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„Militärische Disziplin statt Sozial-Esoterik“ - Produktion.de

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13. März 2008<br />

Nummer 11<br />

3<br />

WIRTSCHAFT<br />

Blickpunkt Asien: Japan<br />

exportiert mehr nach Europa<br />

TECHNIK IM FOKUS<br />

Evolution <strong>de</strong>r<br />

Vakuumtechnologie<br />

Vakuumtechnologie verfügt<br />

über eine weitreichen<strong>de</strong> Geschichte.<br />

Es war Otto von Guericke,<br />

<strong>de</strong>r 1654 das so genannte<br />

Mag<strong>de</strong>burger Halbkugelexperiment<br />

durchführte, mit <strong>de</strong>m er<br />

bewies, dass nicht einmal Pfer<strong>de</strong>gespanne<br />

in <strong>de</strong>r Lage sind,<br />

zwei luftevakuierte Halbkugeln<br />

zu trennen. Seite 13<br />

Intelligente Fabrik<br />

Die Automatisierungswelt verän<strong>de</strong>rt<br />

sich schneller <strong>de</strong>nn je.<br />

Die Zeichen <strong>de</strong>r Zeit müssen<br />

erkannt, zukunftsfähige Lösungsansätze<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Siemens hat dafür ein<br />

ganz konkretes Bild von <strong>de</strong>r<br />

Zukunft. Seite 14<br />

Konstruktion<br />

Eine einheitliche Plattform für<br />

die durchgängige Planung und<br />

Steuerung aller Entwicklungsund<br />

Fertigungsschritte entspräche<br />

sicherlich <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r Maschinenbauer. Doch<br />

inwiefern sind die angebotenen<br />

Systeme bereits Realität?<br />

Seite 14<br />

Lasertechnik<br />

Am Laser Zentrum Hannover<br />

konnten entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />

in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit<br />

und Kontrolle <strong>de</strong>r Ionenstrahlzerstäubung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n,<br />

die <strong>de</strong>n Prozess auch für<br />

einen größeren Anwen<strong>de</strong>rkreis<br />

interessant machen. Seite 15<br />

METAV-Symposium<br />

Leserservice<br />

<strong>Produktion</strong>www.produktion.<strong>de</strong><br />

Einzelpreis Euro 2,80<br />

EVENT<br />

DÜSSELDORF (gk). Die Debatte<br />

um Klima- und Umweltschutz<br />

hat die Industrie erreicht:<br />

Enorm gestiegene Energiepreise<br />

for<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Industrie neue Wege<br />

bei Energie-Effizienz von Maschinen<br />

und Anlagen. Deshalb<br />

veranstalten <strong>Produktion</strong> und<br />

VDW am 1. April auf <strong>de</strong>r<br />

METAV das 1. Internationale<br />

Symposium „Energie-Effizienz<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>“, unter an<strong>de</strong>rem<br />

mit Prof. Putz (Fraunhofer<br />

IWU), Dr. Zwanziger (Siemens)<br />

und Prof. Schröppel (VDE).<br />

Anmeldung: www.produktion.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (01 80) 3 67 3 124* Fax: (01 80) 3 67 31 26*<br />

*9 Cent je Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />

(abweichen<strong>de</strong> Mobilfunktarife möglich)<br />

Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie<br />

5 ENERGIE-EFFIZIENZ<br />

13 TECHNIK<br />

S1<br />

Prof. Reimund Neugebauer:<br />

„30 % Einsparungen sind drin“<br />

Die Evolution <strong>de</strong>r<br />

Vakuumtechnologie<br />

Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/GEO: Die <strong>Produktion</strong>er-Elite trifft sich in Nürnberg<br />

„Militärische <strong>Disziplin</strong> <strong>statt</strong><br />

<strong>Sozial</strong>-Esoterik“<br />

von Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

NÜRNBERG. Professor Günther<br />

Schuh for<strong>de</strong>rte die Teilnehmer<br />

<strong>de</strong>s Kongresses „Fabrik <strong>de</strong>s<br />

Jahres“ von <strong>Produktion</strong> und<br />

A.T.Kearney auf, nicht nur die<br />

Personalkosten im Blick zu haben,<br />

son<strong>de</strong>rn vor allem die höher<br />

liegen<strong>de</strong>n Transportkosten.<br />

Mit einer provokanten Aussage<br />

zog Griewe-Werkleiter Roman<br />

Löw die Teilnehmer <strong>de</strong>s Kongresses<br />

Fabrik <strong>de</strong>s Jahres in seinen<br />

Bann. Um langfristige Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in einem Unternehmen<br />

durchzusetzen, „bedarf<br />

es militärischer <strong>Disziplin</strong><br />

<strong>statt</strong> <strong>Sozial</strong>-Esoterik“, sagte <strong>de</strong>r<br />

Sieger in <strong>de</strong>r Kategorie „Hervorragen<strong>de</strong><br />

Teilefertigung“ am<br />

vergangenen Donnerstag in<br />

Innvationen helfen Kosten sparen<br />

Quelle: ZEW © <strong>Produktion</strong><br />

Durch verbesserte <strong>Produktion</strong>sprozesse konnten die Industrieunternehmen<br />

2006 fast 5% ihrer Kosten einsparen.<br />

„Teppich-Etage“,<br />

mal herhören!<br />

Die 380 Teilnehmer <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen<br />

<strong>Produktion</strong>er-Community nahmen es auf<br />

ihrem Kongress zum Benchmark-Wettbewerb<br />

Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/GEO (siehe Titelgeschichte)<br />

beifällig zur Kenntnis: Es geht wie<strong>de</strong>r aufwärts<br />

mit Fertigung in Deutschland. Nach langen<br />

Bild: Nathalie Balleis<br />

Nürnberg vor 380 <strong>Produktion</strong>sfachleuten.<br />

Der Automobilzulieferer<br />

befand sich 2004 in einer<br />

wirtschaftlichen Krise auf<br />

Grund mangeln<strong>de</strong>r Effizienz,<br />

Qualität und Mitarbeitermoti-<br />

EDITORIAL<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

Jahren <strong>de</strong>s Outsourcings gibt es jetzt einen Trend zur Rückverlagerung:<br />

Mängel bei Flexibilität, Lieferfähigkeit und Qualität geben<br />

<strong>de</strong>n Ausschlag zur Rückkehr. Ein Kompliment für <strong>de</strong>utsche Werkleiter:<br />

Sie liegen gera<strong>de</strong> mit diesen Stärken europaweit an <strong>de</strong>r<br />

Spitze, wie die Sieger <strong>de</strong>s von <strong>Produktion</strong> und A.T.Kearney ausgeschriebenen<br />

Wettbewerbs <strong>de</strong>monstrierten. Sie sind es, die Jahr für<br />

Jahr zweistellige Produktivitiätszuwächse schaffen - in<strong>de</strong>m sie ihre<br />

Probleme lösen, <strong>statt</strong> sie zu verlagern. Und sie beweisen, dass <strong>Produktion</strong><br />

am Hochlohn-Standort D kein Kostenproblem sein muss.<br />

Auch wenn die „Teppich-Etage“ das nicht gerne hört.<br />

www.produktion.<strong>de</strong><br />

vation. Deshalb machte das<br />

Werk in Westerburg Verluste.<br />

Um eine Verbesserung herbeizuführen,<br />

strebte Löw einen radikalen<br />

Wan<strong>de</strong>l zum schlanken<br />

Unternehmen an. Durch ein intensives,<br />

kontinuierliches Training<br />

sowie sein persönliches<br />

Engagement erreichte er eine<br />

Bewusstseinsverän<strong>de</strong>rung bei<br />

<strong>de</strong>r Belegschaft. Baustein <strong>de</strong>s<br />

Innovationsmanagements bil<strong>de</strong>t<br />

eine Zukunftswerk<strong>statt</strong>, wo<br />

unter an<strong>de</strong>rem prozessorientierte<br />

Metho<strong>de</strong>n wie Wertstromanalyse<br />

und TPM angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. 2006 schaffte<br />

Löw <strong>de</strong>n Turnaround mit <strong>de</strong>m<br />

Werk in Westerburg und 2007<br />

wur<strong>de</strong> das Ergebnis um 100 %<br />

gesteigert. Der Erfolg Löws<br />

führte dazu, dass <strong>de</strong>r Werkleiter<br />

<strong>de</strong>r meistumlagerte Fachmann<br />

bei <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Kongresses war.<br />

@<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />

Professor Günther Schuh for<strong>de</strong>rte in<br />

seiner Keynote, dass Deutschland ein<br />

<strong>Produktion</strong>seinwan<strong>de</strong>rungsland<br />

wer<strong>de</strong>n müsse.<br />

TECHNIK<br />

Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r<br />

Schließung <strong>de</strong>s Nokia-Werks in<br />

Bochum for<strong>de</strong>rte Professor<br />

Günther Schuh, Direktor <strong>de</strong>s<br />

WZL <strong>de</strong>r RWTH Aachen, in seiner<br />

Keynote, dass „Deutschland<br />

ein <strong>Produktion</strong>seinwan<strong>de</strong>rungsland<br />

wer<strong>de</strong>n“ müsse.<br />

Zwar seien <strong>de</strong>utsche Unternehmen<br />

zuletzt wettbewerbsfähiger<br />

gewor<strong>de</strong>n, doch das Investitions-<br />

und Arbeitskräftepotenzial<br />

Asiens sei nahezu unerschöpflich.<br />

„Bereits vier <strong>de</strong>r<br />

zehn nach Börsenkapitalisierung<br />

größten Unternehmen<br />

kommen aus China, darunter<br />

das Unternehmen mit <strong>de</strong>m<br />

höchsten Wert Petrochina“,<br />

sagte A.T. Kearney Vice Presi<strong>de</strong>nt<br />

Dr. Günter Jordan. Professor<br />

Schuh mahnte die Kongress-Teilnehmer,<br />

ihre gesamte<br />

Kostenstruktur zu optimieren<br />

und nicht nur die Montage-<br />

Voith AG<br />

Wechsel an <strong>de</strong>r Spitze<br />

von Kathrin Irmer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

HEIDENHEIM. Der langjährige<br />

Vorstandvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Voith<br />

AG Dr. Hermut Kormann wird<br />

am 31.03.2008 <strong>de</strong>n Vorstandsvorsitz<br />

an Dr. Hubert Lienhard,<br />

Vorstandsmitglied und Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>s Konzernbereiches Voith<br />

Siemens Hydro Power Generation<br />

übergeben. Kormann, <strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Vollendung seines 66.<br />

Lebensjahres als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

ausschei<strong>de</strong>t, stand<br />

acht Jahre an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s<br />

Anlagenbauers. Unter <strong>de</strong>r Leitung<br />

<strong>de</strong>s 65-Jährigen durch-<br />

Special: Gute Konjunktur<br />

beflügelt AUTOMATICA<br />

weiter auf Seite 2<br />

brach <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>s Familienunternehmens<br />

erstmals die<br />

Marke von vier Mrd Euro.Die<br />

Erlöse stiegen um 12 % auf<br />

knapp 4,2 Mrd nach 3,7 Mrd<br />

Euro im Geschäftsjahr zuvor.<br />

Sein Nachfolger Dr. Hubert<br />

Lienhard ist seit 2001 Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und seit 2002<br />

mit <strong>de</strong>r Aufgabe <strong>de</strong>s Vorsitzes<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r Voith<br />

Siemens Hydro Power Generation<br />

GmbH & Co. KG betraut.<br />

Der Konzernbereich entwickelte<br />

sich in <strong>de</strong>r Zeit seiner Führung<br />

sehr erfolgreich. So ist das<br />

Auftragseingangsvolumen von<br />

einer halben Mrd Euro auf über<br />

eine Mrd Euro angewachsen.<br />

Special<br />

AUTOMATICA<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG<br />

PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

WIRTSCHAFTS-TICKER<br />

1,60<br />

1,55<br />

1,50<br />

1,45<br />

1,40<br />

11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />

€ 1,54 $<br />

€ 157,31 Yen<br />

€ 10,94 Yuan<br />

€ 0,76 £<br />

Euro in Dollar<br />

➔<br />

€ 62,59 Rupie<br />

€ 36,67Rubel<br />

€ 3,57Zloty<br />

€ 265,69 Forint<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

Conti: VDO-Vorgabe 6%<br />

FRANKFURT (DJ/kn). Im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Siemens-Sparte erwartet<br />

die Continental AG für<br />

VDO ein organisches Umsatzwachstum<br />

von jährlich 6 %.<br />

Nach <strong>de</strong>r Übernahme strebe<br />

<strong>de</strong>r Hannoveraner Automobilzulieferer<br />

vor Zinsen und Steuern<br />

eine Gewinnmarge von<br />

„min<strong>de</strong>stens 10 %" vor Abschreibungen<br />

auf <strong>de</strong>n Kaufpreis<br />

bis 2010/2011 an, sagte<br />

<strong>de</strong>r Continental-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

Manfred Wennemer<br />

auf einer Analystenkonferenz.<br />

Maschinenbau attraktiv<br />

HAMBURG (DJ/kn). Der Duisburger<br />

Stahlhändler Klöckner<br />

& Co (KlöCo) will seine Abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r Bauindustrie,<br />

die ca. 40 % Umsatz erbringt,<br />

verringern. „Wir suchen nach<br />

Kaufmöglichkeiten im Maschinen-<br />

und Anlagenbau", sagte<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r Thomas<br />

Ludwig <strong>de</strong>r Zeitung Financial<br />

Times Deutschland. Zurzeit<br />

mache KlöCo in Nordamerika<br />

die Erfahrung, dass Schwächen<br />

in <strong>de</strong>r Baukonjunktur mit <strong>de</strong>m<br />

gut laufen<strong>de</strong>n Maschinenbau<br />

mehr als ausgeglichen wür<strong>de</strong>n,<br />

sagte Ludwig.<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

50 000 ...<br />

...Rechenzentren<br />

in Deutschland<br />

benötigen 1% <strong>de</strong>s Stroms hierzulan<strong>de</strong>.<br />

Für die IT-Branche leitet sich<br />

ein neues Thema ab: ‚Green IT‘.<br />

Dr. Hubert Lienhard wird ab 1.April<br />

<strong>de</strong>n Vorstandvorsitz <strong>de</strong>r Voith AG<br />

von Dr. Kormann übernehmen.<br />

„Ich freue mich über das Vertrauen,<br />

und wer<strong>de</strong> meine gesamte<br />

Kraft dafür einsetzen,<br />

die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s Konzerns<br />

fortzusetzen und zu gestalten“,<br />

so Dr. Lienhard.<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

Bild: Voith AG


2 <strong>Produktion</strong> Wirtschaftsfakten<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

„Militärische <strong>Disziplin</strong>...<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

lohnkosten. Denn selbst bei komplexen<br />

Montageprozessen wür<strong>de</strong>n diese<br />

Löhne weniger als 10 % <strong>de</strong>r Gesamtkosten<br />

ausmachen. Die Transportkosten<br />

bei einem typischen OEM in <strong>de</strong>r<br />

Automobilindustrie wür<strong>de</strong>n dagegen<br />

bereits bei 11,6 % leigen. Die Komponenten<br />

einer elektrischen Zahnbürste<br />

von Phillips wür<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit sogar auf<br />

drei Kontinten gefertigt und bis zur<br />

Montage hätten alle Einzelteile zusammen<br />

schon 27000 Kilometer zurückgelegt,<br />

berichtete Schuh. Wegen<br />

<strong>de</strong>r Zerglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />

müssten die Firmen ihre<br />

Teilelogistik synchronisieren, for<strong>de</strong>rte<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaftler. In <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

sei zum Beispiel mit einer<br />

über mehrere Tage vorausgeplanten<br />

Montagesequenz eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Produktivität um 20 % und eine Verringerung<br />

<strong>de</strong>s Logistikaufwan<strong>de</strong>s um<br />

50 % möglich. Der Sieger Nefit aus<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n hat sich beispielsweise<br />

dieses Themas angenommen:<br />

Er lässt sich seine Komponenten im 4-<br />

Stun<strong>de</strong>n-Takt just-in-time über einen<br />

von <strong>de</strong>n Lieferanten betriebenen Supplier-Hub<br />

bereitstellen.<br />

Unternehmen sollten ihre<br />

Teilelogistik synchronisieren<br />

In ihren Vorträgen nannten die Sieger<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Kategorien unterschiedliche<br />

Metho<strong>de</strong>n, die sie nach<br />

vorn gebracht haben. So beschrieb<br />

<strong>de</strong>r Centerleiter <strong>de</strong>s Produktleistungszentrums<br />

Motoren <strong>de</strong>s Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />

Werks Untertürkheim,<br />

Heinz-Werner Marx, eine Anlauffabrik,<br />

in <strong>de</strong>r während einer Produktentstehung<br />

getestet wird, wie die <strong>Produktion</strong><br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n muss. Dabei<br />

wird das Merce<strong>de</strong>s-Benz-<strong>Produktion</strong>ssystem<br />

in <strong>de</strong>n Produktentstehungsprozess<br />

integriert. Und <strong>de</strong>r CEO<br />

von Saar Gummi, Detlev Bartels, berichtete,<br />

wie sich <strong>de</strong>r Hersteller von<br />

Profildichtungen durch konsequentes<br />

Branding als Innovationsführer präsentierte.<br />

Das Unternehmen ist <strong>de</strong>rzeit<br />

mit 30 neuen Innovationen am<br />

Markt und wird mittlerweile von<br />

Automobilherstellern direkt angerufen,<br />

wenn diese eine technische Lösung<br />

für ein Dichtungsproblem suchen.<br />

von Gerit Schulze / Kathrin Irmer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

MOSKAU. Russland hat gewählt und<br />

mit Dimitri Medwedjew ein neues<br />

Staatsoberhaupt, das die Regierung im<br />

Sinne Putins weiter führen wird. Für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Russischen För<strong>de</strong>ration be<strong>de</strong>utet dies<br />

Kontinuität und ein weiterhin marktwirtschaftlicher<br />

Kurs.<br />

Für die Kontinuität spricht, dass Medwedjew<br />

seit Anfang <strong>de</strong>r 90er Jahre<br />

ein enger Weggefährte und Vertrauter<br />

Putins ist und <strong>de</strong>ssen Politik in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren durchweg mitgetragen<br />

hat. In seiner pragmatischen Re<strong>de</strong> in<br />

Krasnojarsk Mitte Februar dieses Jahres<br />

hat Medwedjew ange<strong>de</strong>utet, welchen<br />

Kurs seine Wirtschaftspolitik<br />

einschlagen könnte. Dabei hat er vier<br />

große ‚Is‘ in <strong>de</strong>n Mittelpunkt gestellt:<br />

Institutionen, Infrastruktur, Innovationen<br />

und Investitionen. Das lässt<br />

auch <strong>de</strong>utsche Unternehmen hoffen,<br />

dass sich ihre Geschäftsbedingungen<br />

in Russland weiter verbessern und die<br />

Exporte auch in Zukunft kräftig anwachsen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r Institutionen<br />

hat Medwedjew vor allem die Behör<strong>de</strong>n<br />

und Gerichte im Visier. „Die Beamten<br />

müssen anerkennen, dass die<br />

ENERGIE & ROHSTOFFE KONJUNKTUR & MÄRKTE<br />

FINANZEN & STEUERN<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />

Rohstahlerzeugung sinkt<br />

WIESBADEN (DJ). Die <strong>de</strong>utschen Hüttenwerke<br />

haben im Februar 2,32 Mio t<br />

Roheisen und 3,77 Mio t Rohstahl erzeugt.<br />

Nach Angaben <strong>de</strong>s Statistischen<br />

Bun<strong>de</strong>samts (Destatis) wur<strong>de</strong>n<br />

damit 4,4 % weniger Roheisen und<br />

1,3 % weniger Rohstahl produziert als<br />

im Vorjahresmonat. In <strong>de</strong>n ersten<br />

zwei Monaten <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres<br />

wur<strong>de</strong>n 5,01 Mio t Roheisen und 7,89<br />

Mio t Rohstahl hergestellt. Verglichen<br />

mit <strong>de</strong>m Vorjahreszeitraum entspricht<br />

dies einem Rückgang von<br />

3,2 % bei <strong>de</strong>r Roheisenproduktion und<br />

einem Minus von 3,1 % bei <strong>de</strong>r Rohstahlproduktion.<br />

Neues Kohlekraftwerk<br />

MÜNCHEN (DJ). Die Siemens AG ist<br />

Teil eines Konsortiums, das <strong>de</strong>n Zuschlag<br />

für <strong>de</strong>n Bau eines Kohleheizkraftwerk<br />

in Mainz bekommen hat.<br />

Das gesamte Volumen <strong>de</strong>s Auftrags<br />

<strong>de</strong>r Kraftwerke Mainz-Wiesba<strong>de</strong>n AG<br />

(KMW) bezifferte <strong>de</strong>r Münchener<br />

Technologiekonzern mit insgesamt<br />

rund 1 Mrd Euro. Die Hälfte <strong>de</strong>r Auftragssumme<br />

gehe an <strong>de</strong>n Siemens-<br />

Konzern. Zum Konsortium gehören<br />

ferner die Austrian Energy & Environment<br />

(AE&E) und die japanische IHI.<br />

Das Kraftwerk entsteht am Standort<br />

Ingelheimer Aue in Mainz soll bis<br />

2013 fertig gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

ROHSTOFFPREISE<br />

Aluminium je Tonne: 3227,00$<br />

Kupfer je Tonne: 8640,00$<br />

Gold je Feinunze: 976,80$<br />

Silber je Feinunze: 20,24$<br />

Nickel je Tonne: 21613,14€<br />

Zinn je Tonne: 12464,46€<br />

Ex-Präsi<strong>de</strong>nt Wladimir Putin:<br />

„Das größte Problem <strong>de</strong>r russischen<br />

Wirtschaft heute ist ihre<br />

Ineffizienz.“<br />

➔<br />

➔<br />

Gesellschaft ihr Arbeitgeber ist“, sagte<br />

<strong>de</strong>r heutige Präsi<strong>de</strong>nt vor <strong>de</strong>n Wahlen.<br />

Für Russland ein nahezu revolutionärer<br />

Satz. Auch die Unabhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Gerichte will Medwedjew för<strong>de</strong>rn.<br />

Die grassieren<strong>de</strong> Korruption im<br />

Land will sich <strong>de</strong>r Putin-Zögling<br />

ebenfalls vorknöpfen. Eine durchaus<br />

anspruchsvolle Aufgabe, lag Russland<br />

doch im In<strong>de</strong>x <strong>de</strong>r Korruptionswahrnehmung<br />

von Transparency Interna-<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

Deutsche <strong>Produktion</strong>: +1,8%<br />

BERLIN (DJ). Die Erzeugung im produzieren<strong>de</strong>n<br />

Gewerbe Deutschlands<br />

hat sich im Januar 2008 <strong>de</strong>utlich stärker<br />

erhöht als von Experten erwartet.<br />

Wie das Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerium<br />

(BMWi) in Berlin auf Basis vorläufiger<br />

Daten mitteilte, erhöhte sich<br />

die <strong>Produktion</strong> im Vergleich zum Vormonat<br />

preis- und saisonbereinigt um<br />

1,8 %. Von Dow Jones Newswires befragte<br />

Bankvolkswirte hatten einen<br />

<strong>Produktion</strong>sanstieg um lediglich 0,4 %<br />

prognostiziert. Im Dezember 2007<br />

war die <strong>Produktion</strong> revidiert um 1,5 %<br />

gestiegen. Ursprünglich hatte das<br />

BMWi hier einen Anstieg um 0,8 %<br />

ausgewiesen. Auf Jahressicht nahm<br />

die <strong>Produktion</strong> im Januar um 6,9 % zu,<br />

arbeitstäglich bereinigt erhöhte sie<br />

sich gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahresmonat<br />

ebenfalls um 6,9 %. In <strong>de</strong>r Industrie<br />

nahm die <strong>Produktion</strong> im Januar um<br />

1,9 % zu. Dieser Anstieg ging laut<br />

BMWi allein auf eine <strong>Produktion</strong>sausweitung<br />

bei <strong>de</strong>n Herstellern von Investitionsgütern<br />

zurück (plus 6,2 %).<br />

Indien strebt munter voran<br />

NEU-DELHI (DJ). Indiens Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) ist von Oktober bis<br />

Dezember 2007 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahresquartal<br />

um 8,4 % gestiegen.<br />

Das dritte Quartal <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>s Fiskaljahres<br />

(zum 31. März) sei vor allem<br />

von <strong>de</strong>r Industrie und <strong>de</strong>m Bausektor<br />

getrieben wor<strong>de</strong>n, teilte die zentrale<br />

Statistikbehör<strong>de</strong> Indiastat mit. Im<br />

Vorquartal hatte das Wachstum 8,9 %,<br />

im vergleichbaren Zeitraum <strong>de</strong>s Vorjahres<br />

9,1 % betragen.<br />

Italien: BIP flaut ab<br />

ROM (DJ). Italiens Wirtschaftswachstum<br />

ist im vergangenen Jahr etwas<br />

<strong>de</strong>utlicher als erwartet zurückgegangen.<br />

Wie die Statistikbehör<strong>de</strong> Istat<br />

mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) um 1,5 %. Im Vorjahr<br />

war die Wirtschaft um 1,8 % gewachsen.<br />

Im Zuge einer verän<strong>de</strong>rten Berechnungsmethodik<br />

für die Han<strong>de</strong>lsbilanz<br />

wur<strong>de</strong> für das Jahr 2005 ein<br />

höheres Wachstum ausgewiesen. Das<br />

BIP stieg in jenem Jahr um 0,6 %, ursprünglich<br />

war ein Zuwachs von lediglich<br />

0,1 % ausgewiesen wor<strong>de</strong>n.<br />

Schweiz: Dynamik überrascht<br />

ZÜRICH (DJ). Das Wachstum <strong>de</strong>r<br />

schweizerischen Wirtschaft hat sich<br />

im Schlussquartal 2007 überraschend<br />

stark beschleunigt. Wie das<br />

Staatsektretariat für Wirtschaft (Seco)<br />

berichtet, wuchs das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) um 1,0 % zum Vorquartal<br />

und um 3,6 % zum Vorjahr.<br />

Volkswirte hatten nur Zuwachsraten<br />

von 0,4 % und 2,7 % erwartet.<br />

Entwicklung<br />

Deutscher Aktienin<strong>de</strong>x DAX<br />

7600<br />

7400<br />

7200<br />

7000<br />

6800<br />

6600<br />

6400<br />

6200<br />

6000<br />

11.02. 18.02. 25.02. 03.03. 10.03.<br />

Erbschaftssteuer kritisiert<br />

BERLIN (DJ). Die von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

geplante Reform <strong>de</strong>r Erbschaftsteuer<br />

bei einer Expertenanhörung<br />

in Berlin auf umfangreiche Kritik<br />

gestoßen. Einwän<strong>de</strong> erhoben die<br />

Fachleute gegen die beabsichtigten<br />

Verschonungsregeln und die geplanten<br />

Bewertungsregelungen. Der Regierungsentwurf<br />

bedürfe „signifikanter<br />

Än<strong>de</strong>rungen, damit <strong>de</strong>r Standort<br />

Deutschland im internationalen Wettbewerb<br />

nicht an Attraktivität verliert“,<br />

erklärten die Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft. „Bei Umsetzung<br />

<strong>de</strong>s Entwurfs wür<strong>de</strong> die Unternehmensnachfolge<br />

künftig in vielen<br />

Fällen <strong>de</strong>utlich teurer, in je<strong>de</strong>m Falle<br />

aber erheblich risikoreicher und bürokratischer“,<br />

warnten die Wirtschaftsverbän<strong>de</strong>.<br />

Eigentümerstruktur von Scania nach Aufstockung <strong>de</strong>s VW-Anteils<br />

Quelle: Globus/dpa © <strong>Produktion</strong><br />

tional 2007 nur<br />

auf Rang 143<br />

von 179 Län<strong>de</strong>rn.<br />

Gegenüber<br />

2006 hatte sich<br />

das Land nochmals<br />

um 22 Plätzeverschlechtert.<br />

Inwieweit<br />

sich all diese<br />

Vorstellungen<br />

verwirklichen<br />

lassen, muss die<br />

Praxis zeigen.<br />

Auch Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Putin war vor<br />

acht Jahren mit<br />

ähnlichen For<strong>de</strong>rungenangetreten.<br />

Allerdings<br />

befin<strong>de</strong>t sich<br />

Russland heute<br />

in einer völlig<br />

an<strong>de</strong>ren Situation. Die Wirtschaft<br />

wächst seit acht Jahren mit durchschnittlich<br />

über sechs Prozent pro<br />

Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt ist<br />

2007 sogar um <strong>de</strong>n Rekordwert von<br />

8,1 % gestiegen.<br />

Inzwischen gehört Russland zu <strong>de</strong>n<br />

zehn größten Volkswirtschaften <strong>de</strong>r<br />

Welt. Dank hoher Rohstoffpreise sind<br />

die Auslandsschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Staates<br />

weitgehend getilgt. Die Währungsre-<br />

Volkswagen übernimmt das Steuer bei<br />

Scania. Der Wolfsburger Autokonzern<br />

zahlt <strong>de</strong>n Anteilseignern aus <strong>de</strong>r Wallenberg-Gruppe<br />

2,9 Milliar<strong>de</strong>n Euro für rund<br />

30 Prozent <strong>de</strong>r Stimmrechtsanteile. Danach<br />

verfügt VW über 68,6 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Stimmrechtsanteile bei Scania. Der Kapitalanteil<br />

erhöht sich mit <strong>de</strong>m Zukauf von<br />

20,89 auf 37,73 Prozent. Eine Zusammenführung<br />

mit MAN steht nach VW-Angaben<br />

<strong>de</strong>rzeit nicht auf <strong>de</strong>r Tagesordnung. Bei<br />

MAN ist Volkswagen ebenfalls größter<br />

Anteilseigner. MAN hält seinerseits rund<br />

17 Prozent <strong>de</strong>r Stimmrechtsanteile bei<br />

Scania.<br />

Russland<br />

Medwedjew tritt an: Kommt jetzt die technologische Aufrüstung?<br />

Bil<strong>de</strong>r: Imago<br />

Russlands neues Staatsoberhaupt<br />

Dimitri Medwedjew wird<br />

die Wirtschaftspolitik von Putin<br />

weiter verfolgen.<br />

serven haben fast 500 Mrd US-Dollar<br />

erreicht, im Stabilitätsfonds sorgen<br />

über 150 Mrd US-Dollar für ein komfortables<br />

Polster gegen sinken<strong>de</strong> Ölpreise.<br />

Die Investitionen wachsen<br />

jährlich zweistellig, sowohl aus <strong>de</strong>m<br />

Inland als auch aus <strong>de</strong>m Ausland.<br />

„Man muss fast die gesamten Anlagen<br />

im ganzen Land austauschen. Dabei<br />

müssen die neuen Anlagen und Technologien<br />

wirtschaftlich und umwelt-<br />

Investitionen wachsen jährlich<br />

auf zweistelligem Niveau<br />

verträglich sein“, so Putin über die<br />

kommen<strong>de</strong>n Aufgaben. Für <strong>de</strong>utsche<br />

Unternehmen bietet die angestrebte<br />

Aufholjagd und Diversifizierung <strong>de</strong>r<br />

russischen Wirtschaft nach wie vor<br />

sehr gute Geschäftschancen. Beim<br />

Aubau <strong>de</strong>r Infrastruktur sind <strong>de</strong>utsche<br />

Qualitätsprodukte gefragt.<br />

Das gilt umso mehr für Investitionsgüter<br />

wie Maschinen und Anlagen,<br />

die auch 2007 wie<strong>de</strong>r wichtigstes<br />

<strong>de</strong>utsches Exportprodukt waren (laut<br />

Destatis: 7,1 Mrd Euro von insgesamt<br />

28,2 Mrd Euro Ausfuhrvolumen).<br />

Wegen <strong>de</strong>r schnell steigen<strong>de</strong>n Löhne<br />

sowie <strong>de</strong>r Aufwertung <strong>de</strong>s Rubel müssen<br />

russische Unternehmen ihre Produktivität<br />

erhöhen und investieren<br />

daher in neue Ausrüstungen. „Man<br />

muss die <strong>Produktion</strong> mo<strong>de</strong>rnisieren“,<br />

for<strong>de</strong>rte Ex-Präsi<strong>de</strong>nt Putin. Unter<br />

Medwedjew wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m Themen<br />

wie Energieeffizienz und Umweltschutz<br />

verstärkt auf die Tagesordnung<br />

rücken, glauben Beobachter.<br />

Dafür sind <strong>de</strong>utsche Anbieter bestens<br />

aufgestellt. Der neue Präsi<strong>de</strong>nt will<br />

auch die Verarbeitung von Rohstoffen<br />

weiter för<strong>de</strong>rn.<br />

Eine Achillesferse <strong>de</strong>r russischen<br />

Wirtschaft bleibt die hohe Inflationsrate,<br />

die 2007 mit 11,9 % das Ziel<br />

weit verfehlte. Die Erzeugerpreise <strong>de</strong>r<br />

Industrie legten sogar um 25 % zu.<br />

Der Preisauftrieb setzt sich 2008 weiter<br />

fort. Wegen <strong>de</strong>s starken Rubels<br />

strömen zu<strong>de</strong>m weiter Importprodukte<br />

ins Land, während Russland für<br />

<strong>de</strong>n Export außer Rohstoffen kaum<br />

weltmarktfähige Produkte zu bieten<br />

hat. Der Überschuss <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz<br />

schmilzt damit bedrohlich zusammen.<br />

Trotz <strong>de</strong>r weltweiten Immobilienkrise<br />

und <strong>de</strong>m auch in Russland<br />

wie<strong>de</strong>r schwieriger und teurer gewor<strong>de</strong>nen<br />

Zugang zu Krediten rechnet<br />

die Staatsführung aber weiter mit<br />

glänzen<strong>de</strong>n Wachstumsraten. Dafür<br />

spricht auch die robuste Binnennachfrage.<br />

Das Finanzministerium geht<br />

für 2008 von einem BIP-Zuwachs von<br />

min<strong>de</strong>stens 7 % aus. Die <strong>de</strong>utsche Exportwirtschaft<br />

wird das freuen.


Mehr Trends.<br />

Mehr Reports.<br />

Jetzt im Technikteil.<br />

Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />

von Dr. Thomas Kiefer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Wirtschaft<br />

Nummer 11 Nachrichten aus <strong>de</strong>r Industrie<br />

13. März 2008<br />

4<br />

Markt und Meinung<br />

Optische Technologien: Deutsche<br />

Lasertechnik glänzt weltweit<br />

SEMINARANZEIGEN<br />

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Einführung u. Umsetzung<br />

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Johann So<strong>de</strong>r<br />

SHANGHAI (gk). Japan hat – durch das<br />

Wachstum Chinas und Koreas herausgefor<strong>de</strong>rt<br />

– seine Industriepolitik neu<br />

ausgerichtet. Von neuen internationalen<br />

Kooperationen und gemeinsamen<br />

Projekten in Drittlän<strong>de</strong>rn können auch<br />

europäische Unternehmen profitieren.<br />

China und Indien stehen meist im<br />

Blickpunkt <strong>de</strong>r Wirtschaftsbeziehungen<br />

zu Asien. Die Konjunkturlokomotive<br />

und das Land mit <strong>de</strong>r am weitesten<br />

entwickelten Spitzentechnologie<br />

ist dort jedoch immer noch Japan.<br />

Mit einem Brutto-Inlandsprodukt<br />

(BIP) von 4 463,6 Milliar<strong>de</strong>n Dollar<br />

(etwa 3 049 Mrd Euro) nimmt das<br />

Land nach <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>n zweiten Platz<br />

ein. Die Ausfuhren stiegen 2007 um<br />

11,6 % auf rund 84 Billionen Yen (1<br />

Euro = ca. 160 Yen), die Importe nahmen<br />

um 8,6 % auf 73,1 Billionen Yen<br />

zu. Für die nächsten Jahre erwarten<br />

Experten ein Durchschnittswachstum<br />

von jährlich 2 %.<br />

Im Han<strong>de</strong>l mit Deutschland erhöhte<br />

Japan seine Exporte 2007 um 12 %<br />

auf rund 2,7 Billionen Yen, die Importe<br />

stiegen um 6,4 % auf 2,3 Billionen<br />

Yen. Der Han<strong>de</strong>lsüberschuss lag bei<br />

377 Mrd Yen. Deutlich größer fiel jedoch<br />

<strong>de</strong>r Saldo zugunsten Japans im<br />

Falle <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> (Überschuss:<br />

1,9 Billionen Yen) und Großbritan-<br />

6 Unternehmen und Branchen<br />

8<br />

Kühlschmierstoffe: Rhenus Lub<br />

schafft 15 Prozent Plus<br />

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HALLE 3 · STAND C9<br />

Blickpunkt Asien<br />

Japan exportiert verstärkt nach Europa<br />

Links:<br />

Hannover Messe 2008 –<br />

Partnerland Japan<br />

www.hannovermesse.<strong>de</strong>/japan_d<br />

JETRO: www.jetro.<strong>de</strong><br />

Veranstaltungen<br />

21. April; Deutsch-Japanischer<br />

Business Summit<br />

22. April, Halle 25<br />

German-Japanese<br />

Robotics Summit<br />

22. April, Global Business Forum,<br />

Halle 6: Markteinstieg Japan<br />

niens (1,0 Billionen Yen) aus. Doch<br />

für europäische Unternehmen muss<br />

die Entwicklung nicht zum Nachteil<br />

sein. Viele Firmen können davon<br />

auch profitieren, insbeson<strong>de</strong>re bei gemeinsamen<br />

Projekten in Asien und<br />

bei Forschungskooperationen. Den<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen durch die neuen<br />

Wettbewerber China, Indien, Korea<br />

und die ASEAN-Staaten begegnete<br />

Japan mit einer grundlegen<strong>de</strong>n Neuausrichtung<br />

seiner Industriepolitik.<br />

Das zuvor wirtschaftlich eher abgeschottete<br />

Land sucht jetzt internationale<br />

Kooperationen, ausländische<br />

Unternehmensansiedlungen im Land<br />

und gemeinsame Projekte in Drittlän-<br />

Region Exporte Änd. Importe Änd. Saldo Änd.<br />

EU 12.410 13,4 7.656 9,6 4.754 20,0<br />

Nordamerika 18.143 0,3 9.517 5,3 8.626 -4,7<br />

Mittel-/Südamerika 4.121 15,9 2.809 18,4 1.313 11,0<br />

Asien 40.397 12,9 31.513 7,3 8.884 38,5<br />

Ozeanien 2.105 16,9 4.162 12,7 -2.056 8,8<br />

Mittlerer Osten 3.077 37,8 13.461 6,1 -10.384 -0,7<br />

Afrika 1.366 24,2 1.759 14,1 -393 -11,0<br />

Insgesamt 83.941 11,6 73.116 8,6 10,825 37,0<br />

Werte in Mrd. Yen; 1 Euro- ca. 160 Yen; Verän<strong>de</strong>rung gegenüber Vorjahr in %<br />

© <strong>Produktion</strong> Quelle: Ministry of Finance, Bfai<br />

Exporte und Importe Japans im Jahr 2007.<br />

Die Werte sind in Mrd. Yen angegeben; 1 Euro = ca. 160 Yen;<br />

Die Verän<strong>de</strong>rung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahreswert ist in % angegeben.<br />

Bild: Hannover Messe<br />

Japan auf <strong>de</strong>r Hannover Messe<br />

23. April, Halle 1<br />

Deutsch-Japanische Konferenz<br />

zum <strong>Produktion</strong>sintegrierten<br />

Umweltschutz<br />

24. April, Convention Center<br />

Deutsch-Japanischer Wirtschaftsdialog<br />

Klimaschutz<br />

24. April, Convention Center<br />

Deutsch-Japanisches<br />

Photovoltaik- Forum<br />

24. April, Global Business<br />

Forum, Halle 6<br />

Japans Außenhan<strong>de</strong>l 2007<br />

<strong>de</strong>rn. Spitzentechnologie und Forschung<br />

wer<strong>de</strong>n weiter ausgebaut: Japan<br />

gibt im weltweiten Vergleich am<br />

meisten Geld für Forschung und Entwicklung<br />

aus. Die Internationalisierung<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft verän<strong>de</strong>rt ihr Gesicht<br />

und so ist es spannend, diese<br />

Entwicklungen und Japans Industrie<br />

auf <strong>de</strong>r größten Technologiemesse<br />

<strong>de</strong>r Welt in Hannover zu sehen: Japan<br />

ist Partnerland <strong>de</strong>r Hannover Messe<br />

2008.<br />

Die Japan External Tra<strong>de</strong> Organization<br />

(JETRO) übernimmt die Fe<strong>de</strong>rführung<br />

<strong>de</strong>s Partnerlandauftritts auf<br />

<strong>de</strong>r Messe. Takashi Nakagawa vom<br />

JETRO-Büro arbeitet mit Hochdruck<br />

an einer gelungenen Inszenierung Japans.<br />

„Wir möchten in Hannover das<br />

hohe Innovationspotential Japans<br />

zeigen, vor allem im Forschungs- und<br />

Entwicklungs- und im High-Tech-Bereich“,<br />

sagt Nakagawa. Aus Japan<br />

kommen 150 Aussteller, die eine Fläche<br />

von 3 500 Quadratmeter belegen.<br />

Japanische Konzerne zeigen Roboter,<br />

optische Faserplatten, Stahlgürtel<br />

und neue Antriebstechnologien sowie<br />

Energiesysteme. Der japanische Zentralstand<br />

befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Leitmesse<br />

„Research & Technologie“ in <strong>de</strong>r<br />

Halle 2. In Halle 27 sind auf 1 400<br />

Quadratmeter Fläche japanische Aus-<br />

@<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

Mail an: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />

Sepp D. Heckmann, Deutsche<br />

Messe, Hiromichi Watanabe,<br />

METI, Dr. A<strong>de</strong>m Sahin, Türkei,<br />

Wolfgang Pech, Hannover M.<br />

steller wie Sharp Corporation,<br />

Mitsubishi Electric<br />

Corporation und Nippon<br />

Oil Corporation vertreten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Internationalen<br />

Wirtschaftsforum in Halle<br />

6 bil<strong>de</strong>n Japanthemen einen<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Veranstaltungen.<br />

Im Fokus stehen dabei<br />

nicht nur die großen Konzerne.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re kleinere<br />

und mittleren Unternehmen<br />

gewinnen einen<br />

größeren Stellenwert. „Dies wird zur<br />

Internationalisierung <strong>de</strong>s japanischen<br />

Mittelstan<strong>de</strong>s und Bildung von Geschäftsallianzen<br />

auf <strong>de</strong>m Weltmarkt<br />

führen“, erklärt Yasuo Hayashi, Chief<br />

Executive Officer <strong>de</strong>r staatlichen japanischen<br />

Außenhan<strong>de</strong>lsorganisation<br />

Japan External Tra<strong>de</strong> Organisation<br />

(JETRO). Für Unternehmen aus Europa<br />

bietet die Hannover Messe für solche<br />

Allianzen einen guten Einstieg.<br />

„Hannover ist nicht nur <strong>de</strong>r Ort, an<br />

<strong>de</strong>m neueste Technologien und<br />

Trends zu sehen sind“, sagt Wolfgang<br />

Pech, Geschäftsbereichsleiter <strong>de</strong>r<br />

Hannover Messe. „Mit <strong>de</strong>m Konzept<br />

<strong>de</strong>s Partnerlan<strong>de</strong>s bekommen die<br />

Fachbesucher auch gebün<strong>de</strong>lt Informationen<br />

aus erster Hand, wie die<br />

unternehmerischen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Internationalisierung gemeistert<br />

wer<strong>de</strong>n können.“<br />

IWH-Industrieumfrage 2008<br />

Ost-Industrie mit Umsatzhoch<br />

von Kathrin Irmer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

BERLIN. Die ost<strong>de</strong>utschen Industrieunternehmen<br />

haben 2007 erheblich<br />

am konjunkturellen Aufschwung in<br />

Deutschland partizipiert und erwarten<br />

ein ähnlich hohes Niveau ihrer<br />

Geschäftsaktivitäten auch für 2008.<br />

Das ist das Ergebnis <strong>de</strong>r jüngsten Industrieumfrage<br />

<strong>de</strong>s Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

Halle (IWH). Die<br />

Umsätze sind im Jahr 2007 im Verarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Gewerbe um 9,5% gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Jahr 2006 angestiegen. „Die<br />

Umsatzerwartungen für das Jahr<br />

2008 zeigen, daß die Unternehmen<br />

Unternehmen und Branchen<br />

Stahlmarkt: E<strong>de</strong>lstahl bleibt<br />

weiterhin ein kostbares Gut<br />

Unser Korrespon<strong>de</strong>nt<br />

Dr. Thomas Kiefer<br />

lebt und arbeitet in<br />

Aumühle bei Hamburg<br />

und in<br />

Shanghai. Für die<br />

Wirtschaftszeitung<br />

<strong>Produktion</strong> berichtet<br />

Kiefer als Korrespon<strong>de</strong>nt<br />

von<br />

<strong>de</strong>n Entwicklungen auf <strong>de</strong>n Wachstumsmärkten<br />

in Asien.<br />

nicht davon ausgehen, das hohe Niveau<br />

<strong>de</strong>r Vorjahre ein weiteres Mal zu<br />

überflügeln“, erklärt das Institut aber<br />

auch. Der Anteil von Unternehmen,<br />

die eine Umsatzsteigerung erwarteten,<br />

sei 6 Prozentpunkte niedriger als<br />

vor einem Jahr. Damals seien 65 %<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen davon ausgegangen,<br />

dass sie 2007 die Umsätze <strong>de</strong>s<br />

Vorjahres übertreffen wür<strong>de</strong>n; aktuell<br />

seien es 59%, die dies für 2008 meinten.<br />

Der Anteil von Unternehmen, die<br />

von gleicher Umsatzhöhe im Jahr<br />

2008 wie 2007 ausgingen, liege nun<br />

bei einem Viertel und sei damit sechs<br />

Prozentpunkte höher als bei <strong>de</strong>n Ausblicken<br />

zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2007.


Citizen Machinery Japan<br />

Neuordnung in Europa<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ESSLINGEN (lz). Die Citizen Machinery,<br />

Tokyo/Japan, möchte mittelfristig die<br />

Marktanteile in Europa erhöhen.<br />

Innerhalb dieser Zielsetzung erfolgt<br />

eine Neuorientierung <strong>de</strong>s Europageschäfts<br />

und <strong>de</strong>r Aufgaben von Citizen<br />

Machinery & Boley GmbH in Esslingen.<br />

Citizen, Hersteller von Langdrehmaschinen,<br />

konzentriert in <strong>de</strong>m für Zentraleuropa<br />

zuständigen Standort Esslingen<br />

künftig alle Vertriebs- und Serviceaufgaben.<br />

Dazu wer<strong>de</strong>n die Vertriebs-<br />

und Servicemannschaft <strong>de</strong>utlich<br />

vergrößert, <strong>de</strong>r Bereich Engineering<br />

verstärkt und das Geschäft mit<br />

Gebrauchtmaschinen intensiviert. Im<br />

Fokus <strong>de</strong>r Aktivitäten bleibt aber <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utsche Markt.<br />

Flankiert von einer verstärkten<br />

Kun<strong>de</strong>norientierung und Entwicklungsarbeit<br />

sieht das japanische Mutterhaus<br />

in dieser Strategie ein Konzept<br />

mit starken Wachstumschancen.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Neuordnung wird die<br />

<strong>Produktion</strong> von Standardmaschinen<br />

gemäß <strong>de</strong>r weltweiten Citizen-Strategie<br />

an an<strong>de</strong>re Fertigungsstätten verlagert,<br />

dafür die Vere<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Drehmaschinen<br />

und -automaten mit individueller<br />

Anpassung an die Kun<strong>de</strong>n-<br />

Wirtschaft: Markt und Meinung<br />

4 <strong>Produktion</strong> 13, März 2008 • Nr. 11<br />

Reinhard Schäfer, Technischer<br />

Werkleiter Bosch Ansbach<br />

Dr. Wolfram An<strong>de</strong>rs, Kaufmännischer<br />

Werkleiter Bosch Ansbach<br />

Gastkommentar<br />

Das Geheimnis,<br />

wie man in Deutschland<br />

wettbewerbsfähig produziert<br />

Um in Deutschland wettbewerbsfähig<br />

produzieren zu können, sind in erster<br />

Linie Kontinuität und Nachhaltigkeit<br />

gefor<strong>de</strong>rt. Was heißt das im Einzelnen:<br />

Es gilt, die Qualitätsarbeit kompromisslos<br />

zu verfolgen und die Kosten im Blick<br />

zu haben. Unser Anspruch ist, dass wir<br />

die Sachverhalte verstehen, um daraufhin<br />

nachhaltige Lösungen bei unseren<br />

Technologien und Prozessen zielgerichtet<br />

umsetzen zu können. Unser Kostenmanagement<br />

hat daher viele Facetten. Unsere<br />

Aktivitäten zur Personalkostensenkung<br />

gelten <strong>de</strong>r Steigerung unserer<br />

Wettbewerbsfähigkeit und unseres Absatzes.<br />

Für uns ist dies keineswegs ein<br />

Mittel zum Personalabbau. Im Gegenteil,<br />

wir erhalten dadurch langfristig unseren<br />

Standort. Darüber hinaus arbeiten wir<br />

intensiv an schlanken Strukturen zur Realisierung<br />

minimaler Fixkosten. Hinzu<br />

kommen laufen<strong>de</strong> Aktivitäten zur nachhaltigen<br />

Senkung unserer Bestän<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Bosch Production<br />

System (BPS) sind wir nicht nur<br />

in einem „Pilotbereich“ gestartet. Wir<br />

haben uns in Ansbach entschlossen, BPS<br />

von Anfang an in <strong>de</strong>r Breite auszurollen,<br />

um alle Bereiche einzubin<strong>de</strong>n. Die Theo-<br />

rie ist hier sicherlich nur die eine Seite: Um ein System wie BPS zum Leben<br />

zu erwecken, müssen die Beteiligten die Vorteile für sich und das Unternehmen<br />

erkennen, um es kontinuierlich voranzutreiben. Gera<strong>de</strong> pragmatische<br />

Lösungen kommen sehr häufig aus <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r Mitarbeiter und führen<br />

zu einem „leben<strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>ssystem“.<br />

Den Fokus richten wir dabei auf unsere eigentlichen Wertschöpfungsprozesse.<br />

Beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit gilt auch <strong>de</strong>r Vereinfachung <strong>de</strong>r Prozesse.<br />

Dies und die beson<strong>de</strong>re Leistungsbereitschaft <strong>de</strong>r Mitarbeiter sorgen<br />

für jene Produktivität, die die Wettbewerbsfähigkeit und damit eine Fertigung<br />

am Hochlohnstandort Deutschland erst ermöglicht. Denn mit entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist <strong>de</strong>r Wille, <strong>de</strong>n gegenwärtigen Leistungsstand permanent in<br />

Frage zu stellen, um das Erreichte weiter zu steigern.<br />

Bild: Fa. Citizen Machinery GmbH<br />

Zur Neuordnung <strong>de</strong>s Europageschäfts<br />

gehört auch <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>s Firmensitzes.<br />

wünsche in Esslingen verstärkt. Das<br />

Firmengelän<strong>de</strong> von Citizen Machinery<br />

& Boley GmbH Esslinger Innenstadt<br />

wird <strong>de</strong>n Ansprüchen eines mo<strong>de</strong>rnen<br />

Industriebetriebes nicht mehr<br />

gerecht. Weite Wege, verwinkelte<br />

Gänge, kleine und niedrige Hallen,<br />

schwierige Zufahrten, hohe Energiekosten<br />

sowie eine erschwerte Kommunikation<br />

durch die auf acht Gebäu<strong>de</strong><br />

verteilten 80 Mitarbeiter verstärkten<br />

<strong>de</strong>n Entschluss, sich zu verän<strong>de</strong>rn.<br />

Die Neubauten wer<strong>de</strong>n in<br />

vier Stufen realisiert. En<strong>de</strong> 2008 sind<br />

die Arbeiten an Stufe 3 abgeschlossen.<br />

Danach stehen <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

mo<strong>de</strong>rne Lager- und Montagehallen<br />

zur Verfügung. Stufe 4, die<br />

Neugestaltung <strong>de</strong>r Vorführ-, Serviceund<br />

Büroräume, wird En<strong>de</strong> 2010 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Optische Technologien<br />

Deutsche Lasertechnik<br />

glänzt weltweit<br />

Weltweit gefragt und mit<br />

weiterhin sehr guten<br />

Aussichten: <strong>de</strong>utsche<br />

Lasertechnik beispielsweise<br />

für <strong>de</strong>n industriellen<br />

Schnei<strong>de</strong>insatz.<br />

von Klaus Hiemer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

STUTTGART. Die <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />

industrieller Lasertechnik erzielten<br />

2007 mit einem <strong>Produktion</strong>swert von<br />

806 Mio Euro (plus 15 % zum Vorjahr)<br />

ein Rekor<strong>de</strong>rgebnis. Lichttechnologie<br />

‚Ma<strong>de</strong> in Germany‘ ist weltweit gefragt<br />

wie nie.<br />

Einschließlich Zubehör, Dienstleistungen<br />

und <strong>de</strong>r durch Tochtergesellschaften<br />

im Ausland erzielten Wertschöpfung<br />

ergibt sich für 2007 ein gesamter<br />

laserbezogener Umsatz von<br />

rund 596 Mio Euro für CO2- und Festkörperlaser<br />

sowie von 1,2 Mrd Euro<br />

für Laseranlagen mit <strong>de</strong>n genannten<br />

Strahlquellen.<br />

Hersteller von Lasern und Laseranlagen<br />

für die Materialbearbeitung<br />

verbuchten 2007 Ergebnissprünge bei<br />

<strong>Produktion</strong>, Auftragseingang und Ex-<br />

Bosch Power Tools<br />

Auf Erfolgskurs mit Elektrowerkzeugen<br />

von Annika Mentgen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LEINFELDEN. Der Bosch-Geschäftsbereich<br />

Power Tools ist weiter auf Erfolgskurs.<br />

Der Umsatz mit Elektrowerkzeugen<br />

und Zubehör stieg im<br />

Jahr 2007 um 11 % auf 3,1 Mrd Euro.<br />

Damit liegt Bosch <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Weltmarktes für<br />

Elektrowerkzeuge.<br />

„Wir haben ein hervorragen<strong>de</strong>s Jahr<br />

2007 hinter uns“, so Uwe Raschke,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bereichsvorstands<br />

von Bosch Power Tools, anlässlich <strong>de</strong>r<br />

alljährlichen Fachpressekonferenz in<br />

Leinfel<strong>de</strong>n. 90 % <strong>de</strong>s Umsatzes erzielte<br />

das Unternehmen außerhalb<br />

Deutschlands. Zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />

Wachstumsregionen im vergangenen<br />

Geschäftsjahr gehörten mit jeweils<br />

zweistelligen Umsatzsteigerungen<br />

Europa (17 %), Asien-Pazifik (14 %)<br />

und Lateinamerika (18 %). Allein das<br />

Geschäft mit Nordamerika war rückläufig.<br />

Die Geschäfte mit China, Russland<br />

und Indien hingegen verliefen<br />

sehr positiv. In Russland hat Bosch in<br />

<strong>de</strong>n letzten drei Jahren seinen Umsatz<br />

verdreifacht. Im heimischen<br />

<strong>de</strong>utschen Markt stieg <strong>de</strong>r Umsatz um<br />

knapp 20 %.<br />

Bild: Annika Mentgen<br />

port, teilte die<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Laser im<br />

VDMA im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Fachmesse Lasys<br />

in Stuttgart mit.<br />

Laut Gerhard Hein,<br />

<strong>de</strong>m Geschäftfsführer<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft,<br />

signalisiert<br />

<strong>de</strong>r Auftragseingang<br />

2007 in Höhe von<br />

957 Mio Euro und einem<br />

Plus von 14 % zum<br />

Vorjahr günstige Perspektiven<br />

auch für 2008.<br />

Peter Leibinger, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsbereichs Lasertechnik und<br />

Elektronik <strong>de</strong>r Trumpf-Gruppe, unterstrich,<br />

dass die Applikationsentwicklung<br />

heute die Art <strong>de</strong>r benötigten Laser-Strahlquellen<br />

und die Auslegung<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Laseranlagen vorgibt,<br />

was zu einer breiten Palette unterschiedlicher<br />

anwendungsoptimierter<br />

Laser führt sowie <strong>de</strong>n Markt und damit<br />

die Umsatzbasis – von <strong>de</strong>r Branche<br />

selbst induziert – wirkungsvoll<br />

verbreitert. „Der Kun<strong>de</strong> muss kein Laserexperte<br />

mehr sein, son<strong>de</strong>rn kann<br />

sich das gesamte Know-How für Materialbearbeitung<br />

mit <strong>de</strong>m Laser vom<br />

Hersteller zuliefern lassen. Mehr und<br />

mehr Industriezweige erkennen diesen<br />

Vorzug.“<br />

Gleichzeitig hätten die Hersteller<br />

von Lasersystemen flexiblere Anlagenkonzepte<br />

mit intelligenteren Optiken<br />

im Angebot. Flexibilität in <strong>de</strong>r<br />

In allen fünf Geschäftsbereichen –<br />

handgehaltene Elektrowerkzeuge,<br />

Stationärgeräte, Zubehör, Elektro-<br />

Gartengeräte und -Messwerkzeuge –<br />

lag <strong>de</strong>r Umsatz laut Unternehmensangaben<br />

über <strong>de</strong>m jeweiligen Marktwachstum.<br />

Die Märkte <strong>de</strong>r fünf Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

mit einem Gesamtvolumen<br />

von rund 20 Mrd Euro sind 2007<br />

um 5 % gewachsen. „Wesentlich dazu<br />

Laseranlagen mit CO2- und<br />

Festkörperlasern<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

435.9 435.8 467,4<br />

554,2<br />

702,6<br />

+14,7<br />

806<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Quelle: VDMA © <strong>Produktion</strong><br />

Die <strong>Produktion</strong> von Laseranlagen kletterte<br />

2007 auf <strong>de</strong>n Rekordwert von 806 Mio<br />

Euro, ein Plus von 14,7% zum Vorjahr.<br />

Auch für 2008 sind die Prognosen günstig.<br />

<strong>Produktion</strong> heiße das Zauberwort -<br />

gepaart mit kostensparen<strong>de</strong>r Energieeffizienz.<br />

„Die Weiterentwicklung von<br />

Dio<strong>de</strong>nlasern mit hohem Wirkungsgrad<br />

treibt diese Entwicklung in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße voran.“<br />

Günther Braun, CEO und Presi<strong>de</strong>nt<br />

von Rofin-Sinar Technolgies Inc., hob<br />

das hohe Anspruchsniveau <strong>de</strong>r weltmarktführen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen Photovoltaik<br />

hervor. Somit stehe einerseits <strong>de</strong>r<br />

Erhalt eigener Technologieführerschaft,<br />

unter Nutzung <strong>de</strong>r im Kern exzellenten<br />

Standortbedingungen in<br />

Deutschland, an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Ausbau<br />

eigener globaler Präsenz und eines<br />

weltweit funktionieren<strong>de</strong>n Netzwerks<br />

zur Marktbetreuung im Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Anstrengungen <strong>de</strong>r Branche.<br />

Hauptexportregionen für <strong>de</strong>utsche<br />

Lasertechnik sind West- und Osteuropa<br />

mit einem Gesamtanteil von rund<br />

60 %. China legte im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 28 % zu und nimmt 6 %<br />

am Gesamt-Exportaufkommen ein.<br />

Die USA verbuchten einen Rückgang<br />

um 15 % und liegen bei 8 %<br />

Uwe Raschke, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Bereichsvorstands von<br />

Bosch Power Tools, freut sich<br />

über überproportionale Entwicklungen.<br />

beigetragen haben unsere<br />

Innovationskraft, das hohe<br />

Tempo und die hohe Prozessqualität<br />

von <strong>de</strong>r Produktentwicklung<br />

bis zum<br />

Kun<strong>de</strong>nservice“, erläutert<br />

Raschke. „Für 2008 sind<br />

wir optimistisch. Unsere<br />

Innovationspipeline ist gut<br />

gefüllt.“ Bereits im vergangenen<br />

Jahr brachte Bosch<br />

mehr als 100 Produktneuheiten<br />

auf <strong>de</strong>n Markt,<br />

rund 36 % <strong>de</strong>s Umsatzes<br />

wur<strong>de</strong>n mit Produkten erzielt,<br />

die nicht älter als<br />

zwei Jahre sind.<br />

„Für 2008 erwarten wir ein weiteres<br />

wertmäßiges Wachstum <strong>de</strong>s Weltmarktes<br />

für Elektrowerkzeuge, wenngleich<br />

es schwächer als 2007 ausfallen<br />

wird“, so Raschkes Prognose. In<br />

Europa rechne er in einigen Län<strong>de</strong>rn<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Konjunkturdaten mit einer<br />

Abschwächung <strong>de</strong>r Wachstumsdynamik,<br />

wenngleich die Aussichten<br />

in Summe weiterhin positiv seien.


13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

PRODUKTION-INTERVIEW<br />

DRESDEN (ki). Das Fraunhofer Institut<br />

für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />

untersuchte in einer Studie<br />

die Ressourceneffizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>.<br />

<strong>Produktion</strong> sprach mit Institutsleiter<br />

Prof. Reimund Neugebauer<br />

über Ergebnisse und Entwicklungstrends<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Herr Prof. Neugebauer, wie sehen<br />

Sie die Präsenz <strong>de</strong>s Themas ‚Energieeffizienz‘<br />

im Maschinenbau?<br />

Was man als erstes sagen kann: Es ist<br />

nicht so, dass die Maschinenbauer,<br />

gera<strong>de</strong> die Werkzeugmaschinenbauer,<br />

in Deutschland im Dornröschenschlaf<br />

liegen was die Ressourceneffizienz<br />

anbelangt. Aber es wird sich in<br />

Zukunft noch viel mehr än<strong>de</strong>rn müssen<br />

als bisher. Das zeigen die Zahlen.<br />

Wenn Sie sich die Preisentwicklung<br />

beim Stahl, die Preisentwicklung bei<br />

<strong>de</strong>n Energiekosten anschauen – das<br />

zeigt, dass etwas getan wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Bereitet sich die Branche schon auf<br />

die neuen Anfor<strong>de</strong>rungen vor?<br />

Wenn Sie sich die Werkzeugmaschinenbauer.<br />

anschauen – da gibt es seit<br />

Jahren energieeffiziente Lösungen,<br />

z.B. bei <strong>de</strong>r Rückgewinnung von<br />

Bremsenergien. Es gibt intelligente<br />

Antriebe, wo die Bremsenergie quasi<br />

wie bei einem Generator wie<strong>de</strong>r<br />

Energie erzeugt und gespeichert<br />

wird. Das ist bei <strong>de</strong>utschen Premium-<br />

Werkzeugmaschinenherstellern heute<br />

Stand <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Technik. Bei<br />

Geräten aus China o<strong>de</strong>r Indien sieht<br />

es natürlich nicht so aus.<br />

Bild: Kathrin Irmer<br />

Wo setzen Sie in Ihrem Institut bei<br />

<strong>de</strong>r Optimierung von Fertigungsabläufen<br />

an?<br />

Den größten Anteil beim Energieverbrauch<br />

hat nicht die Werkzeugmaschine,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Verbrauch entsteht<br />

bei <strong>de</strong>r Herstellung <strong>de</strong>s<br />

Materials, also beim Verhütten,<br />

Gießen und Urformen.<br />

Die größte<br />

Entscheidung hier ist,<br />

welche Technologien<br />

ich wie einsetze, um<br />

so wenig wie möglich<br />

Abfall zu produzieren.<br />

Deswegen ist unsere<br />

Petition in <strong>de</strong>r<br />

Forschung, dass man eine ganzheitliche<br />

Betrachtung für die Produkte vornehmen<br />

muss, angefangen bei <strong>de</strong>r<br />

Herstellung <strong>de</strong>r Ausgangswerkstücke.<br />

Sie haben in einer Studie zur Ressourceneffizienz<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

auch das Energieeinsparpotenzial<br />

<strong>de</strong>r Industrie untersucht?<br />

Die drei Branchen, die wir<br />

untersucht haben – Automobilbau,<br />

Maschinenbau und<br />

weiße Industrie – verbrauchen<br />

so viel Energie wie das<br />

1,5fache <strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />

aller <strong>de</strong>utschen<br />

Haushalte. Das Potenzial<br />

<strong>de</strong>r Einsparung liegt hier bei 30 %.<br />

Das wür<strong>de</strong> be<strong>de</strong>uten: Wir können<br />

durch effektivere Prozesse in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

in Deutschland in diesen drei<br />

genannten Bereichen etwa so viel<br />

Energie einsparen wie die Hälfte aller<br />

<strong>de</strong>utschen Haushalte.<br />

Wo liegen hier die möglichen Ansätze<br />

zur Optimierung <strong>de</strong>r Prozesse?<br />

Wir haben uns zuerst angeschaut wo<br />

die Energietreiber in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />

liegen. Die Handlungsfel<strong>de</strong>r,<br />

die wir sehen, sind in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

überall dort, wo es<br />

um mechanische Fertigung geht. Gießen,<br />

Umformen, Zerspanen – Energie-effizienz<br />

ist in aller erster Instanz<br />

dann zu realisieren, wenn mit weniger<br />

eingesetztem Material ausgekommen<br />

wird. Also: Null Abfallproduktion.<br />

Der Schlüssel zur Energieeffizienz<br />

ist in <strong>de</strong>r mechanischen Fertigung<br />

die Materialeffizienz, wenn die<br />

hohen Energiekosten bei <strong>de</strong>r Verhüttung<br />

<strong>de</strong>s Materials berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Und wenn dies ausgereizt ist,<br />

dann kann ich <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />

<strong>de</strong>r Werkzeugmaschine angehen.<br />

<strong>de</strong>nn da sind nur noch weniger als<br />

10 % einzusparen.<br />

In welchen Bereichen sehen Sie<br />

noch Handlungsbedarf?.<br />

Weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />

sehe ich noch bei Wärmebehandlungsprozessen,Werkstoffeigenschaftsän<strong>de</strong>rungen<br />

und bei <strong>de</strong>n ganzen<br />

Lackierprozessen, also chemischen<br />

Prozessen. Die Lackierprozesse<br />

sind heute große, riesige Energieund<br />

auch Kostentreiber. Deswegen ist<br />

<strong>Produktion</strong> 5<br />

mit Prof. Reimund Neugebauer, Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />

„30 Prozent Energie-Einsparung sind drin“<br />

Prof. Reimund Neugebauer,<br />

Fraunhofer Institut für<br />

Werkzeugmaschinen und<br />

Umformtechnik, for<strong>de</strong>rt<br />

einen effizienteren Umgang<br />

mit Ressourcen.<br />

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INITIATIVE<br />

eine große<br />

For<strong>de</strong>rung<br />

von uns, neue<br />

Beschichtungstechnologien<br />

zu erarbeiten.<br />

Unsere Instituten arbeiten an<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung von Lacken, die so<br />

kratzfest und so haftfest sind, dass sie<br />

schon auf die Ausgangs-Flachbleche<br />

aufgetragen wer<strong>de</strong>n können und<br />

dann alle weiteren Bearbeitungsschritte<br />

wie Tiefziehen o<strong>de</strong>r Abkanten<br />

ohne Haftverluste o<strong>de</strong>r Risse<br />

überstehen. Da liegt ein hohes Energieeinsparpotenzial.<br />

Energie-Effizienz<br />

Und bei Werkzeugmaschinen?<br />

Es ist ja heute so, dass nach wie vor<br />

bei <strong>de</strong>m Einsatz von Maschinen Energie<br />

verloren geht. Je<strong>de</strong> Maschine entwickelt<br />

Wärme. Je<strong>de</strong>r Motor <strong>de</strong>r sich<br />

dreht, entwickelt Wärme. Diese muss<br />

zurückgeführt wer<strong>de</strong>n. D.h. die Optimierung<br />

muss an allererster Stelle<br />

stehen. Es gibt technisch eigentlich<br />

keinen Grund, <strong>de</strong>r dagegen spricht,<br />

dass wir eine quasi verlustfreie <strong>Produktion</strong>sanlage<br />

entwickeln könnten.<br />

METAV-Veranstaltung<br />

Energieeffizienz-Symposium am<br />

1. April auf <strong>de</strong>r METAV:<br />

■ Welche Anfor<strong>de</strong>rungen stellt die<br />

Politik an <strong>de</strong>n Maschinenbau?<br />

■ Welche Stellschrauben gibt es<br />

für höher Energie-Effizienz?<br />

■ Wie kann die <strong>Produktion</strong> energie-effizient<br />

optimiert wer<strong>de</strong>n?<br />

Jetzt anmel<strong>de</strong>n unter:<br />

www.produktion.<strong>de</strong>


Bild: Rhenus Lub<br />

6 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

13. März 2008• Nr. 11<br />

Kühlschmierstoffe<br />

Rhenus Lub schafft 15 % Plus<br />

von Klaus Hiemer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

MÖNCHENGLADBACH. Der Schmierstoff-Spezialist<br />

Rhenus Lub hat 2007<br />

<strong>de</strong>n Umsatz um rund 15 % auf 75 Mio<br />

Euro gesteigert. Das Volumen produzierter<br />

Kühlschmierstoffe, Hochleistungsfette<br />

und Spezialöle für die<br />

Metallbearbeitung steigerte das Unternehmen<br />

von 28000 auf 30 000 Tonnen.<br />

„Wir sind auch 2007 entgegen <strong>de</strong>m<br />

Markttrend gewachsen“, berichtet Dr.<br />

Max Reiners, alleiniger Inhaber <strong>de</strong>r<br />

Rhenus Lub GmbH & Co KG, „obwohl<br />

das Gesamtvolumen industriell eingesetzter<br />

Schmierstoffe kontinuierlich<br />

sinkt. Aus Umweltschutz- und Ko-<br />

Jahresabschlussbericht<br />

von Dietmar Poll<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

S-GÖTEBORG. SKF kann für das Geschäftsjahr<br />

2007 einen Rekordgewinn<br />

und -umsatz verzeichnen. Auch das<br />

erste Quartal 2008 wer<strong>de</strong> sich auf <strong>de</strong>m<br />

Niveau <strong>de</strong>s vierten Quartals von 2007<br />

bewegen.<br />

Der schwedische Wälzlagerhersteller<br />

SKF berichtet für das Geschäftsjahr<br />

2007 von einem Rekordgewinn und<br />

von Rekordumsatz. Der Verwaltungsrat<br />

schlägt eine Erhöhung <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

um 11,1 % auf fünf schwedische<br />

Kronen (SEK) pro Aktie (ca. 0,53<br />

Cent), und eine Son<strong>de</strong>rausschüttung<br />

von 2,277 Mrd SEK vor, was einer<br />

Ausschüttung von fünf SEK pro Aktie<br />

entspricht. Damit wür<strong>de</strong> sich die Ausschüttung<br />

an die Anteilseigner auf<br />

insgesamt 4,554 Mrd SEK erhöhen.<br />

„Die Prognose für das erste Quartal<br />

2008 lässt ein weiteres Volumenwachstum<br />

erwarten“, zeigt sich Konzernchef<br />

Tom Johnstone optimistisch.<br />

Die Nettoumsatzerlöse beliefen sich<br />

im vierten Quartal 2007 auf 15,070<br />

Mrd SEK (13,895), bezogen auf das<br />

Gesamtjahr betrugen sie 58,559 Mrd<br />

SEK (53,101). Der Gewinn aus <strong>de</strong>m<br />

operativen Geschäft betrug im vierten<br />

Quartal 1,831 Mrd SEK (1,858), die<br />

Gewinnspanne aus <strong>de</strong>m operativen<br />

Geschäft lag bei 12,1 % (13,4). Lässt<br />

man die Ausgaben für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

und an<strong>de</strong>re einmalige<br />

Aufwendungen außer Acht,<br />

betrug <strong>de</strong>r Gewinn aus <strong>de</strong>m operativen<br />

Geschäft im vierten Quartal 2,131<br />

Mrd SEK (1,778), und die Marge aus<br />

<strong>de</strong>m operativen Geschäft lag bei<br />

14,1 % (12,8).<br />

Der im Gesamtjahr erzielte operative<br />

Gewinn betrug 7,539 Mrd SEK (6,<br />

707), und die Marge aus <strong>de</strong>m operativen<br />

Gewinn lag bei 12,9 % (12,6).<br />

Bild: SKF<br />

Freut sich über ein Wachstum<br />

entgegen <strong>de</strong>m Branchentrend und<br />

hinzugewonnene Marktanteile:<br />

Dr. Max Reiners, alleiniger Inhaber<br />

<strong>de</strong>r Rhenus Lub GmbH & Co KG.<br />

stengrün<strong>de</strong>n müssen Kühlschmierstoffe<br />

immer längere Standzeiten aufweisen<br />

und bei Spezialfetten wird zunehmend<br />

Lebensdauerschmierung<br />

verlangt.“<br />

Mit <strong>de</strong>r Umsatz- und Volumensteigerung<br />

im vergangenen Jahr hat <strong>de</strong>r<br />

Schmierstoff-Spezialist wie<strong>de</strong>rum<br />

Marktanteile in Deutschland und in<br />

wichtigen europäischen Märkten hinzugewonnen.<br />

In ausgewählten überseeischen<br />

Regionen wie China, Indien,<br />

Brasilien und Chile erzielte Rhenus<br />

Lub <strong>de</strong>utliche Mengenzuwächse.<br />

In <strong>de</strong>r Türkei konnte Rhenus Lub <strong>de</strong>n<br />

Absatz von Spezialprodukten sogar<br />

mehr als verdoppeln, heißt es.<br />

„Die Anwen<strong>de</strong>r unserer Produkte<br />

stehen bei ihren Kun<strong>de</strong>n unter hohem<br />

Rekordgewinne bei SKF-Gruppe<br />

Ohne Restukturierungsausgaben und<br />

an<strong>de</strong>re Wertberichtigungen und Abschreibungen<br />

betrug <strong>de</strong>r Gewinn aus<br />

<strong>de</strong>m operativen Geschäft 7,839 Mrd<br />

SEK (6,382), die Gewinnspanne lag<br />

bei 13,4 % (12,0).<br />

Nachfrage in Europa höher,<br />

in Nordamerika unverän<strong>de</strong>rt<br />

SKF berichtet für das vierte Quartal<br />

2007 einen Gewinn vor Steuern in<br />

Höhe von 1,710 Mrd SEK (1,846).<br />

Der Gewinn vor Steuern betrug für<br />

das Gesamtjahr 7,138 Mrd SEK<br />

(6,387). Der Nettogewinn belief sich<br />

im vierten Quartal auf 1,105 Mrd<br />

SEK. Der Nettogewinn <strong>de</strong>s Gesamtjahres<br />

betrug 4,767 Mrd SEK (4 ,432).<br />

Der im Berichtsquartal erzielte Anstieg<br />

von 8,5 % in <strong>de</strong>n Nettoumsatzerlösen,<br />

in SEK, ist zurückzuführen auf<br />

Verän<strong>de</strong>rungen von: Volumen 6,3 %,<br />

Struktur 1,0 %, Preis-Mix 3,2 % und<br />

Wechselkurseinflüsse -2,0 %.<br />

Der Anstieg von 10,3 % im Jahr<br />

2007 insgesamt, in SEK, ist zurückzu-<br />

Qualitäts- und Kostendruck“, erläutert<br />

Dr. Max Reiners das konstante<br />

Wachstum seines Unternehmens in<br />

einem schrumpfen<strong>de</strong>n Marktsegment.<br />

„Unsere Kun<strong>de</strong>n setzen zunehmend<br />

auf Prozess- und Konstruktionspartnerschaften<br />

mit Rhenus Lub,<br />

weil wir Qualitätsprodukte herstellen,<br />

zugleich aber auch innovativer<br />

Systemanbieter sind.“ So biete das<br />

Unternehmen beispielsweise <strong>de</strong>r<br />

metallverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie mit<br />

<strong>de</strong>m rhenus lubrineering einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Kosten- und Wettbewerbsvorteil.<br />

Mit <strong>de</strong>m rhenus lubrineering<br />

wer<strong>de</strong> das klassische Fluid Management<br />

um prozessorientierte Engineering-Leistungen<br />

rund um die<br />

Schmierstoffe aufgewertet.<br />

Frühzeitige Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>n Schmierstoff-Herstellern<br />

„Im Segment <strong>de</strong>r Hochleistungsfette<br />

erzielen Rhenus-Kun<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />

Automobilzuliefer- und Wälzlagerindustrie<br />

Leistungs- und Kostenvorteile<br />

dank einer frühzeitigen Kooperation<br />

ihrer Konstruktionsabteilungen mit<br />

<strong>de</strong>n Schmierstoff-Entwicklern“, heißt<br />

es. Rhenus Lub ist ein international<br />

operieren<strong>de</strong>r Systemanbieter von<br />

Spezialschmierstoffen, Anwendungsberatung<br />

und Prozesslösungen für die<br />

Metallbe- und -verarbeitung. Das<br />

1882 in Mönchengladbach gegrün<strong>de</strong>te<br />

Unternehmen entwickelt und produziert<br />

wassermischbare und nichtwassermischbare<br />

Kühlschmierstoffe<br />

für die anspruchsvolle Zerspanung<br />

sowie Spezialfette und Spezialöle.<br />

„Weiteres<br />

Volumenwachstum<br />

für das erste<br />

Quartal 2008“<br />

Tom Johnstone,<br />

Konzernchef SKF<br />

führen auf: Volumen 7,7 %, Struktur<br />

3,1 %, Preis-Mix 2,4 % und Wechselkurseinflüsse<br />

-2,9 %.<br />

Das vierte Quartal enthielt Restrukturierungsausgaben<br />

und an<strong>de</strong>re Aufwendungen<br />

in Höhe von ca. 300<br />

MSEK (400). Das Gesamtjahr 2006<br />

enthielt außer<strong>de</strong>m Einnahmen aus<br />

<strong>de</strong>m Gemeinschaftsunternehmen Oy<br />

Ovako Ab in Höhe von 725 Mio SEK,<br />

davon entfielen 480 MioSEK auf das<br />

vierte Quartal.<br />

„Die Marktnachfrage nach Produkten<br />

und Serviceleistungen von SKF im<br />

ersten Quartal 2008 wird voraussichtlich<br />

höher sein. Es wird eine höhere<br />

Nachfrage in Europa erwartet, eine<br />

beträchtlich höhere Nachfrage in<br />

Asien und Lateinamerika und ein unverän<strong>de</strong>rtes<br />

Niveau in Nordamerika.<br />

Wir erwarten eine höhere Nachfrage<br />

in allen Geschäftsbereichen“, erklärt<br />

Johnstone. Das <strong>Produktion</strong>sniveau im<br />

ersten Quartal 2008 wer<strong>de</strong> sich auf<br />

<strong>de</strong>m gleichen Niveau wie im vierten<br />

Quartal 2007 bewegen, und über<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>s ersten Quartals 2007 liegen.<br />

Prüfsiegel<br />

Grüne IT jetzt mit<br />

TÜV-Prüfsiegel<br />

von Lisa Zeidler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Der TÜV<br />

Saarland hat die erste Zertifizierung<br />

für energieeffizienteSpeichersysteme,<br />

Rechner bis hin zu<br />

Rechenzentren entwickelt.<br />

Das Prüfsiegel ‚Geprüfte<br />

Energieeffizienz‘<br />

gilt als Nachweis für die<br />

Umsetzung von Maßnahmen<br />

zur Verringerung<br />

<strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />

in Rechenzentren.<br />

Mit <strong>de</strong>m Prüfsiegel für<br />

energieeffiziente Rechenzentren<br />

greift <strong>de</strong>r TÜV Saarland ein brandaktuelles<br />

Thema auf. „Es wird zum einem<br />

aus sozialpolitischer Sicht durch<br />

die CO2-Diskussion, zum an<strong>de</strong>ren<br />

durch die steigen<strong>de</strong>n Strompreise forciert“,<br />

sagt Martin Lang, Senior Berater<br />

<strong>de</strong>r tekit Consult Bonn GmbH, ein<br />

auf TK-/IT-Themen spezialisiertes<br />

Unternehmen <strong>de</strong>r TÜV Saarland<br />

Gruppe. „Unsere Kun<strong>de</strong>n beziehungsweise<br />

<strong>de</strong>r Markt haben die Thematik<br />

an uns herangetragen.“ Einige Kun<strong>de</strong>n<br />

fragten zum Beispiel, ob <strong>de</strong>r TÜV<br />

Saarland auch ihre Rechenzentren in<br />

Hinsicht auf Energieeffizienz überprüfen<br />

könne.<br />

„Außer<strong>de</strong>m beschäftigen wir uns<br />

schon seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr mit<br />

<strong>de</strong>r Zertifizierung von Energieeffi-<br />

Automotive<br />

EBZ übernimmt Nothelfer<br />

von Christian Klein<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

RAVENSBURG. Das Ravensburger<br />

Werk von ThyssenKrupp Drauz Nothelfer<br />

hat <strong>de</strong>n Besitzer gewechselt:<br />

Neuer Inhaber ist die EBZ SysTec<br />

GmbH, ein Tochterunternehmen <strong>de</strong>s<br />

Automotive-Dienstleisters EBZ Engineering<br />

Bausch & Ziege GmbH.<br />

Der Zukauf soll das Portfolio <strong>de</strong>r EBZ-<br />

Gruppe um <strong>Produktion</strong>sleistungen<br />

erweitern und so die Auftraggeber<br />

<strong>de</strong>r EBZ weltweit bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

und Fertigung von Werkzeugen<br />

und Werkzeugmaschinen, im Karosserieanlagenbau<br />

sowie bei <strong>de</strong>r Montagetechnik<br />

und im Son<strong>de</strong>rmaschinenbau<br />

unterstützen. Nach <strong>de</strong>r Werkübernahme<br />

beschäftigt die EBZ-Gruppe<br />

nun weltweit rund 820 Mitarbeiter,<br />

davon allein 620 am Stammsitz in<br />

Ravensburg. Mit <strong>de</strong>m Werkszukauf<br />

erweitert die EBZ-Gruppe einerseits<br />

ihr Angebot für Automobilhersteller<br />

und Zulieferbetriebe und nutzt an<strong>de</strong>rerseits<br />

Synergieeffekte an ihrem<br />

‚Feuerwehr-Einsätze‘ zur<br />

Engpaß-Überbrückung möglich<br />

Bild:TÜV Saarland<br />

Stammsitz in Ravensburg. Mit <strong>de</strong>n<br />

nun zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Werkskapazitäten<br />

sieht sich das Unternehmen<br />

in <strong>de</strong>r Lage, seine Auftraggeber<br />

über Engineering-Dienstleistungen<br />

hinaus auch ganz gezielt bei Engpässen<br />

und Spitzen in <strong>de</strong>r Werkzeugfertigung<br />

sowie bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />

<strong>Produktion</strong>sanlagen zur Herstellung<br />

von Karosserieteilen zu unterstützen<br />

„Der Zukauf war und ist für uns ein<br />

sehr gut kalkulierbares Risiko“, erklärt<br />

Thomas Bausch, EBZ-Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />

und einer <strong>de</strong>r fünf Geschäftsführer<br />

in <strong>de</strong>r neuen EBZ<br />

SysTec GmbH. Der Grund: Die Mannschaften<br />

bei<strong>de</strong>r Unternehmen arbei-<br />

Bild: EBZ<br />

INITIATIVE<br />

Energie-Effizienz<br />

Das Prüfsiegel<br />

zeichnet Systeme<br />

für <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />

effizienten Umgang<br />

mit Energie aus.<br />

zienz“, sagt Lang.<br />

Diese Richtung soll<br />

nun weiter eingeschlagen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Prüfungen <strong>de</strong>s<br />

TÜV, die durch neutrale<br />

Sachverständige<br />

<strong>de</strong>r tekit Consult Bonn<br />

GmbH erfolgen, sollen<br />

<strong>de</strong>n Nachweis erbringen,<br />

welche Menge<br />

Strom von Speichersystemen<br />

im Durchschnitt pro Stun<strong>de</strong> pro<br />

Terabyte verbraucht wird. Das Prüfsiegel,<br />

das die Unternehmen erhalten,<br />

zeichnet Systeme schließlich für <strong>de</strong>n<br />

beson<strong>de</strong>rs effizienten Umgang mit<br />

Energie aus.<br />

Dafür hat <strong>de</strong>r TÜV Saarland einen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungskatalog erstellt. Die Kategorien<br />

D bis A, A+,... reichen von<br />

weniger energieeffizient bis beson<strong>de</strong>rs<br />

energieeffizient.<br />

Anhand <strong>de</strong>r ermittelten Messwerte<br />

erfährt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>, wo noch Potenziale<br />

in Bezug auf Energieeinsparungen<br />

sind. „Zusätzlich treiben wir mit <strong>de</strong>n<br />

Zertifizierungen und <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Effizienzklassen <strong>de</strong>n<br />

Wettbewerb zwischen <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

voran“, sagt Lang.<br />

EBZ-Mitbegrün<strong>de</strong>r Thomas Bausch:<br />

„Der Zukauf war und ist für uns ein<br />

sehr gut kalkulierbares Risiko.“<br />

ten schon seit vielen Jahren zusammen<br />

und kennen sich gut. Darüber<br />

hinaus waren zwei <strong>de</strong>r geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />

EBZ-Gesellschafter (Thomas<br />

Ego und Ulrich Betz) selbst viele Jahre<br />

in leiten<strong>de</strong>r Position bei Nothelfer,<br />

bevor sie vor einigen Jahren zur EBZ<br />

kamen. In die Geschäftsführung <strong>de</strong>r<br />

neuen EBZ SysTec GmbH wur<strong>de</strong>n<br />

drei leiten<strong>de</strong> Angestellte <strong>de</strong>s bisherigen<br />

ThyssenKrupp Drauz Nothelfer-<br />

Werkes berufen: Berthold Müller<br />

(Zentrale Dienste), Alexan<strong>de</strong>r<br />

Schmeh (Technik) und Josef Westhäuser<br />

(Technik). Den Plänen zufolge<br />

soll das Werk künftig ein jährliches<br />

Umsatzvolumen von 70 bis 80 Mio<br />

Euro erreichen. Die bisherige EBZ-<br />

Gruppe erwirtschaftete einen Gesamtumsatz<br />

von rund 43 Mio Euro, überwiegend<br />

mit Dienstleistungen. Mit<br />

Zukauf <strong>de</strong>s Werkes steigt die Gesamtleistung<br />

<strong>de</strong>r Gruppe auf jährlich rund<br />

120 Mio Euro. Die EBZ-Gruppe hat<br />

sechs Standorte in Deutschland sowie<br />

weitere sieben Tochterunternehmen<br />

in <strong>de</strong>n USA, Brasilien, Russland, Ungarn,<br />

China und Thailand.


Bild: Messe AG<br />

Bild: Messe AG<br />

13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

CeBIT 2008<br />

Green IT dominiert die Messe<br />

von Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

HANNOVER. Emmissionsfreie Rechenzentren,<br />

Free Cooling und sparsame<br />

DDR-3 Speicherchips. Die IT-Industrie<br />

hat mit Green IT einen neuen<br />

Trend ent<strong>de</strong>ckt. Das zeigte die CeBIT<br />

2008. Und auch im Bereich <strong>de</strong>r Unternehmenssoftware<br />

bleibt es durch<br />

neue Entwicklungen spannend.<br />

„Entwe<strong>de</strong>r wir wirbeln <strong>de</strong>n Staub auf,<br />

o<strong>de</strong>r wir schlucken <strong>de</strong>n Staub <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren“,<br />

so Rittal-Geschäftsführer Norbert<br />

Müller anlässlich <strong>de</strong>r Bemühungen<br />

<strong>de</strong>s größten Unternehmens <strong>de</strong>r<br />

Loh-Gruppe, das Thema Energie-Effizienz<br />

in <strong>de</strong>r Informationstechnik -<br />

o<strong>de</strong>r neu<strong>de</strong>utsch Green IT – mit<br />

stromsparen<strong>de</strong>n Innovationen zu bereichern.<br />

„Verblüffungs-Innovation“<br />

nennt Müller das auf <strong>de</strong>r Messe von<br />

Rittal gezeigte ‚grüne Rechenzentrum',<br />

in <strong>de</strong>m das Thema Energiesparen<br />

in mehrerer Hinsicht <strong>de</strong>monstriert<br />

wur<strong>de</strong>. Installiert wur<strong>de</strong>n unter<br />

an<strong>de</strong>rem eine High Density Klimatisierung,<br />

eine neue drei-phasige<br />

USV-Familie mit 800 Kilowatt pro System<br />

sowie Free Cooling. Bis zu 15 %<br />

Stromeinsparung pro Rechenzentrum<br />

sind laut Müller drin: „Bei rund<br />

50 000 Rechenzentren in Deutschland,<br />

die rund 1% <strong>de</strong>s kompletten<br />

Energiebedarfs benötigen, rechnet<br />

sich das.“<br />

50000 <strong>de</strong>utsche Rechenzentren<br />

nutzen 1% <strong>de</strong>s gesamten Stroms<br />

IBM setzt bei <strong>de</strong>m Thema noch eins<br />

drauf und zeigte mit ‚Green Responsibility‘<br />

ein Konzept für eine nachhaltige<br />

und umweltfreundliche IT. Im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund stan<strong>de</strong>n hier die Bereiche<br />

Energieerzeugung, Distributionssteuerung<br />

und Verbrauchsoptimie-<br />

IBM erweitert das Thema Green IT um Green Responsibility. Hier wer<strong>de</strong>n die Themen<br />

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit miteinan<strong>de</strong>r integriert.<br />

Bild: Messe AG<br />

rung, zu<strong>de</strong>m konnten sich die Besucher<br />

über Forschungsprojekte in <strong>de</strong>r<br />

Solartechnologie zur Ressourceneinsparung<br />

und zum Silizium-Recycling<br />

informieren. Wissenschaftler <strong>de</strong>s Züricher<br />

IBM-Forschungslabors stellten<br />

ihr Mo<strong>de</strong>ll eines emissionsfreien Rechenzentrums<br />

mit intelligentem<br />

Energie- und Kühlkreislauf vor. Martin<br />

Jetter, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r IBM Deutschland, ist von<br />

<strong>de</strong>m Green Responsibility-Ansatz<br />

überzeugt: „Ökologische Nachhaltigkeit<br />

wird ein großer und dauerhafter<br />

Trend sein, keine Eintagsfliege.“<br />

Fujitsu Siemens Computers präsentierte<br />

im Zeichen von Green IT neue,<br />

energiesparen<strong>de</strong> Produkte wie beispielsweise<br />

<strong>de</strong>n PRIMERGY TX120<br />

Server und <strong>de</strong>n 0-Watt-Monitor, <strong>de</strong>r<br />

im Standby-Betrieb keinen Strom verbraucht.<br />

Auch setzte das Unternehmen<br />

auf die so genannte ‚Virtualisierung‘.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n die Applikationen<br />

von <strong>de</strong>n physischen Rechner- und<br />

Green IT war<br />

in diesem<br />

Jahr das absolute<br />

Hype-<br />

Thema <strong>de</strong>r<br />

CeBIT.<br />

Speichersystemen entkoppelt und <strong>de</strong>r<br />

Rechenbedarf für die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Anwendungen wird aus einem Pool<br />

von Hardware-Ressourcen ge<strong>de</strong>ckt.<br />

Damit lässt sich die Auslastung <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Server erheblich steigern.<br />

Mit diesen Systemkonzepten ließen<br />

sich die Betriebskosten bis zu 60 % reduzieren,<br />

hieß es.<br />

SAP’s Hosting-Konzept<br />

polarisiert die Wettbewerber<br />

Der Markt für Unternehmenssoftware<br />

zeigt sich nach wie vor als Haifischbecken,<br />

in<strong>de</strong>m sich die dominieren<strong>de</strong>n<br />

Player weiterhin Marktanteile<br />

abluchsen wollen. Platzhirsch SAP<br />

will insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m neuen ‚Business<br />

by Design', einer gehosteten<br />

ERP-Lösung, im Mittelstand punkten.<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kölner GUS sind<br />

bereits Systeme für die Prozessindustrie<br />

entwickelt wor<strong>de</strong>n. „Partnerschaften“,<br />

so Vorstandsmitglied Peter<br />

Zencke, „sind wesentlicher Bestandteil<br />

unserer Vermarktungsstrategie.“<br />

Aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r diskreten Fertigung<br />

ist die bisher ausschließlich als<br />

ProAlpha-Systemhaus bekannte Alpha<br />

Business Solutions beispielsweise<br />

auf <strong>de</strong>n SAP-Zug aufgesprungen. Vorstand<br />

Michael Finkler: „Dieses System<br />

wird die ERP-Welt revolutionieren.“<br />

Wie viele an<strong>de</strong>re Softwareanbieter<br />

auch, steht Robert Helgerth,<br />

Direktor Mittelstand & Partner sowie<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung, <strong>de</strong>r<br />

SAP-Lösung eher kritisch gegenüber.<br />

„Welcher Mittelständler lagert seine<br />

Daten aus?“, so Helgerth gegenüber<br />

<strong>Produktion</strong>. Die Redmonter selbst<br />

kontern mit <strong>de</strong>m Mini-ERP-Programm<br />

Entrepreneur und blasen so<br />

zum Angriff auf einen lukrativen<br />

Markt, <strong>de</strong>r bisher in Deutschland von<br />

Anbietern wie Datev, Sage und Lexware<br />

beherrscht wird.<br />

von Kathrin Irmer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

DÜSSELDORF. Die Evonik Industries<br />

AG hat die verbleiben<strong>de</strong>n 49% an <strong>de</strong>m<br />

bisherigen Joint Venture Degussa Lynchem<br />

Co Ltd im chinesischen Dalian<br />

von <strong>de</strong>n Anteilseignern Yuncai Wang<br />

und Jingkun Wang übernommen.<br />

Damit wird Degussa Lynchem eine<br />

100-prozentige Tochter von Evonik,<br />

teilte <strong>de</strong>r Essener Konzern mit. Hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r finanziellen Bedingungen<br />

wur<strong>de</strong> Stillschweigen vereinbart.<br />

Das Joint Venture war 2006 von Evo-<br />

<strong>Produktion</strong> 7<br />

Degussa Lychem<br />

JV von Evonik übernommen<br />

nik und <strong>de</strong>n chinesischen Partnern<br />

durch einen Anteilskauf von 51 % an<br />

<strong>de</strong>r Lynchem Co Ltd gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n.<br />

Es hat etwa 1 000 Mitarbeiter<br />

und erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz<br />

von rund 40 Mio Euro, wie eine<br />

Sprecherin sagte.<br />

Mit <strong>de</strong>r Übernahme stärkt Evonik<br />

das weltweite Exklusivsynthesegeschäft,<br />

erklärte Alfred Oberholz, im<br />

Evonik-Vorstand zuständig für das<br />

Geschäftsfeld Chemie. Das Geschäftsgebiet<br />

Exklusivsynthese konzentriert<br />

sich auf pharmazeutische Zwischenprodukte,<br />

Wirkstoffe und Feinchemikalien.<br />

METAV2008<br />

31. März – 4. April<br />

Düsseldorf<br />

www.metav.<strong>de</strong><br />

Internationale Messe für<br />

Fertigungstechnik und Automatisierung<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 7411574<br />

messe@vdw.<strong>de</strong> · www.metav.<strong>de</strong><br />

Eine Messe <strong>de</strong>s<br />

A Fair by


8 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

22. November • Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

Nr. 47<br />

Stahlmarkt<br />

E<strong>de</strong>lstahl bleibt ein kostbares Gut<br />

von Wilfried Kipp-Weike<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 12, 2008<br />

DÜSSELDORF (ba). Die Teilnehmer<br />

<strong>de</strong>r 3. Düsseldorfer E<strong>de</strong>lstahltage waren<br />

sich einig: Die Preise für E<strong>de</strong>lstahl<br />

wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft auf einem hohen<br />

Preisniveau verharren. Alle <strong>de</strong>n<br />

Markt bestimmen<strong>de</strong>n Faktoren <strong>de</strong>uten<br />

auf weiter steigen<strong>de</strong> Preise hin. Für<br />

das kommen<strong>de</strong> Quartal sind bereits<br />

weitere Erhöhungen angekündigt.<br />

Vor allem die Verfügbarkeit das <strong>de</strong>rzeit<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kriterium für die<br />

Verarbeiter, die Anfragen zielen nicht<br />

auf <strong>de</strong>n Preis. Thomas Röttger, W.<br />

Mo<strong>de</strong>rsohn GmbH in Spenge: „Es<br />

wird dort bestellt, wo das Material<br />

verfügbar ist.“ Bestimmend für das<br />

hohe Preisniveau sind laut Bernd P.<br />

Grotenburg, Verkaufsleiter <strong>de</strong>r Deutschen<br />

E<strong>de</strong>lstahlwerke, Witten, die<br />

nach wie vor hohen Legierungspreise.<br />

Die Preise für Nickel sind gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Höchststand von Mitte 2007<br />

zwar wie<strong>de</strong>r auf 28/kg gesunken, das<br />

ist aber immer noch annähernd das<br />

Dreifache <strong>de</strong>s Preisniveaus von 2006.<br />

Grundsätzliche Faktoren für die Rohstoffpreisentwicklung<br />

im Rostfrei-<br />

Sektor sind laut Grotenburg die steigen<strong>de</strong><br />

Nachfrage nach Rohstoffen in<br />

Indien und China, zumal es dort keine<br />

funktionieren<strong>de</strong>n Recyclingskreisläufe<br />

gibt und somit Stahlschrott<br />

weltweit eingekauft wird. In <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

sei aufgrund zu geringer<br />

Ertragserwartungen nicht ausreichend<br />

in Kapazitätserweiterungen investiert<br />

wor<strong>de</strong>n. Preisverschärfend<br />

wirke sich aus, dass auf <strong>de</strong>m Anbietermarkt<br />

für Erze eine hohe Konzen-<br />

von Prof. Dietmar Fink<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

BONN (ki). Im <strong>de</strong>utschen Maschinenund<br />

Anlagenbau hat <strong>de</strong>r Bedarf an Beratung<br />

enorm zugenommen. Im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund stehen dabei nicht nur<br />

die klassischen Themen <strong>Produktion</strong><br />

und Logistik, son<strong>de</strong>rn zunehmend<br />

auch Vertriebs-, Service- und Marketingstrategien.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r<br />

Berater sind Branchen- und Umsetzungskompetenz<br />

sowie messbare Ergebnisse<br />

von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />

Für Beratungsunternehmen war <strong>de</strong>r<br />

Maschinen- und Anlagenbau lange<br />

Zeit ein schwieriges Pflaster. Dies hat<br />

sich in <strong>de</strong>n vergangenen fünf Jahren<br />

grundlegend geän<strong>de</strong>rt. Maschinenund<br />

Anlagenbauer verlassen sich<br />

nicht nur verstärkt auf die Unterstützung<br />

von Beratern, sie gehen auch<br />

professioneller mit ihnen um und setzen<br />

sie gezielter ein. Überzogene Er-<br />

wartungen gehören damit <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

an - entsprechend gestiegen<br />

ist die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>n Projektergebnissen.<br />

Dieser Trend bezieht<br />

sich längst nicht nur auf die großen<br />

Unternehmen. Auch mittlere und<br />

kleinere Maschinen- und Anlagenbauer<br />

holen sich immer öfter Berater<br />

ins Haus.<br />

Gera<strong>de</strong> die großen Unternehmen<br />

haben allerdings auch kaum Chancen,<br />

ohne Beratung <strong>de</strong>n sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Marktanfor<strong>de</strong>rungen nachzukommen<br />

und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten. Dabei entschei<strong>de</strong>n<br />

sie sich zumeist für eine <strong>de</strong>r be-<br />

Bild: Pixelio<br />

Die Experten sind sich einig: E<strong>de</strong>lstahl wird weiter teuer bleiben, weil die Preise für<br />

seine Basisrohstoffe – Eisenerz, Kokskohle und Stahlschrott – eher noch steigen.<br />

tration herrsche. Als Auswege aus <strong>de</strong>r<br />

Preisschraube schlägt Grotenburg vor<br />

allem technische Lösungen vor. Die<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r mechanischen Eigenschaften<br />

könne zu einer Senkung<br />

<strong>de</strong>s Einsatzgewichtes und damit zu<br />

weniger Materialaufwand führen und<br />

Schwierige Werkstoffe richtig<br />

verarbeiten bringt Vorteile<br />

die Materialauswahl zur Preisreduzierung<br />

beitragen, in<strong>de</strong>m gezielt die<br />

technischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>finiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch Substitution von<br />

Werkstoffen können Kosten gesenkt<br />

wer<strong>de</strong>n. Allerdings bedarf es hier einer<br />

engen Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

Lieferanten. Es besteht allerdings<br />

auch die Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil<br />

durch die Fähigkeit zur<br />

kannten Beratungsfirmen, also für<br />

McKinsey, Roland Berger, die Boston<br />

Consulting Group, Oliver Wyman,<br />

Booz Allen Hamilton, Bain & Company,<br />

A.T. Kearney o<strong>de</strong>r Droege. Denn je<br />

höher <strong>de</strong>r Bekanntheitsgrad, <strong>de</strong>sto<br />

geringer sind die Erklärungsnöte,<br />

sollte sich <strong>de</strong>r gewünschte Projekterfolg<br />

einmal nicht einstellen. Die jüngste<br />

Studie "Management Consulting<br />

2007", die die Wissenschaftliche Gesellschaft<br />

für Management und Beratung<br />

(WGMB) für <strong>de</strong>n Maschinen-,<br />

Anlagen- und Fahrzeugbau erstellt<br />

hat, sieht bei <strong>de</strong>r so genannten ‚ungestützten<br />

Bekanntheit‘ die Berater von<br />

McKinsey vorne. 35 % <strong>de</strong>r Befragten<br />

<strong>de</strong>nken spontan an <strong>de</strong>n Marktführer,<br />

wenn sie ein Beratungsunternehmen<br />

nennen sollen, gefolgt von Roland<br />

Berger mit 22 % und Oliver Wyman,<br />

die bis vor kurzem noch unter <strong>de</strong>m<br />

Verarbeitung schwieriger Werkstoffe<br />

zu verschaffen.<br />

„E<strong>de</strong>lstahl wird auch zukünftig ein<br />

Wachstumsmarkt bleiben. Vor allem<br />

die Nachfrage aus sich entwickeln<strong>de</strong>n<br />

Regionen ist Ursache dieser Entwikklung“,<br />

so Benedikt Zeumer, bei Mc<br />

Kinsey Deutschland für die Stahlindustrie<br />

verantwortlich. „Aufgrund hoher<br />

weltweiter Investitionen in neue Kapazitäten<br />

zur Erzeugung von E<strong>de</strong>lstahl<br />

wird es jedoch keine langfristigen<br />

Versorgungsengpässe geben.“<br />

Namen Mercer firmierten,<br />

mit<br />

20 %.<br />

Historisch bedingt<br />

liegt <strong>de</strong>r Schwerpunkt<br />

<strong>de</strong>r Beratungsprojekte<br />

im<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau im<br />

Lieferketten- und<br />

Prozessmanagement,<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

und <strong>de</strong>r<br />

Beschaffung. Dies<br />

wird sich auch in<br />

<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahren nicht än<strong>de</strong>rn.<br />

Strategische Themen nehmen<br />

aber immer mehr Raum ein, vor allem<br />

zu Marketing- und Vertriebsfragen<br />

sowie im Servicebereich. Denn<br />

bei reifen Produkten gibt es nur wenige<br />

Differenzierungsmöglichkeiten.<br />

Somit verlagern sich die Erfolgsfaktoren<br />

zunehmend in Richtung begleiten<strong>de</strong>r<br />

Dienstleistungen aller Art und<br />

darauf aufbauen<strong>de</strong>r Geschäftsmo<strong>de</strong>lle.<br />

Als weiterer Trend zeichnet sich<br />

ab, dass auch größere Beratungsprojekte<br />

nicht mehr gestückelt, son<strong>de</strong>rn<br />

in die Hand eines einzelnen Beraters<br />

gelegt wer<strong>de</strong>n. Nur wenige Spezialthemen<br />

sind davon ausgenommen.<br />

Die Ansprüche, die im Maschinenund<br />

Anlagenbau an Beratungsunternehmen<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n, unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>nen an<strong>de</strong>rer<br />

Branchen. Gefor<strong>de</strong>rt sind erfahrene<br />

Pragmatiker, die nutzwertorientierte<br />

Zuliefermesse Z 2008<br />

Volltreffer: Messeduo in Leipzig<br />

von Christian Klein<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2007<br />

LEIPZIG. Mit einer positiven Bilanz<br />

schloss am 29. Februar<br />

2008 das Duo aus Zuliefermesse<br />

"Z" und Maschinenbaumesse intec.<br />

Rund 16800 Besucher waren<br />

an <strong>de</strong>n vier Messetagen nach<br />

Leipzig gekommen, was einem<br />

Plus von 20% entspricht.<br />

Auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Messen haben<br />

insgesamt etwa 1 200 Aussteller<br />

aus 28 Län<strong>de</strong>rn auf 42 000 Quadratmetern<br />

ihre Angebote präsentiert<br />

- von Zulieferleistungen<br />

für Fahrzeugindustrie und Maschinenbau<br />

auf <strong>de</strong>r `Z´ bis hin<br />

zu Fertigungstechnik, Werkzeug-<br />

und Son<strong>de</strong>rmaschinen<br />

auf <strong>de</strong>r intec. „Wir sind mit <strong>de</strong>m<br />

Ergebnis sehr zufrie<strong>de</strong>n – beson<strong>de</strong>rs<br />

wenn man be<strong>de</strong>nkt,<br />

dass die Veranstaltungen in dieser<br />

Kombination erst das zweite<br />

Mal in Leipzig <strong>statt</strong>gefun<strong>de</strong>n haben“,<br />

sagt Wolfgang Marzin,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r Leipziger Messe. „Wie<br />

uns die Aussteller übermittelt haben,<br />

besitzt <strong>de</strong>r Messeverbund ein großes<br />

Potenzial und <strong>de</strong>hnt seine Be<strong>de</strong>utung<br />

als Branchenplattform national wie<br />

international immer weiter aus. Diese<br />

Entwicklung wird wesentlich von <strong>de</strong>n<br />

intec-Ausstellern mitbestimmt, die<br />

durch ihre Marketingaktivitäten sehr<br />

engagiert am Ausbau ihrer Messeplattform<br />

teilhaben“ ergänzt Marzin.<br />

Das überregionale Wachstum <strong>de</strong>r intec<br />

zeige unter an<strong>de</strong>rem die Besucherstruktur.<br />

„Mit <strong>de</strong>r Etablierung <strong>de</strong>r<br />

intec in Leipzig <strong>de</strong>ckt sie <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>ut-<br />

Beratung, fundiertes Branchen-<br />

Know-how, ein faktenbasiertes Vorgehen,<br />

praktikable Lösungen und ein<strong>de</strong>utig<br />

messbare Ergebnisse liefern.<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>r Branche erfüllt die Beratung<br />

Oliver Wyman, die sich seit<br />

kurzem mit <strong>de</strong>r Positionierung ‚Real<br />

Impact‘ schmückt, diese Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

am besten. In <strong>de</strong>r WGMB-Studie<br />

belegt das Unternehmen in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

‚Umsetzungskompetenz‘, die<br />

die meisten <strong>de</strong>r genannten Kriterien<br />

in sich vereint, mit 60 % positiver Bewertungen<br />

<strong>de</strong>n Spitzenplatz vor Roland<br />

Berger (56 %) und Droege<br />

(54 %).<br />

Derzeit machen die fünf größten<br />

Beratungsunternehmen im Maschinen-<br />

und Anlagenbau mehr als ein<br />

Viertel <strong>de</strong>s Marktes aus. Dennoch ist<br />

ausreichend Platz auch für kleine Beratungsfirmen,<br />

weil die Branche<br />

selbst aus vielen kleinen Unternehmen<br />

besteht. Die Faustregel ‚klein berät<br />

klein, groß berät groß‘ funktioniert<br />

hier ausgesprochen gut. Schwer<br />

schen Markt vollständig ab und zieht<br />

darüber hinaus viele Besucher aus<br />

weiter entfernten Regionen an, wobei<br />

die Bayern hier an erster Stelle stehen“,<br />

stellt Geschäftsbereichsleiterin<br />

Dr. Deliane Träber fest. Die meisten<br />

ausländischen Besucher stammten<br />

aus <strong>de</strong>r Tschechischen Republik, Polen,<br />

Russland, Österreich, <strong>de</strong>r<br />

Schweiz und Italien. Erneut lag <strong>de</strong>r<br />

Fachbesucheranteil bei 99 %. Die<br />

größten Besuchergruppen stellten die<br />

Automotive-Industrie sowie <strong>de</strong>r Anlagen-,<br />

Maschinen- und Werkzeugbau.<br />

Beratung im Maschinen- und Anlagenbau<br />

Branchen- und Umsetzungskompetenz sind gefragt<br />

Erfahrene Pragmatiker stehen<br />

als Berater hoch im Kurs<br />

Bild: WGMB<br />

Weitere Marktrisiken für E<strong>de</strong>lstahl und sinnvolle Lösungen für<br />

die Verarbeiter fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Langversion unseres Berichts<br />

von <strong>de</strong>n Düsseldorfer E<strong>de</strong>lstahltagen unter infoDIRECT.<br />

infoDIRECT<br />

01pro0811<br />

Co<strong>de</strong> in das Suchfenster<br />

‚infoDIRECT‘ unter<br />

www.produktion.<strong>de</strong> eingeben<br />

Professor Dr. Dietmar<br />

Fink hat <strong>de</strong>n<br />

Lehrstuhl Unternehmensberatung<br />

an<br />

<strong>de</strong>r FH Bonn-Rhein-<br />

Sieg und ist Kenner<br />

<strong>de</strong>r Beraterszene.<br />

Oliver Wyman<br />

Roland Berger<br />

Doege<br />

A.T. Kearney<br />

Bain<br />

wer<strong>de</strong>n sich allerdings Consulting-<br />

Firmen mittlerer Größe tun. Ihnen<br />

bleiben nur zwei Möglichkeiten: sich<br />

zu spezialisieren o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Großen<br />

aufzuschließen - ein Schritt, für <strong>de</strong>n<br />

sich zum Beispiel die Düsseldorfer<br />

Beratung Management Engineers<br />

<strong>de</strong>rzeit erfolgreich in Position zu bringen<br />

scheint.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r aktuellen WGMB-<br />

Studie ‚Management Consulting<br />

2007‘ wur<strong>de</strong>n die zehn führen<strong>de</strong>n<br />

Managementberatungsunternehmen<br />

von 264 Top-Managern <strong>de</strong>utscher<br />

Großunternehmen bewertet. Davon<br />

stammten 46 Führungskräfte aus<br />

<strong>de</strong>m Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau.<br />

Die betrachteten Beratungshäuser<br />

wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n Kriterien<br />

Umsatz, Wertschöpfung und Internationalität<br />

ausgewählt. Nähere Informationen<br />

sind abrufbar unter:<br />

Kompetenz-Ranking <strong>de</strong>r Beratungsfirmen<br />

Umsetzungsfähigkeit 1<br />

43 %<br />

43 %<br />

60 %<br />

56 %<br />

54 %<br />

Run<strong>de</strong> Sache: Bei Herstellern und Zulieferern<br />

gleichermaßen gewinnt die Z / Intec-Messekombination<br />

meßbar an Atttraktivität.<br />

Mittelgroße Berater tun sich<br />

immer schwerer im Markt<br />

Oliver Wyman<br />

McKinsey<br />

Roland Berger<br />

Simon Kucher<br />

1 Anteil <strong>de</strong>r Befragten, die <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Beratung in <strong>de</strong>m betrachteten Bereich eine hohe o<strong>de</strong>r sehr hohe Kompetenz beimessen<br />

Quelle: WGMB © <strong>Produktion</strong><br />

Nach <strong>de</strong>m Kompetenz-Ranking <strong>de</strong>r Beratungsfirmen für <strong>de</strong>n Maschinen-, Anlagenund<br />

Fahrzeugbau wird <strong>de</strong>r Beratung Oliver Wyman die höchste Kompetenz zugetraut.<br />

BCG<br />

Fachwissen 1<br />

86 %<br />

79 %<br />

73 %<br />

72%<br />

67 %<br />

Bild: Leipziger Messe


13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen<br />

Richtlinie elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r<br />

EU verschiebt Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r EMF-Richtlinie<br />

von Sabine Spinnarke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FRANKFURT (sp). Das Europäische<br />

Parlament und <strong>de</strong>r Europäische Rat<br />

beschlossen die Verschiebung <strong>de</strong>r<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie 2004/<br />

40/EG für elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r.<br />

„Wir haben jetzt die Zeit, eine gründliche<br />

Folgenbewertung dieser Richtli-<br />

Aus <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

+++ Haimer: Der national und<br />

international führen<strong>de</strong> Hersteller<br />

von hochpräzisen<br />

Werkzeugaufnahmen hat 2007<br />

neue Vertriebsnie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in <strong>de</strong>r Schweiz, in Spanien<br />

und Indien weiter ausgebaut.<br />

Der Umsatz stieg um 22,5 %.<br />

Um <strong>de</strong>r Nachfrage gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n, investiert Haimer u.a.<br />

in zusätzliche <strong>Produktion</strong>squalität.<br />

2007 wur<strong>de</strong>n 5 Mio<br />

Euro in diesen Bereich investiert<br />

– die eine Hälfte floss in<br />

neue Gebäu<strong>de</strong>, die an<strong>de</strong>re in<br />

neue Maschinentechnologie.<br />

+++ Behringer GmbH: Der Sägenhersteller<br />

weihte En<strong>de</strong> Januar<br />

2008 ein neues Technologieund<br />

Vorführzentrum am<br />

Stammsitz in Kirchhardt ein.<br />

Damit soll Kun<strong>de</strong>n und Interessenten<br />

ein Einblick in die<br />

Vielfalt <strong>de</strong>r Sägetechnik gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

+++ Wachendorff Prozesstechnik<br />

GmbH & Co KG: Der Lieferant<br />

hochwertiger industrierobuster<br />

Komponenten und Systemlösungen<br />

für die Prozessautomatisierung<br />

und die<br />

Klotter Elektrotechnik GmbH<br />

haben rückwirkend zum 1. Januar<br />

2008 eine Systemintegratoren-Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen. Damit ist<br />

Klotter Elektrotechnik zertifizierterWachendorff-Systemintegrator.<br />

+++ Beko Technologies GmbH: Das<br />

Neusser Unternehmen, Anbieter<br />

von Druckluft-Technik, eröffnete<br />

im Februar 2008 eine<br />

neue Fertigungsstätte in Indien.<br />

Nach fast eineinhalb<br />

Jahren Planungs- und Bauzeit<br />

ist Indien nach Deutschland<br />

und <strong>de</strong>n USA das dritte Land<br />

mit einer Beko-Fertigung. Die<br />

neue Fertigung wird vorerst<br />

ausschließlich für <strong>de</strong>n indischen<br />

Markt produzieren.<br />

+++ Rockwell Automation: Der<br />

weltweit führen<strong>de</strong> Anbieter<br />

von Automatisierungs-, Antriebs-,<br />

Steuerungs- und Informationslösungen,<br />

wird <strong>de</strong>n<br />

Geschäftsbereich ‚Sicherheit<br />

und Automation‘ <strong>de</strong>r Ce<strong>de</strong>s AG<br />

übernehmen. Die Bedingungen<br />

für die Übernahme wur<strong>de</strong>n<br />

nicht bekannt gegeben.<br />

Rockwell erwartet, dass die<br />

Transaktion anfangs <strong>de</strong>s 2.<br />

Quartals 2008 vollzogen sein<br />

wird.<br />

+++ Dürr AG: En<strong>de</strong> Februar hat <strong>de</strong>r<br />

Maschinen- und Anlagenbaukonzern<br />

vorläufige Zahlen für<br />

2007 veröffentlicht. Mit einem<br />

EBIT-Anstieg von 55 Mio Euro,<br />

einem operativen Cashflow<br />

von 86 Mio Euro und einem<br />

Plus von 22 % beim Auftragseingang<br />

erreichte <strong>de</strong>r Konzern<br />

nach eigenen Angaben seine<br />

Ziele. Die Nettofinanzverschuldung<br />

konnte Dürr zum<br />

Jahresen<strong>de</strong> auf 61 Mio Euro<br />

senken. Im Januar und Februar<br />

2008 setzte sich <strong>de</strong>r starke<br />

Auftragseingang fort.<br />

nie vorzunehmen und notwendige<br />

Än<strong>de</strong>rungen anzustoßen“, sagt Dr.<br />

Horst Gerlach, Mitglied <strong>de</strong>r ZVEI-Geschäftsführung<br />

(Fachverband<br />

Elektronik und Elektrotechnik). Diese<br />

Folgenabschätzung ist für EU-Richtlinien<br />

vorgeschrieben. „Sie ist wegen<br />

<strong>de</strong>r langen Beratungszeit aber unterblieben“,<br />

so Gerlach.<br />

In <strong>de</strong>r EMF-Richtlinie haben Parlament<br />

und <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r EU Vorschriften<br />

Ginge es nach <strong>de</strong>r EU, dürften<br />

Mitarbeiter nicht mehr in die<br />

Nähe hoher Stromstärken<br />

kommen. Im Bild <strong>de</strong>r neue<br />

Schweißroboter von Kuka.<br />

zum Schutz <strong>de</strong>r Arbeitnehmer vor <strong>de</strong>r<br />

Gefährdung durch elektromagnetische<br />

Fel<strong>de</strong>r im Bereich von 0 Hertz bis<br />

300 Gigahertz erlassen.<br />

Die Richtlinie hat in ihrer aktuellen<br />

Form in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen unbeabsichtigte,<br />

negative Auswirkungen.<br />

Servicetechniker und medizinisches<br />

Bedienpersonal könnten sich<br />

nach <strong>de</strong>n vorgesehenen Vorschriften<br />

<strong>de</strong>r Richtlinie nur noch eingeschränkt<br />

in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Geräte aufhalten.<br />

Ebenfalls betroffen seien Industriebereiche,<br />

die mit hohen Stromstärken<br />

o<strong>de</strong>r starken Elektromotoren arbeiten.<br />

Dazu gehören z.B. Elektrostahl-<br />

Starke Medien zur<br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 16,<br />

Stand A 18<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

METAV2008<br />

31. März – 4. April Düsseldorf<br />

DAS FACHMAGAZIN FÜR DIE METALLBEARBEITUNG<br />

Branchenreport<br />

Konjunktur 2008:<br />

Diffuse Gemengelage 8<br />

Schwerpunkt<br />

Exklusiv Exklusiv in diesem diesem Heft: Heft:<br />

11. Internationales Supplement:<br />

D+A+CH 2008<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Kommt das En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Transferstraße? 58<br />

Oberflächenfeinbearbeitung<br />

1/2·2008<br />

Jan./Febr. 2008<br />

Ausgabe 1-2<br />

B 30523<br />

Einzelpreis € 13,www.fertigung.<strong>de</strong><br />

PROFIWISSEN<br />

PUR<br />

Auf Herz und Nieren<br />

Bearbeitungszentrum<br />

VM-6 von Haas 68<br />

Titelbild und Beitrag Seite 74<br />

<strong>Produktion</strong><br />

7. Februar 2008<br />

www.produktion.<strong>de</strong> Einzelpreis Euro 2,80<br />

Nummer 6<br />

Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG<br />

PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

www.produktion.<strong>de</strong><br />

3<br />

15<br />

WIRTSCHAFT<br />

8 WIRTSCHAFT<br />

TECHNIK<br />

TECHNIK<br />

14<br />

VDMA: Maschinenbau<br />

Investoren: Chinesen erobern Werkstoffe: Materialien<br />

Hydraulikzylin<strong>de</strong>r: Mikrochip<br />

in USA hat Durchhänger <strong>de</strong>utschen Maschinenbau verbessern Energieausbeute und Megapower im Verbund<br />

TECHNIK IM FOKUS Globalisierung<br />

WIRTSCHAFTS-TICKER<br />

Laser-Sintern Der ‚Kampf <strong>de</strong>r Standorte‘:<br />

Euro in Dollar<br />

1,50<br />

Die individualisierte Massen-<br />

1,45<br />

fertigung von Produkten in <strong>de</strong>r<br />

westlichen Welt gewinnt mehr<br />

1,40<br />

und mehr an Be<strong>de</strong>utung. E-Ma- Deutschland schlägt zurück<br />

1,35<br />

nufacturing per Laser-Sintern<br />

21.12. 14.01. 21.01. 28.01. 04.02.<br />

könnte dabei eine Schlüssel- von Claus Wilk<br />

die Not-<br />

€ 1,48 $ € 58,44 Rupie<br />

technologie wer<strong>de</strong>n und kon- <strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2008 wendig<br />

€ 158,48 Yen € 36,27Rubel<br />

ventionellenFertigungsverfahkeit wi<strong>de</strong>r,<br />

€ 10,67 Yuan € 3,56Zloty<br />

ren, wie beispielsweise <strong>de</strong>r KARLSRUHE. <strong>Produktion</strong>sverinsbeson- € 0,75 £ € 256,26 Forint<br />

Gießtechnik, starke Konkurlagerungen ins Ausland sind <strong>de</strong>re für das<br />

renz machen. Seite 13 kein unumkehrbarer Prozess. Konzept<br />

Im Gegenteil: Auf je<strong>de</strong>n sechs- ‚verlängerte<br />

Neu: Der Energiebrief<br />

ten Verlagerer kommt ein Werkbank‘,<br />

Rapi<strong>de</strong> steige-<br />

Expertentagung<br />

Rückkehrer, wie eine Studie <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>m<br />

nen<strong>de</strong> Energie-<br />

Wissenschaftler verschie<strong>de</strong>ner Fraunhofer ISI zeigt, <strong>de</strong>ren ErZwischen- Preise bedro-<br />

Forschungseinrichtungen begebnisse <strong>Produktion</strong> exklusiv produktehen<br />

die Wettbeschäftigen<br />

sich im Rahmen <strong>de</strong>r vorliegen.<br />

aus <strong>de</strong>m<br />

werbsfähigkeit<br />

Tagung ‚Innovationsqualität:<br />

Auslands-<br />

<strong>de</strong>r verabeiten-<br />

Qualitätsmanagement für In- Der <strong>Produktion</strong>sstandort standort<strong>de</strong>n<br />

Industrie.<br />

novationen‘ mit verschie<strong>de</strong>nen Deutschland gewinnt an At- wie<strong>de</strong>r an<br />

Energie-Effi-<br />

Aspekten <strong>de</strong>r Innovationsquatraktivität: 16,7 % <strong>de</strong>r Verlage- <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utzienz<br />

ist kein<br />

Luxus son<strong>de</strong>rn<br />

lität. Seite 13 rer aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r verarschen Verena Fahrion<br />

eine Überle- Redakteurin<br />

beiten<strong>de</strong>n Industrie kommen Standort<br />

bensfrage.Pro- wie<strong>de</strong>r zurück, so das Ergebnis zurückge-<br />

Innovationen im Visier<br />

duktion ergreift die Initiative:<br />

<strong>de</strong>r vom Fraunhofer ISI vorgeliefertwer- Mit <strong>de</strong>m neuen Energie-Effi-<br />

Die ifm electronic gmbh ist für legten Studie. Warum kehren <strong>de</strong>n,ent- Center treuung <strong>de</strong>r ausländischen zienz-Brief hilft <strong>Produktion</strong><br />

<strong>de</strong>n diesjährigen Innovations- aber Firmen zurück nach sprechen<strong>de</strong><br />

‚Industrie- und Standorte zur Sicherstellung Topentschei<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Industrie,<br />

preis <strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft Deutschland? Als häufigsten Puffer- und Si-<br />

Serviceinnovationen‘ <strong>de</strong>r notwendigen Produkt- und Kosten zu senken und die Ver-<br />

nominiert wor<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>r Grund für Rückverlagerungen cherheitsbestän<br />

<strong>de</strong>s Fraunhofer ISI: „Wenn Prozessqualität wi<strong>de</strong>r. Dr. Kinsorgung im Unternehmen zu<br />

Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s- nannten die Betriebe <strong>de</strong>s Verar<strong>de</strong> für Probleme bei <strong>de</strong>r Pro- ‚verlängerte Werkbänke‘ in kel: „Unterschätzt wer<strong>de</strong>n hier sichern. Ab heute erscheint die<br />

ministers für Wirtschaft und beiten<strong>de</strong>n Gewerbes Einbußen duktion o<strong>de</strong>r unterwegs schaf- weiter entfernten Län<strong>de</strong>rn auf- insbeson<strong>de</strong>re kulturelle Unter- Überlebenshilfe „Energie-Effi-<br />

Technologie wird die Auszeich- bei Flexibilität und Lieferfähigfen zu müssen. Dr. Steffen Kingebaut wor<strong>de</strong>n sind, dann schie<strong>de</strong> und lange Anlaufzeiten zienz Brief“ immer in <strong>de</strong>r ernung<br />

alljährlich für beson<strong>de</strong>rs keit (72 %). Darin spiegelt sich kel, Leiter <strong>de</strong>s Competence müssen für eventuelle Ausfälle bis zur Qualitätsproduktion. sten <strong>Produktion</strong>-Ausgabe <strong>de</strong>s<br />

innovative Marktneuheiten<br />

bestimmte Vorkehrungen ge- Im Mittel, das zeigen unsere Monats als Beilage.<br />

verliehen. Seite 14 Verlagerung/Rückverlagerung nach Branchen troffen wer<strong>de</strong>n, üblicherweise Erfahrungen, dauert <strong>de</strong>r An-<br />

redundante <strong>Produktion</strong>skapalauf bis zur sicheren Produk- Neuer Airbus-Vorstand<br />

zitäten o<strong>de</strong>r Lagerbestän<strong>de</strong>. tion etwa 2,5 mal länger als ge- TOULOUSE (DJ). Der Flugzeug-<br />

Größtes Teleskop<br />

Bei<strong>de</strong>s kann beispielsweise bei plant, was hohe Qualitätssichehersteller Airbus hat einen<br />

Nach siebenjähriger Bauzeit<br />

einer Absicherung von sechs rungs- und Koordinationsko- neuen Finanzvorstand berufen.<br />

hat das größte optische Teles-<br />

Wochen Seeweg aus China sten nach sich zieht.“<br />

Harald Wilhelm tritt das Amt<br />

kop <strong>de</strong>r nördlichen Halbkugel,<br />

richtig ins Geld gehen.“<br />

Mit <strong>de</strong>utlichem Abstand fol- mit sofortiger Wirkung an, teil-<br />

das Gran Telescopio Canarias<br />

An zweiter Stelle <strong>de</strong>r Rückgen im gesamten Verarbeitente die Tochter <strong>de</strong>s europäischen<br />

auf La Palma (Grantecan) <strong>de</strong>n<br />

verlagerungsgrün<strong>de</strong> folgen <strong>de</strong>n Gewerbe hohe Koordina- Luft- und Raumfahrtkonzerns<br />

Probebetrieb aufgenommen.<br />

Qualitätsprobleme, die für gut tionskosten (16 %), unzurei- EADS mit. Er folgt Hans-Peter<br />

Hei<strong>de</strong>nhain-Winkelmessgeräte<br />

60 % <strong>de</strong>r rückverlagern<strong>de</strong>n Bechen<strong>de</strong> Infrastrukturen vor Ort<br />

Ring, <strong>de</strong>r Chief Financial Officer<br />

<strong>de</strong>r EADS-Gruppe bleibt.<br />

kommen hier zum Einsatz.<br />

triebe mit entschei<strong>de</strong>nd sind. (15 %) und eine mangeln<strong>de</strong><br />

Seite 14<br />

Darin spiegeln sich insbeson<strong>de</strong>- Verfügbarkeit qualifizierten<br />

re hohe und unterschätzte Auf- Personals vor Ort (9 %) auf <strong>de</strong>n ZAHL DER WOCHE<br />

wendungen für die Qualitätssi- folgen<strong>de</strong>n Plätzen. Die geringe-<br />

EVENT<br />

cherung, -kontrolle und Bere Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Koordina- 42,9 Mrd ...Euro hat die<br />

Quelle: Fraunhofer ISI © <strong>Produktion</strong><br />

Wirtschaft 2007 für<br />

Kongress „Fabrik <strong>de</strong>s Jahres/<br />

die interne F&E ausgeben, progno-<br />

Firmen aus Branchen mit hoher Kapitalintensivität kehren häufiger zu- Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

GEO“: 6./7. März in Nürnberg<br />

@ stiziert <strong>de</strong>r Stifterverband für die<br />

rück. Für einfache Produkte ist Verlagerung eine strategische Option.<br />

redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />

weiter auf Seite 2 <strong>de</strong>utsche Wissenschaft.<br />

LANDSBERG (gk). Was die Sieger<br />

<strong>de</strong>s Wettbewerbs Fabrik <strong>de</strong>s<br />

Jahres getan haben, um ihr Automotive<br />

Jungheinrich AG<br />

Werk an die Spitze zu<br />

bringen, erfahren<br />

Neues Werk in Landsberg<br />

Teilnehmer <strong>de</strong>s Kon- Bosch/Mahle: Turbola<strong>de</strong>r<br />

gresses Fabrik <strong>de</strong>s<br />

Global Excellence<br />

in Operations Jahres/GEO 2007 am von Christian Klein<br />

zuständige Bosch-Geschäfts- von Klaus Hiemer<br />

Größe entsteht ein ‚Center of<br />

6./7. März im Nürn- <strong>Produktion</strong> Nr. 06, 2008 führer. Das Joint Venture, an <strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2008 Excellence‘ für Nie<strong>de</strong>rhubgeräberger<br />

Maritim-Hotel. Sie ler-<br />

<strong>de</strong>m sich bei<strong>de</strong> Unternehmen<br />

te. Diese elektrogetriebenen<br />

nen unter an<strong>de</strong>rem die Erfolgs- STUTTGART (DJ). Die Robert mit einem Anteil von je 50% DRESDEN/LANDSBERG. Die Fahrzeuge wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rezepte<br />

<strong>de</strong>r Sieger Siemens und Bosch GmbH und die Mahle beteiligen, wird seinen Sitz in Jungheinrich AG wird ihre Prorem im Han<strong>de</strong>l und Lager ein-<br />

Saar Gummi kennen. Zu<strong>de</strong>m GmbH planen ein Gemein- Stuttgart haben. Die Serienferduktionskapazitäten ausbauen gesetzt. Die gute Auftragslage<br />

wer<strong>de</strong>n die Siegerwerke von schaftsunternehmen zur Protigung soll 2010 aufgenom- und ein neues Werk in Lands- <strong>de</strong>s Unternehmens habe in <strong>de</strong>r<br />

Siemens und Bosch besichtigt. duktion von Abgasturbolamen wer<strong>de</strong>n. Produziert wird berg bei Halle in Sachsen-An- Vergangenheit in manchen Be-<br />

Anmeldung: 08191/125-872 <strong>de</strong>rn. Die Gründung von Bosch <strong>de</strong>n Angaben zufolge im <strong>de</strong>uthalt bauen. Das teilte Vertriebsreichen zu Lieferengpässen ge-<br />

Info: www.fabrik-<strong>de</strong>s-Jahres.<strong>de</strong> Mahle Turbo Systems soll im schen Bosch-Werk in Blaichef Dr. Helmut Limberg auf eiführt, sagte Dr. Limberg. Mit Dr. Helmut Limberg, Vorstands-<br />

April 2008 erfolgen, wie Bosch chach und in Österreich. Bisner Pressekonferenz in Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Neubau wür<strong>de</strong>n die Promitglied <strong>de</strong>r Jungheinrich AG und<br />

Leserservice<br />

aktuell mitteilte. Dem Joint lang gibt es noch keinen <strong>de</strong>ut- mit. Es sollen 100 neue Arbeitsduktionskapazitäten <strong>de</strong>r insge- zuständig für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />

Redaktion:<br />

Venture muss die Kartellbeschen Hersteller von Abgasturplätze entstehen.<br />

samt guten Konjunkturlage an-<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312 hör<strong>de</strong> noch zustimmen. „Je<strong>de</strong>r bola<strong>de</strong>rn; die künftigen Kon- Der Stapler-Hersteller und gepasst. Der Standort in Lands- Vorteile“, so Dr. Limberg. Die<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304 <strong>de</strong>r Beteiligten investiert in kurrenten sind Honeywell und produzieren<strong>de</strong> Logistikdienstberg nordöstlich von Halle „ist <strong>Produktion</strong>sfläche umfasst<br />

Abo-Service:<br />

das Gemeinschaftsunterneh- BorgWarner. Bis 2015 rechnet leister wird insgesamt rund 30 infrastrukturell hervorragend 15000 Quadratmeter. Das<br />

Tel.: (01 80) 3 67 3 124* Fax: (01 80) 3 67 31 26* men einen dreistelligen Millio- Bosch mit einem Gesamtmarkt Mio Euro in die neue Produk- eingebun<strong>de</strong>n. Er liegt zentral in Werk ist für eine Kapazität von<br />

*9 Cent je Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz<br />

nen-Betrag“, sagte Bernd von insgesamt 21 Mio Abgastionsstätte investieren. Auf ei- Europa und bietet verkehrs- 30000 Flurför<strong>de</strong>rzeugen pro<br />

(abweichen<strong>de</strong> Mobilfunktarife möglich)<br />

Bohr, <strong>de</strong>r für die Kfz-Sparte turbola<strong>de</strong>rn.nem<br />

Gelän<strong>de</strong> von 8 Hektar technisch die entsprechen<strong>de</strong>n Jahr ausgelegt.<br />

Starke Medien kostenlos abholen!<br />

werkzeug&formenbau und fertigung: Das Kompetenzzentrum<br />

in Sachen Metall!<br />

<strong>Produktion</strong>: Die schnellsten News aus Wirtschaft, Technik und<br />

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86899 Landsberg<br />

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<strong>Produktion</strong> 9<br />

werke und industrielle Schweißanlagen.<br />

Durch <strong>de</strong>n jetzt verabschie<strong>de</strong>ten<br />

Beschluss wird die Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Richtlinie in vier Jahren erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

NEU!!! Extra-Beilage:<br />

Energie-Effizienz-Brief<br />

Bild: Corbis/<strong>Produktion</strong><br />

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Fax 08191/125-444<br />

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HRB Augsburg 22121<br />

Bild: Jungheinrich<br />

Bild: Annika Mentgen


10 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft: IT und Produktivität<br />

22. November • Nr. 47<br />

Prozessverbesserung<br />

Jagd nach Perfektion: Six Sigma und IT<br />

von Daniela Hoffmann<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

BERLIN (ilk). Das Thema Prozessoptimierung<br />

ist zugleich ein alter Hut und<br />

Gebot <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>. Die Trickkiste <strong>de</strong>r<br />

Lösungsansätze ist ebenso reichhaltig<br />

wie unübersichtlich. Mit Six Sigma<br />

steht ein Werkzeugkasten zur Verfügung,<br />

mit <strong>de</strong>m sich Unternehmen von<br />

innen heraus selbst optimieren können.<br />

Wenn Eingeweihte von Six Sigma re<strong>de</strong>n,<br />

klingt das immer ein bisschen<br />

nach Wun<strong>de</strong>rtüte. Ziele <strong>de</strong>r Prozessverbesserungs-Metho<strong>de</strong><br />

sind nicht<br />

nur Kosteneinsparungen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die Eindämmung von Verschwendung,<br />

die Optimierung <strong>de</strong>s<br />

Cashflow und nicht zuletzt:<br />

Wachstum. Wun<strong>de</strong>r sind jedoch selten.<br />

„Six Sigma ist harte Arbeit“,<br />

meint Dr. Christan Schünke, Master<br />

Black Belt und Managing Consultant<br />

bei IBM Global Business Services.<br />

Powerpille für die <strong>Produktion</strong>:<br />

Six Sigma und Lean Management<br />

Bisher ist die Anwendung <strong>de</strong>r ursprünglich<br />

aus <strong>de</strong>m japanischen<br />

Schiffbau stammen<strong>de</strong>n, später von unter<br />

an<strong>de</strong>rem General Electric weiterentwickelten<br />

Metho<strong>de</strong> vornehmlich in<br />

amerikanisch-stämmigen Unternehmen<br />

anzutreffen. Six Sigma beschreibt<br />

als statistisches Maß für die Prozessfähigkeit<br />

eine Fehlerquote von 3,4 auf<br />

eine Million Fehlermöglichkeiten, also<br />

kurz: eine Güte von 99,99966 Prozent<br />

im Prozess. Im <strong>Produktion</strong>sumfeld hat<br />

sich eine Kombination aus Lean Management<br />

– Verschlankung <strong>de</strong>r Prozesse<br />

– und Six Sigma etabliert, Co<strong>de</strong>name:<br />

Lean Six Sigma.<br />

Six Sigma ähnelt einem Werkzeug-<br />

von Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

GUMMERSBACH. Die Gehälter von<br />

Vorstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />

sind im Geschäftsjahr 2006/2007 erfolgsabhängig<br />

gestiegen. Vor allem die<br />

gute Konjunktur sorgte dafür, dass die<br />

Vorstandsgesamtbezüge im Durchschnitt<br />

um 17,5 Prozent zugelegt haben.<br />

Damit wer<strong>de</strong>n die Zuwächse <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Vorjahre, als die Bezüge um 14,8<br />

beziehungsweise 9,1 Prozent gestiegen<br />

waren, <strong>de</strong>utlich übertroffen.<br />

Rund zwei Drittel <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

haben die Vorstandsbezüge im Betrachtungszeitraum<br />

erhöht, in <strong>de</strong>n<br />

übrigen Firmen mussten die Vorstän-<br />

Bild: IBM<br />

Dr. Christian Schürke, Master Black Belt<br />

bei IBM Global Business Services: „Six<br />

Sigma ist harte Arbeit.“<br />

kasten, in <strong>de</strong>m bewährte Methodiken<br />

untergebracht sind. Daneben ist es<br />

aber auch das Dach, unter <strong>de</strong>m alles<br />

in Beziehung gesetzt ist. Klare Abläufe,<br />

ein<strong>de</strong>utige Projektbewertung im<br />

Vorfeld und anschließen<strong>de</strong> Messung<br />

wer<strong>de</strong>n in strukturierter Form vorgegeben<br />

und stellen ein Gerüst, das für<br />

Standard und Transparenz sorgt. Mit<br />

diesen Eigenschaften hat die Metho<strong>de</strong><br />

aus Sicht von Schünke Potential,<br />

auch die IT-Abteilungen zu erobern:<br />

„Um <strong>de</strong>m verstärkten Ruf nach Prozessmo<strong>de</strong>llen<br />

wie ITIL (IT Infrastructure<br />

Library) o<strong>de</strong>r CMMI (Capability<br />

Maturity Mo<strong>de</strong>l Integration) Level 5<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n, muss eine kontinuierliche<br />

Prozessverbesserung gelebt<br />

wer<strong>de</strong>n“, so <strong>de</strong>r Six-Sigma-Profi.<br />

„Für die IT-Abteilung ist es sinnvoll,<br />

sich das Fünf-Phasen-Mo<strong>de</strong>ll DMAIC<br />

(Define - Measure - Analyse - Improve<br />

- Control) zunutze zu machen. Wir<br />

haben beson<strong>de</strong>rs positive Erfahrungen<br />

damit gemacht, dass durch die<br />

Six Sigma-Metho<strong>de</strong> die IT Teil unserer<br />

Operational-Excellence-Initiative<br />

war. Zum einen ist die IT oft Treiber<br />

<strong>de</strong> jedoch Kürzungen ihrer Bezüge<br />

hinnehmen. Dies sind Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

‚Vorstandsstudie 2006/2007‘ <strong>de</strong>r Managementberatung<br />

Kienbaum. Im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Studie wur<strong>de</strong>n die Vergütungsdaten<br />

von 4 300 Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

aus 1 300 Unternehmen<br />

erhoben. „Der <strong>de</strong>utliche Zuwachs ist<br />

in erster Linie auf die Erhöhung variabler<br />

erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteile<br />

zurückzuführen, die<br />

Grundgehälter blieben dagegen weitgehend<br />

konstant“, erläutert Vergütungsexperte<br />

Dr. Alexan<strong>de</strong>r v. Preen.<br />

In je<strong>de</strong>m fünften Unternehmen<br />

stiegen die erfolgsabhängigen variablen<br />

Gehaltsbestandteile <strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong><br />

um mehr als 30 Prozent an, auf<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite kürzten sechs Prozent<br />

<strong>de</strong>r Firmen die Gesamtbezüge<br />

Albrecht Prinzing, Black Belt bei Erhard:<br />

„I<strong>de</strong>al ist eine synchrone Einführung in ITund<br />

Fachabteilungen.“<br />

von Prozessoptimierungen, zum an<strong>de</strong>ren<br />

ist Six Sigma eine datenbasierte<br />

Metho<strong>de</strong>. Daher gibt es Rückkopplungen<br />

mit <strong>de</strong>r IT in Bezug auf<br />

Kennzahlen o<strong>de</strong>r Stammdaten“, sagt<br />

Albrecht Prinzing, Black Belt und<br />

Supply Chain Manager beim Armaturenhersteller<br />

Erhard aus Hei<strong>de</strong>nheim.<br />

Durch die amerikanische Mutter Tyco<br />

International kam Six Sigma bei <strong>de</strong>n<br />

Schwaben ins Spiel. „I<strong>de</strong>al ist eine<br />

synchrone Six-Sigma-Einführung in<br />

IT und Fachabteilungen“, meint<br />

Schünke.<br />

„Der Six-Sigma-Ansatz unterstützt<br />

<strong>de</strong>n Kulturwan<strong>de</strong>l im Unternehmen:<br />

Dazu gehören das Denken über Abteilungsgrenzen<br />

hinweg, dass je<strong>de</strong>r sich<br />

in seinem Bereich um Verbesserungen<br />

bemüht und sich zum Beispiel für<br />

das Optimieren von Kosten verantwortlich<br />

fühlt“, meint Prinzing. Über<br />

eines sind sich alle Experten einig:<br />

„Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Erfolg von Six-<br />

Sigma-Initiativen ist die uneingeschränkte<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Managements“,<br />

konstatiert Albrecht<br />

Prinzing. Eine „wasch-mich-aber-<br />

um <strong>de</strong>n gleichen Prozentsatz. „Der<br />

seit Jahren andauern<strong>de</strong> Trend zu starken<br />

strukturellen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Vorstandsgehaltspakete hält an“, sagt<br />

v. Preen. Während die Vorstandsbezüge<br />

beispielsweise im Dax um<br />

durchschnittlich 23,3 Prozent und im<br />

Tec-Dax sogar um die Hälfte zulegten,<br />

haben nicht-börsennotierte Gesellschaften<br />

ihren Vorstän<strong>de</strong>n nur<br />

12,6 Prozent mehr gezahlt.<br />

Die Bezüge <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utscher Aktiengesellschaften<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich teils erheblich<br />

voneinan<strong>de</strong>r. Die Spanne <strong>de</strong>r Vergütungen<br />

reicht von 40 000 Euro bis hin<br />

Bild: Erhard<br />

mach-mich-nicht-naß“-Taktik beim<br />

Topmanagement führt auch laut<br />

Schünke ins direkte Aus.<br />

Das Personal ist bei Lean Sigma<br />

Dreh- und Angelpunkt. Schließlich<br />

müssen für das Erlernen <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />

Mitarbeiter freigestellt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren<br />

Arbeitszeit im Alltagsgeschäft zunächst<br />

scheinbar fehlt. Hier stellt sich<br />

eine Grundfrage: Wenn ein Reifen <strong>de</strong>fekt<br />

ist, fahre ich dann langsam immer<br />

weiter, o<strong>de</strong>r halte ich an, um das<br />

Rad zu wechseln? Die Bezeichnungen<br />

<strong>de</strong>r Stufen von Six-Sigma-Kompetenz<br />

sind an die ‚Gürtel‘ <strong>de</strong>r Kampfsportart<br />

Judo angelehnt. Green Belts verwen<strong>de</strong>n<br />

25 bis 50 Prozent ihrer Arbeitszeit<br />

auf Six-Sigma-Projekte,<br />

Black Belts kümmern sich ausschließlich<br />

darum. „Die gera<strong>de</strong> verfügbaren,<br />

aber nicht unbedingt leistungsstärksten<br />

Mitarbeiter als Projektleiter für<br />

die Metho<strong>de</strong> auszuwählen, ist nicht<br />

sinnvoll“, sagt Schünke aus Erfahrung.<br />

Keiper: Six Sigma als Metho<strong>de</strong><br />

für Continuous Improvement<br />

„Vor drei Jahren sind wir mit <strong>de</strong>m<br />

Anspruch gestartet, Six Sigma flächen<strong>de</strong>ckend<br />

– also auch über die<br />

<strong>Produktion</strong> hinaus – im Unternehmen<br />

einzusetzen. Heute ist Six Sigma eine<br />

Metho<strong>de</strong> aus einem für unser Unternehmen<br />

gezielt ausgewählten Metho<strong>de</strong>nportfolio<br />

für Continuous Improvement<br />

und aus diesem auch nicht<br />

mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Konkret konnten<br />

wir mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> die Hauptursachen<br />

bei verschie<strong>de</strong>nsten komplexen<br />

Problemstellungen i<strong>de</strong>ntifizieren und<br />

so nachhaltig Probleme abstellen und<br />

Kosten reduzieren“, sagt Volker<br />

Hoeh, Leiter Continuous Improvement<br />

beim Automobilzulieferer Keiper<br />

aus Kaiserslautern.<br />

Vorstandsgehälter<br />

Erfolg entschei<strong>de</strong>t über <strong>de</strong>utliches Plus o<strong>de</strong>r Minus<br />

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Heavy Metal für<br />

die Walter AG.<br />

bei wem noch intelligente Systemlösungen<br />

so richtig rocken, erfahren<br />

Sie unter www.forcam.<strong>de</strong><br />

WE DELIVER OEE.<br />

Die erfolgsabhängige Vergütung<br />

sorgte für gestiegene Gehälter<br />

+++ Steeb Anwendungssysteme hat<br />

bei <strong>de</strong>r HUBER Packaging Group<br />

das Finanzwesen und Controlling<br />

von <strong>de</strong>r DCW-Software auf<br />

SAP ERP umgestellt. Danach<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Startschuss für die<br />

nächste Phase einer umfassen<strong>de</strong>n<br />

Einführung von SAP ERP in<br />

<strong>de</strong>r Logistik gegeben. Dabei<br />

wird eine bisher eingesetzte,<br />

nicht mehr releasefähige Altsoftware<br />

abgelöst. Huber –<br />

Weltmarktführer bei 5-Liter-<br />

Partyfässern – hat damit die<br />

Grundlagen für die weitere<br />

Internationalisierung, die optimale<br />

Unterstützung seiner Geschäftsbereiche<br />

sowie eine zen-<br />

zu mehr als sieben Millionen Euro im<br />

Jahr. Während ein Viertel <strong>de</strong>r erfassten<br />

Unternehmen ihren Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

weniger als 200 000 Euro<br />

im Jahr zahlt, liegen weitere 36 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Bezüge zwischen 200 000<br />

und 400 000 Euro. Die übrigen knapp<br />

40 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen bezahlen<br />

ihre Vorstän<strong>de</strong> noch besser.<br />

Rund 350 Unternehmen überschreiten<br />

dabei die 500 000-Euro-<br />

Schwelle, 128 Gesellschaften zahlen<br />

ihren Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn mehr als<br />

eine Million Euro, 44 liegen sogar bei<br />

mehr als zwei Millionen Euro. Maßgebliche<br />

Bestimmungsgröße für die<br />

Höhe <strong>de</strong>r Vorstandsbezüge ist die<br />

Größe <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens,<br />

gemessen an Umsatz o<strong>de</strong>r Beschäftigtenzahl.<br />

trale Steuerung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

geschaffen.<br />

+++ Tait Electronics Limited, Anbieter<br />

von Lösungen für die drahtlose<br />

Sprach- und Datenkommunikation,<br />

konstruiert und entwickelt<br />

seine mobilen Funksprechgeräte<br />

<strong>de</strong>r Baureihe<br />

TP8100 mit Hilfe <strong>de</strong>s gesamten<br />

Produktentwicklungssystems<br />

von PTC. Damit können die neuen<br />

Funkgeräte in weniger als 20<br />

Wochen entworfen, entwickelt<br />

und auf <strong>de</strong>n Markt gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet eine Zeiteinsparung<br />

von über 60 Wochen<br />

im Vergleich zu bisherigen Produkteinführungen.<br />

Freu<strong>de</strong>nberg-IT<br />

wächst weiter<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 10, 2008<br />

WEINHEIM (ilk). Die meisten ausgegrün<strong>de</strong>ten<br />

IT-GmbHs haben ihre Aktivitäten<br />

am freien Markt wie<strong>de</strong>r zurückgenommen<br />

und sind hauptsächlich<br />

wie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n eigenen Konzern<br />

aktiv o<strong>de</strong>r sie wur<strong>de</strong>n verkauft. Die<br />

Freu<strong>de</strong>nberg IT hingegen hat dieses<br />

Geschäft weiter ausgebaut. Nach <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Studie <strong>de</strong>r Pierre Audoin<br />

Consultants (PAC) vom Februar<br />

2008, die führen<strong>de</strong> europäische Beratungs-<br />

und Marktanalyse-Gesellschaft<br />

für die Software und IT-Services Industrie,<br />

geht insgesamt <strong>de</strong>r Trend bei<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen mit IT-Töchtern<br />

wie<strong>de</strong>r auf die Fokussierung <strong>de</strong>s<br />

Kerngeschäftes. An<strong>de</strong>rs bei Freu<strong>de</strong>nberg.<br />

Gemäß dieser Studie liegt die<br />

Freu<strong>de</strong>nberg IT mit einem Umsatzanteil<br />

von mehr als zwei Drittel am<br />

freien Markt in Deutschland an <strong>de</strong>r<br />

Spitze <strong>de</strong>r ausgegrün<strong>de</strong>ten IT-Unternehmen<br />

- noch vor Siemens IT-Solutions<br />

and Services, T-Systems und<br />

Lufthansa-Systems. Im internationalen<br />

Geschäft liegt das Freu<strong>de</strong>nberg<br />

Unternehmen auf Rang zwei <strong>de</strong>r IT-<br />

Ausgründungen <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />

nach Siemens.<br />

IT-Konsolidisierung<br />

bleibt Top-Thema<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

MÜNCHEN (ilk). IT-Konsolidierung<br />

ist neben Sicherheit und Compliance<br />

eines <strong>de</strong>r meist diskutierten IT-Themen<br />

– vor allem im Mittelstand. Die<br />

Unternehmen wissen, welche Gefahren<br />

von einer heterogenen IT-Plattform<br />

und Insellösungen ausgehen<br />

können. „Es sind jedoch vielmehr die<br />

Chancen, die sich diese Unternehmen<br />

entgehen lassen. Eine konsolidierte,<br />

zukunftssichere Unternehmens-IT<br />

schafft eine Basis für Entscheidungen,<br />

erlaubt produktives und effizientes<br />

Arbeiten und ist auf lange Sicht kostengünstiger,<br />

die Informationsbrüche<br />

und auch Sicherheitslücken zur<br />

Folge haben“, erklärt Mattias Drefs,<br />

Manager Marketing Mittelstand bei<br />

<strong>de</strong>r Oracle Deutschland GmbH. Der<br />

grundsätzlichen Be<strong>de</strong>utung einer<br />

konsolidierten IT-Infrastruktur sind<br />

sich die meisten Teilnehmer einer aktuellen<br />

Studie zum Thema bewusst<br />

(84 Prozent). Rund 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Testteilnehmer haben jedoch festgestellt,<br />

dass sie im eigenen Unternehmen<br />

<strong>de</strong>utlichen Nachholbedarf haben,<br />

ihre Systemlandschaft zu strukturieren<br />

und zu vereinfachen. Dies<br />

hat natürlich auch Auswirkungen auf<br />

<strong>de</strong>n Informationsfluss und das Datenmanagement<br />

im Unternehmen. Die<br />

Hälfte aller Befragten räumt ein, dass<br />

ein Datenaustausch zwischen unterschiedlichen<br />

Systemplattformen und<br />

Anwendungen in ihrem Unternehmen<br />

nicht ohne weiteres möglich ist.<br />

IT-TELEGRAMM<br />

+++ Die IBS AG,<br />

Anbieter<br />

von Software<br />

und<br />

Beratung<br />

für das Qualitäts-,<strong>Produktion</strong>sundCompliance-Management,<br />

erhält von <strong>de</strong>r EN Electronic-<br />

Network AG einen Großauftrag<br />

zur Einführung eines MES Systems.<br />

Die Gruppe gehört zu<br />

<strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Electronic Manufacturing<br />

Service Anbietern<br />

in Europa.


13. März 2008 • Nr. 11 Wirtschaft: Geld und Recht<br />

För<strong>de</strong>rprogramm<br />

50 Mio Euro für Kin<strong>de</strong>rbetreuung in Betrieben<br />

von Lisa Zeidler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

BERLIN. Familienfreundlichkeit spielt<br />

in <strong>de</strong>r Wirtschaft eine immer größere<br />

Rolle. Denn von zufrie<strong>de</strong>nen Mitarbeitern<br />

hängt zu einem großen Maß <strong>de</strong>r<br />

Erfolg eines Unternehmens ab. Mit<br />

<strong>de</strong>m Programm ‚Betrieblich unterstützte<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung‘ för<strong>de</strong>rt das<br />

Bun<strong>de</strong>sfamilienministerium seit 25.<br />

Februar die Einrichtung von neuen,<br />

betrieblich unterstützten Kin<strong>de</strong>rbetreuungsplätzen.<br />

Betriebliche Kin<strong>de</strong>rbetreuung hat positive<br />

Auswirkungen auf die Motivation<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigten. Das ergab mit<br />

94 % Zustimmung eine IfD-Umfrage<br />

unter 510 repräsentativ ausgewählten<br />

Leitern und Personalverantwortlichen<br />

in Wirtschaftsunternehmen.<br />

76 % gaben außer<strong>de</strong>m an, dass betriebliche<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung einen<br />

Imagegewinn für das Unternehmen<br />

be<strong>de</strong>ute und es einfacher sei, Fach-<br />

Bild: BMFSFJ<br />

Bun<strong>de</strong>sministerin Ursula von <strong>de</strong>r Leyen<br />

möchte engagierte Betriebe för<strong>de</strong>rn.<br />

kräfte zu gewinnen. So hat das<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend das neue<br />

För<strong>de</strong>rprogramm ‚Betriebliche unterstützte<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuung‘ eingeführt.<br />

Dieses richtet sich an Unternehmen<br />

mit bis zu 1 000 Beschäftigten, die in<br />

Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen neue, zu-<br />

sätzliche Gruppen für Mitarbeiterkin<strong>de</strong>r<br />

bis zum vollen<strong>de</strong>ten dritten Lebensjahr<br />

schaffen. Geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />

50 % <strong>de</strong>r zuwendungsfähigen Betriebskosten<br />

bis maximal 6 000 Euro<br />

pro Platz und Jahr. Die För<strong>de</strong>rung<br />

wird bis zu zwei Jahre lang gezahlt.<br />

Insgesamt stehen für das Programm<br />

bis En<strong>de</strong> 2011 rund 50 Mio Euro aus<br />

<strong>de</strong>m Europäischen <strong>Sozial</strong>fonds zur<br />

Verfügung.<br />

Familienfreundlichkeit als<br />

Markenzeichen <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

„Das För<strong>de</strong>rprogramm wird dazu<br />

beitragen, neue, gute Beispiele einer<br />

sinnvollen Balance familiärer und betrieblicher<br />

Interessen hervorzubringen,<br />

sagt Ursula von <strong>de</strong>r Leyen,<br />

Bun<strong>de</strong>sministerin für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend. Und es ist<br />

ein wichtiger Schritt, um Familienfreundlichkeit<br />

als Markenzeichen <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft zu etablieren.“<br />

Beteiligen können sich Unterneh-<br />

men bis zu 1 000 Beschäftigten, geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n auch Kooperationen<br />

mehrerer Unternehmen. Antragssteller<br />

und Empfänger <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel<br />

sind die Träger <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen.<br />

Dies können öffentliche,<br />

gemeinnützige o<strong>de</strong>r privat-gewerbliche<br />

Träger o<strong>de</strong>r die Unternehmen<br />

selbst sein.<br />

Es wird nur unter <strong>de</strong>n Voraussetzungen<br />

geför<strong>de</strong>rt, dass die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Genehmigungen insbeson<strong>de</strong>re<br />

eine Betriebserlaubnis vorliegen.<br />

Die Betriebskosten <strong>de</strong>r neuen Plätze<br />

wer<strong>de</strong>n nicht gleichzeitig mit an<strong>de</strong>ren<br />

öffentlichen Mitteln geför<strong>de</strong>rt.<br />

Die Kofinanzierung erfolgt durch die<br />

Unternehmen und gegebenenfalls<br />

durch Elternbeiträge.<br />

Laut Familienministerium rechnet<br />

sich ein betriebliches Engagement für<br />

Unternehmen und Beschäftigte. So<br />

ließen sich zum Beispiel Betreuungsund<br />

Arbeitszeiten gut aufeinan<strong>de</strong>r abstimmen.<br />

Unternehmen mit betrieblichen<br />

Kin<strong>de</strong>rbetreuungsangeboten<br />

Lebensversicherung<br />

Bei Auszahlungen an Dritte fällt Erbschaftssteuer an<br />

von Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

NÜRNBERG. Häufig wird vergessen,<br />

dass an <strong>de</strong>n Begünstigsten ausgezahlte<br />

Lebensversicherungen <strong>de</strong>r Erbschaftssteuer<br />

unterliegen. Die Leistung<br />

wird jedoch nicht versteuert,<br />

wenn <strong>de</strong>r Versicherungsvertrag von<br />

<strong>de</strong>m Bezugsberechtigten selbst abgeschlossen<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

In Zeiten leerer Rentenkassen entwickeln<br />

sich Lebensversicherungen<br />

immer mehr zum zweiten Standbein<br />

für die Altersvorsorge. Hierbei, so <strong>de</strong>r<br />

Kieler Steuerberater Jörg Passau, Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Anwalts-,<br />

Notar- und Steuerberatervereinigung<br />

für Erb- und Familienrecht e. V. mit<br />

Sitz in Nürnberg, wird häufig ver-<br />

kannt, dass Lebensversicherungen,<br />

die an <strong>de</strong>n Begünstigten ausgezahlt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Erbschaftsteuer unterliegen.<br />

Der Erbschaftsteuer unterliegt je<strong>de</strong>r<br />

Vermögensvorteil, <strong>de</strong>n jemand<br />

aufgrund eines vom Erblasser mit einem<br />

Dritten zu seinen Gunsten abgeschlossenen<br />

Vertrages erfährt, so <strong>de</strong>r<br />

Kieler Steuerexperte. Hierzu zählen<br />

insbeson<strong>de</strong>re vom Erblasser mit einer<br />

Bank o<strong>de</strong>r einem Versicherungsunternehmen<br />

geschlossene Verträge, wonach<br />

Bankguthaben o<strong>de</strong>r Versicherungsleistungen(Lebensversicherungen,<br />

Unfallversicherungen) im To<strong>de</strong>sfall<br />

unmittelbar an <strong>de</strong>n Begünstigten<br />

ausgezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Keine Besteuerung <strong>de</strong>r Versicherungsleistung<br />

erfolgt jedoch, wenn<br />

<strong>de</strong>r Versicherungsvertrag von <strong>de</strong>m<br />

Bezugsberechtigten selbst abgeschlossen<br />

wur<strong>de</strong>. Versichert daher<br />

zum Beispiel die Ehefrau als Versicherungsnehmerin<br />

und Bezugsberechtigte<br />

das Leben ihres Mannes selbst und<br />

trägt auch die entsprechen<strong>de</strong>n Versicherungsprämien,<br />

so liegt beim To<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Ehemannes kein erbschaftsteuer-<br />

Handlungsbedarf bei<br />

Nichtverheirateten<br />

Investitionsprogramm<br />

För<strong>de</strong>rung für alle NRW-Firmen<br />

von Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

DÜSSELDORF. Der Europäische Fonds<br />

für regionale Entwicklung und das<br />

Land Nordrhein-Westfalen bieten jetzt<br />

eigenmittelverstärken<strong>de</strong> Darlehen für<br />

kleine und mittlere Unternehmen lan<strong>de</strong>sweit<br />

an.<br />

Kleine und mittlere Unternehmen in<br />

<strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sland Nordrhein-Westfalen<br />

können jetzt die För<strong>de</strong>rung<br />

mit Nachrangdarlehen für die<br />

Mitfinanzierung von Investitionen<br />

aus <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rprogramm<br />

‚NRW/EU.Investitionskapital‘ in Anspruch<br />

nehmen. Bislang war das Programm<br />

unter <strong>de</strong>m Namen ‚KMU-Investitionskapital<br />

aufgrund von Bestimmungen‘<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union auf<br />

die Ziel-2-För<strong>de</strong>rgebiete in <strong>de</strong>m bevölkerungsreichsten<br />

<strong>de</strong>utschen<br />

Bun<strong>de</strong>sland beschränkt.<br />

Das Programm wird aus Mitteln <strong>de</strong>s<br />

‚Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung‘ und <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s<br />

NRW bereitgestellt. Es richtet sich in<br />

erster Linie an wachsen<strong>de</strong> Unternehmen,<br />

die aufgrund einer schwachen<br />

Eigenkapitalaus<strong>statt</strong>ung und fehlen<strong>de</strong>r<br />

Sicherheiten an <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

geplanter Investitionsmaßnahmen<br />

gehin<strong>de</strong>rt sind. Voraussetzung für ei-<br />

Bild: NRW.BANK<br />

NRW.BANK: weitet<br />

das För<strong>de</strong>rprogrammNRW/EU.Investitionskapital<br />

auf<br />

sämtliche Firmen<br />

in NRW aus.<br />

ne Inanspruchnahme ist in je<strong>de</strong>m Fall<br />

eine zufrie<strong>de</strong>n stellen<strong>de</strong> Bonität <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens. Mit <strong>de</strong>m Programm<br />

können maximal 50 % <strong>de</strong>r Investitionen,<br />

höchstens 1 Million Euro, finanziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Laufzeit beträgt bis<br />

zu zwölf Jahre, davon sind die ersten<br />

sieben Jahre tilgungsfrei. Ab <strong>de</strong>m 8.<br />

Jahr ist das Darlehen in zehn gleich<br />

pflichtiger Erwerb vor, da die Ehefrau<br />

die Versicherungssumme in diesem<br />

Fall nicht aufgrund eines vom Verstorbenen<br />

zu ihren Gunsten geschlossenen<br />

Vertrages erhält, son<strong>de</strong>rn kraft<br />

eigenen Vertrages. Aufgrund extrem<br />

hoher Besteuerung bei Nichtverheirateten,<br />

also insbeson<strong>de</strong>re bei nichtehelichen<br />

Lebensgemeinschaften, kommt<br />

hohen Halbjahresraten zurück<br />

zu führen. Der Zinssatz<br />

wird in Abhängigkeit von<br />

<strong>de</strong>r Bonitätseinsschätzung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens festgelegt.<br />

Interessierte Unternehmen<br />

können Anträge über<br />

ihre jeweilige Hausbank bei<br />

<strong>de</strong>r NRW.BANK stellen.<br />

Zuvor hatte die<br />

NRW.BANK mit <strong>de</strong>r Herner<br />

Sparkasse bereits einen Globaldarlehensvertragvereinbart.<br />

Die För<strong>de</strong>rbank stellt<br />

<strong>de</strong>r Herner Sparkasse im<br />

Rahmen eines so genannten<br />

Globaldarlehens zinsgünstige<br />

Refinanzierungsmittel<br />

über 10 Millionen Euro bereit.<br />

Diese kann die Sparkasse<br />

wie<strong>de</strong>rum für zinsgünstige<br />

Kredite im gewerblichen<br />

Kreditgeschäft einsetzen<br />

und damit einen Wachstumsimpuls<br />

geben.<br />

Mit <strong>de</strong>m Darlehen bietet die<br />

NRW.BANK <strong>de</strong>r Herner Sparkasse die<br />

Möglichkeit, je nach Bedarf Vorhaben<br />

kleinerer und mittelständischer Kun<strong>de</strong>n<br />

zinsgünstig zu finanzieren. Damit<br />

verschafft die NRW.Bank <strong>de</strong>m lokalen<br />

Geldinstitut flexible Gestaltungsspielräume<br />

in seinem mittelständischen<br />

Kreditgeschäft.<br />

diesem Gestaltungshinweis auch hier<br />

eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

Schließt <strong>de</strong>r Lebensgefährte zum Beispiel<br />

zugunsten seiner Lebensgefährtin<br />

eine Lebensversicherung von<br />

150 000 Euro ab, um diese für <strong>de</strong>n<br />

‚Fall <strong>de</strong>s Falles‘ abzusichern, zahlt diese<br />

auf die ausgezahlte Versicherungssumme<br />

eine Erbschaftssteuer von<br />

33 304 Euro. Versichert jedoch je<strong>de</strong>r<br />

Lebensgefährte als Versicherungsnehmer<br />

und Bezugsberechtigter jeweils<br />

das Leben <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, so tritt im To<strong>de</strong>sfall<br />

keinerlei Besteuerung ein.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen erbschaftsteuerlichen<br />

Belastung, so Passau, sollten<br />

Lebensgefährten von dieser Möglichkeit<br />

unbedingt Gebrauch machen. Im<br />

Falle einer Trennung könne die Bezugsberechtigung<br />

je<strong>de</strong>rzeit auf sich<br />

selbst o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Personen umge-<br />

www.resale-germany.com<br />

Bild: Jörg Passau<br />

<strong>Produktion</strong> 11<br />

könnten laut Ministerium familienbedingte<br />

Fehlzeiten um durchschnittlich<br />

1,5 Tage im Jahr kürzen. Dazu<br />

komme, dass es einen stärkeren Anreiz<br />

für Mütter und Väter gibt, früher<br />

aus <strong>de</strong>r Elternzeit zurückzukehren.<br />

Eltern bewahren so besser ihre beruflichen<br />

Fähigkeiten und Unternehmen<br />

können Überbrückungs- und Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rungskosten<br />

einsparen.<br />

Mehr Arbeitsmotivation<br />

und größere Produktivität<br />

Ein wichtiger Punkt nach Ansicht<br />

<strong>de</strong>s Ministeriums zeigt sich auch darin,<br />

dass familienfreundliche Angebote<br />

maßgeblich die Bindung und I<strong>de</strong>ntifikation<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigten mit <strong>de</strong>m Betrieb<br />

erhöhen. Das trage nachhaltig<br />

zu mehr Arbeitsmotivation und einer<br />

größeren Produktivität bei.<br />

Ebenso könne durch das Engagement<br />

in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbetreuung die Attraktivität<br />

als Arbeitgeber für qualifizierte<br />

Mitarbeiter gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

Jörg Passau, DANSEF: Versichern Nichtverheiratete<br />

das Leben <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, so<br />

tritt beim Tod keinerlei Besteuerung ein.<br />

schrieben wer<strong>de</strong>n. Mehr zur Erbschaftsteuer<br />

einschließlich steueroptimierter<br />

Testamentsmuster sowie<br />

zum Erbrecht enthalten auch die Ratgeber<br />

‚Sterben macht Erben‘ sowie<br />

‚Sterben und Steuern‘ von DANSEF.<br />

1.000 Gebrauchte unter<br />

Strom – das schafft nur<br />

eine Messe wie die RESALE!<br />

14. Internationale Messe<br />

für gebrauchte Maschinen<br />

und Anlagen<br />

Messe Karlsruhe<br />

23. bis 25. April 2008<br />

Anmel<strong>de</strong>n und informieren:<br />

Tel. +49(0)7244/70 75-0 · www.resale-germany.com


12 <strong>Produktion</strong> Nachrichten<br />

13. März 2008• Nr. 11<br />

Tata/Ford: Verhandlungen<br />

GENF (DJ). Der indische Automobilhersteller<br />

Tata Group befin<strong>de</strong>t sich<br />

weiter in Verhandlungen mit <strong>de</strong>m US-<br />

Hersteller Ford Motor Co über einen<br />

Kauf <strong>de</strong>r Ford-Marken Land Rover<br />

und Jaguar. Marktbeobachter gehen<br />

davon aus, dass <strong>de</strong>r indische Konzern<br />

mehr als 2 Mrd USD für die bei<strong>de</strong>n<br />

Luxusmarken und die dazugehörigen<br />

Anlagen und Technologien bezahlen<br />

wird. Ford hatte Jaguar 1989 für 2,5<br />

Mrd USD und Land Rover 2000 für<br />

2,75 Mrd USD gekauft. Der geplante<br />

Verkauf ist Teil <strong>de</strong>s Plans von CEO<br />

Alan Mulally, bei <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Konzern<br />

aus Dearborn auf seine Kernmarke<br />

Ford konzentrieren will.<br />

Siemens 600 Mio-Auftrag<br />

MÜNCHEN (DJ). Die Siemens AG errichtet<br />

ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

in Portugal. Das Auftragsvolumen<br />

einschließlich <strong>de</strong>s langfristigen<br />

Service-Vertrags belaufe sich auf<br />

rund 600 Mio EUR. Auftraggeber für<br />

die Anlage nordöstlich von Lissabon<br />

ist die ElecGas SA, ein Joint Venture<br />

<strong>de</strong>s unabhängigen Stromerzeugers<br />

International Power plc und <strong>de</strong>s spanischenEnergieversorgungsunternehmens<br />

En<strong>de</strong>sa SA. Nach <strong>de</strong>r für<br />

2011 geplanten Inbetriebnahme wird<br />

Siemens nach eigenen Angaben für<br />

eine Laufzeit von 25 Jahren auch die<br />

Instandhaltung <strong>de</strong>r Anlage übernehmen.<br />

Die mit Erdgas befeuerten Anlagen<br />

sollen einen Wirkungsgrad von<br />

über 58 % und eine installierte Leistung<br />

von insgesamt rund 830 Megawatt<br />

(MW) haben.<br />

Neue Pläne für Volvo<br />

DETROIT (DJ). Die Ford Motor Co<br />

entwickelt einen neuen Geschäftsplan<br />

für ihre schwedische Pkw-Marke<br />

Volvo. Außer<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

eingeleitet, mit <strong>de</strong>nen die Sparte<br />

eigenständiger geführt wer<strong>de</strong>n könnte,<br />

teilte <strong>de</strong>r Konzern aus Dearborn<br />

aktuell mit. Die höchste Priorität liege<br />

darin, dass Volvo wie<strong>de</strong>r nachhaltig<br />

profitabel wer<strong>de</strong>. Ford hatte vor wenigen<br />

Monaten entschie<strong>de</strong>n, Volvo<br />

nicht zu verkaufen.<br />

Automotive<br />

Hybrid-Kampfansage an Toyota<br />

von Christian Klein<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

DETROIT (DJ). Die General Motors Corp<br />

(GM) will ein neuartiges Hybridsystem<br />

unter Einsatz einer Lithium-Ionen-<br />

Batterie entwickeln und damit Marktführer<br />

Toyota Anteile im Markt für hybri<strong>de</strong><br />

Fahrzeuge (verbrennungsmotorisch/elektrisch)<br />

abknöpfen.<br />

Wie <strong>de</strong>r US-Automobilhersteller mitteilte,<br />

soll die elektrische Leistung <strong>de</strong>s<br />

neuen Systems im Vergleich zum <strong>de</strong>rzeitigen<br />

GM-Hybridsystem drei Mal<br />

höher sein. Die ersten Fahrzeuge mit<br />

<strong>de</strong>m neuartigen System sollen 2010<br />

auf <strong>de</strong>m US-Markt eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Absatzziel <strong>de</strong>s US-Unternehmens<br />

mit Fahrzeugen, die das Hybridsystems<br />

nutzen, liege bei weltweit<br />

über 100 000 Einheiten jährlich.<br />

Als Lieferant für die Lithium-Ionen-<br />

Batterie habe sich GM für die Hitachi<br />

Vehicle Energy Ltd, entschie<strong>de</strong>n. Der<br />

US-Konzern, <strong>de</strong>r im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren<br />

Herstellern bei <strong>de</strong>r Hybridtechnik<br />

bisher das Nachsehen hatte, setzt<br />

große Hoffnungen in sein geplantes<br />

Hybridsystem. Im Vergleich zum Konkurrenten<br />

Toyota verkaufte GM in<br />

<strong>de</strong>n USA 2007 lediglich etwa 6 000<br />

Fahrzeuge, während die Japaner Daten<br />

von J.D. Power and Associates zufolge<br />

auf 277 839 Einheiten kommen.<br />

Dem US-Konzern könnte es mit <strong>de</strong>m<br />

neuen System dann leichter fallen,<br />

die strengeren Richtlinien beim Kraftstoffverbauch<br />

und Abgasen in <strong>de</strong>n<br />

USA und Europa zu erfüllen. Zu<strong>de</strong>m<br />

biete die Lithium-Ionen-Batterie <strong>de</strong>n<br />

Vorteil, dass sie kleiner und zugleich<br />

mehr Leistung produziert. Dadurch<br />

könne das System in größeren Motoren<br />

als die <strong>de</strong>rzeitige GM-Lösung eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorsprung<br />

durch<br />

Wissen!<br />

Die <strong>Produktion</strong> im Abo!<br />

www.produktion.<strong>de</strong><br />

Wirtschaft Technik Management<br />

Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />

Korea lockt Leoni<br />

KURZNACHRICHTEN<br />

FRANKFURT (DJ). Die Leoni AG beteiligt<br />

sich an <strong>de</strong>m koreanischem<br />

Bordnetz-Hersteller Daekyeung. Wie<br />

<strong>de</strong>r Draht-, Kabel- und Bordnetz-Hersteller<br />

aus Nürnberg mitteilte, übernimmt<br />

er 50 % <strong>de</strong>r Anteile an Daekyeung.<br />

Der bestehen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nkreis<br />

von Daekyeung biete Leoni direkten<br />

Zugang zu wichtigen Automobilherstellern,<br />

wie GMDAT (General Motors<br />

Daewoo Auto & Technology), SsangYong<br />

Motors sowie <strong>de</strong>m Spezialfahrzeug-Anbieter<br />

Volvo Construction<br />

Equipment, erläuterte <strong>de</strong>r MDAX-<br />

Konzern.<br />

Salzgitter übertrifft Prognose<br />

SALZGITTER (DJ). Die Salzgitter AG<br />

hat erwartungsgemäß ihre Gewinnprognose<br />

für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

übertroffen. Laut Angaben<br />

<strong>de</strong>s Stahl- und Röhrenkonzerns<br />

belief sich das Vorsteuerergebnis auf<br />

1,314 (Vj 1,855) Mrd Euro. Der Umsatz<br />

wuchs <strong>de</strong>n weiteren Angaben zufolge<br />

auf 10,19 (Vj 8,447) Mrd Euro.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

PRODUKTION-INTERVIEW<br />

LANDSBERG (fr). Wettbewerbsintensive<br />

Branchen wie die Automobilindustrie<br />

zeichnen sich durch einen hohen<br />

Margendruck aus. Deshalb gehört <strong>de</strong>r<br />

strategische Einkauf von Rohstoffen<br />

und Materialien zum unverzichtbaren<br />

Alltagsgeschäft. Doch ist die Materie<br />

im Detail mühselig. Achim Rauber,<br />

Geschäftsführer beim Verband <strong>de</strong>r<br />

Automobilindustrie (VDA) erklärt Lothar<br />

Lochmeier wie Unternehmen die<br />

erhöhten Materialkosten mit Hilfe eines<br />

Rohstoffrisikobüros in <strong>de</strong>n Griff<br />

bekommen können.<br />

Welche Probleme stellen sich bei<br />

<strong>de</strong>n Autozulieferern mit Blick auf<br />

die Rohstoffbeschaffung und -logistik?<br />

Die Disposition von Materialien ist eine<br />

eingespielte Tätigkeit bei Zulieferern,<br />

auch bei <strong>de</strong>n mittelständischen.<br />

Zum Teil wer<strong>de</strong>n die Rohstoffe international<br />

eingekauft. Durch <strong>de</strong>n langfristigen<br />

Forecast sind die Bedarfe relativ<br />

gut planbar. Die Beschaffung und<br />

Logistik selbst verlaufen relativ unproblematisch.<br />

Die Probleme ergeben<br />

sich aus <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r Materialkosten<br />

und <strong>de</strong>r Frage, wie solche Steigerungen<br />

verkraftet wer<strong>de</strong>n können.<br />

Welche Planungsinstrumente stehen<br />

bislang bereit, planen die Betriebe<br />

das eher ad hoc o<strong>de</strong>r durchaus<br />

auch systematisch?<br />

Als Planungsgrundlage dienen die<br />

kurz- und mittelfristigen Bedarfszahlen<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Unternehmen systematisch in Materialbedarfe<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Beschaffung<br />

von Materialien ist eine systematische<br />

Aufgabe. Sie ist - beson<strong>de</strong>rs<br />

angesichts <strong>de</strong>r aktuell steigen<strong>de</strong>n<br />

Preise - für das Betriebsergebnis<br />

von Be<strong>de</strong>utung. Die Preisentwicklung<br />

hat zu einer verstärkten Spreizung<br />

<strong>de</strong>r Margen bei Zulieferern geführt.<br />

Welche Rohstoffarten und Marktsegmente<br />

sind beson<strong>de</strong>rs von steigen<strong>de</strong>n<br />

Preisen betroffen, sprich,<br />

wie wirkt sich das auf das Kerngeschäft<br />

aus?<br />

Die Betroffenheit <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

hängt von ihrer spezifischen Rohstoffabhängigkeit<br />

ab: Je höher <strong>de</strong>r Rohstoffanteil<br />

an <strong>de</strong>n Produkten <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens, <strong>de</strong>sto stärker die Be-<br />

Automotive<br />

Auftrag für Karmann<br />

OSNABRÜCK/HAMBURG (DJ). Der<br />

angeschlagene Osnabrücker Fahrzeughersteller<br />

Karmann hat nach eigenen<br />

Angaben einen Großauftrag<br />

vom Münchener Autokonzern BMW<br />

erhalten. Das Unternehmen wer<strong>de</strong><br />

das Ver<strong>de</strong>ck für die Cabrio-Version<br />

<strong>de</strong>r neuen BMW 1er-Serie bauen, sagte<br />

Karmann-Geschäftsführer Peter<br />

Harbig laut Nachrichtenagentur ddp.<br />

Das Ver<strong>de</strong>ck soll am polnischen Karmann-Standort<br />

Zary gefertigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Karmann plant nun, seine Ver<strong>de</strong>ckproduktion<br />

bis 2013 von 170 000<br />

auf 300 000 Einheiten zu erhöhen.<br />

a+f GmbH<br />

Auftrag für 49,9 Mio<br />

WÜRZBURG (ki). Die a+f GmbH, ein<br />

Unternehmen <strong>de</strong>s Gil<strong>de</strong>meister-Konzerns,<br />

hat einen weiteren Großauftrage<br />

im Wert vn 49,9 Mio Euro über eine<br />

Lieferung von 216 ‚SunCarrier‘ aus<br />

Spanien erhalten. Im Auftrag eines<br />

troffenheit - und die Notwendigkeit,<br />

zumin<strong>de</strong>st einen Teil <strong>de</strong>r Preissteigerungen<br />

bei <strong>de</strong>n Abgabepreisen geltend<br />

machen zu können. Beson<strong>de</strong>rs<br />

stark waren die Preiserhöhungen im<br />

Stahlbereich; dort sind auch in diesem<br />

Jahr wie<strong>de</strong>r Probleme zu erwarten.<br />

Aber auch die Preise von Aluminium,<br />

Zink, E<strong>de</strong>lmetalle o<strong>de</strong>r Kunststoffen<br />

- basierend auf <strong>de</strong>n Ölpreissteigerungen<br />

- haben <strong>de</strong>utlich angezogen.<br />

Bei <strong>de</strong>n Kunststoff verarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen hat sich <strong>de</strong>r Kostendruck<br />

erkennbar in <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

nie<strong>de</strong>rgeschlagen.<br />

Was muss ein Rohstoff-Risikobüro<br />

<strong>de</strong>nn an betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

leisten, um <strong>de</strong>m hohen Anspruch<br />

<strong>de</strong>r Betriebe gerecht zu wer<strong>de</strong>n?<br />

Die Aufgabe <strong>de</strong>s Rohstoffbüros ist es,<br />

eine einheitliche Datenbasis zu liefern.<br />

Die Unternehmen sollen bei ihren<br />

Verhandlungen auf allseits akzeptierte<br />

Daten zurückgreifen können.<br />

Diese sind dann Grundlage für weitere<br />

Verhandlungen, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

ist ein ‚Pain Sharing‘<br />

vereinbart wor<strong>de</strong>n. Nur so können die<br />

zum Teil exorbitanten Preissteigerungen<br />

in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette verkraftet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Müssten sich nicht auch die Automobilhersteller<br />

stärker beteiligen ,<br />

sprich haben diese ein Interesse,<br />

das Thema gemeinsam mit ihren<br />

Partnern zu adressieren?<br />

spanischen Investors wird in <strong>de</strong>r Nähe<br />

von Badajoz in <strong>de</strong>r region Extremadura<br />

ein weiterer Solarpark errichtet.<br />

Auf einer Fläche von 400 000 m 2<br />

wer<strong>de</strong>n bis zum Herbst die SPS-gesteuerten<br />

Solar-Trackersysteme instaliert.<br />

Die 216 ‚SunCarrier‘ ermöglichen<br />

mit ihrer Leistung die Stromversorgung<br />

von rund 4 300 Vier-personen-Haushalten,<br />

was im vergleich<br />

zu konventionellen Systemen 30 %<br />

mehr Leistung ausmacht.<br />

Balda<br />

Kauft Anteile zurück<br />

BAD OEYNHAUSEN (DJ). Die Balda<br />

AG will ihr bereits verkauftes früheres<br />

Kerngeschäft nun in Eigenregie restrukturieren.<br />

Nach einer Mitteilung<br />

kauft das Unternehmen aus Bad Oeynhausen<br />

dazu die Balda Solutions<br />

Deutschland GmbH, die Balda Werkzeug-<br />

und Vorrichtungsbau GmbH sowie<br />

die Balda Solutions Hungaria Kft<br />

von <strong>de</strong>r KS Plastic Solutions GmbH<br />

zurück. Aus Sicht <strong>de</strong>r Balda AG wer<strong>de</strong><br />

dies zu geringeren Liquiditätsbelastungen<br />

führen.<br />

Achim Rauber: Geschäftsführer VDA<br />

Büro rettet aus Rohstoff-Falle<br />

Bild: VDA<br />

„Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

ist es, eine einheitliche<br />

Basis zu<br />

schaffen “<br />

Achim Rauber<br />

VDA Geschäftsführer<br />

Die Initiative für ein einheitliches<br />

Informationssystem für<br />

Rohstoffpreise ist von Zulieferern<br />

und Herstellern ausgegangen.<br />

Bei<strong>de</strong> Seiten sind daran<br />

interessiert, eine allgemein akzeptierte<br />

Basis zu haben. Sie<br />

haben <strong>de</strong>shalb die Erstellung<br />

<strong>de</strong>s nun angelaufenen Systems<br />

auch gemeinsam forciert.<br />

Wie gruppiert sich die IKB-Lösung<br />

am Markt ein, gibt es hier seitens<br />

<strong>de</strong>s VDA Vergleiche und Überblicke,<br />

welche Informationen die Betriebe<br />

wo erhalten können? Der BDI hat<br />

doch eine entsprechen<strong>de</strong> Aktivität<br />

gestartet.<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>s Informationssystems<br />

war die Rohstoffinitiative im<br />

BDI. Im Rahmen <strong>de</strong>r Präsidialgruppe<br />

‚Internationale Rohstofffragen‘ beschäftigte<br />

sich die Arbeitsgruppe<br />

‚Handlungsspielräume <strong>de</strong>r Wirtschaft‘<br />

mit <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Erstellung eines<br />

solchen Systems. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

ist es, eine einheitliche Basis zu<br />

schaffen, nicht eine in Konkurrenz zu<br />

an<strong>de</strong>ren stehen<strong>de</strong>. Direkt nach Anlauf<br />

bedienen sich schon mehr als 250<br />

Unternehmen dieser Daten. Dies<br />

spricht für <strong>de</strong>n Erfolg und die Notwendigkeit<br />

eines solchen Systems.<br />

Welche Chancen eröffnet also die<br />

Etablierung eines Rohstoff-Risikobüros<br />

für die Unternehmen, was<br />

müssen sie finanziell und personell<br />

investieren, um das auf die Beine zu<br />

stellen, wie könnte man <strong>de</strong>n Return-on-Invest<br />

sinnvoll ansetzen?<br />

Der Bezug <strong>de</strong>r Daten ist kostenlos - mit<br />

<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Informationssystems<br />

sind also keine Investitionen verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die Initiative ist von Vorteil für alle<br />

Beteiligten. Sie wird sich zukünftig<br />

noch mehr etablieren. Und sie ist konzeptionell<br />

zu<strong>de</strong>m dazu geeignet, unsere<br />

Position gegenüber <strong>de</strong>n Anbietern<br />

von Rohstoffen zu stärken.


Bild: Fraunhofer IAIS<br />

Besuchen Sie uns<br />

im Internet.<br />

www.produktion.<strong>de</strong><br />

Es gibt viel zu ent<strong>de</strong>cken!<br />

Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik<br />

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Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />

Nummer 11 Lösungen für die <strong>Produktion</strong><br />

13. März 2008<br />

14 Trends und Reports<br />

16 Praxis<br />

17<br />

Automatisierung: Auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zur intelligenten Fabrik<br />

NEWS<br />

Auszeichnung für Arbeitssicherheit<br />

DÜSSELDORF (lz). Die Air Liqui<strong>de</strong><br />

Deutschland GmbH, Marktführer für<br />

Gase und Service in Deutschland,<br />

wur<strong>de</strong> vom europäischen Industriegasverband<br />

EIGA für unfallfreies Arbeiten<br />

ausgezeichnet. Das Unternehmen<br />

hat eine Bilanz von 3 Mio Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />

ohne Unfall. Die Auszeichnung<br />

in Gold ging an <strong>de</strong>n Standort<br />

Krefeld.<br />

Unter Amerikas TOP 25<br />

LAKE MARY (Florida) (lz). Das<br />

Forbes Magazin hat <strong>de</strong>n Softwareentwickler<br />

Faro in die Liste <strong>de</strong>r 25 am<br />

schnellsten wachsen<strong>de</strong>n Technologieunternehmen<br />

Amerikas aufgenommen.<br />

Voraussetzungen sind u. a. eine<br />

min<strong>de</strong>stens 10 %ige jährliche Umsatzsteigerung<br />

über die vergangenen fünf<br />

Jahre hinweg sowie ein Umsatz von<br />

min<strong>de</strong>stens 25 Mio Dollar in <strong>de</strong>n letzten<br />

vier Quartalen.<br />

Mehr Sicherheit mit Arbeitsbühnen<br />

ALPEN (lz). Die Gar<strong>de</strong>mann Arbeitsbühnen<br />

GmbH will die Ausbildung<br />

von Arbeitsbühnen-Bedienern intensivieren.<br />

Somit soll die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Unfalls verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit einem erweiterten Team<br />

können jährlich mehr als 2 500 Bediener<br />

ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Ein weiterer<br />

Ausbau ist geplant.<br />

Forschung in <strong>de</strong>r Fügetechnik<br />

DÜSSELDORF (lz). Im Januar 2008<br />

wur<strong>de</strong> die wissenschaftliche Gesellschaft<br />

Fügetechnik (WGF) gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Die WGF hat das Ziel, aktiv auf die<br />

Gestaltung von Forschung und Lehre<br />

an <strong>de</strong>n Universitäten einzuwirken.<br />

Sie plant außer<strong>de</strong>m die Initiierung<br />

von Programmen zur wissenschaftlichen<br />

Forschung in <strong>de</strong>r Fügetechnik.<br />

Neuer Termin für mechatroniX<br />

AUGSBURG (lz). Die mechatroniX –<br />

internationale Fachmesse für progressive<br />

Produktentwicklung durch Mechatronik<br />

–, die vom 27. bis 29. Mai<br />

2008 in Augsburg angekündigt war,<br />

wird auf <strong>de</strong>n 16. bis 18. Juni 2009<br />

neu terminiert.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Materialhandhabung<br />

von Peter Tell<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG (pd). Vakuumtechnologie<br />

verfügt über eine weitreichen<strong>de</strong> Geschichte.<br />

Es war Otto von Guericke, <strong>de</strong>r<br />

1654 das sogenannte Mag<strong>de</strong>burger<br />

Halbkugelexperiment durchführte, mit<br />

<strong>de</strong>m er bewies, dass nicht einmal<br />

Pfer<strong>de</strong>gespanne in <strong>de</strong>r Lage sind, zwei<br />

luftevakuierte Halbkugeln zu trennen.<br />

Jedoch erst im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />

Vakuum das be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Industriewerkzeug<br />

von heute. Vakuumdruck<br />

fand zuerst allgemeine Anwendung<br />

in <strong>de</strong>r Industrie mit <strong>de</strong>r Einführung<br />

von Glühbirnen, wo er <strong>de</strong>n Wolfram-Glühfa<strong>de</strong>n<br />

vor chemischem Abbau<br />

schützte. In <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Materialhandhabung<br />

schaffte Vakuumtechnologie<br />

<strong>de</strong>n Durchbruch in<br />

<strong>de</strong>n siebziger Jahren. Bis dahin<br />

war manuelle Arbeit die meistgenutzte<br />

Lösung für Materialhandhabung.<br />

Erst als Produktivität<br />

und Schnelligkeit für die<br />

<strong>Produktion</strong> an Be<strong>de</strong>utung gewannen,<br />

fan<strong>de</strong>n Automatisierung<br />

und damit die Vakuumtechnologie<br />

vermehrt Anwendung.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen <strong>Produktion</strong>szeitalters<br />

waren Vakuumsysteme<br />

mit zentralisierten mechanischen<br />

Pumpen die einzige Lösung. Diese<br />

Pumpen wur<strong>de</strong>n für gewöhnlich<br />

durch einen Elektromotor angetrieben.<br />

Eine mechanische Pumpe verwen<strong>de</strong>t<br />

oft <strong>de</strong>nselben Pumpmechanismus<br />

wie ein Kompressor, mit <strong>de</strong>m<br />

Unterschied, dass die Einheit darauf<br />

ausgelegt ist, dass Luft aus einem geschlossenen<br />

Volumen angesaugt und<br />

in die Atmosphäre abgelassen wird.<br />

Eine weit verbreitete Art mechanischer<br />

Pumpen ist die Drehkolbenvakuumpumpe,<br />

eine Verdrängerpumpe,<br />

die aus individuellen Rotoren besteht,<br />

die um eine Welle herum angeordnet<br />

sind, welche mit hoher Geschwindigkeit<br />

rotiert. Die Drehbewegung fängt<br />

TECHNIK-BILD DER WOCHE<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung<br />

(AWI) entwickelte das Fraunhofer IAIS auf Basis <strong>de</strong>s VolksBot-Roboterbaukastensystems<br />

einen Unterwasserroboter. Die radgetriebene Plattform ist in <strong>de</strong>r Lage, mit ihrer<br />

Sensorik selbstständig Sedimentanalysen auf <strong>de</strong>m Meeresbo<strong>de</strong>n vorzunehmen.<br />

För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem:<br />

Vollautomation für Hängeware<br />

Messen und Auswerten<br />

Dreidimensional und berührungslos<br />

von Regina Fischer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ERLANGEN (pd). Das Fraunhofer IPA<br />

hat das Bildverarbeitungspaket EM-<br />

SIS entwickelt, das die Anfor<strong>de</strong>rung<br />

eines universellen Basisprogramms<br />

mit <strong>de</strong>r anwendungsspezifischen Einzellösung<br />

kombiniert. Die Erfassung<br />

von Beschädigungen an Dichtflächen<br />

von galvanisch behan<strong>de</strong>lten Drehteilen<br />

und die Gewin<strong>de</strong>prüfung sind nur<br />

zwei Beispiele <strong>de</strong>r Anpassungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Software.<br />

Zur Erfassung von Beschädigungen<br />

an Dichtflächen von galvanisch behan<strong>de</strong>lten<br />

Drehteilen sowie zur In-<br />

Druckluft betriebenen Vakuumpumpen<br />

wur<strong>de</strong>n entwickelt, um zusätzlichen<br />

Vakuumfluss und ein Höchstmaß<br />

an Vakuum zu bieten und gleichzeitig<br />

<strong>de</strong>n Energieverbrauch und die<br />

Wärmeentwicklung so gering wie<br />

möglich zu halten. Im Gegensatz zu<br />

mechanischen Pumpen haben Mehrstufen-Ejektorpumpen<br />

keine beweglichen<br />

Teile, die vibrieren und ver-<br />

schleißen. Dies sind wichtige Merkmale,<br />

die be<strong>de</strong>utend zu betrieblicher<br />

Verlässlichkeit und einer besseren Arbeitsumgebung<br />

beitragen. Sie ermöglichen<br />

es weiterhin, die Druckluft, mit<br />

<strong>de</strong>r sie betrieben wer<strong>de</strong>n, optimal zu<br />

nutzen, wodurch <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

gesenkt wird.<br />

Ein <strong>de</strong>zentralisiertes System macht<br />

jegliche Rohrleitungen zwischen <strong>de</strong>m<br />

Vakuumgenerator und <strong>de</strong>m Einsatzpunkt<br />

überflüssig, in<strong>de</strong>m je<strong>de</strong>m Anschlussgerät<br />

o<strong>de</strong>r einer kleinen Gruppe<br />

von Anschlussgeräten eine einzige<br />

Pumpe zugeteilt wird. Je geringer <strong>de</strong>r<br />

Abstand zwischen <strong>de</strong>r Vakuumquelle<br />

und <strong>de</strong>m Einsatzpunkt, <strong>de</strong>sto weniger<br />

Energie wird verbraucht und <strong>de</strong>sto<br />

geringer sind die Herstellungskosten.<br />

Auch heute entwickelt sich die Vakuumtechnologie<br />

ständig weiter. Die<br />

Erfindung <strong>de</strong>r COAX-Technologie ermöglicht<br />

jetzt die ultimative <strong>de</strong>zen-<br />

@<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

Mail an: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />

spektion von Oberflächen: Drehteile<br />

mit kreisringförmigen Dichtflächen<br />

weisen neben <strong>de</strong>n mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

ausgeprägten Drehrillen mitunter<br />

noch Schlagstellen an diesen Flächen<br />

auf. Die durch <strong>de</strong>n Herstellungsprozess<br />

verursachten Beschädigungen<br />

vermin<strong>de</strong>rn die Dichteigenschaften<br />

<strong>de</strong>r Fläche in beson<strong>de</strong>rem Maße. Damit<br />

die <strong>de</strong>fekten Drehteile erkannt<br />

wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> die Mess- und Prüfsoftware<br />

EMSIS um ein neues Softwaretool<br />

erweitert: Mit gerichteter<br />

Beleuchtung aufgenommene Bildsequenzen<br />

liefern die Bilddaten, die anschließend<br />

per Datenfusion zusammengeführt<br />

und vervollständigt<br />

Praxis<br />

Zahnstangen-Antriebssystem:<br />

Geringes Spiel trotz hoher Dynamik<br />

Die Evolution <strong>de</strong>r Vakuumtechnologie<br />

Das mechanische Zeitalter <strong>de</strong>r<br />

Materialhandhabungs-Technologie<br />

Luft auf, die in <strong>de</strong>n Einlass einfließt<br />

und leitet sie weiter, wobei ein Vakuum<br />

zurückbleibt.<br />

Üblicherweise ist die Vakuumpumpe<br />

in diesen zentralisierten Systemen<br />

in einiger Entfernung angebracht,<br />

manchmal weit entfernt von <strong>de</strong>m Ort,<br />

an <strong>de</strong>m die Saugwirkung benötigt<br />

wird. Eine einzelne Vakuumpumpe<br />

kann einer einzigen Materialhandha-<br />

Bild: PIAB<br />

Im Gegensatz zu mechanischen Pumpen haben<br />

Mehrstufen-Ejektorpumpen keine beweglichen<br />

Teile, die vibrieren und verschleißen.<br />

bungsmaschine (mit mehreren Saugnäpfen)<br />

zugeordnet sein, o<strong>de</strong>r eine<br />

einzelne Pumpe kann mehrere Maschinen<br />

o<strong>de</strong>r auch eine ganze Fabrik<br />

mit Vakuum versorgen.<br />

Viele Hersteller sind von zentralisierten<br />

Vakuumpumpsystemen mit<br />

mechanischen Pumpen übergegangen<br />

zu <strong>de</strong>zentralisierten Systemen<br />

mit druckluftgetriebenen Pumpen.<br />

Der Grund hierfür sind inhärente<br />

Leistungsschwächen <strong>de</strong>s traditionellen<br />

Systems – Totvolumen aus Tanks<br />

und Vakuumleitungen, überdimensionierte<br />

mechanische Pumpen, um<br />

Vorkehrungen für <strong>de</strong>n schlimmsten<br />

Fall zu treffen sowie generell höhere<br />

Kapitalkosten. Das zusätzliche, durch<br />

ein zentralisiertes System geschaffene<br />

Volumen muss in je<strong>de</strong>m Zyklus evakuiert<br />

und <strong>de</strong>r Atmosphärendruck anschließend<br />

wie<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

wodurch die Zykluszeit steigt<br />

und die Produktivität sinkt.<br />

1973 patentierte PIAB seine Mehrstufen-Ejektortechnologie.<br />

Diese mit<br />

tralisierte Lösung. COAX ermöglicht<br />

es, kleine, mit Druckluft betriebene<br />

Vakuumpumpen direkt an je<strong>de</strong>m Einsatzpunkt<br />

anzubringen, und die<br />

Mehrstufen-Ejektorpumpen sind nun<br />

klein genug, um direkt in eine Maschine<br />

hinein entwickelt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese kompakten, ausgesprochen<br />

leichtgewichtigen Pumpen sind extrem<br />

unauffällig und tragen dazu bei,<br />

im Vergleich zu <strong>de</strong>n Alternativen einen<br />

besseren Vakuumfluss zu erzielen.<br />

Der Hersteller kann das Vakuum<br />

genau dort positionieren, wo es benötigt<br />

wird. Das integrierte System wird<br />

so zu einer maßgeschnei<strong>de</strong>rten Lösung,<br />

die maximale Energienutzung<br />

ermöglicht und Schnelligkeit erhöht,<br />

in<strong>de</strong>m sie Übertragungsverluste und<br />

Leistungsschwächen beseitigt.<br />

COAX ist die beste Lösung in ihrer<br />

Größenordnung. Ein optimiertes Vakuumsystem,<br />

das diese innovative<br />

Technologie verwen<strong>de</strong>t, liefert<br />

schnellere Reaktionszeiten, verbesserte<br />

Verlässlichkeit und höchste Flexibilität.<br />

Die gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Produktivität und Schnelligkeit,<br />

die uns ursprünglich <strong>de</strong>n Weg<br />

<strong>de</strong>r Vakuumtechnologie einschlagen<br />

ließen, können jetzt einfacher erfüllt<br />

wer<strong>de</strong>n, mit zusätzlichen Vorteilen.<br />

Vakuumsystem-Design<br />

auf <strong>de</strong>m neuesten Stand<br />

Ein solcher Vorteil besteht darin,<br />

dass Lösungen, die auf COAX-Technologie<br />

basieren, Herstellern dabei behilflich<br />

sind, ein Umweltsystem zu<br />

entwickeln, das <strong>de</strong>n Kohlenstoffverbrauch<br />

erheblich reduzieren kann, in<strong>de</strong>m<br />

nie mehr Energie als notwendig<br />

verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

Ein Beispiel hierfür ist Joulin Aero,<br />

Hersteller automatischer Vakuumgreifertechnologie<br />

mit Sitz in Frankreich.<br />

Joulin wollte seinen Kun<strong>de</strong>n<br />

ein vielseitiges Vakuumgreifsystem<br />

bieten, das Zeit und Kosten spart, und<br />

entschied sich daher, Mehrstufen-<br />

Ejektorpumpen in seine Greifer einzubauen.<br />

Dank dieser Lösung konnte<br />

das Unternehmen mit kleineren Greifern<br />

bis zu 30 % Energie sparen.<br />

wer<strong>de</strong>n, so dass die folgen<strong>de</strong> Texturanalyse<br />

die Beschädigungen erfassen<br />

kann.<br />

Zur Gewin<strong>de</strong>prüfung: Bei <strong>de</strong>r automatisierten<br />

Herstellung von gerollten<br />

o<strong>de</strong>r geschnittenen Gewin<strong>de</strong>n kann<br />

es zu Beschädigungen <strong>de</strong>s Gewin<strong>de</strong>s<br />

kommen, in<strong>de</strong>m Späne eingeprägt<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Schüttgut Schlagstellen<br />

entstehen. Dies überprüft eine<br />

Tool-Erweiterung <strong>de</strong>r Mess- und Prüfsoftware<br />

EMSIS. Durch Rotation <strong>de</strong>r<br />

Bauteile und die Aufnahme mit einer<br />

Zeilenkamera mit gerichtetem Auflicht<br />

kann das Gewin<strong>de</strong> abgewickelt<br />

und die Gewin<strong>de</strong>gänge können auf<br />

Beschädigungen untersucht wer<strong>de</strong>n.


14 <strong>Produktion</strong> Technik: Trends und Reports<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Automatisierungs-Plattformen grierte Entwick-<br />

Von <strong>de</strong>r Konstruktion zur Serie<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Eine einheitliche Plattform<br />

für die durchgängige Planung<br />

und Steuerung aller Entwicklungsund<br />

Fertigungsschritte entspräche sicherlich<br />

<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Maschinenbauer.<br />

Doch inwiefern sind die angebotenen<br />

Systeme schon Realität?<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Planung<br />

und Fertigung komplexer Maschinen<br />

und Anlagen sind hoch. Der Wunsch<br />

nach Tools, die <strong>de</strong>n gesamten Prozess<br />

von <strong>de</strong>r Konstruktion bis hin zur Fertigung<br />

verkürzen, ist naheliegend.<br />

Sind entsprechen<strong>de</strong> Systeme aber<br />

schon praxistauglich? Das integrierte<br />

Steuerungskonzept ‚iQ Plattform‘ von<br />

Mitsubishi Electric wird laut Uwe<br />

Mester, Division Manager Sales Cen-<br />

Automatisierung<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur intelligenten Fabrik<br />

von Dipl. Ing. Heinz Eisenbeiss<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

NÜRNBERG (sp). Die Automatisierungswelt<br />

verän<strong>de</strong>rt sich schneller<br />

<strong>de</strong>nn je. Wer Innovationsführer sein<br />

und <strong>de</strong>n Markt prägen will, muss die<br />

Zeichen <strong>de</strong>r Zeit beizeiten erkennen<br />

und zukunftsfähige Lösungsansätze<br />

entwickeln. Siemens hat dafür ein ganz<br />

konkretes Bild von <strong>de</strong>r Zukunft.<br />

Technologische Innovationen, ebenso<br />

<strong>de</strong>r ständige Zwang zu internationaler<br />

Wettbewerbsfähigkeit und damit<br />

zu höherer Wirtschaftlichkeit sorgen<br />

für ständigen Wan<strong>de</strong>l. Darüber hinaus<br />

prägen aber auch sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Umwelt- und <strong>Sozial</strong>standards<br />

das Geschehen. So erhöhen mittlerweile<br />

weltweit gesetzliche Regelungen<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Arbeitssicherheit<br />

und <strong>de</strong>n Umweltschutz,<br />

gleichzeitig überträgt sich in<br />

<strong>de</strong>n Industrienationen <strong>de</strong>r Trend zur<br />

Individualität auf einfachere Massenprodukte.<br />

Last but not least ist es die<br />

längst global ausgerichtete Suche <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen nach kostengünstigen<br />

<strong>Produktion</strong>sstandorten, Rohstoffen,<br />

Ressourcen und nach entwicklungsfähigen<br />

Märkten, die die Automatisierung<br />

vorantreiben und für künftiges<br />

Wachstum sorgen wer<strong>de</strong>n.<br />

Entsprechend hoch sind die Erwartungen,<br />

die sich auf einen einfachen ge-<br />

Bild: Siemens von Sabine Spinnarke<br />

Bild: Siemens<br />

tral Europe, bereits erfolgreich in <strong>de</strong>r<br />

Automobilproduktion eines japanischen<br />

Herstellers eingesetzt. Manch<br />

Hersteller allerdings vermutet, dass<br />

die großen Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

verschie<strong>de</strong>ner Fertigungen<br />

und <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche Investitionsaufwand<br />

die Durchsetzung dieser<br />

Plattformen verhin<strong>de</strong>rn könnten.<br />

Mitsubishi Electric, Siemens und<br />

B&R verfolgen unterschiedliche Strategien<br />

bei ihren Konzepten <strong>de</strong>r durchgängig<br />

automatisierten Planung und<br />

Fertigung: Mitsubishi entwickelte mit<br />

‚eFactory‘ ein Konzept, das <strong>de</strong>n durchgängigen<br />

Kommunikationsfluss zwischen<br />

<strong>de</strong>r Applikations- und Managementebene<br />

beinhaltet. Steuerungen<br />

und Bediengeräte können bidirektional<br />

und in Echtzeit mit <strong>de</strong>n übergeordnetenManagement-Informations-Systemen<br />

kommunizieren. In einem weite-<br />

meinsamen Nenner bringen lassen:<br />

Auch angesichts zunehmen<strong>de</strong>r Produktvielfalt<br />

und noch kürzerer Innovationszyklen<br />

for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Wettbewerbsdruck<br />

immer höhere Produktivität im<br />

gesamten <strong>Produktion</strong>slebenzyklus. Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

die es anzunehmen und<br />

in praxisfähige Automatisierungslösungen<br />

umzusetzen gilt.<br />

Dieser Prozess beginnt beim Design<br />

<strong>de</strong>s Produkts, bezieht im I<strong>de</strong>alfall von<br />

Anfang an auch das Design <strong>de</strong>r notwendigen<br />

<strong>Produktion</strong>sanlagen ein und entwickelt<br />

sich immer mehr zum umfassen<strong>de</strong>n<br />

Product Lifecycle Management<br />

(PLM). Das erfor<strong>de</strong>rt vor allem automatisierungsseitig<br />

stärker integrierte<br />

Lösungsansätze – die Antwort darauf<br />

ist durchgängiges digitales Engineering.<br />

Flaschenproduktion: Ziel mo<strong>de</strong>rnen<br />

Product Lifecycle Management ist die<br />

integrale Entwicklung von Produkt<br />

und <strong>Produktion</strong>sanlagen.<br />

ren Schritt hat das Unternehmen jetzt<br />

die ‚iQ Plattform‘ auf horizontaler Ebene<br />

in das eFactory-Konzept integriert.<br />

Kern <strong>de</strong>r ‚iQ Plattform‘ ist die Einbindung<br />

unterschiedlicher Steuerungstypen<br />

– SPS, Motion Controller, CNC, Robotersteuerung<br />

– und <strong>de</strong>s industriellen<br />

Gigabit-Ethernet-Netzwerks CC-Link IE<br />

auf einer modularen Systemplattform<br />

und die damit verbun<strong>de</strong>ne gemeinsame<br />

interne o<strong>de</strong>r externe Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Daten. ‚iQ Plattform‘ verfügt über einen<br />

High-Speed-Rückwandbus auf Basis<br />

eines ASIC, über <strong>de</strong>n alle Steuerungsarten<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />

sind. Damit ermöglicht die ‚iQ Plattform‘<br />

die Zusammenfassung aller in einer<br />

<strong>Produktion</strong>slinie benötigen Komponenten<br />

zu einem System.<br />

B&R bietet ein integrales Softwaretool,<br />

welches sämtliche Automatisierungsaufgaben<br />

ab<strong>de</strong>ckt. Die Kopp-<br />

Mit <strong>de</strong>n gebräuchlichen, mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger autark arbeiten<strong>de</strong>n Entwicklungswerkzeugen<br />

lässt sich <strong>de</strong>r bereits<br />

verkürzte serielle Erstellungsprozess<br />

kaum mehr weiter optimieren. Um<br />

künftig annähernd parallel ablaufen<strong>de</strong><br />

Prozesse bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />

■ Produkt,<br />

■ Verfahren,<br />

■ Mechanik,<br />

■ Elektrik und<br />

■ Automatisierung<br />

zu erreichen, ist ein noch intensiverer,<br />

ortsunabhängiger, digitaler Informationsaustausch<br />

aller Beteiligten nötig.<br />

Mit alle Ebenen übergreifen<strong>de</strong>n Engineering-Systemen<br />

nimmt die Digitale<br />

Fabrik immer konkretere Konturen an.<br />

Damit lassen sich, lange vor <strong>de</strong>m ersten<br />

Start-up und ohne aufwändigen realen<br />

Prototypenbau, Abläufe und Interaktionen<br />

PC-basiert planen, bis ins Detail<br />

präzise simulieren, schneller optimieren<br />

und im Anschluss daran in erheblich<br />

kürzerer Zeit realisieren, da<br />

Fehler frühzeitig erkannt wer<strong>de</strong>n. Siemens<br />

hat die digitalen Weichen gestellt<br />

und sich mit <strong>de</strong>r UGS Corporation einen<br />

<strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n Anbieter<br />

von Software und Services für das Product<br />

Lifecycle Management ins Boot geholt.<br />

Das Fortführen <strong>de</strong>s durchgängig digitalen<br />

Informationsflusses im späteren<br />

Betrieb ermöglicht zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>tailliertere<br />

Diagnosen über alle Anlagenteile hinweg<br />

– und damit effizientere Fehlerlokalisierung<br />

und -behebung. Was sich<br />

unmittelbar auf die Verfügbarkeit und<br />

die Produktivität <strong>de</strong>r Anlagen auswirkt.<br />

Die nötige Flexibilität im Hinblick auf<br />

Fertigungskapazitäten und Investitionsvolumina<br />

braucht Automatisierungslösungen,<br />

die mitwachsen können:<br />

ein modularer, universell anwendbarer<br />

Systembaukasten, <strong>de</strong>r auf einschaltfertig<br />

vorgefertigten und getesteten<br />

Komponenten aufbaut. Die Komponenten<br />

enthalten sämtliche Mechanik,<br />

Elektro-/Automatisierungstechnik und<br />

Anwen<strong>de</strong>rsoftware für eine bestimmte<br />

Bild: Bernecker + Rainer<br />

Automatisierung<br />

nach B&R: <strong>de</strong>ckt<br />

sämtliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s<br />

Maschinenbaus<br />

ab.<br />

lung von ERP-Systemen, E-CAD-Tools<br />

und Automatisierungswerkzeugen ermöglicht<br />

die Erstellung von individueller<br />

Maschinensoftware auf Basis<br />

automatisierter Prozesse. B&R bietet<br />

mit <strong>de</strong>m Automation Studio eine inte-<br />

Aufgabe. Siemens befasst sich schon<br />

seit einigen Jahren mit ‚Component<br />

based Automation‘ (CbA), das heute<br />

ein offener Standard in <strong>de</strong>r Profinet<br />

Norm ist. Die Intelligenz <strong>de</strong>r technologischen<br />

Module wird weiter steigen.<br />

Implementiert wer<strong>de</strong>n Funktionalitäten,<br />

die <strong>de</strong>n Komponenten eine gewisse<br />

Fähigkeit zum eigenständigen Han<strong>de</strong>ln<br />

verleihen: zur Selbstkonfiguration und<br />

Selbstoptimierung. Dieses Plus an Intelligenz<br />

wird die <strong>Produktion</strong> <strong>de</strong>r nahen<br />

Zukunft bei <strong>de</strong>utlich reduziertem Engineering-Aufwand<br />

wesentlich flexibler<br />

und performanter machen.<br />

Safety und Security<br />

einfach sicherstellen<br />

Nicht zu kurz kommen dürfen <strong>de</strong>r<br />

Schutz von Mensch, Maschine und Umwelt<br />

vor potenziellen Gefahren (Safety),<br />

und <strong>de</strong>r Schutz vor Manipulationen<br />

<strong>de</strong>r zunehmend offenen, durchgängig<br />

vernetzten Anlagen und Prozesse (Security).<br />

Beim Thema Safety steht auch<br />

in Zukunft die intelligente Integration<br />

<strong>de</strong>r Sicherheitsfunktionen in das Automatisierungsproduktportfolio<br />

im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund. Diese wer<strong>de</strong>n mehr <strong>de</strong>nn<br />

je sicherheitsgerichtete Aufgaben (‚Not-<br />

Halt‘ etc.) übernehmen, nach<strong>de</strong>m TÜV<br />

und BGA die grundsätzliche Zustimmung<br />

bis SIL3 (Safety Integrity Level)<br />

gegeben haben.<br />

Über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

hinweg hoch flexible <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

setzen einen ebenso<br />

schnellen wie störungsfreien Informationsfluss<br />

über alle Ebenen voraus.<br />

Im Realtime Enterprise von morgen<br />

wird ‚Build-to-Or<strong>de</strong>r‘, sprich auftragsbezogen<br />

nach Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rung,<br />

produziert. Dabei müssen alle relevanten<br />

Informationen genau zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort verfügbar sein.<br />

Die internationalen Regelwerke ISA<br />

S95 bzw. ISA S88 sorgen für exakt <strong>de</strong>finierte,<br />

vereinheitlichte Datenstrukturen<br />

in je<strong>de</strong>r Art von Fertigungsprozess.<br />

Damit wird auch die Kommunikation<br />

lungsumgebung für<br />

Steuerung, Visualisierung,Antriebstechnik<br />

und Kommunikation<br />

– kurzum<br />

für alle Automatisierungsaufgaben.<br />

Mit <strong>de</strong>r Integration<br />

von Anlagenengineering<br />

und Layoutplanung<br />

will Siemens<br />

nun auch die<br />

Aspekte <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />

in das Fabriklayout<br />

als zentrales<br />

Planungs- und Kommunikationsmedium<br />

aufnehmen.<br />

Das Automation Integrated<br />

Layout<br />

wur<strong>de</strong> realisiert.<br />

In unten stehen<strong>de</strong>m Artikel beschreibt<br />

Siemens seinen Weg zur ‚Digitalen<br />

Fabrik‘. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ausgaben<br />

stellen Mitsubishi Electric und<br />

B&R ihre Lösungen vor.<br />

Digitales Engineering: Die durchgängige Sicht über<br />

alle Erstellungsebenen hinweg ermöglicht eine weitere<br />

Verkürzung <strong>de</strong>r Prozesse.<br />

Autarke, intelligente Module können vorgetestet und<br />

betriebsbereit an die Anlage geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

zwischen Automatisierungs- und<br />

Unternehmensleitebene ein<strong>de</strong>utig geregelt.<br />

Der lückenlose Nachweis und die<br />

Rückverfolgung von <strong>Produktion</strong>sdaten<br />

vom Rohmaterial bis zum Endprodukt,<br />

erfor<strong>de</strong>rn anspruchsvolle Automatisierungslösungen,<br />

die <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r in<br />

allen Betriebssituationen unterstützen<br />

und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Instandhaltung und Service bieten<br />

für viele Hersteller und Anwen<strong>de</strong>r von<br />

<strong>Produktion</strong>sanlagen noch ein hohes<br />

Optimierungs- und somit Kostensenkungspotenzial.<br />

Die Ziele dabei sind<br />

klar: <strong>Produktion</strong>sausfälle vermei<strong>de</strong>n<br />

und die Produktivität hoch halten,<br />

gleichzeitig die Wartungsaufwän<strong>de</strong><br />

verringern.<br />

Dabei gilt es von <strong>de</strong>r rein reaktiven<br />

über die vorbeugen<strong>de</strong> zur vorausschauen<strong>de</strong>n<br />

Instandhaltung (Predictive<br />

Maintenance, PDM) zu kommen. Weg<br />

vom klassischen Kreislauf Überwachung<br />

– Diagnose – Instandhaltungsanfor<strong>de</strong>rung<br />

– Instandhaltungsmaßnahme,<br />

hin zu einem durchwegs elektronisch<br />

gestützten Maintenance Workflow,<br />

basierend auf <strong>de</strong>r Überwachung<br />

<strong>de</strong>s Zustands (u.a. von Schwingungen<br />

und Drehmomenten) wichtiger Bauteile<br />

im laufen<strong>de</strong>n Betrieb, so dass sich abzeichnen<strong>de</strong><br />

Mängel frühzeitig erkannt<br />

und geeignete Gegenmaßnahmen<br />

exakt geplant und terminiert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Dies setzt leistungsfähige Sensorik,<br />

Steuerungstechnik und vernetzte<br />

PC-Systeme voraus, die auch <strong>de</strong>n Zugriff<br />

aus <strong>de</strong>r Ferne ermöglichen. Diesbezüglich<br />

hat Siemens Automation and<br />

Drives mit seinen internetbasierten<br />

ePS-Services die Basis für weltweite<br />

Service- und Instandhaltungsprozesse<br />

geschaffen.<br />

Mit zunehmend intelligenteren technologischen<br />

Komponenten lässt sich eine<br />

neue Generation von <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

realisieren – lässt sich die intelligente<br />

Fabrik in absehbarer Zeit aufbauen.


Bild: Fraunhofer IAIS<br />

13. März 2008 • Nr. 11 Technik: F&E<br />

Lasertechnik<br />

Ionenstrahl-Zerstäubung kommt aus <strong>de</strong>r Nische<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

HANNOVER (hi). In jüngster Vergangenheit<br />

konnten am Laser Zentrum<br />

Hannover (LZH) entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />

in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit<br />

und <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>r so genannten Ionenstrahlzerstäubung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n,<br />

die <strong>de</strong>n Prozess auch für einen größeren<br />

Anwen<strong>de</strong>rkreis interessant machen.<br />

Das Laser Zentrum Hannover hat sich<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren zu einer<br />

Keimzelle hochinnovativer Spin-Offs<br />

entwickelt. Jüngste Firmenausgründung<br />

ist die Cutting Edge Coatings<br />

GmbH, die für die Vermarktung von<br />

Prozess-Innovationen in <strong>de</strong>r so genannten<br />

Ionenstrahlzerstäubung (Ion<br />

Beam Sputtering, IBS) verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

IBS dient <strong>de</strong>m Aufbau dünner optischer<br />

Funktionsschichten für höchste<br />

Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen. Die Aktivitäten<br />

<strong>de</strong>r im September 2007 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

CEC GmbH sind darauf ausgerichtet,<br />

Firmen bei <strong>de</strong>r Umsetzung eines<br />

verbesserten IBS-Prozesses über<br />

die Bereitstellung von Beschichtungsanlagen<br />

zu unterstützen.<br />

Das IBS-Verfahren entspricht <strong>de</strong>n<br />

stetig wachsen<strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen an<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbesserungen<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Anlage zur Ionenstrahl-<br />

Zerstäubung umgesetzt.<br />

die optische und strukturelle Qualität<br />

von Schichtsystemen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Anwendungen in <strong>de</strong>r Lasertechnologie.<br />

Im Gegensatz zu klassischen<br />

thermischen Verdampfungsprozessen,<br />

bei <strong>de</strong>nen das Beschichtungsgut<br />

bei Energien im Bereich einiger Zehntel<br />

Elektronenvolt eher poröse Mikrostrukturen<br />

ausbil<strong>de</strong>t, entstehen bei<br />

Baukasten<br />

Vom fahrerlosen Auto<br />

bis zum Roboter-Fußball<br />

ProfiBot-Baukastensystem von Fraunhofer IAIS: für die betriebliche und überbetriebliche<br />

Ausbildung von Mechatronikern.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

SANKT AUGUSTIN (sp). Mobile Service-Roboter<br />

müssen nicht mehr teuer<br />

sein. Mit <strong>de</strong>n Robotik-Baukastensystemen<br />

von Fraunhofer IAIS lassen sich<br />

mobile, autonome Roboter zeit- und<br />

kostengünstig entwickeln.<br />

Ob zur Erkundung und Überwachung<br />

in unwegsamem Gelän<strong>de</strong>, zur Suche<br />

nach Unterwasser-Minen, als fahrerlose<br />

Autos o<strong>de</strong>r für Ausbildungszwecke<br />

in Schule und Lehrwerk<strong>statt</strong> –<br />

die Roboter-Prototypen und Robotik-<br />

Komponenten <strong>de</strong>s Fraunhofer IAIS<br />

basieren auf <strong>de</strong>m Prinzip: einfach, zuverlässig,<br />

kostensparend.<br />

VolksBot ist ein modulares Baukastensystem<br />

für mobile Serviceroboter,<br />

das vom Fraunhofer IAIS speziell für<br />

<strong>de</strong>n Bereich Forschung und Ausbildung<br />

sowie zur schnellen und kosteneffizienten<br />

Realisierung von Roboterprototypen<br />

entwickelt wur<strong>de</strong>. Der<br />

komponentenbasierte Ansatz bietet<br />

offene Schnittstellen zu wie<strong>de</strong>r verwendbaren<br />

Hardware- und Softwaremodulen.<br />

Gera<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r Ser-<br />

Bild: LZH<br />

vicerobotik erfor<strong>de</strong>rt die Komplexität<br />

<strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Aufgaben neue Ansätze<br />

bei <strong>de</strong>r Entwicklung entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Robotersysteme. Wur<strong>de</strong> bisher<br />

üblicherweise ein einziger Prototyp<br />

entwickelt, <strong>de</strong>r dann mit leichten<br />

Anpassungen produktreif gemacht<br />

wur<strong>de</strong>, gelingt es mit <strong>de</strong>m VolksBot,<br />

mehrere Prototypen zu realisieren,<br />

bevor man in die Produktentwicklun<br />

gehen kann. Denn VolksBot bietet die<br />

nötige Flexibilität und Modularität,<br />

um Entwicklungsverfahren kosteneffizient<br />

zu gestalten.<br />

Für unwegsames Gelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz unter Wasser<br />

Das Fraunhofer IAIS zeigt auf <strong>de</strong>r<br />

Hannover Messe 08 ein breites Spektrum<br />

von Servicerobotern aus <strong>de</strong>m<br />

VolksBot-System. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

reichen von <strong>de</strong>r<br />

automatischen Sedimentanalyse in<br />

küstennahen Gewässern über Roboter<br />

zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung<br />

von Mechatronikern bis zum<br />

gelän<strong>de</strong>gängigen Überwachungsroboter,<br />

<strong>de</strong>r sogar Treppen steigt.<br />

<strong>de</strong>n hohen Energien im IBS-Prozess<br />

kompakte glasartige Strukturen mit<br />

hoher Qualität und Stabilität. Zu<strong>de</strong>m<br />

bietet das Verfahren eine übersichtliche<br />

Prozessführung: Ionengenerierung,<br />

Zerstäubung und Schichtbildung<br />

sind im Prozessraum separiert,<br />

<strong>de</strong>r Prozess ist sehr stabil, reproduzierbar<br />

und arm an Kontaminationen<br />

Rainer<br />

Schmückle<br />

COO, Merce<strong>de</strong>s Car Group<br />

Prof. Dr. Dieter Späth<br />

Leiter <strong>de</strong>s Fraunhofer-<br />

Institutes für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation<br />

Wolf-Henning Schei<strong>de</strong>r<br />

Bereichsleiter Gasoline Systems,<br />

Robert Bosch GmbH<br />

durch Fremdatome o<strong>de</strong>r Partikel.<br />

Lange blieb <strong>de</strong>r Einsatz von<br />

IBS aufgrund relativ hoher Betriebskosten<br />

auf Nischenanwendungen<br />

beschränkt. Erst<br />

in jüngster Vergangenheit<br />

konnten am Laser Zentrum<br />

Hannover e.V. entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Verbesse-<br />

rungen in <strong>de</strong>r Geschwindigkeit,<br />

<strong>de</strong>r<br />

Stabilität und <strong>de</strong>r<br />

Kontrolle <strong>de</strong>s Beschichtungsprozesses<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n, die<br />

es künftig ermöglichen<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n<br />

IBS-Prozess für eine<br />

größere Zahl von Anwen<strong>de</strong>rnwirtschaftlich<br />

attraktiv wer<strong>de</strong>n<br />

zu lassen. So ist durch die in<br />

<strong>de</strong>r Anlagensteuerung verankerte<br />

Kombination mit einer optisch<br />

breitbandigen In-situ-Schichtdickenkontrolle<br />

eine Automatisierung <strong>de</strong>s<br />

hochstabilen Herstellungsprozesses<br />

darstellbar.<br />

Eine weitere grundlegen<strong>de</strong> Verbesserung<br />

stellt die gleichzeitige Deposition<br />

von zwei Beschichtungsmaterialien<br />

dar, ohne dabei an<strong>de</strong>re wichtige<br />

<strong>Produktion</strong> 15<br />

Schichteigenschaften zu verän<strong>de</strong>rn.<br />

Diese Prozessadaption ermöglicht es,<br />

weitgehend losgelöst von engen<br />

Brechwertgrenzen, neuartige Schichtsysteme<br />

bei gleichzeitig hoher optischer<br />

Güte herzustellen. Beispiel innovativer<br />

Dünnschicht<strong>de</strong>signs sind<br />

die so genannten Rugate-Filter, die<br />

<strong>de</strong>n Vorteil haben,<br />

dass damit breite<br />

Spektralbän<strong>de</strong>r<br />

mit sehr geringen<br />

Variationen <strong>de</strong>r<br />

Transmission<br />

bzw. Reflexion realisiert<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

können. „Bereits<br />

heute fin<strong>de</strong>n diese<br />

Filter weite Anwendungsbereiche<br />

zum Beispiel<br />

bei Automotive-<br />

Displays, in <strong>de</strong>r Fluoreszenzmikroskopie<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Astronomie“, sagt<br />

Dr. Kai Starke von Cutting Edge Coating.<br />

Das Unternehmen ist seit Januar<br />

2008 Partner im nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Kompetenznetz Optische Technologien<br />

PhotonicNet. Das Netzwerk hat<br />

<strong>de</strong>n Gründungsprozess durch fachbezogene<br />

Unterstützung im Aufbau von<br />

Kontakten unterstützt.<br />

„Bereits heute<br />

fin<strong>de</strong>n diese Filter<br />

weite Anwendungsbereiche.“<br />

Dr. Kai Starke,<br />

Cutting Edge Coating<br />

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Bild: Bosch Sicherheitssysteme GmbH<br />

16 <strong>Produktion</strong> Technik: Praxis<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem<br />

Vollautomation für Hängeware<br />

von Reinhard Irrgang<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

BIELEFELD (pd). Für die Kommissionierung<br />

<strong>de</strong>r Hängekonfektion beim<br />

Pforzheimer Versandhaus Klingel<br />

kommt ein umfangreiches automatisches<br />

För<strong>de</strong>r- und Sortiersystem aus<br />

21 unabhängigen sogenannten Pick-<br />

Rotoren <strong>de</strong>r Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />

zum Einsatz.<br />

Täglich wer<strong>de</strong>n damit aus 120 000<br />

Teilen im Stun<strong>de</strong>nrhythmus jeweils<br />

5 000 Teile auftragskonform vereinzelt<br />

und versandfertig automatisch<br />

zusammengeführt. Steigen<strong>de</strong> Bestellmengen<br />

für Textilien waren für Klingel<br />

ausschlaggebend, sich mit Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Automatisierung <strong>de</strong>s<br />

innerbetrieblichen Durchlaufs für die<br />

Hängekonfektion zu befassen.<br />

Die nacheinan<strong>de</strong>r aufgereihten<br />

Pick-Rotoren erstrecken sich auf<br />

200 m Länge. Je<strong>de</strong>r kann 6 000 einzeln<br />

aufgehängte Teile aufnehmen.<br />

Damit können bis zu 125 000 Kleidungsstücke<br />

dynamisch für <strong>de</strong>n Einzelzugriff<br />

vorgehalten wer<strong>de</strong>n. Je<br />

ManuelleEin-/Auslagerungen<br />

nur in Ausnahmen notwendig<br />

größer die Rotor-Anlage bzw. die Puffermenge,<br />

<strong>de</strong>sto effizienter ist das<br />

System. Intralogistischer Vorteil <strong>de</strong>s<br />

Rolladaptersystems ist die simultane<br />

Bereitstellung benötigter Teile. Innerhalb<br />

einer guten Stun<strong>de</strong> kann man<br />

<strong>de</strong>n kompletten Bestand inventursicher<br />

überprüfen o<strong>de</strong>r daraus auftragsbezogen<br />

Teile selektieren und in<br />

einen Vorpuffer fahren. Die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

Prozesse lassen sich so im<br />

Stun<strong>de</strong>ntakt bedienen.<br />

Rund ein Drittel <strong>de</strong>r gesamten Hängekonfektion<br />

sind HK-reine Sendungen,<br />

die in einem Systemdurchlauf<br />

bis zur Verpackung vollautomatisch<br />

gehandhabt wer<strong>de</strong>n. Sendungen mit<br />

mehr als einem HK-Teil müssen bereits<br />

kun<strong>de</strong>nrein sortiert und an Packplätzen<br />

bereit gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

HK-Teile für Sendungen, die aus<br />

Hängewaren- und Liegewarenteilen<br />

von Reinhold Mannel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

STUTTGART. Die BMW Group hat ihre<br />

Konzernzentrale in München mit einem<br />

Brandmel<strong>de</strong>system <strong>de</strong>r Bosch Sicherheitssysteme<br />

GmbH ausgerüstet.<br />

Das 1972 fertiggestellte Gebäu<strong>de</strong> mit<br />

seiner hervorstehen<strong>de</strong>n Architektur<br />

ist als Vierzylin<strong>de</strong>r bekannt, da es mit<br />

seinen vier run<strong>de</strong>n Türmen, die im<br />

Quadrat nebeneinan<strong>de</strong>r stehen, an einen<br />

Vier-Zylin<strong>de</strong>r-Motor erinnert.<br />

Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung wur<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Sicherheitseinrichtungen<br />

auf <strong>de</strong>n neuesten Stand gebracht.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Maßnahmen in-<br />

Bild: Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />

bestehen, müssen <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n<br />

Kommissioniersystem zeitkritisch zusortiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese For<strong>de</strong>rung ist<br />

entschei<strong>de</strong>nd für die Klingel-spezifische<br />

Organisation <strong>de</strong>r Auftragsabwicklung.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auftragszusammenstellung<br />

wird zuerst auf die Bestän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n<br />

Rotoren zurückgegriffen.Noch fehlen<strong>de</strong><br />

Artikel wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m statischen<br />

Lagerbereich zugeführt. Auch<br />

die Retouren wer<strong>de</strong>n nach entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Aufbereitung größtenteils in<br />

das Rolladapter-System eingebracht,<br />

so dass manuelle Ein- und Auslagerungen<br />

nur noch in Ausnahmen notwendig<br />

sind.<br />

Je nach Bedarf wird alle 1,5 h ein<br />

Batch über 5 000 Teile angestoßen.<br />

Generell wer<strong>de</strong>n alle im Versand benötigten<br />

Artikel über das dynamische<br />

System mit <strong>de</strong>n 21 dynamischen Pick-<br />

Rotoren abgewickelt. Eine Reihe von<br />

Steuerparametern, die etwa die jeweilige<br />

Nachfrage nach bestimmten<br />

Artikeln berücksichtigen, regulieren<br />

diese Systematik, um möglichst viele<br />

dieser Artikel bei einem einzigen Umlauf<br />

zeitsparend greifen zu können.<br />

Unterschiedliche I<strong>de</strong>nttechniken<br />

weisen <strong>de</strong>n Artikeln ihren Weg vom<br />

Wareneingang o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n statischen<br />

Lagerbereichen zum Rolladaptersystem.<br />

Während die Retourenteile mit<br />

einem Barco<strong>de</strong>-Label ausge<strong>statt</strong>et<br />

wer<strong>de</strong>n, erhält die Ware, die aus <strong>de</strong>m<br />

Nachschubbereich o<strong>de</strong>r vom Wareneingang<br />

kommt, für die Auftragszusammenstellung<br />

ein sogenanntes<br />

KID-Label (Klingel-I<strong>de</strong>nt-Label). Es<br />

enthält nicht nur die Artikelinformationen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Stückzahl und<br />

die Zielebene im Versandzentrum.<br />

Verheiratungsstation für<br />

Kleidungsstücke und Rolladapter<br />

Alle Artikel, die in die 21 Pick-Rotoren<br />

eingelagert wer<strong>de</strong>n sollen, wer<strong>de</strong>n<br />

automatisch einer so genannten<br />

Verheiratungsstation zugeführt. Hier<br />

erhält je<strong>de</strong>r behängte Klei<strong>de</strong>rbügel<br />

seinen RFID-Roll-Adapter. Zugleich<br />

verknüpft die Station Informationen<br />

<strong>de</strong>s Kleidungsstücks mit <strong>de</strong>m Roll-<br />

Adapter und bil<strong>de</strong>t so eine Einheit<br />

(Verheiratung). Je<strong>de</strong>r einzelne Übergabepunkt<br />

ist auf 5 000 Teile pro<br />

Stun<strong>de</strong> ausgelegt.<br />

Erfolgt nun zentral die Auffor<strong>de</strong>rung,<br />

eine Sortierung zu starten, um<br />

ein Auftragsbatch abzuarbeiten, wer-<br />

Brandmel<strong>de</strong>technik<br />

Brandmel<strong>de</strong>r in Decken integriert<br />

stallierte man mehr als 500 Brandmel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Serie 500 in Ringleuchten.<br />

Für die Wahl <strong>de</strong>r Geräte waren<br />

nicht nur ihre hohe Zuverlässigkeit<br />

und Leistung ausschlaggebend, son<strong>de</strong>rn<br />

auch ihr Design. Denn die<br />

Brandmel<strong>de</strong>r sind bündig in die<br />

Raum<strong>de</strong>cken eingebaut und farblich<br />

an ihre Umgebung angepasst, so dass<br />

sie nahezu unsichtbar sind.<br />

Die Mel<strong>de</strong>r arbeiten mit einer virtuellen<br />

Messkammer, die zwei voneinan<strong>de</strong>r<br />

unabhängige Lichtbereiche<br />

im offenen Raum überwacht. Die im<br />

Vierzylin<strong>de</strong>r-Gebäu<strong>de</strong> installierten<br />

Geräte sind außer<strong>de</strong>m mit einem CO-<br />

Gassensor zur Erkennung von Koh-<br />

Die BMW Group hat ihre Konzernzentrale in<br />

München mit einem Brandmel<strong>de</strong>sys-tem<br />

von Bosch Sicherheitssysteme ausgerüstet,<br />

das nahezu unsichtbar in die Decken integriert<br />

ist.<br />

Unauffällige Sicherheit<br />

Bosch Sicherheitssysteme hat in<br />

<strong>de</strong>r BMW-Konzernzentrale in<br />

München mehr als 500 Brandmel<strong>de</strong>r<br />

installiert:<br />

■ Hohe Zuverlässigkeit und<br />

Leistung<br />

■ Bündig in <strong>de</strong>n Raum<strong>de</strong>cken<br />

eingebaut<br />

■ Farblich an die Umgebung<br />

angepasst<br />

■ Messkammer überwacht<br />

zwei Lichtbereiche<br />

■ CO-Gassensor erkennt<br />

Kohlenmonoxid<br />

■ Signalausgabe nur bei<br />

ein<strong>de</strong>utigem Brandmuster<br />

lenmonoxid ausge<strong>statt</strong>et. Die spezielle<br />

Signalauswertungselektronik <strong>de</strong>r<br />

Mel<strong>de</strong>r analysiert die Sensorsignale<br />

kontinuierlich und verknüpft sie algorithmisch<br />

miteinan<strong>de</strong>r. Ein Alarm<br />

wird nur dann ausgelöst, wenn die<br />

Signalkombination <strong>de</strong>m Muster eines<br />

Bran<strong>de</strong>s entspricht.<br />

www.bosch.com<br />

Schnelle Auswahl<br />

Mit Hilfe eines Rolladaptersystems<br />

von Dürkopp För<strong>de</strong>rtechnik<br />

kann <strong>de</strong>r Versen<strong>de</strong>r<br />

Klingel aus 120 000<br />

Teilen schnell die Bestellung<br />

vereinzeln.<br />

■ 21 voneinan<strong>de</strong>r unabhängige<br />

Pick-Rotoren<br />

■ Tagesselektionskapazität<br />

5 000 Teile<br />

■ Lagerkapazität pro Pick-<br />

Rotor 6 000 Teile<br />

■ Prüfung <strong>de</strong>s Gesamtbestan<strong>de</strong>s<br />

in einer Stun<strong>de</strong><br />

■ Steuerung per Soft-SPS<br />

<strong>de</strong>n die benötigten Pick-Rotoren angetriggert<br />

und fangen an, sich simultan<br />

zu drehen. Die betreffen<strong>de</strong>n Teile<br />

wer<strong>de</strong>n vereinzelt, an einem Transpon<strong>de</strong>rleser<br />

vorbeigefahren und ausgeschleust.<br />

Alle an<strong>de</strong>ren Teile fahren<br />

wie<strong>de</strong>r in die Pufferbahn ein.<br />

Ein zentraler Abzugsför<strong>de</strong>rer vor<br />

<strong>de</strong>n Pick-Rotoren erledigt <strong>de</strong>n Weitertransport<br />

zu <strong>de</strong>n zentralen Etikettierplätzen.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Drucker erzeugt<br />

1 250 Etikettendrucke pro Stun<strong>de</strong>. Je<strong>de</strong>s<br />

Teil, das zu einem Auftrag gehört,<br />

erhält ein Etikett und wird danach für<br />

die einzelnen Sortierläufe positioniert.<br />

Das Volumen einer Stun<strong>de</strong><br />

kann in diesem Bereich vorgehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, während parallel die Ware<br />

für die Sortierung abgezogen wird, so<br />

dass <strong>de</strong>r Rhythmus ‚Befüllen und Abziehen‘<br />

entsteht. Die Organisation <strong>de</strong>r<br />

Staubahn erfolgt nach <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Sortierung.<br />

Aus <strong>de</strong>m Sortierpuffer wer<strong>de</strong>n die<br />

Teile für eine Sortierwelle vereinzelt<br />

und in eine so genannte Matrix-Sortierung<br />

überführt, <strong>de</strong>nn nur diese ge-<br />

von Reinhold Mannel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

Insgesamt 21 Pick-<br />

Rotoren, die auf rund<br />

200m Länge installiert<br />

sind, schaffen <strong>de</strong>n<br />

automatischen Zu<br />

griff auf bis zu 125000<br />

Bekleidungsteile <strong>de</strong>r<br />

Hängekonfektion.<br />

SIMMERN. BeimBaueinesgroßen Aluminiumschmelzwerke<br />

in Island wur<strong>de</strong>n<br />

insgesamt 20 Kompressoren von<br />

CompAir eingesetzt, einschließlich <strong>de</strong>r<br />

energiesparen<strong>de</strong>n Reihe Turbo-Screw.<br />

Das schadstoffarme Aluminiumwerk<br />

ist im Dezember 2007 in <strong>de</strong>n Betrieb<br />

gegangen und soll jährlich bis zu<br />

346 000 t Aluminium produzieren.<br />

Das Bauvorhaben erfor<strong>de</strong>rte eine<br />

ganze Reihe von Kompressoren unter<br />

an<strong>de</strong>rem für <strong>de</strong>n Betrieb von Betonrüttlern<br />

für <strong>de</strong>n Lagertankwandbau.<br />

Eingesetzt wur<strong>de</strong>n die fahrbaren<br />

Typen C 50 und C 76 von CompAir<br />

mit Stromgeneratoren, aber auch<br />

Hochdruckgeräte <strong>de</strong>r Reihe C 105-14<br />

und zwei kraftstoffsparen<strong>de</strong> Typen<br />

Turbo Screw C 180TS-9. Ein weiterer<br />

stationärer Kompressor L 30 treibt<br />

<strong>de</strong>n Induktionsofen mit Katho<strong>de</strong>nbün<strong>de</strong>l<br />

an, einem zur Anlage gehören<strong>de</strong>n<br />

Prozesselement.<br />

Unter <strong>de</strong>n rauen Witterungsverhältnissen<br />

zeigten insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Kompressoren Turbo Screw C 180TS-<br />

9 ihr Leistungsvermögen, als sie zur<br />

Druckluftversorgung von 40 Betonrüttlern<br />

dienten, mit <strong>de</strong>ren Hilfe in<br />

nur zehn Tagen ein zylindrischer Bauxitbehälter<br />

aus Beton entstand.<br />

währleistet, dass je<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> exakt<br />

die von ihm geor<strong>de</strong>rten Teile erhält.<br />

Einer <strong>de</strong>r wesentlichen Anlagenvorteile<br />

ist die Überlappung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Sortierstufen, <strong>de</strong>nn hierdurch<br />

sind <strong>de</strong>utliche Zeiteinsparungen möglich.<br />

Besteht <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nauftrag allein<br />

aus <strong>de</strong>r Hängeware, ist die Sortierung<br />

hiermit abgeschlossen und die Ware<br />

gelangt zu <strong>de</strong>n manuellen o<strong>de</strong>r automatischen<br />

Packplätzen. Gehört zu<br />

<strong>de</strong>m Auftrag noch Liegeware, wird sie<br />

zur Komplettierung noch zu <strong>de</strong>n Put-<br />

Plätzen geför<strong>de</strong>rt.<br />

An <strong>de</strong>n Packstationen wer<strong>de</strong>n die<br />

Rolladapter automatisch von <strong>de</strong>n<br />

Kleidungsstücken getrennt und über<br />

eine Rücktransportstrecke zu einer<br />

Station transportiert. Dort wer<strong>de</strong>n die<br />

Stücke gesammelt, wie<strong>de</strong>r aufgerichtet<br />

und erneut <strong>de</strong>m Spen<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r<br />

Verheiratungsstation zugeführt. Die<br />

Lebensdauer je<strong>de</strong>s Adapters beträgt<br />

fünf Jahre o<strong>de</strong>r 20 000 km, wobei die<br />

Laufleistung per Datenbank protokolliert<br />

wird.<br />

Die komplexen Prozessabläufe stellen<br />

hohe Ansprüche an die Anlagensteuerung.<br />

Eine Soft-SPS hat dabei<br />

<strong>de</strong>n Vorteil, dass sie trotz <strong>de</strong>r Größe<br />

<strong>de</strong>r Anlage sieben o<strong>de</strong>r acht an<strong>de</strong>re<br />

Steuerungen ersetzen kann.<br />

Gesteckte Ziele sowie<br />

Einsparungen erreicht<br />

Die Lagerverwaltung übernimmt<br />

das von Inconso installierte Lagersystem<br />

NKLS, während die SPS lediglich<br />

mit einer Zielinformation gefüttert<br />

wird: Die Adapter erhalten beim Eintreffen<br />

in <strong>de</strong>n jeweiligen Bereich die<br />

entsprechen<strong>de</strong> Zielvorgabe und liefern<br />

eine Quittung nach <strong>de</strong>m Abwurf<br />

<strong>de</strong>r Ware zurück.<br />

Mit <strong>de</strong>r Anlage wur<strong>de</strong>n die gesteckten<br />

Ziele und Einsparungen erreicht.<br />

Allerdings waren etwa sechs Monate<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, um die Anlage auf <strong>de</strong>n<br />

gewünschten Stand zu bringen. Dies<br />

verwun<strong>de</strong>rt angesichts <strong>de</strong>r hohen<br />

Komplexität und <strong>de</strong>s System-Innovationsgra<strong>de</strong>s<br />

nicht.<br />

www.duerkopp-web.<strong>de</strong><br />

Drucklufterzeugung<br />

Versorgung in rauer Witterung<br />

Bild: CompAir Drucklufttechnik GmbH<br />

Die Kompressoren C 180TS-9 sparten in<br />

Island mehr als 10 l Kraftstoff pro Betriebsstun<strong>de</strong><br />

ohne Leistungsverlust ein.<br />

Die Kompressoren halfen nicht nur<br />

bei <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r Bauzeit, son<strong>de</strong>rn<br />

machten es wegen ihrer hohen<br />

Kraftstoffeffizienz möglich, die Betriebsauswirkungen<br />

auf die Umwelt<br />

um bis zu 30 % zu verringern. So<br />

konnten über 10 l Kraftstoff/h ohne<br />

Leistungsverlust eingespart wer<strong>de</strong>n.<br />

www.CompAir.<strong>de</strong><br />

Mehr Luft<br />

Darum wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Aluminiumschmelze<br />

in Island Kompressoren<br />

von CompAir eingesetzt:<br />

Fahrbare Geräte mit eigener<br />

Stromerzeugung; pro Stun<strong>de</strong> 30 %<br />

weniger Kraftstoffverbauch; zuverlässiger<br />

Betrieb bei rauer Witterung;<br />

Einhaltung strenger Umweltvorgaben.


Bil<strong>de</strong>r: Re<strong>de</strong>x-Andantex<br />

13. März 2008 • Nr. 11 Technik: Praxis<br />

Zahnstangen-Antriebssystem<br />

Geringes Spiel trotz<br />

hoher Dynamik<br />

von Reinhold Mannel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FERRIERES. In einer Senkrechtfräsmaschine<br />

von Heyligenstaedt zum Bearbeiten<br />

großformatiger Werkzeuge<br />

und Formen ist das Zahnstangen-Antriebssystem<br />

DualDrive von Re<strong>de</strong>x-<br />

Andantex eingebaut.<br />

Der Linearantrieb hat eine hohe Steifigkeit<br />

und beinhaltet ein spezielles<br />

System zur Spieleliminierung. Dadurch<br />

wer<strong>de</strong>n kurze Bearbeitungszeiten<br />

bei gleichzeitig hoher Genauigkeit<br />

möglich: Es sind nun Toleranzen<br />

in Größenordnungen von wenigen<br />

hun<strong>de</strong>rtstel Millimetern bei hoher<br />

Dynamik erreichbar.<br />

Die Senkrecht-Fräsmaschinen<br />

Heynumill in Portalbauweise haben<br />

bis zu 4 m breite Werkstücktische in<br />

Form von Paletten-, Doppel- und integrierten<br />

Rundtischen. Ihre Antriebsleistung<br />

kann bis zu 100 kW erreichen,<br />

ihre maximale Spin<strong>de</strong>ldrehzahl<br />

liegt bei 6 000 min -1 . Die Fräsmaschine<br />

enthält zwei Zahnstangensysteme<br />

DualDrive für die Antriebe <strong>de</strong>r X- und<br />

<strong>de</strong>r Y-Achse. Zum Antrieb <strong>de</strong>r Hauptspin<strong>de</strong>l<br />

wird das zweistufige Schaltgetriebe<br />

RAMmsd mit hoher Leistungsdichte<br />

genutzt. Das Zahnstangenantriebssystem<br />

erreicht seine hohe Stei-<br />

figkeit durch die beson<strong>de</strong>re Gestaltung<br />

seiner verstärkten Abtriebslager und<br />

seiner Wellen-Abtriebsritzel. Daher<br />

haben die Zahnstangengetriebe zusätzlich<br />

zu einer großen Torsionssteifigkeit<br />

auch hohe Steifigkeitswerte in<br />

allen an<strong>de</strong>ren relevanten Achsrichtungen.<br />

Dadurch ist oft ein Arbeiten mit<br />

bis zu doppelt so hohen Beschleunigungen<br />

und Lasten wie bei an<strong>de</strong>ren<br />

Lösungen möglich.<br />

Deutliche Vermin<strong>de</strong>rung<br />

radialer Biegung<br />

Insbeson<strong>de</strong>re ist auch eine <strong>de</strong>utliche<br />

Vermin<strong>de</strong>rung radialer Biegung zu beobachten,<br />

die für 60% <strong>de</strong>r Gesamtverformung<br />

verantwortlich ist. Erreicht<br />

wird dies durch eine Optimierung <strong>de</strong>s<br />

Durchmessers <strong>de</strong>r Abtriebsritzel, damit<br />

an <strong>de</strong>r Zahnstange das übertragene<br />

Drehmoment in einem günstigen<br />

Verhältnis zur Steifigkeit steht.<br />

Das Lager besteht im Wesentlichen<br />

aus zwei vorgespannten und groß dimensionierten<br />

Kegelrollenlagern. Es ist<br />

so ausgeführt, dass das Ritzel möglichst<br />

nahe <strong>de</strong>r wirken<strong>de</strong>n Last gelagert und<br />

nur durch die Breite <strong>de</strong>r Spannmutter<br />

vom Abtriebslager getrennt ist. Durch<br />

die hohe Steifigkeit <strong>de</strong>s Getriebes sind<br />

an Maschinenachsen mit hohen dynamischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen höhere Resonanzfrequenzen<br />

möglich. Für bewegte<br />

Massen in<br />

<strong>de</strong>r Größenordnung<br />

von 15 t sind<br />

im Vergleich zu<br />

In diese Senkrecht-<br />

Portalfräsmaschine<br />

von Heyligenstaedt<br />

ist das Zahnstangen-Antriebssystem<br />

DualDrive eingebaut<br />

und führt<br />

dort zu <strong>de</strong>utlich geringerem<br />

Spiel bei<br />

hoher Dynamik.<br />

Enge Fertigungstoleranz<br />

Vorteile <strong>de</strong>s Zahnstangen-<br />

Antriebssystems DualDrive:<br />

■ Mögliche Fertigungstoleranzen<br />

im 0,01-mm-Bereich<br />

■ Hohe Maschinendynamik<br />

■ Große Torsionssteifigkeit<br />

■ Hohe Steifigkeit in allen Achsrichtungen<br />

■ Spielfreiheit durch elektrisch<br />

o<strong>de</strong>r mechanisch ausgelöste<br />

Vorspannung<br />

Das Zahnstangen-Antriebssystem erreicht<br />

seine hohe Steifigkeit durch eine beson<strong>de</strong>re<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Abtriebslager und -ritzel.<br />

Das Spiel wird durch eine elektrische o<strong>de</strong>r<br />

mechanische Vorspannung eliminiert.<br />

an<strong>de</strong>ren Lösungen Steigerungen bis<br />

25% erzielbar. Zweite wichtige Eigenschaft<br />

<strong>de</strong>s Zahnstangen-Antriebssystems<br />

ist die Eliminierung <strong>de</strong>s Spiels<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Abtriebsritzeln<br />

durch Anlegen einer elektrisch o<strong>de</strong>r<br />

mechanisch betätigten Vorspannung.<br />

Die Antriebssysteme aus Ritzel und<br />

Zahnstange bestehen also aus zwei parallel<br />

zueinan<strong>de</strong>r eingebauten und<br />

entwe<strong>de</strong>r mechanisch o<strong>de</strong>r elektrisch<br />

miteinan<strong>de</strong>r verspannten Servo-Planetengetrieben.<br />

Im beschriebenen Fall<br />

wur<strong>de</strong> die elektrische Verspannung gewählt,<br />

da sie variierbar ist. Dazu wird<br />

je<strong>de</strong>s Getriebe durch einen separaten<br />

Servomotor gesteuert, um gleichzeitig<br />

ein entgegenwirken<strong>de</strong>s Moment zwischen<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Abtriebsritzeln zu erzeugen<br />

sowie ein resultieren<strong>de</strong>s Moment<br />

für <strong>de</strong>n Antrieb <strong>de</strong>s Systems.<br />

Daneben ist es möglich, eine mechanische<br />

Vorspannung zu erzeugen, mit<br />

<strong>de</strong>r die Ritzel gegeneinan<strong>de</strong>r verdreht<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall genügt nur ein<br />

Motor zur Steuerung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Getriebe.<br />

Dafür ist in je<strong>de</strong>m Untersetzungsgetriebe<br />

ein Winkelgetriebe integriert<br />

und die Vorspannung wird<br />

mittels einer verdrehsteifen Kupplung<br />

mechanisch eingestellt.<br />

www.re<strong>de</strong>x-andantex.com<br />

EPP-Transport-Zahnleisten<br />

Abgasanlagen auf Schaum gebettet<br />

von Reinhold Mannel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

OBERKIRCH. Wenn Abgasanlagen vom<br />

französischen Tochterunternehmen<br />

von Eberspächer zum Montagewerk<br />

<strong>de</strong>r PSA Peugeot Citroën in Rennes<br />

transportiert wer<strong>de</strong>n, ruhen die 15 kg<br />

schweren und 4 m langen Bauteile auf<br />

Zahnleisten von Ruch Novoplast aus<br />

robustem Schaumkunststoff.<br />

Diese wie<strong>de</strong>rum stecken in einem<br />

Stahlgestell, das insgesamt neun Abgasanlagen<br />

aufnimmt. Bei <strong>de</strong>m<br />

Schaumstoff han<strong>de</strong>lt es sich um expandiertes<br />

Polypropylen EPP. Die<br />

Schaumteile fixieren die schweren<br />

Abgasanlagen in ihrer Lage und halten<br />

sie auf Abstand, so dass sie unversehrt<br />

die Montagelinie erreichen, wo<br />

sie leicht entnommen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Stahlgestell und EPP-Formteile<br />

gehen zur erneuten Verwendung wie<strong>de</strong>r<br />

zurück an Eberspächer.<br />

Neues Transportsystem<br />

bringt <strong>de</strong>utliche Einsparungen<br />

Vorher mussten jährlich etwa<br />

55 000 Abgasanlagen in Kartons zu je<br />

zwei Stück verpackt wer<strong>de</strong>n. Daher<br />

bringt das neue Transportsystem<br />

<strong>de</strong>utliche Einsparungen.<br />

Bild: Ruch Novoplast GmbH + Co. KG<br />

In diesem Transportgestell wer<strong>de</strong>n Abgasanlagen<br />

auf elastischen Auflageleisten<br />

transportiert.<br />

70 Transportgestelle befin<strong>de</strong>n sich<br />

<strong>de</strong>rzeit im Umlauf. Die drei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Zahnleisten aus EPP wur<strong>de</strong>n<br />

zusammen mit Ruch Novoplast entwickelt<br />

und dort produziert. Durch<br />

eine beson<strong>de</strong>re Formgebung <strong>de</strong>r<br />

Zahnleisten lassen sich zwei verschie<strong>de</strong>ne<br />

Typen von Abgasanlagen mit<br />

<strong>de</strong>m gleichen Satz von Formteilen<br />

transportieren.<br />

Formteil-Spezialist<br />

Ruch Novoplast entwickelt und<br />

produziert Formverpackungen aus<br />

expandiertem Polystyrol (EPS) und<br />

vermehrt aus expandiertem Polypropylen<br />

(EPP). Aus diesem Material<br />

entstehen Gerätechassis, Ladungsträger<br />

und Verpackungen für<br />

die Fertigungsindustrie. Täglich<br />

wer<strong>de</strong>n aus rund 4 000 t EPS und<br />

EPP weit über 100 000 Formteile<br />

hergestellt.<br />

Das Kunststoff-Material ist langlebig,<br />

hält hohe Drücke aus, schluckt<br />

Stöße, die beim Transport auftreten<br />

und ist durch sein geringes Gewicht –<br />

eine Zahnleiste wiegt maximal 1,8 kg<br />

– bequem zu handhaben.<br />

www.ruch.<strong>de</strong><br />

Mit ihrer neuen, einfach zu bedienen<strong>de</strong>nHyster-Gabelstaplerflotte<br />

kann die Spedition Koch<br />

ihren Warenumschlag beson<strong>de</strong>rs<br />

schnell durchführen.<br />

Gabelstapler<br />

Besser stapeln,<br />

schneller liefern<br />

von Reinhold Mannel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

GARCHING. Die Spedition Koch International<br />

setzt für <strong>de</strong>n effizienten Warenumschlag<br />

neue Hyster-Flurför<strong>de</strong>rzeuge<br />

ein, die von <strong>de</strong>r Zeppelin Baumaschinen<br />

GmbH geliefert wur<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Speditionsanlage wer<strong>de</strong>n Waren<br />

aus <strong>de</strong>m Nahverkehr gesammelt und<br />

für <strong>de</strong>n Fernverkehr vorbereitet. Für<br />

<strong>de</strong>n Warenumschlag wer<strong>de</strong>n Gabelstapler<br />

eingesetzt. Koch International<br />

setzt in seiner Anlage bei Osnabrück, in<br />

<strong>de</strong>r auf 7000 m 2 täglich 3000 Sendungen<br />

umgeschlagen wer<strong>de</strong>n, auf Hyster-<br />

Stapler. Hierzu hat das Unternehmen<br />

ein umfangreiches Paketgeschäft mit<br />

Zeppelin abgeschlossen.<br />

Anspruch war generell, dass <strong>de</strong>r Warenumschlag<br />

in <strong>de</strong>r Speditionsanlage<br />

24 h täglich sechs Tage pro Woche wirtschaftlich<br />

und zuverlässig abläuft. Bei<br />

Problemen sollte immer ein Ansprechpartner<br />

zur Verfügung stehen, <strong>de</strong>r zeitnah<br />

und vor Ort eine Lösung fin<strong>de</strong>t. Bezüglich<br />

<strong>de</strong>r eingesetzten Geräte verlangte<br />

Koch, dass diese von allen Mitarbeitern<br />

produktiv und einfach bedient<br />

wer<strong>de</strong>n können. Zu<strong>de</strong>m sollten sie robust<br />

sein und Erschütterungen gut ab-<br />

!! NOTVERKAUF !!<br />

Aus geplatzten Aufträgen<br />

11 NAGELNEUE FERTIGGARAGEN<br />

zu absoluten Schleu<strong>de</strong>rpreisen (Einzel- o<strong>de</strong>r<br />

Doppelbox).Wer will eine o<strong>de</strong>r mehrere?<br />

Info: Exklusiv-Garagen<br />

Tel. 0800 - 785 3 785 gebührenfrei (24 h)<br />

HEULE<br />

<strong>Produktion</strong> 17<br />

Schneller Umschlag<br />

Um effizienter zu wer<strong>de</strong>n,<br />

hat die Spedition Koch<br />

neue Hyster-Gabelstapler<br />

sowie -Gabelhubwagen<br />

angeschafft:<br />

■ Warenumschlag rund um<br />

die Uhr<br />

■ Einfache Bedienbarkeit<br />

■ Robust gegenüber Erschütterungen<br />

■ Paletten schnell stapelbar<br />

■ Schneller Service<br />

fangen können, da sie auf Industriebö<strong>de</strong>n<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Schließlich legte<br />

Koch viel Wert auf einen zuverlässigen<br />

und schnellen Service.<br />

Letztendlich gewählt wur<strong>de</strong> eine<br />

Kombination aus Gabelhubwagen und<br />

Gegengewichtsstaplern <strong>de</strong>r Fortens-Serie.<br />

Diese Geräte beinhalten eine spezielle<br />

Getriebetechnik sowie eine effektive<br />

Steuerung. Dadurch sind die Stapler<br />

effizient und produktiv einsetzbar.<br />

Gabelhubwagen für<br />

Warenumschlag im Lager<br />

Neu angeschafft wur<strong>de</strong>n zwölf Fortens-Stapler<br />

sowie 34 Gabelhubwagen,<br />

jeweils mit Full-Service-Vertrag. Die<br />

Gabelhubwagen sind beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n<br />

Warenumschlag im Lager zuständig,<br />

während die Stapler vor allem zur Lkw-<br />

Verladung eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur einfachen Bedienung liegen die<br />

Gegengewichtsstapler mit Monotrol-<br />

Steuerung sowie mit Duplex-Vollfreihub<br />

vor, damit in <strong>de</strong>n Lkw die einzelnen<br />

Paletten schnell übereinan<strong>de</strong>r gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Als spezielle Anbaugeräte<br />

für <strong>de</strong>n Transport zylin<strong>de</strong>rförmiger<br />

Gegenstän<strong>de</strong> lieferte Zeppelin<br />

außer<strong>de</strong>m zwei Ballenklammern.<br />

www.zeppelin.com<br />

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Bild: Zeppelin Baumaschinen GmbH


13. März 2008 • Nr. 11 Schwerpunkt: Fertigung<br />

Montage<br />

Halbautomatisches Montagekonzept<br />

von Wolfgang-D. Schenk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

RAUNHEIM. Sovella, ehemals GWS<br />

Systems, hat Multiline-Montagekonzepte<br />

als Ergänzung und zur vielseitigeren<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Sovella-Arbeitsplätze<br />

entwickelt. Ihr Grundbaustein,<br />

das Multiline-Transfersystem, verbin<strong>de</strong>t<br />

die einzelnen Arbeitsplätze unter<br />

beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung von Benutzerfreundlichkeit<br />

und Ergonomie.<br />

Im Hinblick auf die Investitionen<br />

zeichnet sich Multiline durch zwei<br />

weitere Vorteile aus: Es lässt sich in<br />

bestehen<strong>de</strong> Sovella-Systeme integrieren<br />

und dank <strong>de</strong>s Baukastensystems<br />

und <strong>de</strong>r hohen Umrüstfreundlichkeit<br />

schnell <strong>de</strong>n innerbetrieblichen Abläufen<br />

und räumlichen Gegebenheiten<br />

anpassen.<br />

Die Multiline-Elemente können als<br />

gera<strong>de</strong> Transferstrecke, Ecke, Kurve,<br />

T- o<strong>de</strong>r X-Kreuzung o<strong>de</strong>r nach Kun<strong>de</strong>nwünschen<br />

angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Unabhängig davon lassen sich z. B.<br />

produktspezifische Inseln für die auftragsorientierte<br />

Montage ebenso einfach<br />

installieren wie von außen kommen<strong>de</strong><br />

Strecken, die das benötigte<br />

Montagematerial in einer o<strong>de</strong>r mehreren<br />

Ebenen zuführen. Diese Flexibi-<br />

Bolzenschweißen<br />

Die kostengünstigste Verbindungstechnik!<br />

Mit Spitzenzündung: Schweißen in 3 Millisekun<strong>de</strong>n!<br />

CD-Serie<br />

Beson<strong>de</strong>rs geeignet für<br />

dünne Bleche ab 0,6 mm<br />

www.hbs-info.<strong>de</strong><br />

Bild: Sovella<br />

lität erhöht die Transparenz im <strong>Produktion</strong>sfluss.<br />

Es befin<strong>de</strong>n sich nur<br />

Komponenten und Teile im Umlauf,<br />

die am jeweiligen Arbeitsplatz benötigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf <strong>de</strong>n modularen Transferstrecken,<br />

in Einheiten von 500 bis 2 500<br />

mm Länge und in Breiten von 600<br />

o<strong>de</strong>r 750 mm lieferbar, verfahren<br />

Standardwerkzeugträger 300 x 300<br />

mm und 450 x 450 mm, wahlweise in<br />

Rechteckform o<strong>de</strong>r als Komponententräger<br />

in anwen<strong>de</strong>rbezogenen Größen.<br />

Die Tragkraft <strong>de</strong>s Multiline-Systems<br />

ist von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Werkzeug-<br />

> Handgeräte<br />

> Stationäre Anlagen<br />

> CNC-Vollautomaten<br />

> Schweißbolzen<br />

HBS Bolzenschweiß-<br />

Systeme GmbH & Co.KG<br />

Felix-Wankel-Straße 18<br />

D-85221 Dachau<br />

Telefon [49] (8131) 511-0<br />

Telefax [49] (8131) 511-100<br />

e-mail post@hbs-info.<strong>de</strong><br />

Einfach gut geformt...<br />

fließ- und<br />

warmgepreßt<br />

gedreht<br />

und gestanzt<br />

endbearbeitet<br />

und einbaufertig<br />

einfach und<br />

hochtechnisch<br />

groß und klein<br />

65<br />

Jahre<br />

Willi Hahn GmbH<br />

Sasbachwal<strong>de</strong>nstraße 72 • Postfach 14 • 77880 Sasbach<br />

Tel. 07841/648-0 • Fax 07841/648-113 • www.wiha-sasbach.<strong>de</strong><br />

Die Verbindung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Arbeitsplätze<br />

bietet<br />

einen flexiblen Materialfluss<br />

bei hoherBenutzerfreundlichkeit<br />

und<br />

Ergonomie.<br />

trägersabhängig. Sie beträgt<br />

z. B. bei <strong>de</strong>r Größe<br />

300 x 300<br />

mm mehr als<br />

70 kg. Die Trägerpaletten<br />

o<strong>de</strong>r<br />

Behälter können<br />

ausgeschleust<br />

wer<strong>de</strong>n, Richtungsän<strong>de</strong>rungen für<br />

parallele Strecken sind ebenso möglich<br />

wie das Durchschleusen von Baugruppen<br />

mit weniger Arbeitsinhalten<br />

zur nächsten Arbeitsstation. Dabei<br />

sind die Module so in die Tischplatten<br />

integriert, dass keine Kanten o<strong>de</strong>r<br />

Führungselemente die Mitarbeiter an<br />

ihren Montagearbeitsplätzen behin<strong>de</strong>rn.<br />

Anwen<strong>de</strong>rfreundlich ist die<br />

‚Durchgangsfunktion‘ <strong>de</strong>r Transferstrecken:<br />

An optional festzulegen<strong>de</strong>n<br />

Stellen lassen sich Teile <strong>de</strong>r Transferstrecke<br />

für <strong>de</strong>n Durchgang <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

manuell hochklappen.<br />

Tube<br />

Düsseldorf · 31.3.-4.4.08<br />

Halle 8b · Stand A27<br />

Gase, Service<br />

und Know-how<br />

Der Orts- und Richtungswechsel<br />

<strong>de</strong>r Werkzeugträger erfolgt durch<br />

einfaches Anschieben. Die leichtgängigen<br />

Transporteinheiten wer<strong>de</strong>n<br />

durch mechanische o<strong>de</strong>r pneumatisch<br />

betätigte Stopper zum Halten<br />

gebracht. Die Transferstrecken sind<br />

ganz o<strong>de</strong>r sektionsweise mit Neigung<br />

lieferbar, so dass die Schwerkraft die<br />

gewünschte Bewegung einleitet.<br />

Dank <strong>de</strong>r modularen Typenvielfalt<br />

lassen sich mit <strong>de</strong>m Multiline-Montagekonzept<br />

Materialflusslinien einschließlich<br />

aufgabenorientierter Fertigungs-<br />

und Montageinseln vom Lager<br />

über die <strong>Produktion</strong> und Montage<br />

bis zum Versand einfach planen und<br />

realisieren.<br />

Um <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r schon in <strong>de</strong>r<br />

Planungsphase die Sicherheit für die<br />

Entscheidungsfindung zu bieten,<br />

unterhält Sovella ein Informationszentrum<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Montagearbeitsplätzen<br />

und manuellen Transfersystemen.<br />

Ergänzt durch Transport-<br />

und Materialbereitstellungswagen,<br />

Durchlaufregale und Handhabungseinrichtungen<br />

kann <strong>de</strong>r Interessent<br />

seinen Montagearbeitsplatz in einer<br />

fertigungsnahen Ausführung bewerten<br />

und auf die Effektivität <strong>de</strong>s<br />

späteren Einsatzes überprüfen.<br />

www.sovella.com<br />

Bild: Page GmbH<br />

<strong>Produktion</strong> 19<br />

Energieeffizient<br />

und zeitsparend<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

Schmuck-Stücke.<br />

Bei <strong>de</strong>m<br />

neuen Zentralverbin<strong>de</strong>rentfallenBohrungen<br />

komplett.<br />

ALDINGEN (mg). Die Page GmbH hat<br />

<strong>de</strong>n neuen Zentralverbin<strong>de</strong>r ZV entwickelt.<br />

Er ist für leichte, mittlere und<br />

kraftschlüssige Verbindungen geeignet.<br />

Bohrungen entfallen bei <strong>de</strong>m<br />

Verbin<strong>de</strong>r komplett, wodurch laut<br />

Herstellerangaben eine Zeitersparnis<br />

bei <strong>de</strong>r Montage von bis zu 80 % erreicht<br />

wird. Dadurch kann energieeffizienter<br />

gearbeitet wer<strong>de</strong>n. Der ZV<br />

wird an <strong>de</strong>r Stirnseite im zentralen<br />

Kernloch angeschraubt. Danach wird<br />

er mit <strong>de</strong>m Profilstab in die Nut <strong>de</strong>s<br />

zweiten Profils eingeschoben und an<br />

gewünschter Position über die seitliche<br />

Stiftschraube mit einem Inbusschlüssel<br />

o<strong>de</strong>r Z-Schlüssel festgezogen.<br />

Der Verbin<strong>de</strong>r eignet sich laut<br />

Page sehr gut für die Montage von<br />

Schutzfel<strong>de</strong>rn und Behältnissen, ohne<br />

die Flächenelemente ausklinken<br />

zu müssen. Das Profil kann auch beliebig<br />

gedreht wer<strong>de</strong>n, um Bedienpanels<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Elemente ergonomischer<br />

zu montieren.<br />

www.page-gmbh.<strong>de</strong><br />

Prächtige Schweißresultate: Sagox® HC und SC.<br />

Schmucke Nähte in glänzen<strong>de</strong>n Zeiten – die neuen Schutzgase<br />

Sagox® HC und Sagox® SC machen das MAG-Schweißen<br />

hochlegierter Stähle jetzt <strong>de</strong>utlich effektiver. Bei<strong>de</strong> Gase<br />

bün<strong>de</strong>ln in exakter Abmischung die besten Eigenschaften<br />

von jeweils vier Komponenten. Ergebnis: Kehl-, Stumpf-<br />

und Überlappnähte in exzellenter Qualität, bei wesentlich<br />

schnellerer Verarbeitungsgeschwindigkeit. Da kommt Glanz<br />

in die Augen <strong>de</strong>r Schweißfachleute.<br />

Und wofür brauchen Sie unsere Hochkaräter? – Rufen<br />

Sie an, schreiben, faxen o<strong>de</strong>r mailen Sie.<br />

Westfalen AG · Technische Gase · 48136 Münster<br />

Fon 02 51/6 95-0 · Fax 02 51/6 95-1 29<br />

www.westfalen-ag.<strong>de</strong> · info@westfalen-ag.<strong>de</strong>


Bild: Atlas Copco<br />

20 <strong>Produktion</strong> Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber<br />

EBL-Schrauber vermei<strong>de</strong>n ‚Katzenjammer‘<br />

von Heiko Wenke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ESSEN (mg). Statt wie bisher auf Akkuschrauber,<br />

setzt Demag Cranes & Components<br />

zur Montage von Schleppkabelsätzen<br />

auf die neuen, bürstenlosen<br />

Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber <strong>de</strong>r EBL-<br />

Bauart. Die sind leichter, genauer und<br />

halten länger als ihre batteriegespeisten<br />

Artgenossen, verspricht Hersteller<br />

Atlas Copco Tools.<br />

von Dieter Schnee<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

F-NANTES (mg). Polysou<strong>de</strong> präsentierte<br />

erstmals die brandneue, tragbare<br />

WIG-Schweißanlage P4 zum<br />

automatisierten Orbitalschweißen von<br />

E<strong>de</strong>lstahl-Rohrverbindungen. Damit<br />

erschließt <strong>de</strong>r Weltmarktführer nach<br />

eigenen Angaben Anwen<strong>de</strong>rn neue<br />

Dimensionen im Anlagenbau – technologisch,<br />

wirtschaftlich und<br />

qualitativ.<br />

Die Voraussetzung<br />

dazu bietet eine intuitiveBedienerführung,verbun<strong>de</strong>n<br />

mit einem modularenAnlagenkonzept,<br />

wie sie<br />

bislang in <strong>de</strong>r Fügetechnik<br />

einzig<br />

sind: Dabei bil<strong>de</strong>t<br />

ein großformatiger<br />

Touchscreen die<br />

Mensch-Maschine-<br />

Schnittstelle<br />

(MMS). Über diese<br />

laufen sämtliche<br />

Interaktionen mit<br />

<strong>de</strong>r Anlage, sie gibt<br />

über die Software alle<br />

Befehle an die interne<br />

Elektronik und übermittelt<br />

<strong>de</strong>m Bediener <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>s Fügeprozesses.<br />

Weitere Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r P4 sind<br />

die selbständige Anlagenkonfiguration<br />

sowie die Auto-Programmierung.<br />

Hinzu kommt die Echtzeit-Schweiß-<br />

Die Krane <strong>de</strong>r Demag Cranes & Components<br />

GmbH überspannen ganze Hallen<br />

und bewegen schwere Lasten millimetergenau.<br />

Die gleiche Präzision ist<br />

bei <strong>de</strong>r Fertigung im Kleinen erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

wie bei <strong>de</strong>n Zuleitungen und<br />

Steckern für Kranschleppkabel. Demag<br />

setzt dabei auf die Kleinschrauber <strong>de</strong>s<br />

Typs EBL von Atlas Copco Tools.<br />

Die Schleppkabel versorgen die Laufkatzen<br />

von Kranen mit Leistungsstrom<br />

und beherbergen die Steuerleitungen,<br />

die je nach Kranausführung<br />

Spannungen von<br />

24 o<strong>de</strong>r 48 Volt aufweisen.<br />

„Alle Steckverbindungen<br />

sind funktionskritisch“,<br />

sagt Thomas<br />

Wiesmann, Abteilungsleiter<br />

im Production<br />

Center Crane Components<br />

(PCCC) bei Demag<br />

Cranes & Components.<br />

Er kennt die Probleme<br />

beim Zusammenbau<br />

<strong>de</strong>r<br />

Schleppkabelsätze genau.<br />

Vor allem die große<br />

Produktvarianz verbiete<br />

eine Serienpro-<br />

Orbitalschweißen<br />

Neuheit mit wegweisen<strong>de</strong>r<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

Bild: Polysou<strong>de</strong><br />

datenerfassung für ein garantiert reproduzierbares<br />

Schweißergebnis, so<br />

Polysou<strong>de</strong>. So erkennt die Maschine<br />

nicht nur <strong>de</strong>n angeschlossenen Werkzeugtyp<br />

(Schweißkopf/-zange), son-<br />

Orbital-<br />

Schweißstromquelle<br />

mit XXL-Touchscreen<br />

als interaktive Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle.<br />

Mehrere Montagearbeiten<br />

am Steckergehäuse wer<strong>de</strong>n<br />

mit EBL-Nie<strong>de</strong>rspannungsschraubernvorgenommen.<br />

Zum Beispiel<br />

sind Energieleitungen zu<br />

fixieren (mit EBL-25-<br />

Nie<strong>de</strong>rspannungsschraubern<br />

bei Drehmomenten<br />

von 1,9 Nm) sowie fünfadrige<br />

Steuerleitungen<br />

unterzubringen (I<strong>de</strong>almoment:<br />

0,9 Nm, verwen<strong>de</strong>t<br />

wird <strong>de</strong>r EBL 12).<br />

duktion im klassischen Sinne.<br />

Wiesmann <strong>de</strong>utet <strong>de</strong>n Fertigungsvorgang<br />

an: Die auf Wunschlänge gebrachten<br />

Energieleitungen wer<strong>de</strong>n abisoliert<br />

und nach <strong>de</strong>m Aufklemmen <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>rendhülsen<br />

im Klemmkörper <strong>de</strong>s Steckergehäuses<br />

fixiert. 1,9 Newtonmeter<br />

(Nm) sind dafür das i<strong>de</strong>ale Drehmoment.<br />

Darauf eingestellt, montieren<br />

seit Mitte 2007 mehrere EBL-25-<br />

Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber die<br />

Klemm-Schlitzschrauben mit hoher<br />

Hohe Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit und<br />

930 Umdrehungen pro Minute<br />

Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit und 930 Umdrehungen<br />

pro Minute (min -1 ). Ihr Drehmomentbereich<br />

reicht von 1 bis 2,5<br />

Nm. Etwas geringere Anziehkräfte vertragen<br />

die fünfadrigen Steuerleitungen,<br />

die ebenfalls im Steckergehäuse unterzubringen<br />

sind: Nur etwa 0,9 Nm beträgt<br />

das I<strong>de</strong>almoment für die Kreuzschlitzschrauben.<br />

Hier setzt Demag<br />

Cranes & Components auf die Mo<strong>de</strong>lle<br />

<strong>de</strong>s Typs EBL 12. Sie sind mit 910 min -1<br />

fast genau so schnell, aber mit einem<br />

Drehmomentbereich von 0,2 bis<br />

1,2Nm feinfühliger.<br />

Früher waren die Montagearbeitsplätze<br />

mit Akkuschraubern ausge<strong>statt</strong>et.<br />

Diese waren <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

zu schwer und unhandlich. Das Drehmoment<br />

streute je nach La<strong>de</strong>zustand<br />

<strong>de</strong>r Batterien so sehr, dass Werker noch<br />

einmal nachzogen, sobald <strong>de</strong>r Schrauberantrieb<br />

zum Stillstand gekommen<br />

war. „Wir hatten keine Kontrolle darüber,<br />

mit welchem Drehmoment die<br />

Schrauben tatsächlich angezogen wur<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Wiesmann.<br />

Damit machten die EBL-Nie<strong>de</strong>rspannungsschrauber<br />

Schluss. Laut Atlas<br />

<strong>de</strong>rn weiß auch, mit welchen Grenzwerten<br />

dieser arbeiten kann. Die<br />

Auto-Programmierung übernimmt<br />

das Einstellen <strong>de</strong>r Schweißparameter<br />

bis ins Detail.<br />

Die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Orbital-<br />

Schweißanlage ausschöpfen<br />

Neben <strong>de</strong>n vier Grundparametern<br />

(Schutzgas, Schweißstrom, Schweißund<br />

Drahtgeschwindigkeit) können<br />

dies bis zu 30 weitere sein, um alle<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Orbital-Schweißanlage<br />

auszuschöpfen<br />

– vom Fügen mit pulsieren<strong>de</strong>m<br />

Strom,<br />

pulsieren<strong>de</strong>r und<br />

zum Strom synchronisierter<br />

Schweiß- und<br />

Drahtgeschwindigkeit<br />

sowie <strong>de</strong>renKombinationen.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r Programmbibliothek<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Synergic-<br />

Betrieb (Berechnung<br />

<strong>de</strong>r genauen<br />

Parameter anhand<br />

von vorgegebenen<br />

Aufgabenstellungen)<br />

wird das Einstellen<br />

zum Kin<strong>de</strong>rspiel:<br />

Dem Bediener<br />

bleiben <strong>de</strong>r Werkzeug-<br />

und Werkstückwechsel<br />

sowie das Eingeben<br />

von Grundwerkstoff, Rohrdurchmesser<br />

und -wandstärke. Die<br />

Copco Tools sollen sie einen neuen<br />

Standard setzen. Die Werkzeuge montieren<br />

schneller und sicherer als viele<br />

an<strong>de</strong>re Kleinschrauber: Die manipulationssichere<br />

Drehmomenteinstellung<br />

schließt ungewolltes o<strong>de</strong>r unerlaubtes<br />

Verstellen <strong>de</strong>s Drehmoments aus.<br />

Das Spektrum reicht von Mo<strong>de</strong>llen<br />

für Mikro-Drehmomente ab 0,05 Nm<br />

bis 3,5 Nm. Eine Soft-Stopp-Ausführung<br />

verhin<strong>de</strong>rt Gewin<strong>de</strong>schä<strong>de</strong>n und<br />

schont durch Sanftabschaltung empfindliche<br />

Bauteile. Um kleinste Schrauben<br />

ohne manuelles Einfä<strong>de</strong>ln zu positionieren,<br />

steht Anwen<strong>de</strong>rn eine Vakuumansaugung<br />

zur Verfügung. Der<br />

Schrauber ist mit programmierbarerSchraubenzählung<br />

erhältlich.<br />

Beson<strong>de</strong>rs überzeugt<br />

hat Wiesmann<br />

an <strong>de</strong>n<br />

EBL-Schraubern<br />

<strong>de</strong>r<br />

bürstenlos<br />

arbeiten<strong>de</strong>Motor:<br />

„Der<br />

An-<br />

Schweißanlage<br />

schlägt ihm<br />

daraufhin in<br />

seiner Lan<strong>de</strong>ssprache<br />

nicht nur<br />

das beste Fügeprogramm<br />

vor, son<strong>de</strong>rn erstellt<br />

die komplette<br />

Schweißanweisung bis hin zur<br />

Dokumentation <strong>de</strong>r Daten. Erkennt<br />

<strong>de</strong>r Bediener Schweißfehler,<br />

bietet das Expertenmenü <strong>de</strong>r Anlage<br />

Hilfestellung.<br />

Die ‚offene und kommunizieren<strong>de</strong><br />

Bauweise‘ <strong>de</strong>r P4 mit ihrer zeitlosen<br />

Software-Plattform lässt Spielraum<br />

für künftige Funktionen. So ist die An-<br />

trieb ohne Schleifkohlen ist eine tolle<br />

Konstruktion. Damit haben wir einen<br />

Verschleißherd weniger.“<br />

Dennoch hat er beim Kauf das Wartungspaket<br />

‚Gold-Service‘ geor<strong>de</strong>rt.<br />

Atlas Copco führt nun bei Demag<br />

Cranes & Components die Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r Werkzeuge durch und garantiert<br />

die Werkzeugleistung über die gesamte<br />

Vertragslaufdauer.<br />

www.atlascopco.<strong>de</strong><br />

New Ben<br />

Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r Mostra Convegno,<br />

vom 11.–15. März 2008, Halle 24, Stand B13-C22<br />

+++ Neue Ventilatorentechnologie mit überragen<strong>de</strong>n<br />

Die Vorteile<br />

■XXL-Touchscreen – die Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle für intuitive<br />

Bedienerführung<br />

■Selbstständige Anlagenkonfiguration<br />

■Automatisches Erstellen <strong>de</strong>r<br />

Schweißanweisung<br />

■La<strong>de</strong>n/Speichern und Übertragen<br />

<strong>de</strong>r Daten per USB- o<strong>de</strong>r Ethernet-Schnittstelle<br />

■Vollständige Dokumentation aller<br />

Parameter nach ISO<br />

Die Wahl <strong>de</strong>r Ingenieure<br />

lage<br />

zum Beispiel<br />

auch vorbereitet,<br />

zu fügen<strong>de</strong> Bauteile<br />

mit Hilfe eines Barco<strong>de</strong>-Lesegeräts zu<br />

erkennen und die dazu passen<strong>de</strong><br />

Schweißanweisung auszuwählen.<br />

Ein weiteres Merkmal <strong>de</strong>r P4 ist ihr<br />

unkomplizierter Einsatz auf <strong>de</strong>n Baustellen<br />

und in <strong>de</strong>n Vorfertigungen<br />

rund um <strong>de</strong>n Globus. Dafür sorgen<br />

neben <strong>de</strong>m geringen Gewicht <strong>de</strong>r Anlage<br />

die Bildschirmanzeige in Lan<strong>de</strong>ssprache<br />

sowie die Multi-Spannungs-<br />

Automatik für Wechselspannungsnetze<br />

von 100, 110, 200 und 230 Volt.<br />

Selbst Schwankungen beim Betrieb<br />

an langen Zuleitungen o<strong>de</strong>r Stromgeneratoren<br />

toleriert die Anlage in hohem<br />

Maße.<br />

www.polysou<strong>de</strong>.com


13. März 2008 • Nr. 11 Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />

Mikromontage<br />

Extreme Anfor<strong>de</strong>rungen an Verfügbarkeit<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

KÖLN (mg). Mehrere Mio Arbeitszyklen<br />

pro Jahr bei höchster Präzision<br />

im Mikrometerbereich und fünf Jahre<br />

Wartungsfreiheit: Die Häcker Automation<br />

GmbH entwickelt und fertigt Maschinen<br />

für die Mikromontage. Dabei<br />

setzt sie vorkonfektionierte Leitungen<br />

und Energieketten von<br />

Igus ein.<br />

chmark.<br />

Die Kernkompetenz <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

liegt in <strong>de</strong>r Fertigung für die hochintegrierte<br />

<strong>Produktion</strong> im Mikrometerbereich.<br />

Hier erreichen die Maschinen beeindrucken<strong>de</strong><br />

Genauigkeiten. So vergießen<br />

sie – unterstützt von einer 3D-<br />

Bildverarbeitung mit zwei Kamerasystemen<br />

– zuverlässig einzelne Bond-<br />

Drähte mit einer Genauigkeit unter<br />

20 µm. Diese Genauigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />

auch bei <strong>de</strong>r 3D-Montage mit Mikrobauteilen<br />

erreicht. Gerrit Häcker: „Wir<br />

haben ein Modulsystem für die einzelnen<br />

Arbeitsschritte wie z. B. Kleben,<br />

Dosieren und Bestücken entwickelt,<br />

das wir jeweils individuell kombinieren.<br />

Für die Montageprozesse<br />

stehen mehr als 35 verschie<strong>de</strong>ne<br />

Systeme zur<br />

Verfügung.“ Dabei gelten<br />

höchste Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Ein ESP-<br />

System im<br />

Fahrzeug<br />

z. B. beziehtInformationen<br />

Eigenschaften: www.hybla<strong>de</strong>.ebmpapst.com +++<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

EISENBERG (lz). Beim Schweißen entstehen<br />

in <strong>de</strong>r Regel über 95 % <strong>de</strong>r<br />

Schweißrauche aus <strong>de</strong>n Zusatzwerkstoffen.<br />

Oerlikon hat mit <strong>de</strong>r Cristal-<br />

Fülldrahtelektro<strong>de</strong> eine neue Generation<br />

von Schweißzusätzen geschaffen,<br />

durch die erheblich weniger Schweißrauch<br />

entsteht.<br />

Die Rauchpartikel sind überwiegend<br />

kleiner als 1 µm. Daher ist Schweißrauch<br />

immer alveolengängig, das<br />

heißt, er gelangt in die Lungenblässchen.<br />

Geeignete Maßnahmen zur<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Gesundheitsrisikos,<br />

wie Schweißrauchabsaugung<br />

und aktive Belüftung,<br />

sind beson<strong>de</strong>rs in<br />

schwer zugänglichen Baugruppen<br />

und engen Räumen nicht<br />

immer anwendbar o<strong>de</strong>r extrem aufwendig.<br />

Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n von<br />

Oerlikon sind ganz neue Schweißzusätze.<br />

Die Schweißrauchmenge in <strong>de</strong>r<br />

Entstehung wird im Vergleich zu<br />

Standardfülldrähten um bis zu 80 %<br />

reduziert. So entwickelt beispielsweise<br />

Cristal 206 (EN 758 T 42 3 M M<br />

1 H5) gegenüber <strong>de</strong>r vergleichbaren<br />

Oerlikon-Standardqualität bereits<br />

40 % weniger Schweißrauch unter<br />

<strong>de</strong>m überwiegend verwen<strong>de</strong>ten<br />

Schutzgas Atal (82 % Ar + 18 % CO2).<br />

Unter <strong>de</strong>m Schutzgas Atal 4 (92 % Ar<br />

+ 8 % CO2) wird die Schweißrauchmenge<br />

nochmals um 70 % reduziert<br />

(bezogen auf die Menge bei Verwendung<br />

von Atal).<br />

Die Emissionsraten liegen <strong>de</strong>utlich<br />

unter 25 mg/s und damit weit unter<br />

<strong>de</strong>m Wert, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n berufsgenossenschaftlichen<br />

Regeln (BGR 220 vom Ja-<br />

nuar 2006) für das Fülldrahtschweißen<br />

genannt wird. Cristal F 206, unter<br />

Schutzgas Atal 4 verarbeitet, erreicht<br />

mit 2,6 mg/s Schweißrauch fast die<br />

Emissionsrate <strong>de</strong>s Laserstrahlschweißens<br />

ohne Zusatzwerkstoff (1 bis 2<br />

mg/s – BGR 220 Tabelle 8).<br />

So ist sichergestellt, dass sich die A<strong>de</strong>rverseilung<br />

durch die Bewegung nicht<br />

öffnet, son<strong>de</strong>rn sich wie in einem<br />

Kanal geführt hin- und herbewegen<br />

kann.<br />

Auch an die Energieführungssysteme<br />

stellt Häcker<br />

hohe Anfor<strong>de</strong>rungen: Sie<br />

müssen bei hohen ebenso<br />

wie bei niedrigen<br />

Geschwindigkeiten<br />

reibungsarm und vibrationsfrei<br />

laufen.<br />

Die Kompaktheit<br />

spielt ebenso eine<br />

Rolle: Die Montageoperationen<br />

fin<strong>de</strong>n<br />

meist auf einem Arbeitsfeld<br />

von 500 x<br />

500 mm <strong>statt</strong>. Zur<br />

Maxime <strong>de</strong>r Häcker-<br />

Konstrukteure gehört,<br />

keinen Bauraum für<br />

die Energiekette zu ‚verschenken‘.<br />

In <strong>de</strong>n Antriebs-<br />

und Funktionsmodulen<br />

sind teilweise Energieketten<br />

integriert.<br />

Das ist ein anspruchsvolles<br />

Kriterium für eine Energiekette,<br />

die sich bei je<strong>de</strong>r Bewegung mit einem<br />

Tempo von bis zu 5 m/s und einer<br />

Beschleunigung bis 40 m/s 2 bewegt.<br />

Jens Beyer: „Darüber hinaus stellen wir<br />

hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an das Abriebverhalten<br />

<strong>de</strong>r Kette, da unsere Maschinen<br />

zumeist im Reinraum arbeiten.“ Unter<br />

diesen Bedingungen bewähren sich die<br />

Energieführungsketten <strong>de</strong>r E6-Baureihe<br />

von Igus, die Häcker für die Linearführungen<br />

<strong>de</strong>r x-, y- und z-Achsen<br />

nutzt. Sie zeichnen sich durch einen ruhigen,<br />

vibrationsarmen Lauf aus.<br />

Es ist nicht nur die Kette an sich, die<br />

eine lange Lebensdauer <strong>de</strong>s Energieführungssystems<br />

garantiert. „Die Leitungen<br />

müssen in <strong>de</strong>r Kette optimal geführt<br />

sein – gera<strong>de</strong> dann, wenn die Kette<br />

dicht gepackt ist“, sagt Beyer. „Die<br />

Biegeradien sind dabei ebenso zu berücksichtigen<br />

wie die Innenaufteilung<br />

und eine wirksame Zugentlastung. Die<br />

Leitungen dürfen in <strong>de</strong>r Kette keine Bewegung<br />

zeigen, sie dürfen aber auch<br />

nicht befestigt wer<strong>de</strong>n.“ Auch Energiekettensysteme<br />

mit Abrollbereichen von<br />

50 mm, die im Bewegungssystem für<br />

<strong>Produktion</strong> 21<br />

MAG-Schweißen<br />

Weniger Rauch durch Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />

Bild: Oerlikon<br />

aus 12 o<strong>de</strong>r 14 Sensoren, die mit hoher<br />

Zuverlässigkeit arbeiten müssen: Ausfälle<br />

darf es hier nicht geben. Die Maschinen,<br />

die Häcker für diese Aufgabe<br />

baut, produzieren rund 15 Mio Sensoren<br />

pro Jahr, mit einer Fehlerrate von<br />

unter 1 ppm (parts per million). Zugleich<br />

erwarten die Kun<strong>de</strong>n eine extrem<br />

hohe Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Maschinen,<br />

die im Dreischichtbetrieb das ganze<br />

Jahr über durchlaufen. Auch kleine<br />

Losgrößen müssen wirtschaftlich und<br />

Von Kun<strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rt:<br />

Verfügbarkeit und Flexibilität<br />

schnell gefertigt wer<strong>de</strong>n können, ohne<br />

dass die Qualität beeinträchtigt wird.<br />

Solche Anfor<strong>de</strong>rungen sind bei <strong>de</strong>n<br />

komplexen Maschinen nur dann zu realisieren,<br />

wenn man auch bei <strong>de</strong>n Zulieferkomponenten<br />

nur mit ausgewählten<br />

Partnern zusammenarbeitet und hochwertige<br />

Komponenten einsetzt.<br />

Das gilt auch für die Energie- und Datenleitungen.<br />

Häcker verfolgt das Ziel,<br />

die Maschinen 5 Jahre lang wartungsfrei<br />

betreiben zu können. Jens Beyer,<br />

verantwortlicher Techniker für die Kabelkonfektion<br />

bei <strong>de</strong>r Häcker Automation<br />

GmbH: „Die Maschinen absolvieren<br />

im Einschichtbetrieb 5 bis 7 Mio Zyklen<br />

pro Jahr, im 24-Stun<strong>de</strong>n-Betrieb<br />

bis zu 20 Mio.“ Das be<strong>de</strong>utet: Alle beweglichen<br />

Komponenten, auch die Leitungen,<br />

müssen im Extremfall für 100<br />

Mio Bewegungszyklen ohne Wartung<br />

o<strong>de</strong>r Austausch entwickelt sein.<br />

Dieses Anfor<strong>de</strong>rungsprofil fand<br />

Häcker bei <strong>de</strong>n Signal- und Energieleitungen<br />

<strong>de</strong>r Chainflex-Serien. Diese<br />

wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Einsatz in Energieketten<br />

entwickelt. Bei ihnen kommen neue<br />

Leiterwerkstoffe und spezielle Mantelmaterialien<br />

zur Anwendung – mit <strong>de</strong>m<br />

Ergebnis, dass die Leitungen beim Einsatz<br />

in Energieketten im Vergleich zu<br />

konventionellen Leitungen ein Vielfaches<br />

an Standzeit erreichen. Die gefürchteten<br />

‚Korkenzieher‘ mit anschließen<strong>de</strong>m<br />

A<strong>de</strong>rnbruch wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n<br />

grundsätzlichen Aufbau <strong>de</strong>r Chainflex-<br />

Leitungen vermie<strong>de</strong>n. Ein weiteres konstruktives<br />

Detail: Der schützen<strong>de</strong> Mantel,<br />

bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r aus sieben<br />

verschie<strong>de</strong>nen Werkstoffen wählen<br />

kann, ist ‚zwickelfüllend‘ ausgeführt.<br />

Der Mantel umhüllt nicht einfach die<br />

A<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mantelwerkstoff<br />

wird auch zwischen die mit Talkum<br />

eingepu<strong>de</strong>rte A<strong>de</strong>rverseilung gespritzt.<br />

Leitungen dürfen in <strong>de</strong>r<br />

Kette keine Bewegung zeigen<br />

Die neue Fülldrahtelektro<strong>de</strong> von Oerlikon erzeugt wesentlich weniger Schweißrauch.<br />

Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n von<br />

Oerlikon sind eine innovative Produktreihe,<br />

welche die Gesundheitsgefährdung<br />

am Arbeitsplatz <strong>de</strong>utlich reduziert.<br />

Dem Verarbeiter bietet sich<br />

die Möglichkeit, im Rahmen seines<br />

Schutzmaßnahmenkonzeptes be-<br />

Hohe Leistung auf<br />

kleinem Bauraum:<br />

Häcker entwickelt<br />

und fertigt Maschinen<br />

für die Mikromontage<br />

z.B. von<br />

Sensoren und<br />

elektronischen<br />

Bauelementen.<br />

<strong>de</strong>n Dosierhub zum Einsatz kommen,<br />

erreichen die gefor<strong>de</strong>rten Standzeiten.<br />

Die Auslegungsarbeit, die Igus für<br />

Häcker geleistet hat, gewährleistet die<br />

hohe Verfügbarkeit. Dabei wur<strong>de</strong>n<br />

auch für spezielle Anfor<strong>de</strong>rungen Problemlösungen<br />

entwickelt. So hat Igus<br />

nach Versuchen im Labor eine energiekettentaugliche<br />

PE-Leitung mit<br />

1,5 mm 2 Querschnitt für die Energieketten-Systeme<br />

anbieten können.<br />

Zur Detailarbeit gehören die Kettenbefestigung,<br />

die konstruktiv in das<br />

Energieführungssystem integriert wur<strong>de</strong>n,<br />

und die Auswahl <strong>de</strong>r Leitungen. Es<br />

wer<strong>de</strong>n nur getestete Komponenten<br />

montiert. Das gilt für die Energiekette<br />

wie für die Leitungen, die konfektioniert<br />

als ReadyCable von Igus bezogen<br />

wer<strong>de</strong>n: Dann muss das Montagepersonal<br />

nicht die Konfektionierungsarbeit<br />

leisten und kann <strong>de</strong>n kompletten Leitungssatz<br />

einschließlich Steckverbindungen<br />

direkt anschließen. Für <strong>de</strong>n<br />

Bau einer Maschine wird eine Durchlaufzeit<br />

von zehn Tagen veranschlagt.<br />

www.igus.<strong>de</strong><br />

son<strong>de</strong>rs schadstoffarme Zusatzwerkstoffe<br />

einzusetzen. Gleichzeitig verringert<br />

sich <strong>de</strong>r Schweißrauchnie<strong>de</strong>rschlag<br />

auf Bauteilen und Ausrüstung.<br />

Der Aufwand für die Bauteilreinigung<br />

sowie Standzeiten und Kosten<br />

für das Wechseln von Verschleißteilen<br />

und Filtereinsätzen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich reduziert.<br />

Deutliche Humanisierung<br />

von Schweißerarbeitsplätzen<br />

Schweißrauch wird künftig eine<br />

zu dokumentieren<strong>de</strong> und damit<br />

vergleichbare Produkteigenschaft für<br />

Schweißzusätze (Entwurf DIN EN<br />

ISO 15011 - 4). Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />

von Oerlikon stellen schon<br />

heute eine Produktentwicklung zur<br />

<strong>de</strong>utlichen Humanisierung von<br />

Schweißerarbeitsplätzen dar. Der finanzielle<br />

Mehraufwand geht laut<br />

Hersteller, bei Berücksichtigung aller<br />

durch <strong>de</strong>n Einsatz von Cristal-Fülldrahtelektro<strong>de</strong>n<br />

herbeigeführten Einsparungen,<br />

gegen null.<br />

www.airliqui<strong>de</strong>.com<br />

Bild: Häcker Automation GmbH


22 <strong>Produktion</strong><br />

TOX ® -Rund-Punkt<br />

OHNE NIET<br />

• Wirtschaftlicher als<br />

Punktschweißen<br />

• Viele Materialkombinationen<br />

Bewiesene Qualität<br />

• Millionenfach in<br />

Automobil- und<br />

Weißwarenindustrie<br />

• Weltweite Präsenz<br />

• Zuverlässig durch<br />

TOX ® -Monitoring-<br />

Netzwerk<br />

Verbindungstechnik für Bleche NIETEN<br />

TOX ® PRESSOTECHNIK<br />

GmbH & Co. KG<br />

Riedstraße 4<br />

D-88250 Weingarten<br />

Tel. 0751 5007-0<br />

Fax 0751 52391<br />

www.tox-<strong>de</strong>.com<br />

von Gerd Trommer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

WOLGAST (mg). Die Peene-Werft gilt<br />

als eines <strong>de</strong>r wenigen ‚Ostunternehmen‘<br />

für das die politische Wen<strong>de</strong><br />

auch eine Wen<strong>de</strong> zum ökonomischen<br />

Erfolg war. Die vorzügliche Auftragslage<br />

für Containerschiffe schafft die Basis<br />

für Investitionen in mo<strong>de</strong>rne Technik.<br />

So wan<strong>de</strong>lten die Wolgaster<br />

Werftspezialisten <strong>de</strong>n Produktivitätsengpass<br />

‚Schweißportal in <strong>de</strong>r Paneelstraße‘<br />

zum Treiber für die nachfolgen<strong>de</strong><br />

Fertigung.<br />

„25 % Steigerung <strong>de</strong>s Durchsatzes in<br />

unserer Hauptschlaga<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Paneelstraße,<br />

bringt uns das Umstellen auf<br />

die TimeTwin Digital von Fronius“,<br />

freut sich Torsten Moschell, technischer<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r Peene-<br />

Werft. „Die automatisierte Schweißstation<br />

überzeugt auch unter Aspekten<br />

<strong>de</strong>r Qualität und <strong>de</strong>s Investitionsaufwan<strong>de</strong>s.<br />

Wir wollen langfristig am<br />

Markt bestehen. Unsere Ansprüche<br />

sind Termintreue, Qualität und Flexibilität,<br />

zusammen mit einem exzellenten<br />

Kun<strong>de</strong>nservice.“<br />

Paneele heißen die planen Bauelemente,<br />

die zum Herstellen vorwie-<br />

Schwerpunkt: Fertigungstechnik<br />

gend qua<strong>de</strong>rförmiger Sektionen beson<strong>de</strong>rs<br />

für Containerschiffe bestimmt<br />

sind. Sie bestehen aus unterschiedlichen<br />

Stahlqualitäten, vor allem<br />

aber S 355. Ihre Größe beträgt<br />

z. B. 12 x 12 m, die Dicke 5 bis 20<br />

mm. Ihre hohe Stabilität erhalten sie<br />

von aufgeschweißten T-Trägern. Dazu<br />

durchlaufen sie ein Portal mit einer<br />

Hochleistungs-Schweißanlage, die<br />

aus vier Schweißsystemen besteht.<br />

Bis zu 12 m lange, gera<strong>de</strong> Kehlnähte<br />

fügt das Schweißportal. „Hier war<br />

bis vor einem viertel Jahr noch ein<br />

Produktivitätsengpass“, berichtet <strong>de</strong>r<br />

Schweißfachingenieur Klaus-Peter<br />

Frank. Bevor die große Nachfrage an<br />

Containerschiffen nachhaltig <strong>de</strong>n<br />

Auftragseingang för<strong>de</strong>rte, habe die<br />

frühere Eindraht-Schweißanlage (mit<br />

ebenfalls vier Systemen) und mit 1<br />

m/min maximaler Schweißgeschwindigkeit<br />

noch ausgereicht, berichtet er<br />

weiter. „Danach haben wir die Anlage<br />

einschließlich aller verfügbaren Reserven<br />

im Drei-Schichtbetrieb inklusive<br />

Wochenendschichten bis an ihre<br />

Belastungsgrenze gefahren. Ab Mitte<br />

2004 suchten wir zielgerichtet nach<br />

einer produktiveren Lösung.“<br />

Das Ziel war für Frank klar: „Wir<br />

wollen das Doppelte <strong>de</strong>r vorher erreichten<br />

Geschwindigkeit, also an die<br />

zwei Meter pro Minute ran. Der Anbieter<br />

aus Österreich – also nicht gera<strong>de</strong><br />

in unserer Küstennähe – versprach<br />

diese hohe Geschwindigkeit<br />

bei gleichzeitig hoher Abschmelzleistung.“<br />

Weitere Wahlkriterien waren<br />

für die Werftexperten Qualität <strong>de</strong>r<br />

Verbindung, außer<strong>de</strong>m die Nahtoptik<br />

und so kalt wie möglich schweißen zu<br />

können, um <strong>de</strong>n Materialverzug gering<br />

zu halten. Die Anwendungsberater<br />

von Fronius aus <strong>de</strong>r Berliner<br />

Nie<strong>de</strong>rlassung erläuterten ihren spezifizierten<br />

Vorschlag vor Ort: Time-<br />

Twin Digital, eine Lösung mit Doppeldraht.<br />

Das Ergebnis überzeugte <strong>de</strong>n<br />

Fachmann mit 26-jähriger Schiffbau-<br />

Erfahrung: „Den Nachweis, dass bei<br />

einem a-Maß zwischen 3 und 5 mm<br />

die Schweißgeschwindigkeit <strong>de</strong>utlich<br />

über <strong>de</strong>r 1-m/min-Grenze liegt,<br />

brachte Fronius mit <strong>de</strong>r TimeTwin Digital<br />

problemlos.“<br />

Der Grundgedanke ‚mit zwei Drähten<br />

die Leistung verdoppeln‘ ist einfach.<br />

Für seine Umsetzung haben die<br />

Entwickler <strong>de</strong>r TimeTwin Digital ihr<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Hochleistungsschweißen<br />

TimeTwin Digital als Produktivitätstreiber<br />

Die TimeTwin Digital 5000 erreichen Spitzenwerte<br />

von 2 m/min bei einem a-Maß<br />

von 3 mm – und die Anwen<strong>de</strong>r sehen<br />

noch Steigerungspotenziale.<br />

ESD-Zangen<br />

Einsatz in <strong>de</strong>r Elektronik ungefährlich<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

DETMOLD (lz). Weidmüller ergänzt<br />

sein Werkzeugprogramm um ein<br />

hochwertiges ESD-Zangen-Sortiment<br />

für <strong>de</strong>n sicheren und präzisen Einsatz<br />

bei Arbeiten an sensibler Elektronik.<br />

Spezielles Griff-Material vermei<strong>de</strong>t<br />

elektrostatische Aufladungen.<br />

Das Sortiment besteht aus ESD-Seitenschnei<strong>de</strong>r<br />

(electrostatic discharge)<br />

mit ovalem o<strong>de</strong>r spitzem Kopf, ESD-<br />

Schrägschnei<strong>de</strong>r, ESD-Flachzange<br />

und ESD-Spitzzange. Alle Zangen<br />

verfügen über einen ESD/EGB-sicheren<br />

(elektrostatisch gefähr<strong>de</strong>te Bauelemente),<br />

zweifarbigen Zweikomponenten-Kunststoffgriff.<br />

Die verwen<strong>de</strong>ten<br />

Griff-Materialien entsprechen<br />

allen Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n EGB-<br />

Schutz für Handwerkzeuge. Die ESD-<br />

Zangen sind auf <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r<br />

Elektronik an elektronischen Schaltungen<br />

und Bauteilen sowie in <strong>de</strong>r<br />

Feinmechanik abgestimmt. Die<br />

120 mm langen ESD-Zangen sind einzeln<br />

o<strong>de</strong>r als 4-teiliges Set erhältlich.<br />

Die ESD-Zangen sind nicht geeignet<br />

für Arbeiten an spannungsführen<strong>de</strong>n<br />

Bauteilen o<strong>de</strong>r Baugruppen.<br />

Elektrostatische Entladung ist eine<br />

nicht zu unterschätzen<strong>de</strong> Gefahr für<br />

die Elektronik. Die Übertragung o<strong>de</strong>r<br />

Bild: Autor<br />

Bild: Autor<br />

Bild: Weidmüller<br />

Im Dreischichtbetrieb<br />

an die Belastungsgrenze<br />

Entladung von elektrostatischer Ladung<br />

kann erhebliche Schä<strong>de</strong>n verursachen.<br />

Für die Beschädigung von<br />

empfindlichen Bauteilen reichen Potentiale<br />

von weniger als 100 Volt aus.<br />

Für ein Arbeiten an Bauteilen, die<br />

empfindlich gegen elektrostatische<br />

Entladungen sind, bedarf es – neben<br />

einem elektrostatikfreien Arbeitsplatz<br />

– beson<strong>de</strong>rs ausgelegter Werkzeuge.<br />

Das ESD-Zangensortiment von Weidmüller<br />

ist entsprechend konzipiert:<br />

Das 4-teilige ESD-Zangenset besteht aus<br />

Seitenschnei<strong>de</strong>r mit spitzem Kopf, Schrägschnei<strong>de</strong>r,<br />

Flachzange und Spitzzange.<br />

Die Griff-Materialien von ESD-Zangen<br />

beinhalten spezielle Zusatzstoffe,<br />

die eine sehr geringe Leitfähigkeit<br />

aufweisen und entstehen<strong>de</strong> Ladungen<br />

gefahrlos ableiten. Nur das Arbeiten<br />

mit ESD-Zangen garantiert, dass<br />

empfindliche Elektronik nicht zerstört<br />

wird und einschlägige Normen<br />

und Vorschriften eingehalten wer<strong>de</strong>n<br />

(vgl. IEC TR 61 340-5, DIN EN 61<br />

340-5, SP Method 2472). ESD-<br />

Elektronikzangen sind dank ihrer<br />

Rund 40000 Tonnen Stahl verarbeiten<br />

die Wolgaster Schiffbauer<br />

jährlich. Für die thermischen<br />

Fügeprozesse ist<br />

Schweißfachingenieur Klaus-<br />

Peter Frank verantwortlich.<br />

TimeTwin-Schweißen<br />

Vorteile und Anwendungen<br />

■ Steigerung <strong>de</strong>r Schweißleistung<br />

und Abschmelzgeschwindigkeit<br />

■ Festigkeit <strong>de</strong>r Schweißnähte<br />

■ Eignung für alle Blechdicken<br />

■ Anwendungen im Maschinenbau,<br />

Stahlbau, Kranbau, Schiffsbau,<br />

Fahrzeugbau, Boilerfertigung<br />

■ Werkstoffe: Unlegierte und niedrig<br />

legierte Stähle, unlegierte<br />

und Feinkorn-Baustähle, tieftemperaturbeständige<br />

Stähle<br />

Erfahrungswissen und insbeson<strong>de</strong>re<br />

ihr Know-how hinsichtlich digitaler<br />

Systeme eingesetzt. Auf über 60<br />

Schweißprogramme mit gespeicherten<br />

Arbeitsabläufen für verschie<strong>de</strong>ne<br />

Grund- und Zusatzwerkstoffe kann<br />

<strong>de</strong>r Nutzer zugreifen.<br />

Weitere Potenziale bei Qualität<br />

und Leistungsparametern<br />

Auch die gute Zusammenarbeit bis<br />

hin zur Inbetriebnahme <strong>de</strong>r 4 Trans-<br />

Puls Synergic 5000 am Portal und<br />

darüber hinaus beim After-Sales-Service<br />

bestärkt ihn in <strong>de</strong>r Entscheidung,<br />

so Klaus-Peter Frank. „Wir haben die<br />

Ergebnisse erreicht, die wir uns vorgestellt<br />

haben, sowohl von <strong>de</strong>r Qualität<br />

her als auch von <strong>de</strong>n Leistungsparametern<br />

– und hier sehen wir sogar<br />

noch Potenziale“, erklärt er und<br />

spezifiziert: „Bisher erreichen wir<br />

2 m/min bei einem a-Maß von 3 mm.<br />

Der Hauptteil unserer Kehlnähte hat<br />

ein a-Maß von 3,5 bis 4 mm, und da<br />

liegen wir bei 1,60 bis 1,70 m/min.<br />

Gegenüber <strong>de</strong>r vorherigen Lösung ist<br />

das um einen guten Meter schneller.<br />

Und das bei gleichbleibend besserer<br />

Qualität als vorher.“<br />

www.fronius.<strong>de</strong><br />

kompakten Abmessungen beson<strong>de</strong>rs<br />

für Arbeiten an elektronischen Bauteilen<br />

geeignet. Ein Fe<strong>de</strong>rmechanismus<br />

für die Zangenöffnung erlaubt<br />

ein feinfühliges Arbeiten. Sie dienen<br />

<strong>de</strong>m Arbeiten bei kleinen und mittleren<br />

Serien, bei Versuchen und Reparaturen.<br />

Flach- und Spitzzangen gehören<br />

allgemein zu <strong>de</strong>n sogenannten greifen<strong>de</strong>n<br />

Zangen und kommen beim<br />

Greifen, Halten und Biegen, zum präzisen<br />

Positionieren und Justieren von<br />

Bauteilen, A<strong>de</strong>rn bzw. Kabeln zum<br />

Einsatz.<br />

Weidmüller-ESD-Zangen besitzen<br />

einen Zwei-Komponenten-Kunststoffgriff.<br />

Der stabile Griffkorpus ist kombiniert<br />

mit einer breiten, weichen und<br />

rutschhemmen<strong>de</strong>n Auflagenfläche.<br />

Das ergonomische Griff<strong>de</strong>sign sorgt<br />

für weitgehend ermüdungsfreies Arbeiten.<br />

Die Kraft wird auf eine große<br />

Kontaktfläche übertragen, <strong>de</strong>r Druck<br />

also entsprechend verteilt. Die Zangen<br />

selbst verfügen über stahlpolierte<br />

Hochglanz-Oberflächen. Ihre mikrofeine<br />

Stahloberfläche ist bewährt und<br />

zeichnet sich durch ein sicheres, umweltfreundliches<br />

und edles Finish<br />

aus. Es gefähr<strong>de</strong>t we<strong>de</strong>r Schaltkreise<br />

noch sensible Bauteile durch Abblättern<br />

von Chrom.<br />

www.weidmueller.com


28 <strong>Produktion</strong><br />

Technische Daten<br />

Typ: Toshiba Qosmio G40<br />

Gewicht: 5 kg<br />

Software: Windows Vista Ultimate Edition, Ulead DVD<br />

Movie Factory, Norton<br />

Speicher: 2048 MB + 1024 MB DDR2 RAM, erweiterbar<br />

auf bis zu 4096 MB<br />

Preis: 3399 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.<strong>de</strong><br />

Dokumentenscanner<br />

imageFormula DR-X10C<br />

Der neue Canon imageFormula DR-X10C bietet eine hohe<br />

Bedienerfreundlichkeit, Qualität und Zuverlässigkeit<br />

sowie zahlreiche innovative Funktionen – beispielsweise<br />

die automatische Erkennung <strong>de</strong>s Papierformats und<br />

Schräglagenkorrektur über einen in die Hardware integrierten<br />

Bildsensor. Der robuste automatische Papiereinzug<br />

fasst einen Stapel von 500 Dokumenten und erkennt<br />

über drei Ultraschall-Sensoren die Fälle, in<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Einzug doppelter Blätter festgestellt<br />

wird. Die Verarbeitung einer breiten Palette von<br />

Medien ist so gewährleistet – inklusive dicker, sehr<br />

dünner o<strong>de</strong>r empfindlicher Vorlagen. Als das neue<br />

Canon-Flaggschiff ist <strong>de</strong>r imageFormula DR-X10C mit<br />

zahlreichen Bildverarbeitungsfunktionen ausge<strong>statt</strong>et. Dazu<br />

zählen eine automatische Farberkennung, eine automatische Erkennung<br />

<strong>de</strong>r Textausrichtung, automatische Lochran<strong>de</strong>ntfernung sowie<br />

viele weitere Textverbesserungsfunktionen. Im Lieferumfang befin<strong>de</strong>t sich<br />

die bedienerfreundliche und leistungsstarke Canon-Capture-Perfect-Software.<br />

Der Scanner erreicht im Farbscanmodus Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 100 Seiten im Simplex-Modus und 200 Bil<strong>de</strong>r pro Minute im Duplex-Modus<br />

– sowohl bei 200 und 300 dpi im Hochformat. Wer<strong>de</strong>n die Vorlagen im<br />

Querformat eingelesen, erreicht er eine Geschwindigkeit von bis zu 128<br />

Seiten/min bzw. 256 Bil<strong>de</strong>r/min. Wie alle Canon-Produkte ist <strong>de</strong>r<br />

DR-X10C extrem wartungsarm und auf höchste Langlebigkeit konstruiert.<br />

IMPRESSUM<br />

WIR HABEN IM<br />

ELBONISCHEN<br />

TIERRSCHUTZGEBIET<br />

Ö L ENTDECKT.<br />

Redaktion (08191-125-310)<br />

Chefredakteur: Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Susanne Ba<strong>de</strong>r (ba) -812, Verena Fahrion (fr)<br />

-694, Klaus Hiemer (hi) -359, Kathrin Irmer<br />

(ki) -271, Christian Klein (kn) -375, Gunnar<br />

Knüpffer (gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493,<br />

Sebastian Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -<br />

695, Jürgen F. Prochnow (jfp) -341, Sabine<br />

Spinnarke (sp) -445, Claus Wilk (ilk) -329,<br />

Ernst Woisetschläger (woi) -225,<br />

Lisa Zeidler (lz) -513<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/125-310, -442, -370, -371<br />

Fax: 08191/125-312<br />

E-Mail: sekretariat@produktion.<strong>de</strong><br />

Internet: www.produktion.<strong>de</strong><br />

Anzeigen (08191-125-370)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Stefan Wal<strong>de</strong>isen -434 (kommissarisch)<br />

Technik: Office Tools<br />

Toshiba Qosmio G40 mit<br />

HD-DVD-RW-Laufwerk<br />

Das edle AV-Notebook PC Qosmio<br />

G40-12B von Toshiba arbeitet mit einem<br />

Intel-Core-Duo-T7 700-Prozessor<br />

und einem erweiterten Arbeitsspeicher<br />

von 2 048 MB + 1 024 MB<br />

DDR2 RAM. Das Notebook bietet die<br />

Funktionen eines LCD-Fernsehers,<br />

virtuellen Surround-Sound-Systems,<br />

HDD/DVD-Rekor<strong>de</strong>rs und mobilen<br />

High-End-PCs in einem. Das Qosmio<br />

G40-12B verfügt über zwei 200-GB-<br />

Festplatten. Erstmals ist ein HD-DVD-<br />

RW-DL-Laufwerk eingebaut. Für die<br />

akustische Darbietung sorgt ein Harman/Kardon-5-Speaker-System<br />

mit zwei<br />

Bassboxen, zwei Hochtönern im Displaygehäuse<br />

und einem Subwoofer sowie einem<br />

1-Bit-Digitalverstärker. Dank Dolby Home Theater<br />

Surround Sound erzeugt <strong>de</strong>r Qosmio G40 ein exzellentes<br />

Klangbild mit erstaunlicher Raumwirkung. Das<br />

17-Zoll-TruBrite-WUXGA-Display mit 1 920 x 1 200 Bildpunkten<br />

kann die <strong>de</strong>rzeit höchste HDTV-Auflösung von 1 080 Bildpunkten<br />

wie<strong>de</strong>rgeben und glänzt mit brillanter Darstellungsqualität. Eine weitere<br />

grafische Glanzleistung geht auf das Konto <strong>de</strong>r NVIDIA-GeForce-8 600M-<br />

GT-Grafikkarte mit 512 MB VRAM. Die Schnittstellen-Aus<strong>statt</strong>ung <strong>de</strong>s Qosmio<br />

G40 umfasst S/P DIF, S-Vi<strong>de</strong>o in/S-Vi<strong>de</strong>o-out und HDMI. Über <strong>de</strong>n 5-in-1-<br />

Bridge-Media-Speicherkartenleser lassen sich alle gängigen Datenträger<br />

schnell anschließen. Für die parallele Anbindung mehrerer Peripheriekomponenten,<br />

USB-Sticks o<strong>de</strong>r Digitalkameras stehen fünf USB-2.0-Schnittstellen<br />

bereit.<br />

F Ü R DIE GEFÄ HRDETEN<br />

SPEZIES BESTEHT KEINE<br />

GEFAHR. UNSERE<br />

BOHRUNGEN WERDEN<br />

KEINE FOLGEN HABEN.<br />

OHA.<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Grit Albacete-Lopez -231, Klaus Peter Egger -497,<br />

Erich Elster -816, Marcus Etzl -224, Bettina<br />

Fischer -844, Andreas Krumm -458,<br />

Michael Petry -366, Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: anzeigen@produktion.<strong>de</strong><br />

Anzeigenverwaltung: Renate Guggemos -323<br />

E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.<strong>de</strong><br />

Verlag (08191-125-0)<br />

Geschäftsführung: Sabine Buckley<br />

Verlagsleitung: Stefan Wal<strong>de</strong>isen -434<br />

Vertrieb:<br />

Leser-Service: E-Mail: leserservice@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

Tel.: 0180/3673124*, Fax: 0180/3673126*<br />

Abonnement-Service: E-Mail: aboservice@mi-verlag.<strong>de</strong>,<br />

Tel.: 0180/3673124*, Fax: 0180/3673126*<br />

*Kosten: 9 Cent je Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Festnetz (abweichen<strong>de</strong> Mobilfunktarife möglich<br />

Leitung Vertrieb:<br />

Ulrike En<strong>de</strong>rt 08191/125-210<br />

E-Mail: ulrike.en<strong>de</strong>rt@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Technische Daten<br />

Typ: Canon imageFormula DR-X10C<br />

Geschwindigkeit: bis zu 100 Seiten (Simplex<br />

Modus) und 200 Bil<strong>de</strong>r pro Minute (Duplex-<br />

Modus)<br />

Scanvolumen: Bis zu 60000 Scans pro Tag<br />

Preis: 21500 Euro<br />

Kontakt: www.canon.<strong>de</strong><br />

DILBERT<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch<br />

„Dilbert und<br />

die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Wiesels“ (350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline Wirtschaft<br />

im verlag mo<strong>de</strong>rne<br />

industrie, Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125-293;<br />

www.redline-wirtschaft.<strong>de</strong><br />

Leitung Herstellung/Online-Dienste:<br />

Hermann Weixler<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout: Andrea <strong>de</strong> Paly,<br />

Vera Faßben<strong>de</strong>r, Carmen Lauter<br />

Satz und Lithos: kaltnermedia GmbH, Bobingen<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice, Höchberg<br />

Erscheinungsweise: wöchentlich, 47. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur<br />

und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />

erfolgsmedien für experten<br />

verlag mo<strong>de</strong>rne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/125-0 Fax: 08191/125-555<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.<strong>de</strong><br />

Han<strong>de</strong>lsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Lumix DMC-FS3 im stylishen Design<br />

Die Aus<strong>statt</strong>ung <strong>de</strong>r Lumix FS3 mit 8 Megapixel Auflösung wird durch<br />

die neue intelligente Automatik ergänzt. Damit ist die Vorwahl eines<br />

Belichtungsprogramms überflüssig. Die intelligente Automatik koordiniert<br />

auch in <strong>de</strong>r FS3 die fünf Aufnahmefunktionen optischer Bildstabilisator<br />

OIS, intelligente ISO-Anpassung, Gesichtserkennung,<br />

automatische Motivprogramm-Wahl und Quick-AF. Der LCD-Monitor<br />

bietet 230 000 Bildpunkte Auflösung und passt sich in elf Stufen automatisch<br />

<strong>de</strong>r Helligkeit an. Das HDTV-Foto-Format mit 1 920 x 1 080<br />

Pixel (Full-HD, 16:9) macht die FS3 zur i<strong>de</strong>alen Ergänzung von Panasonic-VIERA-<br />

und an<strong>de</strong>ren HDTV-Geräten. Im schlanken Gehäuse verbirgt<br />

sich das Leica DC<br />

Vario-Elmarit 2,8-5,1/33-<br />

100 mm, ein 3x-Zoom mit<br />

hoher Anfangslichtstärke<br />

und erweitertem<br />

Weitwinkel.<br />

Technische Daten<br />

Typ: Digital-Kompakt-Zoomkameras mit optischem 3x-Zoom<br />

Bildsensor: 1/2,5“-CCD, 8,32 Megapixel mit Primär-Farbfilter<br />

Pixel: effektiv 8,1 Megapixel<br />

Abmessungen: 94,9 x 53,4 x 22,5 mm (B x H x T)<br />

Gewicht: ca. 118 g (netto), ca. 140 g (mit SD-Karte und Akku)<br />

Preis: auf Anfrage<br />

Kontakt: www.panasonic.<strong>de</strong><br />

Apple stellt Xsan 2 vor<br />

Apple stellt mit Xsan 2 das erste große Upgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Storage Area Network<br />

(SAN) File System für Mac OS X vor. Die Xsan-Software macht es neuen<br />

Anwen<strong>de</strong>rn leicht, ein SAN aufzusetzen und zu konfigurieren. MultiSAN<br />

erlaubt <strong>de</strong>n gleichzeitigen Zugriff auf mehrere SANs von einer einzelnen<br />

Workstation aus. Xsan ist vollständig in Mac OS X Leopard und Mac OS X<br />

Server Leopard eingebun<strong>de</strong>n und arbeitet jetzt auch mit RAID-Speicherlösungen<br />

von Drittanbietern zusammen. Es zeichnet sich durch <strong>de</strong>n intelligenten<br />

Umgang mit unterschiedlichen Dateitypen, Dateigrößen und Anwendungsszenarien<br />

aus. Zum Beispiel haben Administratoren die Möglichkeit,<br />

Voreinstellungen für bestimmte Workload-Situationen zu treffen,<br />

um eine optimale Übertragung für alle Dateitypen zu gewährleisten.<br />

MultiSAN ist ein neues Feature von Xsan 2 für Anwen<strong>de</strong>r, die von einer<br />

Workstation aus auf mehrere SANs gleichzeitig zugreifen müssen wie<br />

Newsrooms mit separaten SAN-Speichern für die <strong>Produktion</strong> und Broadcast.<br />

Erstmals ist Xsan 2 für RAID-Speicherlösungen von Drittanbietern<br />

qualifiziert. Neben <strong>de</strong>m Apple Xserve RAID unterstützt Xsan 2 auch RAID-<br />

Lösungen von Promise Technology, die für Xsan, Mac OS X Server und <strong>de</strong>n<br />

professionellen Anwendungen von Apple konfiguriert und optimiert sind.<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 47<br />

gültig seit 1. 10. 2007<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 84,80, Ausland Euro 87,80,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandkosten.<br />

Der Stu<strong>de</strong>ntenrabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Je<strong>de</strong>rzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsen<strong>de</strong><br />

Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen;<br />

für die vollständige o<strong>de</strong>r teilweise<br />

Veröffentlichung in <strong>de</strong>r Zeitschrift, die Verwertung<br />

in digitalisierter Form im Wege <strong>de</strong>r<br />

Vervielfältigung und Verbreitung z. B. auf<br />

CD-ROM o<strong>de</strong>r Internet wird das Einverständnis<br />

vorausgesetzt.<br />

Technische Daten<br />

Typ: Xsan 2<br />

Systemvoraussetzungen: Mac OS<br />

X 10.5 o<strong>de</strong>r Mac OS X Server 10.5<br />

EVP: 999 Euro<br />

Kontakt: www.apple.<strong>de</strong><br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

Postbank München<br />

BLZ 70010080, Konto-Nr. 78613-801<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

<strong>de</strong>r Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V.<br />

Verlagsvertretung: Bayern, Nielsen 4:<br />

Schwele Medienservice GmbH,<br />

Iglinger Str. 3, 86807 Buchloe<br />

Tel.: 08241/9674-0<br />

Fax: 08241/9674-22<br />

Datenschutz:<br />

Ihre personenbezogenen Daten wer<strong>de</strong>n von uns<br />

und <strong>de</strong>n Unternehmen <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utscher Verlag<br />

Mediengruppe, unseren Dienstleistern sowie an<strong>de</strong>ren<br />

ausgewählten Unternehmen verarbeitet<br />

und genutzt, um Sie über interessante Produkte<br />

und Dienstleistungen zu informieren. Wenn Sie<br />

dies nicht mehr wünschen, schreiben Sie bitte an<br />

melanie.benedikt@mi-verlag.<strong>de</strong>


Mehr Praxis!<br />

Jetzt im Technikteil.<br />

Entschei<strong>de</strong>r lesen <strong>Produktion</strong><br />

13. März 2008<br />

Nummer 11<br />

Zeitgleich größte<br />

Robotik-Konferenz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

MÜNCHEN (mg). Bereits zum dritten<br />

Mal wird auch in diesem Jahr die 5.<br />

Fachtagung Robotik 2008 begleitend<br />

zur AUTOMATICA in München <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Kongresses ist es, in<br />

einem sich rasant entwickeln<strong>de</strong>n Umfeld<br />

neue Anwendungsgebiete sowohl<br />

für <strong>Produktion</strong>sautomatisierung als<br />

auch bei <strong>de</strong>n Servicerobotern aufzuzeigen.<br />

Auf ein Wort<br />

Am Thema Automatisierung kommt<br />

niemand vorbei, <strong>de</strong>r am lohnkostenintensiven<br />

Standort Deutschland wirtschaftlich<br />

produzieren will – und zwar<br />

egal, in welcher Branche. Ob in <strong>de</strong>r<br />

Automobilindustrie, <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Solarindustrie: die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Produktivität, Reproduzierbarkeit<br />

und Qualität<br />

sind dieselben. Genau<br />

diese Industriezweige<br />

sind es auch, die<br />

mit immer neuen innovativen<br />

Techniken im<br />

internationalen Wettbewerb<br />

Spitzenplätze ein-<br />

Annika Mentgen, nehmen. Mit ihrem<br />

Redakteurin.<br />

Zwei-Jahres-Turnus ist<br />

die Münchner Fachmesse<br />

AUTOMATICA eine i<strong>de</strong>ale Plattform,<br />

um wirklich neue Produkte und<br />

Trends in diesen Branchen aufzuzeigen.<br />

Mit diesem Special zur AUTOMA-<br />

TICA präsentieren wir Ihnen aktuelle<br />

Entwicklungen und erfolgreiche Beispiele<br />

für Automationslösungen innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>rbranchen <strong>de</strong>r Messe<br />

und zeigen sowohl die Notwendigkeit<br />

wie auch das Potenzial, das die Automatisierung<br />

am Standort Deutschland<br />

aufweist.<br />

Die Wirtschaftszeitung für die <strong>de</strong>utsche Industrie<br />

AUTOMATICA-Special<br />

von Annika Mentgen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Die Aussteller <strong>de</strong>r diesjährigen<br />

AUTOMATICA, die vom 10.<br />

bis 13. Juni in München <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>t,<br />

können sich über ein gutes konjunkturelles<br />

Umfeld freuen: Der Branchenumsatz<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenund<br />

Anlagenbaus stieg im vergangenen<br />

Jahr um rund 13 % auf 193 Mrd<br />

Euro.<br />

Das Jahr 2007 war für <strong>de</strong>n Maschinen-<br />

und Anlagenbau in Deutschland<br />

eines <strong>de</strong>r erfolgreichsten Jahre <strong>de</strong>r<br />

Nachkriegszeit. Die Maschinenproduktion<br />

stieg um 11 % auf ein Rekordvolumen<br />

von 181 Mrd Euro, das<br />

Exportvolumen legte um 15 Mrd Euro<br />

zu und lag bei voraussichtlich<br />

138 Mrd Euro. Auch das Inlandsgeschäft<br />

entwickelte sich prächtig: Der<br />

Inlandsabsatz expandierte mit plus<br />

17,5 % und wur<strong>de</strong> getragen von positiven<br />

Erwartungen <strong>de</strong>r Investoren in<br />

<strong>de</strong>r gesamten <strong>de</strong>utschen Industrie sowie<br />

einer hohen Kapazitätsauslastung.<br />

Diese lag laut VDMA im vergangenen<br />

Jahr bei durchschnittlich 92 %.<br />

Das Investitionsvolumen <strong>de</strong>s Maschinen-<br />

und Anlagenbaus lag 2007 bei<br />

etwa 5 Mrd Euro. Viele Unternehmen<br />

haben vor allem in Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

und Kapazitätserweiterungen investiert.<br />

Vor diesem Hintergrund und hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stlohn-Diskussion<br />

in Deutschland wer<strong>de</strong>n die Firmen<br />

weiterhin auf die Automatisierung in<br />

unterschiedlichsten Bereichen setzen.<br />

Flexibilitäts- und produktivitätssteigern<strong>de</strong><br />

Faktoren wie Modularität und<br />

passgenaue Abstimmung von Automatisierungslösungen<br />

gewinnen hier<br />

an Be<strong>de</strong>utung. Auf <strong>de</strong>r Fachmesse<br />

AUTOMATICA, die ein internationa-<br />

les Angebot zu <strong>de</strong>n Kernbereichen<br />

Montage- und Handhabungstechnik,<br />

Robotik, Industrielle Bildverarbeitung<br />

und dazugehörige Technologien<br />

präsentiert, wer<strong>de</strong>n die Besucher<br />

<strong>de</strong>mnach wie<strong>de</strong>r auf die Suche nach<br />

geeigneten Automationslösungen gehen.<br />

Trends, Weltneuheiten, High-<br />

End-Technologien, Systemlösungen<br />

und Komponenten haben die Aussteller<br />

dabei im Gepäck. Die AUTOMATI-<br />

CA ist die erste internationale Fachmesse,<br />

die alle Segmente <strong>de</strong>s Bereiches<br />

Robotik und Automation als ei-<br />

INHALT<br />

Messepolitik S. 2<br />

Marktentwicklung Robotik+<br />

Automation S. 4<br />

Automatisierungstrends<br />

in <strong>de</strong>n Branchen<br />

Automotive S. 4-6<br />

Elektronik/Elektrotechnik S. 7<br />

Kunststoffverarbeitung S. 8-9<br />

Medizintechnik/Pharma S. 10-11<br />

Lebensmittelindustrie S. 12-13<br />

Maschinenbau S. 14-15<br />

Solartechnik S. 16<br />

Messe München<br />

Gute Konjunktur beflügelt AUTOMATICA<br />

Bild: Messe München<br />

Die Branchen <strong>de</strong>r AUTOMATICA-Besucher sind vielfältig<br />

29 %<br />

Maschinen- u. Anlagenbau<br />

22 %<br />

Automobilbau OEM u. Automobil-Zulieferer<br />

13 %<br />

Elektrotechnik u. Elektroindustrie<br />

3 %<br />

Pharma, Kosmetik, Medizinindustrie<br />

5 %<br />

Kunststoffindustrie<br />

10 %<br />

Metallverarbeiten<strong>de</strong> Industrie<br />

2 %<br />

Nahrungsmittelindustrie<br />

14 %<br />

Sonstige<br />

2 %<br />

Luft-/Raumfahrt<br />

Quelle: Messe München © <strong>Produktion</strong><br />

Aus <strong>de</strong>m Maschinenbau<br />

und <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

wohl auch in diesem<br />

Jahr wie<strong>de</strong>r die<br />

meisten Besucher<br />

auf die AUTOMATICA<br />

kommen.<br />

www.schutzeinrichtungen.com<br />

Das Weltmarktangebot<br />

■ Montage- und Handhabungstechnik<br />

■ Robotik<br />

■ Industrielle Bildverarbeitung<br />

■ Positioniersysteme<br />

■ Antriebstechnik<br />

■ Sensorik<br />

■ Steuerungstechnik<br />

■ Sicherheitstechnik<br />

■ Versorgungstechnik<br />

■ Software<br />

■ Dienstleistung und Dienstleister<br />

■ Forschung und Technologie<br />

genständige Veranstaltung unter einem<br />

Dach vereint. Sämtliche Anwen<strong>de</strong>rbranchen<br />

– von <strong>de</strong>r Automobilüber<br />

die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

bis hin zur Solarindustrie –<br />

treffen auf <strong>de</strong>r Müncher Fachmesse<br />

zusammen (siehe auch Trendberichte<br />

und Beispiele ab S. 4).<br />

Rund 900 Aussteller zeigen auf<br />

31 000 m 2 ihre Innovationen<br />

In diesem Jahr erwartet <strong>de</strong>r Veranstalter,<br />

die Messe München, rund 900<br />

Aussteller (2006: 814). Nach<strong>de</strong>m im<br />

ersten Messejahr 2004 noch<br />

22 000 m 2 Ausstellungsfläche (netto)<br />

ausreichten, waren es 2006 bereits<br />

31 000 m 2. . Diese Fläche, verteilt auf<br />

fünf Messehallen, wer<strong>de</strong>n die Aussteller<br />

auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r voll in<br />

Anspruch nehmen. Erwartet wer<strong>de</strong>n<br />

rund 30 000 Fachbesucher, die sich<br />

dank <strong>de</strong>r thematischen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Hallen zielgenau orientieren können.<br />

Ein interessantes Rahmenprogramm<br />

mit Fachtagungen und Son<strong>de</strong>rschauen<br />

begleitet die AUTOMATICA auch<br />

in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r.


S2 <strong>Produktion</strong> AUTOMATICA-Special: Messepolitik<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Zuverlässig und innovativ<br />

Das neue <strong>de</strong>utsche Wirtschaftswun<strong>de</strong>r‘, ‚Phönix aus <strong>de</strong>r Asche‘ und<br />

ähnliche euphorische o<strong>de</strong>r abgedroschene Phrasen wer<strong>de</strong>n gerne<br />

bemüht, wenn es um <strong>de</strong>n im fünften Jahr ungebrochen anhalten<strong>de</strong>n Aufwärtstrend<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus geht. Dabei hat unsere Branche<br />

im Gegensatz zur Politik ihre Hausaufgaben einfach gemacht, an<strong>statt</strong> nur<br />

darüber zu diskutieren: Heute verdienen 931 000 Arbeitnehmer ihr Brot in<br />

unserer Branche, 5,2 % mehr als noch 2003. Der Inlandsumsatz <strong>de</strong>s<br />

Maschinen- und Anlagenbaus nahm in dieser Zeit um fast 50 % zu, <strong>de</strong>r<br />

Auslandsumsatz hat sich ungeachtet <strong>de</strong>s galoppieren<strong>de</strong>n Wertverlusts <strong>de</strong>s<br />

Dollars gegenüber <strong>de</strong>m Euro sogar verdoppelt.<br />

Dr.-Ing. Norbert Stein, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>s<br />

VDMA Robotik+Automation.<br />

Das weltweite Ansehen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Maschinenbauprodukte<br />

kommt nicht von ungefähr:<br />

Sie sind nicht nur zuverlässig, son<strong>de</strong>rn<br />

stecken auch voller gefragter I<strong>de</strong>en und Innovationen.<br />

Alleine die Hersteller von Robotik, Montage-<br />

und Handhabungstechnik sowie Industrieller<br />

Bildverarbeitung lieferten 2007 von<br />

Deutschland aus Komponenten und Fertigungslinien<br />

für die <strong>Produktion</strong>sautomatisierung mit<br />

einem Wert von 8 Mrd Euro in alle Welt.<br />

Deutschland als erste Adresse für Einkäufer von mo<strong>de</strong>rnen Automatisierungslösungen<br />

ist <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Standort für eine Messe wie die<br />

AUTOMATICA. Dass diese ihrerseits auf Anhieb zur ersten Adresse für<br />

innovative Automationslösungen wer<strong>de</strong>n konnte, ist aber sicherlich auch<br />

ihrer bewusst internationalen Auslegung zu verdanken. Nur auf <strong>de</strong>r<br />

Münchner Fachmesse trifft <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sfachmann Kollegen aus aller<br />

Welt und gewinnt einen vollständigen und durchdachten Überblick über<br />

die Möglichkeiten und Innovationen im Bereich Robotik, Montage- und<br />

Handhabungstechnik sowie Industrielle Bildverarbeitung.<br />

Wir, die Hersteller von Automatisierungstechnik, kennen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

unserer Kun<strong>de</strong>n an eine effiziente Informationsbeschaffung auf<br />

Messen und haben <strong>de</strong>shalb dieses erfolgreiche Messekonzept mitgestaltet.<br />

Was bringt die Zukunft? Auch hierauf erhält <strong>de</strong>r Besucher auf <strong>de</strong>m begleiten<strong>de</strong>n<br />

AUTOMATICA-Forum eine klare Antwort.<br />

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen vom 10. bis 13. Juni auf <strong>de</strong>r<br />

AUTOMATICA über Ihre individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen an mo<strong>de</strong>rne Automatisierungstechnik<br />

zu sprechen und Ihnen Lösungen zur Stärkung Ihrer<br />

Wettbewerbsfähigkeit vorzuschlagen.<br />

AUTOMATICA 2008 – die Fortschrittsplattform<br />

für Automation und Robotik<br />

Messetermin: 10.6. bis 13.6.2008<br />

Veranstaltungsort: Neue Messe<br />

München, Eingang West<br />

Veranstalter: Messe München<br />

GmbH, Messegelän<strong>de</strong>,<br />

81823 München<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich von 9 bis 17 Uhr<br />

Eintrittskarten<br />

Tageskarte: 25 Euro<br />

Online-Vorverkauf: 19 Euro<br />

2-Tageskarte: 36 Euro<br />

Online-Vorverkauf: 29 Euro<br />

Dauerkarte: 47 Euro<br />

Online-Vorverkauf: 39 Euro<br />

Gruppen-/Ermäßigungskarte: 17Euro<br />

Der Messekatalog ist in <strong>de</strong>n Preisen<br />

inklusive.<br />

Info-Hotline<br />

Tel. +49-89-949-11538<br />

Fax +49-89-949-11539<br />

info@automatica-munich.com<br />

www.automatica-muenchen.<strong>de</strong><br />

Zahlen und Fakten 2008<br />

5 Messehallen<br />

mehr als 31 000 m 2 Messefläche<br />

900 Aussteller erwartet<br />

30 000 internationale Fachbesucher<br />

erwartet<br />

Unterkunft<br />

Tra<strong>de</strong>fairs.com, Tel.: +49-69-9588-<br />

3616, Fax: +49-69-9588-1913,<br />

messe-muenchen@tra<strong>de</strong>fairs.com<br />

www.tra<strong>de</strong>fairs.com<br />

Servicebroker GmbH, Thalkirchnerstraße<br />

81 / KH2, 81371 München,<br />

Tel. +49-89-76757-800, Fax: +49-89-<br />

76757-810, www.servicebroker.info<br />

Gastkommentar<br />

AUTOMATICA auf einen Blick<br />

Bavaria Touristik, Jerzy Rychter<br />

e.K., Dienstleistungscenter, Hechtseestr.<br />

16, 83022 Rosenheim,<br />

Tel. +49-8031-222-755, Fax +49-<br />

8031-222-7552, www.bavariatouristik.com,<br />

info@bavariatouristik.com<br />

CHECK-IN! Zimmerservice, Privatzimmervermittlung,<br />

Batschkastraße<br />

17, 81825 München, Tel. +49-89-<br />

437397-89, Fax +49-89-43 7397-88,<br />

Mobil 0170-35142-62,<br />

www.checkin-muenchen.<strong>de</strong>,<br />

info@checkin-muenchen.<strong>de</strong><br />

Statthotel OHG, Erlbacherstraße 2,<br />

84172 Buch am Erlbach,<br />

Reservierungen innerhalb Deutschlands:<br />

Tel. +49-180-530-5530<br />

Fax +49-180-530-5540,<br />

Internationale Reservierungen:<br />

Tel. +49-8709-9260-0,<br />

Fax +49-8709-9260-26, info@<br />

<strong>statt</strong>hotel.<strong>de</strong>, www.<strong>statt</strong>hotel.<strong>de</strong><br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m Flugzeug: Zwischen <strong>de</strong>m<br />

Flughafen und <strong>de</strong>r Neuen Messe<br />

München ist ein eigener Messebus-<br />

Pen<strong>de</strong>lverkehr eingerichtet. Die<br />

Busse fahren im 30-Minuten-Takt<br />

nonstop zur Messe. Die Fahrtzeit<br />

beträgt ca. 45 Minuten.<br />

Mit <strong>de</strong>m Auto: Die Neue Messe München<br />

/ das ICM liegt direkt an <strong>de</strong>r<br />

A94 und ist über die Ausfahrten<br />

Feldkirchen-West (Ausfahrt Nr. 6)<br />

bzw. München-Riem (Ausfahrt Nr. 5)<br />

zu erreichen.<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

Die U-Bahn-Linie U2 fährt von<br />

5:30 bis 24 Uhr direkt zur Neuen<br />

Messe München / ICM, Haltestellen:<br />

Messestadt West / Messestadt Ost.<br />

von Annika Mentgen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

Intersolar<br />

Zwei Fachmessen auf Wachstumskurs<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

PRODUKTION-INTERVIEW<br />

Internationalität im Fokus<br />

MÜNCHEN. Das Geschäft <strong>de</strong>r Messe<br />

München floriert, 2007 war ein Rekordjahr.<br />

Im Gespräch mit <strong>Produktion</strong><br />

erläutert Geschäftsführer Norbert<br />

Bargmann das wirtschaftliche Ergebnis<br />

<strong>de</strong>r Messe München und das Erfolgsrezept<br />

<strong>de</strong>r AUTOMATICA.<br />

Herr Bargmann, wie sieht die Bilanz<br />

<strong>de</strong>r Messe München für 2007 aus?<br />

Sehr gut. 2007 war das beste Jahr in<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Messe München.<br />

Wir haben Rekor<strong>de</strong>rgebnisse erzielt,<br />

und zwar sowohl in Hinblick auf Umsatz,<br />

Ergebnis, Fläche, Zahlen <strong>de</strong>r<br />

Aussteller und Besucher. Dazu haben<br />

natürlich beson<strong>de</strong>rs unsere großen<br />

internationalen Leitmessen wie BAU,<br />

BAUMA, Expo Real, Ispo Winter,<br />

Transport Logistic, Laser und Productronica<br />

beigetragen, dazu als Gastveranstaltung<br />

die ITMA. Die Messe München<br />

GmbH hat im Jahr 2007<br />

einen voraussichtlichen Umsatz von<br />

266 Mio Euro gemacht. Zum Vergleich:<br />

Im Jahr 2006 lag <strong>de</strong>r Umsatz<br />

bei 182,2 Mio Euro. 2007 sind wir damit<br />

22 Mio über Plan. Der gesamte<br />

Messe-München-Konzern hat mit einem<br />

kumulierten Umsatz von rund<br />

300 Mio Euro ebenfalls ein Rekor<strong>de</strong>rgebnis<br />

erzielt. Damit können wir sehr<br />

zufrie<strong>de</strong>n sein.<br />

Inwieweit hat sich die gute Konjunktur<br />

in Deutschland auf das Geschäft<br />

<strong>de</strong>r Messe München ausgewirkt?<br />

Wie bereits gesagt, wir haben 2007<br />

ein Rekordjahr verzeichnet. Das<br />

hängt natürlich auch mit <strong>de</strong>n konjunkturellen<br />

Rahmenbedingungen<br />

zusammen. Lassen Sie mich als Beispiel<br />

die BAU nennen. Hier haben wir<br />

sowohl bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Aussteller als<br />

auch <strong>de</strong>r Besucher einen weiteren<br />

<strong>de</strong>utlichen Aufschwung erlebt. Das<br />

hatte ein<strong>de</strong>utig auch mit <strong>de</strong>m Aufschwung<br />

im Bauwesen zu tun. Die<br />

gleiche Ten<strong>de</strong>nz erwarten wir vor<br />

<strong>de</strong>m optimistischen Ausblick <strong>de</strong>r<br />

Branche für das Jahr 2008 übrigens<br />

auch für die AUTOMATICA. Die Aussteller<br />

<strong>de</strong>r AUTOMATICA 2008 könnten<br />

sich kein besseres konjunkturelles<br />

Umfeld wünschen: Ein zweistelliges<br />

Wachstum lautet die Prognose für<br />

2007 – und auch die Zahlen für 2008<br />

wur<strong>de</strong>n bereits nach oben korrigiert.<br />

Einige Unternehmen tendieren auf<br />

Grund <strong>de</strong>r Vielzahl von Fachmessen<br />

dazu, längst nicht mehr auf allen relevanten<br />

Messen auszustellen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>nken zumin<strong>de</strong>st darüber nach.<br />

Können Sie diese Entwicklung bei<br />

<strong>de</strong>r Messe München bestätigen?<br />

MÜNCHEN (mg). Vom 10. Juni bis zum<br />

14. Juni 2008 fin<strong>de</strong>n die Intersolar 2008<br />

und die AUTOMATICA 2008 teilweise<br />

parallel in München <strong>statt</strong>. Am 12. und<br />

13. Juni teilen sich die bei<strong>de</strong>n internationalen<br />

Industrie-Leitmessen insgesamt<br />

zehn Messehallen auf <strong>de</strong>m Messegelän<strong>de</strong><br />

München. Die Veranstalter<br />

gehen davon aus, dass durch die Kooperation<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Messen zahlreiche<br />

positive Effekte für Besucher und<br />

Aussteller entstehen.<br />

In Deutschland entwickelt sich <strong>de</strong>r<br />

Markt für solare Großanlagen <strong>de</strong>rzeit<br />

sehr dynamisch. Die jährlich <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Intersolar, Leitmesse für Solar-<br />

Diese Entwicklung<br />

können wir<br />

bei <strong>de</strong>r Messe<br />

München nicht erkennen.<br />

Seit wir<br />

im Jahr 1998 das<br />

neue Messegelän<strong>de</strong><br />

in Betrieb genommen<br />

haben,<br />

hat sich die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Aussteller und<br />

<strong>de</strong>r Besucher von<br />

Jahr zu Jahr gesteigert.<br />

Daraus<br />

können wir schließen,<br />

dass unsere<br />

Messeveranstaltungen<br />

für unsere<br />

Aussteller außer-<br />

Norbert H. Bargmann, Messe München<br />

Geschäftsführer<br />

Norbert Bargmann<br />

will fürdieAUTOMATICA<br />

2008 <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r<br />

Internationalisierung<br />

erhöhen.<br />

or<strong>de</strong>ntlich attraktiv sind. Das leitet<br />

sich zum großen Teil auch davon ab,<br />

dass wir mit unseren Ausstellern kontinuierlich<br />

im Dialog sind und mit ihnen<br />

die Konzepte unserer Messen<br />

weiterentwickeln und neue Messen<br />

aufbauen. Der von Ihnen beschriebene<br />

Trend lässt sich eher bei Messen<br />

beobachten, die nicht <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r Zielgruppe entsprechen o<strong>de</strong>r<br />

nicht die nötige Reichweite mit sich<br />

bringen. Ich bin außer<strong>de</strong>m überzeugt<br />

davon, dass sich das Marketing-Instrument<br />

Messe nicht ersetzen lässt.<br />

Nur auf einer Messe treffen Anbieter<br />

ihre Kun<strong>de</strong>n – und noch viel wichtiger,<br />

ihre potenziellen Kun<strong>de</strong>n – persönlich.<br />

Und nur auf einer Messe können<br />

Interessenten sich ein konkretes<br />

und haptisches Bild über das Angebot<br />

machen.<br />

Viele Aussteller <strong>de</strong>r Motek in Stuttgart<br />

und <strong>de</strong>r AUTOMATICA wünschen<br />

sich einen jährlichen Wechsel<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fachmessen. Welche<br />

Aussichten bestehen diesbezüglich?<br />

Wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>s AUTO-<br />

MATICA-Konzeptes ist <strong>de</strong>r Zwei-Jahres-Turnus,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Innovationszyklus<br />

<strong>de</strong>r Branche entspricht. Übrigens<br />

auch eine wichtige Voraussetzung für<br />

die Internationalität einer Messe. Der<br />

Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA liegt hierin<br />

begrün<strong>de</strong>t. Aus meiner Sicht ist eine<br />

MOTEK im Jahresturnus natürlich<br />

nicht sinnvoll. Aber eine Entscheidung<br />

darüber müssen letztendlich die<br />

Aussteller treffen.<br />

Ist <strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

für Ihr Haus gestiegen?<br />

Der Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

für unser Haus war schon immer ein<br />

extrem hoher. Schließlich war es die<br />

Messe München, die <strong>de</strong>r gesamten<br />

Automatisierungsbranche eine neue<br />

Heimat gegeben hat. Ich sage bewusst<br />

<strong>de</strong>r ‚gesamten Automatisierungsbranche‘,<br />

weil nur in München<br />

technik, konnte zuletzt ein Wachstum<br />

von 36 % bei <strong>de</strong>n Besucherzahlen auf<br />

32 000 Fachbesucher aus fast 100<br />

Län<strong>de</strong>rn verzeichnen. 37 % <strong>de</strong>r 638<br />

Aussteller kamen 2007 aus über 30<br />

Län<strong>de</strong>rn auf die Intersolar. Für das<br />

kommen<strong>de</strong> Jahr erwarten die Veranstalter<br />

800 Aussteller und mehr als<br />

35 000 Besucher in fünf Messehallen.<br />

Der Umzug von Freiburg nach München<br />

wur<strong>de</strong> damit unvermeidbar –<br />

dort erfüllen 51 000 m 2 <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen<br />

Raumbedarf <strong>de</strong>r Intersolar.<br />

Die Kooperation <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Leitmessen<br />

AUTOMATICA und Intersolar<br />

ist die logische Konsequenz <strong>de</strong>r Annäherung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Industriezweige:<br />

Die Automatisierungsbranche profi-<br />

die drei Säulen Assembly, Robotics<br />

und Vision unter einem Dach vereint<br />

sind. Das ist weltweit einmalig. Dass<br />

dieses Konzept das richtige ist, hat<br />

<strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA von Anfang<br />

an bestätigt. Aber wir begnügen<br />

uns nicht mit Rückschau, son<strong>de</strong>rn arbeiten<br />

am Erfolg <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

2008. Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk haben<br />

wir dabei auf die weitere Internationalisierung<br />

gelegt. So wer<strong>de</strong>n wir<br />

dieses Jahr z. B. die europäische Robotik-Initiative<br />

SMErobot zu Gast haben.<br />

Doch das gilt für Aussteller ebenso<br />

wie für Besucher und hat nachhaltig<br />

unsere internationalen Marketing-<br />

Aktivitäten bestimmt. Wir sind überzeugt,<br />

dass sich das in entsprechend<br />

guten Besucherzahlen und ausländischen<br />

Delegationen nie<strong>de</strong>rschlagen<br />

wird. Aber wir bemerken auch, dass<br />

<strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r AUTOMATICA als<br />

internationale Leitmesse nicht nur für<br />

uns, son<strong>de</strong>rn gera<strong>de</strong> für die Automatisierungsbranche<br />

größer wird.<br />

Inwieweit ist die Hannover Messe<br />

ein Konkurrent <strong>de</strong>r AUTOMATICA?<br />

Die Industrierobotik hat bereits 2003<br />

im großen Stil die Hannover Messe<br />

verlassen, um ihre Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

mit einer eigenständigen Fachmesse<br />

umzusetzen. Daraus ist bekanntlich<br />

die AUTOMATICA entstan<strong>de</strong>n, die<br />

neben <strong>de</strong>r Robotik auch die wichtigen<br />

Bereiche Montage- und Handhabungstechnik<br />

sowie Industrielle Bildverarbeitung<br />

umfasst, Bereiche die in<br />

Hannover nie vergleichbar vertreten<br />

waren. Da eine Industriemesse ohne<br />

Robotik und Automation nicht <strong>de</strong>nkbar<br />

ist, füllt Hannover die Lücken mit<br />

Son<strong>de</strong>rschauen und in diesem Jahr<br />

insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Thema Servicerobotik.<br />

Auf <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

dagegen sind alle Hersteller direkt<br />

vertreten. Wir wollen weniger Show<br />

und Events, son<strong>de</strong>rn Hightech und Innovationen.<br />

Für die AUTOMATICA ist<br />

Hannover kein Konkurrent mehr.<br />

tiert von zunehmen<strong>de</strong>n Aufträgen aus<br />

<strong>de</strong>r stetig wachsen<strong>de</strong>n Solarbranche,<br />

die bei einzelnen Unternehmen bereits<br />

80 % <strong>de</strong>r Neuaufträge ausmachen.<br />

Die Solarindustrie wie<strong>de</strong>rum<br />

profitiert von <strong>de</strong>n Vorteilen <strong>de</strong>r automatisierten<br />

Fertigung, um die Qualität<br />

weiter zu erhöhen und die weltweit<br />

steigen<strong>de</strong> Nachfrage zu befriedigen.<br />

An <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n gemeinsamen Messetagen<br />

am 12. und 13. Juni 2008<br />

wer<strong>de</strong>n Aussteller und Fachbesucher<br />

die Möglichkeit haben, von <strong>de</strong>r Kooperation<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Messen zu profitieren.<br />

Es wird zwei Übergänge zwischen<br />

<strong>de</strong>r Intersolar und <strong>de</strong>r AUTO-<br />

MATICA geben, die <strong>de</strong>n Besuch bei<strong>de</strong>r<br />

Messen ermöglichen.<br />

Bild: Messe München


S4 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Branchentrends/Automotive<br />

Nr. 11<br />

Fachverband Robotik + Automation<br />

Mit 15 % Umsatzwachstum voll auf Erfolg programmiert<br />

Bild: Kuka<br />

von Annika Mentgen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres<br />

2006 ist <strong>de</strong>r Zuwachs bei <strong>de</strong>n Auftragseingängen<br />

<strong>de</strong>r Hersteller aus<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Robotik, Montageund<br />

Handhabungstechnik sowie <strong>de</strong>r<br />

industriellen Bildverarbeitung ungebremst.<br />

Und nach ersten Schätzungen<br />

<strong>de</strong>s VDMA-Fachverban<strong>de</strong>s Robotik<br />

+ Automation darf sich die<br />

Branche über eine zweistellige Umsatzsteigerung<br />

von voraussichtlich<br />

15 % auf 8,4 Mrd Euro im Jahr 2007<br />

freuen. Damit wur<strong>de</strong>n die zu Beginn<br />

2007 veröffentlichen Prognosen <strong>de</strong>s<br />

Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlich überschritten.<br />

Beson<strong>de</strong>rs positiv entwickelte sich dabei<br />

das Robotergeschäft: Ein Umsatzplus<br />

von 22% (2,1Mrd Euro) im Jahr<br />

2007 (siehe nebenstehen<strong>de</strong> Grafik)<br />

zeigt <strong>de</strong>utlich, dass das Thema Automatisierung<br />

in Deutschland nach wie<br />

vor entschei<strong>de</strong>nd ist, wenn es um Produktivitätssteigerungen,Kostensenkung,<br />

reproduzierbare Qualität und<br />

letztlich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>utscher Unternehmen geht. Ein verstärkter<br />

Trend zu hochwertigen Robotiksystemlösungen<br />

sind <strong>de</strong>r Grund für<br />

die erfolgreiche Entwicklung. Insgesamt<br />

steigt <strong>de</strong>r Wert anspruchsvoller,<br />

Die allgemeine Industrie<br />

bietet viele neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

für<br />

Automatisierung.<br />

applikationsspezifischerRobotik-Lösungen,<br />

weil die Komplexität<br />

<strong>de</strong>r Integration in<br />

komplette Anlagesysteme<br />

zunimmt. Deutschland,<br />

als größter Robotermarkt<br />

in Europa, hat<br />

laut <strong>de</strong>r Studie ‚World<br />

Robotics 2007‘ die Nase<br />

beim Wachstum<br />

vorn. Die Roboterkäufe<br />

kletterten hier<br />

2006 um 13 % auf<br />

11 400 Einheiten. In<br />

ganz Europa stiegen<br />

die Roboterkäufe im<br />

Jahr 2006 um 11 % auf<br />

31 500 Einheiten (2005:<br />

28900).<br />

Das lag laut <strong>de</strong>m Internationalen Roboterverband<br />

IFR beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n<br />

kräftig angestiegenen Investitionen <strong>de</strong>r<br />

Metallprodukte-Industrie, <strong>de</strong>r Gummiund<br />

Kautschukindustrie sowie <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-<br />

und Getränkeindustrie. Im<br />

vergangenen Jahr war jedoch auch wie<strong>de</strong>r<br />

eine verstärkte Nachfrage aus <strong>de</strong>r<br />

Automobilindustrie zu spüren, nach<strong>de</strong>m<br />

diese sich zwei Jahre lang mit ihren<br />

Investitionen zurückgehalten hatte.<br />

Für das laufen<strong>de</strong> Jahr rechnen die Experten<br />

<strong>de</strong>s VDMA R+A mit einer erneuten<br />

Umsatzsteigerung <strong>de</strong>r Robotik-<br />

Branche um satte 12%.<br />

Die Montage- und Handhabungstechnik,<br />

umsatzstärkste Teilbranche<br />

<strong>de</strong>s VDMA R+A, erfreut sich ebenfalls<br />

eines be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Umsatzwachstums<br />

von 15% auf 5,1Mrd Euro. Das sprunghaft<br />

angestiegene Inlandsgeschäft dürfte<br />

einen erheblichen Anteil an <strong>de</strong>m guten<br />

Ergebnis aus 2007 haben. Unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r weiter steigen<strong>de</strong>n<br />

Aufträge wird für das Jahr 2008 mit einer<br />

weiteren Steigerung von 10 % gerechnet.<br />

Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />

war mit 55 % Umsatzanteil<br />

im Jahr 2006 neben <strong>de</strong>r<br />

pharmazeutischen und medizintechnischen<br />

Industrie die größte Abnehmerbranche<br />

und Wachstumsmotor für die<br />

Montage- und Handhabungstechnik.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Teilbranche industrielle<br />

Bildverarbeitung ist auch erfreulich,<br />

wenn auch nicht von so großen<br />

Umsatzsprüngen gekennzeichnet. Der<br />

Gesamtumsatz stieg 2007 um 4 % auf<br />

1,15 Mrd Euro. Für das laufen<strong>de</strong> Jahr<br />

rechnet <strong>de</strong>r Fachverband mit einem<br />

weiterhin soli<strong>de</strong>n Wachstum von 6%.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Branche Robotik<br />

+ Automation verläuft also äußerst<br />

erfreulich, Ten<strong>de</strong>nz weiter steigend.<br />

Für das Jahr 2008 erwartet <strong>de</strong>r VDMA<br />

eine erneute Steigerung <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes<br />

von 10% auf 9,2Mrd Euro. In<br />

diesen konjunkturell rosigen Zeiten<br />

darf man mit Sicherheit auf eine spannen<strong>de</strong><br />

AUTOMATICA mit zahlreichen<br />

Innovationen hoffen.<br />

Umsatzsteigerung R+A: Branche ist in Fahrt gekommen<br />

Quelle: VDMA R+A © <strong>Produktion</strong><br />

Robotik<br />

Automobilbau noch lange nicht abgemel<strong>de</strong>t<br />

von Annika Mentgen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Im Jahr 2005 spürten die<br />

<strong>de</strong>utschen Automatisierer, was es be<strong>de</strong>uten<br />

kann, von einer Branche stark<br />

abhängig zu sein; die Automobilindustrie<br />

verhielt sich mit ihren Investitionen<br />

sehr zurückhaltend und bescherte<br />

schlechte Geschäfte. Auch, wenn viele<br />

Automatisierer sich danach mit ihren<br />

Produkten und Lösungen verstärkt an<br />

Branchen außerhalb <strong>de</strong>s Automobilsektors<br />

wandten (allgemeine Industrie),<br />

gibt es nach wie vor großes Potenzial<br />

in <strong>de</strong>r Automobilfertigung.<br />

Lackieren, Schweißen,<br />

Kleben – die<br />

klassischen und<br />

wichtigsten Aufgaben<br />

im Karosserie-<br />

Rohbau beherrschen<br />

Industrieroboter<br />

heutzutage nahezu<br />

perfekt. Zwar sind<br />

einzelne Aufgaben<br />

wie beispielsweise<br />

die Kontrolle <strong>de</strong>r<br />

Schweißqualität<br />

beim Punktschweißen<br />

noch nicht vollständig<br />

und zufrie<strong>de</strong>nstellend<br />

gelöst, aber im Großen<br />

und Ganzen machen die stählernen<br />

Helfer bei diesen Applikationen bereits<br />

eine gute Figur.<br />

So zum Beispiel beim Automobilzulieferer<br />

Hella Fahrzeugteile Austria<br />

GmbH. Hier sorgen Roboter von Mitsubishi<br />

Electric mit höchster Wie<strong>de</strong>rholpräzision<br />

für einen sauberen und<br />

gleichmäßigen Auftrag <strong>de</strong>s Klebers bei<br />

<strong>de</strong>r Herstellung von Scheinwerfern.<br />

Die eingesetzten Roboter ermöglichen<br />

<strong>de</strong>m Unternehmen eine sehr flexible<br />

Fertigung, da je nach herzustellen<strong>de</strong>r<br />

Produktlinie nur entsprechend codierte<br />

Stecker zu wechseln sind.<br />

Auch <strong>de</strong>r Augsburger Roboterhersteller<br />

Kuka kann bestätigen: Die Aufträge,<br />

die im Jahr 2007 aus <strong>de</strong>m<br />

Automobilbereich kamen, waren<br />

hauptsächlich für klassische Applikationen<br />

im Karosseriebau bestimmt.<br />

Man nutze heutzutage aber auch bei<br />

diesen Aufgaben neue Technologien.<br />

Beim Schweißroboter etwa neben<br />

<strong>de</strong>m gängigen Punktschweißen auch<br />

das Laserschweißen.<br />

Immer stärker in <strong>de</strong>n Fokus rücken<br />

neben diesen gängigen Aufgaben das<br />

Handling, Bearbeiten und Vermessen<br />

von kompletten Baugruppen wie beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r ganzen Rohkarosse.<br />

Das Punktschweißen<br />

in<br />

<strong>de</strong>n Fertigungshallen<br />

<strong>de</strong>r Automobilisten<br />

ist<br />

eine <strong>de</strong>r Königsdisziplinen<br />

<strong>de</strong>r stählernen<br />

Helfer<br />

(Bild rechts).<br />

Ebenso die<br />

automatisierte<br />

Lackierung<br />

(oben).<br />

Bild: BMW<br />

Systeme mit Kameras und Sensorik<br />

wer<strong>de</strong>n hier vermehrt zum Einsatz<br />

kommen, die For<strong>de</strong>rungen nach höheren<br />

Gewichtsklassen bei <strong>de</strong>n Robotern<br />

voraussichtlich noch lauter wer<strong>de</strong>n.<br />

Laut Fritz Kindinger, Key Account<br />

Manager <strong>de</strong>r Motoman Robotec<br />

GmbH, stehen <strong>de</strong>mnach weiterhin<br />

folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>r<br />

To-Do-Liste <strong>de</strong>r Roboterhersteller:<br />

■ höhere Genauigkeit,<br />

■ schnellere Bewegungen<br />

■ höhere Traglast.<br />

Hohes Potenzial liegt jedoch auch<br />

im zunehmen<strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Assistenzrobotern. Sie erleichtern<br />

<strong>de</strong>m Werker manuelle Arbeitsschritte<br />

und erlauben einen gleiten<strong>de</strong>n Automatisierungsgrad.<br />

Dank <strong>de</strong>r Mensch-<br />

Maschine-Kooperation können die<br />

Produktqualität erhöht und die Arbeitsbedingungen<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Denn: Die Vorteile eines Roboters<br />

(Kraft, Schnelligkeit, Genauigkeit,<br />

Ausdauer) wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s<br />

Menschen (sensorische Fähigkeiten,<br />

Intelligenz, Geschicklichkeit) verknüpft.<br />

Assistenzroboter sorgen zu<strong>de</strong>m<br />

für eine erhöhte Flexibilität in<br />

<strong>de</strong>r Fertigung, da sie schnell auf an<strong>de</strong>re<br />

Aufgaben umgestellt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Hinsichtlich <strong>de</strong>r großen Variantenvielfalt<br />

und <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>lle<br />

heutzutage ein Plus.<br />

In <strong>de</strong>r Endmontage ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von Robotern noch ausbaufähig<br />

In <strong>de</strong>r Praxis sind Assistenzroboter-<br />

Systeme laut <strong>de</strong>m Fraunhofer Institut<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnik und Automatisierung<br />

(IPA) erst wenig im Einsatz.<br />

„Die Problematik <strong>de</strong>r sicheren<br />

Mensch-Roboter-Kooperation wird<br />

aber von vielen Stellen angetrieben,<br />

das Potenzial <strong>de</strong>r Assistenzroboter<br />

Bild: Kuka<br />

Die<br />

Branche<br />

Robotik +<br />

Automationbefin<strong>de</strong>t<br />

sich<br />

auf <strong>de</strong>m<br />

Wachstumspfad.<br />

Beson<strong>de</strong>rs<br />

die Robotik<br />

entwickelte<br />

sich mit<br />

einem<br />

Umsatzplus<br />

von<br />

22% hervorragend.<br />

wird gemeinhin als hoch angesehen“,<br />

erläutert Christian Meyer, Gruppenleiter<br />

Robotersysteme beim IPA. Entwicklungen<br />

in diesem Bereich haben<br />

die Stuttgarter beispielsweise gemeinsam<br />

mit BMW betrieben.<br />

Auch sind die Möglichkeiten für<br />

<strong>de</strong>n Robotereinsatz im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Endmontage noch ausbaufähig. Die<br />

Abteilung ‚Robotersysteme‘ <strong>de</strong>s IPA<br />

betreibt dazu beispielsweise aktuell<br />

das öffentliche Projekt PiSA, das die<br />

Montage unter an<strong>de</strong>rem im Automotive-Sektor<br />

ab<strong>de</strong>ckt. Das Forschungsprojekt<br />

SMErobot befasst sich auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite mit Robotern für kleine<br />

Stückzahlen. „Dies könnte für einige<br />

Bereiche <strong>de</strong>r Automobilfertigung, etwa<br />

in <strong>de</strong>r Vorserie, interessant sein“,<br />

so Meyer.<br />

Technisch ist also noch längst nicht<br />

das ganze Potenzial ausgeschöpft, das<br />

die Automobilindustrie hinsichtlich<br />

automatisierten Lösungen zu bieten<br />

hat. Doch wie sieht es auf <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Seite aus? Im Jahr 2006<br />

hielten sich die Automobilisten und ihre<br />

Zulieferer weltweit mit ihren Investitionen<br />

in neue Roboter noch sehr zu-<br />

Wie<strong>de</strong>r mehr Wertschöpfung<br />

in <strong>de</strong>n eigenen Werken<br />

rück. „Im Jahr 2007 haben die Automobilhersteller<br />

ihre lang zurückgehaltenen<br />

Investitionen aber endlich<br />

vorgenommen“, erläutert Thilo Brodtmann,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>s VDMA Robotik<br />

+ Automation. „Zum Nachteil <strong>de</strong>r<br />

Zulieferer haben sie aber wie<strong>de</strong>r mehr<br />

Wertschöpfung in die eigenen Werke<br />

übernommen. Zulieferer, die wettbewerbsfähig<br />

bleiben wollen, sehen sich<br />

vor diesem Hintergrund veranlasst, ihre<br />

<strong>Produktion</strong>en zu rationalisieren und<br />

sich zu spezialisieren.“ Für die Robotik<br />

be<strong>de</strong>ute dies 2008 eine weitere fühlbare<br />

Umsatzsteigerung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

auch in <strong>de</strong>r Automobilindustrie.


Bild: IEF Werner<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Systemlösung<br />

Einstanzmuttern bei VW und Audi bewährt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FORCHTENBERG (hos). Systemlösungen<br />

mit Einstanzmuttern von Arnold<br />

und Shinjo haben sich in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

bei Volkswagen und Audi bewährt.<br />

Dank <strong>de</strong>r robotergesteuerten Verarbeitung<br />

können die unterschiedlichsten<br />

Winkellagen dreidimensional innen<br />

und außen am Bauteil angefahren<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorsichtig nimmt <strong>de</strong>r Roboter das<br />

Golf-V-Bauteil auf und führt es zur<br />

Verarbeitungsstation <strong>de</strong>r Einstanzmuttern.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>r C-Bügel-Pressenvorrichtung<br />

führt er das Blech<br />

exakt in die gefor<strong>de</strong>rte Mutternposition.<br />

Präzise bringt das Einstanzwerkzeug<br />

am C-Bügel die Verbindungselemente<br />

ein. Mit einem dumpfen Knall<br />

fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong> Mutter ihren Platz in <strong>de</strong>r<br />

Karosserie <strong>de</strong>s Fahrzeugs. Nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsvorganges legt die<br />

Greifvorrichtung das fertige Bauelement<br />

ab und nimmt das nächste auf.<br />

In vielen Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Marken<br />

Volkswagen und Audi fin<strong>de</strong>n sich Einstanzmuttern<br />

<strong>de</strong>s im württembergischen<br />

Forchtenberg beheimateten<br />

Unternehmens wie<strong>de</strong>r. Sie wer<strong>de</strong>n in<br />

unterschiedlichen Autoblechen verarbeitet.<br />

Vor allem aber dort, wo die<br />

Verbindung später zur Wartung o<strong>de</strong>r<br />

Reparatur lösbar sein muss, bietet<br />

sich das Einstanzelement an. Das<br />

Konzept Einstanzmutter und -schraube<br />

sorgt dafür, dass die Verbindung<br />

mit einem han<strong>de</strong>lsüblichen Schraubendreher<br />

wie<strong>de</strong>r geöffnet und anschließend<br />

positionsgenau wie<strong>de</strong>r<br />

verschraubt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Verbindungselemente sind Teil<br />

<strong>de</strong>r standardisierten Systemtechnologie<br />

von Arnold und Shinjo. Denn die<br />

Einstanzmuttern und Einpressschrauben<br />

wer<strong>de</strong>n mit Werkzeugen aus <strong>de</strong>m<br />

gleichen Haus verarbeitet. Die maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />

Systemlösung besteht<br />

aus Stanz- beziehungsweise Einpress-<br />

Spritzgießen<br />

Automatisierter Materialfluss<br />

von W.-D. Schenk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FURTWANGEN (mg). Ein Zulieferer für<br />

die Automobilindustrie produziert einbaufertige<br />

Zahnrä<strong>de</strong>r und Gehäuse auf<br />

einer Zwei-Komponenten-Spritzgießmaschine.<br />

Für das takt- und lagegerechte<br />

Zuführen und Positionieren <strong>de</strong>r<br />

Einlegeteile sowie das Entnehmen und<br />

Ablegen <strong>de</strong>r Fertigteile konzipierte IEF<br />

Werner eine Handlingzelle.<br />

Die Einlegeteile Ritzel und Achse, bei<strong>de</strong><br />

aus Stahl gefertigt, gelangen über<br />

teilespezifische Sortiertöpfe, För<strong>de</strong>reinheiten,<br />

Zuführungen und nach einer<br />

Erwärmung auf etwa 80 °C lagegerecht<br />

in <strong>de</strong>n Greifbereich <strong>de</strong>s Rohteilehandlings.<br />

Dessen X-Y-Achsen bestehen<br />

aus Modulen <strong>de</strong>r Typen 80/15<br />

mit Zahnriemenantrieb, während die<br />

Z-Achse mit <strong>de</strong>m mechanisch o<strong>de</strong>r<br />

magnetisch betätigten Doppelgreifer<br />

von Einheiten <strong>de</strong>r Serie ProfiLINE mit<br />

Spin<strong>de</strong>lantrieb bewegt wird.<br />

Je nach Endprodukt fasst <strong>de</strong>r mechanische<br />

Greifer eine Achse o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Magnetgreifer zwei Ritzel und positioniert<br />

sie in einem Schwenktisch<br />

mit auswechselbaren Aufnahmenestern.<br />

Nach <strong>de</strong>r Fixierung <strong>de</strong>r Einlegeteile<br />

schwenkt <strong>de</strong>r Tisch aus <strong>de</strong>r<br />

waagrechten Grundposition um 90°<br />

in die Senkrechte und durchläuft einen<br />

Hub in Z-Richtung, so dass die<br />

Ritzel von <strong>de</strong>r in X-Y-Richtung verfahren<strong>de</strong>n<br />

Greiferhand <strong>de</strong>s Fertigteilehandlings<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Bei <strong>de</strong>r Achse entfällt <strong>de</strong>r<br />

Bild: Arnold und Shinjo<br />

Das Schüttgut-Ritzel gelangt<br />

über zwei Zuführschienen in <strong>de</strong>n<br />

Greifbereich <strong>de</strong>s Rohteilehandling,<br />

welches die Rohteile an <strong>de</strong>n<br />

Schwenktisch übergibt.<br />

Schwenkvorgang, da die<br />

senkrecht stehen<strong>de</strong>n Teile<br />

von <strong>de</strong>r Greiferhand nach<br />

einer Drehbewegung um<br />

90° zu greifen sind.<br />

Pro Zyklus stellt <strong>de</strong>r<br />

Schwenktisch vier Achsen<br />

o<strong>de</strong>r drei mal zwei Ritzel<br />

für <strong>de</strong>n Greifer <strong>de</strong>s Fertigteilehandlings<br />

bereit.<br />

Bei <strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>n Standar<strong>de</strong>inheiten<br />

Modul 80/15 und<br />

160/15 aufgebauten Handling übernimmt<br />

das kleinere Modul die Führung,<br />

das größere trägt <strong>de</strong>n pneumatisch<br />

betätigten 6-fach-Greifer. Dieser<br />

ist für das Einlegen<br />

<strong>de</strong>r Achsen und Ritzel sowie das<br />

Entnehmen von Fertigteilen, Gehäusen<br />

und Zahnrä<strong>de</strong>rn ausgelegt und<br />

verfährt bei einem Gesamtgewicht<br />

von 90 kg mit einer Geschwindigkeit<br />

von 1,3 m/s.<br />

Eine Palette kann 39 Fertigteile<br />

bei einer Beladung aufnehmen<br />

Beim Einführen <strong>de</strong>r Einlegeteile<br />

schwenkt er um 90°, fährt horizontal<br />

zur Maschine und führt die Teile von<br />

vorn in das Spritzgießwerkzeug ein.<br />

Nach <strong>de</strong>m Entformen übernimmt die<br />

an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>s Greifers die Fertigteile<br />

und transportiert sie zum Auslaufband.<br />

Fehlerhafte Teile wer<strong>de</strong>n nach<br />

einer optischen Kontrolle auf <strong>de</strong>m<br />

NIO-Band abgelegt, Gutteile auf <strong>de</strong>m<br />

Abfuhrband und im Takt <strong>de</strong>r Greifereinheit<br />

aus <strong>de</strong>r Anlage geför<strong>de</strong>rt.<br />

Die Zahnrä<strong>de</strong>r können wahlweise<br />

in 600 x 400 mm großen Paletten abgelegt,<br />

danach von <strong>de</strong>m Palettierer<br />

Vario-Stack gestapelt und bei Erreichen<br />

<strong>de</strong>r Stapelhöhe zur Entnahme<br />

durch <strong>de</strong>n Bediener ausgeschleust<br />

wer<strong>de</strong>n. Leere Paletten wer<strong>de</strong>n zuvor<br />

automatisch zugeführt und vereinzelt.<br />

Eine Palette kann 39 Fertigteile<br />

bei einer Beladung in zwei Lagen aufnehmen.<br />

Ihr lagegerechtes Einlegen<br />

auf <strong>de</strong>m Einlaufband erleichtert die<br />

Codierung ‚abgeschrägte Ecken‘.<br />

AUTOMATICA-Special: Automotive<br />

Arnold und Shinjo<br />

För<strong>de</strong>r- und Steuertechnik<br />

bei VW im<br />

Einsatz.<br />

kopf und Matrize.<br />

Zusätzlich liefern<br />

Arnold und Shinjo<br />

passgenau die notwendigeFör<strong>de</strong>rund<br />

Steuertechnik.<br />

Bei Volkswagen<br />

und Audi ersetzt<br />

die Einstanzmutter<br />

die Schweißmutter<br />

in erster Linie aus<br />

Kostengrün<strong>de</strong>n. Große Werkzeuge in<br />

<strong>de</strong>n Transferpressen und Pressenstraßen<br />

sind in <strong>de</strong>r Lage, bis zu 30 Muttern<br />

mit einem Hub zu verarbeiten.<br />

Die Verarbeitung von Muttern und<br />

Schrauben ist wesentlich schneller als<br />

die geschweißten Alternativen. Die<br />

Verbindungselemente wer<strong>de</strong>n über<br />

Schläuche an das Werkzeug geführt<br />

und dort über <strong>de</strong>n Arnold-und-Shinjo-Multiverteiler<br />

an die einzelnen<br />

Stanzköpfe verteilt. Bis zu 400 Muttern<br />

liefern die För<strong>de</strong>rgeräte pro Minute<br />

an die Stanzköpfe. Durch <strong>de</strong>n<br />

Multiverteiler reduziert das System<br />

die konventionell benötigten Schnittstellen<br />

zum Werkzeug.<br />

Das macht sich auch in <strong>de</strong>n Rüstzeiten<br />

positiv bemerkbar. Heute wer<strong>de</strong>n<br />

die Muttern in Transferpressen, Pressenlinien<br />

und Vakuum-Transfer-Pressen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sanlagen <strong>de</strong>s Konzerns<br />

verarbeitet. Die Bauteile verlassen<br />

die Pressen mit <strong>de</strong>n bereits eingestanzten<br />

o<strong>de</strong>r eingepressten Verbindungselementen<br />

und sparen damit<br />

zusätzliche Bearbeitungsstationen<br />

ein. Das reduziert die <strong>Produktion</strong>skosten<br />

um bis zu 30 %.<br />

Gleichzeitig setzt das System unter<br />

qualitativen Aspekten Akzente. Einstanzmuttern<br />

garantieren hohe Prozesssicherheit.<br />

Durch die Verarbeitung<br />

im Werkzeug sind erheblich geringere<br />

Positionstoleranzen notwendig<br />

als bei <strong>de</strong>r Schweißmutter. Die<br />

Mutter stanzt sich das Loch selbst und<br />

ist daher exakt im Bauteil positioniert.<br />

Der relative Lochabstand zueinan<strong>de</strong>r<br />

bleibt immer gleich. Damit<br />

wird das System auch im Rohbau und<br />

in <strong>de</strong>r Montage interessant.<br />

Für komplexe Anwendungsfälle<br />

bietet Arnold und Shinjo ein hartautomatisiertes<br />

System, das sich<br />

durch hohe Flexibilität auszeichnet.<br />

Dieses Spezialsystem verfügt über<br />

fünf fixierte C-Bügel und wird zur<br />

<strong>Produktion</strong> einer PKW-A-Säule eingesetzt.<br />

Insgesamt wer<strong>de</strong>n fünf Ein-<br />

<strong>Produktion</strong> S5<br />

stanzmuttern in einer Operation verarbeitet.<br />

Integriert in einen Roboter<br />

ist das System in <strong>de</strong>r Lage, die Muttern<br />

in unterschiedlichen Winkellagen<br />

anzufahren und zu befestigen. Da<br />

im Rohbau nur ein System verfügbar<br />

ist, brauchen die Stanzköpfe nicht an<br />

mehreren Werkzeugen angebaut zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Entsprechend existieren keine<br />

Toleranzen <strong>de</strong>r Muttern untereinan<strong>de</strong>r.<br />

Teile für Kombi-Version und<br />

Limousine aus einem System<br />

Einstanzmuttern können auch mit<br />

einer speziellen C-Bügelvorrichtung,<br />

die direkt am Roboter befestigt ist,<br />

verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Das Teil wird auf<br />

einer Halterung abgelegt und <strong>de</strong>r<br />

Roboter fährt mit <strong>de</strong>m C-Bügel an <strong>de</strong>r<br />

Kontur entlang. Die Toleranzen<br />

in <strong>de</strong>n Schweißverbindungen wer<strong>de</strong>n<br />

kompensiert, in<strong>de</strong>m die Teile zuerst<br />

geschweißt und anschließend die<br />

Muttern eingebracht wer<strong>de</strong>n. Damit<br />

sind Volkswagen und Audi in <strong>de</strong>r<br />

Lage, für die Limousine und die<br />

Kombi-Version unterschiedliche Teile<br />

in einem System herzustellen, in<strong>de</strong>m<br />

in <strong>de</strong>r einen Baureihe Muttern<br />

integriert wer<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

nicht.<br />

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S6 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • Nr. 11<br />

Leuchtentechnik<br />

Geklebte Scheinwerfer<br />

mit österreichischer Hilfe<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

RATINGEN (hos). Für anspruchsvollste<br />

Leuchtentechnik setzen viele namhafte<br />

Erstausrüster auf Hella Fahrzeugteile<br />

Austria GmbH. In <strong>de</strong>r Fertigung in Österreich<br />

wird mit Robotern und Linearachsen<br />

von GEVA, <strong>de</strong>m Zulieferer für Automatisierungstechnik<br />

von Mitsubishi<br />

Electric, automatisiert.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r kommt es vor, dass neuartige<br />

Scheinwerfer o<strong>de</strong>r Leuchten-Typen<br />

sehr rasch in große Stückzahlen gehen<br />

müssen. Hella hat bereits im Jahr<br />

2002 erste Klebeversuche mit Robotern<br />

unternommen und fand zur Firma GE-<br />

VA, Distributor für Automatisierungstechnik<br />

von Mitsubishi Electric in<br />

Österreich. Zwei 6-Achs-Roboter von<br />

Mitsubishi ermöglichen eine flexible<br />

Fertigung, da je nach herzustellen<strong>de</strong>r<br />

Produktlinie nur entsprechend codierte<br />

Stecker zu wechseln sind. Das Montagesystem<br />

mit <strong>de</strong>n effizient eingebun<strong>de</strong>nen<br />

Klebstoff-Auftrags-Stationen kann<br />

somit schnell auf neue Typen umgerüstet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Diffizile Verklebungen sind<br />

dank Roboter kein Problem<br />

Derzeit wer<strong>de</strong>n rund sieben verschie<strong>de</strong>ne<br />

Ausführungen auf einer Montage-<br />

Strecke gefertigt. Dazu sind je nach<br />

Form und Leistungsdaten <strong>de</strong>r Produkte<br />

Klebstoffraupen mit Stärken zwischen<br />

2 und 10 mm bei genauester Dosierung<br />

in dreidimensionalen Konturen exakt<br />

aufzutragen. Das erfor<strong>de</strong>rt höchste<br />

Wie<strong>de</strong>rholpräzision, die mit <strong>de</strong>n Robotern<br />

von Mitsubishi Electric und <strong>de</strong>n<br />

intelligenten Steuerungen garantiert<br />

wer<strong>de</strong>n soll. Entschei<strong>de</strong>nd ist die<br />

Gleichmäßigkeit, mit <strong>de</strong>r die Silikonkleber-Massen<br />

an das Produkt aufgebracht<br />

wer<strong>de</strong>n. Mittels ViscoTec-Dosiertechnik<br />

und präzisen Dosierköpfen<br />

sind je nach Scheinwerfer-Größe und<br />

-Form unterschiedlich lange Kleberaupen<br />

von etwa 20 bis 100 cm umlaufend<br />

zu applizieren. Dabei hat <strong>de</strong>r Roboterarm<br />

immer die gleiche Geschwindigkeit<br />

entlang <strong>de</strong>r vorgegebenen Kontur<br />

zu fahren.<br />

Die Scheinwerfer von Hella sind je<br />

nach Endanwendung bis hin zu höchsten<br />

Dichtheitsklassen ausgeführt. Als<br />

Klebstoffe kommen neben Silikon auch<br />

an<strong>de</strong>re Systeme zum Einsatz, unter<br />

an<strong>de</strong>rem Zwei-Komponenten-Kleber.<br />

Diese stellen an die Automation nochmals<br />

höhere Anfor<strong>de</strong>rungen. GEVA<br />

kann dazu das vielseitige Automations-<br />

Portfolio aus <strong>de</strong>m Unternehmen zur<br />

Bild: Mitsubishi Electric<br />

Hand geben, was sich neben <strong>de</strong>r Roboter-<br />

und Steuerungstechnik-Palette<br />

unter an<strong>de</strong>rem auch in <strong>de</strong>r eingesetzten<br />

Linearachsen-Technik dokumentiert.<br />

GEVA führt mit <strong>de</strong>n IAI-Produktlinien<br />

RC RoboCylin<strong>de</strong>r (Linearzylin<strong>de</strong>r)<br />

und IA IntelligentActuator (Linearantriebe)<br />

Linear- und Rotationsmodule<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Steuerungen für<br />

nahezu alle Anwendungen.<br />

Der Hersteller IAI Industrieroboter ist<br />

weltweit tätig und hat seinen Hauptsitz<br />

in Japan. Speziell im Bereich kleinerer<br />

bis mittlerer Pick&Place-Anwendungen<br />

und für allgemeines Handling sowie<br />

kartesische Aufgaben eignen sich die<br />

IAI-Systeme. Typische Anwendungen<br />

sind etwa Verklebungen (bis zu vier<br />

Achsen), wie man sie bei Hella auch in<br />

hohen Stückzahlen mittels Linearachsen<br />

durchführt, aber auch Laser- und<br />

Ink-Jet-Beschriftungen o<strong>de</strong>r Schweißund<br />

Fräsaufgaben. Vorteile <strong>de</strong>r IAI-Systeme<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>ren sehr<br />

kompaktes Design bei hoher Steifigkeit<br />

und Belastbarkeit sowie hohe Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />

und Geschwindigkeit.<br />

Laut Hella wer<strong>de</strong>n 3-Achs-Systeme<br />

von IAI aufgrund ihres einfachen Aufbaus,<br />

<strong>de</strong>r komfortablen Programmierung<br />

und <strong>de</strong>s Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />

eingesetzt. Von GEVA aus Ba<strong>de</strong>n<br />

erhält Hella kompetente Unterstützung.<br />

So wur<strong>de</strong> etwa bei <strong>de</strong>r Roboterprogrammierung<br />

auf GEVA vertraut.<br />

Diffizile Verklebungen wer<strong>de</strong>n beispielsweise<br />

mittels <strong>de</strong>r Mitsubishi-Roboter<br />

an Hauptscheinwerfern für die<br />

Motorrad-Marken Ducati und Aprilia<br />

ausgeführt. Leuchtenmodule für Quad-<br />

Fin<strong>de</strong>n leicht gemacht!<br />

Die Homepage <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

wird Sie überzeugen. Wenn doch<br />

alles so einfach wäre!<br />

AUTOMATICA-Special: Automotive<br />

Ein Knickarm-Roboter bringt <strong>de</strong>n Klebstoff exakt in Dosierung und Stärke auf.<br />

Fahrzeuge, Hauptscheinwerfer für<br />

Schneeschlitten und viele mehr trotzen<br />

dank <strong>de</strong>r Hightech-Fertigung durch<br />

Hella je<strong>de</strong>r Belastung.<br />

Bei Knickarmrobotern spielt Mitsubishi<br />

Electric eine wichtige Rolle, wobei<br />

5- und 6-Achsen-Mo<strong>de</strong>lle für Handhabungsaufgaben<br />

von 1 bis 12 kg Traglast<br />

immer öfter gefragt sind.<br />

Roboter-Experte Martin Schich: „An<strong>de</strong>rs<br />

als beim Mitbewerb, <strong>de</strong>r durch die<br />

Automobilindustrie von großen Robotern<br />

aus auch kleinere Handling-<br />

Gewichte ab<strong>de</strong>cken will, kommt Mitsubishi<br />

von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r<br />

Range. Die Bauformen mit hoher Dynamik<br />

garantieren Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeiten,<br />

die an<strong>de</strong>rweitig nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n<br />

können.“ Davon profitiert auch<br />

Hella.<br />

Die Geräte <strong>de</strong>r RV-S-Baureihe von<br />

Mitsubishi Electric sind die neueste Generation<br />

von 6-Achs-Knickarmrobotern.<br />

Mit einer Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />

von ±0,05 mm und einer Geschwindigkeit<br />

bis 9 500 mm/s gehört beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r RV-12SL zu <strong>de</strong>n schnellsten<br />

und präzisesten Robotern seiner Klasse.<br />

Die Roboter spielen ihre ganze Stärke<br />

beim Handling von Werkstücken in <strong>de</strong>r<br />

industriellen Fertigung o<strong>de</strong>r beim Einsatz<br />

in <strong>de</strong>r Verkettung von Anlagenteilen<br />

aus.<br />

Mitsubishi Electric bietet für die Baureihe<br />

umfassen<strong>de</strong> Schutz- und Servicefunktionen,<br />

die <strong>de</strong>n Robotereinsatz sicher<br />

und kalkulierbar machen sollen.<br />

Zur Serienaus<strong>statt</strong>ung gehört eine<br />

sensorlose Kollisionserkennung, die<br />

<strong>de</strong>n Roboter bei Auftreten einer nichttypischen<br />

Belastung sofort abschaltet.<br />

Bild: Motoman<br />

Kooperieren<strong>de</strong> Roboter<br />

Hohes Qualitätsmaß<br />

beim Präzisionsentgraten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ALLERSHAUSEN (mg). Die WMS-engineering<br />

GmbH ist spezialisiert auf das<br />

mechanische Entgraten verschie<strong>de</strong>ner<br />

Werkstücke und Werkstoffe. Das Kun<strong>de</strong>nklientel<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens bewegt<br />

sich vornehmlich im Automobilzulieferbereich.<br />

Der Anspruch ist daher sehr<br />

hoch, Teile mit gleichbleiben<strong>de</strong>r und<br />

reproduzierbarer Qualität zu entgraten.<br />

Der Fokus liegt auf <strong>de</strong>r großen Variantenvielfalt<br />

<strong>de</strong>r zu entgraten<strong>de</strong>n Teile –<br />

gera<strong>de</strong> im Hinblick auf kleine Losgrößen.<br />

WMS-engineering schuf hier ein<br />

neues, standardisiertes Anlagenkonzept,<br />

welches in <strong>de</strong>r Lage ist, unterschiedlichste<br />

Teile in einer Gewichtsklasse<br />

von 300g bis 3kg zu handhaben.<br />

Auf <strong>de</strong>m dargestellten Zellentyp wer<strong>de</strong>n<br />

meistens Bauteile wie Rotoren,<br />

Flansche, Hydrolockantriebe und vieles<br />

mehr bearbeitet. Beim Entgraten <strong>de</strong>r<br />

Teile han<strong>de</strong>lt es sich um Präzisionsentgraten.<br />

Der Unterschied zum ‚normalen<br />

Entgraten‘ besteht darin, dass die Kantenbrüche<br />

<strong>de</strong>finiert und in <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten<br />

Toleranzen bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese <strong>de</strong>finierte Qualität ist für die Kun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r WMS-engineering GmbH von<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Wichtigkeit. Ausschlaggebend<br />

für dieses hohe Maß an Qualität<br />

im Entgratprozess sind für <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />

von WMS-engineering,<br />

Stephan von Schney<strong>de</strong>r, drei Kriterien:<br />

1. Das Robotersystem samt übergeordneter<br />

SPS-Steuerung inkl. Visualisierung.<br />

2. Die selbst entwickelten Entgratwerkzeuge<br />

<strong>de</strong>r Firma WMS-engineering.<br />

3. Das Prozess-Know-how, welches sich<br />

WMS-engineering über lange Jahre erarbeitet<br />

hat.<br />

WMS-engineering entschied sich für<br />

zwei MOTOMAN-HP5, integriert als<br />

‚Twin‘-System. Das be<strong>de</strong>utet, dass die<br />

Anlage aus zwei Robotern besteht, die<br />

vollsynchron an einem gemeinsamen<br />

Controller arbeiten. Problemlos dringt<br />

dabei <strong>de</strong>r Industrieroboter in <strong>de</strong>n<br />

Bereich <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Roboters ein, ohne<br />

zu kollidieren. Das liegt daran, dass<br />

sich <strong>de</strong>r Roboter <strong>de</strong>n Arbeitsraum <strong>de</strong>s<br />

an<strong>de</strong>ren Roboter errechnet und die<br />

einzelnen Positionen nicht abfragen<br />

muss. Daraus resultiert eine schnellere<br />

Taktzeit <strong>de</strong>r Anlage. Demzufolge eine<br />

höhere Anlagensicherheit und das bei<br />

geringem Platzbedarf, da das System<br />

nur einen NX100-Steuerschrank benötigt.<br />

Steifigkeit und Bahntreue <strong>de</strong>s<br />

Roboters sind entschei<strong>de</strong>nd<br />

Ein weiterer Vorteil sind aber sicherlich<br />

auch die Kosten. Denn: „Der Invest<br />

für eine ‚Twin‘-Lösung mit zwei Robotern<br />

liegt mit <strong>de</strong>r ganzen Peripherie bei<br />

einem Faktor von 1,5 <strong>statt</strong> zwei Komplettsysteme,<br />

und dies bei geringerem<br />

Platzbedarf“, meint von Schney<strong>de</strong>r. Der<br />

modulare Aufbau <strong>de</strong>r Anlage ist ein<br />

weiterer Pluspunkt, <strong>de</strong>nn er ist in weiten<br />

Teilen standardisiert. Selbst bei <strong>de</strong>r<br />

Zuführung und Ablage <strong>de</strong>r Teile kann<br />

über verschie<strong>de</strong>ne Standardvarianten<br />

entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die Zuführung<br />

<strong>de</strong>r Bauteile erfolgt über Paletten, Vibrationsför<strong>de</strong>rer<br />

o<strong>de</strong>r ein Portal. Die<br />

Form- und Lagerichtigkeit sind daher<br />

gewährleistet.<br />

Ist das zu bearbeiten<strong>de</strong> Teil erst einmal<br />

aufgenommen, wird es mittels <strong>de</strong>s<br />

MOTOMAN-HP5 gegriffen und an <strong>de</strong>m<br />

flexiblen Entgratwerkzeug vorbeigeführt.<br />

Ein sauberes, <strong>de</strong>finiertes Entgratbild<br />

wird erzeugt. Dabei sind die Steifigkeit<br />

und die Bahntreue <strong>de</strong>s Roboters<br />

sehr wichtig. Nach <strong>de</strong>m Entgraten wer<strong>de</strong>n<br />

die Fertigteile <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>m nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Produktion</strong>sprozess zugeführt.<br />

www.produktion.<strong>de</strong><br />

‚Twin‘-Prinzip:<br />

Die Ansteuerung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

MOTO-<br />

MAN-HP5 erfolgt<br />

in diesem<br />

Anlagensystem<br />

über einen<br />

einzigen,<br />

gemeinsamen<br />

Controller.


13. März 2008 • Nr. 11 AUTOMATICA-Special: Elektronik/Elektrotechnik<br />

Elektronik-Industrie<br />

Trotz Abwan<strong>de</strong>rungsten<strong>de</strong>nzen<br />

4. Wachstumsjahr in Folge<br />

von Sabine Spinnarke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Mit 807 000 Beschäftigten<br />

und einem Umsatz von 184 Mrd ist<br />

die Elektronikindustrie von enormer<br />

Wichtigkeit für die <strong>de</strong>utsche Industrie.<br />

Darüber hinaus ist sie die innovationsstärkste<br />

Branche und damit ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Schrittmacher auf <strong>de</strong>m<br />

Weg in die Zukunft.<br />

Über 40% <strong>de</strong>s Umsatzes in <strong>de</strong>r Elektronik<br />

resultiert aus Produkten, Systemen<br />

und Lösungen, die jünger als drei Jahre<br />

sind. Trotz <strong>de</strong>r großen Konkurrenz aus<br />

Asien gibt es Branchen und Bereiche, in<br />

<strong>de</strong>nen Deutschland sowohl Markt- als<br />

auch Technologieführer ist. In <strong>de</strong>r<br />

Automobilelektronik führt Deutschland<br />

mit einem Marktanteil von 26%; auch<br />

die Photovoltaik ist ein neuer Markt, in<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utsche Unternehmen eine Vorreiterrolle<br />

übernommen haben. Etwa<br />

80 <strong>de</strong>utsche Firmen haben sich auf Maschinen<br />

und Anlagen für Photovoltaik-<br />

Hersteller spezialisiert. Mit hohen Erwartungen<br />

beobachten Verbän<strong>de</strong> und<br />

Hersteller die neuen Märkte wie beispielsweise<br />

die organische o<strong>de</strong>r Polymerelektronik.<br />

Prognosen zufolge wird<br />

<strong>de</strong>r Markt organische Elektronik in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren stark anwachsen. Ein<br />

Marktvolumen von 30 Mrd Euro prognostiziert<br />

IDTechEx bis 2027.<br />

Gotthard Graß, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />

ZVEI (Zentralverband Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie), sieht die Lage<br />

am Standort Deutschland positiv:<br />

„Der Umsatz <strong>de</strong>r innovativsten Industriebranche<br />

Deutschlands hat vier Jahre<br />

Wachstum in Folge hinter sich und<br />

blickt mit 2008 <strong>de</strong>m voraussichtlich<br />

fünften Wachstumsjahr entgegen.“<br />

Allerdings bestehen eine Reihe von<br />

Risiken, die <strong>de</strong>n mittelfristigen Ausblick<br />

trüben. So beeinträchtigt <strong>de</strong>r starke Euro<br />

sowohl die Exporterlöse als auch das<br />

Preisniveau im Euroraum.<br />

Auch die Abwan<strong>de</strong>rungsten<strong>de</strong>nzen,<br />

wie die jüngst diskutierten Fälle Nokia,<br />

Siemens und Co., ver<strong>de</strong>utlichen die<br />

Standortprobleme: Die Fertigung von<br />

Massenstückzahlen preissensibler Produkte<br />

wird künftig in Osteuropa und<br />

Asien <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n. Dies bestätigt auch<br />

Martin Breul, Telekommunikationsexperte<br />

bei Bitkom: „Hersteller wan<strong>de</strong>rn<br />

mittelfristig dorthin ab, wo die Nachfrage<br />

nach ihren Produkten hoch und<br />

die Lohnkosten gering sind – dies entspricht<br />

beinahe einem Naturgesetz.“<br />

Weltmarkt Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

Der Markt<br />

für elektronischeSysteme<br />

ist um<br />

5% auf ein<br />

Volumen<br />

von 1,2 BillionenDollargewachsen.<br />

Am<br />

stärksten<br />

sind weiterhin<br />

die Bereiche<br />

PC<br />

und Kommunikation.<br />

© <strong>Produktion</strong> Quelle: Fachverband Semi<br />

Preise häufig nicht<br />

nachvollziehbar<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

OPPENWEILER (sp). Matthias Kaussen<br />

ist Geschäftsführer <strong>de</strong>r Ka-Ro electronics<br />

in Aachen. Dass es möglich ist am<br />

Standort Deutschland erfolgreich zu<br />

fertigen, erläutert er <strong>Produktion</strong>.<br />

Wie behaupten Sie sich gegen die<br />

Konkurrenz aus Asien?<br />

Unsere Konkurrenz befin<strong>de</strong>t sich eigentlich<br />

nicht in Asien, son<strong>de</strong>rn in<br />

Deutschland bzw. <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Europa. Um sich erfolgreich abzusetzen,<br />

sind Flexibilität, Kommunikation,<br />

Fachwissen, Liefertreue und natürlich<br />

Qualität die wichtigsten Faktoren.<br />

Bei <strong>de</strong>n sehr komplexen Fertigungsprozessen<br />

wird <strong>de</strong>r direkte Kontakt<br />

zum Kun<strong>de</strong>n immer wichtiger.<br />

Wie automatisiert ist Ihre Fertigung?<br />

Wir haben in <strong>de</strong>r Fertigung einen sehr<br />

hohen Automatisierungsgrad mit einer<br />

Bestückungsleistung von ca.<br />

200 000 Bauteilen/Stun<strong>de</strong>. Auch <strong>de</strong>r<br />

Einsatz eines AOI (Automatisch Optisches<br />

Inspektionssystem) und ein<br />

Röntgengerät dienen einer gleich<br />

bleiben<strong>de</strong>n Qualität.<br />

Wo liegen Ihre Schwierigkeiten?<br />

Das wichtigste Problem ist <strong>de</strong>r Preis!<br />

Es gibt immer wie<strong>de</strong>r Vergleichsangebote<br />

von Wettbewerbern, die für uns<br />

nicht nachvollziehbar sind.<br />

Werkstückträger<br />

Sei<strong>de</strong>l Elektronik & SIPLACE<br />

Flexibel zum Erfolg<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

A-DEUTSCHLANDSBERG (sp). Der<br />

österreichische Elektronikdienstleister<br />

Sei<strong>de</strong>l Elektronik fertigt Geräte in<br />

Klein- und Großserie. Daher muss<br />

mehrmals täglich umgerüstet wer<strong>de</strong>n<br />

– schnell und mit geringem Aufwand.<br />

<strong>Produktion</strong>sleiter Gerhard Heusserer<br />

erklärt: „Unser Mitbewerb ist aggressiv,<br />

und <strong>de</strong>r Trend geht aus Preisgrün<strong>de</strong>n<br />

Richtung Osten. Wenn wir hier konkurrenzfähig<br />

bleiben wollen, müssen wir<br />

hocheffizient arbeiten.“ Genau dabei<br />

helfen seit 20 Jahren Bestückautomaten<br />

von Siplace.<br />

Kennzeichnend für die <strong>Produktion</strong><br />

bei Sei<strong>de</strong>l Elektronik ist die große Vielfalt<br />

an Baugruppen, die häufige Umrüstungen<br />

erfor<strong>de</strong>rt. Die vier Bestücklinien<br />

wer<strong>de</strong>n täglich bis zu viermal umgerüstet,<br />

die typischen Losgrößen liegen zwischen<br />

500 und 1000 Stück.<br />

Heusserer: „Für uns sind mehrere<br />

Dinge wichtig: angefangen bei <strong>de</strong>r einfachen<br />

Offline-Bestückung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rer,<br />

die schnell an <strong>de</strong>r Linie ausgetauscht<br />

wer<strong>de</strong>n können und damit eine<br />

Umrüstung in wenigen Minuten ermöglichen,<br />

über die große Vielfalt an<br />

Bauelementen, die von <strong>de</strong>n Bestückköpfen<br />

verarbeitet wer-<br />

<strong>de</strong>n können, bis hin zur<br />

Software.“<br />

Von 1996 bis 2003 installierte<br />

Sei<strong>de</strong>l<br />

Elektronik Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r<br />

Serien Siplace S und F.<br />

Heute verarbeitet das<br />

österreichische Unternehmen<br />

mit vier Siplace-Bestücklinien<br />

rund eine Million Bauteile<br />

pro Tag. Eine 2003 erworbene<br />

Siplace-S-25/F5-Kombination ermöglicht<br />

eine Bestückleistung von bis zu<br />

30 000 BE/h. Dank <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Visionsystems<br />

wer<strong>de</strong>n sämtliche Abläufe<br />

bei <strong>de</strong>r Bestückung zuverlässig<br />

kontrolliert und damit Fehler größtenteils<br />

ausgeschlossen. Gleiches passiert<br />

bei <strong>de</strong>r hochflexiblen Schwestermaschine<br />

Siplace F5 – sie verfügt jedoch<br />

über eine Kombination aus ei-<br />

��������������������������������<br />

Milkrun-Routenzug<br />

BLOKSMA Engineering GmbH<br />

Postanschrift : Gartenstraße 26 Telefon : 0049 7195 / 9700-48<br />

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Bo<strong>de</strong>nroller<br />

Transportboxen<br />

Hebegeräte<br />

Halle A2, Stand 410<br />

Schraub- und<br />

Montagetechnik<br />

MÜNCHEN 10.-13. Juni 2008, Halle A1 Stand 320<br />

STÖGER AUTOMATION GmbH<br />

Wöhlerweg 5 D-82538 Geretsried<br />

E-mail<br />

Internet<br />

stoeger@stoeger.com<br />

www.stoeger.com<br />

Bild: Sei<strong>de</strong>l Elektronik<br />

„Wichtig ist<br />

die Umrüstung<br />

in wenigen<br />

Minuten.“<br />

Gerhard Heusserer,<br />

Sei<strong>de</strong>l Elektronik<br />

nem 6-Segment- und einem<br />

Pick & Place-Kopf und kann in dieser<br />

Aus<strong>statt</strong>ung Flip Chips, Chip Scale<br />

Packages, µBGA, Bare Dies und auch<br />

große Bauteile mit einer Kantenlänge<br />

bis zu 92 mm bestücken.<br />

<strong>Produktion</strong>sleiter Gerhard Heusserer<br />

betont: „Aufträge mit manuellen Arbeiten<br />

wie Handbestückung und Handlötung<br />

wer<strong>de</strong>n auch in un-<br />

serem Partnerwerk in<br />

Ungarn durchgeführt.<br />

Diese Kombination aus<br />

mo<strong>de</strong>rnster Technik im<br />

Stammwerk und kostengünstiger<br />

Durchführung<br />

arbeitsintensiver Aufträge<br />

in Osteuropa ist ein<br />

wesentlicher Faktor für<br />

unseren Erfolg und die<br />

dadurch mögliche<br />

Standortsicherung.“<br />

Gemeinsam erreichen die vier Linien<br />

eine Bestückkapazität von rund einer<br />

Million Bauelementen pro Tag. Um diese<br />

optimal und bedarfsgerecht zu nutzen,<br />

wird bei Sei<strong>de</strong>l Elektronik im Drei-<br />

Schicht-Betrieb fünf Tage pro Woche<br />

gearbeitet. Gelegentliche Son<strong>de</strong>rschichten<br />

ermöglichen neben <strong>de</strong>r zügigen<br />

Bearbeitung von Auslastungsspitzen<br />

auch die schnelle Lieferung von<br />

<strong>Produktion</strong> S7<br />

Auch die zur Sei<strong>de</strong>l gehören<strong>de</strong> Pieps GmbH bestückt ihre Lawinen-Piepsgeräte mit Siplace.<br />

Diese arbeiten digital und eignen sich für Mehrfachverschüttetensuche.<br />

Profiltechnik<br />

Unsere Qualität für Ihre<br />

<strong>Produktion</strong>ssicherheit<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf <strong>de</strong>r Messe HMI<br />

Halle 16, Stand A18<br />

För<strong>de</strong>rtechnik<br />

Maschinenbau Kitz GmbH<br />

Glockenstraße 84<br />

53844 Troisdorf<br />

Tel. +49 228 4598-0<br />

Fax +49 228 453145<br />

www.maschinenbau-kitz.<strong>de</strong><br />

mk-marketing@maschinenbau-kitz.<strong>de</strong><br />

kurzfristig benötigten Baugruppen.<br />

„Dies schätzen unsere Kun<strong>de</strong>n sehr und<br />

bewerten es bei Befragungen immer<br />

wie<strong>de</strong>r als positiv“, betont Gerhard<br />

Heusserer.<br />

Maschinen <strong>de</strong>r Siplace-D-Serie bieten<br />

neben mo<strong>de</strong>rnster Bestücktechnik<br />

und Bildverarbeitung mit bis zu vier<br />

Portalen hohe Leistung und ein i<strong>de</strong>ales<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Angebot<br />

reicht hier von <strong>de</strong>r Siplace D1 bis<br />

zur D4, die mit vier Köpfen an vier Portalen<br />

einen Durchsatz von bis zu 66000<br />

Bauelementen pro Stun<strong>de</strong> erzielen<br />

kann. Auch zeichnet sich die Siplace-D-<br />

Serie durch Vielseitigkeit aus: Sie ermöglicht<br />

die Kombination von bis zu<br />

drei unterschiedlichen Bestückköpfen<br />

und verarbeitet alles – von 01005-BE<br />

bis hin zu 200 x 125 mm großen Bauteilen.<br />

Außer<strong>de</strong>m verhilft das digitale<br />

Visionsystem <strong>de</strong>r Siplace-D-Serie zu<br />

noch größerer Bestücksicherheit und<br />

-genauigkeit (biszu22µm bei 3Sigma).<br />

Die in diesen Maschinen einsetzbaren<br />

intelligenten Zuführmodule – mit<br />

Merkmalen wie automatische Verriegelung<br />

und kontaktlose Daten- und Energieübertragung<br />

zum Bauelementewagen<br />

– erleichtern die Bedienung <strong>de</strong>r Bestückautomaten<br />

sowie die Rückverfolgbarkeit<br />

<strong>de</strong>s Bestückprozesses.<br />

Lineartechnik<br />

Wir stellen aus: AUTOMATICA, Halle A 2 Stand 302<br />

... Betriebseinrichtungen<br />

Trennen<strong>de</strong><br />

Distanz-Schutzeinrichtung<br />

Individuelle<br />

Industrie-<br />

Arbeitsplätze<br />

Gelän<strong>de</strong>r,<br />

Treppen und<br />

Po<strong>de</strong>ste


Bild: ABB<br />

S8 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Kunststoffverarbeitung<br />

Nr. 11<br />

Trends in <strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung<br />

Automation in Deutschland unumgänglich<br />

von Walter Widmann<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Automation wird in wenigen<br />

Industriezweigen so groß geschrieben<br />

wie in <strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung.<br />

Der Bedarf ist allerdings nach<br />

wie vor hoch, es sind bei weitem noch<br />

nicht alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />

ausgeschöpft. Die<br />

Münchner AUTOMATICA 2008 wird <strong>de</strong>n<br />

Beweis liefern.<br />

Eine Zunahme <strong>de</strong>s Wettbewerbs durch<br />

Billiganbieter aus Asien, steigen<strong>de</strong><br />

Preise für Einsatzstoffe und Energie<br />

sowie die Belastungen durch die Chemikalienverordnung<br />

REACH prägen<br />

<strong>de</strong>n Alltag <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kunststoffverarbeiter.<br />

Dennoch präsentiert sich<br />

die Branche erstaunlich gut.<br />

Die Fakten: 2006 legten die rund<br />

2730 Unternehmen <strong>de</strong>r Branche beim<br />

Umsatz nominal um 10 % auf 49,3<br />

Mrd Euro zu. Und das Wachstum im<br />

vergangenen Jahr dürfte nach vorläufigen<br />

Schätzungen ebenfalls zweistellig<br />

ausgefallen sein. Im ersten Halbjahr<br />

2007 betrug das Plus je<strong>de</strong>nfalls mehr<br />

als 11%.<br />

Diese erfreuliche Entwicklung erklärt<br />

sich unter an<strong>de</strong>rem durch die prompte<br />

Reaktion <strong>de</strong>r Branche auf die neuen<br />

Marktanfor<strong>de</strong>rungen. Zu nennen wäre<br />

da die neue Struktur <strong>de</strong>s Gesamtverbands<br />

Kunststoffverarbeiten<strong>de</strong> Industrie<br />

e.V. (gkv). Durch die Unterteilung<br />

in drei Trägerverbän<strong>de</strong> – IK Industrievereinigung<br />

Kunststoffverpackungen,<br />

Pro-K Industrieverband Halbzeuge und<br />

Konsumprodukte aus Kunststoff und<br />

RecPart Technische Kunststoffprodukte<br />

– kann zielgerichteter agiert und dynamischer<br />

reagiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m sind Kunststoffverarbeiter<br />

in Deutschland heute hochspezialisiert,<br />

produzieren mehrheitlich komplexe<br />

Teile und gelten weltweit als Referenz<br />

für technischen Fortschritt, Innovation<br />

und Qualität. Dazu gehört nicht zuletzt<br />

die Automation <strong>de</strong>r Fertigung. „Die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an technische Kunststoffprodukte<br />

wer<strong>de</strong>n immer anspruchsvoller,<br />

die Komplexität <strong>de</strong>r Teile nimmt zu.<br />

Um mit dieser Entwicklung Schritt zu<br />

halten, ist die fortwähren<strong>de</strong> Integration<br />

neuester Technologien in die <strong>Produktion</strong>sabläufe<br />

unerlässlich“, erläutert<br />

Katja Kramer vom TecPart-Verband.<br />

Über <strong>de</strong>n Automatisierungsgrad in<br />

<strong>de</strong>r Branche hat <strong>de</strong>r gkv keine Zahlen.<br />

Seitens <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s heißt es lediglich,<br />

er sei hoch. Von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren von<br />

<strong>Produktion</strong> befragten Kunststoffverarbeitern<br />

und Ausrüstern äußerte sich<br />

lediglich Dipl.-Ing. Michael Knaf, Bereichsleiter<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

beim Roboterproduzenten und Systemhaus<br />

Reis Robotics, etwas konkreter.<br />

Seiner Meinung nach ist außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Schüttgutbereiches je<strong>de</strong> zweite bis<br />

dritte Spritzgießmaschine (SGM)<br />

automatisiert.<br />

Je<strong>de</strong> zweite SGM außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Schüttgutbereiches automatisiert<br />

In <strong>de</strong>r Regel sind es Roboter, die das<br />

Handling übernehmen. Sie legen z.B.<br />

Inserts in die Formen und/o<strong>de</strong>r entnehmen<br />

die gegossenen Teile und legen<br />

sie zumeist <strong>de</strong>finiert auf Paletten,<br />

Transportbän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Werkstückträgern<br />

ab. Bislang dominieren drei- bis<br />

fünfachsige Linearrobotersysteme, die<br />

normalerweise über <strong>de</strong>r SGM aufgebaut<br />

sind und ihre Stärken vor allem<br />

bei Hochgeschwindigkeitsapplikationen<br />

ausspielen. Die meisten relevanten<br />

SGM-Hersteller haben sie im Pro-<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Wie viele Becher packt <strong>de</strong>r Roboter?<br />

von Katrin Stuber<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

AUGSBURG (mg). Käse, Joghurt und<br />

Buttermilch fin<strong>de</strong>n sich beinahe in je<strong>de</strong>m<br />

Haushalt. Becher für Becher wer<strong>de</strong>n sie<br />

täglich ausgelöffelt. Und so fin<strong>de</strong>n sich<br />

im Kühlschrank hohe Bechertürme. Die<br />

Optipack GmbH in Leppersdorf setzt bei<br />

<strong>de</strong>r Bewältigung ihrer hohen Produktkapazitäten<br />

auf Kuka-Roboter.<br />

Die Optipack GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Müller-Gruppe. An<br />

ihren Standorten in Leppersdorf und<br />

Aretsried beschäftigt sie insgesamt 270<br />

Mitarbeiter. Seit 1983 wer<strong>de</strong>n in Aretsried<br />

tiefgezogene Kunststoffbecher<br />

aus PS und<br />

PP für die NahrungsundGenussmittelindustrie<br />

entwickelt und produziert.<br />

Später wer<strong>de</strong>n<br />

diese zum Beispiel von<br />

<strong>de</strong>r Sachsenmilch AG,<br />

Weihenstephan und<br />

Müller befüllt, mit Joghurt-<br />

Milch- und Käseprodukten.<br />

Auf ihrem Weg dorthin wer<strong>de</strong>n die<br />

Joghurtbecher im Werk in Leppersdorf<br />

vom Granulat bis zum füllfertig bedruckten<br />

Behältnis, das anschließend<br />

in Kartons verpackt wird, von Kuka-Robotern<br />

begleitet. 1,9 Mrd Becher und<br />

600 Mio PET Preforms entstehen allein<br />

„Es gibt nirgends<br />

eine vergleichbare<br />

Anlage.“<br />

Michael Krämer,<br />

Optipack GmbH<br />

in Leppersdorf. Manuell wäre diese<br />

Menge nicht zu bewältigen. Drei Tiefziehanlagen,<br />

neun Druckmaschinen,<br />

sechs Destoanlagen und 19 Kuka-Roboter<br />

vereint zu einem bislang noch nicht<br />

da gewesenen Anlagenkonzept, wer<strong>de</strong>n<br />

mit dieser Anzahl spielend fertig.<br />

Die Roboter übernehmen verschie<strong>de</strong>ne<br />

Aufgaben: Sie wer<strong>de</strong>n eingesetzt<br />

beim Tiefziehen, Palettieren, Depalettieren<br />

und Etikettieren. „Insgesamt haben<br />

wir drei Tiefziehanlagen, an <strong>de</strong>nen<br />

jeweils zwei Kuka-Roboter arbeiteten“,<br />

erklärt Jan Kirschke, Projektleiter für<br />

technische Projekte bei Optipack. 1800<br />

Becher entstehen pro Minute. In <strong>de</strong>n Silos<br />

wird das täglich von Tanklastern angelieferte<br />

Granulat eingezogen.<br />

Entsprechend<br />

dosiert wird das Granulat<br />

<strong>de</strong>n Extrusionsbereichen<br />

zugeführt. Nach<strong>de</strong>m<br />

es auf Walzen geglättet<br />

und in Folie geformt<br />

wur<strong>de</strong>, gehts weiter<br />

zu <strong>de</strong>n Tiefziehanlagen,<br />

zum Thermoformen.<br />

Die Becher wer<strong>de</strong>n<br />

danach abgekühlt und in<br />

einen Wen<strong>de</strong>korb hineingestapelt. Der<br />

Roboter übernimmt mit seinen speziellen<br />

Greifern einen Becherblock und<br />

setzt diesen in ein Magazin. Ein zweiter<br />

Roboter übernimmt dann reihenweise<br />

die Becher und legt diese in ein Magazin<br />

ein. In einer Reihe befin<strong>de</strong>n sich je<br />

Am häufigsten<br />

sind Roboter<br />

beim Be- und<br />

Entla<strong>de</strong>n von<br />

Spritzgießmaschinenanzutreffen.<br />

Sie übernehmen<br />

oft auch<br />

die Teilebearbeitung<br />

und das<br />

Prüfen.<br />

Rechts: VollautomatisierteFertigung<br />

und nahezu<br />

menschenleere<br />

Fabrikhallen sind<br />

bei <strong>de</strong>n Kunststoffverarbeitern<br />

bereits heute<br />

Realität.<br />

nach Becherdurchmesser 11, 12 o<strong>de</strong>r<br />

15 Becherstangen. Die Kartons wer<strong>de</strong>n<br />

über ein automatisches För<strong>de</strong>rsystem<br />

zu- und abgeführt. Die Kartons wer<strong>de</strong>n<br />

zentriert und angekippt. Dann befüllt<br />

sie <strong>de</strong>r Roboter.<br />

Bis zu 600 Becher pro Minute mit<br />

etwa 600 verschie<strong>de</strong>nen Motiven<br />

Je nach<strong>de</strong>m, ob die Becher bedruckt<br />

sind o<strong>de</strong>r nicht, bestimmt sich ihr weiterer<br />

Weg. Die Kartons mit <strong>de</strong>n unbedruckten<br />

Weißbechern wer<strong>de</strong>n zunächst<br />

palettiert, etikettiert und anschließend<br />

im Hochregallager eingelagert.<br />

Dort verbleiben sie bis zum automatischen<br />

Abruf <strong>de</strong>s Druckbereichs, wo<br />

neun Druckmaschinen im Acht-Farben-<br />

Offsetdruck bis zu 600 Becher pro Minute<br />

mit ca. 600 unterschiedlichen Motiven<br />

versehen. Auch dort sind Kuka-<br />

Roboter im Einsatz. Sie entnehmen die<br />

unbedruckten Becher aus <strong>de</strong>n Kartons<br />

und legen sie in die Druckmaschine ein,<br />

um sie nach <strong>de</strong>m Druckvorgang wie<strong>de</strong>r<br />

fein säuberlich zurück zu verstauen.<br />

Die Greifer sind aufgrund <strong>de</strong>r Hygienevorgaben<br />

aus E<strong>de</strong>lstahl und daher sowohl<br />

abriebsfest als auch lebensmittelecht.<br />

Anschließend geht es weiter zur<br />

Nachbereitung. Dort wer<strong>de</strong>n die Kartons<br />

von einem weiteren Roboter <strong>de</strong>s<br />

Typs KR 360 wie<strong>de</strong>r palettiert. Zum<br />

Schluss erhalten sie von einem KR 15<br />

gramm, aber es gibt auch auf solche<br />

Systeme spezialisierte Häuser.<br />

Allerdings sind Knickarm- und Hybridroboter<br />

(1 Linearachse und 4–5<br />

rotatorische Achsen) stark im Kommen.<br />

Auf <strong>de</strong>r einen Seite sind Knickarms<br />

beispielsweise bei <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

in <strong>de</strong>n zumeist niedrigen Reinräumen<br />

die einzige Alternative, wobei<br />

sich die Roboter bei kleineren Teilen<br />

sogar in die SGM integrieren lassen.<br />

Erste Wahl dürften sie auch im Falle<br />

großer und sperriger Werkstücke sowie<br />

neuestens auch bei filigranen Teilen<br />

sein. Bei <strong>de</strong>r Peguform GmbH, Bötzingen,<br />

etwa wur<strong>de</strong>n im Rahmen einer<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung an zwei SGM die Linearportale,<br />

die Audi-Instrumententafeln<br />

entlud, durch Knickarmroboter ersetzt,<br />

weil sie hinsichtlich Flexibilität und<br />

Leistung <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen nicht<br />

mehr entsprachen. Und die RKT Kunststoff-Technik<br />

tauscht nach und nach die<br />

Linearsysteme im Bereich sensibler Teile<br />

durch kleine Sechsachser aus, die auf<br />

<strong>de</strong>r SGM montiert sind.<br />

An<strong>de</strong>rerseits können Knickarmroboter<br />

nebst <strong>de</strong>m Entla<strong>de</strong>n auch weitere<br />

Aufgaben übernehmen wie z. B. Entgraten<br />

und – evtl. in Kombination mit<br />

wie<strong>de</strong>r ein Etikett mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Datensätzen für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />

Gesteuert wer<strong>de</strong>n die Roboter mit<br />

<strong>de</strong>r Kuka-Steuerung KR C2. Mit ihr<br />

können Betriebsdaten erfasst und<br />

Schnittstellen angesprochen wer<strong>de</strong>n,<br />

die eine Anpassung an das Leitsystem<br />

ermöglichen. <strong>Produktion</strong>saufträge wer<strong>de</strong>n<br />

im SAP erstellt und an das zentrale<br />

Leitsystem übermittelt. Von dort aus<br />

wer<strong>de</strong>n die Daten an die jeweiligen<br />

<strong>Produktion</strong>smaschinen verteilt, die sie<br />

dann wie<strong>de</strong>rum an <strong>de</strong>n Roboter kommunizieren.<br />

Das sind sehr umfangreiche<br />

Informationen, wie zum Beispiel<br />

Bechergröße o<strong>de</strong>r -typ, Kartonformat<br />

o<strong>de</strong>r Stapelhöhe <strong>de</strong>r Becher, die zum<br />

Handling <strong>de</strong>r Becher erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />

„Die Roboter von Kuka weisen eine<br />

hohe Flexibilität auf, die uns bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />

<strong>de</strong>s Projekts entgegen kam“,<br />

Bildverarbeitungssystemen – Prüfen.<br />

Oft erweist sich aber auch ein Hand-in-<br />

Hand von Knickarm- und Linearroboter<br />

als i<strong>de</strong>ale Lösung. So als Bin<strong>de</strong>glied<br />

zwischen <strong>de</strong>r SGM-Zelle und Folgeprozessen<br />

wie Bearbeitung o<strong>de</strong>r Montage.<br />

Ein Musterbeispiel: In <strong>de</strong>r Fertigung<br />

von textilhinterspritzen Bauteilen<br />

bei <strong>de</strong>r Plastverarbeitung Thüringen<br />

(PVT), Ohrdruf, legt ein Handlingroboter<br />

Textilstreifen in die SGM ein,<br />

entnimmt im gleichen Schritt das fertige<br />

Teil und legt es in eine Übergabestation<br />

ab. Den weiteren Transport bis hin<br />

zu einer Station, in <strong>de</strong>r ein sechsachsiger<br />

Laserroboter <strong>de</strong>n Stoffüberstand<br />

abschnei<strong>de</strong>t, übernimmt ein Linearroboter.<br />

Die Vorteile <strong>de</strong>r Automatisierung in<br />

<strong>de</strong>r Kunststoffverarbeitung unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich nur unwesentlich von jenen in<br />

an<strong>de</strong>ren Branchen. Sie heißen: Produktivitätssteigerung,<br />

optimale Maschinenlaufzeiten,<br />

Lohnkostensenkung, zuverlässige<br />

Stückkostenkalkulation, zeitgenaue<br />

Lieferungen, Verringerung von<br />

Peripherieanlagen, reproduzierbare<br />

und dokumentierte Qualität o<strong>de</strong>r höhere<br />

Flexibilität. PVT-Geschäftsführer<br />

Franz Pirzl je<strong>de</strong>nfalls ist überzeugt: „Eine<br />

effektive <strong>Produktion</strong> durch Automation<br />

ist am Standort Deutschland unumgänglich.“<br />

Viel Rationalisierungspotenzial<br />

in nachgelagerten Bereichen<br />

Wie bereits gesagt: Im Vergleich zu<br />

an<strong>de</strong>ren Branchen ist <strong>de</strong>r Automatisierungsgrad<br />

bei <strong>de</strong>n Kunststoffverarbeitern<br />

recht hoch. Die Anzahl <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />

die <strong>de</strong>n Schritt noch nicht gewagt<br />

haben, veraltete Systeme besitzen<br />

o<strong>de</strong>r die Vorteile <strong>de</strong>r Automation unzureichend<br />

nutzen, ist <strong>de</strong>nnoch viel zu<br />

groß. Ein Besuch <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

lohnt sich auf alle Fälle. Zumal auf <strong>de</strong>r<br />

Münchner internationalen Technologie-Messe<br />

beinahe alle Unternehmen<br />

präsent sind, die in Sachen Robotik,<br />

Bildverarbeitung, Handhabungstechnik<br />

o<strong>de</strong>r Zuführtechnik weltweit Rang<br />

und Namen haben.<br />

Die Roboter übernehmen verschie<strong>de</strong>ne Aufgaben: Sie wer<strong>de</strong>n eingesetzt beim<br />

Tiefziehen, Palettieren, Depalettieren und Etikettieren.<br />

Bild: Senator<br />

so Kirschke. Man habe natürlich auch<br />

über an<strong>de</strong>re Lösungen nachgedacht.<br />

„Aber nach<strong>de</strong>m es sich bei unseren Planungen<br />

um ein Pilotprojekt han<strong>de</strong>lte,<br />

mussten wir auf eine zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

Technologie setzen, mit <strong>de</strong>r wir flexibel<br />

und uneingeschränkt auf alle Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

eingehen konnten“, erinnert<br />

sich Kirschke an <strong>de</strong>n Projektbeginn<br />

zurück.<br />

Gute Schulungen, die auf die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter und Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>r Anlage angepasst wur<strong>de</strong>n sowie<br />

umfassen<strong>de</strong> Serviceleistungen, wie<br />

Ferndiagnose via VPN-Zugang bei möglichen<br />

Störungen, run<strong>de</strong>ten die Zusammenarbeit<br />

mit Kuka Roboter ab.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ergebnis ist auch Betriebsleiter<br />

Michael Krämer zufrie<strong>de</strong>n: „Derzeit<br />

wer<strong>de</strong>n sie eine vergleichbare Anlage<br />

wohl nirgends fin<strong>de</strong>n.“<br />

Bild: Kuka Roboter


Bild: ABB<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

OBERNBURG (mg). Bei Friedrichs &<br />

Rath in Extertal setzt man auf robotergestützte<br />

Automatisierung aus <strong>de</strong>m<br />

Hause Reis bei <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> von<br />

Präzisionsteilen aus thermoplastischen<br />

Kunststoffen.<br />

Seit mehr als 15 Jahren fin<strong>de</strong>t bei<br />

Friedrichs & Rath eine beständige<br />

Weiterentwicklung in Richtung Automatisierung<br />

<strong>statt</strong>. Mit aktuell über<br />

500 Mitarbeitern an <strong>de</strong>n Standorten<br />

in Extertal, Quedlinburg, An<strong>de</strong>rson<br />

(USA) und Krupka (Tschechien) wer<strong>de</strong>n<br />

Präzisionsteile aus thermoplastischen<br />

Kunststoffen, überwiegend für<br />

die Automobilindustrie, hergestellt.<br />

Eines <strong>de</strong>r Vorzeigeprojekte betrifft<br />

das Produkt 3D-Folie. Produziert<br />

wird eine Display-Blen<strong>de</strong> aus PMMA<br />

im IMD-Verfahren an einer 200-t-<br />

Spritzgießmaschine. Die Anlage kann<br />

Ein Knickarmroboter von Reis Robotics bei einem Arbeitsschritt zur <strong>Produktion</strong> von<br />

3D-Folien bei Friedrichs & Rath. Die Geräte laufen in drei Schichten. Es braucht nur<br />

einen Maschinenbediener zum Beschicken, für die Restarbeiten und die Qualitätskontrolle.<br />

ohne größeren Umrüstaufwand verschie<strong>de</strong>ne<br />

Folienfarben verarbeiten.<br />

Zielsetzung<br />

auch hier:<br />

Nur ein Maschinenbedienerbeschickt<br />

die<br />

Anlage und<br />

übernimmt<br />

die Restarbeiten<br />

wie<br />

auch die<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Ein pneumatischesHandlinggerät<br />

vereinzelt<br />

farbige Display-Folien und übergibt<br />

sie an eine Vorwärmstation. Dort<br />

saugt <strong>de</strong>r Knickarmroboter RV16L<br />

von Reis die Folie dreidimensional<br />

formschlüssig an und wartet, bis die<br />

<strong>Produktion</strong> S9<br />

Thermoplastische Kunststoffe<br />

Hoher Automatisierungsgrad als Standortsicherung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FRIEDBERG (mg). Das österreichische<br />

Familienunternehmen MKW Kunststofftechnik<br />

ist mit mo<strong>de</strong>rnster <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

und ABB-Robotern<br />

weltweit in einer Marktnische erfolgreich,<br />

die zunächst wohl niemand mit<br />

Hightech verbin<strong>de</strong>t: die <strong>Produktion</strong> von<br />

Toilettensitzen aus Kunststoff.<br />

Wichtigen Anteil am Erfolg <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens hat <strong>de</strong>r Einsatz mo<strong>de</strong>rnster<br />

Techniken beim Spritzgießen<br />

und Formen <strong>de</strong>r Kunststoffe,<br />

<strong>de</strong>n MKW durch viel Innovationsgeist,<br />

hauseigene Entwicklungen<br />

und umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse im Maschinenbau<br />

und in <strong>de</strong>r Programmierung<br />

vorantreibt. Richtig durchgestartet<br />

sind die Österreicher im<br />

Toilettensitzsegment 1987 mit <strong>de</strong>m<br />

Einsatz <strong>de</strong>r ersten Industrieroboter<br />

in <strong>de</strong>r Fertigung.<br />

Seit mittlerweile 20 Jahren erledigen<br />

ABB-Industrieroboter <strong>de</strong>r Typen<br />

IRB 2400 und IRB 4400 die Endbearbeitung<br />

<strong>de</strong>r Sitze. In diesem Zeitraum<br />

halfen die Roboter MKW dabei,<br />

die Einnahmen zu versechsfachen<br />

und fünfmal so viel Toilettensitze zu<br />

produzieren wie vor <strong>de</strong>r Umstellung.<br />

Die Zeit für <strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>szyklus<br />

beträgt nur noch ein Fünftel, <strong>de</strong>r<br />

Ausschuss reduzierte sich auf 2 %<br />

und ungeplante Anlagenstillstän<strong>de</strong><br />

gibt es praktisch nicht mehr. „Unsere<br />

Investition in die ABB-Roboter hat<br />

sich ausgezeichnet gerechnet und<br />

uns einen klaren Wettbewerbsvorteil<br />

verschafft“, sagt Hannes Danner, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r MKW.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Globalisierung <strong>de</strong>s<br />

Bild: Reis Robotics<br />

Spritzgießen<br />

Spitze in Sachen Sitze<br />

Wettbewerbs haben sehr viele europäische<br />

Unternehmen ihre <strong>Produktion</strong>sstätten<br />

komplett nach Zentralund<br />

Osteuropa o<strong>de</strong>r Asien verlagert.<br />

MKW ist dagegen auch in einem<br />

Hochlohnland wie Österreich weiterhin<br />

wettbewerbsfähig. „Die Roboter<br />

bieten uns die Kostenvorteile, die<br />

Flexibilität, Spitzenqualität und Produktivität,<br />

die es uns ermöglicht,<br />

auch im Wettbewerb mit Niedriglohnlän<strong>de</strong>rn<br />

erfolgreich zu bestehen. In<br />

Weibern befin<strong>de</strong>t sich nicht nur unsere<br />

Unternehmenszentrale, son<strong>de</strong>rn<br />

auch das Zentrum für unser Knowhow,<br />

die Produktentwicklung und das<br />

Design für die gesamte<br />

Gruppe“, betont<br />

Danner.<br />

Darüber hinaus<br />

bil<strong>de</strong>n die Roboter<br />

die Basis, die es<br />

<strong>de</strong>n Österreichern<br />

ermöglicht, mit <strong>de</strong>r<br />

rasanten Entwicklung<br />

auf <strong>de</strong>n Märkten<br />

Schritt zu halten.<br />

Vor zwei Jahrzehnten<br />

bestand<br />

das komplette An-<br />

gebot aus fünf unterschiedlichen Arten<br />

von Toilettensitzen, die in einer<br />

Handvoll Farben erhältlich waren.<br />

Heute stellt MKW 50 unterschiedliche<br />

Sitze in 30 verschie<strong>de</strong>nen Farben her.<br />

Gestiegene Verbraucheransprüche,<br />

höherer Lebensstandard, wechseln<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>n und ein internationaler Wettbewerb<br />

zwingen <strong>de</strong>n Marktführer,<br />

jährlich etwa 15 neue Mo<strong>de</strong>lle zu entwickeln<br />

und die <strong>Produktion</strong>slinien<br />

alle zwei bis drei Jahre vollständig zu<br />

erneuern.<br />

AUTOMATICA-Special: Kunststoffverarbeitung<br />

Roboter<br />

vom Typ<br />

2400 entgraten<br />

die Toilettensitze.<br />

Robotereinsatz bei MKW:<br />

Kunststofftechnik – die Vorteile<br />

■ Reduzierung <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>szyklen<br />

um 80 %<br />

■ Reduzierter Mitarbeitereinsatz<br />

pro Spritzgussmaschine um<br />

66,7 %<br />

■ Kürzere Programmierzeiten<br />

■ Sichereres Arbeitsumfeld<br />

Die ABB-Roboter garantieren die<br />

hohe Präzision und Flexibilität, die<br />

für die Integration neuer Technologien<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sind. Die Neuprogrammierung<br />

für die Herstellung eines<br />

neuen Produktes ist in nur 15 Minuten<br />

erledigt. Darüber hinaus sorgen<br />

sie für bessere Arbeitsbedingungen<br />

durch mehr Sicherheit und Sauberkeit<br />

und nehmen <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

anstrengen<strong>de</strong>, unattraktive Tätigkeiten<br />

ab. Diese können sich jetzt interessanteren<br />

Aufgaben wie <strong>de</strong>r Überwachung<br />

und Programmierung <strong>de</strong>r<br />

Anlagen widmen, was zu einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Steigerung <strong>de</strong>r Mitarbeitermotivation<br />

führte.<br />

Alle 140 Sekun<strong>de</strong>n wird automatisch<br />

Kunststoffgranulat in eine <strong>de</strong>r<br />

acht Duroplastic-Spritzgussmaschinen<br />

gefüllt, die anschließend 400 t<br />

Druck bei Temperaturen von ca.<br />

145 °C erzeugen. So wer<strong>de</strong>n bis zu<br />

2 000 Toilettensitze und -<strong>de</strong>ckel täglich<br />

produziert. Ein Transportband<br />

bringt die Sitze im Anschluss zu einem<br />

<strong>de</strong>r acht IRB 2400-Roboter, die<br />

sie mit Hilfe einer Hochfrequenzspin<strong>de</strong>l<br />

mit 44 000 U/min schleifen und<br />

entgraten. Sie entfernen <strong>de</strong>n Anguss<br />

und montieren die Dämpfer an Sitze<br />

und Deckel. Danach erfolgen die abschließen<strong>de</strong><br />

Qualitätsprüfung, die<br />

Justierung und das Verpacken <strong>de</strong>r fertigen<br />

Produkte. Je<strong>de</strong> Spritzgussmaschine<br />

ist elektronisch mit ‚ihrem‘ Roboter<br />

verbun<strong>de</strong>n, um einen reibungs-<br />

losenProzessablauf zu gewährleisten.<strong>Produktion</strong>sstopps<br />

sind entsprechend<br />

selten<br />

und nur noch erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

um <strong>de</strong>n<br />

Roboter neu zu<br />

programmieren<br />

o<strong>de</strong>r die Werkzeuge<br />

zu wechseln.<br />

Die <strong>Produktion</strong>sdaten<br />

<strong>de</strong>r Gussmaschinen<br />

und Roboter wer<strong>de</strong>n an ein<br />

Manufacturing Execution System<br />

(MES) weitergeleitet und dort mit<br />

Hilfe von ABB WebWare visualisiert<br />

und archiviert, um die Prozessqualität<br />

kontinuierlich zu optimieren.<br />

Trotz <strong>de</strong>s großen Erfolges ruht man<br />

sich bei MKW nicht auf seinen Lorbeeren<br />

aus. In naher Zukunft will das<br />

Unternehmen vor allem im Osten Europas<br />

expandieren, wo es bereits heute<br />

rund 30 % seiner Gewinne erwirtschaftet.<br />

Auf einen Blick<br />

KURZ, KNACKIG<br />

UND VOLLER ENERGIE<br />

Die innovative HBS-Serie hydraulischer Bremszylin<strong>de</strong>r<br />

überzeugt durch Hübe von minimal 50 und maximal<br />

800 mm, bei drei Baugrößen von 28, 35 und 70 mm<br />

Durchmesser.<br />

Neben <strong>de</strong>r exakten Zahnregulierung, einem verzinkten<br />

Außenköper und einer Cr(VI)-frei hartverchromten<br />

Kolbenstange zeichnet sich diese Baureihe durch ihre<br />

leerhubfreie Wirkungsweise aus.<br />

Selbstverständlich gibt es alle Ausführungen mit einfahren<strong>de</strong>r,<br />

ausfahren<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r beidseitiger Bremswirkung.<br />

Eine neue Generation von Montageblöcken mit <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

MBS nimmt die hohen Bremskräfte von<br />

30 bis zu 40.000 N sicher auf und dient nebenbei als<br />

feste Auflage.<br />

Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r AUTOMATICA<br />

10.–13. Juni 2008, Halle A2, Stand K 328<br />

Folie ausreichend erwärmt ist. Anschließend<br />

fährt er zur Spritzgießmaschine,<br />

greift mit Saugern das Fertigteil<br />

und platziert das Inlay im Werkzeug.<br />

Danach legt er das Fertigteil auf<br />

ein getaktetes För<strong>de</strong>rband ab.<br />

Sobald das Band einen bestimmten<br />

Füllgrad erreicht hat, entnimmt <strong>de</strong>r<br />

Maschinenbediener Fertigteile, entfernt<br />

mit einer Son<strong>de</strong>rfräse <strong>de</strong>n<br />

Schirmanguss und führt die Qualitätskontrolle<br />

durch. Verschie<strong>de</strong>ne<br />

Farben bei <strong>de</strong>n Folien bewirken<br />

unterschiedliches Verhalten beim 3D-<br />

Verformen und in <strong>de</strong>r Spritzgießmaschine.<br />

Durch die Flexibilität <strong>de</strong>s Robotersystems<br />

kann man Farbwechsel<br />

sehr schnell und ohne mechanische<br />

Umrüstung programmtechnisch vornehmen.<br />

Die Anlage läuft mit einer<br />

hohen Verfügbarkeit in drei Schichten<br />

und hat die Erwartungen von<br />

Friedrichs & Rath und <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>n<br />

voll erfüllt.<br />

Mehr Info? Anruf genügt!<br />

Telefon 02173-9226-10, Fax 9226-19<br />

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AUTOMATICA – Halle B 3 Stand 508


Bild: Motoman<br />

S10 <strong>Produktion</strong> AUTOMATICA-Special: Medizintechnik/Pharma<br />

13, März 2008 • Nr. 11<br />

Medizin/Pharma<br />

Fitness-Rezepte mit einem Schuss Automation<br />

von Walter Widmann<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Sie mischen in <strong>de</strong>n Weltligen<br />

ganz oben mit, die <strong>de</strong>utsche Medizintechnik-<br />

sowie die Pharmaindustrie.<br />

Damit dies so bleibt, müssen die<br />

Branchen weiterhin kräftig in Produktinnovation,<br />

Qualitätsverbesserung und<br />

Prozessoptimierung investieren und<br />

dabei auch <strong>de</strong>m Trend zur Steigerung<br />

<strong>de</strong>s Automatisierungsgra<strong>de</strong>s folgen.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Medizintechnik-Kernbranche<br />

ist größer als vermutet. Sie<br />

umfasst rund 11000 Unternehmen mit<br />

165000 Beschäftigten. Den neuesten,<br />

En<strong>de</strong> Oktober 2007 vom Bun<strong>de</strong>sverband<br />

Medizintechnologie (BVMed)<br />

veröffentlichten Zahlen zufolge, lag<br />

<strong>de</strong>ren Umsatz 2006 bei 15,9Mrd Euro,<br />

was gegenüber <strong>de</strong>m vorangegangenen<br />

Jahr ein Plus von 8,1% be<strong>de</strong>utet. Weltweit<br />

belegt Deutschland mit 14,6 %<br />

Marktanteil nach <strong>de</strong>n USA (30,9 %)<br />

und vor Japan (5,5%) Rang zwei.<br />

Trumpf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medizintechnikhersteller<br />

ist ihre enorme Innova-<br />

Hightech-<br />

Implantate.<br />

Eine<br />

medizintechnische<br />

Revolution<br />

steht bevor. <br />

tionskraft. Der Beleg: Die Medizintechnik<br />

führt laut <strong>de</strong>m Europäischen<br />

Patentamt in München die Liste<br />

<strong>de</strong>r angemel<strong>de</strong>ten Erfindungen an;<br />

11,4 % bzw. 14 700 Patente kommen<br />

aus <strong>de</strong>m MedTech-Bereich. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />

dass ein Drittel <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medizintechnik-Produkte<br />

jünger als drei<br />

Jahre ist.<br />

Dem gegenüber steht allerdings ein<br />

enormer Aufwand. Nicht weniger als<br />

15 % aller Beschäftigten <strong>de</strong>r Branche<br />

sind im Bereich F&E tätig und die<br />

Unternehmen müssen im Schnitt 9 %<br />

ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung<br />

investieren. Zum Vergleich:<br />

In <strong>de</strong>r ebenfalls innovativen Chemieindustrie<br />

sind es 5 % und in <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Industrie 3,8 %.<br />

Diese Ausgaben wer<strong>de</strong>n eher steigen,<br />

da man BVMed zufolge vor <strong>de</strong>m<br />

Beginn einer „medizintechnischen Revolution“<br />

stehe. Und so fragen sich viele<br />

Unternehmen <strong>de</strong>r mittelständisch<br />

geprägten Branche (95% <strong>de</strong>r Betriebe<br />

haben weniger als 250 Mitarbeiter):<br />

Wer soll das bezahlen? Zumal Spar-<br />

Robotik<br />

Hohe Stapel schnell etikettieren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ALLERSHAUSEN (sm). Der Logistikexperte<br />

BBK setzt beim Verpacken,<br />

Kommissionieren und Etikettieren <strong>de</strong>r<br />

fertigen Produkte auf Roboter. Dies<br />

auch bei Lösungen für Pharma und<br />

Medizintechnik.<br />

Bei BBK erledigt ein Roboter MOTO-<br />

MAN-HP20-6 mit 1 915 mm Reichweite<br />

und einer Tragkraft von 6 kg die<br />

Verpackung und das Kommissionieren<br />

<strong>de</strong>r fertigen Produkte. Nach er-<br />

Die Etiketten holt<br />

<strong>de</strong>r MOTOMAN-<br />

HP20-6 von einem<br />

Drucker mit Spen<strong>de</strong>funktion<br />

ab.<br />

Ein Beispiel für die hohe<br />

Innovationskraft <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Medizintechnik:<br />

beste Absorbertechnologie.<br />

folgter Verpackung <strong>de</strong>r Produkte in<br />

Säcke, Palettierung und anschließen<strong>de</strong>r<br />

Stabilisierung <strong>de</strong>s Stapels mit<br />

Strech-Folie müssen vollautomatisch<br />

Etiketten auf die versandfertigen Palettenstapel<br />

aufgebracht wer<strong>de</strong>n. Dabei<br />

bietet <strong>de</strong>r Roboter eine Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />

von besser als<br />

0,06 mm. Angesteuert wird <strong>de</strong>r Roboter<br />

von <strong>de</strong>r NX100-Steuerung. Mit seinem<br />

äußerst kleinen inneren Störkreis<br />

von nur 512 mm ergibt sich ein<br />

sehr großer aktiver Arbeitsbereich.<br />

Die aufzubringen<strong>de</strong>n Etiketten enthaltenInformationen<br />

zu Produkt,<br />

Kun<strong>de</strong>, Gewicht,<br />

Stapelhöhe usw.<br />

bzw. kun<strong>de</strong>nspezifische<br />

Informationen.<br />

Das Logistiketikett<br />

wird gemäß <strong>de</strong>r<br />

EAN128-Verordnung<br />

gedruckt. Die<br />

Paletten laufen an<br />

<strong>de</strong>r Etikettierstation<br />

chaotisch von fünf<br />

Palettierlinien zusammen.<br />

Die Etiketten<br />

wer<strong>de</strong>n vom Roboter<br />

an einem Etikettendrucker<br />

mit<br />

Spen<strong>de</strong>funktion abgeholt<br />

und an <strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Palettenpositionaufgeklebt.<br />

Die Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Etiketten erfolgt<br />

über ein Vakuumwerkzeug.Ungenauigkeiten<br />

an <strong>de</strong>n<br />

programme <strong>de</strong>r Kassen und Krankenhäuser<br />

<strong>de</strong>n Druck auf die Preise verstärken<br />

wer<strong>de</strong>n und die Entschei<strong>de</strong>r<br />

nur schwer davon zu überzeugen sind,<br />

dass mo<strong>de</strong>rne Medizintechnik ein hohes<br />

Einsparpotenzial besitzt.<br />

Miniaturisierung: Automation<br />

meist einzige Alternative<br />

Um <strong>de</strong>n Kostendruck zu mil<strong>de</strong>rn<br />

bzw. die zumeist angespannte Gewinnsituation<br />

zu verbessern, sollten<br />

Medizintechnik-Hersteller unter an<strong>de</strong>rem<br />

die Rationalisierungspotenziale<br />

ihrer Fertigung ausloten. Untersuchen<br />

sollte man dabei vor allem, ob sich bestimmte<br />

Abläufe und Prozesse automatisieren<br />

o<strong>de</strong>r effizienter gestalten<br />

lassen. Hierzu eignen sich etwa die<br />

Montage, Handhabungs- und Zuführaufgaben,Maschinen-/Anlagenverkettungen,<br />

die Qualitätskontrolle, das<br />

Verpacken o<strong>de</strong>r das Kommissionieren.<br />

Den neuesten Stand <strong>de</strong>r Technik<br />

zeigt die AUTOMATICA in München.<br />

Viele Aussteller haben branchenspezi-<br />

Palettenstapeln wer<strong>de</strong>n mittels eines<br />

Ultraschallsensors ermittelt und vollautomatisch<br />

auf die programmierte<br />

Position verrechnet. Außer<strong>de</strong>m ist die<br />

Vakuumplatte fe<strong>de</strong>rnd gelagert. Nach<br />

<strong>de</strong>m Aufbringen <strong>de</strong>s Etiketts dreht<br />

<strong>de</strong>r Roboter das Werkzeug um 90<br />

Grad. Ein integrierter Laserscanner<br />

ermittelt die Anwesenheit <strong>de</strong>s Etiketts<br />

und verifiziert <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Barco<strong>de</strong>s.<br />

Auf die Palettenstapel können,<br />

je nach Kun<strong>de</strong>nwunsch, bis zu 18 Etiketten<br />

angebracht wer<strong>de</strong>n. Dafür<br />

bleiben <strong>de</strong>m Roboter nur 60 Sekun<strong>de</strong>n<br />

Zeit.<br />

Im Gegensatz zu Son<strong>de</strong>rlösungen<br />

ist <strong>de</strong>r Roboter flexibler<br />

Sobald ein <strong>Produktion</strong>sauftrag im<br />

<strong>Produktion</strong>s-Planungssystem erfasst<br />

wird, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ssen Daten an die<br />

BBK-Automations-Software ‚Labels-<br />

Platform3‘ übermittelt und stehen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Produktion</strong> als Auftrag zur Verfügung.<br />

Die Linieninformationen übermittelt<br />

die vorgeschaltete Stretch-Station.<br />

Die Software parametriert vollautomatisch<br />

die Druckeinheit und<br />

<strong>de</strong>n am Roboterwerkzeug befindlichen<br />

Laser-Barco<strong>de</strong>-Scanner. Dabei<br />

liegen die Etikettenpositionen produktspezifisch<br />

im Datenbankmanager<br />

<strong>de</strong>r LabelsPlatform3.<br />

Bereits im Angebotsstadium <strong>de</strong>r<br />

Automatisierungsanlage wur<strong>de</strong> das<br />

Simulationstool ‚MOTOSIM EG‘ eingesetzt,<br />

um <strong>de</strong>n richtigen Robotertyp<br />

auszuwählen, die optimale Position<br />

<strong>de</strong>s Roboters zu <strong>de</strong>n Paletten zu fin<strong>de</strong>n<br />

und das Werkzeug zum Aufbrin-<br />

Bil<strong>de</strong>r: BVMed<br />

fische Lösungen und Komponenten in<br />

ihrem Portfolio. Thema in München ist<br />

auch die Mikrosystemtechnik. Dies ist<br />

umso wichtiger, als die Miniaturisierung<br />

zu <strong>de</strong>n Haupttrends <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

gehört. Hier ist die Automation<br />

meist die einzige Alternative.<br />

Dass Automatisierung sich lohnt, dafür<br />

gibt es nicht zuletzt bei <strong>de</strong>n eigenen<br />

Zulieferern unzählige Beispiele.<br />

Die Vorteile machen sich nicht nur bei<br />

<strong>de</strong>n Personalkosten bemerkbar, Automatisierung<br />

sorgt auch für eine gleichbleiben<strong>de</strong>,<br />

reproduzierbare und<br />

elektronisch dokumentierte Qualität,<br />

kommt an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>n hohen Sicherheits-<br />

und Hygieneanfor<strong>de</strong>rungen in<br />

<strong>de</strong>r Fertigung entgegen.<br />

Zielgruppe <strong>de</strong>r AUTOMATICA-Aussteller<br />

ist auch die Pharmaindustrie.<br />

Dabei weniger die großen Konzerne,<br />

son<strong>de</strong>rn vielmehr die vielen Mittelständler,<br />

die mehr und mehr in die<br />

Rolle eines Lohnfertigers o<strong>de</strong>r Dienstleisters<br />

schlüpfen. Im Visier <strong>de</strong>r in<br />

München ausstellen<strong>de</strong>n Hersteller von<br />

Robotik und Handhabungstechnik,<br />

gen <strong>de</strong>r Etiketten für <strong>de</strong>n Anwendungsfall<br />

zu optimieren. Auch die<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Taktzeit<br />

ist bereits in diesem Stadium überprüft<br />

und sichergestellt wor<strong>de</strong>n. Bei<br />

<strong>de</strong>r Übergabe <strong>de</strong>s Angebots an die Firma<br />

J. Rettenmaier & Söhne konnte<br />

<strong>de</strong>r fertige Simulationsfilm sogleich<br />

präsentiert wer<strong>de</strong>n. Er gab <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n<br />

bereits in dieser Phase die Sicherheit,<br />

dass die Anlage die gefor<strong>de</strong>rten<br />

technischen Eckdaten erfüllt und trug<br />

somit wesentlich zur Entscheidung<br />

für die Bestellung <strong>de</strong>r Roboterzelle<br />

bei BBK bei.<br />

Seit knapp zwei Jahren setzt BBK<br />

nun Industrieroboter zum Aufbringen<br />

von Etiketten auf die unterschiedlichsten<br />

Gebin<strong>de</strong> und Werkstücke ein.<br />

Dort schätzt man die Flexibilität, die<br />

ein Industrieroboter gegenüber <strong>de</strong>n<br />

vorher ausschließlich verwen<strong>de</strong>ten<br />

Automatisierung am Standort<br />

Deutschland ganz groß geschrieben:<br />

Fertigung von Transfusionsüberleitungsgeräten.<br />

Bildverarbeitung und Sensorik<br />

o<strong>de</strong>r Steuerungstechnik<br />

stehen die <strong>de</strong>n Verfahrensschritten<br />

nachgelagerten<br />

Aufgaben wie Pressen, Abfüllen,<br />

Verpacken, Prüfen o<strong>de</strong>r<br />

Palettieren o<strong>de</strong>r Kommissionieren.<br />

Hintergrund: Die Zeiten, in<br />

<strong>de</strong>nen die <strong>Produktion</strong>skosten<br />

in <strong>de</strong>r Pharmaindustrie keine<br />

Rolle spielten, sind längst<br />

vorbei. Wer sich im globalen<br />

Wettbewerb durchsetzen<br />

will, muss seine Fertigung<br />

laufend einem Fitnessprogramm<br />

unterziehen bzw. seine Prozesse<br />

und die Technik auf <strong>de</strong>n aktuellsten<br />

Stand bringen. Problematisch dabei<br />

ist, dass die Fertigungsprozesse – um<br />

die Sicherheit <strong>de</strong>s Arzneimittels für<br />

<strong>de</strong>n Patienten zu gewährleisten – <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r US-Behör<strong>de</strong> FDA<br />

und <strong>de</strong>n GMP-Vorschriften (Good Manufacturing<br />

Practice) entsprechend<br />

validiert wer<strong>de</strong>n müssen. Für Verän<strong>de</strong>rungen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Einsatz neuer Komponenten<br />

gibt es kaum Spielraum.<br />

Pharma: Invest-Zurückhaltung<br />

für neue Techniken aufgeben<br />

Angesichts <strong>de</strong>s globalen Standortwettbewerbs<br />

und kürzer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Produktlebenszyklen wird die Pharmaindustrie<br />

ihre Investitionszurückhaltung<br />

wohl aufgeben müssen. Es<br />

empfiehlt sich, nicht nur in leistungsfähigere,<br />

kostensenken<strong>de</strong> und qualitätsverbessern<strong>de</strong><br />

neue Multipurpose-<br />

Anlagen zu investieren, son<strong>de</strong>rn auch<br />

in eine weitreichen<strong>de</strong> flexible Automatisierung<br />

aller Arbeitsschritte.<br />

Von <strong>de</strong>r Simulation mit ‚MOTOSIM<br />

EG‘ über das 3D-Anlagenlayout zur<br />

fertigen Zelle.<br />

Son<strong>de</strong>rlösungen bietet. Ebenso die<br />

einfache Programmierung <strong>de</strong>r MO-<br />

TOMAN-Steuerung NX100 sowie <strong>de</strong>ren<br />

unkomplizierte und komfortable<br />

Anbindung an die Anlagenperipherie.<br />

Alexan<strong>de</strong>r Beck, Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsleitung,<br />

und verantwortlich für<br />

die Roboterprojekte im Hause BBK resümiert:<br />

„Ausschlaggebend für die<br />

Auswahl von Motoman-Industrierobotern<br />

waren die hohen Verfahrgeschwindigkeiten,<br />

die einfache Programmierung<br />

<strong>de</strong>r Roboter sowie das<br />

umfassen<strong>de</strong> Produktspektrum von<br />

Motoman. Die gute und unbürokratische<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Roboterhersteller<br />

ist für uns bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />

komplexer Projekte sehr<br />

wichtig. Wir haben Motoman robotec<br />

als zuverlässigen Partner kennen gelernt.<br />

Weitere gemeinsame Projekte<br />

wer<strong>de</strong>n folgen.“<br />

Bild: Motoman


13. März 2008 • Nr. 11<br />

Dichtung<br />

Prüfen im Fünferpack<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

CH-ROTKREUZ (sm). Impfstoffe wer<strong>de</strong>n<br />

in Microvials transportiert. Bevor<br />

die etwa 10 x 5 x 30 mm großen Kunststoffbehälter<br />

gefüllt und luftdicht verschlossen<br />

in alle Welt gesandt wer<strong>de</strong>n,<br />

muss je<strong>de</strong>s Teil geprüft wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

dafür eingesetzter Prüfautomat musste<br />

neben <strong>de</strong>n hohen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Dichtheitsprüfung einen engen<br />

Preisrahmen einhalten und innerhalb<br />

von zwanzig Wochen geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

Um diese Vorgaben einzuhalten, integrierte<br />

die Wilco AG aus Wohlen im<br />

Kanton Aargau, Spezialist für Dichtheitsprüfmaschinen<br />

und -automaten,<br />

einen ihrer Standardautomaten in<br />

das Grundkonzept und beauftragte<br />

die Komax AG, Rotkreuz, mit <strong>de</strong>r<br />

Konzeption und Lieferung <strong>de</strong>r Automatisierungselemente.<br />

In <strong>de</strong>m nur<br />

1 650 x 1 340 x 2 120 mm großen<br />

Prüfautomaten tragen vier Stützen eine<br />

Zwischenplatte mit einem Rundtisch<br />

mit <strong>de</strong>n jeweils um 120° versetzt<br />

angeordneten Stationen zum<br />

Bela<strong>de</strong>n, Prüfen und Entnehmen. Die<br />

Prüflinge wer<strong>de</strong>n manuell in einen<br />

Tray mit 5 x 5 Aufnahmen eingelegt.<br />

Dann übernehmen pneumatische und<br />

elektrische Module die Abläufe bis<br />

zur Gut-Schlecht-Sortierung.<br />

Das Domino-Baukastensystem von<br />

Komax bietet mit seinen Linear- und<br />

Drehmodulen, Greifern, Verbindungs-<br />

und Aufbauelementen alle<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LAUFFEN/NECKAR (sm/mg). Mit<br />

Greifsys-temen und Roboterkomponenten<br />

von Schunk eröffnen die Roboterzellen<br />

von Bartsch ganz neue Automatisierungsoptionen<br />

– in <strong>de</strong>r Metallverarbeitung<br />

ebenso wie in Medizintechnik<br />

und Pharmaindustrie.<br />

Die Bartsch GmbH aus Tettnang hat<br />

mit ihren standardisierten Roboterzellen<br />

eine kostengünstige und flexible<br />

Möglichkeit entwickelt, beliebige<br />

Bearbeitungsmaschinen und <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

mit Werkstücken zu versorgen.<br />

Die modular konzipierten<br />

Zellen lassen sich untereinan<strong>de</strong>r verknüpfen<br />

und können damit nicht nur<br />

als Stand-alone-Anlagen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch als Montage-, Bearbeitungs-,<br />

Prüf- o<strong>de</strong>r Palletiersysteme eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit lassen sich beispielsweise<br />

Aufgaben wie Teileerkennung,<br />

Teilereinigung, Entgraten und Qualitätssicherung<br />

automatisieren, o<strong>de</strong>r es<br />

können Montage- und Dispensieraufgaben<br />

o<strong>de</strong>r Beschriftungen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Für dieses breite Anwendungsspektrum<br />

stehen neben<br />

Zellen mit automatischem Palettenwechsler<br />

und Fertigungszellen mit 2-,<br />

4-, 6- o<strong>de</strong>r 8-fach-Palettenspeicher<br />

auch Systeme mit verfahrbaren Portalla<strong>de</strong>rn<br />

zur Verfügung.<br />

Die schlüsselfertigen Standardzellen<br />

können problemlos an je<strong>de</strong> Maschine<br />

angepasst o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>rzeit für<br />

neue Anfor<strong>de</strong>rungen umgerüstet und<br />

erweitert wer<strong>de</strong>n. Für unterschiedliche<br />

Einsatzzwecke stehen mehrere<br />

Standardzellen bereit, die auf verschie<strong>de</strong>ne<br />

Arten <strong>de</strong>r Werkstückbereitstellung<br />

ausgelegt sind, zum Beispiel<br />

durch Rollwagen, Drehtische, Schubla<strong>de</strong>nsysteme,<br />

För<strong>de</strong>rbän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

Gitterboxen. Die Zellen bieten kom-<br />

Bild: Wilco AG<br />

Voraussetzungen, um Ein- o<strong>de</strong>r Mehrachssysteme<br />

zeit- und kostensparend<br />

aufzubauen. Die einzelnen Module<br />

lassen sich durch Zentrier- und Reduzierringen<br />

formschlüssig zusammenfügen<br />

und ohne Adapterplatten und<br />

Justierarbeiten verschrauben. Die<br />

präzise Grundform und die einfachen<br />

Einstellmöglichkeiten <strong>de</strong>r Dämpfer<br />

und Sensoren gewährleisten bei <strong>de</strong>n<br />

pneumatisch und elektrisch angetriebenen<br />

Achsen eine Positionier- und<br />

Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit, je nach Ausführung,<br />

von ±0,01 mm und<br />

±0,03 mm.<br />

Auf <strong>de</strong>r Zufuhrseite übernimmt eine<br />

horizontal verfahren<strong>de</strong>, pneumatische<br />

Linearachse mit einem Hub von<br />

390 mm <strong>de</strong>n Teiletransport. Ihr<br />

pakte, raumsparen<strong>de</strong> Lösungen, wobei<br />

die Maschinen gut zugänglich<br />

bleiben und weiterhin manuell bedient<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

stellen hohe Ansprüche an die<br />

eingesetzte Greiflösung für das Handling<br />

<strong>de</strong>r Werkstücke. Bartsch setzt dabei<br />

durchweg auf Komponenten von<br />

Schunk, vor allem auf pneumatische<br />

Parallel- und Zentrischgreifer, auf<br />

Ausgleichseinheiten für <strong>de</strong>n Ausgleich<br />

von Positions- und Winkelversatz<br />

und auf manuelle o<strong>de</strong>r automatische<br />

Wechselsysteme für <strong>de</strong>n Wechsel<br />

<strong>de</strong>r Robotergreifer o<strong>de</strong>r -werkzeuge.<br />

„Schunk bietet uns nicht nur sehr<br />

genaue und langlebige Lösungen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch ein breites Portfolio an<br />

Standardkomponenten, die je<strong>de</strong>rzeit<br />

lieferbar sind und damit eine hervorragen<strong>de</strong><br />

Verfügbarkeit haben“, erklärt<br />

<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Bartsch GmbH, Patrick<br />

Bartsch. „Schunk liefert uns zu<strong>de</strong>m<br />

Greiferbacken, die nicht nur auf die<br />

Konturen eines bestimmten Werkstücks<br />

zugeschnitten sind, son<strong>de</strong>rn<br />

auch in Abstimmung mit uns so gestaltet<br />

wur<strong>de</strong>n, dass sich mit einem<br />

Satz Greiferbacken bis zu fünf völlig<br />

unterschiedliche Werkstücke greifen<br />

lassen.“<br />

Letzte Station: Die als Gut- o<strong>de</strong>r Schlechtteile<br />

gekennzeichneten Microvials wer<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>r Aufnahme durch <strong>de</strong>n Greifer auf<br />

ein Transportband zur weiteren Verarbeitung<br />

gelegt o<strong>de</strong>r aussortiert.<br />

Schlitten för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Tray mit 25<br />

Prüflingen nach einer 120°-Drehung<br />

<strong>de</strong>s Rundtisches in <strong>de</strong>n Greifbereich<br />

<strong>de</strong>r elektrisch angetriebenen Achseinheit<br />

für die Prüfform. Sie ist aus einem<br />

von Servomotoren angesteuerten<br />

X-Y-Z-Portal aufgebaut. Ein Greifer<br />

auf <strong>de</strong>r Z-Achse entnimmt <strong>de</strong>m<br />

Tray jeweils fünf Microvials und legt<br />

sie in <strong>de</strong>r Prüfform ab. Danach trennt<br />

eine Kunststoffkappe die Form hermetisch<br />

von <strong>de</strong>r Umgebung ab und<br />

die Prüfung auf Leckstellen beginnt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Abbau <strong>de</strong>s Vakuums taktet<br />

<strong>de</strong>r Rundtisch wie<strong>de</strong>r um 120°, bis eine<br />

an einer X-Z-Achse geführte mechanische<br />

Greifeinrichtung die Prüflinge<br />

fasst und aus <strong>de</strong>m Automaten<br />

för<strong>de</strong>rt. Die Greifer sind einzeln gesteuert<br />

und können dadurch NIO-Teile<br />

auf einer Zwischenposition <strong>de</strong>r X-<br />

Achse einzeln abwerfen. Als gut erkannte<br />

Teile gelangen auf ein För<strong>de</strong>rband<br />

zur weiteren Bearbeitung.<br />

Bereits im ersten Lauf wur<strong>de</strong> die<br />

Prüfkapazität von 75 Microvials pro<br />

Minute mit ausreichen<strong>de</strong>n Reserven<br />

erreicht. Das Gesamtkonzept <strong>de</strong>s<br />

Prüfautomaten erlaubt <strong>de</strong>utlich mehr<br />

Prüfungen, auch unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Kleinstleckage-Prüfung.<br />

Roboterzelle<br />

Flexibel – ob Metall o<strong>de</strong>r Medizin<br />

Problemlos anpassen,<br />

umrüsten o<strong>de</strong>r erweitern<br />

Lineareinheiten<br />

aus Kunststoff<br />

zur Gewichtsreduzierung,Winkelgreifer<br />

<strong>de</strong>r Reihe<br />

SWG für sicheren<br />

Griff. Resultat:<br />

hohe Taktzeiten<br />

und Zuverlässigkeit<br />

für die Verpackungsaufgabe.<br />

AUTOMATICA-Special: Medizintechnik/Pharma<br />

Die Standardzellen<br />

rechnen sich<br />

auch an Economy-<br />

Maschinen, da <strong>de</strong>r<br />

Aufwand für eine<br />

Standardzelle nur<br />

etwa 50 % <strong>de</strong>s Maschinenpreisesausmacht.<br />

Dem geringen<br />

Gesamtaufwand<br />

stehen eine ganze<br />

Reihe von Vorteilen<br />

gegenüber. So wird<br />

zum Beispiel <strong>de</strong>r<br />

Personalaufwand<br />

durch die automatische<br />

Speicherung<br />

und Bearbeitung von Werkstücken<br />

<strong>de</strong>utlich reduziert, und durch hauptzeitparallele<br />

Beschickungsprozesse<br />

lässt sich die Maschinenauslastung<br />

steigern. Gleichzeitig nimmt die Prozesssicherheit<br />

durch <strong>de</strong>n Robotereinsatz<br />

zu, und da die Werkstücke mit<br />

Hilfe <strong>de</strong>s Roboters umgespannt bzw.<br />

zwischen erster und zweiter Aufspannung<br />

abgelegt wer<strong>de</strong>n können, lässt<br />

sich auch mit einfachen Maschinen<br />

eine Komplettbearbeitung <strong>de</strong>r Werkstücke<br />

durchführen.<br />

Bild: Schunk<br />

Reinraum-Version erfüllt höchste<br />

Anfor<strong>de</strong>rungenanProzesshygiene<br />

Die Automatisierung von <strong>Produktion</strong>sabläufen<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>r Standardzellen<br />

von Bartsch lässt sich aber<br />

nicht nur in <strong>de</strong>r metallverarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Industrie nutzen, son<strong>de</strong>rn auch in <strong>de</strong>r<br />

Medizintechnik o<strong>de</strong>r Pharmabranche.<br />

Ob bei <strong>de</strong>r Montage von medizintechnischen<br />

Produkten, bei <strong>de</strong>r Laborautomation<br />

o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Verpackung<br />

von Spritzen, Tabletten o<strong>de</strong>r Flüssigkeiten:<br />

Bartsch kann seine Standardzellen<br />

auch in einer Reinraum-Version<br />

zur Verfügung stellen, die mit<br />

speziellen Hygienic-Design-Komponenten<br />

von Schunk ausge<strong>statt</strong>et sind<br />

und daher höchste Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Prozesshygiene erfüllen.<br />

<strong>Produktion</strong> S11<br />

Medizintechnik – eine innovative Branche<br />

Die Medizintechnik (MedTech) zeichnet sich unter an<strong>de</strong>rem dadurch aus, dass viele<br />

Produkte nicht älter als drei Jahre sind. Die F&E-Quote lag im Jahr 2006 bei 9%.<br />

Kraft <strong>de</strong>r<br />

Greifen, Ablegen,<br />

Waschen, Transportieren<br />

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Automatica - Willkommen auf unserem Stand Nr. 127 in Halle A2<br />

Cool Welding: AC/MIG<br />

Vom kühlen Tropfen zur coolen Naht.<br />

Immer dünnere Bleche und immer größere Luftspalt-Toleranzen stellen die<br />

Schweißtechnik vor Herausfor<strong>de</strong>rungen, die nur durch das von OTC eingeführte<br />

AC/MIG-Schweißverfahren erfolgreich bewältigt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Über das kontrollierte Einbringen reduzierter Wärme droht keine<br />

Verformung und große Spalttoleranzen in <strong>de</strong>r Naht wer<strong>de</strong>n<br />

erfolgreich kompensiert.<br />

Leichtes Spiel für Schweißmaschinen<br />

<strong>de</strong>r D-Serie von OTC.<br />

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Quelle: EPA; BVMed, © <strong>Produktion</strong>


S12 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Lebensmittelindustrie<br />

Nr. 11<br />

Nahrungsmittelproduktion<br />

Mit Hightech gegen Teuerungswelle ankämpfen<br />

von Robert Ruthenberg,<br />

Walter Widmann<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Roboter in <strong>de</strong>r Metzgerei.<br />

Das klingt zwar utopisch, ist aber<br />

für Kuka, einer zu <strong>de</strong>n Top 3 <strong>de</strong>r Welt<br />

gehören<strong>de</strong>n Roboterhersteller, in naher<br />

Zukunft durchaus vorstellbar. In<br />

<strong>de</strong>r Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

je<strong>de</strong>nfalls ist <strong>de</strong>r Trend zur Automatisierung<br />

im Allgemeinen und <strong>de</strong>r<br />

Einsatz von Robotern im Beson<strong>de</strong>ren<br />

seit Jahren ungebrochen. Die gegenwärtige<br />

Marktentwicklung verstärkt<br />

<strong>de</strong>n Trend sogar.<br />

‚Billig, billig, billig.‘ Spätestens seit<br />

Discounter wie Aldi <strong>de</strong>n Ton angeben,<br />

beherrscht dieses Motto <strong>de</strong>n Alltag<br />

<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie. Das hat<br />

damit zu tun, dass bei <strong>de</strong>n meisten<br />

<strong>de</strong>utschen Konsumenten vielmehr<br />

das Preisbewusstsein und weniger die<br />

Qualitätsmerkmale die Entscheidung<br />

treffen. Selbst Markenartikel sind davon<br />

betroffen. Einer aktuellen Studie<br />

zufolge ist Deutschland <strong>de</strong>r billigste<br />

Marken-Lebensmittelmarkt. Der Verbraucher<br />

ist hier nur dann bereit,<br />

mehr zu zahlen, wenn es greifbare<br />

Qualitätsunterschie<strong>de</strong> gibt.<br />

Den Kostendruck, <strong>de</strong>n täglichen Begleiter<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Lebensmittelindustrie,<br />

haben auch die in die Höhe<br />

geschossenen Preise kaum gemil<strong>de</strong>rt.<br />

Das Gros <strong>de</strong>r Verteuerung verschlangen<br />

höhere Ausgaben für Rohstoffe,<br />

Energie, Logistik und Löhne. Dass die<br />

Branche <strong>de</strong>nnoch einigermaßen über<br />

die Run<strong>de</strong>n kommt und es zu keinen<br />

Bild: Schubert<br />

Vollautomatisierte, robotergestützte Verpackungslinien<br />

sind keine Seltenheit<br />

mehr. Selbst die Qualitätskontrolle ist<br />

mittlerweile in solche Ablagen integriert.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

AUGSBURG (sm/mg). Ein eher ungewöhnlicher<br />

Schauplatz für einen Roboter:<br />

Bei <strong>de</strong>n Kölner Verbundbrauereien<br />

verschrauben sie kleine Bierfässchen.<br />

Grund für die Anschaffung <strong>de</strong>r Sechsachs-Roboter<br />

waren die engen Platzverhältnisse.<br />

Die Kölner Verbundbrauereien sind<br />

ein Unternehmen <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger-<br />

Gruppe, <strong>de</strong>r größten Braugruppe in<br />

Deutschland. Etwa 600000 Hektoliter<br />

wer<strong>de</strong>n in Köln hergestellt. Die Hälfte<br />

davon verlässt die Brauerei in Fässern.<br />

Dabei verarbeitet die Abfüllanlage<br />

stündlich rund 500 Fässer mit je 10 bis<br />

50 Liter Inhalt. Diese Fässer wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>palettiert, ehe sie gereinigt und von<br />

zwei Kuka-Robotern mit Korken versehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dann gelangen sie in die<br />

Abfüllmaschine. Ist das Fass randvoll<br />

befüllt,verschießt ein Kuka-Roboter<br />

<strong>de</strong>r Baureihe KR 15 SL das Fass.<br />

Vorher wird in die Fässer ein heißer<br />

Wasserstrahl injiziert, damit sie richtig<br />

schäumen, bevor sie verschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. „Wenn das Bier aufschäumt,<br />

entweicht die Luft. Sauerstoff ist Gift<br />

für unser Bier“, erklärt Betriebstechnikleiter<br />

Volker Spohr die Maßnahme.<br />

Für <strong>de</strong>n KR 15 SL be<strong>de</strong>utet dies<br />

massiven <strong>Produktion</strong>sverlagerungen<br />

in Billiglohnlän<strong>de</strong>r gekommen ist, hat<br />

drei Hauptgrün<strong>de</strong>.<br />

Der eine liegt in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>r Sache:<br />

Viele landwirtschaftliche Produkte<br />

müssen kurzfristig verarbeitet<br />

und die Produkte an <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n – Just in Time lässt<br />

grüßen. Und <strong>de</strong>r Import von Rohstoffen<br />

und die Fabrikation vor Ort ist allemal<br />

günstiger als jener von fertigen<br />

Waren. An<strong>de</strong>rerseits gehen 21 % <strong>de</strong>r<br />

Produkte ins Ausland, wo sich höhere<br />

Preise erzielen lassen. Übrigens: Die<br />

<strong>de</strong>utsche Ernährungsindustrie erzielte<br />

im Jahr 2007 einen Umsatz-Zuwachs<br />

von 4,3 % (real 1,1 %) auf rund<br />

150 Mrd Euro.<br />

Stellenwert <strong>de</strong>r flexiblen<br />

Automatisierung steigt<br />

Der eigentliche ‚Rettungsanker‘ <strong>de</strong>r<br />

Branche ist ihre hochwertige technische<br />

Ausrüstung bzw. die Bereitschaft<br />

in mo<strong>de</strong>rnste Maschinen und Anlagen<br />

zu investieren. Das spiegelt sich auch<br />

in <strong>de</strong>r Bilanz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />

von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen<br />

wi<strong>de</strong>r: 2007 erzielten<br />

sie mit knapp über 10 Mrd Euro<br />

<strong>Produktion</strong>svolumen ein Plus von<br />

12 %. Übrigens: Mit einem Marktanteil<br />

von knapp 27 % <strong>de</strong>s rund 25 Mrd<br />

großen Weltmarktes <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

belegen die Deutschen mit großem<br />

Abstand <strong>de</strong>n 1. Platz vor Italien<br />

(21 %) und <strong>de</strong>n USA (7 %).<br />

Einen hohen Stellenwert hat dabei<br />

die flexible Automatisierung. Gilt es<br />

Getränkeindustrie<br />

Der E<strong>de</strong>lstahlroboter hält dicht<br />

aber eine äußerst nasse Arbeitsumgebung,<br />

die ihm dank seiner E<strong>de</strong>lstahl-<br />

Oberfläche wenig anhaben kann.<br />

„Problematisch ist ohnehin nicht die<br />

Feuchtigkeit“, erklärt Peter Fornoff,<br />

Key Technology Manager bei <strong>de</strong>r Kuka<br />

Roboter GmbH. Die Reinigungsund<br />

Desinfektionsmittel seien die eigentlichen<br />

Übeltäter. Alkalische<br />

Schaummittel, die zum Reinigen <strong>de</strong>r<br />

Anlage eingesetzt wer<strong>de</strong>n, greifen<br />

Lack und vor allem die Dichtungen<br />

an. Und sind die dann erst mal porös,<br />

so gelangen Feuchtigkeit und Reinigungsmittel<br />

ins Getriebe. Wenn das<br />

kaputt ist, wird es richtig teuer. Deshalb<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r KR 15 SL standardmäßig<br />

mit Spezialdichtungen versehen<br />

und so kann ihm auch das Wasserstoffperoxid,<br />

mit <strong>de</strong>m die Verschlüsse<br />

<strong>de</strong>sinfiziert wer<strong>de</strong>n, nichts<br />

anhaben.<br />

Enge Platzverhältnisse<br />

sprachen für Sechsachs-Roboter<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Highlight ist die Verkorkung.<br />

Sowohl das Luftloch als auch<br />

das Zapfloch, in das später <strong>de</strong>r Holzo<strong>de</strong>r<br />

Messinghahn eingeführt wird,<br />

müssen vor <strong>de</strong>r Befüllung verschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die manuell durchgeführte<br />

Verkorkung in <strong>de</strong>r alten Anlage wur<strong>de</strong><br />

doch einerseits die Peronalkosten zu<br />

minimieren, an<strong>de</strong>rerseits ohne große<br />

zusätzliche Investitionen schnell auf<br />

Mo<strong>de</strong>erscheinungen, neue Verpackungsmaterialien<br />

o<strong>de</strong>r -konzepte sowie<br />

auf neue o<strong>de</strong>r verschärfte Vorschriften<br />

zu reagieren. Und eine flexible<br />

Automation bringt unweigerlich<br />

die Robotik auf <strong>de</strong>n Plan – so in Verpackungsstraßen.<br />

Der Beleg: In Europa<br />

or<strong>de</strong>rte die Verpackungsmaschinenindustrie<br />

über 2 700 Roboter, davon<br />

gingen 1 400 Einheiten an die<br />

Nahrungsmittel-/Getränkeindustrie.<br />

Richtig geplant – nicht zuletzt dank<br />

zahlreicher Roboterapplikationshäuser<br />

– vereinfacht <strong>de</strong>r Robotereinsatz<br />

die Verpackungslinien und ermöglicht<br />

flexiblere, leistungsstärkere sowie<br />

kompaktere Anlagen. Roboter<br />

helfen Stillstandszeiten zu senken,<br />

Ausschussraten zu minimieren und<br />

Umrüstzeiten zu kürzen. In einem<br />

Fall verringerte sich die Umrüstzeit<br />

einer Verpackungsmaschine<br />

allein<br />

durch <strong>de</strong>n automatischenRoboter-Werkzeugwechsel<br />

und die<br />

kontaktlose Steuerungsankopplung<br />

<strong>de</strong>s Werkzeugs um<br />

acht Minuten.<br />

Roboter sind aber<br />

mittlerweile in allen<br />

Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Und das selbst dort,<br />

wo man sie nicht er-<br />

in <strong>de</strong>r neuen durch eine Roboterlösung<br />

ersetzt, bei <strong>de</strong>r die bei<strong>de</strong>n Roboter<br />

das Fass einer Korkenschusseinheit<br />

zuführen. Oftmals befin<strong>de</strong>n sich in<br />

<strong>de</strong>n Öffnungen, die verschlossen wer<strong>de</strong>n<br />

müssen, Papiertücher o<strong>de</strong>r Smartie<strong>de</strong>ckel,<br />

die ein Austropfen <strong>de</strong>r leeren<br />

Fässer beispielsweise im Kofferraum<br />

verhin<strong>de</strong>rn sollen. In so einem<br />

Fall darf <strong>de</strong>r Korken nicht einfach<br />

durchgeschossen wer<strong>de</strong>n. Der Hygiene<br />

und <strong>de</strong>r Produktqualität wegen.<br />

Die Öffnungen wer<strong>de</strong>n daher im<br />

Vorfeld via Kamera überprüft. 1999<br />

wur<strong>de</strong>n die ersten Kuka-Roboter <strong>de</strong>s<br />

Typs KR 350 und KR 210 für <strong>de</strong>n Flaschenkeller<br />

angeschafft. Damals sollte<br />

die Flaschenabfüllanlage mo<strong>de</strong>rnisiert<br />

wer<strong>de</strong>n. „Die engen Platzverhältnisse<br />

brachten uns auf die I<strong>de</strong>e,<br />

Sechsachs-Roboter <strong>statt</strong> Linearportale<br />

einzusetzen. Die niedrigen Decken<br />

boten einfach zu wenig Raum für eine<br />

Lösung mit <strong>de</strong>m Linearportal“, erinnert<br />

sich Spohr. „Außer<strong>de</strong>m erhofften<br />

wir uns geringere Wartungskosten<br />

und höhere Flexibilität.“ Zum<br />

Ent- und Bela<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Paletten sowie<br />

zur Entnahme <strong>de</strong>r Flaschen aus <strong>de</strong>r<br />

Kiste wer<strong>de</strong>n die Kuka-Roboter seit<strong>de</strong>m<br />

eingesetzt.<br />

Nach<strong>de</strong>m die Kölner Verbundbrauereien<br />

mit <strong>de</strong>r automatisierten Fla-<br />

Bild: Kuka<br />

Sortieren, Puffern, Verpacken<br />

und Palettieren<br />

gehören zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />

Aufgaben<br />

<strong>de</strong>r Robotertechnik in<br />

<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie.<br />

Zum Zuge<br />

kommen Spezial- wie<br />

Standardroboter.<br />

wartet. Zum Beispiel im Kühlraum<br />

beim Handhaben und Sortieren von<br />

Bananen o<strong>de</strong>r in Schlachthöfen beim<br />

Tranchieren von Fleisch. Spezielle,<br />

<strong>de</strong>n strengen Hygienevorschriften<br />

entsprechen<strong>de</strong> Geräte, machen es<br />

möglich.<br />

Automatisierungsbedarf bei<br />

weitem noch nicht ge<strong>de</strong>ckt<br />

Kommissionieren, Puffern, Sortieren,<br />

Palettieren und Verpacken stellen<br />

die wesentlichen Aufgaben <strong>de</strong>r Industrieroboter<br />

im Nahrungsmittelund<br />

Getränkebereich dar. Ein reibungsloser<br />

Ablauf zwischen Roboter,<br />

Greifer, Steuerungssoftware, Sensoren,<br />

För<strong>de</strong>rtechnik sowie diversen<br />

Hilfsvorrichtungen gilt als Maßstab<br />

für eine problemlose Roboter-Automation.<br />

Nicht zuletzt steigern sie in<br />

<strong>de</strong>r Regel die Qualität <strong>de</strong>r produzierten<br />

Waren.<br />

Zu <strong>de</strong>n aktuellsten Themen <strong>de</strong>r<br />

Nahrungsmittelindustrie gehört<br />

übrigens die integrierte und automatisierte<br />

Qualitätskontrolle. Hier<br />

schenabfüllung und <strong>de</strong>r Bauchfassanlage<br />

gute Erfahrungen gemacht hatten,<br />

wagten sie sich an das vorerst letzte<br />

Automatisierungsprojekt: <strong>de</strong>n Neubau<br />

<strong>de</strong>r Keg-Anlage. Auch in dieser<br />

Anlage wer<strong>de</strong>n die Roboter, wie schon<br />

in <strong>de</strong>r Flaschenabfüllung, zum Palettieren<br />

<strong>de</strong>r Fässer eingesetzt. An<strong>de</strong>rs als<br />

in <strong>de</strong>r Flaschenabfüllung wird in diesem<br />

Bereich aber auch das Palettenhandling<br />

von <strong>de</strong>n Robotern übernommen.<br />

Hier sprachen laut Spohr die attraktiven<br />

Wartungsverträge <strong>de</strong>r Kuka<br />

kommt die Bildverarbeitung, nebst<br />

<strong>de</strong>r Robotik eine <strong>de</strong>r Schwerpunkte<br />

<strong>de</strong>r Münchner Technologiemesse<br />

AUTOMATICA, zum Tragen. Mo<strong>de</strong>rne<br />

Bildverarbeitungssysteme können<br />

bis zu 40 000 Produkte pro Minute<br />

mit Zykluszeiten von 4,7 ms kontrollieren.<br />

Multi-Qualitätskontrollen<br />

mittels mehrerer Kameras sind inzwischen<br />

Standard.<br />

Dass <strong>de</strong>r Automatisierungsbedarf<br />

<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie bei weitem<br />

noch nicht ge<strong>de</strong>ckt ist, daran besteht<br />

kein Zweifel. Auch sind viele<br />

Anlagen und Lösungen veraltet. Das<br />

betrifft zum Bespiel die vollautomatischen<br />

Ettiketiersysteme. Mit <strong>de</strong>n neuesten<br />

Lösungen hätte man <strong>de</strong>n<br />

schlagzeilenträchtigen Fleischskandal<br />

vermei<strong>de</strong>n können. Kern <strong>de</strong>s Systems<br />

ist ein Etikett, das in mehreren<br />

Stufen <strong>de</strong>n Frischegrad eines Lebensmittels<br />

anzeigt und mit temperaturempfindlichen<br />

Druckfarben arbeitet.<br />

Die Zeit-Temperatur-Indikatoren machen<br />

auf einen Blick sichtbar, ob ver<strong>de</strong>rbliche<br />

Produkte fachgerecht geliefert<br />

und aufbewahrt wur<strong>de</strong>n.<br />

Ein spezieller Kuka-Roboter im Einsatz:<br />

Der KR 15 SL (Stainless Steel) ist <strong>de</strong>r Experte<br />

für <strong>de</strong>n Nassbereich, <strong>de</strong>m sogar Wasserstoffperoxid<br />

nichts anhaben kann.<br />

Roboter GmbH für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Roboter<br />

aus Bayern: „Wir sind mit <strong>de</strong>n<br />

Wartungs- und Serviceangeboten von<br />

Kuka bestens versorgt.“ Die Betreuung<br />

erfolgt von <strong>de</strong>r Kuka-Nie<strong>de</strong>rlassung in<br />

Wilnsdorf aus. Dort fin<strong>de</strong>n auch die<br />

Schulungen für die Roboterbediener<br />

und Instandhalter <strong>statt</strong>. „Das firmeninterne<br />

Know-how ist bei uns mittlerweile<br />

so groß, dass wir die Servicetechniker<br />

von Kuka fast ausschließlich zu<br />

Wartungszwecken in Anspruch nehmen<br />

müssen“, freut sich Spohr.<br />

Bild: Fanuc


Bild: Motoman<br />

13. März 2008 • Nr. 11<br />

Palettieren<br />

Leiser Roboter sorgt für Ruhe am Karton<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

FRIEDBERG (mg). In <strong>de</strong>r Brauerei <strong>de</strong>s<br />

australischen Getränkeriesen Foster's<br />

hat die Zukunft <strong>de</strong>s Palettierens schon<br />

begonnen. Zwei Industrieroboter IRB<br />

440 stapeln dort Bierkartons auf Paletten<br />

und überzeugen durch geringen<br />

Wartungsaufwand, hohe Flexibilität<br />

und niedrige Lärmbelastung.<br />

Kartons mit Flaschen berühmter Biere<br />

laufen mit irrwitziger Frequenz<br />

über die vier Palettierlinien <strong>de</strong>s<br />

Werks. Dort wer<strong>de</strong>n die Kartons mit<br />

Der Melkroboter ist mit einem robusten,<br />

schweren Roboterarm ausgerüstet, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m aggressiven Stallmilieu gewachsen<br />

ist. Der HP20 kann allein ein Parallelsystem<br />

mit zwei Melkboxen bedienen.<br />

Melkroboter<br />

im Stall<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

ALLERSHAUSEN (mg). Mit <strong>de</strong>m Spezialisten<br />

für Stallautomatisierung, <strong>de</strong>r<br />

Insentec B.V., eine Tochter <strong>de</strong>s dänischen<br />

Systemlieferanten S.A. Christensen<br />

A/S, wur<strong>de</strong> ein neuartiges<br />

Melksystem mit zwei parallel angeordneten<br />

Melkboxen entwickelt, das<br />

als Kernstück <strong>de</strong>n bewährten Industrieroboter<br />

MOTOMAN-HP20 besitzt.<br />

Das sechsachsige Robotermo<strong>de</strong>ll hat<br />

sich bereits in vielen an<strong>de</strong>ren Bereichen<br />

<strong>de</strong>r Industrie als verlässlicher<br />

Partner erwiesen.<br />

Melken mit Roboter (Spezialroboter)<br />

ist nicht neu, mit einem Standard-Industrieroboter<br />

schon. Eine Zelle besteht<br />

aus zwei nebeneinan<strong>de</strong>r angeordneten<br />

Melkstän<strong>de</strong>n, die jeweils<br />

durch ein automatisch betätigtes Eingangs-<br />

und Ausgangsgatter abgesichert<br />

sind. Die Kuh mel<strong>de</strong>t sich<br />

mittels eines am Halsband befestigten<br />

Datenträgers mit ‚ihrem Namen‘<br />

an und betritt <strong>de</strong>n Melkstand. Ebenso<br />

gespeichert ist ihr Lieblingsfutter, das<br />

ihr nun in einem, am Kopf <strong>de</strong>s Melkstan<strong>de</strong>s<br />

angebrachten, speziellen Futterspen<strong>de</strong>r<br />

angeboten wird. Nun beginnt<br />

<strong>de</strong>r MOTOMAN-Roboter seine<br />

Tätigkeit und scannt das Euter mit einem<br />

am Roboterkopf angebrachten<br />

Laser- und Visionsystem ab. Anschließend<br />

führt er über einen ebenfalls am<br />

Roboterkopf angebrachten Absauganschluss<br />

das Vorgemelk ab und reinigt<br />

die Zitzen. Jetzt entnimmt er mit<br />

einem Spezialgreifsystem einzeln die<br />

Absauger <strong>de</strong>r Melkmaschine und<br />

steckt diese auf die Zitzen. Während<br />

die Melkmaschine ihre Arbeit verrichtet,<br />

hat <strong>de</strong>r Roboter Zeit, <strong>de</strong>n zweiten,<br />

parallel anordneten Melkstand<br />

zu bedienen. Die enge, partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit von Insentec<br />

und Motoman robotec führte zu einem<br />

hinsichtlich Hard- und Software<br />

angepassten Robotersystem. Zum<br />

Einsatz kommt ein MOTOMAN-HP20<br />

mit erhöhter Schutzklasse (IP67),<br />

Spezialkabeln sowie spezieller<br />

Schnittstellensoftware für Laser und<br />

Kamera. Der Roboter wur<strong>de</strong> speziell<br />

auf die aggressiven Umgebungsbedingungen<br />

angepasst.<br />

AUTOMATICA-Special: Lebensmittelindustrie<br />

<strong>de</strong>m frisch abgefüllten Bier auf Paletten<br />

gestapelt. Die Paletten nehmen<br />

üblicherweise 70 Kartons in sieben<br />

Lagen auf, die exakt gestapelt wer<strong>de</strong>n<br />

müssen. Die Hauptaufgabe für die Palettierer<br />

besteht darin, die verzahnten<br />

Stapel bei hoher Geschwindigkeit zu<br />

bil<strong>de</strong>n. Drei <strong>de</strong>r Palettierer arbeiten<br />

mit konventioneller Technik. Sie benutzen<br />

Transportrollen, Verteilerund<br />

Dreheinrichtungen. Ganz an<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>r vierte Palettierer: Dort positionieren<br />

leise zwei hintereinan<strong>de</strong>r stehen<strong>de</strong><br />

ABB-Industrieroboter IRB 440 die<br />

Bierkartons. Über <strong>de</strong>m Bandför<strong>de</strong>rer<br />

montiert, schnappen sie nach je<strong>de</strong>r<br />

erreichbaren Schachtel. Wenn sie diese<br />

erfasst haben, greift sich je<strong>de</strong> Maschine<br />

einen Karton und stellt ihn in<br />

die Position, die ihr vorgegeben wur<strong>de</strong>.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r zur Steuerung eingesetzten<br />

Robotmatrix-Software lässt<br />

sich das Palettiermuster je<strong>de</strong>rzeit<br />

schnell und einfach umstellen.<br />

„Konventionelle Palettiersysteme<br />

gehören <strong>de</strong>r Vergangenheit an“, sagt<br />

Geoff Gould, Services Project Manager<br />

<strong>de</strong>s Werks. „Die Roboter arbeiten<br />

zwar nicht schneller, sie sind aber viel<br />

einfacher zu handhaben und vorher-<br />

sagbarer.“ Und zuverlässig: Seit ihrer<br />

Installation im Jahr 2004 sind die<br />

ABBRoboter seit fast 9 000 Stun<strong>de</strong>n<br />

in Betrieb. Als das Robotersystem getestet<br />

wur<strong>de</strong>, nannte Foster’s die folgen<strong>de</strong>n<br />

Vorgaben:<br />

■ Zuverlässigkeit,<br />

■ Flexibilität,<br />

■ behutsames Produkthandling,<br />

■ geringer Wartungsaufwand,<br />

■ niedriger Geräuschpegel,<br />

■ unbemannter Betrieb und<br />

■ keine lange Inbetriebnahme.<br />

Das System mit <strong>de</strong>n ABB-Robotern<br />

erfüllte alle Vorgaben mühelos.<br />

Bild: ABB<br />

<strong>Produktion</strong> S13<br />

Die Roboter sind viel einfacher zu<br />

handhaben als konventionelle Palettiersysteme.


Bild: Autor<br />

S14 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Maschinenbau<br />

Nr. 11<br />

Spanen<strong>de</strong> Fertigung<br />

Fit für Wettbewerb dank Automatisierung<br />

von Sebastian Moser<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Die automatische Bestückung<br />

<strong>de</strong>r Werkzeugmaschine<br />

spart auch in <strong>de</strong>r spanen<strong>de</strong>n Fertigung<br />

Zeit und damit Geld. Allerdings haben<br />

es die Zerspaner gera<strong>de</strong> in Deutschland<br />

mit immer kleineren Losgrößen<br />

zu tun, was die Automatisierung erschwert.<br />

Voll im Trend liegen <strong>de</strong>shalb<br />

teilautomatisierte Fertigungszellen.<br />

In Zeiten <strong>de</strong>r Globalisierung gibt es in<br />

<strong>de</strong>r Industrie weltweit mittlerweile<br />

eine Art Arbeitsteilung: Komplexe<br />

und anspruchsvolle Produkte wer<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn hergestellt,<br />

Massenprodukte in Niedriglohnlän<strong>de</strong>rn<br />

wie China o<strong>de</strong>r Indien. Gleichzeitig<br />

wird <strong>de</strong>r Endverbraucher in<br />

<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r ‚Ersten Welt‘ immer<br />

anspruchsvoller und verlangt speziell<br />

auf seine Wünsche maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />

Produkte. Deshalb haben es die Produzenten<br />

in Hochlohnlän<strong>de</strong>rn wie<br />

Deutschland mit immer komplexeren<br />

Bauteilen zu tun, die in immer kleineren<br />

Stückzahlen produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das gilt auch für die Anwen<strong>de</strong>r spanen<strong>de</strong>r<br />

Werkzeugmaschinen in<br />

Deutschland: Kleinere Losgrößen bei<br />

von Kamillo Weiß<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

AALEN (lz/mg). Bei Stanz- und Umformprozessen<br />

gilt es durch schnelle<br />

Prozesstakte die Maschine bestmöglich<br />

auszunutzen. Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />

Stanz- und Tiefziehteilehersteller bei<br />

Offenburg sichert die Qualität seiner<br />

Stanzgitter mittels Bildverarbeitungssystemen<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens Cognex<br />

und <strong>de</strong>r aku.automation GmbH.<br />

Die Bildverarbeitung versieht ihren<br />

zuverlässigen Dienst mit einer <strong>Produktion</strong>srate<br />

von etwa 65 Teilen pro<br />

Minute im dreischichtigen Betrieb,<br />

und das sechs bis sieben Tage in <strong>de</strong>r<br />

Woche. Die positiven Erfahrungen<br />

und Ergebnisse <strong>de</strong>r Erstinstallation<br />

bewirkten, dass inzwischen zwei weitere<br />

Bildverarbeitungssysteme in <strong>de</strong>n<br />

Oberkirchener Fertigungslinien erstellt<br />

und installiert wur<strong>de</strong>n.<br />

Inzwischen sind es zwei Systeme<br />

auf <strong>de</strong>r Basis von In-Sight und ein PCbasiertes<br />

System auf <strong>de</strong>r Basis von VisionPro.<br />

Bei<strong>de</strong>s sind Bildverarbeitungskomponenten<br />

in Hardware und<br />

Software von Cognex. Die PC-basierte<br />

Lösung arbeitet mit zwei Kameras<br />

und mit automatischer Schachbrettkalibrierung<br />

(Bildfeldüber<strong>de</strong>ckung),<br />

weil diese Lösung maschinenbedingt<br />

wegen eines Steges in <strong>de</strong>r Anlage erfor<strong>de</strong>rlich<br />

war.<br />

Die beim Versatzstanzen entstehen<strong>de</strong>n<br />

Stanzgitter wer<strong>de</strong>n direkt im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

einer hun<strong>de</strong>rtprozentigen<br />

Prüfung unterzogen. Das in Aufnahme<br />

und Bildanalyse vollkommen<br />

autark arbeiten<strong>de</strong> kompakte Vision-<br />

System In-Sight 5403 bietet im Vollformat<br />

ein Aufnahmefeld von 1 600 x<br />

1 200 Pixel, und das mit einer Fre-<br />

quenz von 15 Bil<strong>de</strong>rn pro Sekun<strong>de</strong>.<br />

Das sind Leistungsmerkmale wie sie<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit PC-basierten<br />

Bildverarbeitungssystemen vorbehalten<br />

waren. Nicht zuletzt darin liegt<br />

<strong>de</strong>r Grund, warum <strong>de</strong>r Hersteller Cognex<br />

bei <strong>de</strong>r Produktfamilie In-Sight<br />

5400 nicht mehr die Bezeichnung Vision-Sensor<br />

verwen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn nur<br />

noch von Vision-Systemen spricht.<br />

Die große Bildauflösung ermöglicht<br />

auch für größere Bauteile die sehr hohe<br />

Präzision in <strong>de</strong>r Teilevermessung<br />

und mehr Flexibilität in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sgestaltung.<br />

Dieses sehr kompakte<br />

Bildverarbeitungssystem verfügt<br />

über die Schutzklasse IP67 und kann<br />

über die integrierte Ethernetschnitt-<br />

Werkstückspeicher anbietet. Das Robotersystem<br />

ist als Plattform entwickelt<br />

und kun<strong>de</strong>nindividuell erweiterbar.<br />

Es wird hakenfertig vor<br />

<strong>de</strong>m BAZ platziert und über ein ausgeklügeltes<br />

Türsystem zum BAZ hin<br />

abgesichert o<strong>de</strong>r freigegeben. Somit<br />

kann sowohl das Robotersystem RS 2<br />

als auch das BAZ manuell bedient<br />

wer<strong>de</strong>n, ohne <strong>de</strong>n automatischen Ablauf<br />

<strong>de</strong>r jeweils an<strong>de</strong>ren Einheit<br />

(BAZ) zu unterbrechen. Ausbaubar<br />

ist das System um verschie<strong>de</strong>nste<br />

Schwerlastregale, sowohl für Werkstücke<br />

als auch für unterschiedlichste<br />

Palettengrößen. Über automatisch<br />

austauschbare Greifer kann <strong>de</strong>r Roboter<br />

verschie<strong>de</strong>nste Rohlinge, Werkstücke<br />

o<strong>de</strong>r Paletten be- und entla<strong>de</strong>n.<br />

Das Robotersystem ist so ausgelegt,<br />

dass es nicht nur eine, son<strong>de</strong>rn<br />

bis zu drei integrierte Maschinen be-<br />

stelle und IP-Adresse direkt mit <strong>de</strong>r<br />

Maschinensteuerung kommunizieren.<br />

Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r integrierten<br />

Prozessoren im In-Sight ermöglicht<br />

<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r effizient arbeiten<strong>de</strong>nBildverarbeitungswerkzeuge<br />

und sehr sicheren Algorithmen <strong>de</strong>s<br />

Bildverarbeitungspaketes PatMax.<br />

Im Gegensatz zur allgemeinen<br />

Grauwertkorrelation arbeitet PatMax<br />

mit <strong>de</strong>n geometrischen Grundstrukturen<br />

von Objekten (ähnlich <strong>de</strong>r CAD-<br />

Konstruktion). Zuerst wer<strong>de</strong>n die<br />

wichtigsten Einzelmerkmale eines<br />

Objektes wie Kanten, Abmessungen,<br />

Formen, Winkel, Bögen und Schattierungen<br />

isoliert i<strong>de</strong>ntifiziert. Die<br />

räumlichen Verhältnisse zwischen<br />

diesen zentralen Merkmalen <strong>de</strong>s eintrainierten<br />

Bil<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

Echtzeit-Bild verglichen.<br />

Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r geometrischen<br />

Informationen <strong>de</strong>r Merkmale und <strong>de</strong>ren<br />

räumliche Relation wird die Position<br />

und Geometrie <strong>de</strong>s Objektes mit<br />

höchster Genauigkeit bestimmt.<br />

Durch gleichzeitige Untersuchung<br />

von Kontur und Struktur <strong>de</strong>s Objektbil<strong>de</strong>s<br />

wer<strong>de</strong>n wechseln<strong>de</strong> Beleuch-<br />

dienen kann. Als Kombianlage ausgelegt,<br />

können in einer Zelle sowohl<br />

unterschiedliche Palettengrößen wie<br />

auch Werkstücke direkt über das aktive<br />

Greifersystem be- und entla<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies ermöglicht laut Hermle<br />

höchste Flexibilität im Teilespektrum<br />

(lange Spin<strong>de</strong>llaufzeiten) und optimale<br />

Auslastung im Drei-Schicht-Betrieb,<br />

auch über das Wochenen<strong>de</strong>. Die<br />

Drehmaschinenhersteller haben<br />

ebenfalls auf die Automatisierungswünsche<br />

ihrer Kun<strong>de</strong>n reagiert: Stangenla<strong>de</strong>magazine<br />

ermöglichen die<br />

automatische Zufuhr <strong>de</strong>s Rohmaterials<br />

und integrierte Handhabungssysteme<br />

entnehmen die fertig bearbeiteten<br />

Werkstücke. So haben z. B. die<br />

Stangenla<strong>de</strong>magazine <strong>de</strong>s schwäbischen<br />

Drehmaschinenherstellers In<strong>de</strong>x-Traub<br />

genügend Kapazitäten für<br />

die mannlose Fertigung in einer<br />

Schicht. „Wir beobachten bei unseren<br />

Automatisierungslösungen starke Zuwächse.<br />

Die Ursache ist <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong><br />

Wettbewerbsdruck aus <strong>de</strong>m<br />

Bildverarbeitung<br />

Vollkommen autark in Aufnahme und Bildanalyse<br />

Bild: Cognex<br />

Bild: Hermle<br />

„Automatisierung<br />

befreit<br />

Mitarbeiter von<br />

Routine.“<br />

häufig wechseln<strong>de</strong>r<br />

und anspruchsvoller<br />

Geometrie sind im<br />

Kommen. Dies<br />

spricht gegen die<br />

vollautomatisierte<br />

Teilefertigung und<br />

teilautomatisierte Fertigungszellen liegen<br />

<strong>de</strong>shalb voll im Trend. Das hat<br />

auch die Gosheimer Fräsmaschinenschmie<strong>de</strong><br />

Hermle erkannt und entsprechen<strong>de</strong><br />

Lösungen entwickelt. „Bei<br />

komplexen Frästeilen in kleinen Losgrößen<br />

geht es nicht ohne einen qualifizierten<br />

Maschinenbediener. Der kümmert<br />

sich tagsüber um die Programmierung<br />

<strong>de</strong>r CNC-Steuerung für Maschine<br />

und Handlingssystem. Nachtsüber<br />

läuft die Fertigungszelle dann<br />

mannlos“, berichtet Udo Hipp, Handlungsbevollmächtigter<br />

bei Hermle.<br />

Neuester Coup <strong>de</strong>r Gosheimer ist<br />

das Robotersystem RS 2, welches im<br />

Standard ein 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

mit einem Roboter verknüpft<br />

und ein Schwerlastregal als<br />

Dr. Yoshiba Inaba,<br />

Fanuc<br />

Als kompaktes Visionsystem ist <strong>de</strong>r In-<br />

Sight 5403 in die Stanzanlage integriert.<br />

Die hohe Auflösung und die Bildverarbeitungsalgorithmen<br />

von PatMax garantieren<br />

für die präzise und sichere Qualitätskontrolle<br />

<strong>de</strong>r Stanzgitter.<br />

Robotersystem kann bis zu drei<br />

integrierte Maschinen bedienen<br />

Eine automatisierte Fertigungszelle<br />

für Frästeile <strong>de</strong>s<br />

Gosheimer Herstellers<br />

Hermle.<br />

Die kontinuierliche, präzise Auswertung <strong>de</strong>r<br />

Stanzgitter mittels Bildverarbeitung erlaubt<br />

Rückschlüsse auf <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Prozess und<br />

ermöglicht damit seine Optimierung.<br />

tungs- und Kontrastverhältnisse eliminiert.<br />

So erfolgt eine automatische<br />

Nachführung an die Helligkeitsbedingungen<br />

<strong>de</strong>s Stanzprozesses.<br />

Das Vision-Tool ist invariant gegenüber<br />

Lage, Orientierung und Maßstabsverän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Objektes. Der<br />

Auftrag <strong>de</strong>s Stanzunternehmens an<br />

die aku.automation grün<strong>de</strong>t nicht zuletzt<br />

auch in <strong>de</strong>r hohen Präzision und<br />

Zuverlässigkeit dieser Visionsoftware.<br />

Ein weiterer Vorteil dieser Visionsoftware<br />

liegt in <strong>de</strong>r einfachen Benutzerführung<br />

und Bedieneroberfläche, so<br />

dass <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r seine Anwendungen<br />

durch einfache Parametrierung<br />

anpassen kann, ohne Kenntnisse <strong>de</strong>r<br />

Bildverarbeitungsprogrammierung.<br />

In diesem Sinne erfolgt auch in komfortabler<br />

Weise für das Bedienpersonal<br />

das Einlernen von Stanzgittervarianten<br />

mit unterschiedlichen Versatzmustern.<br />

Ob man nun im Versatzstanzen<br />

mit <strong>de</strong>m Verfahren von 0 Zickzack<br />

bis 7-fach-Zickzack arbeitet, es<br />

muss nur einmal eingelernt wer<strong>de</strong>n,<br />

dann wird die abgespeicherte Produktvariante<br />

nur noch aufgerufen.<br />

Durch die hun<strong>de</strong>rtprozentige Über-<br />

Ausland“, berichtet Michael Czudaj,<br />

Außendienstleiter bei In<strong>de</strong>x-Traub.<br />

Allerdings haben insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Firmenchefs in kleineren, familiär geführten<br />

Unternehmen noch Vorbehalte<br />

bei <strong>de</strong>r Einführung automatisierter<br />

Lösungen: Es fällt ihnen schwer, treue<br />

Mitarbeiter durch einen Roboter zu<br />

ersetzen. Tatsächlich kommt eine<br />

automatisierte Fertigung mit weniger<br />

Personal aus, aber gleichzeitig wächst<br />

<strong>de</strong>r Bedarf an hochqualifizierten Bedienern<br />

dieser komplexen Systeme.<br />

Dieses Personal gibt es gera<strong>de</strong> in<br />

Deutschland – mit ein Grund für <strong>de</strong>n<br />

Siegeszug <strong>de</strong>r Automatisierungslösungen<br />

in Deutschland und ein Beitrag<br />

zur Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />

Lan<strong>de</strong>s. Wie das geht, zeigt ein<br />

Blick nach Japan: Konsequent hat<br />

z. B. Fanuc bei <strong>de</strong>r Herstellung von<br />

CNC-Steuerungen o<strong>de</strong>r Motoren für<br />

Werkzeugmaschinen auf die Automatisierung<br />

gesetzt und ist dabei sehr erfolgreich.<br />

„Ein hoher Automatisierungsgrad<br />

ist Garant für eine hohe<br />

Produktivität und nur so kann ein<br />

Unternehmen auf Dauer erfolgreich<br />

sein“, berichtet Fanuc-Chef Dr. Yoshiha<br />

Inaba. Vorbehalte gegen Automatisierungslösungen<br />

kann er nicht nachvollziehen:<br />

„Die Automatisierung befreit<br />

die Mitarbeiter von Routineaufgaben<br />

und sie können sich dann auf<br />

anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren.<br />

Sie ist also positiv zu sehen.“<br />

Fazit: Die Einführung von Automatisierungslösungen<br />

setzt in einem Fertigungsbetrieb<br />

zusätzliche Arbeitskräfte<br />

frei. Diese Man-Power gilt es in<br />

Form neuer Geschäftsi<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r<br />

Dienstleistungen gewinnbringend<br />

einzusetzen. Betriebe, die das geschafft<br />

haben, sind fit für die Zukunft.<br />

prüfung <strong>de</strong>r Stanzplatinen erfolgt mit<br />

hoher Funktionssicherheit die Kontrolle<br />

<strong>de</strong>r Prozessqualität. Alles, was<br />

z. B. unter 0,5 mm Stegbreite liegt,<br />

wird als Fehler erkannt. Dies als auch<br />

die Erkennung von Schnittunregelmäßigkeiten<br />

verhin<strong>de</strong>rn frühzeitig –<br />

durch rechtzeitiges Erkennen von<br />

Prozessfehlern – das Auftreten von<br />

Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Stanzwerkzeugen.<br />

Die Analyse <strong>de</strong>r auftreten<strong>de</strong>n Stegbreiten<br />

und <strong>de</strong>r Stanzgitterformen<br />

mit Ausbrüchen gibt Rückschlüsse auf<br />

Prozessschwankungen und erschließt<br />

eine zuverlässige Anlagenoptimierung<br />

mit <strong>de</strong>m Vorteil einer Steigerung<br />

<strong>de</strong>r Materialausbeute.<br />

Sofortige Fehlererkennung<br />

und Qualitätsbewertung<br />

Die Bildverarbeitungsalgorithmen<br />

haben sich dabei auch als robust<br />

gegenüber Störungen erwiesen. Pseudofehler<br />

durch Verschmutzungen, Öl<br />

und Reflexionen wer<strong>de</strong>n durch die<br />

Aufnahmetechnik und Analysemetho<strong>de</strong>n<br />

unterdrückt bzw. ausgeschlossen.<br />

Durch die 2 1 /2-D-Kalibrierung<br />

können perspektivische Objektverzerrungen<br />

mittels Checkerboard-<br />

Kalibrierung (Schachbrett) kompensiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die sofortige Qualitätsbewertung<br />

und Fehlererkennung<br />

kann per Online-Prozessüberwachung<br />

erfolgen. Damit wer<strong>de</strong>n ein sofortiger<br />

Support und die <strong>de</strong>taillierte<br />

Fehlerbewertung von betriebsexternen<br />

Bildverarbeitungsspezialisten im<br />

laufen<strong>de</strong>n Prozess gewährleistet.<br />

Durch die ständige Dokumentierung<br />

<strong>de</strong>r Prozessdaten kann die nachhaltige<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Produktqualität<br />

sowie <strong>de</strong>s Prozesses erfolgen.


Bild: Rexroth<br />

13. März 2008 • Nr. 11 AUTOMATICA-Special: Maschinenbau<br />

Werkzeugmaschinen-Beschickung<br />

‚Robot Cell‘ setzt Maßstäbe in <strong>de</strong>r autonomen Fertigung<br />

von Bernhard Foitzik<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

NEUHAUSEN (mg). Die ‚Robot Cell‘ von<br />

Fanuc Robotics zeigt eine typische Bela<strong>de</strong>situation<br />

an zwei Werkzeugmaschinen.<br />

Konzeptionell geht sie jedoch<br />

weit über bisherige Ansätze und Lösungen<br />

zur Beschickung von Werkzeugmaschinen<br />

hinaus. Die Innovation<br />

besteht in <strong>de</strong>r neuesten Ausbaustufe<br />

darin, dass die ‚Robot Cell‘ so gut wie<br />

ohne werkstückspezifisches Equipment<br />

auskommt. Gegenüber bisherigen<br />

Präsentationen von Fanuc zum<br />

Thema ‚mannlose Fertigung‘ wird eine<br />

nochmals höhere Integrationsdichte<br />

bezüglich Subsystemen wie Bildverarbeitung<br />

und Greifsystemen erzielt.<br />

Zukunftsweisend ist in <strong>de</strong>r vollautomatischen<br />

‚Robot Cell‘ das weitgehen<strong>de</strong><br />

Fehlen produktspezifischer Peripherie<br />

wie beispielsweise aufwändiger<br />

Sortiereinrichtungen. Lage und<br />

Position von Werkstücken wer<strong>de</strong>n<br />

ausschließlich vom 3D-Bildverarbeitungssystem<br />

iRVision erfasst und über<br />

die Steuerung <strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Robotern<br />

als Information für das Greifen geliefert.<br />

Mit einem einzigen Servogreifer<br />

lassen sich dabei alle Werkstücke eines<br />

ausgewählten Spektrums greifen.<br />

Damit entfallen werkstückspezifische<br />

Steuerungstechnik<br />

Stückzeiten minimiert<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LOHR (mg). Der italienische Maschinenbauer<br />

Tekno Engineering automatisiert<br />

eine Rahmenprofilbiegemaschine<br />

mithilfe <strong>de</strong>s Rexroth Automation<br />

System und optimiert damit gleichzeitig<br />

seine <strong>Produktion</strong>sabläufe.<br />

Der Lösungsbaukasten von Rexroth<br />

schöpft die Leistungsfähigkeit aller<br />

Antriebstechnologien und <strong>de</strong>r Steuerungstechnik<br />

voll aus und vereinfacht<br />

Projektierung, Inbetriebnahme und<br />

Beschaffung von Automationslösungen.<br />

Offene Schnittstellen und eine<br />

standardisierte SPS erleichtern beim<br />

flexibel konfigurierbaren Rexroth<br />

Automation System die Einbindung<br />

von Antrieben, Funktionsmodulen<br />

und Steuerungen in verschie<strong>de</strong>ne<br />

Automatisierungslösungen.<br />

Tekno Engineering automatisiert eine Rahmenprofilbiegemaschine<br />

mit <strong>de</strong>m Rexroth Automation System.<br />

Tekno Engineering hat die gesamte<br />

Automatisierungstechnik seiner Rahmenprofilbiegemaschine<br />

mit Systemkomponenten<br />

von Rexroth realisiert.<br />

„Wir haben von Rexroth alles aus einer<br />

Hand bekommen. Dadurch war kein<br />

Abstimmungsaufwand mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Lieferanten notwendig und wir<br />

konnten die Maschine in kürzester Zeit<br />

von <strong>de</strong>r Konstruktion zur <strong>Produktion</strong><br />

bringen“, sagt Davi<strong>de</strong> Ghiro, Managing<br />

Director bei Tekno Engineering.<br />

Außer <strong>de</strong>m Faktor Zeit sprechen<br />

auch technische Aspekte für <strong>de</strong>n Lösungsbaukasten:<br />

Der Einsatz multitechnologischer<br />

Antriebstechnik sorgt da-<br />

Greifer, die entsprechend teuer und<br />

eingeschränkt nutzbar sind.<br />

Die bisherigen Ausbaustufen nannte<br />

Fanuc noch ‚Intelligent Robot Cell‘.<br />

Mit <strong>de</strong>m Namen ‚Robot Cell‘ dokumentiert<br />

das Unternehmen die Entwicklung,<br />

dass sämtliche Sensorik<br />

und <strong>de</strong>r durchgängige Datenaustausch<br />

in <strong>de</strong>r Zelle jetzt als integrale<br />

Bestandteile einer funktionsgerechten<br />

Automatisierungslösung zu verstehen<br />

sind.<br />

Der integrale Ansatz von Fanuc<br />

unterschei<strong>de</strong>t sich für <strong>de</strong>n Käufer<br />

für, dass ohne Än<strong>de</strong>rungsaufwand in<br />

<strong>de</strong>r Steuerungstechnik zukünftige Biegemaschinen<br />

unterschiedlicher Baugröße<br />

schnell <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Kraft, Geschwindigkeit und Kosten angepasst<br />

wer<strong>de</strong>n können. Ein durchgängiges<br />

Engineering bietet eine einzige<br />

Softwareumgebung für die gesamte<br />

Automation <strong>de</strong>r Maschine.<br />

Weiterhin ermöglicht die CNC-Technologie<br />

ein schnelles Umrüsten <strong>de</strong>r Maschine.<br />

Die verwen<strong>de</strong>te CNC-Steuerung<br />

MTX steuert bis zu 64 geregelte Achsen<br />

mit unterschiedlichen Antriebstechnologien<br />

an und verwaltet dabei bis zu 12<br />

NC-Kanäle. Durch diese Kanalstruktur<br />

kann Tekno Engineering gleichzeitig<br />

mehrere unabhängige o<strong>de</strong>r ineinan<strong>de</strong>r<br />

übergehen<strong>de</strong> Biegevorgänge auf <strong>de</strong>r<br />

Maschine durchführen. So lassen sich<br />

die Stückzeiten minimieren und <strong>de</strong>r<br />

Biegeprozess verbessern.<br />

Bei <strong>de</strong>n geregelten<br />

Antrieben dieses Maschinentyps<br />

hat <strong>de</strong>r<br />

Maschinenhersteller<br />

hydraulische Aktoren<br />

gewählt. Sie realisieren<br />

die gefor<strong>de</strong>rten<br />

Kräfte mit einem<br />

Minimum an Einbauraum.<br />

Bei <strong>de</strong>n KlemmundHilfsbewegungen<br />

<strong>de</strong>r Maschine<br />

hat sich Tekno Engineering<br />

für elektropneumatischeVen-<br />

tileinheiten mit integriertem<br />

Bussystem<br />

von Rexroth entschie<strong>de</strong>n.<br />

Auch <strong>de</strong>r Endkun<strong>de</strong> profitiert<br />

von <strong>de</strong>r Integration pneumatischer-,<br />

elektrischer- und hydraulischer Antriebstechnik<br />

in die Steuerung Indra-<br />

Motion MTX und <strong>de</strong>r Engineering-Umgebung<br />

Rexroth IndraWorks. Kosten<br />

für Schulungen von Bedien- und Instandhaltungspersonal<br />

wer<strong>de</strong>n reduziert,<br />

da u. a. die Bedienerschicht <strong>de</strong>r<br />

Benutzeroberfläche von <strong>de</strong>r Antriebstechnologie<br />

entkoppelt ist.<br />

Die Automatisierung <strong>de</strong>r Rahmenprofilbiegemaschine<br />

ist so gut gelaufen,<br />

dass Tekno Engineering bereits eine<br />

zweite Maschine gebaut hat, die sich<br />

zurzeit in <strong>de</strong>r Erprobung befin<strong>de</strong>t.<br />

o<strong>de</strong>r Betreiber von einer herkömmlichen<br />

Lösung dadurch, dass die ‚Intelligenz‘<br />

nicht zusätzlich beschafft<br />

und integriert wer<strong>de</strong>n muss. Auf <strong>de</strong>r<br />

EMO im vergangenen Jahr zeigten<br />

die Experten aus Neuhausen eine Zelle,<br />

die es aus <strong>de</strong>r Phase mit Mo<strong>de</strong>llcharakter<br />

zur Marktreife geschafft<br />

hat. Bisherige Versionen, über die gelegentlich<br />

berichtet wor<strong>de</strong>n ist, waren<br />

ausschließlich bei Fanuc in <strong>de</strong>r eigenen<br />

Fertigung im Einsatz. Eine entsprechend<br />

hohe Prozesssicherheit ist<br />

durch die Verwendung standardisier-<br />

BRL 1306a<br />

Wunsch:<br />

Verschwendung<br />

vermei<strong>de</strong>n<br />

Manuelle <strong>Produktion</strong>ssysteme von Rexroth<br />

In <strong>de</strong>r vollautomatischen ‚Robot<br />

Cell‘ ist das Fehlen produktspezifischer<br />

Peripherie<br />

zukunftsweisend.<br />

ter Produkte gegeben. So gehört<br />

beispielsweise die für das<br />

Bildverarbeitungssystem iRVision<br />

notwendige Hardware<br />

zur serienmäßigen Aus<strong>statt</strong>ung<br />

<strong>de</strong>r neuen Robotersteuerung<br />

R-30iA. Lediglich eine<br />

<strong>de</strong>r Aufgabe angepasste Kamera<br />

muss angeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Selbst bei unterschiedlicher<br />

Gewichtung einzelner Vorteile<br />

<strong>de</strong>r ‚Robot Cell‘ zeigt sich für<br />

Betreiber ein hohes Nutzen-<br />

Potenzial, sagt <strong>de</strong>r Hersteller.<br />

So kann die Flexibilität durch das<br />

Fehlen starrer Peripherie für eine Variantenfertigung<br />

ausschlaggebend<br />

sein. In einem an<strong>de</strong>ren Fall ist möglicherweise<br />

die Integration von Fanuc-<br />

Komponenten aus einer Hand vom<br />

Roboter bis zur Soft-SPS mit Touch-<br />

Screen-Bedienung das hervorragen<strong>de</strong><br />

Auswahlkriterium.<br />

Das Konzept <strong>de</strong>r ‚Robot Cell‘ ist<br />

selbst dann wirtschaftlich tragfähig,<br />

wenn für eine konkrete Aufgabenstellung<br />

nur einzelne Subsysteme eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n und das integrative Kon-<br />

Bild: Fanuc<br />

Drehen Sie <strong>de</strong>r Verschwendung <strong>de</strong>n Hahn ab – mit Manuellen <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

von Rexroth: individuell ausge<strong>statt</strong>ete, ergonomische Arbeitsplätze, Materialbereitstellung<br />

und Verkettung für maximale Effizienz auf minimaler Fläche. Mit allem, was dazugehört,<br />

exakt aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt und beliebig kombinierbar. Einfach zu planen – innerhalb<br />

weniger Minuten mit <strong>de</strong>r Planungs- und Kalkulationssoftware MPScalc. Die gibt’s gratis<br />

im Internet o<strong>de</strong>r auf CD. Mehr Produktivität im Handumdrehen – durch kurze Wege<br />

und schnelle Planung. Typisch für Bosch Rexroth. The Drive & Control Company<br />

info.brl@boschrexroth.<strong>de</strong> Tel.: +49 711 811-30698 Fax: +49 711 811-30364<br />

Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com/mps<br />

<strong>Produktion</strong> S15<br />

zept nur in Ausschnitten realisiert<br />

wird, verspricht Fanuc. Leicht vorstellbar,<br />

dass <strong>de</strong>r Roboter zum Beund<br />

Entla<strong>de</strong>n einer Maschine auch<br />

geordnet ankommen<strong>de</strong> Teile erfassen,<br />

greifen und handhaben kann.<br />

Bestimmend für <strong>de</strong>n Robotereinsatz<br />

ist die abrufbare Flexibilität im<br />

Betrieb. Ein vollständig mannloser<br />

Betrieb ist machbar, ohne das Produktspektrum<br />

auf einzelne Werkstücke<br />

o<strong>de</strong>r eine kleine Produktgruppe<br />

einschränken zu müssen. Denn<br />

ein Roboter mit großer Reichweite<br />

und hoher Traglast wie <strong>de</strong>r R-2000iB<br />

kann durchaus auch eine Vorrichtung<br />

Aus<strong>statt</strong>ung an wirtschaftliche<br />

Bedürfnisse anpassen<br />

wechseln. Ein solcher Wechsel ließe<br />

sich auf einfachste Weise auf herkömmlichem<br />

Weg, etwa über in<strong>de</strong>xierte<br />

Werkstückträger realisieren. Je<br />

nach <strong>Produktion</strong>sbedingungen lässt<br />

sich die Zelle wahlweise manuell o<strong>de</strong>r<br />

auf unterschiedliche Arten automatisiert<br />

beschicken. Hier kann die Aus<strong>statt</strong>ung<br />

und damit die Investition an<br />

die wirtschaftlichen Bedürfnisse zum<br />

<strong>Produktion</strong>sstart angepasst wer<strong>de</strong>n<br />

und trotz<strong>de</strong>m ist mit steigen<strong>de</strong>n<br />

Stückzahlen eine nachträgliche Aufrüstung<br />

offen.<br />

Wirklichkeit:<br />

Mehr Effizienz im<br />

Handumdrehen


Bild: Reis Robotics<br />

S16 <strong>Produktion</strong> 13. März 2008 • AUTOMATICA-Special: Solartechnik<br />

Nr. 11<br />

Solartechnik wird Leitindustrie<br />

Automatisierung als Sprungbrett zur Technologieführerschaft<br />

von Walter Widmann<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

LANDSBERG. Die Solartechnik in<br />

Deutschland entwickelt sich nach Ansicht<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensberatung Roland<br />

Berger zur Leitindustrie, die langfristig<br />

selbst <strong>de</strong>n Fahrzeugbau überflügeln<br />

wird. Ob <strong>de</strong>m auch so sein wird,<br />

hängt nicht zuletzt vom Maschinenbau<br />

und <strong>de</strong>m Automatisieren ab.<br />

In puncto Solartechnik jagt in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren ein Superlativ <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren.<br />

Atemberaubend dabei die Steigerungen<br />

bei <strong>de</strong>n wichtigen Indikatoren. So<br />

wuchs laut <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Solarwirtschaft<br />

(BSW) <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Photovoltaik-Industrie (Solarstromtechnik)<br />

seit 2000 von 201 Mio<br />

auf 5,46 Mrd Euro im vergangenen<br />

Jahr. Ab 2004 legte die Branche jährlich<br />

um jeweils rund 1 Mrd Euro zu.<br />

Mehr als beeindruckend ist auch das<br />

Ergebnis einer Hochrechnung von<br />

EuPD Research. Laut dieser lieferten<br />

die <strong>de</strong>utschen Solarhersteller 2007 um<br />

rund 45% mehr Solarzellen und <strong>de</strong>utlich<br />

über 50 % mehr Solarwafer und<br />

Solarmodule als 2006.<br />

Solarboom: 15 neue Fabriken<br />

für über 1 Mrd Euro im Bau<br />

Hervorragend schlägt sich die Branche<br />

auch im Ausland. Die Exportquote<br />

erreichte im Vorjahr 38%; je<strong>de</strong> vierte<br />

weltweit installierte Solarzelle stammt<br />

aus <strong>de</strong>utscher Fertigung. Bereits jetzt<br />

wird von einer dominieren<strong>de</strong>n Rolle<br />

<strong>de</strong>r Deutschen gesprochen. Dabei befin<strong>de</strong>t<br />

sich die Branche erst am Anfang<br />

ihres Expansionskurses. Angestrebt<br />

wird ein Exportanteil von 70 %.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 11, 2008<br />

OBERNBURG (mg). Reis Robotics hat in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren Montageanlagen für<br />

die Modulproduktion konzipiert und<br />

diese mehrfach für die namhaftesten<br />

Solarmodulhersteller realisiert. Hier<br />

konnte Reis Robotics auf <strong>de</strong>r Automationserfahrung<br />

im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Automobilindustrie und <strong>de</strong>r Automobilzulieferer<br />

aufbauen.<br />

Bei diesen Anlagen wird ausgehend<br />

von <strong>de</strong>r Zelle bzw. <strong>de</strong>m String die komplette<br />

Montage <strong>de</strong>s Solarmoduls von<br />

Robotern und hochautomatisierten<br />

Prozesseinheiten ausgeführt. Alle Einzelschritte<br />

wie z.B. die Zusammenstellung<br />

<strong>de</strong>s Layups, die Nachbearbeitung<br />

<strong>de</strong>s Laminats nach <strong>de</strong>m Laminierprozess,<br />

die elektrische Kontaktierung<br />

o<strong>de</strong>r die Rahmung und Abdichtung<br />

wer<strong>de</strong>n in nacheinan<strong>de</strong>r geschalteten<br />

Prozessinseln ausgeführt. Eine mitlau-<br />

Bil<strong>de</strong>r: BSW-Solar<br />

„Die Wachstumsindikatoren stehen<br />

auf grün. Neue <strong>Produktion</strong>sstätten,<br />

Fortschritte bei <strong>de</strong>r Massenfertigung<br />

und Produktinnovationen führen zu<br />

sinken<strong>de</strong>n Preisen bei weiter steigen<strong>de</strong>r<br />

Qualität. Bleiben auch die politischen<br />

Anreize zur Markteinführung verlässlich,<br />

wer<strong>de</strong>n wir unsere Technologieführerschaft<br />

weiter ausbauen und<br />

Deutschland zum stärksten Profiteur<br />

<strong>de</strong>s weltweiten Solarbooms machen“,<br />

sagt BSW-Solar-Geschäftsführer Carsten<br />

Körnig.<br />

Mit Hinblick auf die vom Europäischen<br />

Dachverband EPIA prognostizierte<br />

Verdoppelung <strong>de</strong>s Weltmarktes<br />

in <strong>de</strong>n nächsten drei Jahren rüstet die<br />

Branche, zu <strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>rem 80 Produzenten<br />

von Zellen, Modulen und an<strong>de</strong>ren<br />

Komponenten gehören, kräftig<br />

fen<strong>de</strong> Qualitätsüberwachung kontrolliert<br />

ständig <strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>sablauf<br />

und mel<strong>de</strong>t die Daten an ein MES-System.<br />

Der Roboterhersteller und Systemintegrator<br />

Reis Robotics nutzte bei <strong>de</strong>r<br />

Realisierung dieser kompletten Anlagentechnik<br />

die langjährige Erfahrung,<br />

z. B. aus <strong>de</strong>n Bereichen Klebeanlagen,<br />

Glashandling, Laserlöten, Folienhandling,<br />

Rahmenmontage, Messen und<br />

Prüfen usw.<br />

Die automatische <strong>Produktion</strong> von<br />

Photovoltaikmodulen beginnt mit <strong>de</strong>r<br />

Entnahme <strong>de</strong>r Glasscheiben für die Modulfront<br />

aus Glasgestellen. In einer<br />

Zentrierstation wird die Glasscheibe<br />

bereitgestellt, um mit einem weiteren<br />

Roboter mit einem Spezialgreifer die<br />

erste EVA-Folie hierauf abzulegen. Folie<br />

und Glasverbund wer<strong>de</strong>n in die Lay-<br />

auf. Noch in diesem Jahr entstehen am<br />

Standort Deutschland 15 neue Solarfabriken,<br />

bestehen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n ausgebaut.<br />

Die Investitionssumme liegt bei über 1<br />

Mrd Euro.<br />

Ihre Stärke und <strong>de</strong>n Ruf als internationaler<br />

Technologieführer verdankt<br />

die Solartechnik-Branche <strong>de</strong>r außergewöhnlichen<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Forschung, darunter <strong>de</strong>s Forschungsverbunds<br />

Sonnenenergie, einer<br />

Kooperation außeruniversitärer Institute,<br />

und <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Technologische<br />

Innovation, Kostensenkungen<br />

und eine effiziente Photovoltaik-Massenproduktion<br />

wur<strong>de</strong> erst durch die<br />

themenorientierte Zusammenarbeit<br />

mehrerer VDMA-Sparten möglich.<br />

Mit im Boot sind auch die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Fachverbands Robotik+Automa-<br />

up-Station <strong>de</strong>s Stringerbereiches geför<strong>de</strong>rt.<br />

Die Endprodukte <strong>de</strong>s Stringers<br />

sind aneinan<strong>de</strong>rgereihte elektrisch verbun<strong>de</strong>ne<br />

Zellen, die von einem Roboter<br />

mit Stringgreifer zunächst über einer<br />

Kamerakontrolle positioniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Positionierung <strong>de</strong>r Strings in <strong>de</strong>r<br />

Layup-Station setzt hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Genauigkeit <strong>de</strong>r Strings zueinan<strong>de</strong>r.<br />

Die Orientierungsgenauigkeit<br />

<strong>de</strong>s Roboters beim Ablegen <strong>de</strong>r<br />

Strings ist von großer Be<strong>de</strong>utung. Hier<br />

kommen im Bedarfsfall spezielle Kinematiken<br />

mit hochgenauen Antriebssystemen<br />

zum Einsatz o<strong>de</strong>r die notwendigen<br />

Genauigkeiten wer<strong>de</strong>n durch zusätzliche<br />

Mess- und Antriebstechnik<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Greifsystems so gesteigert,<br />

dass eine Ablagegenauigkeit von<br />

weniger als 0,5 mm erreicht wird.<br />

Die so vorbereitete Modulmatrix<br />

wird in die nächste Station transportiert.<br />

Je nach Automatisierungsgrad<br />

können die elektrischen Querverbin-<br />

Eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für<br />

<strong>de</strong>n Maschinenbau:<br />

Das<br />

automatisierte<br />

Handhaben von<br />

hochwertigen,<br />

hauchdünnen<br />

und sensiblen<br />

Solarzellen.<br />

tion. Beim Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Solarmodul-Produzenten<br />

von einer Manufaktur hin<br />

zum Hightech-Unternehmen spielten<br />

sie sogar eine Schlüsselrolle. Beson<strong>de</strong>rs<br />

hervorgetan hat sich da das Robotersystemhaus<br />

Reis Robotics. Die Obernburger<br />

waren Dreh- und Angelpunkt bei<br />

<strong>de</strong>r Konzeption von vollautomatischen<br />

Fertigungsstraßen. In Partnerschaft mit<br />

Anlagenbauern, Lieferanten von Komponenten<br />

und Subsystemen, die zum<br />

Teil auf <strong>de</strong>r Münchner AUTOMATICA-<br />

Fachmesse ausstellen, wur<strong>de</strong>n Maschinen<br />

optimiert, Standardprodukte kun<strong>de</strong>nspezifisch<br />

modifiziert und in <strong>de</strong>n<br />

dungen zwischen <strong>de</strong>n Strings alternativ<br />

in mehreren parallelen Arbeitsstationen<br />

manuell gelötet wer<strong>de</strong>n. Es besteht<br />

die Möglichkeit, diesen Arbeitsschritt in<br />

einer hochautomatisierten Lötstation<br />

auszuführen. In <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Lötbereich<br />

angeglie<strong>de</strong>rten Station wer<strong>de</strong>n die<br />

zweite EVA- und die Deckfolie ebenfalls<br />

von einem Roboter mit einem Spezialfoliengreifer<br />

auf das Layup aufgelegt.<br />

Die Folie wird, wie bei <strong>de</strong>r ersten Folie,<br />

von einem Folienschnei<strong>de</strong>r automatisch<br />

beigestellt und beschnitten. Das so<br />

zusammengestellte Laminat wird nun<br />

von Linearrobotern auf die Einlaufbän<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Laminatoren aufgelegt. Für das<br />

Laminieren ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass bereits<br />

beim Auflegen <strong>de</strong>r Folie darauf geachtet<br />

wird, dass eine Blasenfreiheit<br />

zwischen <strong>de</strong>n Folienlagen erzielt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Der Laminierprozess erfor<strong>de</strong>rt<br />

ein Verweilen im Laminator von<br />

ca. 15–20 Minuten und ein nachgeschaltetes<br />

Auskühlen von ebenfalls 10<br />

Minuten. Durch Einbindung von speziellen<br />

Puffern in diesem Bereich ist <strong>de</strong>r<br />

Laminierbereich gleichzeitig auch als<br />

Zwischenpuffer für die Gesamtautomatisierungsanlage<br />

zu betrachten.<br />

Der zwangsläufig vorhan<strong>de</strong>ne Überstand<br />

<strong>de</strong>r Folien gegenüber <strong>de</strong>r Glasscheibe<br />

verlangt einen weiteren Prozess,<br />

<strong>de</strong>r unmittelbar nach <strong>de</strong>m Laminator<br />

durchgeführt wird. Mit einer speziellen<br />

Trimmvorrichtung wer<strong>de</strong>n die<br />

Folienüberstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glasscheibe bis<br />

auf die Glaskante abgeschnitten. Die<br />

Trimmstation ist so aufgebaut, dass die<br />

Beschnittwerkzeuge automatisch während<br />

<strong>de</strong>s <strong>Produktion</strong>sprozesses gewechselt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Ein Roboter<br />

übernimmt die kurzen Rahmenteile<br />

aus einer Bereitstellungsstation und<br />

fügt diese in <strong>de</strong>r Eckwinkeleinpressstation<br />

mit <strong>de</strong>n Eckverbin<strong>de</strong>rn zusammen.<br />

Schnittstellen angepasst sowie steuerungstechnisch<br />

abgestimmt.<br />

Für <strong>de</strong>n vollautomatischen Ablauf<br />

und die Verkettung <strong>de</strong>r Prozesse sorgen<br />

auch Linear- und Knickarmroboter. Aktiv<br />

sind sie bei Laminierprozessen, <strong>de</strong>m<br />

Platzieren und Verbin<strong>de</strong>n von Solarzellen,<br />

<strong>de</strong>m Befestigen von Kontaktboxen<br />

mittels Lasertechnik, <strong>de</strong>r Rahmung,<br />

beim Folienüberstandabtrennen, <strong>de</strong>m<br />

Palettieren und Kommissionieren. Pro<br />

Fertigungslinie sind 30 bis 40 Roboter<br />

im Einsatz; die Fertigungszeit für ein<br />

Solarmodul mit 47 Zellen beträgt etwa<br />

40 Sekun<strong>de</strong>n.<br />

Reis Robotics und viele an<strong>de</strong>re Ausrüster<br />

<strong>de</strong>r Solartechnik-Branche stellen<br />

auf <strong>de</strong>r Münchener Technologiemesse<br />

AUTOMATICA aus. Sie zeigen<br />

mitunter die neuen Erkenntnisse aus<br />

<strong>de</strong>n umgesetzten Prozessen in <strong>de</strong>r<br />

Photovoltaik, die auch an<strong>de</strong>ren Applikationsbereichen<br />

zugute kommen<br />

können. So die Handhabung sehr dünner<br />

und sensibler Teile o<strong>de</strong>r das Detektieren<br />

von Mikrorissen auf reflektieren<strong>de</strong>n<br />

Oberflächen mittels Bildverarbeitungssystemen.<br />

Modulproduktion<br />

Vollautomatische <strong>Produktion</strong> von Solarmodulen<br />

Hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Genauigkeit <strong>de</strong>r Strings<br />

Die automatische<br />

<strong>Produktion</strong><br />

von Photovoltaikmodulen<br />

umfasst verschie<strong>de</strong>neEinzelschritte:<br />

die<br />

Zusammenstellung<br />

<strong>de</strong>s Layups,<br />

die Nachbearbeitung<br />

<strong>de</strong>s<br />

Laminats, die<br />

elektrische<br />

Kontaktierung<br />

o<strong>de</strong>r die Rahmung<br />

und Abdichtung.<br />

Deutsche Systemhäuser,MaschinenundKomponenten-Hersteller<br />

haben<br />

<strong>de</strong>n weltweit<br />

höchsten technischenStandard<br />

in <strong>de</strong>r Modul-Fertigung<br />

realisiert.<br />

Diese Rahmenbauteile wer<strong>de</strong>n automatisch<br />

zusammen mit <strong>de</strong>n langen<br />

Rahmenbauteilen in die Rahmungsstation<br />

eingelegt. Anschließend legt ein<br />

weiterer Roboter das Laminat, das zuvor<br />

automatisch umlaufend an <strong>de</strong>n<br />

Glaskanten mit einem Klebeband bestückt<br />

wur<strong>de</strong>, ebenfalls in die Rahmungsstation<br />

ein. Ein automatischer<br />

Fügeprozess, <strong>de</strong>r sicherstellt, dass die<br />

vier Rahmenteile so verpresst wer<strong>de</strong>n,<br />

dass das Laminat nicht beschädigt wird<br />

und alle Ecken <strong>de</strong>s Moduls vollkommen<br />

geschlossen sind.<br />

Automatische Verpackung<br />

nach Leistungsklassen<br />

Da die Rahmenprofile in <strong>de</strong>n meisten<br />

Fällen sägerau, ohne Nachbearbeitung<br />

in <strong>de</strong>r Anlage verbaut wer<strong>de</strong>n, ist es erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

im Anschluss an die Rahmungsstation<br />

nochmals die Ecken zu<br />

überfräsen, damit sichergestellt ist,<br />

dass keine scharfkantigen Verletzungsstellen<br />

an <strong>de</strong>n Gehrungen zurückbleiben.<br />

Das Modul, das jetzt schon nahezu<br />

fertiggestellt scheint, muss nun jedoch<br />

weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n, um die elektrischen<br />

Anschlüsse für <strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>s<br />

Moduls ebenfalls automatisch auszuführen.<br />

Hierzu muss die Anschlussdose<br />

in einer Montagestation mit Robotern<br />

automatisch gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Wirkungsgrad <strong>de</strong>r so fertiggestellten<br />

Module wird nun in einer<br />

Flasherstation ermittelt. In diesem Anlagenteil<br />

kann eine Qualitätskontrolle<br />

<strong>de</strong>s Moduls <strong>statt</strong>fin<strong>de</strong>n, aber auch eine<br />

Qualifizierung <strong>de</strong>s Moduls je nach <strong>de</strong>r<br />

Höhe <strong>de</strong>r Leistungsaufnahme vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die so qualifizierten<br />

Module wer<strong>de</strong>n dann in einer automatischen<br />

Verpackung nach Leistungsklassen<br />

sortiert und verpackt.

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