong>r als 4-teiliges Set erhältlich.<br />
Die ESD-Zangen sind nicht geeignet<br />
für Arbeiten an spannungsführen<strong>de</strong>n<br />
Bauteilen o<strong>de</strong>r Baugruppen.<br />
Elektrostatische Entladung ist eine<br />
nicht zu unterschätzen<strong>de</strong> Gefahr für<br />
die Elektronik. Die Übertragung o<strong>de</strong>r<br />
Bild: Autor<br />
Bild: Autor<br />
Bild: Weidmüller<br />
Im Dreischichtbetrieb<br />
an die Belastungsgrenze<br />
Entladung von elektrostatischer Ladung<br />
kann erhebliche Schä<strong>de</strong>n verursachen.<br />
Für die Beschädigung von<br />
empfindlichen Bauteilen reichen Potentiale<br />
von weniger als 100 Volt aus.<br />
Für ein Arbeiten an Bauteilen, die<br />
empfindlich gegen elektrostatische<br />
Entladungen sind, bedarf es – neben<br />
einem elektrostatikfreien Arbeitsplatz<br />
– beson<strong>de</strong>rs ausgelegter Werkzeuge.<br />
Das ESD-Zangensortiment von Weidmüller<br />
ist entsprechend konzipiert:<br />
Das 4-teilige ESD-Zangenset besteht aus<br />
Seitenschnei<strong>de</strong>r mit spitzem Kopf, Schrägschnei<strong>de</strong>r,<br />
Flachzange und Spitzzange.<br />
Die Griff-Materialien von ESD-Zangen<br />
beinhalten spezielle Zusatzstoffe,<br />
die eine sehr geringe Leitfähigkeit<br />
aufweisen und entstehen<strong>de</strong> Ladungen<br />
gefahrlos ableiten. Nur das Arbeiten<br />
mit ESD-Zangen garantiert, dass<br />
empfindliche Elektronik nicht zerstört<br />
wird und einschlägige Normen<br />
und Vorschriften eingehalten wer<strong>de</strong>n<br />
(vgl. IEC TR 61 340-5, DIN EN 61<br />
340-5, SP Method 2472). ESD-<br />
Elektronikzangen sind dank ihrer<br />
Rund 40000 Tonnen Stahl verarbeiten<br />
die Wolgaster Schiffbauer<br />
jährlich. Für die thermischen<br />
Fügeprozesse ist<br />
Schweißfachingenieur Klaus-<br />
Peter Frank verantwortlich.<br />
TimeTwin-Schweißen<br />
Vorteile und Anwendungen<br />
■ Steigerung <strong>de</strong>r Schweißleistung<br />
und Abschmelzgeschwindigkeit<br />
■ Festigkeit <strong>de</strong>r Schweißnähte<br />
■ Eignung für alle Blechdicken<br />
■ Anwendungen im Maschinenbau,<br />
Stahlbau, Kranbau, Schiffsbau,<br />
Fahrzeugbau, Boilerfertigung<br />
■ Werkstoffe: Unlegierte und niedrig<br />
legierte Stähle, unlegierte<br />
und Feinkorn-Baustähle, tieftemperaturbeständige<br />
Stähle<br />
Erfahrungswissen und insbeson<strong>de</strong>re<br />
ihr Know-how hinsichtlich digitaler<br />
Systeme eingesetzt. Auf über 60<br />
Schweißprogramme mit gespeicherten<br />
Arbeitsabläufen für verschie<strong>de</strong>ne<br />
Grund- und Zusatzwerkstoffe kann<br />
<strong>de</strong>r Nutzer zugreifen.<br />
Weitere Potenziale bei Qualität<br />
und Leistungsparametern<br />
Auch die gute Zusammenarbeit bis<br />
hin zur Inbetriebnahme <strong>de</strong>r 4 Trans-<br />
Puls Synergic 5000 am Portal und<br />
darüber hinaus beim After-Sales-Service<br />
bestärkt ihn in <strong>de</strong>r Entscheidung,<br />
so Klaus-Peter Frank. „Wir haben die<br />
Ergebnisse erreicht, die wir uns vorgestellt<br />
haben, sowohl von <strong>de</strong>r Qualität<br />
her als auch von <strong>de</strong>n Leistungsparametern<br />
– und hier sehen wir sogar<br />
noch Potenziale“, erklärt er und<br />
spezifiziert: „Bisher erreichen wir<br />
2 m/min bei einem a-Maß von 3 mm.<br />
Der Hauptteil unserer Kehlnähte hat<br />
ein a-Maß von 3,5 bis 4 mm, und da<br />
liegen wir bei 1,60 bis 1,70 m/min.<br />
Gegenüber <strong>de</strong>r vorherigen Lösung ist<br />
das um einen guten Meter schneller.<br />
Und das bei gleichbleibend besserer<br />
Qualität als vorher.“<br />
www.fronius.<strong>de</strong><br />
kompakten Abmessungen beson<strong>de</strong>rs<br />
für Arbeiten an elektronischen Bauteilen<br />
geeignet. Ein Fe<strong>de</strong>rmechanismus<br />
für die Zangenöffnung erlaubt<br />
ein feinfühliges Arbeiten. Sie dienen<br />
<strong>de</strong>m Arbeiten bei kleinen und mittleren<br />
Serien, bei Versuchen und Reparaturen.<br />
Flach- und Spitzzangen gehören<br />
allgemein zu <strong>de</strong>n sogenannten greifen<strong>de</strong>n<br />
Zangen und kommen beim<br />
Greifen, Halten und Biegen, zum präzisen<br />
Positionieren und Justieren von<br />
Bauteilen, A<strong>de</strong>rn bzw. Kabeln zum<br />
Einsatz.<br />
Weidmüller-ESD-Zangen besitzen<br />
einen Zwei-Komponenten-Kunststoffgriff.<br />
Der stabile Griffkorpus ist kombiniert<br />
mit einer breiten, weichen und<br />
rutschhemmen<strong>de</strong>n Auflagenfläche.<br />
Das ergonomische Griff<strong>de</strong>sign sorgt<br />
für weitgehend ermüdungsfreies Arbeiten.<br />
Die Kraft wird auf eine große<br />
Kontaktfläche übertragen, <strong>de</strong>r Druck<br />
also entsprechend verteilt. Die Zangen<br />
selbst verfügen über stahlpolierte<br />
Hochglanz-Oberflächen. Ihre mikrofeine<br />
Stahloberfläche ist bewährt und<br />
zeichnet sich durch ein sicheres, umweltfreundliches<br />
und edles Finish<br />
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noch sensible Bauteile durch Abblättern<br />
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28 <strong>Produktion</strong><br />
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Gewicht: 5 kg<br />
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die automatische Erkennung <strong>de</strong>s Papierformats und<br />
Schräglagenkorrektur über einen in die Hardware integrierten<br />
Bildsensor. Der robuste automatische Papiereinzug<br />
fasst einen Stapel von 500 Dokumenten und erkennt<br />
über drei Ultraschall-Sensoren die Fälle, in<br />
<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Einzug doppelter Blätter festgestellt<br />
wird. Die Verarbeitung einer breiten Palette von<br />
Medien ist so gewährleistet – inklusive dicker, sehr<br />
dünner o<strong>de</strong>r empfindlicher Vorlagen. Als das neue<br />
Canon-Flaggschiff ist <strong>de</strong>r imageFormula DR-X10C mit<br />
zahlreichen Bildverarbeitungsfunktionen ausge<strong>statt</strong>et. Dazu<br />
zählen eine automatische Farberkennung, eine automatische Erkennung<br />
<strong>de</strong>r Textausrichtung, automatische Lochran<strong>de</strong>ntfernung sowie<br />
viele weitere Textverbesserungsfunktionen. Im Lieferumfang befin<strong>de</strong>t sich<br />
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Querformat eingelesen, erreicht er eine Geschwindigkeit von bis zu 128<br />
Seiten/min bzw. 256 Bil<strong>de</strong>r/min. Wie alle Canon-Produkte ist <strong>de</strong>r<br />
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Redaktion (08191-125-310)<br />
Chefredakteur: Eduard Altmann (verantwortlich)<br />
E-Mail: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />
Redaktion:<br />
Susanne Ba<strong>de</strong>r (ba) -812, Verena Fahrion (fr)<br />
-694, Klaus Hiemer (hi) -359, Kathrin Irmer<br />
(ki) -271, Christian Klein (kn) -375, Gunnar<br />
Knüpffer (gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493,<br />
Sebastian Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -<br />
695, Jürgen F. Prochnow (jfp) -341, Sabine<br />
Spinnarke (sp) -445, Claus Wilk (ilk) -329,<br />
Ernst Woisetschläger (woi) -225,<br />
Lisa Zeidler (lz) -513<br />
Sekretariat:<br />
Tel. 08191/125-310, -442, -370, -371<br />
Fax: 08191/125-312<br />
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Lumix DMC-FS3 im stylishen Design<br />
Die Aus<strong>statt</strong>ung <strong>de</strong>r Lumix FS3 mit 8 Megapixel Auflösung wird durch<br />
die neue intelligente Automatik ergänzt. Damit ist die Vorwahl eines<br />
Belichtungsprogramms überflüssig. Die intelligente Automatik koordiniert<br />
auch in <strong>de</strong>r FS3 die fünf Aufnahmefunktionen optischer Bildstabilisator<br />
OIS, intelligente ISO-Anpassung, Gesichtserkennung,<br />
automatische Motivprogramm-Wahl und Quick-AF. Der LCD-Monitor<br />
bietet 230 000 Bildpunkte Auflösung und passt sich in elf Stufen automatisch<br />
<strong>de</strong>r Helligkeit an. Das HDTV-Foto-Format mit 1 920 x 1 080<br />
Pixel (Full-HD, 16:9) macht die FS3 zur i<strong>de</strong>alen Ergänzung von Panasonic-VIERA-<br />
und an<strong>de</strong>ren HDTV-Geräten. Im schlanken Gehäuse verbirgt<br />
sich das Leica DC<br />
Vario-Elmarit 2,8-5,1/33-<br />
100 mm, ein 3x-Zoom mit<br />
hoher Anfangslichtstärke<br />
und erweitertem<br />
Weitwinkel.<br />
Technische Daten<br />
Typ: Digital-Kompakt-Zoomkameras mit optischem 3x-Zoom<br />
Bildsensor: 1/2,5“-CCD, 8,32 Megapixel mit Primär-Farbfilter<br />
Pixel: effektiv 8,1 Megapixel<br />
Abmessungen: 94,9 x 53,4 x 22,5 mm (B x H x T)<br />
Gewicht: ca. 118 g (netto), ca. 140 g (mit SD-Karte und Akku)<br />
Preis: auf Anfrage<br />
Kontakt: www.panasonic.<strong>de</strong><br />
Apple stellt Xsan 2 vor<br />
Apple stellt mit Xsan 2 das erste große Upgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Storage Area Network<br />
(SAN) File System für Mac OS X vor. Die Xsan-Software macht es neuen<br />
Anwen<strong>de</strong>rn leicht, ein SAN aufzusetzen und zu konfigurieren. MultiSAN<br />
erlaubt <strong>de</strong>n gleichzeitigen Zugriff auf mehrere SANs von einer einzelnen<br />
Workstation aus. Xsan ist vollständig in Mac OS X Leopard und Mac OS X<br />
Server Leopard eingebun<strong>de</strong>n und arbeitet jetzt auch mit RAID-Speicherlösungen<br />
von Drittanbietern zusammen. Es zeichnet sich durch <strong>de</strong>n intelligenten<br />
Umgang mit unterschiedlichen Dateitypen, Dateigrößen und Anwendungsszenarien<br />
aus. Zum Beispiel haben Administratoren die Möglichkeit,<br />
Voreinstellungen für bestimmte Workload-Situationen zu treffen,<br />
um eine optimale Übertragung für alle Dateitypen zu gewährleisten.<br />
MultiSAN ist ein neues Feature von Xsan 2 für Anwen<strong>de</strong>r, die von einer<br />
Workstation aus auf mehrere SANs gleichzeitig zugreifen müssen wie<br />
Newsrooms mit separaten SAN-Speichern für die <strong>Produktion</strong> und Broadcast.<br />
Erstmals ist Xsan 2 für RAID-Speicherlösungen von Drittanbietern<br />
qualifiziert. Neben <strong>de</strong>m Apple Xserve RAID unterstützt Xsan 2 auch RAID-<br />
Lösungen von Promise Technology, die für Xsan, Mac OS X Server und <strong>de</strong>n<br />
professionellen Anwendungen von Apple konfiguriert und optimiert sind.<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 47<br />
gültig seit 1. 10. 2007<br />
Jahresabonnement:<br />
Inland Euro 84,80, Ausland Euro 87,80,<br />
(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />
Euro 2,80 zuzüglich Versandkosten.<br />
Der Stu<strong>de</strong>ntenrabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist:<br />
Je<strong>de</strong>rzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />
Monatsen<strong>de</strong><br />
Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />
und Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen;<br />
für die vollständige o<strong>de</strong>r teilweise<br />
Veröffentlichung in <strong>de</strong>r Zeitschrift, die Verwertung<br />
in digitalisierter Form im Wege <strong>de</strong>r<br />
Vervielfältigung und Verbreitung z. B. auf<br />
CD-ROM o<strong>de</strong>r Internet wird das Einverständnis<br />
vorausgesetzt.<br />
Technische Daten<br />
Typ: Xsan 2<br />
Systemvoraussetzungen: Mac OS<br />
X 10.5 o<strong>de</strong>r Mac OS X Server 10.5<br />
EVP: 999 Euro<br />
Kontakt: www.apple.<strong>de</strong><br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Landsberg<br />
BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />
Postbank München<br />
BLZ 70010080, Konto-Nr. 78613-801<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
<strong>de</strong>r Verbreitung von<br />
Werbeträgern e.V.<br />
Verlagsvertretung: Bayern, Nielsen 4:<br />
Schwele Medienservice GmbH,<br />
Iglinger Str. 3, 86807 Buchloe<br />
Tel.: 08241/9674-0<br />
Fax: 08241/9674-22<br />
Datenschutz:<br />
Ihre personenbezogenen Daten wer<strong>de</strong>n von uns<br />
und <strong>de</strong>n Unternehmen <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utscher Verlag<br />
Mediengruppe, unseren Dienstleistern sowie an<strong>de</strong>ren<br />
ausgewählten Unternehmen verarbeitet<br />
und genutzt, um Sie über interessante Produkte<br />
und Dienstleistungen zu informieren. Wenn Sie<br />
dies nicht mehr wünschen, schreiben Sie bitte an<br />
melanie.benedikt@mi-verlag.<strong>de</strong>
Mehr Praxis!<br />
Jetzt im Technikteil.<br />
Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />
13. März 2008<br />
Nummer 11<br />
Zeitgleich größte<br />
Robotik-Konferenz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
MÜNCHEN (mg). Bereits zum dritten<br />
Mal wird auch in diesem Jahr die 5.<br />
Fachtagung Robotik 2008 begleitend<br />
zur AUTOMATICA in München <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Kongresses ist es, in<br />
einem sich rasant entwickeln<strong>de</strong>n Umfeld<br />
neue Anwendungsgebiete sowohl<br />
für <strong>Produktion</strong>sautomatisierung als<br />
auch bei <strong>de</strong>n Servicerobotern aufzuzeigen.<br />
Auf ein Wort<br />
Am Thema Automatisierung kommt<br />
niemand vorbei, <strong>de</strong>r am lohnkostenintensiven<br />
Standort Deutschland wirtschaftlich<br />
produzieren will – und zwar<br />
egal, in welcher Branche. Ob in <strong>de</strong>r<br />
Automobilindustrie, <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Solarindustrie: die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Produktivität, Reproduzierbarkeit<br />
und Qualität<br />
sind dieselben. Genau<br />
diese Industriezweige<br />
sind es auch, die<br />
mit immer neuen innovativen<br />
Techniken im<br />
internationalen Wettbewerb<br />
Spitzenplätze ein-<br />
Annika Mentgen, nehmen. Mit ihrem<br />
Redakteurin.<br />
Zwei-Jahres-Turnus ist<br />
die Münchner Fachmesse<br />
AUTOMATICA eine i<strong>de</strong>ale Plattform,<br />
um wirklich neue Produkte und<br />
Trends in diesen Branchen aufzuzeigen.<br />
Mit diesem Special zur AUTOMA-<br />
TICA präsentieren wir Ihnen aktuelle<br />
Entwicklungen und erfolgreiche Beispiele<br />
für Automationslösungen innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>rbranchen <strong>de</strong>r Messe<br />
und zeigen sowohl die Notwendigkeit<br />
wie auch das Potenzial, das die Automatisierung<br />
am Standort Deutschland<br />
aufweist.<br />
Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie<br />
AUTOMATICA-Special<br />
von Annika Mentgen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Die Aussteller <strong>de</strong>r diesjährigen<br />
AUTOMATICA, die vom 10.<br />
bis 13. Juni in München <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>t,<br />
können sich über ein gutes konjunkturelles<br />
Umfeld freuen: Der Branchenumsatz<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenund<br />
Anlagenbaus stieg im vergangenen<br />
Jahr um rund 13 % auf 193 Mrd<br />
Euro.<br />
Das Jahr 2007 war für <strong>de</strong>n Maschinen-<br />
und Anlagenbau in Deutschland<br />
eines <strong>de</strong>r erfolgreichsten Jahre <strong>de</strong>r<br />
Nachkriegszeit. Die Maschinenproduktion<br />
stieg um 11 % auf ein Rekordvolumen<br />
von 181 Mrd Euro, das<br />
Exportvolumen legte um 15 Mrd Euro<br />
zu und lag bei voraussichtlich<br />
138 Mrd Euro. Auch das Inlandsgeschäft<br />
entwickelte sich prächtig: Der<br />
Inlandsabsatz expandierte mit plus<br />
17,5 % und wur<strong>de</strong> getragen von positiven<br />
Erwartungen <strong>de</strong>r Investoren in<br />
<strong>de</strong>r gesamten <strong>de</strong>utschen Industrie sowie<br />
einer hohen Kapazitätsauslastung.<br />
Diese lag laut VDMA im vergangenen<br />
Jahr bei durchschnittlich 92 %.<br />
Das Investitionsvolumen <strong>de</strong>s Maschinen-<br />
und Anlagenbaus lag 2007 bei<br />
etwa 5 Mrd Euro. Viele Unternehmen<br />
haben vor allem in Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
und Kapazitätserweiterungen investiert.<br />
Vor diesem Hintergrund und hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stlohn-Diskussion<br />
in Deutschland wer<strong>de</strong>n die Firmen<br />
weiterhin auf die Automatisierung in<br />
unterschiedlichsten Bereichen setzen.<br />
Flexibilitäts- und produktivitätssteigern<strong>de</strong><br />
Faktoren wie Modularität und<br />
passgenaue Abstimmung von Automatisierungslösungen<br />
gewinnen hier<br />
an Be<strong>de</strong>utung. Auf <strong>de</strong>r Fachmesse<br />
AUTOMATICA, die ein internationa-<br />
les Angebot zu <strong>de</strong>n Kernbereichen<br />
Montage- und Handhabungstechnik,<br />
Robotik, Industrielle Bildverarbeitung<br />
und dazugehörige Technologien<br />
präsentiert, wer<strong>de</strong>n die Besucher<br />
<strong>de</strong>mnach wie<strong>de</strong>r auf die Suche nach<br />
geeigneten Automationslösungen gehen.<br />
Trends, Weltneuheiten, High-<br />
End-Technologien, Systemlösungen<br />
und Komponenten haben die Aussteller<br />
dabei im Gepäck. Die AUTOMATI-<br />
CA ist die erste internationale Fachmesse,<br />
die alle Segmente <strong>de</strong>s Bereiches<br />
Robotik und Automation als ei-<br />
INHALT<br />
Messepolitik S. 2<br />
Marktentwicklung Robotik+<br />
Automation S. 4<br />
Automatisierungstrends<br />
in <strong>de</strong>n Branchen<br />
Automotive S. 4-6<br />
Elektronik/Elektrotechnik S. 7<br />
Kunststoffverarbeitung S. 8-9<br />
Medizintechnik/Pharma S. 10-11<br />
Lebensmittelindustrie S. 12-13<br />
Maschinenbau S. 14-15<br />
Solartechnik S. 16<br />
Messe München<br />
Gute Konjunktur beflügelt AUTOMATICA<br />
Bild: Messe München<br />
Die Branchen <strong>de</strong>r AUTOMATICA-Besucher sind vielfältig<br />
29 %<br />
Maschinen- u. Anlagenbau<br />
22 %<br />
Automobilbau OEM u. Automobil-Zulieferer<br />
13 %<br />
Elektrotechnik u. Elektroindustrie<br />
3 %<br />
Pharma, Kosmetik, Medizinindustrie<br />
5 %<br />
Kunststoffindustrie<br />
10 %<br />
Metallverarbeiten<strong>de</strong> Industrie<br />
2 %<br />
Nahrungsmittelindustrie<br />
14 %<br />
Sonstige<br />
2 %<br />
Luft-/Raumfahrt<br />
Quelle: Messe München © <strong>Produktion</strong><br />
Aus <strong>de</strong>m Maschinenbau<br />
und <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
wohl auch in diesem<br />
Jahr wie<strong>de</strong>r die<br />
meisten Besucher<br />
auf die AUTOMATICA<br />
kommen.<br />
www.schutzeinrichtungen.com<br />
Das Weltmarktangebot<br />
■ Montage- und Handhabungstechnik<br />
■ Robotik<br />
■ Industrielle Bildverarbeitung<br />
■ Positioniersysteme<br />
■ Antriebstechnik<br />
■ Sensorik<br />
■ Steuerungstechnik<br />
■ Sicherheitstechnik<br />
■ Versorgungstechnik<br />
■ Software<br />
■ Dienstleistung und Dienstleister<br />
■ Forschung und Technologie<br />
genständige Veranstaltung unter einem<br />
Dach vereint. Sämtliche Anwen<strong>de</strong>rbranchen<br />
– von <strong>de</strong>r Automobilüber<br />
die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
bis hin zur Solarindustrie –<br />
treffen auf <strong>de</strong>r Müncher Fachmesse<br />
zusammen (siehe auch Trendberichte<br />
und Beispiele ab S. 4).<br />
Rund 900 Aussteller zeigen auf<br />
31 000 m 2 ihre Innovationen<br />
In diesem Jahr erwartet <strong>de</strong>r Veranstalter,<br />
die Messe München, rund 900<br />
Aussteller (2006: 814). Nach<strong>de</strong>m im<br />
ersten Messejahr 2004 noch<br />
22 000 m 2 Ausstellungsfläche (netto)<br />
ausreichten, waren es 2006 bereits<br />
31 000 m 2. . Diese Fläche, verteilt auf<br />
fünf Messehallen, wer<strong>de</strong>n die Aussteller<br />
auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r voll in<br />
Anspruch nehmen. Erwartet wer<strong>de</strong>n<br />
rund 30 000 Fachbesucher, die sich<br />
dank <strong>de</strong>r thematischen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Hallen zielgenau orientieren können.<br />
Ein interessantes Rahmenprogramm<br />
mit Fachtagungen und Son<strong>de</strong>rschauen<br />
begleitet die AUTOMATICA auch<br />
in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r.
S2 <strong>Produktion</strong> AUTOMATICA-Special: Messepolitik<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Zuverlässig und innovativ<br />
Das neue <strong>de</strong>utsche Wirtschaftswun<strong>de</strong>r‘, ‚Phönix aus <strong>de</strong>r Asche‘ und<br />
ähnliche euphorische o<strong>de</strong>r abgedroschene Phrasen wer<strong>de</strong>n gerne<br />
bemüht, wenn es um <strong>de</strong>n im fünften Jahr ungebrochen anhalten<strong>de</strong>n Aufwärtstrend<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus geht. Dabei hat unsere Branche<br />
im Gegensatz zur Politik ihre Hausaufgaben einfach gemacht, an<strong>statt</strong> nur<br />
darüber zu diskutieren: Heute verdienen 931 000 Arbeitnehmer ihr Brot in<br />
unserer Branche, 5,2 % mehr als noch 2003. Der Inlandsumsatz <strong>de</strong>s<br />
Maschinen- und Anlagenbaus nahm in dieser Zeit um fast 50 % zu, <strong>de</strong>r<br />
Auslandsumsatz hat sich ungeachtet <strong>de</strong>s galoppieren<strong>de</strong>n Wertverlusts <strong>de</strong>s<br />
Dollars gegenüber <strong>de</strong>m Euro sogar verdoppelt.<br />
Dr.-Ing. Norbert Stein, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>s<br />
VDMA Robotik+Automation.<br />
Das weltweite Ansehen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Maschinenbauprodukte<br />
kommt nicht von ungefähr:<br />
Sie sind nicht nur zuverlässig, son<strong>de</strong>rn<br />
stecken auch voller gefragter I<strong>de</strong>en und Innovationen.<br />
Alleine die Hersteller von Robotik, Montage-<br />
und Handhabungstechnik sowie Industrieller<br />
Bildverarbeitung lieferten 2007 von<br />
Deutschland aus Komponenten und Fertigungslinien<br />
für die <strong>Produktion</strong>sautomatisierung mit<br />
einem Wert von 8 Mrd Euro in alle Welt.<br />
Deutschland als erste Adresse für Einkäufer von mo<strong>de</strong>rnen Automatisierungslösungen<br />
ist <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Standort für eine Messe wie die<br />
AUTOMATICA. Dass diese ihrerseits auf Anhieb zur ersten Adresse für<br />
innovative Automationslösungen wer<strong>de</strong>n konnte, ist aber sicherlich auch<br />
ihrer bewusst internationalen Auslegung zu verdanken. Nur auf <strong>de</strong>r<br />
Münchner Fachmesse trifft <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sfachmann Kollegen aus aller<br />
Welt und gewinnt einen vollständigen und durchdachten Überblick über<br />
die Möglichkeiten und Innovationen im Bereich Robotik, Montage- und<br />
Handhabungstechnik sowie Industrielle Bildverarbeitung.<br />
Wir, die Hersteller von Automatisierungstechnik, kennen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
unserer Kun<strong>de</strong>n an eine effiziente Informationsbeschaffung auf<br />
Messen und haben <strong>de</strong>shalb dieses erfolgreiche Messekonzept mitgestaltet.<br />
Was bringt die Zukunft? Auch hierauf erhält <strong>de</strong>r Besucher auf <strong>de</strong>m begleiten<strong>de</strong>n<br />
AUTOMATICA-Forum eine klare Antwort.<br />
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen vom 10. bis 13. Juni auf <strong>de</strong>r<br />
AUTOMATICA über Ihre individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen an mo<strong>de</strong>rne Automatisierungstechnik<br />
zu sprechen und Ihnen Lösungen zur Stärkung Ihrer<br />
Wettbewerbsfähigkeit vorzuschlagen.<br />
AUTOMATICA 2008 – die Fortschrittsplattform<br />
für Automation und Robotik<br />
Messetermin: 10.6. bis 13.6.2008<br />
Veranstaltungsort: Neue Messe<br />
München, Eingang West<br />
Veranstalter: Messe München<br />
GmbH, Messegelän<strong>de</strong>,<br />
81823 München<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich von 9 bis 17 Uhr<br />
Eintrittskarten<br />
Tageskarte: 25 Euro<br />
Online-Vorverkauf: 19 Euro<br />
2-Tageskarte: 36 Euro<br />
Online-Vorverkauf: 29 Euro<br />
Dauerkarte: 47 Euro<br />
Online-Vorverkauf: 39 Euro<br />
Gruppen-/Ermäßigungskarte: 17Euro<br />
Der Messekatalog ist in <strong>de</strong>n Preisen<br />
inklusive.<br />
Info-Hotline<br />
Tel. +49-89-949-11538<br />
Fax +49-89-949-11539<br />
info@automatica-munich.com<br />
www.automatica-muenchen.<strong>de</strong><br />
Zahlen und Fakten 2008<br />
5 Messehallen<br />
mehr als 31 000 m 2 Messefläche<br />
900 Aussteller erwartet<br />
30 000 internationale Fachbesucher<br />
erwartet<br />
Unterkunft<br />
Tra<strong>de</strong>fairs.com, Tel.: +49-69-9588-<br />
3616, Fax: +49-69-9588-1913,<br />
messe-muenchen@tra<strong>de</strong>fairs.com<br />
www.tra<strong>de</strong>fairs.com<br />
Servicebroker GmbH, Thalkirchnerstraße<br />
81 / KH2, 81371 München,<br />
Tel. +49-89-76757-800, Fax: +49-89-<br />
76757-810, www.servicebroker.info<br />
Gastkommentar<br />
AUTOMATICA auf einen Blick<br />
Bavaria Touristik, Jerzy Rychter<br />
e.K., Dienstleistungscenter, Hechtseestr.<br />
16, 83022 Rosenheim,<br />
Tel. +49-8031-222-755, Fax +49-<br />
8031-222-7552, www.bavariatouristik.com,<br />
info@bavariatouristik.com<br />
CHECK-IN! Zimmerservice, Privatzimmervermittlung,<br />
Batschkastraße<br />
17, 81825 München, Tel. +49-89-<br />
437397-89, Fax +49-89-43 7397-88,<br />
Mobil 0170-35142-62,<br />
www.checkin-muenchen.<strong>de</strong>,<br />
info@checkin-muenchen.<strong>de</strong><br />
Statthotel OHG, Erlbacherstraße 2,<br />
84172 Buch am Erlbach,<br />
Reservierungen innerhalb Deutschlands:<br />
Tel. +49-180-530-5530<br />
Fax +49-180-530-5540,<br />
Internationale Reservierungen:<br />
Tel. +49-8709-9260-0,<br />
Fax +49-8709-9260-26, info@<br />
<strong>statt</strong>hotel.<strong>de</strong>, www.<strong>statt</strong>hotel.<strong>de</strong><br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m Flugzeug: Zwischen <strong>de</strong>m<br />
Flughafen und <strong>de</strong>r Neuen Messe<br />
München ist ein eigener Messebus-<br />
Pen<strong>de</strong>lverkehr eingerichtet. Die<br />
Busse fahren im 30-Minuten-Takt<br />
nonstop zur Messe. Die Fahrtzeit<br />
beträgt ca. 45 Minuten.<br />
Mit <strong>de</strong>m Auto: Die Neue Messe München<br />
/ das ICM liegt direkt an <strong>de</strong>r<br />
A94 und ist über die Ausfahrten<br />
Feldkirchen-West (Ausfahrt Nr. 6)<br />
bzw. München-Riem (Ausfahrt Nr. 5)<br />
zu erreichen.<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
Die U-Bahn-Linie U2 fährt von<br />
5:30 bis 24 Uhr direkt zur Neuen<br />
Messe München / ICM, Haltestellen:<br />
Messestadt West / Messestadt Ost.<br />
von Annika Mentgen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
Intersolar<br />
Zwei Fachmessen auf Wachstumskurs<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
PRODUKTION-INTERVIEW<br />
Internationalität im Fokus<br />
MÜNCHEN. Das Geschäft <strong>de</strong>r Messe<br />
München floriert, 2007 war ein Rekordjahr.<br />
Im Gespräch mit <strong>Produktion</strong><br />
erläutert Geschäftsführer Norbert<br />
Bargmann das wirtschaftliche Ergebnis<br />
<strong>de</strong>r Messe München und das Erfolgsrezept<br />
<strong>de</strong>r AUTOMATICA.<br />
Herr Bargmann, wie sieht die Bilanz<br />
<strong>de</strong>r Messe München für 2007 aus?<br />
Sehr gut. 2007 war das beste Jahr in<br />
<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Messe München.<br />
Wir haben Rekor<strong>de</strong>rgebnisse erzielt,<br />
und zwar sowohl in Hinblick auf Umsatz,<br />
Ergebnis, Fläche, Zahlen <strong>de</strong>r<br />
Aussteller und Besucher. Dazu haben<br />
natürlich beson<strong>de</strong>rs unsere großen<br />
internationalen Leitmessen wie BAU,<br />
BAUMA, Expo Real, Ispo Winter,<br />
Transport Logistic, Laser und Productronica<br />
beigetragen, dazu als Gastveranstaltung<br />
die ITMA. Die Messe München<br />
GmbH hat im Jahr 2007<br />
einen voraussichtlichen Umsatz von<br />
266 Mio Euro gemacht. Zum Vergleich:<br />
Im Jahr 2006 lag <strong>de</strong>r Umsatz<br />
bei 182,2 Mio Euro. 2007 sind wir damit<br />
22 Mio über Plan. Der gesamte<br />
Messe-München-Konzern hat mit einem<br />
kumulierten Umsatz von rund<br />
300 Mio Euro ebenfalls ein Rekor<strong>de</strong>rgebnis<br />
erzielt. Damit können wir sehr<br />
zufrie<strong>de</strong>n sein.<br />
Inwieweit hat sich die gute Konjunktur<br />
in Deutschland auf das Geschäft<br />
<strong>de</strong>r Messe München ausgewirkt?<br />
Wie bereits gesagt, wir haben 2007<br />
ein Rekordjahr verzeichnet. Das<br />
hängt natürlich auch mit <strong>de</strong>n konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen<br />
zusammen. Lassen Sie mich als Beispiel<br />
die BAU nennen. Hier haben wir<br />
sowohl bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Aussteller als<br />
auch <strong>de</strong>r Besucher einen weiteren<br />
<strong>de</strong>utlichen Aufschwung erlebt. Das<br />
hatte ein<strong>de</strong>utig auch mit <strong>de</strong>m Aufschwung<br />
im Bauwesen zu tun. Die<br />
gleiche Ten<strong>de</strong>nz erwarten wir vor<br />
<strong>de</strong>m optimistischen Ausblick <strong>de</strong>r<br />
Branche für das Jahr 2008 übrigens<br />
auch für die AUTOMATICA. Die Aussteller<br />
<strong>de</strong>r AUTOMATICA 2008 könnten<br />
sich kein besseres konjunkturelles<br />
Umfeld wünschen: Ein zweistelliges<br />
Wachstum lautet die Prognose für<br />
2007 – und auch die Zahlen für 2008<br />
wur<strong>de</strong>n bereits nach oben korrigiert.<br />
Einige Unternehmen tendieren auf<br />
Grund <strong>de</strong>r Vielzahl von Fachmessen<br />
dazu, längst nicht mehr auf allen relevanten<br />
Messen auszustellen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nken zumin<strong>de</strong>st darüber nach.<br />
Können Sie diese Entwicklung bei<br />
<strong>de</strong>r Messe München bestätigen?<br />
MÜNCHEN (mg). Vom 10. Juni bis zum<br />
14. Juni 2008 fin<strong>de</strong>n die Intersolar 2008<br />
und die AUTOMATICA 2008 teilweise<br />
parallel in München <strong>statt</strong>. Am 12. und<br />
13. Juni teilen sich die bei<strong>de</strong>n internationalen<br />
Industrie-Leitmessen insgesamt<br />
zehn Messehallen auf <strong>de</strong>m Messegelän<strong>de</strong><br />
München. Die Veranstalter<br />
gehen davon aus, dass durch die Kooperation<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Messen zahlreiche<br />
positive Effekte für Besucher und<br />
Aussteller entstehen.<br />
In Deutschland entwickelt sich <strong>de</strong>r<br />
Markt für solare Großanlagen <strong>de</strong>rzeit<br />
sehr dynamisch. Die jährlich <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Intersolar, Leitmesse für Solar-<br />
Diese Entwicklung<br />
können wir<br />
bei <strong>de</strong>r Messe<br />
München nicht erkennen.<br />
Seit wir<br />
im Jahr 1998 das<br />
neue Messegelän<strong>de</strong><br />
in Betrieb genommen<br />
haben,<br />
hat sich die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Aussteller und<br />
<strong>de</strong>r Besucher von<br />
Jahr zu Jahr gesteigert.<br />
Daraus<br />
können wir schließen,<br />
dass unsere<br />
Messeveranstaltungen<br />
für unsere<br />
Aussteller außer-<br />
Norbert H. Bargmann, Messe München<br />
Geschäftsführer<br />
Norbert Bargmann<br />
will fürdieAUTOMATICA<br />
2008 <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r<br />
Internationalisierung<br />
erhöhen.<br />
or<strong>de</strong>ntlich attraktiv sind. Das leitet<br />
sich zum großen Teil auch davon ab,<br />
dass wir mit unseren Ausstellern kontinuierlich<br />
im Dialog sind und mit ihnen<br />
die Konzepte unserer Messen<br />
weiterentwickeln und neue Messen<br />
aufbauen. Der von Ihnen beschriebene<br />
Trend lässt sich eher bei Messen<br />
beobachten, die nicht <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />
<strong>de</strong>r Zielgruppe entsprechen o<strong>de</strong>r<br />
nicht die nötige Reichweite mit sich<br />
bringen. Ich bin außer<strong>de</strong>m überzeugt<br />
davon, dass sich das Marketing-Instrument<br />
Messe nicht ersetzen lässt.<br />
Nur auf einer Messe treffen Anbieter<br />
ihre Kun<strong>de</strong>n – und noch viel wichtiger,<br />
ihre potenziellen Kun<strong>de</strong>n – persönlich.<br />
Und nur auf einer Messe können<br />
Interessenten sich ein konkretes<br />
und haptisches Bild über das Angebot<br />
machen.<br />
Viele Aussteller <strong>de</strong>r Motek in Stuttgart<br />
und <strong>de</strong>r AUTOMATICA wünschen<br />
sich einen jährlichen Wechsel<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fachmessen. Welche<br />
Aussichten bestehen diesbezüglich?<br />
Wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>s AUTO-<br />
MATICA-Konzeptes ist <strong>de</strong>r Zwei-Jahres-Turnus,<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Innovationszyklus<br />
<strong>de</strong>r Branche entspricht. Übrigens<br />
auch eine wichtige Voraussetzung für<br />
die Internationalität einer Messe. Der<br />
Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA liegt hierin<br />
begrün<strong>de</strong>t. Aus meiner Sicht ist eine<br />
MOTEK im Jahresturnus natürlich<br />
nicht sinnvoll. Aber eine Entscheidung<br />
darüber müssen letztendlich die<br />
Aussteller treffen.<br />
Ist <strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
für Ihr Haus gestiegen?<br />
Der Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
für unser Haus war schon immer ein<br />
extrem hoher. Schließlich war es die<br />
Messe München, die <strong>de</strong>r gesamten<br />
Automatisierungsbranche eine neue<br />
Heimat gegeben hat. Ich sage bewusst<br />
<strong>de</strong>r ‚gesamten Automatisierungsbranche‘,<br />
weil nur in München<br />
technik, konnte zuletzt ein Wachstum<br />
von 36 % bei <strong>de</strong>n Besucherzahlen auf<br />
32 000 Fachbesucher aus fast 100<br />
Län<strong>de</strong>rn verzeichnen. 37 % <strong>de</strong>r 638<br />
Aussteller kamen 2007 aus über 30<br />
Län<strong>de</strong>rn auf die Intersolar. Für das<br />
kommen<strong>de</strong> Jahr erwarten die Veranstalter<br />
800 Aussteller und mehr als<br />
35 000 Besucher in fünf Messehallen.<br />
Der Umzug von Freiburg nach München<br />
wur<strong>de</strong> damit unvermeidbar –<br />
dort erfüllen 51 000 m 2 <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen<br />
Raumbedarf <strong>de</strong>r Intersolar.<br />
Die Kooperation <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Leitmessen<br />
AUTOMATICA und Intersolar<br />
ist die logische Konsequenz <strong>de</strong>r Annäherung<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Industriezweige:<br />
Die Automatisierungsbranche profi-<br />
die drei Säulen Assembly, Robotics<br />
und Vision unter einem Dach vereint<br />
sind. Das ist weltweit einmalig. Dass<br />
dieses Konzept das richtige ist, hat<br />
<strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA von Anfang<br />
an bestätigt. Aber wir begnügen<br />
uns nicht mit Rückschau, son<strong>de</strong>rn arbeiten<br />
am Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
2008. Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk haben<br />
wir dabei auf die weitere Internationalisierung<br />
gelegt. So wer<strong>de</strong>n wir<br />
dieses Jahr z. B. die europäische Robotik-Initiative<br />
SMErobot zu Gast haben.<br />
Doch das gilt für Aussteller ebenso<br />
wie für Besucher und hat nachhaltig<br />
unsere internationalen Marketing-<br />
Aktivitäten bestimmt. Wir sind überzeugt,<br />
dass sich das in entsprechend<br />
guten Besucherzahlen und ausländischen<br />
Delegationen nie<strong>de</strong>rschlagen<br />
wird. Aber wir bemerken auch, dass<br />
<strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA als<br />
internationale Leitmesse nicht nur für<br />
uns, son<strong>de</strong>rn gera<strong>de</strong> für die Automatisierungsbranche<br />
größer wird.<br />
Inwieweit ist die Hannover Messe<br />
ein Konkurrent <strong>de</strong>r AUTOMATICA?<br />
Die Industrierobotik hat bereits 2003<br />
im großen Stil die Hannover Messe<br />
verlassen, um ihre Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
mit einer eigenständigen Fachmesse<br />
umzusetzen. Daraus ist bekanntlich<br />
die AUTOMATICA entstan<strong>de</strong>n, die<br />
neben <strong>de</strong>r Robotik auch die wichtigen<br />
Bereiche Montage- und Handhabungstechnik<br />
sowie Industrielle Bildverarbeitung<br />
umfasst, Bereiche die in<br />
Hannover nie vergleichbar vertreten<br />
waren. Da eine Industriemesse ohne<br />
Robotik und Automation nicht <strong>de</strong>nkbar<br />
ist, füllt Hannover die Lücken mit<br />
Son<strong>de</strong>rschauen und in diesem Jahr<br />
insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Thema Servicerobotik.<br />
Auf <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
dagegen sind alle Hersteller direkt<br />
vertreten. Wir wollen weniger Show<br />
und Events, son<strong>de</strong>rn Hightech und Innovationen.<br />
Für die AUTOMATICA ist<br />
Hannover kein Konkurrent mehr.<br />
tiert von zunehmen<strong>de</strong>n Aufträgen aus<br />
<strong>de</strong>r stetig wachsen<strong>de</strong>n Solarbranche,<br />
die bei einzelnen Unternehmen bereits<br />
80 % <strong>de</strong>r Neuaufträge ausmachen.<br />
Die Solarindustrie wie<strong>de</strong>rum<br />
profitiert von <strong>de</strong>n Vorteilen <strong>de</strong>r automatisierten<br />
Fertigung, um die Qualität<br />
weiter zu erhöhen und die weltweit<br />
steigen<strong>de</strong> Nachfrage zu befriedigen.<br />
An <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n gemeinsamen Messetagen<br />
am 12. und 13. Juni 2008<br />
wer<strong>de</strong>n Aussteller und Fachbesucher<br />
die Möglichkeit haben, von <strong>de</strong>r Kooperation<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Messen zu profitieren.<br />
Es wird zwei Übergänge zwischen<br />
<strong>de</strong>r Intersolar und <strong>de</strong>r AUTO-<br />
MATICA geben, die <strong>de</strong>n Besuch bei<strong>de</strong>r<br />
Messen ermöglichen.<br />
Bild: Messe München
S4 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Branchentrends/Automotive<br />
Nr. 11<br />
Fachverband Robotik + Automation<br />
Mit 15 % Umsatzwachstum voll auf Erfolg programmiert<br />
Bild: Kuka<br />
von Annika Mentgen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres<br />
2006 ist <strong>de</strong>r Zuwachs bei <strong>de</strong>n Auftragseingängen<br />
<strong>de</strong>r Hersteller aus<br />
<strong>de</strong>n Bereichen Robotik, Montageund<br />
Handhabungstechnik sowie <strong>de</strong>r<br />
industriellen Bildverarbeitung ungebremst.<br />
Und nach ersten Schätzungen<br />
<strong>de</strong>s VDMA-Fachverban<strong>de</strong>s Robotik<br />
+ Automation darf sich die<br />
Branche über eine zweistellige Umsatzsteigerung<br />
von voraussichtlich<br />
15 % auf 8,4 Mrd Euro im Jahr 2007<br />
freuen. Damit wur<strong>de</strong>n die zu Beginn<br />
2007 veröffentlichen Prognosen <strong>de</strong>s<br />
Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlich überschritten.<br />
Beson<strong>de</strong>rs positiv entwickelte sich dabei<br />
das Robotergeschäft: Ein Umsatzplus<br />
von 22% (2,1Mrd Euro) im Jahr<br />
2007 (siehe nebenstehen<strong>de</strong> Grafik)<br />
zeigt <strong>de</strong>utlich, dass das Thema Automatisierung<br />
in Deutschland nach wie<br />
vor entschei<strong>de</strong>nd ist, wenn es um Produktivitätssteigerungen,Kostensenkung,<br />
reproduzierbare Qualität und<br />
letztlich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>utscher Unternehmen geht. Ein verstärkter<br />
Trend zu hochwertigen Robotiksystemlösungen<br />
sind <strong>de</strong>r Grund für<br />
die erfolgreiche Entwicklung. Insgesamt<br />
steigt <strong>de</strong>r Wert anspruchsvoller,<br />
Die allgemeine Industrie<br />
bietet viele neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
für<br />
Automatisierung.<br />
applikationsspezifischerRobotik-Lösungen,<br />
weil die Komplexität<br />
<strong>de</strong>r Integration in<br />
komplette Anlagesysteme<br />
zunimmt. Deutschland,<br />
als größter Robotermarkt<br />
in Europa, hat<br />
laut <strong>de</strong>r Studie ‚World<br />
Robotics 2007‘ die Nase<br />
beim Wachstum<br />
vorn. Die Roboterkäufe<br />
kletterten hier<br />
2006 um 13 % auf<br />
11 400 Einheiten. In<br />
ganz Europa stiegen<br />
die Roboterkäufe im<br />
Jahr 2006 um 11 % auf<br />
31 500 Einheiten (2005:<br />
28900).<br />
Das lag laut <strong>de</strong>m Internationalen Roboterverband<br />
IFR beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n<br />
kräftig angestiegenen Investitionen <strong>de</strong>r<br />
Metallprodukte-Industrie, <strong>de</strong>r Gummiund<br />
Kautschukindustrie sowie <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-<br />
und Getränkeindustrie. Im<br />
vergangenen Jahr war jedoch auch wie<strong>de</strong>r<br />
eine verstärkte Nachfrage aus <strong>de</strong>r<br />
Automobilindustrie zu spüren, nach<strong>de</strong>m<br />
diese sich zwei Jahre lang mit ihren<br />
Investitionen zurückgehalten hatte.<br />
Für das laufen<strong>de</strong> Jahr rechnen die Experten<br />
<strong>de</strong>s VDMA R+A mit einer erneuten<br />
Umsatzsteigerung <strong>de</strong>r Robotik-<br />
Branche um satte 12%.<br />
Die Montage- und Handhabungstechnik,<br />
umsatzstärkste Teilbranche<br />
<strong>de</strong>s VDMA R+A, erfreut sich ebenfalls<br />
eines be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Umsatzwachstums<br />
von 15% auf 5,1Mrd Euro. Das sprunghaft<br />
angestiegene Inlandsgeschäft dürfte<br />
einen erheblichen Anteil an <strong>de</strong>m guten<br />
Ergebnis aus 2007 haben. Unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r weiter steigen<strong>de</strong>n<br />
Aufträge wird für das Jahr 2008 mit einer<br />
weiteren Steigerung von 10 % gerechnet.<br />
Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />
war mit 55 % Umsatzanteil<br />
im Jahr 2006 neben <strong>de</strong>r<br />
pharmazeutischen und medizintechnischen<br />
Industrie die größte Abnehmerbranche<br />
und Wachstumsmotor für die<br />
Montage- und Handhabungstechnik.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r Teilbranche industrielle<br />
Bildverarbeitung ist auch erfreulich,<br />
wenn auch nicht von so großen<br />
Umsatzsprüngen gekennzeichnet. Der<br />
Gesamtumsatz stieg 2007 um 4 % auf<br />
1,15 Mrd Euro. Für das laufen<strong>de</strong> Jahr<br />
rechnet <strong>de</strong>r Fachverband mit einem<br />
weiterhin soli<strong>de</strong>n Wachstum von 6%.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r Branche Robotik<br />
+ Automation verläuft also äußerst<br />
erfreulich, Ten<strong>de</strong>nz weiter steigend.<br />
Für das Jahr 2008 erwartet <strong>de</strong>r VDMA<br />
eine erneute Steigerung <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes<br />
von 10% auf 9,2Mrd Euro. In<br />
diesen konjunkturell rosigen Zeiten<br />
darf man mit Sicherheit auf eine spannen<strong>de</strong><br />
AUTOMATICA mit zahlreichen<br />
Innovationen hoffen.<br />
Umsatzsteigerung R+A: Branche ist in Fahrt gekommen<br />
Quelle: VDMA R+A © <strong>Produktion</strong><br />
Robotik<br />
Automobilbau noch lange nicht abgemel<strong>de</strong>t<br />
von Annika Mentgen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Im Jahr 2005 spürten die<br />
<strong>de</strong>utschen Automatisierer, was es be<strong>de</strong>uten<br />
kann, von einer Branche stark<br />
abhängig zu sein; die Automobilindustrie<br />
verhielt sich mit ihren Investitionen<br />
sehr zurückhaltend und bescherte<br />
schlechte Geschäfte. Auch, wenn viele<br />
Automatisierer sich danach mit ihren<br />
Produkten und Lösungen verstärkt an<br />
Branchen außerhalb <strong>de</strong>s Automobilsektors<br />
wandten (allgemeine Industrie),<br />
gibt es nach wie vor großes Potenzial<br />
in <strong>de</strong>r Automobilfertigung.<br />
Lackieren, Schweißen,<br />
Kleben – die<br />
klassischen und<br />
wichtigsten Aufgaben<br />
im Karosserie-<br />
Rohbau beherrschen<br />
Industrieroboter<br />
heutzutage nahezu<br />
perfekt. Zwar sind<br />
einzelne Aufgaben<br />
wie beispielsweise<br />
die Kontrolle <strong>de</strong>r<br />
Schweißqualität<br />
beim Punktschweißen<br />
noch nicht vollständig<br />
und zufrie<strong>de</strong>nstellend<br />
gelöst, aber im Großen<br />
und Ganzen machen die stählernen<br />
Helfer bei diesen Applikationen bereits<br />
eine gute Figur.<br />
So zum Beispiel beim Automobilzulieferer<br />
Hella Fahrzeugteile Austria<br />
GmbH. Hier sorgen Roboter von Mitsubishi<br />
Electric mit höchster Wie<strong>de</strong>rholpräzision<br />
für einen sauberen und<br />
gleichmäßigen Auftrag <strong>de</strong>s Klebers bei<br />
<strong>de</strong>r Herstellung von Scheinwerfern.<br />
Die eingesetzten Roboter ermöglichen<br />
<strong>de</strong>m Unternehmen eine sehr flexible<br />
Fertigung, da je nach herzustellen<strong>de</strong>r<br />
Produktlinie nur entsprechend codierte<br />
Stecker zu wechseln sind.<br />
Auch <strong>de</strong>r Augsburger Roboterhersteller<br />
Kuka kann bestätigen: Die Aufträge,<br />
die im Jahr 2007 aus <strong>de</strong>m<br />
Automobilbereich kamen, waren<br />
hauptsächlich für klassische Applikationen<br />
im Karosseriebau bestimmt.<br />
Man nutze heutzutage aber auch bei<br />
diesen Aufgaben neue Technologien.<br />
Beim Schweißroboter etwa neben<br />
<strong>de</strong>m gängigen Punktschweißen auch<br />
das Laserschweißen.<br />
Immer stärker in <strong>de</strong>n Fokus rücken<br />
neben diesen gängigen Aufgaben das<br />
Handling, Bearbeiten und Vermessen<br />
von kompletten Baugruppen wie beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r ganzen Rohkarosse.<br />
Das Punktschweißen<br />
in<br />
<strong>de</strong>n Fertigungshallen<br />
<strong>de</strong>r Automobilisten<br />
ist<br />
eine <strong>de</strong>r Königsdisziplinen<br />
<strong>de</strong>r stählernen<br />
Helfer<br />
(Bild rechts).<br />
Ebenso die<br />
automatisierte<br />
Lackierung<br />
(oben).<br />
Bild: BMW<br />
Systeme mit Kameras und Sensorik<br />
wer<strong>de</strong>n hier vermehrt zum Einsatz<br />
kommen, die For<strong>de</strong>rungen nach höheren<br />
Gewichtsklassen bei <strong>de</strong>n Robotern<br />
voraussichtlich noch lauter wer<strong>de</strong>n.<br />
Laut Fritz Kindinger, Key Account<br />
Manager <strong>de</strong>r Motoman Robotec<br />
GmbH, stehen <strong>de</strong>mnach weiterhin<br />
folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>r<br />
To-Do-Liste <strong>de</strong>r Roboterhersteller:<br />
■ höhere Genauigkeit,<br />
■ schnellere Bewegungen<br />
■ höhere Traglast.<br />
Hohes Potenzial liegt jedoch auch<br />
im zunehmen<strong>de</strong>n Einsatz von<br />
Assistenzrobotern. Sie erleichtern<br />
<strong>de</strong>m Werker manuelle Arbeitsschritte<br />
und erlauben einen gleiten<strong>de</strong>n Automatisierungsgrad.<br />
Dank <strong>de</strong>r Mensch-<br />
Maschine-Kooperation können die<br />
Produktqualität erhöht und die Arbeitsbedingungen<br />
verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Denn: Die Vorteile eines Roboters<br />
(Kraft, Schnelligkeit, Genauigkeit,<br />
Ausdauer) wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s<br />
Menschen (sensorische Fähigkeiten,<br />
Intelligenz, Geschicklichkeit) verknüpft.<br />
Assistenzroboter sorgen zu<strong>de</strong>m<br />
für eine erhöhte Flexibilität in<br />
<strong>de</strong>r Fertigung, da sie schnell auf an<strong>de</strong>re<br />
Aufgaben umgestellt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Hinsichtlich <strong>de</strong>r großen Variantenvielfalt<br />
und <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>lle<br />
heutzutage ein Plus.<br />
In <strong>de</strong>r Endmontage ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />
von Robotern noch ausbaufähig<br />
In <strong>de</strong>r Praxis sind Assistenzroboter-<br />
Systeme laut <strong>de</strong>m Fraunhofer Institut<br />
für <strong>Produktion</strong>stechnik und Automatisierung<br />
(IPA) erst wenig im Einsatz.<br />
„Die Problematik <strong>de</strong>r sicheren<br />
Mensch-Roboter-Kooperation wird<br />
aber von vielen Stellen angetrieben,<br />
das Potenzial <strong>de</strong>r Assistenzroboter<br />
Bild: Kuka<br />
Die<br />
Branche<br />
Robotik +<br />
Automationbefin<strong>de</strong>t<br />
sich<br />
auf <strong>de</strong>m<br />
Wachstumspfad.<br />
Beson<strong>de</strong>rs<br />
die Robotik<br />
entwickelte<br />
sich mit<br />
einem<br />
Umsatzplus<br />
von<br />
22% hervorragend.<br />
wird gemeinhin als hoch angesehen“,<br />
erläutert Christian Meyer, Gruppenleiter<br />
Robotersysteme beim IPA. Entwicklungen<br />
in diesem Bereich haben<br />
die Stuttgarter beispielsweise gemeinsam<br />
mit BMW betrieben.<br />
Auch sind die Möglichkeiten für<br />
<strong>de</strong>n Robotereinsatz im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Endmontage noch ausbaufähig. Die<br />
Abteilung ‚Robotersysteme‘ <strong>de</strong>s IPA<br />
betreibt dazu beispielsweise aktuell<br />
das öffentliche Projekt PiSA, das die<br />
Montage unter an<strong>de</strong>rem im Automotive-Sektor<br />
ab<strong>de</strong>ckt. Das Forschungsprojekt<br />
SMErobot befasst sich auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite mit Robotern für kleine<br />
Stückzahlen. „Dies könnte für einige<br />
Bereiche <strong>de</strong>r Automobilfertigung, etwa<br />
in <strong>de</strong>r Vorserie, interessant sein“,<br />
so Meyer.<br />
Technisch ist also noch längst nicht<br />
das ganze Potenzial ausgeschöpft, das<br />
die Automobilindustrie hinsichtlich<br />
automatisierten Lösungen zu bieten<br />
hat. Doch wie sieht es auf <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
Seite aus? Im Jahr 2006<br />
hielten sich die Automobilisten und ihre<br />
Zulieferer weltweit mit ihren Investitionen<br />
in neue Roboter noch sehr zu-<br />
Wie<strong>de</strong>r mehr Wertschöpfung<br />
in <strong>de</strong>n eigenen Werken<br />
rück. „Im Jahr 2007 haben die Automobilhersteller<br />
ihre lang zurückgehaltenen<br />
Investitionen aber endlich<br />
vorgenommen“, erläutert Thilo Brodtmann,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>s VDMA Robotik<br />
+ Automation. „Zum Nachteil <strong>de</strong>r<br />
Zulieferer haben sie aber wie<strong>de</strong>r mehr<br />
Wertschöpfung in die eigenen Werke<br />
übernommen. Zulieferer, die wettbewerbsfähig<br />
bleiben wollen, sehen sich<br />
vor diesem Hintergrund veranlasst, ihre<br />
<strong>Produktion</strong>en zu rationalisieren und<br />
sich zu spezialisieren.“ Für die Robotik<br />
be<strong>de</strong>ute dies 2008 eine weitere fühlbare<br />
Umsatzsteigerung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
auch in <strong>de</strong>r Automobilindustrie.
Bild: IEF Werner<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Systemlösung<br />
Einstanzmuttern bei VW und Audi bewährt<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FORCHTENBERG (hos). Systemlösungen<br />
mit Einstanzmuttern von Arnold<br />
und Shinjo haben sich in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
bei Volkswagen und Audi bewährt.<br />
Dank <strong>de</strong>r robotergesteuerten Verarbeitung<br />
können die unterschiedlichsten<br />
Winkellagen dreidimensional innen<br />
und außen am Bauteil angefahren<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorsichtig nimmt <strong>de</strong>r Roboter das<br />
Golf-V-Bauteil auf und führt es zur<br />
Verarbeitungsstation <strong>de</strong>r Einstanzmuttern.<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r C-Bügel-Pressenvorrichtung<br />
führt er das Blech<br />
exakt in die gefor<strong>de</strong>rte Mutternposition.<br />
Präzise bringt das Einstanzwerkzeug<br />
am C-Bügel die Verbindungselemente<br />
ein. Mit einem dumpfen Knall<br />
fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong> Mutter ihren Platz in <strong>de</strong>r<br />
Karosserie <strong>de</strong>s Fahrzeugs. Nach Beendigung<br />
<strong>de</strong>s Arbeitsvorganges legt die<br />
Greifvorrichtung das fertige Bauelement<br />
ab und nimmt das nächste auf.<br />
In vielen Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Marken<br />
Volkswagen und Audi fin<strong>de</strong>n sich Einstanzmuttern<br />
<strong>de</strong>s im württembergischen<br />
Forchtenberg beheimateten<br />
Unternehmens wie<strong>de</strong>r. Sie wer<strong>de</strong>n in<br />
unterschiedlichen Autoblechen verarbeitet.<br />
Vor allem aber dort, wo die<br />
Verbindung später zur Wartung o<strong>de</strong>r<br />
Reparatur lösbar sein muss, bietet<br />
sich das Einstanzelement an. Das<br />
Konzept Einstanzmutter und -schraube<br />
sorgt dafür, dass die Verbindung<br />
mit einem han<strong>de</strong>lsüblichen Schraubendreher<br />
wie<strong>de</strong>r geöffnet und anschließend<br />
positionsgenau wie<strong>de</strong>r<br />
verschraubt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Verbindungselemente sind Teil<br />
<strong>de</strong>r standardisierten Systemtechnologie<br />
von Arnold und Shinjo. Denn die<br />
Einstanzmuttern und Einpressschrauben<br />
wer<strong>de</strong>n mit Werkzeugen aus <strong>de</strong>m<br />
gleichen Haus verarbeitet. Die maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />
Systemlösung besteht<br />
aus Stanz- beziehungsweise Einpress-<br />
Spritzgießen<br />
Automatisierter Materialfluss<br />
von W.-D. Schenk<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FURTWANGEN (mg). Ein Zulieferer für<br />
die Automobilindustrie produziert einbaufertige<br />
Zahnrä<strong>de</strong>r und Gehäuse auf<br />
einer Zwei-Komponenten-Spritzgießmaschine.<br />
Für das takt- und lagegerechte<br />
Zuführen und Positionieren <strong>de</strong>r<br />
Einlegeteile sowie das Entnehmen und<br />
Ablegen <strong>de</strong>r Fertigteile konzipierte IEF<br />
Werner eine Handlingzelle.<br />
Die Einlegeteile Ritzel und Achse, bei<strong>de</strong><br />
aus Stahl gefertigt, gelangen über<br />
teilespezifische Sortiertöpfe, För<strong>de</strong>reinheiten,<br />
Zuführungen und nach einer<br />
Erwärmung auf etwa 80 °C lagegerecht<br />
in <strong>de</strong>n Greifbereich <strong>de</strong>s Rohteilehandlings.<br />
Dessen X-Y-Achsen bestehen<br />
aus Modulen <strong>de</strong>r Typen 80/15<br />
mit Zahnriemenantrieb, während die<br />
Z-Achse mit <strong>de</strong>m mechanisch o<strong>de</strong>r<br />
magnetisch betätigten Doppelgreifer<br />
von Einheiten <strong>de</strong>r Serie ProfiLINE mit<br />
Spin<strong>de</strong>lantrieb bewegt wird.<br />
Je nach Endprodukt fasst <strong>de</strong>r mechanische<br />
Greifer eine Achse o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Magnetgreifer zwei Ritzel und positioniert<br />
sie in einem Schwenktisch<br />
mit auswechselbaren Aufnahmenestern.<br />
Nach <strong>de</strong>r Fixierung <strong>de</strong>r Einlegeteile<br />
schwenkt <strong>de</strong>r Tisch aus <strong>de</strong>r<br />
waagrechten Grundposition um 90°<br />
in die Senkrechte und durchläuft einen<br />
Hub in Z-Richtung, so dass die<br />
Ritzel von <strong>de</strong>r in X-Y-Richtung verfahren<strong>de</strong>n<br />
Greiferhand <strong>de</strong>s Fertigteilehandlings<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Bei <strong>de</strong>r Achse entfällt <strong>de</strong>r<br />
Bild: Arnold und Shinjo<br />
Das Schüttgut-Ritzel gelangt<br />
über zwei Zuführschienen in <strong>de</strong>n<br />
Greifbereich <strong>de</strong>s Rohteilehandling,<br />
welches die Rohteile an <strong>de</strong>n<br />
Schwenktisch übergibt.<br />
Schwenkvorgang, da die<br />
senkrecht stehen<strong>de</strong>n Teile<br />
von <strong>de</strong>r Greiferhand nach<br />
einer Drehbewegung um<br />
90° zu greifen sind.<br />
Pro Zyklus stellt <strong>de</strong>r<br />
Schwenktisch vier Achsen<br />
o<strong>de</strong>r drei mal zwei Ritzel<br />
für <strong>de</strong>n Greifer <strong>de</strong>s Fertigteilehandlings<br />
bereit.<br />
Bei <strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>n Standar<strong>de</strong>inheiten<br />
Modul 80/15 und<br />
160/15 aufgebauten Handling übernimmt<br />
das kleinere Modul die Führung,<br />
das größere trägt <strong>de</strong>n pneumatisch<br />
betätigten 6-fach-Greifer. Dieser<br />
ist für das Einlegen<br />
<strong>de</strong>r Achsen und Ritzel sowie das<br />
Entnehmen von Fertigteilen, Gehäusen<br />
und Zahnrä<strong>de</strong>rn ausgelegt und<br />
verfährt bei einem Gesamtgewicht<br />
von 90 kg mit einer Geschwindigkeit<br />
von 1,3 m/s.<br />
Eine Palette kann 39 Fertigteile<br />
bei einer Beladung aufnehmen<br />
Beim Einführen <strong>de</strong>r Einlegeteile<br />
schwenkt er um 90°, fährt horizontal<br />
zur Maschine und führt die Teile von<br />
vorn in das Spritzgießwerkzeug ein.<br />
Nach <strong>de</strong>m Entformen übernimmt die<br />
an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>s Greifers die Fertigteile<br />
und transportiert sie zum Auslaufband.<br />
Fehlerhafte Teile wer<strong>de</strong>n nach<br />
einer optischen Kontrolle auf <strong>de</strong>m<br />
NIO-Band abgelegt, Gutteile auf <strong>de</strong>m<br />
Abfuhrband und im Takt <strong>de</strong>r Greifereinheit<br />
aus <strong>de</strong>r Anlage geför<strong>de</strong>rt.<br />
Die Zahnrä<strong>de</strong>r können wahlweise<br />
in 600 x 400 mm großen Paletten abgelegt,<br />
danach von <strong>de</strong>m Palettierer<br />
Vario-Stack gestapelt und bei Erreichen<br />
<strong>de</strong>r Stapelhöhe zur Entnahme<br />
durch <strong>de</strong>n Bediener ausgeschleust<br />
wer<strong>de</strong>n. Leere Paletten wer<strong>de</strong>n zuvor<br />
automatisch zugeführt und vereinzelt.<br />
Eine Palette kann 39 Fertigteile<br />
bei einer Beladung in zwei Lagen aufnehmen.<br />
Ihr lagegerechtes Einlegen<br />
auf <strong>de</strong>m Einlaufband erleichtert die<br />
Codierung ‚abgeschrägte Ecken‘.<br />
AUTOMATICA-Special: Automotive<br />
Arnold und Shinjo<br />
För<strong>de</strong>r- und Steuertechnik<br />
bei VW im<br />
Einsatz.<br />
kopf und Matrize.<br />
Zusätzlich liefern<br />
Arnold und Shinjo<br />
passgenau die notwendigeFör<strong>de</strong>rund<br />
Steuertechnik.<br />
Bei Volkswagen<br />
und Audi ersetzt<br />
die Einstanzmutter<br />
die Schweißmutter<br />
in erster Linie aus<br />
Kostengrün<strong>de</strong>n. Große Werkzeuge in<br />
<strong>de</strong>n Transferpressen und Pressenstraßen<br />
sind in <strong>de</strong>r Lage, bis zu 30 Muttern<br />
mit einem Hub zu verarbeiten.<br />
Die Verarbeitung von Muttern und<br />
Schrauben ist wesentlich schneller als<br />
die geschweißten Alternativen. Die<br />
Verbindungselemente wer<strong>de</strong>n über<br />
Schläuche an das Werkzeug geführt<br />
und dort über <strong>de</strong>n Arnold-und-Shinjo-Multiverteiler<br />
an die einzelnen<br />
Stanzköpfe verteilt. Bis zu 400 Muttern<br />
liefern die För<strong>de</strong>rgeräte pro Minute<br />
an die Stanzköpfe. Durch <strong>de</strong>n<br />
Multiverteiler reduziert das System<br />
die konventionell benötigten Schnittstellen<br />
zum Werkzeug.<br />
Das macht sich auch in <strong>de</strong>n Rüstzeiten<br />
positiv bemerkbar. Heute wer<strong>de</strong>n<br />
die Muttern in Transferpressen, Pressenlinien<br />
und Vakuum-Transfer-Pressen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sanlagen <strong>de</strong>s Konzerns<br />
verarbeitet. Die Bauteile verlassen<br />
die Pressen mit <strong>de</strong>n bereits eingestanzten<br />
o<strong>de</strong>r eingepressten Verbindungselementen<br />
und sparen damit<br />
zusätzliche Bearbeitungsstationen<br />
ein. Das reduziert die <strong>Produktion</strong>skosten<br />
um bis zu 30 %.<br />
Gleichzeitig setzt das System unter<br />
qualitativen Aspekten Akzente. Einstanzmuttern<br />
garantieren hohe Prozesssicherheit.<br />
Durch die Verarbeitung<br />
im Werkzeug sind erheblich geringere<br />
Positionstoleranzen notwendig<br />
als bei <strong>de</strong>r Schweißmutter. Die<br />
Mutter stanzt sich das Loch selbst und<br />
ist daher exakt im Bauteil positioniert.<br />
Der relative Lochabstand zueinan<strong>de</strong>r<br />
bleibt immer gleich. Damit<br />
wird das System auch im Rohbau und<br />
in <strong>de</strong>r Montage interessant.<br />
Für komplexe Anwendungsfälle<br />
bietet Arnold und Shinjo ein hartautomatisiertes<br />
System, das sich<br />
durch hohe Flexibilität auszeichnet.<br />
Dieses Spezialsystem verfügt über<br />
fünf fixierte C-Bügel und wird zur<br />
<strong>Produktion</strong> einer PKW-A-Säule eingesetzt.<br />
Insgesamt wer<strong>de</strong>n fünf Ein-<br />
<strong>Produktion</strong> S5<br />
stanzmuttern in einer Operation verarbeitet.<br />
Integriert in einen Roboter<br />
ist das System in <strong>de</strong>r Lage, die Muttern<br />
in unterschiedlichen Winkellagen<br />
anzufahren und zu befestigen. Da<br />
im Rohbau nur ein System verfügbar<br />
ist, brauchen die Stanzköpfe nicht an<br />
mehreren Werkzeugen angebaut zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Entsprechend existieren keine<br />
Toleranzen <strong>de</strong>r Muttern untereinan<strong>de</strong>r.<br />
Teile für Kombi-Version und<br />
Limousine aus einem System<br />
Einstanzmuttern können auch mit<br />
einer speziellen C-Bügelvorrichtung,<br />
die direkt am Roboter befestigt ist,<br />
verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Das Teil wird auf<br />
einer Halterung abgelegt und <strong>de</strong>r<br />
Roboter fährt mit <strong>de</strong>m C-Bügel an <strong>de</strong>r<br />
Kontur entlang. Die Toleranzen<br />
in <strong>de</strong>n Schweißverbindungen wer<strong>de</strong>n<br />
kompensiert, in<strong>de</strong>m die Teile zuerst<br />
geschweißt und anschließend die<br />
Muttern eingebracht wer<strong>de</strong>n. Damit<br />
sind Volkswagen und Audi in <strong>de</strong>r<br />
Lage, für die Limousine und die<br />
Kombi-Version unterschiedliche Teile<br />
in einem System herzustellen, in<strong>de</strong>m<br />
in <strong>de</strong>r einen Baureihe Muttern<br />
integriert wer<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
nicht.<br />
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S6 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • Nr. 11<br />
Leuchtentechnik<br />
Geklebte Scheinwerfer<br />
mit österreichischer Hilfe<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
RATINGEN (hos). Für anspruchsvollste<br />
Leuchtentechnik setzen viele namhafte<br />
Erstausrüster auf Hella Fahrzeugteile<br />
Austria GmbH. In <strong>de</strong>r Fertigung in Österreich<br />
wird mit Robotern und Linearachsen<br />
von GEVA, <strong>de</strong>m Zulieferer für Automatisierungstechnik<br />
von Mitsubishi<br />
Electric, automatisiert.<br />
Immer wie<strong>de</strong>r kommt es vor, dass neuartige<br />
Scheinwerfer o<strong>de</strong>r Leuchten-Typen<br />
sehr rasch in große Stückzahlen gehen<br />
müssen. Hella hat bereits im Jahr<br />
2002 erste Klebeversuche mit Robotern<br />
unternommen und fand zur Firma GE-<br />
VA, Distributor für Automatisierungstechnik<br />
von Mitsubishi Electric in<br />
Österreich. Zwei 6-Achs-Roboter von<br />
Mitsubishi ermöglichen eine flexible<br />
Fertigung, da je nach herzustellen<strong>de</strong>r<br />
Produktlinie nur entsprechend codierte<br />
Stecker zu wechseln sind. Das Montagesystem<br />
mit <strong>de</strong>n effizient eingebun<strong>de</strong>nen<br />
Klebstoff-Auftrags-Stationen kann<br />
somit schnell auf neue Typen umgerüstet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Diffizile Verklebungen sind<br />
dank Roboter kein Problem<br />
Derzeit wer<strong>de</strong>n rund sieben verschie<strong>de</strong>ne<br />
Ausführungen auf einer Montage-<br />
Strecke gefertigt. Dazu sind je nach<br />
Form und Leistungsdaten <strong>de</strong>r Produkte<br />
Klebstoffraupen mit Stärken zwischen<br />
2 und 10 mm bei genauester Dosierung<br />
in dreidimensionalen Konturen exakt<br />
aufzutragen. Das erfor<strong>de</strong>rt höchste<br />
Wie<strong>de</strong>rholpräzision, die mit <strong>de</strong>n Robotern<br />
von Mitsubishi Electric und <strong>de</strong>n<br />
intelligenten Steuerungen garantiert<br />
wer<strong>de</strong>n soll. Entschei<strong>de</strong>nd ist die<br />
Gleichmäßigkeit, mit <strong>de</strong>r die Silikonkleber-Massen<br />
an das Produkt aufgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Mittels ViscoTec-Dosiertechnik<br />
und präzisen Dosierköpfen<br />
sind je nach Scheinwerfer-Größe und<br />
-Form unterschiedlich lange Kleberaupen<br />
von etwa 20 bis 100 cm umlaufend<br />
zu applizieren. Dabei hat <strong>de</strong>r Roboterarm<br />
immer die gleiche Geschwindigkeit<br />
entlang <strong>de</strong>r vorgegebenen Kontur<br />
zu fahren.<br />
Die Scheinwerfer von Hella sind je<br />
nach Endanwendung bis hin zu höchsten<br />
Dichtheitsklassen ausgeführt. Als<br />
Klebstoffe kommen neben Silikon auch<br />
an<strong>de</strong>re Systeme zum Einsatz, unter<br />
an<strong>de</strong>rem Zwei-Komponenten-Kleber.<br />
Diese stellen an die Automation nochmals<br />
höhere Anfor<strong>de</strong>rungen. GEVA<br />
kann dazu das vielseitige Automations-<br />
Portfolio aus <strong>de</strong>m Unternehmen zur<br />
Bild: Mitsubishi Electric<br />
Hand geben, was sich neben <strong>de</strong>r Roboter-<br />
und Steuerungstechnik-Palette<br />
unter an<strong>de</strong>rem auch in <strong>de</strong>r eingesetzten<br />
Linearachsen-Technik dokumentiert.<br />
GEVA führt mit <strong>de</strong>n IAI-Produktlinien<br />
RC RoboCylin<strong>de</strong>r (Linearzylin<strong>de</strong>r)<br />
und IA IntelligentActuator (Linearantriebe)<br />
Linear- und Rotationsmodule<br />
mit entsprechen<strong>de</strong>n Steuerungen für<br />
nahezu alle Anwendungen.<br />
Der Hersteller IAI Industrieroboter ist<br />
weltweit tätig und hat seinen Hauptsitz<br />
in Japan. Speziell im Bereich kleinerer<br />
bis mittlerer Pick&Place-Anwendungen<br />
und für allgemeines Handling sowie<br />
kartesische Aufgaben eignen sich die<br />
IAI-Systeme. Typische Anwendungen<br />
sind etwa Verklebungen (bis zu vier<br />
Achsen), wie man sie bei Hella auch in<br />
hohen Stückzahlen mittels Linearachsen<br />
durchführt, aber auch Laser- und<br />
Ink-Jet-Beschriftungen o<strong>de</strong>r Schweißund<br />
Fräsaufgaben. Vorteile <strong>de</strong>r IAI-Systeme<br />
sind unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>ren sehr<br />
kompaktes Design bei hoher Steifigkeit<br />
und Belastbarkeit sowie hohe Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />
und Geschwindigkeit.<br />
Laut Hella wer<strong>de</strong>n 3-Achs-Systeme<br />
von IAI aufgrund ihres einfachen Aufbaus,<br />
<strong>de</strong>r komfortablen Programmierung<br />
und <strong>de</strong>s Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />
eingesetzt. Von GEVA aus Ba<strong>de</strong>n<br />
erhält Hella kompetente Unterstützung.<br />
So wur<strong>de</strong> etwa bei <strong>de</strong>r Roboterprogrammierung<br />
auf GEVA vertraut.<br />
Diffizile Verklebungen wer<strong>de</strong>n beispielsweise<br />
mittels <strong>de</strong>r Mitsubishi-Roboter<br />
an Hauptscheinwerfern für die<br />
Motorrad-Marken Ducati und Aprilia<br />
ausgeführt. Leuchtenmodule für Quad-<br />
Fin<strong>de</strong>n leicht gemacht!<br />
Die Homepage <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
wird Sie überzeugen. Wenn doch<br />
alles so einfach wäre!<br />
AUTOMATICA-Special: Automotive<br />
Ein Knickarm-Roboter bringt <strong>de</strong>n Klebstoff exakt in Dosierung und Stärke auf.<br />
Fahrzeuge, Hauptscheinwerfer für<br />
Schneeschlitten und viele mehr trotzen<br />
dank <strong>de</strong>r Hightech-Fertigung durch<br />
Hella je<strong>de</strong>r Belastung.<br />
Bei Knickarmrobotern spielt Mitsubishi<br />
Electric eine wichtige Rolle, wobei<br />
5- und 6-Achsen-Mo<strong>de</strong>lle für Handhabungsaufgaben<br />
von 1 bis 12 kg Traglast<br />
immer öfter gefragt sind.<br />
Roboter-Experte Martin Schich: „An<strong>de</strong>rs<br />
als beim Mitbewerb, <strong>de</strong>r durch die<br />
Automobilindustrie von großen Robotern<br />
aus auch kleinere Handling-<br />
Gewichte ab<strong>de</strong>cken will, kommt Mitsubishi<br />
von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r<br />
Range. Die Bauformen mit hoher Dynamik<br />
garantieren Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeiten,<br />
die an<strong>de</strong>rweitig nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n<br />
können.“ Davon profitiert auch<br />
Hella.<br />
Die Geräte <strong>de</strong>r RV-S-Baureihe von<br />
Mitsubishi Electric sind die neueste Generation<br />
von 6-Achs-Knickarmrobotern.<br />
Mit einer Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />
von ±0,05 mm und einer Geschwindigkeit<br />
bis 9 500 mm/s gehört beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r RV-12SL zu <strong>de</strong>n schnellsten<br />
und präzisesten Robotern seiner Klasse.<br />
Die Roboter spielen ihre ganze Stärke<br />
beim Handling von Werkstücken in <strong>de</strong>r<br />
industriellen Fertigung o<strong>de</strong>r beim Einsatz<br />
in <strong>de</strong>r Verkettung von Anlagenteilen<br />
aus.<br />
Mitsubishi Electric bietet für die Baureihe<br />
umfassen<strong>de</strong> Schutz- und Servicefunktionen,<br />
die <strong>de</strong>n Robotereinsatz sicher<br />
und kalkulierbar machen sollen.<br />
Zur Serienaus<strong>statt</strong>ung gehört eine<br />
sensorlose Kollisionserkennung, die<br />
<strong>de</strong>n Roboter bei Auftreten einer nichttypischen<br />
Belastung sofort abschaltet.<br />
Bild: Motoman<br />
Kooperieren<strong>de</strong> Roboter<br />
Hohes Qualitätsmaß<br />
beim Präzisionsentgraten<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ALLERSHAUSEN (mg). Die WMS-engineering<br />
GmbH ist spezialisiert auf das<br />
mechanische Entgraten verschie<strong>de</strong>ner<br />
Werkstücke und Werkstoffe. Das Kun<strong>de</strong>nklientel<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens bewegt<br />
sich vornehmlich im Automobilzulieferbereich.<br />
Der Anspruch ist daher sehr<br />
hoch, Teile mit gleichbleiben<strong>de</strong>r und<br />
reproduzierbarer Qualität zu entgraten.<br />
Der Fokus liegt auf <strong>de</strong>r großen Variantenvielfalt<br />
<strong>de</strong>r zu entgraten<strong>de</strong>n Teile –<br />
gera<strong>de</strong> im Hinblick auf kleine Losgrößen.<br />
WMS-engineering schuf hier ein<br />
neues, standardisiertes Anlagenkonzept,<br />
welches in <strong>de</strong>r Lage ist, unterschiedlichste<br />
Teile in einer Gewichtsklasse<br />
von 300g bis 3kg zu handhaben.<br />
Auf <strong>de</strong>m dargestellten Zellentyp wer<strong>de</strong>n<br />
meistens Bauteile wie Rotoren,<br />
Flansche, Hydrolockantriebe und vieles<br />
mehr bearbeitet. Beim Entgraten <strong>de</strong>r<br />
Teile han<strong>de</strong>lt es sich um Präzisionsentgraten.<br />
Der Unterschied zum ‚normalen<br />
Entgraten‘ besteht darin, dass die Kantenbrüche<br />
<strong>de</strong>finiert und in <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten<br />
Toleranzen bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese <strong>de</strong>finierte Qualität ist für die Kun<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r WMS-engineering GmbH von<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Wichtigkeit. Ausschlaggebend<br />
für dieses hohe Maß an Qualität<br />
im Entgratprozess sind für <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />
von WMS-engineering,<br />
Stephan von Schney<strong>de</strong>r, drei Kriterien:<br />
1. Das Robotersystem samt übergeordneter<br />
SPS-Steuerung inkl. Visualisierung.<br />
2. Die selbst entwickelten Entgratwerkzeuge<br />
<strong>de</strong>r Firma WMS-engineering.<br />
3. Das Prozess-Know-how, welches sich<br />
WMS-engineering über lange Jahre erarbeitet<br />
hat.<br />
WMS-engineering entschied sich für<br />
zwei MOTOMAN-HP5, integriert als<br />
‚Twin‘-System. Das be<strong>de</strong>utet, dass die<br />
Anlage aus zwei Robotern besteht, die<br />
vollsynchron an einem gemeinsamen<br />
Controller arbeiten. Problemlos dringt<br />
dabei <strong>de</strong>r Industrieroboter in <strong>de</strong>n<br />
Bereich <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Roboters ein, ohne<br />
zu kollidieren. Das liegt daran, dass<br />
sich <strong>de</strong>r Roboter <strong>de</strong>n Arbeitsraum <strong>de</strong>s<br />
an<strong>de</strong>ren Roboter errechnet und die<br />
einzelnen Positionen nicht abfragen<br />
muss. Daraus resultiert eine schnellere<br />
Taktzeit <strong>de</strong>r Anlage. Demzufolge eine<br />
höhere Anlagensicherheit und das bei<br />
geringem Platzbedarf, da das System<br />
nur einen NX100-Steuerschrank benötigt.<br />
Steifigkeit und Bahntreue <strong>de</strong>s<br />
Roboters sind entschei<strong>de</strong>nd<br />
Ein weiterer Vorteil sind aber sicherlich<br />
auch die Kosten. Denn: „Der Invest<br />
für eine ‚Twin‘-Lösung mit zwei Robotern<br />
liegt mit <strong>de</strong>r ganzen Peripherie bei<br />
einem Faktor von 1,5 <strong>statt</strong> zwei Komplettsysteme,<br />
und dies bei geringerem<br />
Platzbedarf“, meint von Schney<strong>de</strong>r. Der<br />
modulare Aufbau <strong>de</strong>r Anlage ist ein<br />
weiterer Pluspunkt, <strong>de</strong>nn er ist in weiten<br />
Teilen standardisiert. Selbst bei <strong>de</strong>r<br />
Zuführung und Ablage <strong>de</strong>r Teile kann<br />
über verschie<strong>de</strong>ne Standardvarianten<br />
entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die Zuführung<br />
<strong>de</strong>r Bauteile erfolgt über Paletten, Vibrationsför<strong>de</strong>rer<br />
o<strong>de</strong>r ein Portal. Die<br />
Form- und Lagerichtigkeit sind daher<br />
gewährleistet.<br />
Ist das zu bearbeiten<strong>de</strong> Teil erst einmal<br />
aufgenommen, wird es mittels <strong>de</strong>s<br />
MOTOMAN-HP5 gegriffen und an <strong>de</strong>m<br />
flexiblen Entgratwerkzeug vorbeigeführt.<br />
Ein sauberes, <strong>de</strong>finiertes Entgratbild<br />
wird erzeugt. Dabei sind die Steifigkeit<br />
und die Bahntreue <strong>de</strong>s Roboters<br />
sehr wichtig. Nach <strong>de</strong>m Entgraten wer<strong>de</strong>n<br />
die Fertigteile <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>m nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Produktion</strong>sprozess zugeführt.<br />
www.produktion.<strong>de</strong><br />
‚Twin‘-Prinzip:<br />
Die Ansteuerung<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
MOTO-<br />
MAN-HP5 erfolgt<br />
in diesem<br />
Anlagensystem<br />
über einen<br />
einzigen,<br />
gemeinsamen<br />
Controller.
13. März 2008 • Nr. 11 AUTOMATICA-Special: Elektronik/Elektrotechnik<br />
Elektronik-Industrie<br />
Trotz Abwan<strong>de</strong>rungsten<strong>de</strong>nzen<br />
4. Wachstumsjahr in Folge<br />
von Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Mit 807 000 Beschäftigten<br />
und einem Umsatz von 184 Mrd ist<br />
die Elektronikindustrie von enormer<br />
Wichtigkeit für die <strong>de</strong>utsche Industrie.<br />
Darüber hinaus ist sie die innovationsstärkste<br />
Branche und damit ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Schrittmacher auf <strong>de</strong>m<br />
Weg in die Zukunft.<br />
Über 40% <strong>de</strong>s Umsatzes in <strong>de</strong>r Elektronik<br />
resultiert aus Produkten, Systemen<br />
und Lösungen, die jünger als drei Jahre<br />
sind. Trotz <strong>de</strong>r großen Konkurrenz aus<br />
Asien gibt es Branchen und Bereiche, in<br />
<strong>de</strong>nen Deutschland sowohl Markt- als<br />
auch Technologieführer ist. In <strong>de</strong>r<br />
Automobilelektronik führt Deutschland<br />
mit einem Marktanteil von 26%; auch<br />
die Photovoltaik ist ein neuer Markt, in<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utsche Unternehmen eine Vorreiterrolle<br />
übernommen haben. Etwa<br />
80 <strong>de</strong>utsche Firmen haben sich auf Maschinen<br />
und Anlagen für Photovoltaik-<br />
Hersteller spezialisiert. Mit hohen Erwartungen<br />
beobachten Verbän<strong>de</strong> und<br />
Hersteller die neuen Märkte wie beispielsweise<br />
die organische o<strong>de</strong>r Polymerelektronik.<br />
Prognosen zufolge wird<br />
<strong>de</strong>r Markt organische Elektronik in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren stark anwachsen. Ein<br />
Marktvolumen von 30 Mrd Euro prognostiziert<br />
IDTechEx bis 2027.<br />
Gotthard Graß, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />
ZVEI (Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie), sieht die Lage<br />
am Standort Deutschland positiv:<br />
„Der Umsatz <strong>de</strong>r innovativsten Industriebranche<br />
Deutschlands hat vier Jahre<br />
Wachstum in Folge hinter sich und<br />
blickt mit 2008 <strong>de</strong>m voraussichtlich<br />
fünften Wachstumsjahr entgegen.“<br />
Allerdings bestehen eine Reihe von<br />
Risiken, die <strong>de</strong>n mittelfristigen Ausblick<br />
trüben. So beeinträchtigt <strong>de</strong>r starke Euro<br />
sowohl die Exporterlöse als auch das<br />
Preisniveau im Euroraum.<br />
Auch die Abwan<strong>de</strong>rungsten<strong>de</strong>nzen,<br />
wie die jüngst diskutierten Fälle Nokia,<br />
Siemens und Co., ver<strong>de</strong>utlichen die<br />
Standortprobleme: Die Fertigung von<br />
Massenstückzahlen preissensibler Produkte<br />
wird künftig in Osteuropa und<br />
Asien <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n. Dies bestätigt auch<br />
Martin Breul, Telekommunikationsexperte<br />
bei Bitkom: „Hersteller wan<strong>de</strong>rn<br />
mittelfristig dorthin ab, wo die Nachfrage<br />
nach ihren Produkten hoch und<br />
die Lohnkosten gering sind – dies entspricht<br />
beinahe einem Naturgesetz.“<br />
Weltmarkt Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
Der Markt<br />
für elektronischeSysteme<br />
ist um<br />
5% auf ein<br />
Volumen<br />
von 1,2 BillionenDollargewachsen.<br />
Am<br />
stärksten<br />
sind weiterhin<br />
die Bereiche<br />
PC<br />
und Kommunikation.<br />
© <strong>Produktion</strong> Quelle: Fachverband Semi<br />
Preise häufig nicht<br />
nachvollziehbar<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
OPPENWEILER (sp). Matthias Kaussen<br />
ist Geschäftsführer <strong>de</strong>r Ka-Ro electronics<br />
in Aachen. Dass es möglich ist am<br />
Standort Deutschland erfolgreich zu<br />
fertigen, erläutert er <strong>Produktion</strong>.<br />
Wie behaupten Sie sich gegen die<br />
Konkurrenz aus Asien?<br />
Unsere Konkurrenz befin<strong>de</strong>t sich eigentlich<br />
nicht in Asien, son<strong>de</strong>rn in<br />
Deutschland bzw. <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Europa. Um sich erfolgreich abzusetzen,<br />
sind Flexibilität, Kommunikation,<br />
Fachwissen, Liefertreue und natürlich<br />
Qualität die wichtigsten Faktoren.<br />
Bei <strong>de</strong>n sehr komplexen Fertigungsprozessen<br />
wird <strong>de</strong>r direkte Kontakt<br />
zum Kun<strong>de</strong>n immer wichtiger.<br />
Wie automatisiert ist Ihre Fertigung?<br />
Wir haben in <strong>de</strong>r Fertigung einen sehr<br />
hohen Automatisierungsgrad mit einer<br />
Bestückungsleistung von ca.<br />
200 000 Bauteilen/Stun<strong>de</strong>. Auch <strong>de</strong>r<br />
Einsatz eines AOI (Automatisch Optisches<br />
Inspektionssystem) und ein<br />
Röntgengerät dienen einer gleich<br />
bleiben<strong>de</strong>n Qualität.<br />
Wo liegen Ihre Schwierigkeiten?<br />
Das wichtigste Problem ist <strong>de</strong>r Preis!<br />
Es gibt immer wie<strong>de</strong>r Vergleichsangebote<br />
von Wettbewerbern, die für uns<br />
nicht nachvollziehbar sind.<br />
Werkstückträger<br />
Sei<strong>de</strong>l Elektronik & SIPLACE<br />
Flexibel zum Erfolg<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
A-DEUTSCHLANDSBERG (sp). Der<br />
österreichische Elektronikdienstleister<br />
Sei<strong>de</strong>l Elektronik fertigt Geräte in<br />
Klein- und Großserie. Daher muss<br />
mehrmals täglich umgerüstet wer<strong>de</strong>n<br />
– schnell und mit geringem Aufwand.<br />
<strong>Produktion</strong>sleiter Gerhard Heusserer<br />
erklärt: „Unser Mitbewerb ist aggressiv,<br />
und <strong>de</strong>r Trend geht aus Preisgrün<strong>de</strong>n<br />
Richtung Osten. Wenn wir hier konkurrenzfähig<br />
bleiben wollen, müssen wir<br />
hocheffizient arbeiten.“ Genau dabei<br />
helfen seit 20 Jahren Bestückautomaten<br />
von Siplace.<br />
Kennzeichnend für die <strong>Produktion</strong><br />
bei Sei<strong>de</strong>l Elektronik ist die große Vielfalt<br />
an Baugruppen, die häufige Umrüstungen<br />
erfor<strong>de</strong>rt. Die vier Bestücklinien<br />
wer<strong>de</strong>n täglich bis zu viermal umgerüstet,<br />
die typischen Losgrößen liegen zwischen<br />
500 und 1000 Stück.<br />
Heusserer: „Für uns sind mehrere<br />
Dinge wichtig: angefangen bei <strong>de</strong>r einfachen<br />
Offline-Bestückung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rer,<br />
die schnell an <strong>de</strong>r Linie ausgetauscht<br />
wer<strong>de</strong>n können und damit eine<br />
Umrüstung in wenigen Minuten ermöglichen,<br />
über die große Vielfalt an<br />
Bauelementen, die von <strong>de</strong>n Bestückköpfen<br />
verarbeitet wer-<br />
<strong>de</strong>n können, bis hin zur<br />
Software.“<br />
Von 1996 bis 2003 installierte<br />
Sei<strong>de</strong>l<br />
Elektronik Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r<br />
Serien Siplace S und F.<br />
Heute verarbeitet das<br />
österreichische Unternehmen<br />
mit vier Siplace-Bestücklinien<br />
rund eine Million Bauteile<br />
pro Tag. Eine 2003 erworbene<br />
Siplace-S-25/F5-Kombination ermöglicht<br />
eine Bestückleistung von bis zu<br />
30 000 BE/h. Dank <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Visionsystems<br />
wer<strong>de</strong>n sämtliche Abläufe<br />
bei <strong>de</strong>r Bestückung zuverlässig<br />
kontrolliert und damit Fehler größtenteils<br />
ausgeschlossen. Gleiches passiert<br />
bei <strong>de</strong>r hochflexiblen Schwestermaschine<br />
Siplace F5 – sie verfügt jedoch<br />
über eine Kombination aus ei-<br />
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Bild: Sei<strong>de</strong>l Elektronik<br />
„Wichtig ist<br />
die Umrüstung<br />
in wenigen<br />
Minuten.“<br />
Gerhard Heusserer,<br />
Sei<strong>de</strong>l Elektronik<br />
nem 6-Segment- und einem<br />
Pick & Place-Kopf und kann in dieser<br />
Aus<strong>statt</strong>ung Flip Chips, Chip Scale<br />
Packages, µBGA, Bare Dies und auch<br />
große Bauteile mit einer Kantenlänge<br />
bis zu 92 mm bestücken.<br />
<strong>Produktion</strong>sleiter Gerhard Heusserer<br />
betont: „Aufträge mit manuellen Arbeiten<br />
wie Handbestückung und Handlötung<br />
wer<strong>de</strong>n auch in un-<br />
serem Partnerwerk in<br />
Ungarn durchgeführt.<br />
Diese Kombination aus<br />
mo<strong>de</strong>rnster Technik im<br />
Stammwerk und kostengünstiger<br />
Durchführung<br />
arbeitsintensiver Aufträge<br />
in Osteuropa ist ein<br />
wesentlicher Faktor für<br />
unseren Erfolg und die<br />
dadurch mögliche<br />
Standortsicherung.“<br />
Gemeinsam erreichen die vier Linien<br />
eine Bestückkapazität von rund einer<br />
Million Bauelementen pro Tag. Um diese<br />
optimal und bedarfsgerecht zu nutzen,<br />
wird bei Sei<strong>de</strong>l Elektronik im Drei-<br />
Schicht-Betrieb fünf Tage pro Woche<br />
gearbeitet. Gelegentliche Son<strong>de</strong>rschichten<br />
ermöglichen neben <strong>de</strong>r zügigen<br />
Bearbeitung von Auslastungsspitzen<br />
auch die schnelle Lieferung von<br />
<strong>Produktion</strong> S7<br />
Auch die zur Sei<strong>de</strong>l gehören<strong>de</strong> Pieps GmbH bestückt ihre Lawinen-Piepsgeräte mit Siplace.<br />
Diese arbeiten digital und eignen sich für Mehrfachverschüttetensuche.<br />
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Maschinenbau Kitz GmbH<br />
Glockenstraße 84<br />
53844 Troisdorf<br />
Tel. +49 228 4598-0<br />
Fax +49 228 453145<br />
www.maschinenbau-kitz.<strong>de</strong><br />
mk-marketing@maschinenbau-kitz.<strong>de</strong><br />
kurzfristig benötigten Baugruppen.<br />
„Dies schätzen unsere Kun<strong>de</strong>n sehr und<br />
bewerten es bei Befragungen immer<br />
wie<strong>de</strong>r als positiv“, betont Gerhard<br />
Heusserer.<br />
Maschinen <strong>de</strong>r Siplace-D-Serie bieten<br />
neben mo<strong>de</strong>rnster Bestücktechnik<br />
und Bildverarbeitung mit bis zu vier<br />
Portalen hohe Leistung und ein i<strong>de</strong>ales<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Angebot<br />
reicht hier von <strong>de</strong>r Siplace D1 bis<br />
zur D4, die mit vier Köpfen an vier Portalen<br />
einen Durchsatz von bis zu 66000<br />
Bauelementen pro Stun<strong>de</strong> erzielen<br />
kann. Auch zeichnet sich die Siplace-D-<br />
Serie durch Vielseitigkeit aus: Sie ermöglicht<br />
die Kombination von bis zu<br />
drei unterschiedlichen Bestückköpfen<br />
und verarbeitet alles – von 01005-BE<br />
bis hin zu 200 x 125 mm großen Bauteilen.<br />
Außer<strong>de</strong>m verhilft das digitale<br />
Visionsystem <strong>de</strong>r Siplace-D-Serie zu<br />
noch größerer Bestücksicherheit und<br />
-genauigkeit (biszu22µm bei 3Sigma).<br />
Die in diesen Maschinen einsetzbaren<br />
intelligenten Zuführmodule – mit<br />
Merkmalen wie automatische Verriegelung<br />
und kontaktlose Daten- und Energieübertragung<br />
zum Bauelementewagen<br />
– erleichtern die Bedienung <strong>de</strong>r Bestückautomaten<br />
sowie die Rückverfolgbarkeit<br />
<strong>de</strong>s Bestückprozesses.<br />
Lineartechnik<br />
Wir stellen aus: AUTOMATICA, Halle A 2 Stand 302<br />
... Betriebseinrichtungen<br />
Trennen<strong>de</strong><br />
Distanz-Schutzeinrichtung<br />
Individuelle<br />
Industrie-<br />
Arbeitsplätze<br />
Gelän<strong>de</strong>r,<br />
Treppen und<br />
Po<strong>de</strong>ste
Bild: ABB<br />
S8 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Kunststoffverarbeitung<br />
Nr. 11<br />
Trends in <strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung<br />
Automation in Deutschland unumgänglich<br />
von Walter Widmann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Automation wird in wenigen<br />
Industriezweigen so groß geschrieben<br />
wie in <strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung.<br />
Der Bedarf ist allerdings nach<br />
wie vor hoch, es sind bei weitem noch<br />
nicht alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />
ausgeschöpft. Die<br />
Münchner AUTOMATICA 2008 wird <strong>de</strong>n<br />
Beweis liefern.<br />
Eine Zunahme <strong>de</strong>s Wettbewerbs durch<br />
Billiganbieter aus Asien, steigen<strong>de</strong><br />
Preise für Einsatzstoffe und Energie<br />
sowie die Belastungen durch die Chemikalienverordnung<br />
REACH prägen<br />
<strong>de</strong>n Alltag <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kunststoffverarbeiter.<br />
Dennoch präsentiert sich<br />
die Branche erstaunlich gut.<br />
Die Fakten: 2006 legten die rund<br />
2730 Unternehmen <strong>de</strong>r Branche beim<br />
Umsatz nominal um 10 % auf 49,3<br />
Mrd Euro zu. Und das Wachstum im<br />
vergangenen Jahr dürfte nach vorläufigen<br />
Schätzungen ebenfalls zweistellig<br />
ausgefallen sein. Im ersten Halbjahr<br />
2007 betrug das Plus je<strong>de</strong>nfalls mehr<br />
als 11%.<br />
Diese erfreuliche Entwicklung erklärt<br />
sich unter an<strong>de</strong>rem durch die prompte<br />
Reaktion <strong>de</strong>r Branche auf die neuen<br />
Marktanfor<strong>de</strong>rungen. Zu nennen wäre<br />
da die neue Struktur <strong>de</strong>s Gesamtverbands<br />
Kunststoffverarbeiten<strong>de</strong> Industrie<br />
e.V. (gkv). Durch die Unterteilung<br />
in drei Trägerverbän<strong>de</strong> – IK Industrievereinigung<br />
Kunststoffverpackungen,<br />
Pro-K Industrieverband Halbzeuge und<br />
Konsumprodukte aus Kunststoff und<br />
RecPart Technische Kunststoffprodukte<br />
– kann zielgerichteter agiert und dynamischer<br />
reagiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Außer<strong>de</strong>m sind Kunststoffverarbeiter<br />
in Deutschland heute hochspezialisiert,<br />
produzieren mehrheitlich komplexe<br />
Teile und gelten weltweit als Referenz<br />
für technischen Fortschritt, Innovation<br />
und Qualität. Dazu gehört nicht zuletzt<br />
die Automation <strong>de</strong>r Fertigung. „Die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an technische Kunststoffprodukte<br />
wer<strong>de</strong>n immer anspruchsvoller,<br />
die Komplexität <strong>de</strong>r Teile nimmt zu.<br />
Um mit dieser Entwicklung Schritt zu<br />
halten, ist die fortwähren<strong>de</strong> Integration<br />
neuester Technologien in die <strong>Produktion</strong>sabläufe<br />
unerlässlich“, erläutert<br />
Katja Kramer vom TecPart-Verband.<br />
Über <strong>de</strong>n Automatisierungsgrad in<br />
<strong>de</strong>r Branche hat <strong>de</strong>r gkv keine Zahlen.<br />
Seitens <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s heißt es lediglich,<br />
er sei hoch. Von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren von<br />
<strong>Produktion</strong> befragten Kunststoffverarbeitern<br />
und Ausrüstern äußerte sich<br />
lediglich Dipl.-Ing. Michael Knaf, Bereichsleiter<br />
Kunststoffverarbeitung<br />
beim Roboterproduzenten und Systemhaus<br />
Reis Robotics, etwas konkreter.<br />
Seiner Meinung nach ist außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Schüttgutbereiches je<strong>de</strong> zweite bis<br />
dritte Spritzgießmaschine (SGM)<br />
automatisiert.<br />
Je<strong>de</strong> zweite SGM außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Schüttgutbereiches automatisiert<br />
In <strong>de</strong>r Regel sind es Roboter, die das<br />
Handling übernehmen. Sie legen z.B.<br />
Inserts in die Formen und/o<strong>de</strong>r entnehmen<br />
die gegossenen Teile und legen<br />
sie zumeist <strong>de</strong>finiert auf Paletten,<br />
Transportbän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Werkstückträgern<br />
ab. Bislang dominieren drei- bis<br />
fünfachsige Linearrobotersysteme, die<br />
normalerweise über <strong>de</strong>r SGM aufgebaut<br />
sind und ihre Stärken vor allem<br />
bei Hochgeschwindigkeitsapplikationen<br />
ausspielen. Die meisten relevanten<br />
SGM-Hersteller haben sie im Pro-<br />
Kunststoffverarbeitung<br />
Wie viele Becher packt <strong>de</strong>r Roboter?<br />
von Katrin Stuber<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
AUGSBURG (mg). Käse, Joghurt und<br />
Buttermilch fin<strong>de</strong>n sich beinahe in je<strong>de</strong>m<br />
Haushalt. Becher für Becher wer<strong>de</strong>n sie<br />
täglich ausgelöffelt. Und so fin<strong>de</strong>n sich<br />
im Kühlschrank hohe Bechertürme. Die<br />
Optipack GmbH in Leppersdorf setzt bei<br />
<strong>de</strong>r Bewältigung ihrer hohen Produktkapazitäten<br />
auf Kuka-Roboter.<br />
Die Optipack GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Müller-Gruppe. An<br />
ihren Standorten in Leppersdorf und<br />
Aretsried beschäftigt sie insgesamt 270<br />
Mitarbeiter. Seit 1983 wer<strong>de</strong>n in Aretsried<br />
tiefgezogene Kunststoffbecher<br />
aus PS und<br />
PP für die NahrungsundGenussmittelindustrie<br />
entwickelt und produziert.<br />
Später wer<strong>de</strong>n<br />
diese zum Beispiel von<br />
<strong>de</strong>r Sachsenmilch AG,<br />
Weihenstephan und<br />
Müller befüllt, mit Joghurt-<br />
Milch- und Käseprodukten.<br />
Auf ihrem Weg dorthin wer<strong>de</strong>n die<br />
Joghurtbecher im Werk in Leppersdorf<br />
vom Granulat bis zum füllfertig bedruckten<br />
Behältnis, das anschließend<br />
in Kartons verpackt wird, von Kuka-Robotern<br />
begleitet. 1,9 Mrd Becher und<br />
600 Mio PET Preforms entstehen allein<br />
„Es gibt nirgends<br />
eine vergleichbare<br />
Anlage.“<br />
Michael Krämer,<br />
Optipack GmbH<br />
in Leppersdorf. Manuell wäre diese<br />
Menge nicht zu bewältigen. Drei Tiefziehanlagen,<br />
neun Druckmaschinen,<br />
sechs Destoanlagen und 19 Kuka-Roboter<br />
vereint zu einem bislang noch nicht<br />
da gewesenen Anlagenkonzept, wer<strong>de</strong>n<br />
mit dieser Anzahl spielend fertig.<br />
Die Roboter übernehmen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Aufgaben: Sie wer<strong>de</strong>n eingesetzt<br />
beim Tiefziehen, Palettieren, Depalettieren<br />
und Etikettieren. „Insgesamt haben<br />
wir drei Tiefziehanlagen, an <strong>de</strong>nen<br />
jeweils zwei Kuka-Roboter arbeiteten“,<br />
erklärt Jan Kirschke, Projektleiter für<br />
technische Projekte bei Optipack. 1800<br />
Becher entstehen pro Minute. In <strong>de</strong>n Silos<br />
wird das täglich von Tanklastern angelieferte<br />
Granulat eingezogen.<br />
Entsprechend<br />
dosiert wird das Granulat<br />
<strong>de</strong>n Extrusionsbereichen<br />
zugeführt. Nach<strong>de</strong>m<br />
es auf Walzen geglättet<br />
und in Folie geformt<br />
wur<strong>de</strong>, gehts weiter<br />
zu <strong>de</strong>n Tiefziehanlagen,<br />
zum Thermoformen.<br />
Die Becher wer<strong>de</strong>n<br />
danach abgekühlt und in<br />
einen Wen<strong>de</strong>korb hineingestapelt. Der<br />
Roboter übernimmt mit seinen speziellen<br />
Greifern einen Becherblock und<br />
setzt diesen in ein Magazin. Ein zweiter<br />
Roboter übernimmt dann reihenweise<br />
die Becher und legt diese in ein Magazin<br />
ein. In einer Reihe befin<strong>de</strong>n sich je<br />
Am häufigsten<br />
sind Roboter<br />
beim Be- und<br />
Entla<strong>de</strong>n von<br />
Spritzgießmaschinenanzutreffen.<br />
Sie übernehmen<br />
oft auch<br />
die Teilebearbeitung<br />
und das<br />
Prüfen.<br />
Rechts: VollautomatisierteFertigung<br />
und nahezu<br />
menschenleere<br />
Fabrikhallen sind<br />
bei <strong>de</strong>n Kunststoffverarbeitern<br />
bereits heute<br />
Realität.<br />
nach Becherdurchmesser 11, 12 o<strong>de</strong>r<br />
15 Becherstangen. Die Kartons wer<strong>de</strong>n<br />
über ein automatisches För<strong>de</strong>rsystem<br />
zu- und abgeführt. Die Kartons wer<strong>de</strong>n<br />
zentriert und angekippt. Dann befüllt<br />
sie <strong>de</strong>r Roboter.<br />
Bis zu 600 Becher pro Minute mit<br />
etwa 600 verschie<strong>de</strong>nen Motiven<br />
Je nach<strong>de</strong>m, ob die Becher bedruckt<br />
sind o<strong>de</strong>r nicht, bestimmt sich ihr weiterer<br />
Weg. Die Kartons mit <strong>de</strong>n unbedruckten<br />
Weißbechern wer<strong>de</strong>n zunächst<br />
palettiert, etikettiert und anschließend<br />
im Hochregallager eingelagert.<br />
Dort verbleiben sie bis zum automatischen<br />
Abruf <strong>de</strong>s Druckbereichs, wo<br />
neun Druckmaschinen im Acht-Farben-<br />
Offsetdruck bis zu 600 Becher pro Minute<br />
mit ca. 600 unterschiedlichen Motiven<br />
versehen. Auch dort sind Kuka-<br />
Roboter im Einsatz. Sie entnehmen die<br />
unbedruckten Becher aus <strong>de</strong>n Kartons<br />
und legen sie in die Druckmaschine ein,<br />
um sie nach <strong>de</strong>m Druckvorgang wie<strong>de</strong>r<br />
fein säuberlich zurück zu verstauen.<br />
Die Greifer sind aufgrund <strong>de</strong>r Hygienevorgaben<br />
aus E<strong>de</strong>lstahl und daher sowohl<br />
abriebsfest als auch lebensmittelecht.<br />
Anschließend geht es weiter zur<br />
Nachbereitung. Dort wer<strong>de</strong>n die Kartons<br />
von einem weiteren Roboter <strong>de</strong>s<br />
Typs KR 360 wie<strong>de</strong>r palettiert. Zum<br />
Schluss erhalten sie von einem KR 15<br />
gramm, aber es gibt auch auf solche<br />
Systeme spezialisierte Häuser.<br />
Allerdings sind Knickarm- und Hybridroboter<br />
(1 Linearachse und 4–5<br />
rotatorische Achsen) stark im Kommen.<br />
Auf <strong>de</strong>r einen Seite sind Knickarms<br />
beispielsweise bei <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
in <strong>de</strong>n zumeist niedrigen Reinräumen<br />
die einzige Alternative, wobei<br />
sich die Roboter bei kleineren Teilen<br />
sogar in die SGM integrieren lassen.<br />
Erste Wahl dürften sie auch im Falle<br />
großer und sperriger Werkstücke sowie<br />
neuestens auch bei filigranen Teilen<br />
sein. Bei <strong>de</strong>r Peguform GmbH, Bötzingen,<br />
etwa wur<strong>de</strong>n im Rahmen einer<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung an zwei SGM die Linearportale,<br />
die Audi-Instrumententafeln<br />
entlud, durch Knickarmroboter ersetzt,<br />
weil sie hinsichtlich Flexibilität und<br />
Leistung <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen nicht<br />
mehr entsprachen. Und die RKT Kunststoff-Technik<br />
tauscht nach und nach die<br />
Linearsysteme im Bereich sensibler Teile<br />
durch kleine Sechsachser aus, die auf<br />
<strong>de</strong>r SGM montiert sind.<br />
An<strong>de</strong>rerseits können Knickarmroboter<br />
nebst <strong>de</strong>m Entla<strong>de</strong>n auch weitere<br />
Aufgaben übernehmen wie z. B. Entgraten<br />
und – evtl. in Kombination mit<br />
wie<strong>de</strong>r ein Etikett mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Datensätzen für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />
Gesteuert wer<strong>de</strong>n die Roboter mit<br />
<strong>de</strong>r Kuka-Steuerung KR C2. Mit ihr<br />
können Betriebsdaten erfasst und<br />
Schnittstellen angesprochen wer<strong>de</strong>n,<br />
die eine Anpassung an das Leitsystem<br />
ermöglichen. <strong>Produktion</strong>saufträge wer<strong>de</strong>n<br />
im SAP erstellt und an das zentrale<br />
Leitsystem übermittelt. Von dort aus<br />
wer<strong>de</strong>n die Daten an die jeweiligen<br />
<strong>Produktion</strong>smaschinen verteilt, die sie<br />
dann wie<strong>de</strong>rum an <strong>de</strong>n Roboter kommunizieren.<br />
Das sind sehr umfangreiche<br />
Informationen, wie zum Beispiel<br />
Bechergröße o<strong>de</strong>r -typ, Kartonformat<br />
o<strong>de</strong>r Stapelhöhe <strong>de</strong>r Becher, die zum<br />
Handling <strong>de</strong>r Becher erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />
„Die Roboter von Kuka weisen eine<br />
hohe Flexibilität auf, die uns bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />
<strong>de</strong>s Projekts entgegen kam“,<br />
Bildverarbeitungssystemen – Prüfen.<br />
Oft erweist sich aber auch ein Hand-in-<br />
Hand von Knickarm- und Linearroboter<br />
als i<strong>de</strong>ale Lösung. So als Bin<strong>de</strong>glied<br />
zwischen <strong>de</strong>r SGM-Zelle und Folgeprozessen<br />
wie Bearbeitung o<strong>de</strong>r Montage.<br />
Ein Musterbeispiel: In <strong>de</strong>r Fertigung<br />
von textilhinterspritzen Bauteilen<br />
bei <strong>de</strong>r Plastverarbeitung Thüringen<br />
(PVT), Ohrdruf, legt ein Handlingroboter<br />
Textilstreifen in die SGM ein,<br />
entnimmt im gleichen Schritt das fertige<br />
Teil und legt es in eine Übergabestation<br />
ab. Den weiteren Transport bis hin<br />
zu einer Station, in <strong>de</strong>r ein sechsachsiger<br />
Laserroboter <strong>de</strong>n Stoffüberstand<br />
abschnei<strong>de</strong>t, übernimmt ein Linearroboter.<br />
Die Vorteile <strong>de</strong>r Automatisierung in<br />
<strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich nur unwesentlich von jenen in<br />
an<strong>de</strong>ren Branchen. Sie heißen: Produktivitätssteigerung,<br />
optimale Maschinenlaufzeiten,<br />
Lohnkostensenkung, zuverlässige<br />
Stückkostenkalkulation, zeitgenaue<br />
Lieferungen, Verringerung von<br />
Peripherieanlagen, reproduzierbare<br />
und dokumentierte Qualität o<strong>de</strong>r höhere<br />
Flexibilität. PVT-Geschäftsführer<br />
Franz Pirzl je<strong>de</strong>nfalls ist überzeugt: „Eine<br />
effektive <strong>Produktion</strong> durch Automation<br />
ist am Standort Deutschland unumgänglich.“<br />
Viel Rationalisierungspotenzial<br />
in nachgelagerten Bereichen<br />
Wie bereits gesagt: Im Vergleich zu<br />
an<strong>de</strong>ren Branchen ist <strong>de</strong>r Automatisierungsgrad<br />
bei <strong>de</strong>n Kunststoffverarbeitern<br />
recht hoch. Die Anzahl <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />
die <strong>de</strong>n Schritt noch nicht gewagt<br />
haben, veraltete Systeme besitzen<br />
o<strong>de</strong>r die Vorteile <strong>de</strong>r Automation unzureichend<br />
nutzen, ist <strong>de</strong>nnoch viel zu<br />
groß. Ein Besuch <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
lohnt sich auf alle Fälle. Zumal auf <strong>de</strong>r<br />
Münchner internationalen Technologie-Messe<br />
beinahe alle Unternehmen<br />
präsent sind, die in Sachen Robotik,<br />
Bildverarbeitung, Handhabungstechnik<br />
o<strong>de</strong>r Zuführtechnik weltweit Rang<br />
und Namen haben.<br />
Die Roboter übernehmen verschie<strong>de</strong>ne Aufgaben: Sie wer<strong>de</strong>n eingesetzt beim<br />
Tiefziehen, Palettieren, Depalettieren und Etikettieren.<br />
Bild: Senator<br />
so Kirschke. Man habe natürlich auch<br />
über an<strong>de</strong>re Lösungen nachgedacht.<br />
„Aber nach<strong>de</strong>m es sich bei unseren Planungen<br />
um ein Pilotprojekt han<strong>de</strong>lte,<br />
mussten wir auf eine zukunftsweisen<strong>de</strong><br />
Technologie setzen, mit <strong>de</strong>r wir flexibel<br />
und uneingeschränkt auf alle Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
eingehen konnten“, erinnert<br />
sich Kirschke an <strong>de</strong>n Projektbeginn<br />
zurück.<br />
Gute Schulungen, die auf die Bedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter und Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
<strong>de</strong>r Anlage angepasst wur<strong>de</strong>n sowie<br />
umfassen<strong>de</strong> Serviceleistungen, wie<br />
Ferndiagnose via VPN-Zugang bei möglichen<br />
Störungen, run<strong>de</strong>ten die Zusammenarbeit<br />
mit Kuka Roboter ab.<br />
Mit <strong>de</strong>m Ergebnis ist auch Betriebsleiter<br />
Michael Krämer zufrie<strong>de</strong>n: „Derzeit<br />
wer<strong>de</strong>n sie eine vergleichbare Anlage<br />
wohl nirgends fin<strong>de</strong>n.“<br />
Bild: Kuka Roboter
Bild: ABB<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
OBERNBURG (mg). Bei Friedrichs &<br />
Rath in Extertal setzt man auf robotergestützte<br />
Automatisierung aus <strong>de</strong>m<br />
Hause Reis bei <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> von<br />
Präzisionsteilen aus thermoplastischen<br />
Kunststoffen.<br />
Seit mehr als 15 Jahren fin<strong>de</strong>t bei<br />
Friedrichs & Rath eine beständige<br />
Weiterentwicklung in Richtung Automatisierung<br />
<strong>statt</strong>. Mit aktuell über<br />
500 Mitarbeitern an <strong>de</strong>n Standorten<br />
in Extertal, Quedlinburg, An<strong>de</strong>rson<br />
(USA) und Krupka (Tschechien) wer<strong>de</strong>n<br />
Präzisionsteile aus thermoplastischen<br />
Kunststoffen, überwiegend für<br />
die Automobilindustrie, hergestellt.<br />
Eines <strong>de</strong>r Vorzeigeprojekte betrifft<br />
das Produkt 3D-Folie. Produziert<br />
wird eine Display-Blen<strong>de</strong> aus PMMA<br />
im IMD-Verfahren an einer 200-t-<br />
Spritzgießmaschine. Die Anlage kann<br />
Ein Knickarmroboter von Reis Robotics bei einem Arbeitsschritt zur <strong>Produktion</strong> von<br />
3D-Folien bei Friedrichs & Rath. Die Geräte laufen in drei Schichten. Es braucht nur<br />
einen Maschinenbediener zum Beschicken, für die Restarbeiten und die Qualitätskontrolle.<br />
ohne größeren Umrüstaufwand verschie<strong>de</strong>ne<br />
Folienfarben verarbeiten.<br />
Zielsetzung<br />
auch hier:<br />
Nur ein Maschinenbedienerbeschickt<br />
die<br />
Anlage und<br />
übernimmt<br />
die Restarbeiten<br />
wie<br />
auch die<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Ein pneumatischesHandlinggerät<br />
vereinzelt<br />
farbige Display-Folien und übergibt<br />
sie an eine Vorwärmstation. Dort<br />
saugt <strong>de</strong>r Knickarmroboter RV16L<br />
von Reis die Folie dreidimensional<br />
formschlüssig an und wartet, bis die<br />
<strong>Produktion</strong> S9<br />
Thermoplastische Kunststoffe<br />
Hoher Automatisierungsgrad als Standortsicherung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FRIEDBERG (mg). Das österreichische<br />
Familienunternehmen MKW Kunststofftechnik<br />
ist mit mo<strong>de</strong>rnster <strong>Produktion</strong>stechnik<br />
und ABB-Robotern<br />
weltweit in einer Marktnische erfolgreich,<br />
die zunächst wohl niemand mit<br />
Hightech verbin<strong>de</strong>t: die <strong>Produktion</strong> von<br />
Toilettensitzen aus Kunststoff.<br />
Wichtigen Anteil am Erfolg <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens hat <strong>de</strong>r Einsatz mo<strong>de</strong>rnster<br />
Techniken beim Spritzgießen<br />
und Formen <strong>de</strong>r Kunststoffe,<br />
<strong>de</strong>n MKW durch viel Innovationsgeist,<br />
hauseigene Entwicklungen<br />
und umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse im Maschinenbau<br />
und in <strong>de</strong>r Programmierung<br />
vorantreibt. Richtig durchgestartet<br />
sind die Österreicher im<br />
Toilettensitzsegment 1987 mit <strong>de</strong>m<br />
Einsatz <strong>de</strong>r ersten Industrieroboter<br />
in <strong>de</strong>r Fertigung.<br />
Seit mittlerweile 20 Jahren erledigen<br />
ABB-Industrieroboter <strong>de</strong>r Typen<br />
IRB 2400 und IRB 4400 die Endbearbeitung<br />
<strong>de</strong>r Sitze. In diesem Zeitraum<br />
halfen die Roboter MKW dabei,<br />
die Einnahmen zu versechsfachen<br />
und fünfmal so viel Toilettensitze zu<br />
produzieren wie vor <strong>de</strong>r Umstellung.<br />
Die Zeit für <strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>szyklus<br />
beträgt nur noch ein Fünftel, <strong>de</strong>r<br />
Ausschuss reduzierte sich auf 2 %<br />
und ungeplante Anlagenstillstän<strong>de</strong><br />
gibt es praktisch nicht mehr. „Unsere<br />
Investition in die ABB-Roboter hat<br />
sich ausgezeichnet gerechnet und<br />
uns einen klaren Wettbewerbsvorteil<br />
verschafft“, sagt Hannes Danner, Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r MKW.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Globalisierung <strong>de</strong>s<br />
Bild: Reis Robotics<br />
Spritzgießen<br />
Spitze in Sachen Sitze<br />
Wettbewerbs haben sehr viele europäische<br />
Unternehmen ihre <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
komplett nach Zentralund<br />
Osteuropa o<strong>de</strong>r Asien verlagert.<br />
MKW ist dagegen auch in einem<br />
Hochlohnland wie Österreich weiterhin<br />
wettbewerbsfähig. „Die Roboter<br />
bieten uns die Kostenvorteile, die<br />
Flexibilität, Spitzenqualität und Produktivität,<br />
die es uns ermöglicht,<br />
auch im Wettbewerb mit Niedriglohnlän<strong>de</strong>rn<br />
erfolgreich zu bestehen. In<br />
Weibern befin<strong>de</strong>t sich nicht nur unsere<br />
Unternehmenszentrale, son<strong>de</strong>rn<br />
auch das Zentrum für unser Knowhow,<br />
die Produktentwicklung und das<br />
Design für die gesamte<br />
Gruppe“, betont<br />
Danner.<br />
Darüber hinaus<br />
bil<strong>de</strong>n die Roboter<br />
die Basis, die es<br />
<strong>de</strong>n Österreichern<br />
ermöglicht, mit <strong>de</strong>r<br />
rasanten Entwicklung<br />
auf <strong>de</strong>n Märkten<br />
Schritt zu halten.<br />
Vor zwei Jahrzehnten<br />
bestand<br />
das komplette An-<br />
gebot aus fünf unterschiedlichen Arten<br />
von Toilettensitzen, die in einer<br />
Handvoll Farben erhältlich waren.<br />
Heute stellt MKW 50 unterschiedliche<br />
Sitze in 30 verschie<strong>de</strong>nen Farben her.<br />
Gestiegene Verbraucheransprüche,<br />
höherer Lebensstandard, wechseln<strong>de</strong><br />
Mo<strong>de</strong>n und ein internationaler Wettbewerb<br />
zwingen <strong>de</strong>n Marktführer,<br />
jährlich etwa 15 neue Mo<strong>de</strong>lle zu entwickeln<br />
und die <strong>Produktion</strong>slinien<br />
alle zwei bis drei Jahre vollständig zu<br />
erneuern.<br />
AUTOMATICA-Special: Kunststoffverarbeitung<br />
Roboter<br />
vom Typ<br />
2400 entgraten<br />
die Toilettensitze.<br />
Robotereinsatz bei MKW:<br />
Kunststofftechnik – die Vorteile<br />
■ Reduzierung <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>szyklen<br />
um 80 %<br />
■ Reduzierter Mitarbeitereinsatz<br />
pro Spritzgussmaschine um<br />
66,7 %<br />
■ Kürzere Programmierzeiten<br />
■ Sichereres Arbeitsumfeld<br />
Die ABB-Roboter garantieren die<br />
hohe Präzision und Flexibilität, die<br />
für die Integration neuer Technologien<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind. Die Neuprogrammierung<br />
für die Herstellung eines<br />
neuen Produktes ist in nur 15 Minuten<br />
erledigt. Darüber hinaus sorgen<br />
sie für bessere Arbeitsbedingungen<br />
durch mehr Sicherheit und Sauberkeit<br />
und nehmen <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
anstrengen<strong>de</strong>, unattraktive Tätigkeiten<br />
ab. Diese können sich jetzt interessanteren<br />
Aufgaben wie <strong>de</strong>r Überwachung<br />
und Programmierung <strong>de</strong>r<br />
Anlagen widmen, was zu einer <strong>de</strong>utlichen<br />
Steigerung <strong>de</strong>r Mitarbeitermotivation<br />
führte.<br />
Alle 140 Sekun<strong>de</strong>n wird automatisch<br />
Kunststoffgranulat in eine <strong>de</strong>r<br />
acht Duroplastic-Spritzgussmaschinen<br />
gefüllt, die anschließend 400 t<br />
Druck bei Temperaturen von ca.<br />
145 °C erzeugen. So wer<strong>de</strong>n bis zu<br />
2 000 Toilettensitze und -<strong>de</strong>ckel täglich<br />
produziert. Ein Transportband<br />
bringt die Sitze im Anschluss zu einem<br />
<strong>de</strong>r acht IRB 2400-Roboter, die<br />
sie mit Hilfe einer Hochfrequenzspin<strong>de</strong>l<br />
mit 44 000 U/min schleifen und<br />
entgraten. Sie entfernen <strong>de</strong>n Anguss<br />
und montieren die Dämpfer an Sitze<br />
und Deckel. Danach erfolgen die abschließen<strong>de</strong><br />
Qualitätsprüfung, die<br />
Justierung und das Verpacken <strong>de</strong>r fertigen<br />
Produkte. Je<strong>de</strong> Spritzgussmaschine<br />
ist elektronisch mit ‚ihrem‘ Roboter<br />
verbun<strong>de</strong>n, um einen reibungs-<br />
losenProzessablauf zu gewährleisten.<strong>Produktion</strong>sstopps<br />
sind entsprechend<br />
selten<br />
und nur noch erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
um <strong>de</strong>n<br />
Roboter neu zu<br />
programmieren<br />
o<strong>de</strong>r die Werkzeuge<br />
zu wechseln.<br />
Die <strong>Produktion</strong>sdaten<br />
<strong>de</strong>r Gussmaschinen<br />
und Roboter wer<strong>de</strong>n an ein<br />
Manufacturing Execution System<br />
(MES) weitergeleitet und dort mit<br />
Hilfe von ABB WebWare visualisiert<br />
und archiviert, um die Prozessqualität<br />
kontinuierlich zu optimieren.<br />
Trotz <strong>de</strong>s großen Erfolges ruht man<br />
sich bei MKW nicht auf seinen Lorbeeren<br />
aus. In naher Zukunft will das<br />
Unternehmen vor allem im Osten Europas<br />
expandieren, wo es bereits heute<br />
rund 30 % seiner Gewinne erwirtschaftet.<br />
Auf einen Blick<br />
KURZ, KNACKIG<br />
UND VOLLER ENERGIE<br />
Die innovative HBS-Serie hydraulischer Bremszylin<strong>de</strong>r<br />
überzeugt durch Hübe von minimal 50 und maximal<br />
800 mm, bei drei Baugrößen von 28, 35 und 70 mm<br />
Durchmesser.<br />
Neben <strong>de</strong>r exakten Zahnregulierung, einem verzinkten<br />
Außenköper und einer Cr(VI)-frei hartverchromten<br />
Kolbenstange zeichnet sich diese Baureihe durch ihre<br />
leerhubfreie Wirkungsweise aus.<br />
Selbstverständlich gibt es alle Ausführungen mit einfahren<strong>de</strong>r,<br />
ausfahren<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r beidseitiger Bremswirkung.<br />
Eine neue Generation von Montageblöcken mit <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
MBS nimmt die hohen Bremskräfte von<br />
30 bis zu 40.000 N sicher auf und dient nebenbei als<br />
feste Auflage.<br />
Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />
10.–13. Juni 2008, Halle A2, Stand K 328<br />
Folie ausreichend erwärmt ist. Anschließend<br />
fährt er zur Spritzgießmaschine,<br />
greift mit Saugern das Fertigteil<br />
und platziert das Inlay im Werkzeug.<br />
Danach legt er das Fertigteil auf<br />
ein getaktetes För<strong>de</strong>rband ab.<br />
Sobald das Band einen bestimmten<br />
Füllgrad erreicht hat, entnimmt <strong>de</strong>r<br />
Maschinenbediener Fertigteile, entfernt<br />
mit einer Son<strong>de</strong>rfräse <strong>de</strong>n<br />
Schirmanguss und führt die Qualitätskontrolle<br />
durch. Verschie<strong>de</strong>ne<br />
Farben bei <strong>de</strong>n Folien bewirken<br />
unterschiedliches Verhalten beim 3D-<br />
Verformen und in <strong>de</strong>r Spritzgießmaschine.<br />
Durch die Flexibilität <strong>de</strong>s Robotersystems<br />
kann man Farbwechsel<br />
sehr schnell und ohne mechanische<br />
Umrüstung programmtechnisch vornehmen.<br />
Die Anlage läuft mit einer<br />
hohen Verfügbarkeit in drei Schichten<br />
und hat die Erwartungen von<br />
Friedrichs & Rath und <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>n<br />
voll erfüllt.<br />
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AUTOMATICA – Halle B 3 Stand 508
Bild: Motoman<br />
S10 <strong>Produktion</strong> AUTOMATICA-Special: Medizintechnik/Pharma<br />
13, März 2008 • Nr. 11<br />
Medizin/Pharma<br />
Fitness-Rezepte mit einem Schuss Automation<br />
von Walter Widmann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Sie mischen in <strong>de</strong>n Weltligen<br />
ganz oben mit, die <strong>de</strong>utsche Medizintechnik-<br />
sowie die Pharmaindustrie.<br />
Damit dies so bleibt, müssen die<br />
Branchen weiterhin kräftig in Produktinnovation,<br />
Qualitätsverbesserung und<br />
Prozessoptimierung investieren und<br />
dabei auch <strong>de</strong>m Trend zur Steigerung<br />
<strong>de</strong>s Automatisierungsgra<strong>de</strong>s folgen.<br />
Die <strong>de</strong>utsche Medizintechnik-Kernbranche<br />
ist größer als vermutet. Sie<br />
umfasst rund 11000 Unternehmen mit<br />
165000 Beschäftigten. Den neuesten,<br />
En<strong>de</strong> Oktober 2007 vom Bun<strong>de</strong>sverband<br />
Medizintechnologie (BVMed)<br />
veröffentlichten Zahlen zufolge, lag<br />
<strong>de</strong>ren Umsatz 2006 bei 15,9Mrd Euro,<br />
was gegenüber <strong>de</strong>m vorangegangenen<br />
Jahr ein Plus von 8,1% be<strong>de</strong>utet. Weltweit<br />
belegt Deutschland mit 14,6 %<br />
Marktanteil nach <strong>de</strong>n USA (30,9 %)<br />
und vor Japan (5,5%) Rang zwei.<br />
Trumpf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medizintechnikhersteller<br />
ist ihre enorme Innova-<br />
Hightech-<br />
Implantate.<br />
Eine<br />
medizintechnische<br />
Revolution<br />
steht bevor. <br />
tionskraft. Der Beleg: Die Medizintechnik<br />
führt laut <strong>de</strong>m Europäischen<br />
Patentamt in München die Liste<br />
<strong>de</strong>r angemel<strong>de</strong>ten Erfindungen an;<br />
11,4 % bzw. 14 700 Patente kommen<br />
aus <strong>de</strong>m MedTech-Bereich. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />
dass ein Drittel <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medizintechnik-Produkte<br />
jünger als drei<br />
Jahre ist.<br />
Dem gegenüber steht allerdings ein<br />
enormer Aufwand. Nicht weniger als<br />
15 % aller Beschäftigten <strong>de</strong>r Branche<br />
sind im Bereich F&E tätig und die<br />
Unternehmen müssen im Schnitt 9 %<br />
ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung<br />
investieren. Zum Vergleich:<br />
In <strong>de</strong>r ebenfalls innovativen Chemieindustrie<br />
sind es 5 % und in <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Industrie 3,8 %.<br />
Diese Ausgaben wer<strong>de</strong>n eher steigen,<br />
da man BVMed zufolge vor <strong>de</strong>m<br />
Beginn einer „medizintechnischen Revolution“<br />
stehe. Und so fragen sich viele<br />
Unternehmen <strong>de</strong>r mittelständisch<br />
geprägten Branche (95% <strong>de</strong>r Betriebe<br />
haben weniger als 250 Mitarbeiter):<br />
Wer soll das bezahlen? Zumal Spar-<br />
Robotik<br />
Hohe Stapel schnell etikettieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ALLERSHAUSEN (sm). Der Logistikexperte<br />
BBK setzt beim Verpacken,<br />
Kommissionieren und Etikettieren <strong>de</strong>r<br />
fertigen Produkte auf Roboter. Dies<br />
auch bei Lösungen für Pharma und<br />
Medizintechnik.<br />
Bei BBK erledigt ein Roboter MOTO-<br />
MAN-HP20-6 mit 1 915 mm Reichweite<br />
und einer Tragkraft von 6 kg die<br />
Verpackung und das Kommissionieren<br />
<strong>de</strong>r fertigen Produkte. Nach er-<br />
Die Etiketten holt<br />
<strong>de</strong>r MOTOMAN-<br />
HP20-6 von einem<br />
Drucker mit Spen<strong>de</strong>funktion<br />
ab.<br />
Ein Beispiel für die hohe<br />
Innovationskraft <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Medizintechnik:<br />
beste Absorbertechnologie.<br />
folgter Verpackung <strong>de</strong>r Produkte in<br />
Säcke, Palettierung und anschließen<strong>de</strong>r<br />
Stabilisierung <strong>de</strong>s Stapels mit<br />
Strech-Folie müssen vollautomatisch<br />
Etiketten auf die versandfertigen Palettenstapel<br />
aufgebracht wer<strong>de</strong>n. Dabei<br />
bietet <strong>de</strong>r Roboter eine Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />
von besser als<br />
0,06 mm. Angesteuert wird <strong>de</strong>r Roboter<br />
von <strong>de</strong>r NX100-Steuerung. Mit seinem<br />
äußerst kleinen inneren Störkreis<br />
von nur 512 mm ergibt sich ein<br />
sehr großer aktiver Arbeitsbereich.<br />
Die aufzubringen<strong>de</strong>n Etiketten enthaltenInformationen<br />
zu Produkt,<br />
Kun<strong>de</strong>, Gewicht,<br />
Stapelhöhe usw.<br />
bzw. kun<strong>de</strong>nspezifische<br />
Informationen.<br />
Das Logistiketikett<br />
wird gemäß <strong>de</strong>r<br />
EAN128-Verordnung<br />
gedruckt. Die<br />
Paletten laufen an<br />
<strong>de</strong>r Etikettierstation<br />
chaotisch von fünf<br />
Palettierlinien zusammen.<br />
Die Etiketten<br />
wer<strong>de</strong>n vom Roboter<br />
an einem Etikettendrucker<br />
mit<br />
Spen<strong>de</strong>funktion abgeholt<br />
und an <strong>de</strong>r<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Palettenpositionaufgeklebt.<br />
Die Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Etiketten erfolgt<br />
über ein Vakuumwerkzeug.Ungenauigkeiten<br />
an <strong>de</strong>n<br />
programme <strong>de</strong>r Kassen und Krankenhäuser<br />
<strong>de</strong>n Druck auf die Preise verstärken<br />
wer<strong>de</strong>n und die Entschei<strong>de</strong>r<br />
nur schwer davon zu überzeugen sind,<br />
dass mo<strong>de</strong>rne Medizintechnik ein hohes<br />
Einsparpotenzial besitzt.<br />
Miniaturisierung: Automation<br />
meist einzige Alternative<br />
Um <strong>de</strong>n Kostendruck zu mil<strong>de</strong>rn<br />
bzw. die zumeist angespannte Gewinnsituation<br />
zu verbessern, sollten<br />
Medizintechnik-Hersteller unter an<strong>de</strong>rem<br />
die Rationalisierungspotenziale<br />
ihrer Fertigung ausloten. Untersuchen<br />
sollte man dabei vor allem, ob sich bestimmte<br />
Abläufe und Prozesse automatisieren<br />
o<strong>de</strong>r effizienter gestalten<br />
lassen. Hierzu eignen sich etwa die<br />
Montage, Handhabungs- und Zuführaufgaben,Maschinen-/Anlagenverkettungen,<br />
die Qualitätskontrolle, das<br />
Verpacken o<strong>de</strong>r das Kommissionieren.<br />
Den neuesten Stand <strong>de</strong>r Technik<br />
zeigt die AUTOMATICA in München.<br />
Viele Aussteller haben branchenspezi-<br />
Palettenstapeln wer<strong>de</strong>n mittels eines<br />
Ultraschallsensors ermittelt und vollautomatisch<br />
auf die programmierte<br />
Position verrechnet. Außer<strong>de</strong>m ist die<br />
Vakuumplatte fe<strong>de</strong>rnd gelagert. Nach<br />
<strong>de</strong>m Aufbringen <strong>de</strong>s Etiketts dreht<br />
<strong>de</strong>r Roboter das Werkzeug um 90<br />
Grad. Ein integrierter Laserscanner<br />
ermittelt die Anwesenheit <strong>de</strong>s Etiketts<br />
und verifiziert <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Barco<strong>de</strong>s.<br />
Auf die Palettenstapel können,<br />
je nach Kun<strong>de</strong>nwunsch, bis zu 18 Etiketten<br />
angebracht wer<strong>de</strong>n. Dafür<br />
bleiben <strong>de</strong>m Roboter nur 60 Sekun<strong>de</strong>n<br />
Zeit.<br />
Im Gegensatz zu Son<strong>de</strong>rlösungen<br />
ist <strong>de</strong>r Roboter flexibler<br />
Sobald ein <strong>Produktion</strong>sauftrag im<br />
<strong>Produktion</strong>s-Planungssystem erfasst<br />
wird, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ssen Daten an die<br />
BBK-Automations-Software ‚Labels-<br />
Platform3‘ übermittelt und stehen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Produktion</strong> als Auftrag zur Verfügung.<br />
Die Linieninformationen übermittelt<br />
die vorgeschaltete Stretch-Station.<br />
Die Software parametriert vollautomatisch<br />
die Druckeinheit und<br />
<strong>de</strong>n am Roboterwerkzeug befindlichen<br />
Laser-Barco<strong>de</strong>-Scanner. Dabei<br />
liegen die Etikettenpositionen produktspezifisch<br />
im Datenbankmanager<br />
<strong>de</strong>r LabelsPlatform3.<br />
Bereits im Angebotsstadium <strong>de</strong>r<br />
Automatisierungsanlage wur<strong>de</strong> das<br />
Simulationstool ‚MOTOSIM EG‘ eingesetzt,<br />
um <strong>de</strong>n richtigen Robotertyp<br />
auszuwählen, die optimale Position<br />
<strong>de</strong>s Roboters zu <strong>de</strong>n Paletten zu fin<strong>de</strong>n<br />
und das Werkzeug zum Aufbrin-<br />
Bil<strong>de</strong>r: BVMed<br />
fische Lösungen und Komponenten in<br />
ihrem Portfolio. Thema in München ist<br />
auch die Mikrosystemtechnik. Dies ist<br />
umso wichtiger, als die Miniaturisierung<br />
zu <strong>de</strong>n Haupttrends <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />
gehört. Hier ist die Automation<br />
meist die einzige Alternative.<br />
Dass Automatisierung sich lohnt, dafür<br />
gibt es nicht zuletzt bei <strong>de</strong>n eigenen<br />
Zulieferern unzählige Beispiele.<br />
Die Vorteile machen sich nicht nur bei<br />
<strong>de</strong>n Personalkosten bemerkbar, Automatisierung<br />
sorgt auch für eine gleichbleiben<strong>de</strong>,<br />
reproduzierbare und<br />
elektronisch dokumentierte Qualität,<br />
kommt an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>n hohen Sicherheits-<br />
und Hygieneanfor<strong>de</strong>rungen in<br />
<strong>de</strong>r Fertigung entgegen.<br />
Zielgruppe <strong>de</strong>r AUTOMATICA-Aussteller<br />
ist auch die Pharmaindustrie.<br />
Dabei weniger die großen Konzerne,<br />
son<strong>de</strong>rn vielmehr die vielen Mittelständler,<br />
die mehr und mehr in die<br />
Rolle eines Lohnfertigers o<strong>de</strong>r Dienstleisters<br />
schlüpfen. Im Visier <strong>de</strong>r in<br />
München ausstellen<strong>de</strong>n Hersteller von<br />
Robotik und Handhabungstechnik,<br />
gen <strong>de</strong>r Etiketten für <strong>de</strong>n Anwendungsfall<br />
zu optimieren. Auch die<br />
Einhaltung <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Taktzeit<br />
ist bereits in diesem Stadium überprüft<br />
und sichergestellt wor<strong>de</strong>n. Bei<br />
<strong>de</strong>r Übergabe <strong>de</strong>s Angebots an die Firma<br />
J. Rettenmaier & Söhne konnte<br />
<strong>de</strong>r fertige Simulationsfilm sogleich<br />
präsentiert wer<strong>de</strong>n. Er gab <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n<br />
bereits in dieser Phase die Sicherheit,<br />
dass die Anlage die gefor<strong>de</strong>rten<br />
technischen Eckdaten erfüllt und trug<br />
somit wesentlich zur Entscheidung<br />
für die Bestellung <strong>de</strong>r Roboterzelle<br />
bei BBK bei.<br />
Seit knapp zwei Jahren setzt BBK<br />
nun Industrieroboter zum Aufbringen<br />
von Etiketten auf die unterschiedlichsten<br />
Gebin<strong>de</strong> und Werkstücke ein.<br />
Dort schätzt man die Flexibilität, die<br />
ein Industrieroboter gegenüber <strong>de</strong>n<br />
vorher ausschließlich verwen<strong>de</strong>ten<br />
Automatisierung am Standort<br />
Deutschland ganz groß geschrieben:<br />
Fertigung von Transfusionsüberleitungsgeräten.<br />
Bildverarbeitung und Sensorik<br />
o<strong>de</strong>r Steuerungstechnik<br />
stehen die <strong>de</strong>n Verfahrensschritten<br />
nachgelagerten<br />
Aufgaben wie Pressen, Abfüllen,<br />
Verpacken, Prüfen o<strong>de</strong>r<br />
Palettieren o<strong>de</strong>r Kommissionieren.<br />
Hintergrund: Die Zeiten, in<br />
<strong>de</strong>nen die <strong>Produktion</strong>skosten<br />
in <strong>de</strong>r Pharmaindustrie keine<br />
Rolle spielten, sind längst<br />
vorbei. Wer sich im globalen<br />
Wettbewerb durchsetzen<br />
will, muss seine Fertigung<br />
laufend einem Fitnessprogramm<br />
unterziehen bzw. seine Prozesse<br />
und die Technik auf <strong>de</strong>n aktuellsten<br />
Stand bringen. Problematisch dabei<br />
ist, dass die Fertigungsprozesse – um<br />
die Sicherheit <strong>de</strong>s Arzneimittels für<br />
<strong>de</strong>n Patienten zu gewährleisten – <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r US-Behör<strong>de</strong> FDA<br />
und <strong>de</strong>n GMP-Vorschriften (Good Manufacturing<br />
Practice) entsprechend<br />
validiert wer<strong>de</strong>n müssen. Für Verän<strong>de</strong>rungen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Einsatz neuer Komponenten<br />
gibt es kaum Spielraum.<br />
Pharma: Invest-Zurückhaltung<br />
für neue Techniken aufgeben<br />
Angesichts <strong>de</strong>s globalen Standortwettbewerbs<br />
und kürzer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Produktlebenszyklen wird die Pharmaindustrie<br />
ihre Investitionszurückhaltung<br />
wohl aufgeben müssen. Es<br />
empfiehlt sich, nicht nur in leistungsfähigere,<br />
kostensenken<strong>de</strong> und qualitätsverbessern<strong>de</strong><br />
neue Multipurpose-<br />
Anlagen zu investieren, son<strong>de</strong>rn auch<br />
in eine weitreichen<strong>de</strong> flexible Automatisierung<br />
aller Arbeitsschritte.<br />
Von <strong>de</strong>r Simulation mit ‚MOTOSIM<br />
EG‘ über das 3D-Anlagenlayout zur<br />
fertigen Zelle.<br />
Son<strong>de</strong>rlösungen bietet. Ebenso die<br />
einfache Programmierung <strong>de</strong>r MO-<br />
TOMAN-Steuerung NX100 sowie <strong>de</strong>ren<br />
unkomplizierte und komfortable<br />
Anbindung an die Anlagenperipherie.<br />
Alexan<strong>de</strong>r Beck, Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsleitung,<br />
und verantwortlich für<br />
die Roboterprojekte im Hause BBK resümiert:<br />
„Ausschlaggebend für die<br />
Auswahl von Motoman-Industrierobotern<br />
waren die hohen Verfahrgeschwindigkeiten,<br />
die einfache Programmierung<br />
<strong>de</strong>r Roboter sowie das<br />
umfassen<strong>de</strong> Produktspektrum von<br />
Motoman. Die gute und unbürokratische<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Roboterhersteller<br />
ist für uns bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />
komplexer Projekte sehr<br />
wichtig. Wir haben Motoman robotec<br />
als zuverlässigen Partner kennen gelernt.<br />
Weitere gemeinsame Projekte<br />
wer<strong>de</strong>n folgen.“<br />
Bild: Motoman
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Dichtung<br />
Prüfen im Fünferpack<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
CH-ROTKREUZ (sm). Impfstoffe wer<strong>de</strong>n<br />
in Microvials transportiert. Bevor<br />
die etwa 10 x 5 x 30 mm großen Kunststoffbehälter<br />
gefüllt und luftdicht verschlossen<br />
in alle Welt gesandt wer<strong>de</strong>n,<br />
muss je<strong>de</strong>s Teil geprüft wer<strong>de</strong>n. Ein<br />
dafür eingesetzter Prüfautomat musste<br />
neben <strong>de</strong>n hohen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die Dichtheitsprüfung einen engen<br />
Preisrahmen einhalten und innerhalb<br />
von zwanzig Wochen geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />
Um diese Vorgaben einzuhalten, integrierte<br />
die Wilco AG aus Wohlen im<br />
Kanton Aargau, Spezialist für Dichtheitsprüfmaschinen<br />
und -automaten,<br />
einen ihrer Standardautomaten in<br />
das Grundkonzept und beauftragte<br />
die Komax AG, Rotkreuz, mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeption und Lieferung <strong>de</strong>r Automatisierungselemente.<br />
In <strong>de</strong>m nur<br />
1 650 x 1 340 x 2 120 mm großen<br />
Prüfautomaten tragen vier Stützen eine<br />
Zwischenplatte mit einem Rundtisch<br />
mit <strong>de</strong>n jeweils um 120° versetzt<br />
angeordneten Stationen zum<br />
Bela<strong>de</strong>n, Prüfen und Entnehmen. Die<br />
Prüflinge wer<strong>de</strong>n manuell in einen<br />
Tray mit 5 x 5 Aufnahmen eingelegt.<br />
Dann übernehmen pneumatische und<br />
elektrische Module die Abläufe bis<br />
zur Gut-Schlecht-Sortierung.<br />
Das Domino-Baukastensystem von<br />
Komax bietet mit seinen Linear- und<br />
Drehmodulen, Greifern, Verbindungs-<br />
und Aufbauelementen alle<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LAUFFEN/NECKAR (sm/mg). Mit<br />
Greifsys-temen und Roboterkomponenten<br />
von Schunk eröffnen die Roboterzellen<br />
von Bartsch ganz neue Automatisierungsoptionen<br />
– in <strong>de</strong>r Metallverarbeitung<br />
ebenso wie in Medizintechnik<br />
und Pharmaindustrie.<br />
Die Bartsch GmbH aus Tettnang hat<br />
mit ihren standardisierten Roboterzellen<br />
eine kostengünstige und flexible<br />
Möglichkeit entwickelt, beliebige<br />
Bearbeitungsmaschinen und <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
mit Werkstücken zu versorgen.<br />
Die modular konzipierten<br />
Zellen lassen sich untereinan<strong>de</strong>r verknüpfen<br />
und können damit nicht nur<br />
als Stand-alone-Anlagen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch als Montage-, Bearbeitungs-,<br />
Prüf- o<strong>de</strong>r Palletiersysteme eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Damit lassen sich beispielsweise<br />
Aufgaben wie Teileerkennung,<br />
Teilereinigung, Entgraten und Qualitätssicherung<br />
automatisieren, o<strong>de</strong>r es<br />
können Montage- und Dispensieraufgaben<br />
o<strong>de</strong>r Beschriftungen durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Für dieses breite Anwendungsspektrum<br />
stehen neben<br />
Zellen mit automatischem Palettenwechsler<br />
und Fertigungszellen mit 2-,<br />
4-, 6- o<strong>de</strong>r 8-fach-Palettenspeicher<br />
auch Systeme mit verfahrbaren Portalla<strong>de</strong>rn<br />
zur Verfügung.<br />
Die schlüsselfertigen Standardzellen<br />
können problemlos an je<strong>de</strong> Maschine<br />
angepasst o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>rzeit für<br />
neue Anfor<strong>de</strong>rungen umgerüstet und<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n. Für unterschiedliche<br />
Einsatzzwecke stehen mehrere<br />
Standardzellen bereit, die auf verschie<strong>de</strong>ne<br />
Arten <strong>de</strong>r Werkstückbereitstellung<br />
ausgelegt sind, zum Beispiel<br />
durch Rollwagen, Drehtische, Schubla<strong>de</strong>nsysteme,<br />
För<strong>de</strong>rbän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
Gitterboxen. Die Zellen bieten kom-<br />
Bild: Wilco AG<br />
Voraussetzungen, um Ein- o<strong>de</strong>r Mehrachssysteme<br />
zeit- und kostensparend<br />
aufzubauen. Die einzelnen Module<br />
lassen sich durch Zentrier- und Reduzierringen<br />
formschlüssig zusammenfügen<br />
und ohne Adapterplatten und<br />
Justierarbeiten verschrauben. Die<br />
präzise Grundform und die einfachen<br />
Einstellmöglichkeiten <strong>de</strong>r Dämpfer<br />
und Sensoren gewährleisten bei <strong>de</strong>n<br />
pneumatisch und elektrisch angetriebenen<br />
Achsen eine Positionier- und<br />
Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit, je nach Ausführung,<br />
von ±0,01 mm und<br />
±0,03 mm.<br />
Auf <strong>de</strong>r Zufuhrseite übernimmt eine<br />
horizontal verfahren<strong>de</strong>, pneumatische<br />
Linearachse mit einem Hub von<br />
390 mm <strong>de</strong>n Teiletransport. Ihr<br />
pakte, raumsparen<strong>de</strong> Lösungen, wobei<br />
die Maschinen gut zugänglich<br />
bleiben und weiterhin manuell bedient<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
stellen hohe Ansprüche an die<br />
eingesetzte Greiflösung für das Handling<br />
<strong>de</strong>r Werkstücke. Bartsch setzt dabei<br />
durchweg auf Komponenten von<br />
Schunk, vor allem auf pneumatische<br />
Parallel- und Zentrischgreifer, auf<br />
Ausgleichseinheiten für <strong>de</strong>n Ausgleich<br />
von Positions- und Winkelversatz<br />
und auf manuelle o<strong>de</strong>r automatische<br />
Wechselsysteme für <strong>de</strong>n Wechsel<br />
<strong>de</strong>r Robotergreifer o<strong>de</strong>r -werkzeuge.<br />
„Schunk bietet uns nicht nur sehr<br />
genaue und langlebige Lösungen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein breites Portfolio an<br />
Standardkomponenten, die je<strong>de</strong>rzeit<br />
lieferbar sind und damit eine hervorragen<strong>de</strong><br />
Verfügbarkeit haben“, erklärt<br />
<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Bartsch GmbH, Patrick<br />
Bartsch. „Schunk liefert uns zu<strong>de</strong>m<br />
Greiferbacken, die nicht nur auf die<br />
Konturen eines bestimmten Werkstücks<br />
zugeschnitten sind, son<strong>de</strong>rn<br />
auch in Abstimmung mit uns so gestaltet<br />
wur<strong>de</strong>n, dass sich mit einem<br />
Satz Greiferbacken bis zu fünf völlig<br />
unterschiedliche Werkstücke greifen<br />
lassen.“<br />
Letzte Station: Die als Gut- o<strong>de</strong>r Schlechtteile<br />
gekennzeichneten Microvials wer<strong>de</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>r Aufnahme durch <strong>de</strong>n Greifer auf<br />
ein Transportband zur weiteren Verarbeitung<br />
gelegt o<strong>de</strong>r aussortiert.<br />
Schlitten för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Tray mit 25<br />
Prüflingen nach einer 120°-Drehung<br />
<strong>de</strong>s Rundtisches in <strong>de</strong>n Greifbereich<br />
<strong>de</strong>r elektrisch angetriebenen Achseinheit<br />
für die Prüfform. Sie ist aus einem<br />
von Servomotoren angesteuerten<br />
X-Y-Z-Portal aufgebaut. Ein Greifer<br />
auf <strong>de</strong>r Z-Achse entnimmt <strong>de</strong>m<br />
Tray jeweils fünf Microvials und legt<br />
sie in <strong>de</strong>r Prüfform ab. Danach trennt<br />
eine Kunststoffkappe die Form hermetisch<br />
von <strong>de</strong>r Umgebung ab und<br />
die Prüfung auf Leckstellen beginnt.<br />
Nach <strong>de</strong>m Abbau <strong>de</strong>s Vakuums taktet<br />
<strong>de</strong>r Rundtisch wie<strong>de</strong>r um 120°, bis eine<br />
an einer X-Z-Achse geführte mechanische<br />
Greifeinrichtung die Prüflinge<br />
fasst und aus <strong>de</strong>m Automaten<br />
för<strong>de</strong>rt. Die Greifer sind einzeln gesteuert<br />
und können dadurch NIO-Teile<br />
auf einer Zwischenposition <strong>de</strong>r X-<br />
Achse einzeln abwerfen. Als gut erkannte<br />
Teile gelangen auf ein För<strong>de</strong>rband<br />
zur weiteren Bearbeitung.<br />
Bereits im ersten Lauf wur<strong>de</strong> die<br />
Prüfkapazität von 75 Microvials pro<br />
Minute mit ausreichen<strong>de</strong>n Reserven<br />
erreicht. Das Gesamtkonzept <strong>de</strong>s<br />
Prüfautomaten erlaubt <strong>de</strong>utlich mehr<br />
Prüfungen, auch unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Kleinstleckage-Prüfung.<br />
Roboterzelle<br />
Flexibel – ob Metall o<strong>de</strong>r Medizin<br />
Problemlos anpassen,<br />
umrüsten o<strong>de</strong>r erweitern<br />
Lineareinheiten<br />
aus Kunststoff<br />
zur Gewichtsreduzierung,Winkelgreifer<br />
<strong>de</strong>r Reihe<br />
SWG für sicheren<br />
Griff. Resultat:<br />
hohe Taktzeiten<br />
und Zuverlässigkeit<br />
für die Verpackungsaufgabe.<br />
AUTOMATICA-Special: Medizintechnik/Pharma<br />
Die Standardzellen<br />
rechnen sich<br />
auch an Economy-<br />
Maschinen, da <strong>de</strong>r<br />
Aufwand für eine<br />
Standardzelle nur<br />
etwa 50 % <strong>de</strong>s Maschinenpreisesausmacht.<br />
Dem geringen<br />
Gesamtaufwand<br />
stehen eine ganze<br />
Reihe von Vorteilen<br />
gegenüber. So wird<br />
zum Beispiel <strong>de</strong>r<br />
Personalaufwand<br />
durch die automatische<br />
Speicherung<br />
und Bearbeitung von Werkstücken<br />
<strong>de</strong>utlich reduziert, und durch hauptzeitparallele<br />
Beschickungsprozesse<br />
lässt sich die Maschinenauslastung<br />
steigern. Gleichzeitig nimmt die Prozesssicherheit<br />
durch <strong>de</strong>n Robotereinsatz<br />
zu, und da die Werkstücke mit<br />
Hilfe <strong>de</strong>s Roboters umgespannt bzw.<br />
zwischen erster und zweiter Aufspannung<br />
abgelegt wer<strong>de</strong>n können, lässt<br />
sich auch mit einfachen Maschinen<br />
eine Komplettbearbeitung <strong>de</strong>r Werkstücke<br />
durchführen.<br />
Bild: Schunk<br />
Reinraum-Version erfüllt höchste<br />
Anfor<strong>de</strong>rungenanProzesshygiene<br />
Die Automatisierung von <strong>Produktion</strong>sabläufen<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>r Standardzellen<br />
von Bartsch lässt sich aber<br />
nicht nur in <strong>de</strong>r metallverarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Industrie nutzen, son<strong>de</strong>rn auch in <strong>de</strong>r<br />
Medizintechnik o<strong>de</strong>r Pharmabranche.<br />
Ob bei <strong>de</strong>r Montage von medizintechnischen<br />
Produkten, bei <strong>de</strong>r Laborautomation<br />
o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Verpackung<br />
von Spritzen, Tabletten o<strong>de</strong>r Flüssigkeiten:<br />
Bartsch kann seine Standardzellen<br />
auch in einer Reinraum-Version<br />
zur Verfügung stellen, die mit<br />
speziellen Hygienic-Design-Komponenten<br />
von Schunk ausge<strong>statt</strong>et sind<br />
und daher höchste Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die Prozesshygiene erfüllen.<br />
<strong>Produktion</strong> S11<br />
Medizintechnik – eine innovative Branche<br />
Die Medizintechnik (MedTech) zeichnet sich unter an<strong>de</strong>rem dadurch aus, dass viele<br />
Produkte nicht älter als drei Jahre sind. Die F&E-Quote lag im Jahr 2006 bei 9%.<br />
Kraft <strong>de</strong>r<br />
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Vom kühlen Tropfen zur coolen Naht.<br />
Immer dünnere Bleche und immer größere Luftspalt-Toleranzen stellen die<br />
Schweißtechnik vor Herausfor<strong>de</strong>rungen, die nur durch das von OTC eingeführte<br />
AC/MIG-Schweißverfahren erfolgreich bewältigt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Über das kontrollierte Einbringen reduzierter Wärme droht keine<br />
Verformung und große Spalttoleranzen in <strong>de</strong>r Naht wer<strong>de</strong>n<br />
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Quelle: EPA; BVMed, © <strong>Produktion</strong>
S12 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Lebensmittelindustrie<br />
Nr. 11<br />
Nahrungsmittelproduktion<br />
Mit Hightech gegen Teuerungswelle ankämpfen<br />
von Robert Ruthenberg,<br />
Walter Widmann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Roboter in <strong>de</strong>r Metzgerei.<br />
Das klingt zwar utopisch, ist aber<br />
für Kuka, einer zu <strong>de</strong>n Top 3 <strong>de</strong>r Welt<br />
gehören<strong>de</strong>n Roboterhersteller, in naher<br />
Zukunft durchaus vorstellbar. In<br />
<strong>de</strong>r Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
je<strong>de</strong>nfalls ist <strong>de</strong>r Trend zur Automatisierung<br />
im Allgemeinen und <strong>de</strong>r<br />
Einsatz von Robotern im Beson<strong>de</strong>ren<br />
seit Jahren ungebrochen. Die gegenwärtige<br />
Marktentwicklung verstärkt<br />
<strong>de</strong>n Trend sogar.<br />
‚Billig, billig, billig.‘ Spätestens seit<br />
Discounter wie Aldi <strong>de</strong>n Ton angeben,<br />
beherrscht dieses Motto <strong>de</strong>n Alltag<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie. Das hat<br />
damit zu tun, dass bei <strong>de</strong>n meisten<br />
<strong>de</strong>utschen Konsumenten vielmehr<br />
das Preisbewusstsein und weniger die<br />
Qualitätsmerkmale die Entscheidung<br />
treffen. Selbst Markenartikel sind davon<br />
betroffen. Einer aktuellen Studie<br />
zufolge ist Deutschland <strong>de</strong>r billigste<br />
Marken-Lebensmittelmarkt. Der Verbraucher<br />
ist hier nur dann bereit,<br />
mehr zu zahlen, wenn es greifbare<br />
Qualitätsunterschie<strong>de</strong> gibt.<br />
Den Kostendruck, <strong>de</strong>n täglichen Begleiter<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Lebensmittelindustrie,<br />
haben auch die in die Höhe<br />
geschossenen Preise kaum gemil<strong>de</strong>rt.<br />
Das Gros <strong>de</strong>r Verteuerung verschlangen<br />
höhere Ausgaben für Rohstoffe,<br />
Energie, Logistik und Löhne. Dass die<br />
Branche <strong>de</strong>nnoch einigermaßen über<br />
die Run<strong>de</strong>n kommt und es zu keinen<br />
Bild: Schubert<br />
Vollautomatisierte, robotergestützte Verpackungslinien<br />
sind keine Seltenheit<br />
mehr. Selbst die Qualitätskontrolle ist<br />
mittlerweile in solche Ablagen integriert.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
AUGSBURG (sm/mg). Ein eher ungewöhnlicher<br />
Schauplatz für einen Roboter:<br />
Bei <strong>de</strong>n Kölner Verbundbrauereien<br />
verschrauben sie kleine Bierfässchen.<br />
Grund für die Anschaffung <strong>de</strong>r Sechsachs-Roboter<br />
waren die engen Platzverhältnisse.<br />
Die Kölner Verbundbrauereien sind<br />
ein Unternehmen <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger-<br />
Gruppe, <strong>de</strong>r größten Braugruppe in<br />
Deutschland. Etwa 600000 Hektoliter<br />
wer<strong>de</strong>n in Köln hergestellt. Die Hälfte<br />
davon verlässt die Brauerei in Fässern.<br />
Dabei verarbeitet die Abfüllanlage<br />
stündlich rund 500 Fässer mit je 10 bis<br />
50 Liter Inhalt. Diese Fässer wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>palettiert, ehe sie gereinigt und von<br />
zwei Kuka-Robotern mit Korken versehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dann gelangen sie in die<br />
Abfüllmaschine. Ist das Fass randvoll<br />
befüllt,verschießt ein Kuka-Roboter<br />
<strong>de</strong>r Baureihe KR 15 SL das Fass.<br />
Vorher wird in die Fässer ein heißer<br />
Wasserstrahl injiziert, damit sie richtig<br />
schäumen, bevor sie verschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. „Wenn das Bier aufschäumt,<br />
entweicht die Luft. Sauerstoff ist Gift<br />
für unser Bier“, erklärt Betriebstechnikleiter<br />
Volker Spohr die Maßnahme.<br />
Für <strong>de</strong>n KR 15 SL be<strong>de</strong>utet dies<br />
massiven <strong>Produktion</strong>sverlagerungen<br />
in Billiglohnlän<strong>de</strong>r gekommen ist, hat<br />
drei Hauptgrün<strong>de</strong>.<br />
Der eine liegt in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>r Sache:<br />
Viele landwirtschaftliche Produkte<br />
müssen kurzfristig verarbeitet<br />
und die Produkte an <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l geliefert<br />
wer<strong>de</strong>n – Just in Time lässt<br />
grüßen. Und <strong>de</strong>r Import von Rohstoffen<br />
und die Fabrikation vor Ort ist allemal<br />
günstiger als jener von fertigen<br />
Waren. An<strong>de</strong>rerseits gehen 21 % <strong>de</strong>r<br />
Produkte ins Ausland, wo sich höhere<br />
Preise erzielen lassen. Übrigens: Die<br />
<strong>de</strong>utsche Ernährungsindustrie erzielte<br />
im Jahr 2007 einen Umsatz-Zuwachs<br />
von 4,3 % (real 1,1 %) auf rund<br />
150 Mrd Euro.<br />
Stellenwert <strong>de</strong>r flexiblen<br />
Automatisierung steigt<br />
Der eigentliche ‚Rettungsanker‘ <strong>de</strong>r<br />
Branche ist ihre hochwertige technische<br />
Ausrüstung bzw. die Bereitschaft<br />
in mo<strong>de</strong>rnste Maschinen und Anlagen<br />
zu investieren. Das spiegelt sich auch<br />
in <strong>de</strong>r Bilanz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />
von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen<br />
wi<strong>de</strong>r: 2007 erzielten<br />
sie mit knapp über 10 Mrd Euro<br />
<strong>Produktion</strong>svolumen ein Plus von<br />
12 %. Übrigens: Mit einem Marktanteil<br />
von knapp 27 % <strong>de</strong>s rund 25 Mrd<br />
großen Weltmarktes <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-<br />
und Verpackungsmaschinen<br />
belegen die Deutschen mit großem<br />
Abstand <strong>de</strong>n 1. Platz vor Italien<br />
(21 %) und <strong>de</strong>n USA (7 %).<br />
Einen hohen Stellenwert hat dabei<br />
die flexible Automatisierung. Gilt es<br />
Getränkeindustrie<br />
Der E<strong>de</strong>lstahlroboter hält dicht<br />
aber eine äußerst nasse Arbeitsumgebung,<br />
die ihm dank seiner E<strong>de</strong>lstahl-<br />
Oberfläche wenig anhaben kann.<br />
„Problematisch ist ohnehin nicht die<br />
Feuchtigkeit“, erklärt Peter Fornoff,<br />
Key Technology Manager bei <strong>de</strong>r Kuka<br />
Roboter GmbH. Die Reinigungsund<br />
Desinfektionsmittel seien die eigentlichen<br />
Übeltäter. Alkalische<br />
Schaummittel, die zum Reinigen <strong>de</strong>r<br />
Anlage eingesetzt wer<strong>de</strong>n, greifen<br />
Lack und vor allem die Dichtungen<br />
an. Und sind die dann erst mal porös,<br />
so gelangen Feuchtigkeit und Reinigungsmittel<br />
ins Getriebe. Wenn das<br />
kaputt ist, wird es richtig teuer. Deshalb<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r KR 15 SL standardmäßig<br />
mit Spezialdichtungen versehen<br />
und so kann ihm auch das Wasserstoffperoxid,<br />
mit <strong>de</strong>m die Verschlüsse<br />
<strong>de</strong>sinfiziert wer<strong>de</strong>n, nichts<br />
anhaben.<br />
Enge Platzverhältnisse<br />
sprachen für Sechsachs-Roboter<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Highlight ist die Verkorkung.<br />
Sowohl das Luftloch als auch<br />
das Zapfloch, in das später <strong>de</strong>r Holzo<strong>de</strong>r<br />
Messinghahn eingeführt wird,<br />
müssen vor <strong>de</strong>r Befüllung verschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die manuell durchgeführte<br />
Verkorkung in <strong>de</strong>r alten Anlage wur<strong>de</strong><br />
doch einerseits die Peronalkosten zu<br />
minimieren, an<strong>de</strong>rerseits ohne große<br />
zusätzliche Investitionen schnell auf<br />
Mo<strong>de</strong>erscheinungen, neue Verpackungsmaterialien<br />
o<strong>de</strong>r -konzepte sowie<br />
auf neue o<strong>de</strong>r verschärfte Vorschriften<br />
zu reagieren. Und eine flexible<br />
Automation bringt unweigerlich<br />
die Robotik auf <strong>de</strong>n Plan – so in Verpackungsstraßen.<br />
Der Beleg: In Europa<br />
or<strong>de</strong>rte die Verpackungsmaschinenindustrie<br />
über 2 700 Roboter, davon<br />
gingen 1 400 Einheiten an die<br />
Nahrungsmittel-/Getränkeindustrie.<br />
Richtig geplant – nicht zuletzt dank<br />
zahlreicher Roboterapplikationshäuser<br />
– vereinfacht <strong>de</strong>r Robotereinsatz<br />
die Verpackungslinien und ermöglicht<br />
flexiblere, leistungsstärkere sowie<br />
kompaktere Anlagen. Roboter<br />
helfen Stillstandszeiten zu senken,<br />
Ausschussraten zu minimieren und<br />
Umrüstzeiten zu kürzen. In einem<br />
Fall verringerte sich die Umrüstzeit<br />
einer Verpackungsmaschine<br />
allein<br />
durch <strong>de</strong>n automatischenRoboter-Werkzeugwechsel<br />
und die<br />
kontaktlose Steuerungsankopplung<br />
<strong>de</strong>s Werkzeugs um<br />
acht Minuten.<br />
Roboter sind aber<br />
mittlerweile in allen<br />
Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Und das selbst dort,<br />
wo man sie nicht er-<br />
in <strong>de</strong>r neuen durch eine Roboterlösung<br />
ersetzt, bei <strong>de</strong>r die bei<strong>de</strong>n Roboter<br />
das Fass einer Korkenschusseinheit<br />
zuführen. Oftmals befin<strong>de</strong>n sich in<br />
<strong>de</strong>n Öffnungen, die verschlossen wer<strong>de</strong>n<br />
müssen, Papiertücher o<strong>de</strong>r Smartie<strong>de</strong>ckel,<br />
die ein Austropfen <strong>de</strong>r leeren<br />
Fässer beispielsweise im Kofferraum<br />
verhin<strong>de</strong>rn sollen. In so einem<br />
Fall darf <strong>de</strong>r Korken nicht einfach<br />
durchgeschossen wer<strong>de</strong>n. Der Hygiene<br />
und <strong>de</strong>r Produktqualität wegen.<br />
Die Öffnungen wer<strong>de</strong>n daher im<br />
Vorfeld via Kamera überprüft. 1999<br />
wur<strong>de</strong>n die ersten Kuka-Roboter <strong>de</strong>s<br />
Typs KR 350 und KR 210 für <strong>de</strong>n Flaschenkeller<br />
angeschafft. Damals sollte<br />
die Flaschenabfüllanlage mo<strong>de</strong>rnisiert<br />
wer<strong>de</strong>n. „Die engen Platzverhältnisse<br />
brachten uns auf die I<strong>de</strong>e,<br />
Sechsachs-Roboter <strong>statt</strong> Linearportale<br />
einzusetzen. Die niedrigen Decken<br />
boten einfach zu wenig Raum für eine<br />
Lösung mit <strong>de</strong>m Linearportal“, erinnert<br />
sich Spohr. „Außer<strong>de</strong>m erhofften<br />
wir uns geringere Wartungskosten<br />
und höhere Flexibilität.“ Zum<br />
Ent- und Bela<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Paletten sowie<br />
zur Entnahme <strong>de</strong>r Flaschen aus <strong>de</strong>r<br />
Kiste wer<strong>de</strong>n die Kuka-Roboter seit<strong>de</strong>m<br />
eingesetzt.<br />
Nach<strong>de</strong>m die Kölner Verbundbrauereien<br />
mit <strong>de</strong>r automatisierten Fla-<br />
Bild: Kuka<br />
Sortieren, Puffern, Verpacken<br />
und Palettieren<br />
gehören zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />
Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r Robotertechnik in<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie.<br />
Zum Zuge<br />
kommen Spezial- wie<br />
Standardroboter.<br />
wartet. Zum Beispiel im Kühlraum<br />
beim Handhaben und Sortieren von<br />
Bananen o<strong>de</strong>r in Schlachthöfen beim<br />
Tranchieren von Fleisch. Spezielle,<br />
<strong>de</strong>n strengen Hygienevorschriften<br />
entsprechen<strong>de</strong> Geräte, machen es<br />
möglich.<br />
Automatisierungsbedarf bei<br />
weitem noch nicht ge<strong>de</strong>ckt<br />
Kommissionieren, Puffern, Sortieren,<br />
Palettieren und Verpacken stellen<br />
die wesentlichen Aufgaben <strong>de</strong>r Industrieroboter<br />
im Nahrungsmittelund<br />
Getränkebereich dar. Ein reibungsloser<br />
Ablauf zwischen Roboter,<br />
Greifer, Steuerungssoftware, Sensoren,<br />
För<strong>de</strong>rtechnik sowie diversen<br />
Hilfsvorrichtungen gilt als Maßstab<br />
für eine problemlose Roboter-Automation.<br />
Nicht zuletzt steigern sie in<br />
<strong>de</strong>r Regel die Qualität <strong>de</strong>r produzierten<br />
Waren.<br />
Zu <strong>de</strong>n aktuellsten Themen <strong>de</strong>r<br />
Nahrungsmittelindustrie gehört<br />
übrigens die integrierte und automatisierte<br />
Qualitätskontrolle. Hier<br />
schenabfüllung und <strong>de</strong>r Bauchfassanlage<br />
gute Erfahrungen gemacht hatten,<br />
wagten sie sich an das vorerst letzte<br />
Automatisierungsprojekt: <strong>de</strong>n Neubau<br />
<strong>de</strong>r Keg-Anlage. Auch in dieser<br />
Anlage wer<strong>de</strong>n die Roboter, wie schon<br />
in <strong>de</strong>r Flaschenabfüllung, zum Palettieren<br />
<strong>de</strong>r Fässer eingesetzt. An<strong>de</strong>rs als<br />
in <strong>de</strong>r Flaschenabfüllung wird in diesem<br />
Bereich aber auch das Palettenhandling<br />
von <strong>de</strong>n Robotern übernommen.<br />
Hier sprachen laut Spohr die attraktiven<br />
Wartungsverträge <strong>de</strong>r Kuka<br />
kommt die Bildverarbeitung, nebst<br />
<strong>de</strong>r Robotik eine <strong>de</strong>r Schwerpunkte<br />
<strong>de</strong>r Münchner Technologiemesse<br />
AUTOMATICA, zum Tragen. Mo<strong>de</strong>rne<br />
Bildverarbeitungssysteme können<br />
bis zu 40 000 Produkte pro Minute<br />
mit Zykluszeiten von 4,7 ms kontrollieren.<br />
Multi-Qualitätskontrollen<br />
mittels mehrerer Kameras sind inzwischen<br />
Standard.<br />
Dass <strong>de</strong>r Automatisierungsbedarf<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie bei weitem<br />
noch nicht ge<strong>de</strong>ckt ist, daran besteht<br />
kein Zweifel. Auch sind viele<br />
Anlagen und Lösungen veraltet. Das<br />
betrifft zum Bespiel die vollautomatischen<br />
Ettiketiersysteme. Mit <strong>de</strong>n neuesten<br />
Lösungen hätte man <strong>de</strong>n<br />
schlagzeilenträchtigen Fleischskandal<br />
vermei<strong>de</strong>n können. Kern <strong>de</strong>s Systems<br />
ist ein Etikett, das in mehreren<br />
Stufen <strong>de</strong>n Frischegrad eines Lebensmittels<br />
anzeigt und mit temperaturempfindlichen<br />
Druckfarben arbeitet.<br />
Die Zeit-Temperatur-Indikatoren machen<br />
auf einen Blick sichtbar, ob ver<strong>de</strong>rbliche<br />
Produkte fachgerecht geliefert<br />
und aufbewahrt wur<strong>de</strong>n.<br />
Ein spezieller Kuka-Roboter im Einsatz:<br />
Der KR 15 SL (Stainless Steel) ist <strong>de</strong>r Experte<br />
für <strong>de</strong>n Nassbereich, <strong>de</strong>m sogar Wasserstoffperoxid<br />
nichts anhaben kann.<br />
Roboter GmbH für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Roboter<br />
aus Bayern: „Wir sind mit <strong>de</strong>n<br />
Wartungs- und Serviceangeboten von<br />
Kuka bestens versorgt.“ Die Betreuung<br />
erfolgt von <strong>de</strong>r Kuka-Nie<strong>de</strong>rlassung in<br />
Wilnsdorf aus. Dort fin<strong>de</strong>n auch die<br />
Schulungen für die Roboterbediener<br />
und Instandhalter <strong>statt</strong>. „Das firmeninterne<br />
Know-how ist bei uns mittlerweile<br />
so groß, dass wir die Servicetechniker<br />
von Kuka fast ausschließlich zu<br />
Wartungszwecken in Anspruch nehmen<br />
müssen“, freut sich Spohr.<br />
Bild: Fanuc
Bild: Motoman<br />
13. März 2008 • Nr. 11<br />
Palettieren<br />
Leiser Roboter sorgt für Ruhe am Karton<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
FRIEDBERG (mg). In <strong>de</strong>r Brauerei <strong>de</strong>s<br />
australischen Getränkeriesen Foster's<br />
hat die Zukunft <strong>de</strong>s Palettierens schon<br />
begonnen. Zwei Industrieroboter IRB<br />
440 stapeln dort Bierkartons auf Paletten<br />
und überzeugen durch geringen<br />
Wartungsaufwand, hohe Flexibilität<br />
und niedrige Lärmbelastung.<br />
Kartons mit Flaschen berühmter Biere<br />
laufen mit irrwitziger Frequenz<br />
über die vier Palettierlinien <strong>de</strong>s<br />
Werks. Dort wer<strong>de</strong>n die Kartons mit<br />
Der Melkroboter ist mit einem robusten,<br />
schweren Roboterarm ausgerüstet, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m aggressiven Stallmilieu gewachsen<br />
ist. Der HP20 kann allein ein Parallelsystem<br />
mit zwei Melkboxen bedienen.<br />
Melkroboter<br />
im Stall<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
ALLERSHAUSEN (mg). Mit <strong>de</strong>m Spezialisten<br />
für Stallautomatisierung, <strong>de</strong>r<br />
Insentec B.V., eine Tochter <strong>de</strong>s dänischen<br />
Systemlieferanten S.A. Christensen<br />
A/S, wur<strong>de</strong> ein neuartiges<br />
Melksystem mit zwei parallel angeordneten<br />
Melkboxen entwickelt, das<br />
als Kernstück <strong>de</strong>n bewährten Industrieroboter<br />
MOTOMAN-HP20 besitzt.<br />
Das sechsachsige Robotermo<strong>de</strong>ll hat<br />
sich bereits in vielen an<strong>de</strong>ren Bereichen<br />
<strong>de</strong>r Industrie als verlässlicher<br />
Partner erwiesen.<br />
Melken mit Roboter (Spezialroboter)<br />
ist nicht neu, mit einem Standard-Industrieroboter<br />
schon. Eine Zelle besteht<br />
aus zwei nebeneinan<strong>de</strong>r angeordneten<br />
Melkstän<strong>de</strong>n, die jeweils<br />
durch ein automatisch betätigtes Eingangs-<br />
und Ausgangsgatter abgesichert<br />
sind. Die Kuh mel<strong>de</strong>t sich<br />
mittels eines am Halsband befestigten<br />
Datenträgers mit ‚ihrem Namen‘<br />
an und betritt <strong>de</strong>n Melkstand. Ebenso<br />
gespeichert ist ihr Lieblingsfutter, das<br />
ihr nun in einem, am Kopf <strong>de</strong>s Melkstan<strong>de</strong>s<br />
angebrachten, speziellen Futterspen<strong>de</strong>r<br />
angeboten wird. Nun beginnt<br />
<strong>de</strong>r MOTOMAN-Roboter seine<br />
Tätigkeit und scannt das Euter mit einem<br />
am Roboterkopf angebrachten<br />
Laser- und Visionsystem ab. Anschließend<br />
führt er über einen ebenfalls am<br />
Roboterkopf angebrachten Absauganschluss<br />
das Vorgemelk ab und reinigt<br />
die Zitzen. Jetzt entnimmt er mit<br />
einem Spezialgreifsystem einzeln die<br />
Absauger <strong>de</strong>r Melkmaschine und<br />
steckt diese auf die Zitzen. Während<br />
die Melkmaschine ihre Arbeit verrichtet,<br />
hat <strong>de</strong>r Roboter Zeit, <strong>de</strong>n zweiten,<br />
parallel anordneten Melkstand<br />
zu bedienen. Die enge, partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit von Insentec<br />
und Motoman robotec führte zu einem<br />
hinsichtlich Hard- und Software<br />
angepassten Robotersystem. Zum<br />
Einsatz kommt ein MOTOMAN-HP20<br />
mit erhöhter Schutzklasse (IP67),<br />
Spezialkabeln sowie spezieller<br />
Schnittstellensoftware für Laser und<br />
Kamera. Der Roboter wur<strong>de</strong> speziell<br />
auf die aggressiven Umgebungsbedingungen<br />
angepasst.<br />
AUTOMATICA-Special: Lebensmittelindustrie<br />
<strong>de</strong>m frisch abgefüllten Bier auf Paletten<br />
gestapelt. Die Paletten nehmen<br />
üblicherweise 70 Kartons in sieben<br />
Lagen auf, die exakt gestapelt wer<strong>de</strong>n<br />
müssen. Die Hauptaufgabe für die Palettierer<br />
besteht darin, die verzahnten<br />
Stapel bei hoher Geschwindigkeit zu<br />
bil<strong>de</strong>n. Drei <strong>de</strong>r Palettierer arbeiten<br />
mit konventioneller Technik. Sie benutzen<br />
Transportrollen, Verteilerund<br />
Dreheinrichtungen. Ganz an<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>r vierte Palettierer: Dort positionieren<br />
leise zwei hintereinan<strong>de</strong>r stehen<strong>de</strong><br />
ABB-Industrieroboter IRB 440 die<br />
Bierkartons. Über <strong>de</strong>m Bandför<strong>de</strong>rer<br />
montiert, schnappen sie nach je<strong>de</strong>r<br />
erreichbaren Schachtel. Wenn sie diese<br />
erfasst haben, greift sich je<strong>de</strong> Maschine<br />
einen Karton und stellt ihn in<br />
die Position, die ihr vorgegeben wur<strong>de</strong>.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r zur Steuerung eingesetzten<br />
Robotmatrix-Software lässt<br />
sich das Palettiermuster je<strong>de</strong>rzeit<br />
schnell und einfach umstellen.<br />
„Konventionelle Palettiersysteme<br />
gehören <strong>de</strong>r Vergangenheit an“, sagt<br />
Geoff Gould, Services Project Manager<br />
<strong>de</strong>s Werks. „Die Roboter arbeiten<br />
zwar nicht schneller, sie sind aber viel<br />
einfacher zu handhaben und vorher-<br />
sagbarer.“ Und zuverlässig: Seit ihrer<br />
Installation im Jahr 2004 sind die<br />
ABBRoboter seit fast 9 000 Stun<strong>de</strong>n<br />
in Betrieb. Als das Robotersystem getestet<br />
wur<strong>de</strong>, nannte Foster’s die folgen<strong>de</strong>n<br />
Vorgaben:<br />
■ Zuverlässigkeit,<br />
■ Flexibilität,<br />
■ behutsames Produkthandling,<br />
■ geringer Wartungsaufwand,<br />
■ niedriger Geräuschpegel,<br />
■ unbemannter Betrieb und<br />
■ keine lange Inbetriebnahme.<br />
Das System mit <strong>de</strong>n ABB-Robotern<br />
erfüllte alle Vorgaben mühelos.<br />
Bild: ABB<br />
<strong>Produktion</strong> S13<br />
Die Roboter sind viel einfacher zu<br />
handhaben als konventionelle Palettiersysteme.
Bild: Autor<br />
S14 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Maschinenbau<br />
Nr. 11<br />
Spanen<strong>de</strong> Fertigung<br />
Fit für Wettbewerb dank Automatisierung<br />
von Sebastian Moser<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Die automatische Bestückung<br />
<strong>de</strong>r Werkzeugmaschine<br />
spart auch in <strong>de</strong>r spanen<strong>de</strong>n Fertigung<br />
Zeit und damit Geld. Allerdings haben<br />
es die Zerspaner gera<strong>de</strong> in Deutschland<br />
mit immer kleineren Losgrößen<br />
zu tun, was die Automatisierung erschwert.<br />
Voll im Trend liegen <strong>de</strong>shalb<br />
teilautomatisierte Fertigungszellen.<br />
In Zeiten <strong>de</strong>r Globalisierung gibt es in<br />
<strong>de</strong>r Industrie weltweit mittlerweile<br />
eine Art Arbeitsteilung: Komplexe<br />
und anspruchsvolle Produkte wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn hergestellt,<br />
Massenprodukte in Niedriglohnlän<strong>de</strong>rn<br />
wie China o<strong>de</strong>r Indien. Gleichzeitig<br />
wird <strong>de</strong>r Endverbraucher in<br />
<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r ‚Ersten Welt‘ immer<br />
anspruchsvoller und verlangt speziell<br />
auf seine Wünsche maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />
Produkte. Deshalb haben es die Produzenten<br />
in Hochlohnlän<strong>de</strong>rn wie<br />
Deutschland mit immer komplexeren<br />
Bauteilen zu tun, die in immer kleineren<br />
Stückzahlen produziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das gilt auch für die Anwen<strong>de</strong>r spanen<strong>de</strong>r<br />
Werkzeugmaschinen in<br />
Deutschland: Kleinere Losgrößen bei<br />
von Kamillo Weiß<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
AALEN (lz/mg). Bei Stanz- und Umformprozessen<br />
gilt es durch schnelle<br />
Prozesstakte die Maschine bestmöglich<br />
auszunutzen. Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
Stanz- und Tiefziehteilehersteller bei<br />
Offenburg sichert die Qualität seiner<br />
Stanzgitter mittels Bildverarbeitungssystemen<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens Cognex<br />
und <strong>de</strong>r aku.automation GmbH.<br />
Die Bildverarbeitung versieht ihren<br />
zuverlässigen Dienst mit einer <strong>Produktion</strong>srate<br />
von etwa 65 Teilen pro<br />
Minute im dreischichtigen Betrieb,<br />
und das sechs bis sieben Tage in <strong>de</strong>r<br />
Woche. Die positiven Erfahrungen<br />
und Ergebnisse <strong>de</strong>r Erstinstallation<br />
bewirkten, dass inzwischen zwei weitere<br />
Bildverarbeitungssysteme in <strong>de</strong>n<br />
Oberkirchener Fertigungslinien erstellt<br />
und installiert wur<strong>de</strong>n.<br />
Inzwischen sind es zwei Systeme<br />
auf <strong>de</strong>r Basis von In-Sight und ein PCbasiertes<br />
System auf <strong>de</strong>r Basis von VisionPro.<br />
Bei<strong>de</strong>s sind Bildverarbeitungskomponenten<br />
in Hardware und<br />
Software von Cognex. Die PC-basierte<br />
Lösung arbeitet mit zwei Kameras<br />
und mit automatischer Schachbrettkalibrierung<br />
(Bildfeldüber<strong>de</strong>ckung),<br />
weil diese Lösung maschinenbedingt<br />
wegen eines Steges in <strong>de</strong>r Anlage erfor<strong>de</strong>rlich<br />
war.<br />
Die beim Versatzstanzen entstehen<strong>de</strong>n<br />
Stanzgitter wer<strong>de</strong>n direkt im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />
einer hun<strong>de</strong>rtprozentigen<br />
Prüfung unterzogen. Das in Aufnahme<br />
und Bildanalyse vollkommen<br />
autark arbeiten<strong>de</strong> kompakte Vision-<br />
System In-Sight 5403 bietet im Vollformat<br />
ein Aufnahmefeld von 1 600 x<br />
1 200 Pixel, und das mit einer Fre-<br />
quenz von 15 Bil<strong>de</strong>rn pro Sekun<strong>de</strong>.<br />
Das sind Leistungsmerkmale wie sie<br />
in <strong>de</strong>r Vergangenheit PC-basierten<br />
Bildverarbeitungssystemen vorbehalten<br />
waren. Nicht zuletzt darin liegt<br />
<strong>de</strong>r Grund, warum <strong>de</strong>r Hersteller Cognex<br />
bei <strong>de</strong>r Produktfamilie In-Sight<br />
5400 nicht mehr die Bezeichnung Vision-Sensor<br />
verwen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn nur<br />
noch von Vision-Systemen spricht.<br />
Die große Bildauflösung ermöglicht<br />
auch für größere Bauteile die sehr hohe<br />
Präzision in <strong>de</strong>r Teilevermessung<br />
und mehr Flexibilität in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sgestaltung.<br />
Dieses sehr kompakte<br />
Bildverarbeitungssystem verfügt<br />
über die Schutzklasse IP67 und kann<br />
über die integrierte Ethernetschnitt-<br />
Werkstückspeicher anbietet. Das Robotersystem<br />
ist als Plattform entwickelt<br />
und kun<strong>de</strong>nindividuell erweiterbar.<br />
Es wird hakenfertig vor<br />
<strong>de</strong>m BAZ platziert und über ein ausgeklügeltes<br />
Türsystem zum BAZ hin<br />
abgesichert o<strong>de</strong>r freigegeben. Somit<br />
kann sowohl das Robotersystem RS 2<br />
als auch das BAZ manuell bedient<br />
wer<strong>de</strong>n, ohne <strong>de</strong>n automatischen Ablauf<br />
<strong>de</strong>r jeweils an<strong>de</strong>ren Einheit<br />
(BAZ) zu unterbrechen. Ausbaubar<br />
ist das System um verschie<strong>de</strong>nste<br />
Schwerlastregale, sowohl für Werkstücke<br />
als auch für unterschiedlichste<br />
Palettengrößen. Über automatisch<br />
austauschbare Greifer kann <strong>de</strong>r Roboter<br />
verschie<strong>de</strong>nste Rohlinge, Werkstücke<br />
o<strong>de</strong>r Paletten be- und entla<strong>de</strong>n.<br />
Das Robotersystem ist so ausgelegt,<br />
dass es nicht nur eine, son<strong>de</strong>rn<br />
bis zu drei integrierte Maschinen be-<br />
stelle und IP-Adresse direkt mit <strong>de</strong>r<br />
Maschinensteuerung kommunizieren.<br />
Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r integrierten<br />
Prozessoren im In-Sight ermöglicht<br />
<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r effizient arbeiten<strong>de</strong>nBildverarbeitungswerkzeuge<br />
und sehr sicheren Algorithmen <strong>de</strong>s<br />
Bildverarbeitungspaketes PatMax.<br />
Im Gegensatz zur allgemeinen<br />
Grauwertkorrelation arbeitet PatMax<br />
mit <strong>de</strong>n geometrischen Grundstrukturen<br />
von Objekten (ähnlich <strong>de</strong>r CAD-<br />
Konstruktion). Zuerst wer<strong>de</strong>n die<br />
wichtigsten Einzelmerkmale eines<br />
Objektes wie Kanten, Abmessungen,<br />
Formen, Winkel, Bögen und Schattierungen<br />
isoliert i<strong>de</strong>ntifiziert. Die<br />
räumlichen Verhältnisse zwischen<br />
diesen zentralen Merkmalen <strong>de</strong>s eintrainierten<br />
Bil<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />
Echtzeit-Bild verglichen.<br />
Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r geometrischen<br />
Informationen <strong>de</strong>r Merkmale und <strong>de</strong>ren<br />
räumliche Relation wird die Position<br />
und Geometrie <strong>de</strong>s Objektes mit<br />
höchster Genauigkeit bestimmt.<br />
Durch gleichzeitige Untersuchung<br />
von Kontur und Struktur <strong>de</strong>s Objektbil<strong>de</strong>s<br />
wer<strong>de</strong>n wechseln<strong>de</strong> Beleuch-<br />
dienen kann. Als Kombianlage ausgelegt,<br />
können in einer Zelle sowohl<br />
unterschiedliche Palettengrößen wie<br />
auch Werkstücke direkt über das aktive<br />
Greifersystem be- und entla<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies ermöglicht laut Hermle<br />
höchste Flexibilität im Teilespektrum<br />
(lange Spin<strong>de</strong>llaufzeiten) und optimale<br />
Auslastung im Drei-Schicht-Betrieb,<br />
auch über das Wochenen<strong>de</strong>. Die<br />
Drehmaschinenhersteller haben<br />
ebenfalls auf die Automatisierungswünsche<br />
ihrer Kun<strong>de</strong>n reagiert: Stangenla<strong>de</strong>magazine<br />
ermöglichen die<br />
automatische Zufuhr <strong>de</strong>s Rohmaterials<br />
und integrierte Handhabungssysteme<br />
entnehmen die fertig bearbeiteten<br />
Werkstücke. So haben z. B. die<br />
Stangenla<strong>de</strong>magazine <strong>de</strong>s schwäbischen<br />
Drehmaschinenherstellers In<strong>de</strong>x-Traub<br />
genügend Kapazitäten für<br />
die mannlose Fertigung in einer<br />
Schicht. „Wir beobachten bei unseren<br />
Automatisierungslösungen starke Zuwächse.<br />
Die Ursache ist <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong><br />
Wettbewerbsdruck aus <strong>de</strong>m<br />
Bildverarbeitung<br />
Vollkommen autark in Aufnahme und Bildanalyse<br />
Bild: Cognex<br />
Bild: Hermle<br />
„Automatisierung<br />
befreit<br />
Mitarbeiter von<br />
Routine.“<br />
häufig wechseln<strong>de</strong>r<br />
und anspruchsvoller<br />
Geometrie sind im<br />
Kommen. Dies<br />
spricht gegen die<br />
vollautomatisierte<br />
Teilefertigung und<br />
teilautomatisierte Fertigungszellen liegen<br />
<strong>de</strong>shalb voll im Trend. Das hat<br />
auch die Gosheimer Fräsmaschinenschmie<strong>de</strong><br />
Hermle erkannt und entsprechen<strong>de</strong><br />
Lösungen entwickelt. „Bei<br />
komplexen Frästeilen in kleinen Losgrößen<br />
geht es nicht ohne einen qualifizierten<br />
Maschinenbediener. Der kümmert<br />
sich tagsüber um die Programmierung<br />
<strong>de</strong>r CNC-Steuerung für Maschine<br />
und Handlingssystem. Nachtsüber<br />
läuft die Fertigungszelle dann<br />
mannlos“, berichtet Udo Hipp, Handlungsbevollmächtigter<br />
bei Hermle.<br />
Neuester Coup <strong>de</strong>r Gosheimer ist<br />
das Robotersystem RS 2, welches im<br />
Standard ein 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />
mit einem Roboter verknüpft<br />
und ein Schwerlastregal als<br />
Dr. Yoshiba Inaba,<br />
Fanuc<br />
Als kompaktes Visionsystem ist <strong>de</strong>r In-<br />
Sight 5403 in die Stanzanlage integriert.<br />
Die hohe Auflösung und die Bildverarbeitungsalgorithmen<br />
von PatMax garantieren<br />
für die präzise und sichere Qualitätskontrolle<br />
<strong>de</strong>r Stanzgitter.<br />
Robotersystem kann bis zu drei<br />
integrierte Maschinen bedienen<br />
Eine automatisierte Fertigungszelle<br />
für Frästeile <strong>de</strong>s<br />
Gosheimer Herstellers<br />
Hermle.<br />
Die kontinuierliche, präzise Auswertung <strong>de</strong>r<br />
Stanzgitter mittels Bildverarbeitung erlaubt<br />
Rückschlüsse auf <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Prozess und<br />
ermöglicht damit seine Optimierung.<br />
tungs- und Kontrastverhältnisse eliminiert.<br />
So erfolgt eine automatische<br />
Nachführung an die Helligkeitsbedingungen<br />
<strong>de</strong>s Stanzprozesses.<br />
Das Vision-Tool ist invariant gegenüber<br />
Lage, Orientierung und Maßstabsverän<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Objektes. Der<br />
Auftrag <strong>de</strong>s Stanzunternehmens an<br />
die aku.automation grün<strong>de</strong>t nicht zuletzt<br />
auch in <strong>de</strong>r hohen Präzision und<br />
Zuverlässigkeit dieser Visionsoftware.<br />
Ein weiterer Vorteil dieser Visionsoftware<br />
liegt in <strong>de</strong>r einfachen Benutzerführung<br />
und Bedieneroberfläche, so<br />
dass <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r seine Anwendungen<br />
durch einfache Parametrierung<br />
anpassen kann, ohne Kenntnisse <strong>de</strong>r<br />
Bildverarbeitungsprogrammierung.<br />
In diesem Sinne erfolgt auch in komfortabler<br />
Weise für das Bedienpersonal<br />
das Einlernen von Stanzgittervarianten<br />
mit unterschiedlichen Versatzmustern.<br />
Ob man nun im Versatzstanzen<br />
mit <strong>de</strong>m Verfahren von 0 Zickzack<br />
bis 7-fach-Zickzack arbeitet, es<br />
muss nur einmal eingelernt wer<strong>de</strong>n,<br />
dann wird die abgespeicherte Produktvariante<br />
nur noch aufgerufen.<br />
Durch die hun<strong>de</strong>rtprozentige Über-<br />
Ausland“, berichtet Michael Czudaj,<br />
Außendienstleiter bei In<strong>de</strong>x-Traub.<br />
Allerdings haben insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Firmenchefs in kleineren, familiär geführten<br />
Unternehmen noch Vorbehalte<br />
bei <strong>de</strong>r Einführung automatisierter<br />
Lösungen: Es fällt ihnen schwer, treue<br />
Mitarbeiter durch einen Roboter zu<br />
ersetzen. Tatsächlich kommt eine<br />
automatisierte Fertigung mit weniger<br />
Personal aus, aber gleichzeitig wächst<br />
<strong>de</strong>r Bedarf an hochqualifizierten Bedienern<br />
dieser komplexen Systeme.<br />
Dieses Personal gibt es gera<strong>de</strong> in<br />
Deutschland – mit ein Grund für <strong>de</strong>n<br />
Siegeszug <strong>de</strong>r Automatisierungslösungen<br />
in Deutschland und ein Beitrag<br />
zur Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />
Lan<strong>de</strong>s. Wie das geht, zeigt ein<br />
Blick nach Japan: Konsequent hat<br />
z. B. Fanuc bei <strong>de</strong>r Herstellung von<br />
CNC-Steuerungen o<strong>de</strong>r Motoren für<br />
Werkzeugmaschinen auf die Automatisierung<br />
gesetzt und ist dabei sehr erfolgreich.<br />
„Ein hoher Automatisierungsgrad<br />
ist Garant für eine hohe<br />
Produktivität und nur so kann ein<br />
Unternehmen auf Dauer erfolgreich<br />
sein“, berichtet Fanuc-Chef Dr. Yoshiha<br />
Inaba. Vorbehalte gegen Automatisierungslösungen<br />
kann er nicht nachvollziehen:<br />
„Die Automatisierung befreit<br />
die Mitarbeiter von Routineaufgaben<br />
und sie können sich dann auf<br />
anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren.<br />
Sie ist also positiv zu sehen.“<br />
Fazit: Die Einführung von Automatisierungslösungen<br />
setzt in einem Fertigungsbetrieb<br />
zusätzliche Arbeitskräfte<br />
frei. Diese Man-Power gilt es in<br />
Form neuer Geschäftsi<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r<br />
Dienstleistungen gewinnbringend<br />
einzusetzen. Betriebe, die das geschafft<br />
haben, sind fit für die Zukunft.<br />
prüfung <strong>de</strong>r Stanzplatinen erfolgt mit<br />
hoher Funktionssicherheit die Kontrolle<br />
<strong>de</strong>r Prozessqualität. Alles, was<br />
z. B. unter 0,5 mm Stegbreite liegt,<br />
wird als Fehler erkannt. Dies als auch<br />
die Erkennung von Schnittunregelmäßigkeiten<br />
verhin<strong>de</strong>rn frühzeitig –<br />
durch rechtzeitiges Erkennen von<br />
Prozessfehlern – das Auftreten von<br />
Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Stanzwerkzeugen.<br />
Die Analyse <strong>de</strong>r auftreten<strong>de</strong>n Stegbreiten<br />
und <strong>de</strong>r Stanzgitterformen<br />
mit Ausbrüchen gibt Rückschlüsse auf<br />
Prozessschwankungen und erschließt<br />
eine zuverlässige Anlagenoptimierung<br />
mit <strong>de</strong>m Vorteil einer Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Materialausbeute.<br />
Sofortige Fehlererkennung<br />
und Qualitätsbewertung<br />
Die Bildverarbeitungsalgorithmen<br />
haben sich dabei auch als robust<br />
gegenüber Störungen erwiesen. Pseudofehler<br />
durch Verschmutzungen, Öl<br />
und Reflexionen wer<strong>de</strong>n durch die<br />
Aufnahmetechnik und Analysemetho<strong>de</strong>n<br />
unterdrückt bzw. ausgeschlossen.<br />
Durch die 2 1 /2-D-Kalibrierung<br />
können perspektivische Objektverzerrungen<br />
mittels Checkerboard-<br />
Kalibrierung (Schachbrett) kompensiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die sofortige Qualitätsbewertung<br />
und Fehlererkennung<br />
kann per Online-Prozessüberwachung<br />
erfolgen. Damit wer<strong>de</strong>n ein sofortiger<br />
Support und die <strong>de</strong>taillierte<br />
Fehlerbewertung von betriebsexternen<br />
Bildverarbeitungsspezialisten im<br />
laufen<strong>de</strong>n Prozess gewährleistet.<br />
Durch die ständige Dokumentierung<br />
<strong>de</strong>r Prozessdaten kann die nachhaltige<br />
Optimierung <strong>de</strong>r Produktqualität<br />
sowie <strong>de</strong>s Prozesses erfolgen.
Bild: Rexroth<br />
13. März 2008 • Nr. 11 AUTOMATICA-Special: Maschinenbau<br />
Werkzeugmaschinen-Beschickung<br />
‚Robot Cell‘ setzt Maßstäbe in <strong>de</strong>r autonomen Fertigung<br />
von Bernhard Foitzik<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
NEUHAUSEN (mg). Die ‚Robot Cell‘ von<br />
Fanuc Robotics zeigt eine typische Bela<strong>de</strong>situation<br />
an zwei Werkzeugmaschinen.<br />
Konzeptionell geht sie jedoch<br />
weit über bisherige Ansätze und Lösungen<br />
zur Beschickung von Werkzeugmaschinen<br />
hinaus. Die Innovation<br />
besteht in <strong>de</strong>r neuesten Ausbaustufe<br />
darin, dass die ‚Robot Cell‘ so gut wie<br />
ohne werkstückspezifisches Equipment<br />
auskommt. Gegenüber bisherigen<br />
Präsentationen von Fanuc zum<br />
Thema ‚mannlose Fertigung‘ wird eine<br />
nochmals höhere Integrationsdichte<br />
bezüglich Subsystemen wie Bildverarbeitung<br />
und Greifsystemen erzielt.<br />
Zukunftsweisend ist in <strong>de</strong>r vollautomatischen<br />
‚Robot Cell‘ das weitgehen<strong>de</strong><br />
Fehlen produktspezifischer Peripherie<br />
wie beispielsweise aufwändiger<br />
Sortiereinrichtungen. Lage und<br />
Position von Werkstücken wer<strong>de</strong>n<br />
ausschließlich vom 3D-Bildverarbeitungssystem<br />
iRVision erfasst und über<br />
die Steuerung <strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Robotern<br />
als Information für das Greifen geliefert.<br />
Mit einem einzigen Servogreifer<br />
lassen sich dabei alle Werkstücke eines<br />
ausgewählten Spektrums greifen.<br />
Damit entfallen werkstückspezifische<br />
Steuerungstechnik<br />
Stückzeiten minimiert<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LOHR (mg). Der italienische Maschinenbauer<br />
Tekno Engineering automatisiert<br />
eine Rahmenprofilbiegemaschine<br />
mithilfe <strong>de</strong>s Rexroth Automation<br />
System und optimiert damit gleichzeitig<br />
seine <strong>Produktion</strong>sabläufe.<br />
Der Lösungsbaukasten von Rexroth<br />
schöpft die Leistungsfähigkeit aller<br />
Antriebstechnologien und <strong>de</strong>r Steuerungstechnik<br />
voll aus und vereinfacht<br />
Projektierung, Inbetriebnahme und<br />
Beschaffung von Automationslösungen.<br />
Offene Schnittstellen und eine<br />
standardisierte SPS erleichtern beim<br />
flexibel konfigurierbaren Rexroth<br />
Automation System die Einbindung<br />
von Antrieben, Funktionsmodulen<br />
und Steuerungen in verschie<strong>de</strong>ne<br />
Automatisierungslösungen.<br />
Tekno Engineering automatisiert eine Rahmenprofilbiegemaschine<br />
mit <strong>de</strong>m Rexroth Automation System.<br />
Tekno Engineering hat die gesamte<br />
Automatisierungstechnik seiner Rahmenprofilbiegemaschine<br />
mit Systemkomponenten<br />
von Rexroth realisiert.<br />
„Wir haben von Rexroth alles aus einer<br />
Hand bekommen. Dadurch war kein<br />
Abstimmungsaufwand mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Lieferanten notwendig und wir<br />
konnten die Maschine in kürzester Zeit<br />
von <strong>de</strong>r Konstruktion zur <strong>Produktion</strong><br />
bringen“, sagt Davi<strong>de</strong> Ghiro, Managing<br />
Director bei Tekno Engineering.<br />
Außer <strong>de</strong>m Faktor Zeit sprechen<br />
auch technische Aspekte für <strong>de</strong>n Lösungsbaukasten:<br />
Der Einsatz multitechnologischer<br />
Antriebstechnik sorgt da-<br />
Greifer, die entsprechend teuer und<br />
eingeschränkt nutzbar sind.<br />
Die bisherigen Ausbaustufen nannte<br />
Fanuc noch ‚Intelligent Robot Cell‘.<br />
Mit <strong>de</strong>m Namen ‚Robot Cell‘ dokumentiert<br />
das Unternehmen die Entwicklung,<br />
dass sämtliche Sensorik<br />
und <strong>de</strong>r durchgängige Datenaustausch<br />
in <strong>de</strong>r Zelle jetzt als integrale<br />
Bestandteile einer funktionsgerechten<br />
Automatisierungslösung zu verstehen<br />
sind.<br />
Der integrale Ansatz von Fanuc<br />
unterschei<strong>de</strong>t sich für <strong>de</strong>n Käufer<br />
für, dass ohne Än<strong>de</strong>rungsaufwand in<br />
<strong>de</strong>r Steuerungstechnik zukünftige Biegemaschinen<br />
unterschiedlicher Baugröße<br />
schnell <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Kraft, Geschwindigkeit und Kosten angepasst<br />
wer<strong>de</strong>n können. Ein durchgängiges<br />
Engineering bietet eine einzige<br />
Softwareumgebung für die gesamte<br />
Automation <strong>de</strong>r Maschine.<br />
Weiterhin ermöglicht die CNC-Technologie<br />
ein schnelles Umrüsten <strong>de</strong>r Maschine.<br />
Die verwen<strong>de</strong>te CNC-Steuerung<br />
MTX steuert bis zu 64 geregelte Achsen<br />
mit unterschiedlichen Antriebstechnologien<br />
an und verwaltet dabei bis zu 12<br />
NC-Kanäle. Durch diese Kanalstruktur<br />
kann Tekno Engineering gleichzeitig<br />
mehrere unabhängige o<strong>de</strong>r ineinan<strong>de</strong>r<br />
übergehen<strong>de</strong> Biegevorgänge auf <strong>de</strong>r<br />
Maschine durchführen. So lassen sich<br />
die Stückzeiten minimieren und <strong>de</strong>r<br />
Biegeprozess verbessern.<br />
Bei <strong>de</strong>n geregelten<br />
Antrieben dieses Maschinentyps<br />
hat <strong>de</strong>r<br />
Maschinenhersteller<br />
hydraulische Aktoren<br />
gewählt. Sie realisieren<br />
die gefor<strong>de</strong>rten<br />
Kräfte mit einem<br />
Minimum an Einbauraum.<br />
Bei <strong>de</strong>n KlemmundHilfsbewegungen<br />
<strong>de</strong>r Maschine<br />
hat sich Tekno Engineering<br />
für elektropneumatischeVen-<br />
tileinheiten mit integriertem<br />
Bussystem<br />
von Rexroth entschie<strong>de</strong>n.<br />
Auch <strong>de</strong>r Endkun<strong>de</strong> profitiert<br />
von <strong>de</strong>r Integration pneumatischer-,<br />
elektrischer- und hydraulischer Antriebstechnik<br />
in die Steuerung Indra-<br />
Motion MTX und <strong>de</strong>r Engineering-Umgebung<br />
Rexroth IndraWorks. Kosten<br />
für Schulungen von Bedien- und Instandhaltungspersonal<br />
wer<strong>de</strong>n reduziert,<br />
da u. a. die Bedienerschicht <strong>de</strong>r<br />
Benutzeroberfläche von <strong>de</strong>r Antriebstechnologie<br />
entkoppelt ist.<br />
Die Automatisierung <strong>de</strong>r Rahmenprofilbiegemaschine<br />
ist so gut gelaufen,<br />
dass Tekno Engineering bereits eine<br />
zweite Maschine gebaut hat, die sich<br />
zurzeit in <strong>de</strong>r Erprobung befin<strong>de</strong>t.<br />
o<strong>de</strong>r Betreiber von einer herkömmlichen<br />
Lösung dadurch, dass die ‚Intelligenz‘<br />
nicht zusätzlich beschafft<br />
und integriert wer<strong>de</strong>n muss. Auf <strong>de</strong>r<br />
EMO im vergangenen Jahr zeigten<br />
die Experten aus Neuhausen eine Zelle,<br />
die es aus <strong>de</strong>r Phase mit Mo<strong>de</strong>llcharakter<br />
zur Marktreife geschafft<br />
hat. Bisherige Versionen, über die gelegentlich<br />
berichtet wor<strong>de</strong>n ist, waren<br />
ausschließlich bei Fanuc in <strong>de</strong>r eigenen<br />
Fertigung im Einsatz. Eine entsprechend<br />
hohe Prozesssicherheit ist<br />
durch die Verwendung standardisier-<br />
BRL 1306a<br />
Wunsch:<br />
Verschwendung<br />
vermei<strong>de</strong>n<br />
Manuelle <strong>Produktion</strong>ssysteme von Rexroth<br />
In <strong>de</strong>r vollautomatischen ‚Robot<br />
Cell‘ ist das Fehlen produktspezifischer<br />
Peripherie<br />
zukunftsweisend.<br />
ter Produkte gegeben. So gehört<br />
beispielsweise die für das<br />
Bildverarbeitungssystem iRVision<br />
notwendige Hardware<br />
zur serienmäßigen Aus<strong>statt</strong>ung<br />
<strong>de</strong>r neuen Robotersteuerung<br />
R-30iA. Lediglich eine<br />
<strong>de</strong>r Aufgabe angepasste Kamera<br />
muss angeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Selbst bei unterschiedlicher<br />
Gewichtung einzelner Vorteile<br />
<strong>de</strong>r ‚Robot Cell‘ zeigt sich für<br />
Betreiber ein hohes Nutzen-<br />
Potenzial, sagt <strong>de</strong>r Hersteller.<br />
So kann die Flexibilität durch das<br />
Fehlen starrer Peripherie für eine Variantenfertigung<br />
ausschlaggebend<br />
sein. In einem an<strong>de</strong>ren Fall ist möglicherweise<br />
die Integration von Fanuc-<br />
Komponenten aus einer Hand vom<br />
Roboter bis zur Soft-SPS mit Touch-<br />
Screen-Bedienung das hervorragen<strong>de</strong><br />
Auswahlkriterium.<br />
Das Konzept <strong>de</strong>r ‚Robot Cell‘ ist<br />
selbst dann wirtschaftlich tragfähig,<br />
wenn für eine konkrete Aufgabenstellung<br />
nur einzelne Subsysteme eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n und das integrative Kon-<br />
Bild: Fanuc<br />
Drehen Sie <strong>de</strong>r Verschwendung <strong>de</strong>n Hahn ab – mit Manuellen <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />
von Rexroth: individuell ausge<strong>statt</strong>ete, ergonomische Arbeitsplätze, Materialbereitstellung<br />
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<strong>Produktion</strong> S15<br />
zept nur in Ausschnitten realisiert<br />
wird, verspricht Fanuc. Leicht vorstellbar,<br />
dass <strong>de</strong>r Roboter zum Beund<br />
Entla<strong>de</strong>n einer Maschine auch<br />
geordnet ankommen<strong>de</strong> Teile erfassen,<br />
greifen und handhaben kann.<br />
Bestimmend für <strong>de</strong>n Robotereinsatz<br />
ist die abrufbare Flexibilität im<br />
Betrieb. Ein vollständig mannloser<br />
Betrieb ist machbar, ohne das Produktspektrum<br />
auf einzelne Werkstücke<br />
o<strong>de</strong>r eine kleine Produktgruppe<br />
einschränken zu müssen. Denn<br />
ein Roboter mit großer Reichweite<br />
und hoher Traglast wie <strong>de</strong>r R-2000iB<br />
kann durchaus auch eine Vorrichtung<br />
Aus<strong>statt</strong>ung an wirtschaftliche<br />
Bedürfnisse anpassen<br />
wechseln. Ein solcher Wechsel ließe<br />
sich auf einfachste Weise auf herkömmlichem<br />
Weg, etwa über in<strong>de</strong>xierte<br />
Werkstückträger realisieren. Je<br />
nach <strong>Produktion</strong>sbedingungen lässt<br />
sich die Zelle wahlweise manuell o<strong>de</strong>r<br />
auf unterschiedliche Arten automatisiert<br />
beschicken. Hier kann die Aus<strong>statt</strong>ung<br />
und damit die Investition an<br />
die wirtschaftlichen Bedürfnisse zum<br />
<strong>Produktion</strong>sstart angepasst wer<strong>de</strong>n<br />
und trotz<strong>de</strong>m ist mit steigen<strong>de</strong>n<br />
Stückzahlen eine nachträgliche Aufrüstung<br />
offen.<br />
Wirklichkeit:<br />
Mehr Effizienz im<br />
Handumdrehen
Bild: Reis Robotics<br />
S16 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Solartechnik<br />
Nr. 11<br />
Solartechnik wird Leitindustrie<br />
Automatisierung als Sprungbrett zur Technologieführerschaft<br />
von Walter Widmann<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
LANDSBERG. Die Solartechnik in<br />
Deutschland entwickelt sich nach Ansicht<br />
<strong>de</strong>r Unternehmensberatung Roland<br />
Berger zur Leitindustrie, die langfristig<br />
selbst <strong>de</strong>n Fahrzeugbau überflügeln<br />
wird. Ob <strong>de</strong>m auch so sein wird,<br />
hängt nicht zuletzt vom Maschinenbau<br />
und <strong>de</strong>m Automatisieren ab.<br />
In puncto Solartechnik jagt in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren ein Superlativ <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren.<br />
Atemberaubend dabei die Steigerungen<br />
bei <strong>de</strong>n wichtigen Indikatoren. So<br />
wuchs laut <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Solarwirtschaft<br />
(BSW) <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Photovoltaik-Industrie (Solarstromtechnik)<br />
seit 2000 von 201 Mio<br />
auf 5,46 Mrd Euro im vergangenen<br />
Jahr. Ab 2004 legte die Branche jährlich<br />
um jeweils rund 1 Mrd Euro zu.<br />
Mehr als beeindruckend ist auch das<br />
Ergebnis einer Hochrechnung von<br />
EuPD Research. Laut dieser lieferten<br />
die <strong>de</strong>utschen Solarhersteller 2007 um<br />
rund 45% mehr Solarzellen und <strong>de</strong>utlich<br />
über 50 % mehr Solarwafer und<br />
Solarmodule als 2006.<br />
Solarboom: 15 neue Fabriken<br />
für über 1 Mrd Euro im Bau<br />
Hervorragend schlägt sich die Branche<br />
auch im Ausland. Die Exportquote<br />
erreichte im Vorjahr 38%; je<strong>de</strong> vierte<br />
weltweit installierte Solarzelle stammt<br />
aus <strong>de</strong>utscher Fertigung. Bereits jetzt<br />
wird von einer dominieren<strong>de</strong>n Rolle<br />
<strong>de</strong>r Deutschen gesprochen. Dabei befin<strong>de</strong>t<br />
sich die Branche erst am Anfang<br />
ihres Expansionskurses. Angestrebt<br />
wird ein Exportanteil von 70 %.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />
OBERNBURG (mg). Reis Robotics hat in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren Montageanlagen für<br />
die Modulproduktion konzipiert und<br />
diese mehrfach für die namhaftesten<br />
Solarmodulhersteller realisiert. Hier<br />
konnte Reis Robotics auf <strong>de</strong>r Automationserfahrung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Automobilindustrie und <strong>de</strong>r Automobilzulieferer<br />
aufbauen.<br />
Bei diesen Anlagen wird ausgehend<br />
von <strong>de</strong>r Zelle bzw. <strong>de</strong>m String die komplette<br />
Montage <strong>de</strong>s Solarmoduls von<br />
Robotern und hochautomatisierten<br />
Prozesseinheiten ausgeführt. Alle Einzelschritte<br />
wie z.B. die Zusammenstellung<br />
<strong>de</strong>s Layups, die Nachbearbeitung<br />
<strong>de</strong>s Laminats nach <strong>de</strong>m Laminierprozess,<br />
die elektrische Kontaktierung<br />
o<strong>de</strong>r die Rahmung und Abdichtung<br />
wer<strong>de</strong>n in nacheinan<strong>de</strong>r geschalteten<br />
Prozessinseln ausgeführt. Eine mitlau-<br />
Bil<strong>de</strong>r: BSW-Solar<br />
„Die Wachstumsindikatoren stehen<br />
auf grün. Neue <strong>Produktion</strong>sstätten,<br />
Fortschritte bei <strong>de</strong>r Massenfertigung<br />
und Produktinnovationen führen zu<br />
sinken<strong>de</strong>n Preisen bei weiter steigen<strong>de</strong>r<br />
Qualität. Bleiben auch die politischen<br />
Anreize zur Markteinführung verlässlich,<br />
wer<strong>de</strong>n wir unsere Technologieführerschaft<br />
weiter ausbauen und<br />
Deutschland zum stärksten Profiteur<br />
<strong>de</strong>s weltweiten Solarbooms machen“,<br />
sagt BSW-Solar-Geschäftsführer Carsten<br />
Körnig.<br />
Mit Hinblick auf die vom Europäischen<br />
Dachverband EPIA prognostizierte<br />
Verdoppelung <strong>de</strong>s Weltmarktes<br />
in <strong>de</strong>n nächsten drei Jahren rüstet die<br />
Branche, zu <strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>rem 80 Produzenten<br />
von Zellen, Modulen und an<strong>de</strong>ren<br />
Komponenten gehören, kräftig<br />
fen<strong>de</strong> Qualitätsüberwachung kontrolliert<br />
ständig <strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>sablauf<br />
und mel<strong>de</strong>t die Daten an ein MES-System.<br />
Der Roboterhersteller und Systemintegrator<br />
Reis Robotics nutzte bei <strong>de</strong>r<br />
Realisierung dieser kompletten Anlagentechnik<br />
die langjährige Erfahrung,<br />
z. B. aus <strong>de</strong>n Bereichen Klebeanlagen,<br />
Glashandling, Laserlöten, Folienhandling,<br />
Rahmenmontage, Messen und<br />
Prüfen usw.<br />
Die automatische <strong>Produktion</strong> von<br />
Photovoltaikmodulen beginnt mit <strong>de</strong>r<br />
Entnahme <strong>de</strong>r Glasscheiben für die Modulfront<br />
aus Glasgestellen. In einer<br />
Zentrierstation wird die Glasscheibe<br />
bereitgestellt, um mit einem weiteren<br />
Roboter mit einem Spezialgreifer die<br />
erste EVA-Folie hierauf abzulegen. Folie<br />
und Glasverbund wer<strong>de</strong>n in die Lay-<br />
auf. Noch in diesem Jahr entstehen am<br />
Standort Deutschland 15 neue Solarfabriken,<br />
bestehen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n ausgebaut.<br />
Die Investitionssumme liegt bei über 1<br />
Mrd Euro.<br />
Ihre Stärke und <strong>de</strong>n Ruf als internationaler<br />
Technologieführer verdankt<br />
die Solartechnik-Branche <strong>de</strong>r außergewöhnlichen<br />
Unterstützung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Forschung, darunter <strong>de</strong>s Forschungsverbunds<br />
Sonnenenergie, einer<br />
Kooperation außeruniversitärer Institute,<br />
und <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Technologische<br />
Innovation, Kostensenkungen<br />
und eine effiziente Photovoltaik-Massenproduktion<br />
wur<strong>de</strong> erst durch die<br />
themenorientierte Zusammenarbeit<br />
mehrerer VDMA-Sparten möglich.<br />
Mit im Boot sind auch die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Fachverbands Robotik+Automa-<br />
up-Station <strong>de</strong>s Stringerbereiches geför<strong>de</strong>rt.<br />
Die Endprodukte <strong>de</strong>s Stringers<br />
sind aneinan<strong>de</strong>rgereihte elektrisch verbun<strong>de</strong>ne<br />
Zellen, die von einem Roboter<br />
mit Stringgreifer zunächst über einer<br />
Kamerakontrolle positioniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Positionierung <strong>de</strong>r Strings in <strong>de</strong>r<br />
Layup-Station setzt hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Genauigkeit <strong>de</strong>r Strings zueinan<strong>de</strong>r.<br />
Die Orientierungsgenauigkeit<br />
<strong>de</strong>s Roboters beim Ablegen <strong>de</strong>r<br />
Strings ist von großer Be<strong>de</strong>utung. Hier<br />
kommen im Bedarfsfall spezielle Kinematiken<br />
mit hochgenauen Antriebssystemen<br />
zum Einsatz o<strong>de</strong>r die notwendigen<br />
Genauigkeiten wer<strong>de</strong>n durch zusätzliche<br />
Mess- und Antriebstechnik<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Greifsystems so gesteigert,<br />
dass eine Ablagegenauigkeit von<br />
weniger als 0,5 mm erreicht wird.<br />
Die so vorbereitete Modulmatrix<br />
wird in die nächste Station transportiert.<br />
Je nach Automatisierungsgrad<br />
können die elektrischen Querverbin-<br />
Eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für<br />
<strong>de</strong>n Maschinenbau:<br />
Das<br />
automatisierte<br />
Handhaben von<br />
hochwertigen,<br />
hauchdünnen<br />
und sensiblen<br />
Solarzellen.<br />
tion. Beim Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Solarmodul-Produzenten<br />
von einer Manufaktur hin<br />
zum Hightech-Unternehmen spielten<br />
sie sogar eine Schlüsselrolle. Beson<strong>de</strong>rs<br />
hervorgetan hat sich da das Robotersystemhaus<br />
Reis Robotics. Die Obernburger<br />
waren Dreh- und Angelpunkt bei<br />
<strong>de</strong>r Konzeption von vollautomatischen<br />
Fertigungsstraßen. In Partnerschaft mit<br />
Anlagenbauern, Lieferanten von Komponenten<br />
und Subsystemen, die zum<br />
Teil auf <strong>de</strong>r Münchner AUTOMATICA-<br />
Fachmesse ausstellen, wur<strong>de</strong>n Maschinen<br />
optimiert, Standardprodukte kun<strong>de</strong>nspezifisch<br />
modifiziert und in <strong>de</strong>n<br />
dungen zwischen <strong>de</strong>n Strings alternativ<br />
in mehreren parallelen Arbeitsstationen<br />
manuell gelötet wer<strong>de</strong>n. Es besteht<br />
die Möglichkeit, diesen Arbeitsschritt in<br />
einer hochautomatisierten Lötstation<br />
auszuführen. In <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Lötbereich<br />
angeglie<strong>de</strong>rten Station wer<strong>de</strong>n die<br />
zweite EVA- und die Deckfolie ebenfalls<br />
von einem Roboter mit einem Spezialfoliengreifer<br />
auf das Layup aufgelegt.<br />
Die Folie wird, wie bei <strong>de</strong>r ersten Folie,<br />
von einem Folienschnei<strong>de</strong>r automatisch<br />
beigestellt und beschnitten. Das so<br />
zusammengestellte Laminat wird nun<br />
von Linearrobotern auf die Einlaufbän<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Laminatoren aufgelegt. Für das<br />
Laminieren ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass bereits<br />
beim Auflegen <strong>de</strong>r Folie darauf geachtet<br />
wird, dass eine Blasenfreiheit<br />
zwischen <strong>de</strong>n Folienlagen erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Der Laminierprozess erfor<strong>de</strong>rt<br />
ein Verweilen im Laminator von<br />
ca. 15–20 Minuten und ein nachgeschaltetes<br />
Auskühlen von ebenfalls 10<br />
Minuten. Durch Einbindung von speziellen<br />
Puffern in diesem Bereich ist <strong>de</strong>r<br />
Laminierbereich gleichzeitig auch als<br />
Zwischenpuffer für die Gesamtautomatisierungsanlage<br />
zu betrachten.<br />
Der zwangsläufig vorhan<strong>de</strong>ne Überstand<br />
<strong>de</strong>r Folien gegenüber <strong>de</strong>r Glasscheibe<br />
verlangt einen weiteren Prozess,<br />
<strong>de</strong>r unmittelbar nach <strong>de</strong>m Laminator<br />
durchgeführt wird. Mit einer speziellen<br />
Trimmvorrichtung wer<strong>de</strong>n die<br />
Folienüberstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glasscheibe bis<br />
auf die Glaskante abgeschnitten. Die<br />
Trimmstation ist so aufgebaut, dass die<br />
Beschnittwerkzeuge automatisch während<br />
<strong>de</strong>s <strong>Produktion</strong>sprozesses gewechselt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Ein Roboter<br />
übernimmt die kurzen Rahmenteile<br />
aus einer Bereitstellungsstation und<br />
fügt diese in <strong>de</strong>r Eckwinkeleinpressstation<br />
mit <strong>de</strong>n Eckverbin<strong>de</strong>rn zusammen.<br />
Schnittstellen angepasst sowie steuerungstechnisch<br />
abgestimmt.<br />
Für <strong>de</strong>n vollautomatischen Ablauf<br />
und die Verkettung <strong>de</strong>r Prozesse sorgen<br />
auch Linear- und Knickarmroboter. Aktiv<br />
sind sie bei Laminierprozessen, <strong>de</strong>m<br />
Platzieren und Verbin<strong>de</strong>n von Solarzellen,<br />
<strong>de</strong>m Befestigen von Kontaktboxen<br />
mittels Lasertechnik, <strong>de</strong>r Rahmung,<br />
beim Folienüberstandabtrennen, <strong>de</strong>m<br />
Palettieren und Kommissionieren. Pro<br />
Fertigungslinie sind 30 bis 40 Roboter<br />
im Einsatz; die Fertigungszeit für ein<br />
Solarmodul mit 47 Zellen beträgt etwa<br />
40 Sekun<strong>de</strong>n.<br />
Reis Robotics und viele an<strong>de</strong>re Ausrüster<br />
<strong>de</strong>r Solartechnik-Branche stellen<br />
auf <strong>de</strong>r Münchener Technologiemesse<br />
AUTOMATICA aus. Sie zeigen<br />
mitunter die neuen Erkenntnisse aus<br />
<strong>de</strong>n umgesetzten Prozessen in <strong>de</strong>r<br />
Photovoltaik, die auch an<strong>de</strong>ren Applikationsbereichen<br />
zugute kommen<br />
können. So die Handhabung sehr dünner<br />
und sensibler Teile o<strong>de</strong>r das Detektieren<br />
von Mikrorissen auf reflektieren<strong>de</strong>n<br />
Oberflächen mittels Bildverarbeitungssystemen.<br />
Modulproduktion<br />
Vollautomatische <strong>Produktion</strong> von Solarmodulen<br />
Hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Genauigkeit <strong>de</strong>r Strings<br />
Die automatische<br />
<strong>Produktion</strong><br />
von Photovoltaikmodulen<br />
umfasst verschie<strong>de</strong>neEinzelschritte:<br />
die<br />
Zusammenstellung<br />
<strong>de</strong>s Layups,<br />
die Nachbearbeitung<br />
<strong>de</strong>s<br />
Laminats, die<br />
elektrische<br />
Kontaktierung<br />
o<strong>de</strong>r die Rahmung<br />
und Abdichtung.<br />
Deutsche Systemhäuser,MaschinenundKomponenten-Hersteller<br />
haben<br />
<strong>de</strong>n weltweit<br />
höchsten technischenStandard<br />
in <strong>de</strong>r Modul-Fertigung<br />
realisiert.<br />
Diese Rahmenbauteile wer<strong>de</strong>n automatisch<br />
zusammen mit <strong>de</strong>n langen<br />
Rahmenbauteilen in die Rahmungsstation<br />
eingelegt. Anschließend legt ein<br />
weiterer Roboter das Laminat, das zuvor<br />
automatisch umlaufend an <strong>de</strong>n<br />
Glaskanten mit einem Klebeband bestückt<br />
wur<strong>de</strong>, ebenfalls in die Rahmungsstation<br />
ein. Ein automatischer<br />
Fügeprozess, <strong>de</strong>r sicherstellt, dass die<br />
vier Rahmenteile so verpresst wer<strong>de</strong>n,<br />
dass das Laminat nicht beschädigt wird<br />
und alle Ecken <strong>de</strong>s Moduls vollkommen<br />
geschlossen sind.<br />
Automatische Verpackung<br />
nach Leistungsklassen<br />
Da die Rahmenprofile in <strong>de</strong>n meisten<br />
Fällen sägerau, ohne Nachbearbeitung<br />
in <strong>de</strong>r Anlage verbaut wer<strong>de</strong>n, ist es erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
im Anschluss an die Rahmungsstation<br />
nochmals die Ecken zu<br />
überfräsen, damit sichergestellt ist,<br />
dass keine scharfkantigen Verletzungsstellen<br />
an <strong>de</strong>n Gehrungen zurückbleiben.<br />
Das Modul, das jetzt schon nahezu<br />
fertiggestellt scheint, muss nun jedoch<br />
weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n, um die elektrischen<br />
Anschlüsse für <strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>s<br />
Moduls ebenfalls automatisch auszuführen.<br />
Hierzu muss die Anschlussdose<br />
in einer Montagestation mit Robotern<br />
automatisch gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Wirkungsgrad <strong>de</strong>r so fertiggestellten<br />
Module wird nun in einer<br />
Flasherstation ermittelt. In diesem Anlagenteil<br />
kann eine Qualitätskontrolle<br />
<strong>de</strong>s Moduls <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n, aber auch eine<br />
Qualifizierung <strong>de</strong>s Moduls je nach <strong>de</strong>r<br />
Höhe <strong>de</strong>r Leistungsaufnahme vorgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die so qualifizierten<br />
Module wer<strong>de</strong>n dann in einer automatischen<br />
Verpackung nach Leistungsklassen<br />
sortiert und verpackt.