Am 22. März 2018 eröffnete die Edeka-Händlerfamilie Zurheide ihren Megamarkt der Extraklasse in Düsseldorf auf 10.000 qm Verkaufsfläche. Nach einem Jahr fällt die erste Bilanz durchwachsen aus.
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Reinhard Rosendahl
"Das erste Jahr war definitiv hart", spricht Rüdiger Zurheide offen über das Großprojekt seiner Familie. "Wir haben jeden Tag gekämpft, und wir tun es noch heute. Trotzdem blicke ich positiv in die Zukunft."
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Auf 10.000 Quadratmetern bieten die Zurheides in dem zweigeschossigen Markt rund 60.000 Artikel an. Dazu gibt es jede Menge Gastronomie auf beiden Etagen - von der Confiserie bis zum Gourmet-Restaurant. Ein Knackpunkt: Die größten Highlights wie Frischetheken, Steakbar und Gourmetrestaurant liegen im Souterrain und damit nicht im direkten Kundenlauf.
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Im Erdgeschoss steht am Eingang zum eigentlichen Supermarkt die große Saft- und Smoothiebar mit jeder Menge Frische to go. Links daneben findet der eilige Esser jetzt eine kleine Station mit Produkten aus der heißen Theke wie Fleischkäse und Frikadellen. Ein Test, der laut Zurheide sehr gut angenommen wird. Bodenständiges ist auch in anderen Bereichen gefragt.
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So gibt es neben der Saftbar hausgemachte Joghurts und Quark für 2 Euro das Stück oder geschnippeltes Obst unter der Eigenmarke in verschiedenen Varianten für etwa 1,60 Euro pro 100 Gramm.
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Daneben geht es mit der modernen Obst- und Gemüseabteilung weiter. Die Lichtinstallation über dem Geländer weist optisch in die Frischewelten im Untergeschoss.
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Eine große Auswahl an konventionell angebautem Gemüse findet der Kunde in dem langen Wandregal. Bestseller wie Äpfel und Bananen sind auf Marktständen präsentiert. Die Ware muss der Kunde selbst abwiegen.
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Ein Hingucker ist die lange, verglaste Salatbar, hier gibt es allerlei Alternativen und Toppings zu 1,11 Euro pro 100 Gramm. Der Glasschutz öffnet und schließt automatisch.
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Daran schließt sich direkt der eigene Bio-Markt an, der auch durch einen separaten Eingang zu betreten ist. Das Sortiment umfasst rund 10.000 Artikel. Wegen mangelnder Nachfrage hat Zurheide das Angebot an Bio-Backwaren allerdings ausgedünnt.
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Ebenfalls im Erdgeschoss findet sich das vegetarische SB-Restaurant Pythagoras. Die Frequenz liegt unter den Erwartungen. Ein Nachteil ist, dass der Markt in der Berliner Allee keine Außengastronomie anbieten kann.
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Schräg gegenüber, an einem weiteren Eingang, betreibt Zurheide seine Confiserie mit Eigenproduktion und angrenzendem Café. Insgesamt haben Zurheides Gastro-Flächen 380 Sitzplätze, der Gastro-Anteil liegt derzeit bei 15 Prozent. Das Ziel sind 20 Prozent.
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Auch im Untergeschoss bietet der Edeka-Händler verschiedene Speisen zum Sofortverzehr. An der Pastabar mit eigener Nudelherstellung gibt es jetzt zusätzlich günstige Mittagsgerichte ab 5,90 Euro.
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Das Gourmet-Restaurant Setzkasten läuft laut Zurheide gut. Zum Beispiel wurden für das Gourmet-Festival Ende März 1800 Karten verkauft. Auch die nebenan gelegene Abteilung mit Wein, Sekt und Spirituosen sei seit dem ersten Tag erfolgreich und sollen sogar die Zahlen des Vorgänger-Marktes im Düsseldorfer Stadtteil Reisholz übertreffen.
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Auch die Steakbar mit Premiumspezialitäten laufe gut. Nicht zuletzt pusht Zurheide die einzelnen Profilierungsstationen regelmäßig durch Events wie Fleischseminare, Weinproben oder Whisky-Tastings.
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Auch an der Premium Beef Bar gibt es neuerdings montags Schnitzel und Kartoffelsalat für 9,90 Euro.
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Denn viele Kunden halten den Markt für einen teuren Gourmettempel, obwohl er die gesamte Preiseinstiegs-Range der Edeka-Eigenmarke "Gut & günstig" bietet. "Wir müssen dem Kunden mehr vermitteln, dass er bei uns auch günstig einkaufen kann", sagt Zurheide.
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Trotzdem profiliert sich der Händler gerade bei den zentralen Warengruppen wie Frische mit hochwertigen Spezialtäten ...
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...als auch mit einem breiten und tiefen Angebot, wie etwa bei Käse.
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Und nicht zuletzt erzielt das besondere Ladendesign seine Wirkung.
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Doch diese Highlights müssen erst gefunden werden. Die riesige, zweigeschossige Fläche macht es dem Kunden nicht leicht, sich im Mix aus Gastro und klassischem LEH schnell zurechtzufinden. Zumal Zurheide auf allzu viel Beschilderung verzichtet. Wegen der fehlenden Frequenzen wurde auch das Angebot bei Frischfisch verkleinert, zumindest an den Wochentagen. Frisch Geräuchertes komme hingegen gut an.
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"Wir müssen ständig daran arbeiten, mehr Leute in den Markt zu bringen", sagt Zurheide. Seine Zielmarke für den Megamarkt heißt 30.000 Kunden pro Woche mit einem Durchschnittsbon von 30 Euro. Derzeit sind es aber nur 24.000 Menschen, die für durchschnittlich 23 Euro einkaufen.
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Doch Zurheide bleibt bei der Marktaufteilung überzeugt: "Die Frische unten zu haben, ist trotzdem der richtige Weg, denn nur so haben wir dort die Attraktionen, um den Kunden nach unten zu ziehen."
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Es wird Zeit brauchen, um das Leuchtturmprojekt zum Erfolg zu führen. "Das dauert alles ein bisschen länger als gedacht", räumt Rüdiger Zurheide ein. 50 Millionen Euro Jahresumsatz strebt die Familie an, der Break-even läge bei 38 Millionen. In den ersten zwölf Monaten waren es aber nur 24 Millionen.
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Doch positive Anzeichen sind da. Nach einem schwierigen Sommer steigt die Kundenfrequenz seit Dezember jede Woche – langsam, aber stetig. Und die Kundenresonanz ist positiv. "Leute, die schon in der ganzen Welt waren, loben uns in den höchsten Tönen. Das pusht uns gewaltig", sagt Zurheide. Nicht umsonst hat der Handelsverband HDE den Markt als "Store of the Year 2019" ausgezeichnet.